Der dreiigjhrige Krieg. Der westphlische Friede. 178
4. Franzsischschwebisch eperiobe 16361648. Frankreich hatte unter Richelieus Verwaltung schon frher die Schweden untersttzt, und erklrte 1636 an Spanien und Oestreich den Krieg. Der schwedische General Van er siegte 1636 bei Wittstock der die Sachsen und Oestreichn1 unter Hatzfeld, und drang verheerend bis Prag vor. Nach dem Regierungsantritt Ferdinands Iii. (1637 1657) siegte Bernhard von Weimar bei Rheinfelden und eroberte Breisach und den Elsa; nach seinem wahrscheinlich an Gift erfolgten Tode aber rissen 1639 die Franzosen seine Eroberungen an sich. Torstenson, Baners khner Nachfolger, erfocht 1642 einen glnzenden Sieg bei Leipzig der Piccolomini, drang in Bhmen und Mhren ein, eroberte (1643) Jtland, schlug Gallas 1644 bei Iter-bock und Gtz und Hatzfeld 1645 bei Jankau in Bhmen und be-drohte Wien. Sein Nachfolger Wrangel verheerte mit den Fran-zosen unter Turenne 1646 1648 Baiern; Knigsmark aber drang 1648 in Prag ein, als die Nachricht vom Friedensschlu ankam.
. 103.
Der westphlische Friede 1648.
Die Friedensunterhandlungen, feit 1643 zu Osnabrck und Mnster begonnen, kamen 1648 zum Schlu. Die Entschdigung der kriegfhrenden Mchte wurde durch die' Theilung Pommerns (dessen Herzogstamm 1637 ausgestorben war) und durch die Scula-risation geistlicher Gter bewirkt.
Frankreich erhielt die vllige Hoheit der die Bisthmer Toul, Metz und Verdun, den streichischen Elsa, Breisach und das Besatzungsrecht in Philippsburg. - Schweden: Vorpommern, Rgen, einen Theil von Hinterpommern, Wismar, die Bisthmer Bremen und Verden und fnf Millionen Thaler Kriegskosten. Brandenburg: Hinterpommern und (fr Vorpommern) das Erz-bisthum Magdeburg und die Bisthmer Halberstadt, Minden, Ka-min. Mecklenburg: Schwerin, Ratzeburg. Braunschweig-Lneburg: die abwechselnde Besetzung des Bisthums Osnabrck. Hessen: die Abtei Hersfeld und einige Aemter. Der Sohn des gechteten Kurfrsten bekam die Unterpfalz und eine achte Kur.
Den Reichsstnden wurde die Landeshoheit zugesichert; der Augs-burger Religionsfriede auch auf die Resormirten ausgedehnt; fr Religionsbung und Besitz von Kirchengtern das Normaljahr 1624 angenommen; die Unabhngigkeit der Schweiz vom Deutschen Reiche und der vereinigten Niederlande von Spanien anerkannt.
Deutschland soll im dreiigjhrigen Kriege der bte Hlfte seiner Einwohner verloren haben. Gewerbflei und Land bau waren, besonders durch den Menschenmangel, in gnzlichem Verfall. Hunderte von Stdten und Drfern Waren in Aschenhaufen verwandelt; statt der Wiesen und Felder sah man wild aufgeschossene Waldung. Noch mehr lag der Handel darnieder, der schon durch die Auffindung des Seewegs nach Ostindien einen hatten Schlag
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204 Neuere Geschichte. Dritter Abschnitt.
Snworosf durch die Siege an der Trebia und bei Novi Italien von den Franzosen befreit und der parthenopeischen Republik ein Ende gemacht. Da aber die Vereinigung mit Korsakow, der von Massena bei Zrich gnzlich geschlagen war, milang, und Oestreich mit Rußland zerfiel, so wurde Suworoff mit seiner Armee zurck-berufen.
2. Durch eine mivergngte Partei untersttzt, lste Bona-parte 9. November (18. Brnmaire) 1799 mit Militairgewalt den Rath der Fnfhundert auf und lie sich zum ersten Konsul er-nennen. Die vierte Constitution setzte ein Tribnnat von 100, einen gesetzgebenden Krper von 300, einen Erhaltungssenat von 80 Mitgliedern ein; an die Stelle der Directoren traten drei auf zehn Jahre gewhlte Konsuln, deren erster monarchische Gewalt hatte, während den beiden anderen (Cambaceres und Lebrun) nur eine berathende Stimme gegeben wurde.
3. Bonaparte ging 1800 der die Alpen und schlug am 14. Juni durch Desaix's Hlfe die Oestreicher unter Melas bei M a-rengo, während Moreau vom Oberrhein aus in Deutschland ein-drang, den Erzherzog Johann bei Hohenlinden besiegte und Salzburg besetzte. Im Frieden zu Lneville 1801 wurde das linke Rheinufer an Frankreich, von Oestreich noch die Niederlande, alle Lnder in Italien bis zur Etsch und der Breisgau abgetreten; die batavische, helvetische, ligurische und cisalpinische Republik wurden anerkannt, Toscana als Knigreich H etruri en an das Haus Parma gegeben. Bald wurde auch mit Neapel, Spanien, Rußland (wo 1801 nach Pauls Ermordung sein Sohn Alexander I. gefolgt war), der Pforte (welcher Aegypten wieder gegeben ward) und 1802 zu Amiens mit England (gegen Zurckgabe aller Eroberungen, ausgenommen Trinidad und Ceylon, und Anerkennung der ionischen Republik) der Friede abgeschlossen. Doch brach schon im folgenden Jahre ein neuer Krieg aus, den England mit Wiederbesetzung der Kolonieen, Frankreich mit der Besetzung Hannovers begann.
Die deutschen Fürsten wurden durch den Reichsdeputationshauptschlu vom 25. Februar 1803 fr die Verluste des Lneviller Friedens mit geistlichen Gtern und Reichsstdten entschdigt: Preußen mit Hildesheim, Paderborn, Erfurt, Nordhausen, Mhlhausen. Baiern mit Wrzburg, Bamberg und Augsburg, Baden mit Konstanz, Heidelberg und Mannheim; Hannover mit Osnabrck, Hessen-Darmstadt mit Westphalen jc. Von geistlichen Reichsstnden blieben nur der Kurerzkanzler (bisher Kurfürst von Mainz) und der Hoch - und Deutschmeister, von Reichsstdten nur Augsburg, Nrnberg, Frankfurt, Hamburg, Lbeck und Bremen. Wrtemberg, Baden, Hessen-Cassel und Salzburg (fr den Groherzog von Toscana) wurden .Lurfrstenthmer. Nur der zehnte Theil der reichsunmittelbaren Stnde behielt die Souvernitt.
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Extrahierte Personennamen: Massena Oestreich Suworoff Johann_bei_Hohenlinden Johann Oestreich Alexander_I. Wrtemberg
Extrahierte Ortsnamen: Cambaceres Deutschland Salzburg Frankreich Niederlande Italien Haus_Parma Neapel Spanien Amiens England Ceylon England Frankreich Hannovers Hildesheim Paderborn Erfurt Nordhausen Mhlhausen Bamberg Baden Heidelberg Mannheim Hessen-Darmstadt Mainz Nrnberg Frankfurt Hamburg Bremen Baden Hessen-Cassel Salzburg
130 Mittlere Geschichte. Vierter Abschnitt.
von Repgow unter Kaiser Friedrich Ii. verfate) Sachsenspiegel und bald darauf der Schwabenspiegel.
Die alten Herzogthmer hatten sich auf folgende Weise umgestaltet:
1. Das Herzogthum Lothringen war seit der Mitte des zehnten Jahr-Hunderts in Oberlothringen (Metz, Toul, Verdun, das Moselland) und Nieder-lothringen (Holland. Belgien, Friesland) getheilt. Ersteres kam, während die Bisthmer Toul, Metz und Verdun davon getrennt wurden, an die Grafen von Elsa, welche es seit 1737 gegen Toscana vertauschten; aus Niederlothringen aber gingen die unabhngigen Herzogthmer und Graf-schaften Brabant, Luxemburg, Limburg, Geldern, Flandern, Hennegau, Holland, Jlich, Cleve, Berg, die Erzbisthmer Trier und Kln, die Bisthmer Utrecht und Lttich, die Reichsstdte Kln und Aachen hervor. Die niederlndischen* Gebiete wurden in der ersten Hlfte des lten Jahr-Hunderts durch die Herzge von Burgund (f. . 96), beim Aussterben der-selben aber 1477 durch das Haus Oestreich erworben. Die romanischen Lnder Burgunds, namentlich Provenee, Lyon und Dauphins, kamen ums Jahr 1300 unter franzsische Lehnshoheit, während die deutschen Lnder bis zum Ende des Mittelalters bei Deutschland blieben und auch noch spter die deutsche Nationalitt bewahrten. Vgl. . 66.
2. Das Herzogthum Schwaben hrte mit den Hohenstaufen 1268 auf, und zerfiel in eine Menge reichsunmittelbarer Gebiete, wie die der Grasen von Habsburg, Wrttemberg, Baden und Hohenzollern, die Bisthmer Augsburg, Konstanz, Basel, Straburg, die Reichsstdte Augsburg, Ulm, Straburg k. und die Besitzungen der Reichsritterschaft.'
3. Das Herzogthum Baiern, seit 1070 unter der Herrschaft derwelfen, kam 1180 an das Wittelsbachsche Haus (das 1215 auch die rheinische Pfalz-grafschaft erwarb und sich 1329 in die pflzische und die baierische Linie thcilte); doch wurde Oestreich, Tyrol, Steiermark, Krnthen, das Erzstift Salzburg und die Reichsstadt Regensburg vom Herzogthum getrennt. Oest-reich, womit seit ungefhr 1200 Steiermark, Krnthen und Krain ver-bunden war, kam nach dem Aussterben der babenbergischen Herzge 1250 durch Erbschaft an Ottokar von Bhmen (welches seit dem elften Jahrhundert mit Mhren vereinigt war), 1278 aber an das Haus Habsburg, das 1363 auch noch Tyrol erwarb.
4. Das Herzogthum Franken hrte mit dem Aussterben der frnkischen Kaiser 1125 auf. Die meisten Besitzungen dieses Hauses kamen unter die Pfalzgrafen am Rhein; das Erzbisthum Mainz wurde vergrert, die Bisthmer Speier, Worms, Fulda, Wrzburg und Bamberg, die Grafschaften Henneberg und Nassau, und die Städte Frankfurt, Nrnberg *c. wurden reichsunmittelbar, sowie spter auch die Frstenthmer Ansbach und Baireuth unter den hohenzollerschen Burggrafen von Nrnberg.
5. Das alte Herzogthum Sachsen (9361106 unter Billungen, seit 1127 unter Weifen) hrte 1180 auf (s. . 72). Westphalen erhielt der Erzbischof von Kln; Lbeck, Hamburg und Bremen wurden freie Reichsstdte. Bran-denburg(s. . 109), spter auch Oldenburg, Braunschweig (nebst Hannover), Mecklenburg, Holstein, Anhalt und Pommern wurden reichsunmittelbar.
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Auflsung der Herzogthmer. Rudolf von Habsburg. 131
Das Uebrige wurde unter Bernhard von Anhalt, der nebst Wittenberg die Herzogswrde bekam, unter die Erzbischfe von Mainz, Magdeburg und Bremen, und die Bischfe von Osnabrck, Paderborn, Hildesheim, Halber-stadt, Verden, Mnster und Minden vertheilt.
Beim Aussterben der anhaltischen Linie 1422 ging das neue Herzogthum Sachsen (Wittenberg) mit der Kurwrde auf die Markgrafen von Meien der. Diese waren durch die Bearbeitung der Silberbergwerke im Erzgebirge die reichsten Fürsten Deutschlands geworden, und hatten 1247 Thringen geerbt, wovon sich jedoch Hessen unter Heinrich von Brabant trennte. 1485 theilte sich das schsische Haus in die Ernestinische (Thringen und die Kur) und die Albertinische Linie (Meien).
Rudolf von Habsburg, ein rechtschaffener, kluger und tapferer Kaiser, stellte das gesunkene kaiserliche Ansehen wieder her. Er stammte aus einem angesehenen Grafenhaus, das in Schwaben und Elsa begtert war, dort Erbe der kiburgischen und habsburgischen Besitzungen, hier Landgraf und Schirmherr der elsfsischen Städte. Vor dem Interregnum war er Anhnger Friedrichs Ii. und der Ghi-bellinen. Er wurde im Alter von 55 Jahren durch den Hohen-zoller Friedrich, Burggrafen von Nrnberg, zum Kaiser vorgeschlagen, seine Wahl besonders durch Erzbischof Werner von Mainz durchgefetzt. König Ottokar von Bhmen, der damals mchtigste Reichsfrst^ der ihn nicht anerkennen wollte, fiel in der Schlacht auf dem March-selbe bei Wien 1278. Oestreich wurde den Shnen des Kaisers, Albrecht und Rudolf, als Reichslehen gegeben, und dadurch der Grund zu der sptern Gre des Habsburgischen Hauses gelegt. Auch andere widerspenstige Groe muten sich dem Kaiser unterwerfen, der im ganzen Reiche den Landfrieden aufrecht erhielt. Nachdem er 1288 einen glcklichen Feldzug gegen das unter Frankreichs Hoheit gefallene Burgund unternommen, brach er (1289) die thringischen und (1290) die frnkischen und schwbischen Raubburgen. Mchtige Verbindungen Rudolfs im Reich durch Vermhlung seiner sechs Tchter: tu felix Austria nube! Doch blieb die Krone in Abhngigkeit von den sieben Kurfrsten. Rudolfs Ritt nach Speier und Tod 1291.
. 81.
Adolf von Nassau. Albrecht I. 12911308.
1. Aus Furcht vor der Macht des habsburgischen Hauses whlten die Kurfrsten, befonbers auf Antrieb des mchtigen Erzbischofs Ger-Harb von Mainz, den ritterlichen Grafen Abolf von Nassau (12911298). Dieser suchte das ihm von Albrecht dem Unartigen, Markgrafen von Meien, auf wiberrechtliche Weise verkaufte Thringen in zwei Felbzgen gegen besfen Shne (Friedrich mit der gebissenen Wange" und Diezmann) zu behaupten, erregte aber Mb die Unzu-fnebenheit der Reichsfrsten, und wrbe abgesetzt. Er fiel 1298 in dem Reitergefecht bei Gllheim (unweit Worms) gegen
9*
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43
^ 1539(1. Nov.)
1540
1541
1545—1563
1546(18.Febr.) 15tz6—1547
X
X
Einführung der Reformation in die Mark Brandenburg durch Joachim Ii.
Stiftung des Jesuitenordens durch Ignaz von Loyola. Johann Calvin reformiert die Kirche zu Genf. Ausbreitung des Calvinismus in Hdberdeutschland, Frankreich und Schottland.
Konzil zu Trient (Tridentinum). Fernbleiben der Protestanten.
Luther stirbt zu Eisleben. Sein Grab in der Schloßkirche zu Wittenberg.
Schmalkaldischer Krieg.
Der Einfall des mit Kaiser Karl verbundenen Herzogs Moritz in Kursachsen; die protestantischen Städte Süddeutschlands unterwerfen sich dem Kaiser.
Schlacht bei Mühlberg an der Elbe. Johann Friedrich von Sachsen und Philipp von Hessen Karls Gesangene. Herzog Moritz Kurfürst von Sachsen. *
Das Augsburger Interim-
Kurfürst Moritz erzwingt den Passauer Vertrag. Heinrich Ii. von Frankreich besetzt Metz, Tonl und Verdun.
Metz wibitsuhl Kurl V. imlei uim Guisr-.
Augsburger Religionssriede: die Gleich-
berechtigung der Protestanten mit den Katholiken anerkannt. Reservatum ecelesiasticum.
Karl V. legt die Regierung nieder (t 1558 im Kloster San Juste in Spanien). In Deutschland folgt sein Bruder Ferdinand I., in Spanien, den Niederlanden, Mailand und Neapel mit Sicilien sein Sohn Philipp 11.^
Spanien und die Niederlande.
(1556-1598)1 Philipp Ii.
(1565) Bund (Kompromiß) des niederländischen Adels („Geusen").
1567—1573 Herzog Alba in den Niederlanden. Hinrichtung der Grafen Egmont und Hoorn; Blutgerichte.
1547
1548
1552
1555
1556
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Extrahierte Personennamen: Joachim_Ii Ignaz_von_Loyola Johann_Calvin Johann Karl Karl Moritz Johann_Friedrich_von_Sachsen Johann Friedrich Philipp_von_Hessen_Karls_Gesangene Philipp Karls Moritz_Kurfürst Heinrich_Ii Heinrich Karl_V. Karl_V. Ferdinand_I. Ferdinand_I. Philipp_11.^ Philipp Philipp_Ii Philipp
Extrahierte Ortsnamen: Brandenburg Hdberdeutschland Frankreich Schottland Eisleben Wittenberg Kursachsen Mühlberg Sachsen Frankreich Verdun Spanien Deutschland Spanien Niederlanden Mailand Neapel Sicilien Spanien Niederlande Niederlanden
— 50
1679
1680
1681
1683
1685
1688—1697
1697
1699 1701 (18.3an.)
1701—1714
1704
Im Frieden von St. Germain mit Frankreich und Schweden muß Friedrich Wilhelm Vorpommern zurückgeben.
Die Reunionen Ludwigs Xiv. im Elsaß und Lothringen.
Die Franzosen nehmen Straßburg.
Belagerung Wiens durch die Türken. Verteidigung durch den Grafen Rüdiger von Starhemberg. Sieg der Entsatzheere unter Herzog Karl von Lothringen und dem Polenkönige Johann Sobieski.
Aufhebung des Edikts von Nantes.
Dritter Eroberungskrieg Ludwigs gegen die Pfalz. Die Franzosen verwüsten Heidelberg, Speier, Worms; werden von den vereinten Engländern und Holländern zur See geschlagen, siegen aber unter dem Marschall von Luxemburg in den Niederlanden.
Friede zu Ryswik: Straßburg und die Reunionen im Elsaß bleiben bei Frankreich.
Prinz Eugen von Savoyen schlägt die Türken bei Zenta.
Kurfürst Friedrich August I. der Starke von Sachsen wird katholisch und König von Polen (August Ii.). (S. 50.)
Friede zu Karlowitz zwischen dem Kaiser und der Türkei: Fast ganz Ungarn bleibt österreichisch.
Friedrich Iii. von Brandenburg als König von Preußen gekrönt, (s. S. 55.)
Der spanische Erbfolgekrieg.
Er wird verursacht durch das Aussterben der spanischen Habsburger. (Karl Ii. t 1700.) Testamentserbe ist Philipp V. von Anjou, der Enkel Ludwigs Xiv. Gegen ihn erhebt Kaiser Leopold I. Ansprüche zu Gunsten seines zweiten Sohnes Karl; mit ihm verbinden sich Holland, England, Preußen und Savoyen; mit Frankreich Bayern und Kurköln.
Niederlage der Franzosen bei Höchstädt; Marlborough und Prinz Eugen. (Leopold von Dessau führt die Preußen.)
i
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Ludwigs Starhemberg Karl_von_Lothringen Karl Johann_Sobieski Johann Ludwigs Ludwigs Eugen_von_Savoyen Eugen Zenta Friedrich August_I. August Friedrich_Iii Friedrich Karl_Ii Karl Philipp_V._von_Anjou Philipp_V. Ludwigs Ludwigs Leopold_I. Marlborough Eugen Eugen Leopold_von_Dessau Leopold
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Schweden Ludwigs_Xiv Lothringen Wiens Nantes Heidelberg Worms Luxemburg Niederlanden Frankreich Sachsen Polen Türkei Ungarn Brandenburg Holland England
• ' V '
rankreich erhält den österreichischen Elsatz; Schweden Vorpommern, Bremen und Verden; Brandenburg Hinterpommern, Magdeburg, Halberstadt, Minden und Kammin; Karl Ludwig, der Sohn Friedrichs V. von der Pfalz, eine achte Kurwürde. Holland und die Schweiz scheiden aus dem Reiche aus. Erneuerung des Augsburger Religionsfriedens; Anerkennung der Säkularisationen vor 1624.
Das Zeitalter Kudwigs Xiv.
1661
1658—1705
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Ihm
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1667-
1660
-1668
1668
1643—1715 Ludwig Xiv., der Sohn Ludwigs Xiii. und der Anna von Österreich, der Regentin während der Minderjährigkeit des Königs. Kardinal Mazarin. nruhen der Fronde, g Selbstherrscher. Colbert, Louvois. Hos zu csailles.
atfer Leopold I., Sohn Ferdinands Iii., in Ost und West durch Türken und Franzosen bedrängt. Friede zu Oliva (S. 50 und 55).
Erster Eroberungskrieg Ludwigs Xiv. gegen die spanischen Niederlande. Tripelallianz von Holland, Schweden, England.
Aachener Friede; Frankreich erhält einen Teil von Flandern mit Lille.
Zweiter Eroberungskrieg Ludwigs Xiv. gegen Holland ; Wilhelm Iii. von Oranien Erbstatthalter; Admiral de Ruhter. Kurfürst Friedrich Wilhelm im Bunde mit Holland.
Ludwig zwingt Friedrich Wilhelm zum Frieden von Vossem.
Kriegserklärung Spaniens und Deutschlands, während England und Schweden auf Frankreichs Seite. Der grotze Kurfürst schlägt die Schweden bei Fehr-bellin (S. 55).
1678 Friede zu Nymwegeu: Frankreich erhält von Spanien die Franche-Eomte und einen Teil von Hennegau.
1672—1678
1673
1675
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72
1871 Jan. 18. -
28. -2. März
10. Mai
1872
1877—1878
1878
1878
1881
1881
1882
1884
1887
1888 9. März
Niederlage der von der franz. Regierung der nationalen Verteidigung aufgestellten Loirearmee bei le Mans.
Proklamation des deutschen Kaiserreichs zu Versailles. König Wilh elmi. erblicher deutsch e r Kaiser, Fürst Bismarck Reichskanzler.
Kapitulation von Paris. Einzug der deutschen Truppen (1. März).
Versailler Friedenspräliminarien:
Abtretung von Elsaß und Deutschlothringen mit Metz an Deutschland; Zahlung von 5 Milliarden Frks. Kriegsentschädigung.
Der frankfurter Friede bestätigt die Versailler Präliminarien.
Eröffnung der Universität Straßburg.
Russisch-türkischer Krieg, zugleich am Balkan und in Armenien geführt. Heldenmütige Verteidigung von Plewna; Kämpfe um den Schipka-Paß. Die Türkei unterliegt. Präliminarfrieden zu St. Stephano.
Friede vonberlin: Montenegro, Serbien, Rumänien unabhängig. Bulgarien und Ostrumelien tributäre Fürstentümer unter türkischer Hoheit (1885 vereinigt). Österreich besetzt Bosnien und die Herzegowina. England erhält Cypern, Griechenland Thessalien (1881).
Papst Leo Xiii.
Rumänien erklärt sich zum Königreich (König Karl I.).
Ermordung Alexanders H. zu Petersburg. Ihm folgt Kaiser Alex and er Iii.
Serbien zum Königreich erhoben.
Eröffnung der St. Gotthard-Eisenbahn.
Dreikaiserzusammenkunft in Skiernewice: Wilhelm I., Alexander Iii. und Franz Joseph. Eongokonferenz in Berlin. Deutsche Kolouieen in Afrika und Australien.
Mitteleuropäischer Friedensbuud zwischen Deutschland, Österreich und Italien.
Kaiser Wilhelm I. stirbt. Nachfolger sein Sohn Friedrich Iii.
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Extrahierte Personennamen: Stephano Leo_Xiii Leo Karl_I. Karl_I. Alexanders_H. Alexanders Alex Wilhelm_I. Wilhelm_I. Alexander_Iii Alexander Franz_Joseph Franz Wilhelm_I. Friedrich_Iii Friedrich
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67
Luthers Freund Dr. Carlstadt, ein ungestmer Mann, strmte mit seinen Anhngern die Kirchen, zerstrte die Bilder der Heiligen und trieb die Priester hinaus. Andere Schwrmer schafften die Kindertause ab. Da hatte Luther keine Ruhe mehr auf der Wart-brg. Er eilte nach Wittenberg. Acht Tage lang predigte er dort gegen den Unfug der neuen Propheten, und bald hatte er die Ordnung wieder hergestellt.
99. Thomas Mnzer. Johann von Lehden. Die Bauern wurden damals in Deutschland hart bedrckt. Nun predigte Luther von der christlichen Freiheit in Sachen des Glaubens, und da meinten sie, sie mten auch von Abgaben und Fron-dienst frei werden. Davon wollten aber die Herren nichts hren, und vergeblich redete ihnen wie den Bauern Luther ins Gewissen. Endlich emprten sich die Bauern in Schwaben und am Rhein, in Franken und Thringen. Sie verwsteten das Land, verbrannten die Schlsser, ermordeten die Herren und verbten die rgsten Greuel. Nur mit groer Mhe konnte der Aufstand unterdrckt werden. In Thringen stellte sich an die Spitze der Emprer Thomas Mnzer, ein Schler Luthers. In Scharen strmten ihm die Bauern zu, aber sie wurden von den Fürsten geschlagen, und Mnzer selbst wurde gefangen genommen und hingerichtet. Von seinen Anhngern entkamen einige nach Holland. Da fanden sie Anhang. Sie meinten, die Kindertaufe wre gar keine rechte Taufe, und darum tauften sie alle, die sich zu ihnen hielten, noch einmal. Einige von diesen Wiedertufern kamen nach West-falen und lieen sich dort in der Stadt Mnster nieder. Sie vertrieben den Bischof und machten den Schneider Jan Bockelson von Lehden zum König. Aber der Bischof belagerte die Stadt, und die Fürsten halfen ihm. Mnster wurde erobert, und Johann von Lehden ward mit seinen Genossen grausam hingerichtet.
100. Fortgang der Reformation. Zwingli und Calvin. Unterdessen hatte sich die Reformation immer weiter verbreitet. Schon 1524 hatte Luther die Mnchskutte ab-1524 gelegt, und 1525 heiratete er Katharina von Bora, eine 1525 ehemalige Norme, mit der er bis an seinen Tod in einer glck-lichen Ehe lebte. Sie schenkte ihm sechs Kinder, und am frhesten war er im Kreise seiner Familie und beim heiteren Mahle. In vielen Stdten Sachsens wurde jetzt die Messe abgeschafft; die Klster wurden aufgehoben; Schulen wurden angelegt, und manche Fürsten erklrten sich fr die neue Lehre. Kaiser Karl konnte da-gegen nichts thnn, weil er in Krieg mit dem König Franz I. von Frankreich verwickelt war. Die evangelischen Fürsten und Städte verbanden sich unter einander, und als der Kaiser auf dem Reichs-tage zu Speyer (1529) verlangte, sie sollten die Messe beibehalten, 1629 protestierten sie dagegen. Davon nannte man sie Protestanten. Auf das folgende Jahr (1530) berief der Kaiser einen Reichstag 1530 nach Augsburg, auf dem ihre Sache entschieden werden sollte. Dort lasen sie ihr Glaubensbekenntnis vor, welches Melanchthon
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Extrahierte Personennamen: Thomas_Mnzer Johann_von_Lehden Johann Thomas_Mnzer Schneider_Jan_Bockelson Johann_von_Lehden Johann Zwingli Calvin Katharina_von_Bora Karl Karl Franz_I._von_Frankreich Franz_I. Melanchthon
Extrahierte Ortsnamen: Wittenberg Deutschland Schwaben Rhein Luthers Holland West-falen Sachsens Speyer Augsburg
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wteten dort mit unmenschlicher Grausamkeit; Bernhard aber unter-warf mit einem durch franzsisches Geld geworbenen Heere den Elsa. Bei Rh einselden erfocht er noch einmal der die Kaiser-1633 lichen einen glnzenden Sieg, und noch in demselben Jahre (1638) eroberte er die wichtige Festung Breisach; bald darauf aber starb er, wahrscheinlich vergiftet von den Franzosen, die seine Eroberungen nun fr sich behielten.
Kaiser Ferdinand erlebte das Ende des Krieges nicht. Er 1637starb 1637, und auch unter seinem Sohne Ferdinand Iii. dauerte der Kampf fort. Die Verhltnisse gestalteten sich fr die Kaiserlichen immer ungnstiger. Banir htte fast den Kaiser in Regensburg gefangen genommen. Der Feldmarschall Torstenson, der nach Banrs Tode den Oberbefehl erhielt, drang, obgleich von der Gicht an Hnden und Fen gelhmt, unaufhaltsam nach Schlesien vor, schlug die Kaiserlichen bei Schweidnitz, erfocht dann einen glnzenden Sieg bei Breitenfeld, nahm darauf im Fluge Holstein in Besitz, um den König von Dnemark, der sich feindlich gezeigt hatte, zu zchtigen, und eilte dann wieder nach Bhmen. Dort schlug er die Kaiserlichen abermals, und nun drang er sogar bis Wien vor. Seine Krankheit zwang ihn endlich, nach Schweden zurckzukehren, wo er nach wenigen Jahren starb. Aber auch sein Nachfolger Wrangel war siegreich. Er zwang den Kurfrsten Maximilian von Baiern zu einem Waffenstillstnde, und als Maxi-milian denselben brach, schlug Wrangel, mit einem franzsischen Hlfsheer unter Turenne verbndet, das vereinigte bairisch-kaiser-liche Heer bei Augsburg. Graf Knigsmark drang in Bhmen ein, und schon hatte derselbe die Kleinseite von Prag erobert, als die Kunde vom Abschlu des lange ersehnten Friedens den Feind-seligkeiten ein Ende machte.
1643 Schon 1643 hatten die Friedensunterhandlungen zu Mnster in Westfalen mit Frankreich, zu Osnabrck mit Schweden und K4.Okt.den deutschen Fürsten begonnen, und am 24. Oktober 1648 wurde 1648 zu Mnster endlich der Friede abgeschlossen. Man nennt ihn des-halb den westflischen Frieden. Die Protestanten erhielten durch denselben vllig gleiche Rechte mit den Katholiken, und der Religionsfriede von 1555 wurde auch auf die Reformierten aus-gedehnt. An Schweden wurde der grte Teil von Pommern nebst einigen Bistmern, an Frankreich der Elsa mit dem Sundgau und mehrere wichtige Festungen abgetreten. Der Besitzstand der deutschen Fürsten wurde vielfach gendert, allen aber wurde die Landeshoheit besttigt, und so zerfiel Deutschland seitdem in eine Menge grerer und kleinerer Staaten; die Emheit Deutschlands war damit vernichtet. Zugleich lagen ckerbau, Gewerbe und Handel vllig darnieder; das ganze Land war verdet und der Hlfte seiner Einwohner beraubt; der Wohlstand desselben war auf lange Zeit hinaus zerstrt.
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Extrahierte Personennamen: Bernhard Elsa Ferdinand Ferdinand Ferdinand_Iii Ferdinand Maximilian_von_Baiern Maximilian Elsa
Extrahierte Ortsnamen: Breisach Regensburg Schweidnitz Breitenfeld Holstein Wien Schweden Augsburg Prag Westfalen Frankreich Schweden Schweden Pommern Frankreich Deutschland Deutschlands