Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichtlicher Anschauungs- und Erfahrungsunterricht - S. 192

1914 - Ansbach : Prögel
— 192 — beten) Religionsgenossen, dann mit den Kron(en) Schweden, Frankreich, Hessen-Kassel und anbeten evangelischen Stäuben in die 30 Jahr lang mit Verberbung Laub und Leut in Verberb und Sterben vieler Hunberttausenb Menschen gewiert: haben enblichen gebachte hohe Häupter eine Tagsatzung nacher Münster und Osnabrück angesetzet, um zu versuchen, ob zwischen hoch* gebeuchtem römischen Kaiser und beeben Kronen ein aufrichtiger Frieden möchte getroffen werben. Allba sie aber in die 6 Jahr verblieben und der Sachen niemalen recht einig werben können, also jebermann an dem so hoch „tesiderirten" (herbeigesehnten) Frieden gezweifelt, bis enblichen nach Gottes Gnab ein Armi-stitium (Waffensüllstanb) beeberseits Armeen angestellt worben. Den 24. Oktobris Anno 1648 von Münster und Osnabrück aber somit mehrerenteils (Stäub(en) uff Nürnberg verreist, die Executions-tractaten (Ausführungsbestimmungen) völlig zu prosequiren (verfolgen). Da es sich baun auch wieber in die iy2 Jahr verzogen und sich abermals schwer angelassen, bis enblich uff starkes Bemühen gesamter Reichsstänb der völlige Frieden (Gott hab Lob) den 15. Julii Anno 1650 zu gebachtem Nürnberg geschlossen, mit Trompetenschall ausgeblasen und allerhanb Frieden- und Freudenzeichen Vorgängen, auch von ihren beeben fürstlichen Gnaben, Herrn General Piccolomini und Herrn Generalissimo Pfalzgrafen Karl Gustav und Herrn General-Feldmarschall Wrangeln kostbare Banketten und Feuerwerk gehalten und geworfen worben, worüber hernacher Herr Generalissimo Pfalzgraf Karl Gustav, Fewmarschall Wrangel ......... ihren Abschieb genommen und wieber nach Schweden uff den allba bevorstehenden Reichstag zu verreisen. Also dem so langwierigen blutigen Krieg ein Enb gemacht worben. Vor solch Gnabenwerk und beschertes gülbenes Kleinob hat man aller Orten Frieben-Freubensfest im ganzen römischen Reich gehalten, welches dann den 10. und 11. Augusti allhiesigen Orts auch celebrirt (gefeiert) und begangen worben. Als erstlichen wurden Sambstags den 10. Augusti als Tag Laurenti im ganzen Markgrafentum ein Bueß-Fast- und Bittag also auch hiesigen Orts gehalten und geschah die Ver-

2. H. 3, Teil 1 - S. 72

1911 - Ansbach : Seybold
72 Historische Grundlagen. des immunen Gebiets vor niemand Recht zu nehmen als vor dem voqt des Bischofs oder Abts. .. . Dadurch, daß das Gericht von den Beamten des Bischofs verwaltet wurde, hörte es nicht auf, königliches Gericht zu sein- aber die Folge war, daß an Orten, wo die Kirche über großen Grundbesitz verfüate 6te Gewalt des Vogts um so leichter auch über die vom Immunitätsberrn abhängigen Leute ausgedehnt werden konnte. k Ju,fer Gerichtsbarkeit besaßen die Bischöfe schon längst noch andere Herrschaftsrechte. Itht der Verleihung des Z o l l r e ch t s hatten bereits die Merowinger begonnen; von deutschen Bistümern besaß Worms den Zoll von Kaufleuten, Handwerkern und Friesen schon seit König Daaobert (d.i. um das Jahr 6z0), Trier den Zoll schon vor der mitte des 8. Jahrh. Die Karolinger fuhren darin fort, von Ludwig dem Frommen erhielt Würzburg den Zoll von den nach der Stadt kommenden fremden Händlern Dazu qesellte sich die Erteilung des münz,1) und Iharftrechts in den bischöflichen Städten und anderen Orten der Diözesen Straßburg erhielt durch Ludwig d. Fr. das Recht an einem beliebigen Orte des Bistums eine Ittüme ?u errichten )n worms kam sie durch Arnulf, in Eichstätt durch Ludwig Iv an Die Kirche In der (Erteilung solcher Rechte war Otto I. freigebiger als irgend ein König vor ihm. ... Ls ist offenbar, daß die Tendenz, das Bistum zu einer geschlossenen Herrschaft zu machen, hier wirksam war; sie wurde durch diese Verleihungen zugleich verstärkt. ... man müßte sich wundern, wenn von sel/en der Herzoge nicht der versuch gemacht worden wäre, die Bildung der bischöflichen Fürstentümer zu hemmen Als sich Herzog Heinrich (in Bayern) 9?6 gegen Otto Ii. erhob, ergriff der Episkopat wie einst im Jahre 9*6 die Partei des Kaisers Die Verbindung zwischen der Krone und dem Episkopat war zu stark, als daß es irgendwo zur Unterordnung der Bistümer unter das Stammesherzogtum gekommen wäre, man irrt wohl nicht, wenn man darin einen der Grunde erkennt, warum das letztere nicht erstarken konnte. Ls ist wieder verschwunden; an seine Stelle trat das territoriale Fürstentum.... Die Bischöfe und die Abte der großen königlichen Abteien waren die sichersten Stützen der königlichen macht und der (Einheit des Reichs. Aber der Bau Ottos hatte einen schwachen Punkt. So sehr auch die Furstenstellung des Episkopats in den Vordergrund trat, primär waren die Bischöfe doch Träger eines kirchlichen Amts und als solche Glieder einer Organisation, welche über die Grenzen des Reichs hinaus griff; sie waren dem römischen Bischof in vielen Stücken zu Gehorsam und Dienstleistung verbunden Das brachte einen Zwiespalt in ihre Stellung, der sie für die Dauer unhaltbar machte Haue! Iii, 52 ff. Daß aber dennoch die ottonifche Verfassung ein Segen für Deutschland war, dafür bieten die Zustände der unteren Schichten der Nation den wichtigsten Beleg. . . . Blickt man auf jene Flut von Schenkungen, die von Otto I. immer neue irtaffen königlichen Gutes unter die geübte Administration der Kirche schiebt und den kirchlichen Verwaltungen eine stets wachsende Fülle von (Eigentum und Arbeitskräften zuführt, so erscheint diese Übersiedelung von Freien und Unfreien unter den Schutz der Kirche als eine der wichtigsten'wirt-schaftlichen und politischen Bewegungen unserer Geschichte.. .. Durch ihr Bündnis mit dem Kaisertum wurde die deutsche Kirche in den Stand gesetzt, die Hände des Laienadels von den unteren Ständen abzuwehren; dies war *) Ls fehlte nicht feiten an geprägtem Gelde und deshalb sah sich der Käufer oft genötigt zur münze zu eilen um das (Erz in Geld zu verwandeln. ' Die münze nahm für ihre Bemühung den Schlagsatz und dieses kam nebst dem marktzolle dem Senior des Ortes zu gute, bildete einen Teil feiner (Einnahme. Langethal 23.

3. H. 3, Teil 1 - S. 78

1911 - Ansbach : Seybold
78 Historische Grundlagen. Sohnes von Adelheid; (Dtto Ii. wurde am 26. Mai zu Aachen . . . gekrönt; Bruno blieb als königlicher Statthalter in Lothringen, Wilhelm als Reichsverweser in Mainz zurück. Dom Papst nach Born eingeladen, um auf Gottes Geheiß, wie wir meinen, die Kaiserkrone zu empfangen, unternahm es König (Dtto Italien zu erobern, das Königin Adelheid vorher als Heiratsgut besessen. Leben der Königin Mathilde Xiii. Wie gefährlich das Unternehmen erschien, sieht man daraus, daß feine Mutter Mathilde, Tag und Nacht in Furcht und Hoffnung schwebend, die göttliche Gnade für ihren Sohn anflehte. <£r selbst soll seinen vertrautesten Schwertträger angewiesen haben, wenn er an den Schwellen der Apostel anbete, das Schwert über feinem Haupte zu halten; denn er fürchte die Hinterlist der Römer. Ranke Vi. 2, 2\6. 3m herbste 96t, überschritt Ottos Z)eer den Brenner; Berengar versuchte die Etschpässe zu halten; aber die Italiener forderten ihn auf zu Gunsten seines Sohnes Adalbert abzudanken; als er sich dessen weigerte, zerstreute sich sein f)eer und die Deutschen drangen ungehindert in Italien ein. Nitzsch 1, 349. Unter dem Jubel des Volkes, mit gewohnten Ehrenbezeugungen empfangen,1) ist (Dtto am 3v Januar 962 in Hom eingezogen und am 2. Februar von dem Papst gekrönt worden, nicht allein er selbst, sondern auch seine Gemahlin. Ranke vi. 2, 2*8. Glänzende Geschenke an Edelsteinen, an Gold und Silber brachte (Dtto dem Nachfolger petri dar. Nur Reliquien, von denen Rom stets Überfülle hatte für alle Bedürfnisse der Nordländer, scheint er als Gegengabe empfangen zu haben. Pümmler 330. 74 ©tto erneuerte dem päpstlichen Stuhl die alten Scheu-kungsversprecheu der Karolinger, auf welchen der Kirchenstaat beruhte. . . . Die Begünstigung des Papsttums innerhalb des Imperiums entsprach lediglich dem von (Dtto im deutschen Reiche befolgten System die Erzbistümer und Bistümer zur Stütze gegen die minder zuverlässigen Laienfürsten mit Ämtern und Gütern zu begaben. Jede vom Reiche abhängige Gewalt in Italien mußte (Dtto zu verstärken suchen gegenüber Berengar und dessen Familie. . . . Der Papst war wieder in Gehorsam der oberste geistliche Fürst und Beamte des Reiches wie unter Karl dem Großen. Heyck I, 306. 75 Dagegen wurde dem Kaiser die Verwandlung des Moritz- klosters (in Magdeburg) in ein Erzbistum und die Errichtung eines . . . Bistums in Merseburg, wie die freie Verfügung über Zins und Zehnte der neu zu bekehrenden Heiden auf einer römischen Synode zugestanden. Mitte Februar kehrte er nach Pavia zurück. Nitzsch 1. 350 J) 2. Heft S. w.

4. H. 3, Teil 1 - S. 85

1911 - Ansbach : Seybold
von Cötto I. bis zu Heinrich Iv. 85 Don ©ito I. bis z u Heinrich Iv. Otto Ii. (975—983), ein würdiger Erbe feines Paters, hält die Herzoge im Zaume, sichert die Grenzen des Reiches, ja er bringt gegen den feindlichen Frankenkönig bis vor Paris ror und kämpft "mit Glück gegen die Sarazenen in Unteritalien. Line überraschende Niederlage zwingt ihn nach Rom zurückzukehren; (Dtio folgte in unvorsichtigem (Eifer den Flüchtlingen auf einer Straße, die links vom Meere rechts von steilen Bergen begrenzt war. Da brachen plötzlich die Araber, die sich unterdessen wieder gesammelt hatten, in ungezählten Scharen aus dem Gebirge hervor und brachten dem kaiserlichen £?eere eine vollständige Niederlage bei. Der Kaiser selbst sprengte in der äußersten Not ins Meer und erreichte schwimmend ein Schiff, er bereitete dort einen neuen Feldzug gegen die Sarazenen vor, da starb er im Alter von 28 fahren in der Hl Stadt. (Die aufregenden Ereignisse und die übermäßige Anstrengung in dem heißen Klima!) ' wiederum saß ein Kind auf dem Throne, 0tt o Iii. (983 bis 1002); beim Tode feines Vaters war er erst drei )ahre alt. Da entstand wieder Zwietracht und Parteiung im Reiche. Ein Ausstand der Slaven vernichtete die deutsche Kulturarbeit über der Elbe; die Normannen wagten wieder räuberische (Einfälle. Nichts geschah gegen diese Feinde des Reiches. (Dtto, der Sachsen* sproß, schämte sich als Deutscher geboren zu fein und fühlte sich ganz als Römer; die Muttersprache verschmähte er ebenso wie das ehrlich-rauhe Leben der Heimat; er lebte am liebsten in Rom. 3m 3ahre \ooo gründete er das (Erzbistum (S n e f e n , ^ das den polen einen kirchlichen Mittelpunkt gab und die weitere Ausbreitung des deutschen Volkstums nach (Dfteti verhinderte. Der heutige Kampf in der preußischen Ostmark legt Zeugnis davon ab. Sein nächster verwandter war fein Vetter Heinrich Ii. der Heilige (\002—*024), so genannt, weil er gütigen, milden Sinnes und aufrichtig fromm war. \007 errichtete er auf feinem Gute zu Babenberg das Bistum Bamberg. Dadurch war nicht nur das Christentum im Regnitz- und Maintal gesichert, sondern auch die Ausbreitung des deutschen Volkstums in den Landschaften um das Fichtelgebirge gefördert. Aber trotz feiner kirchlichen Gesinnung erhob er von Klöstern und Kirchen schwere Steuern zur Führung feiner Kriege. Herzog Boleslav strebte die Errichtung eines großen slavischen Königreichs an; er eroberte nicht nur Pommern und Teile Preußens, sondern riß auch die Lausitz und das Meißener Land an sich und vertrieb sogar den Herzog von Böhmen. Heinrich unternahm drei Züge gegen ihn, erreichte aber nur die !) Das Reich war nun eingeteilt in die (Erzbistümer Mainz, Trier, Köln, Bremen-Hamburg, Magdeburg, Gnesen und Salzburg.

5. H. 3, Teil 1 - S. 96

1911 - Ansbach : Seybold
Beziehungen zu Heimat und Gegenwart. (Anregungen.) hat der Heimatort noch eine Befestigung? Aus welcher Zeit stammt biefelbe? wie finb die Stabte in der näheren ober weiteren Umgebung entstauben? (Bömerftabt, Bifchofstabt, Grenzstabt.) 3n welchem Bistum liegt der Heimatort? Um welche Zeit ist es gegrünbet worben? — Die noch erhaltenen Namen der Stammesherzogtümer — die Kämpfe mit dem polentum in * Ü b - über die kirchliche (Organisation Zum Erzbistum Mainz Salzburg Hamburg Ittagbebur der Gegenwart. * * r f i ch t Deutschland vom \0.—^2. )ahrh. die Bistümer Mainz, Augsburg, Bamberg, Lhur, Lichstäbt, halberstabt, hilbesheim, Konstanz, Olmütz, paberborn, präg, Speyer, Straßburg, Verben, Worms, Würzburg; die Bistümer Köln, Lüttich, Min-ben, Münster, Osnabrück, Utrecht die Bistümer Trier, Metz, Toul, Derbun; die Bistümer Salzburg, Brixen, Preising, Paffau, Regensburg; die Bistümer Hamburg-Bremen, Mecklenburg, ©Ibenburg, Ratzeburg, Schleswig, die Bistümer Magbeburg, Bran-benburg, Havelberg, Meißen, Merseburg, Zeitz-Naumburg.

6. H. 3, Teil 1 - S. 102

1911 - Ansbach : Seybold
102 historische Grundlagen. ' wie er rücksichtslos bisher der Willkür der Günstlinge begegnet war, so trat er jetzt mit voller Entschiedenheit den herrischen Launen des königlichen Knaben entgegen, der seiner Erziehung anvertraut war und in ihm einen harten, starrsinnigen Lehrmeister fand. Giesebrecht Iii, 97. Anno, ein Itt artn von dem stattlichsten Äußern, war ein herrischer starrer Charakter, dem Leibenschaft und Jähzorn nicht fremb waren; an Klugheit fehlte es ihm nicht, wohl aber an wirklich ftaatsmännifcher weite des Blicks-sein Gesichtskreis beschränkte sich ganz auf die Interessen feiner Diözese und femer würde; er suchte vor allem den Besitz der Kölner Kirche zu mehren, ließ sich beshalb vom König umfangreiche Schenkungen machen (so z. B. die Klöster Malmeby, Komelismiinster bei 2tachen und Vilich bei Sonn); gab auch an anbre Bischöfe das Krongut fort. <Er verstanb es feine Derwanbten und Anhänger auf bte bischöflichen Stühle zu bringen (fein Bruder wezel erhielt das Erzbistum Ittagbeburg gegen den willen der bortigen Geistlichkeit). €r hat einen stark asketischen Zug; burchaus erscheint er als Kirchenfürst; . . . Nach Giesebrecht Iii, 96 und Gebharbt I, 337. Zu Allstedt (Stadt im jetzigen sachsen-weimarischen verwal-turigsbezirk Apolda) tagte (T063) eine Fürstenversammlung, auf welcher man jedenfalls das Reichsregiment abgeändert hat. "Denn statt der bisherigen nominellen Vielheit in der Herrschaft erschienen von jetzt an Anno und Adalbert (der Erzbischof von Bremen) als die einzigen Träger derselben. Anno erhielt wahrscheinlich das Amt eines königlichen Erziehers, er heißt jetzt in den Urkunden „Magister des Königs". Adalbert hingegen wird nun „Vormund des Königs" (patronus) genannt. Ittanitius 5^. Anno nahm, wie es scheint, zwischen Heinrich und Abalbert die Stellung ein, welche man so oft Hauslehrer und Gouvernanten . . . zwischen ihren Zöglingen und beren (Eltern einnehmen sieht. (Er . .. ließ Heinrich lesen und schreiben; überwachte ihn bei Tische, in der Kirche, beim Aufstehen und beim Schlafengehen; schalt und feiste vielleicht, wenn der Knabe den Griffel falsch hielt, wenn er anders stanb, ging ober um sich blickte, als jener es schicklich fanb; — und kamen dann Stunben, wo der mürrische Magister den Rücken wanbte und Heinrich leicht aufatmete, so trat ihm etwa der feine, liebenstvürbige Dormunb entgegen, streichelte ihm die Wangen, sprach liebreiche Worte und ließ ihn mit den (Ebel-knaben am Hof sich ergötzen. Denn wie zu Heinrichs Iii. Zeit, so würden auch bamals Jünglinge aus eblen Geschlechtern am Hofe erzogen, namentlich aus Schwaben, wie es scheint. ‘ Floto I, 303. (Unter der Vormundschaft) im September ^063 ruckte ein deutsches Heer abermals an die Grenzen Ungarns. Inmitten desselben befanden sich König Heinrich, seine Schwester Judith und deren Bräutigam . . . wie die Witwe des Königs Andreas. Gtto von Bayern und Adalbert von Bremen waren die Führer des deutschen Heeres. Bela starb plötzlich, fein Sohn Geisa ergriff die Flucht. Salomo wurde in seine rechtmäßige Herrschaft eingesetzt, auch seine Vermählung mit der deutschen Kaisertochter wird damals

7. H. 3, Teil 1 - S. 167

1911 - Ansbach : Seybold
von Heinrich V. bis zu den Hohenstaufen. 167 Rechten ausgestattete Geistlichkeit der Rathedralkirche) unter Mitwirkung der höheren Geistlichkeit der Diözese und der Stiftsnnnisterialen." Bär Iii, nützten das Wahlrecht aus im dynastischen Interesse. Schon darin liegt, daß die Einbuße an Macht, welche das Königtum erlitt, nicht dem papfttum sondern dem Fürstentum zugute kam. Zunächst dem weltlichen, aber auch dem geistlichen: bei zweifelhaften Wahlen war der König an das Gutachten der Metropoliten und der Kompro-vinzialen gewiesen, nicht an das Urteil Roms: die geistlichen Fürsten, nicht der Papst entschieden über den Eintritt in ihren Stand. Der Wormser Friede war ein Werk der Fürsten und dem Fürstentum ist sein Gewinn zugesallen. Denn er vollendete die Bildung der bischöflichen Fürstenmacht. Hauck in, 923. Am 23. Xttai U25 starb Heinrich V. an einem Krebs*199 leiden in Utrecht, 44 Jahre alt; in Speyer wurde er beigesetzt. Sein Tod wurde von den Fürsten als Erlösung begrüßt; dem Volke dagegen galt er nicht als gestorben: man erzählte, daß er sich in eine wüste oder ein Kloster zurückgezogen habe. Gebhardt 1, 366. So erlosch das s a I i f ch e Haus nach fast genau einem200 Jahrhundert, nachdem es Deutschland vier bedeutende Herrscherindividualitäten geschenkt hatte. . . . Man darf wohl behaupten, daß kaum eine andere Dynastie des gesamten Mittelalters an echter Herrscherbegabung mit den Saliern zu wetteifern vermag. Harrtpe 83. Heinrich . . . betrachtete seine Hessen, die staufisch er: Brüder201 Friedrich und Konrad, als die natürlichen Erben seiner Herrschast wie des falschen Besitzes. 82. Am meisten Aussicht aus die Nachfolge (im Reich) hatte der Herzog Friedrich von Schwaben . . .; gegen ihn aber regte sich eine starke Opposition, besonders des Klerus unter der Führung der Erzbischöfe von Mainz und Köln, da man von ihm eine Fortsetzung der verhaßten salischen Kirchenpolitik erwarten mußte. Gebhardt I, 367. Man wählte Lothar von Sachsen (U25—U37). . ♦ . wichtig ist, daß er die Macht des welsenhauses dadurch vorbereitete, daß er seine einzige Tochter und der einstige Erbin mit Heinrich dem Stolzen . . . vermählte und daß er seinem Schwiegersöhne die Nachsolge im Herzogtum Sachsen sicherte, so daß in seiner Hand einst die beiden größten Herzogtümer Sachsen und Bayern vereinigt werden sollten, wichtiger noch ist, daß Lothar seine Blicke nach Nord-Gsten wandte und die Ausdehnungsbestrebungen der beiden ersten Sachsenkaiser wieder aufnahm. Linhart 38.

8. Im späten Mittelalter - S. 1

1913 - Ansbach : Seybold
Die Wablkaifer und ihre föausmacbtspolitik Dle Gewalten tm ‘Heidje um das 2ahr 1270* Die großen Herrengeschlechter der Sachsen, Franken, Schwaben waren vergangen, eine lange Reihe von starker: und dauerhaften Zttännern hatte in heißem Kampfe gerungen, die alte Idee der römischen Weltherrschaft von deutschem Boden aus lebendig zu ■machen. Allen war zum Verhängnis geworden, daß sie dem Zuge einer )dee folgten, welche nicht politisch sondern poetisch war und doch als ein Erbe aus grauer Vorzeit ihnen und ihrem Volke übermächtig Gedanken und willen beherrschte. Jetzt war das Traumbild der Deutschen verdämmert. )m Jahre *270 war die Frage, ob der Kaiser oder die £andesfiirfteri auf deutschem Boden die Herrengewalt besitzen, zum Nachteil für die Kaiserwürde entschieden. Die Heichsfürften waren in Wahrheit die Gewaltigen Deutschlands. Bereits waren sie aus absetzbaren Reichsbeamten königliche Sehensmann eti, ihre Ämter erbliche Lehen geworden und die alte Amtsgewalt, d. H. in erster Linie der Gerichts- und Heerbann, wurde von thnen im eigenen Hamen ausgeübt. Dazu hatte ihnen Kaiser Frteonch Ii. auch noch die nutzbaren Hoheitsrechte ausgeliefert, tdelche dtejkrone bis dahin in den Territorien noch in Anspruch nahm, tvte das Zoll- und Münzregal, die Bergwerksgesetzgebung, das Be-fejttgungsrecht, die Befugnis einer Landesgesetzgebung. Dem Kontjje aber verblieb in den Ländern außer der Belehnung des Inhabers, die er ohne gewichtigen Grund nicht versagen konnte uni> durste, nur die oberste Gerichtsbarkeit1). Unter den geistlichen Mitgliedern der Reichsarifto-m * e treffen sechs Erzbischöfe oder Metropoliten; es sind Jtamz, Köln, Trier, Salzburg, Magdeburg, Bremen; ferner etwa *) Freytag Ii, 75. Hilft, weltg. Ii, 363. Falk, Geschichtsunterricht. Heft 4. ,

9. Im späten Mittelalter - S. 18

1913 - Ansbach : Seybold
Die Doppelwahl ;zih. Ludwig 6er Baper. Die Doppelwahl. Der Tod Heinrichs hatte eine Spaltung der deutschen Fürsten zur Folge. Es kam zu einer Doppelwahl. 21uf Ludwig von Bayern fielen vier, auf Friedrich den Schönen zwei Stimmen. Der Majoritätsstandpunkt war zu jener Zeit nicht das einzige Kriterium für die Rechtmäßigkeit einer Wahl. Größeren wert legte man darauf, daß die Krönung von dem rechtmäßigen Erzbischof und am rechten Orte vollzogen wurde, Hier weisen beide einen Mangel auf. Beide wurden am 25. Nov. *3^ gekrönt; König Ludwig zu Aachen, aber nicht von dem Kölner Erzbischof, Friedrich zwar von diesem, aber in Bonn. Doch hatte Ludwig den Dorteil, daß er sich im Besitze der Reichskleinodien befand. Die Entscheidung mußte das Gottesgericht des Kampfes bringen. Der Kampf mußte im südlichen Deutschland, wo ihre Hauptmacht lag, ausgefochten werden. Der Norden des Reiches kümmerte sich seit den Tagen Friedrichs Ii. wenig um die Kämpfe des deutschen Königtums. Hatte Friedrich eine größere Hausmacht, so besaß Ludwig von Bayern einen größeren Anhang unter den Fürsten — und war Habsburgs Macht in Schwaben und am (Dberrhein eine ausschlaggebende, so war die Ludwigs tu Franken, am Mittelund Niederrhein die stärkere. Auf fetten des Wittelsbachers stand die Mehrheit der Reichsstädte. Blieb Ludwigs Bruder Rudolf fest auf Österreichs Seite, so kam jenem dagegen die schwere Niederlage zu statten, die Friedrichs Bruder Leopold durch die Schwyzer erlitt. Diesen Kämpfen dankt die schweizerische Eidgenossenschaft ihre Entstehung^. Dort, in den vier waldstätten Schwyz, Uri, Unterwalden „ob dein Wald" und „nied dem Wald" bestanden von alters her Bauerngemeinden oder Markgenossenschaften, deren Insassen Freie und hörige waren. Die Gras-schaftsrechte standen meistens den Grafen von Lenzburg und Aiburg und nach deren (Erlöschen ihren Erben, den Grafen von Habsburg, zu, denen auch das Vogteirecht über die meisten kirchlichen Stiftungen gehörte. Zdie sich aus solchen Ämtern in der Regel eine landesfürstliche Stellung entwickelte, so strebten hier auch die Habsburger eine solche an, während umgekehrt die „Waldleute" danach trachteten, von jeder fühlbaren Abhängigkeit frei zu werden. Darin hatten sie schrittweise Erfolg. So erhob Kaiser Friedrichs Ii. Sohn Heinrich \23{ Uri zu einer königlichen Gemeinde und Friedrich Ii. selbst sprach Schwyz ur- kundlich die Reichsfreiheit zu2). Gleiches trachteten die Unterwaldner zu er- x) Linhart 66. Loserth 259. Döberl 263. Loserth 260. 2) Das mittel- alterliche Recht kennt reichsunmittelbare Ritter, welche die Reichsritterschaft bilden, reid?cfcete Städte, die Reichsstädte, und reichsfreie Dörfer. Diese alle h«nen keinen Landesherrn sondern standen unmittelbar unter dem Kaiser, i>ei in verschiedenen Gegenden seine Stellvertreter hatte, wie z. B. in der Reichsstadt Nürnberg einen Burggrafen. Stöckel ^87.

10. Im späten Mittelalter - S. 71

1913 - Ansbach : Seybold
Landfriedenskreise. — Urteil. <5 _ s cb w L b i s ch e , aus den Stamntländern der Herzoge ^on wurttem-bcrg der Itiatfnrafen von Baden und melen kleineren Herrschaften und . M-nti fät'^K-ich °u. den bohenzollerischen Murkgruf-’■ Lasten An-b°ch und Ä-euth. Ser »eichsstad. Nürnberg und den . Ämär'ä1:«'ä.- -«n.°°- „ Stn ttb ufl'tl fh tl der die --„der der drei geistlichen Aurfursten und wi.t°lsb-chilch-pf°hi,che S-sttzung-n umlpun^e 7 der w e ft f ä l i s cb e, der von dem Bistum Suttid?, der üeiqs)xaoi, ' rlacben und den jülichisch-kleveschen Landen am Rbem bk na . f- friesland und Oldenburg an der wesermundung Echte, , 8 der burgundische, der aus den habsburgischen Niederlanden " (Holland mit Belgien) und der Zreigrafschaft Burgund beftan « hör nberfäcmifcbe, der ftch vom Thurmger Wald uver oie L)e ' sitzungen des Hauses wettin (Herzogtum und Kurfürstentum bachsen), über die Mark Brandenburg und Pommern legte, ,o der nie d e r s ä ch s i s ch e, von der Reichsstadt Goslar arn Har3 über ' die welfischen Lande Braunschweig und Lüneburg die Lrzstlfte Masd^ bürg und Bremen bis zu den Herzogtümern Holstern und Mecklen g und der Hansastadt Lübeck. ~Sn iedem Zirkel (Kreis) soll ein Hauptmann mit seinen Zugeordneten lein. Bei sedem §andfriedensbruch soll der Hauptmann in ^dem Bezirk, in welchem die Täter ihre Helfer und Anhänger wohnen, mit seinen Zugeordneten zusammen-kemen^ratschlaaen und fürnehmen, damit der Landfriede gehandhabt werde^). Maximilian war ein Mann der Entwürfe, nicht der Ausführung, voll von Talenten und Kunstfertigkeiten, aber getan und -u Lude gebracht hat er nichts. Lr war berühmt als kühner Bergsteiger und Zager, der den Bären tn ferner Hohle aussuchte und Gemse wie Steinbock in den Alpen jagte, war gepriesen als ritterlicher Turnierheld2), der den übermütigen Gegner m den -.and streckte, war beliebt wegen seines leutseligen Wesens, das er tn feiner äußeren Erscheinung von seinem Ahnherrn Rudolf geerbt zu Haben schien; denn wie dieser war er Hoch gewachsen, von kräftigem, nicht ui ermüdendem Körper, Hatte dasselbe längliche Gef ich tn den blitzenden Augen und der bekannten Adlernase. Sern vielseitiger Geist ließ ihn an der Kunst regen Anteil nehmen; so ehrte er persönlich den größten deutschen Maler jener Zeit, Albrecht Dürer, der uns die Gefichtszüge überliefert hat. Seiner Freude an der Dichtkunst verdanken wir „die Nebensonne des Nibelungenliedes“, das Gudrunlied, das in einer einzigen für ihn hergestellten Handschrift auf uns gekommen ist3). i) Stöckel 226. Ranke Ix, 2*8. 2) Maximilian wird oft „der letzte Ritter" genannt. 3) Ranke Ix, 220. Stöckel 22*.
   bis 10 von 11 weiter»  »»
11 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 11 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 1
3 0
4 3
5 0
6 0
7 0
8 1
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 3
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 1
36 2
37 4
38 0
39 0
40 0
41 0
42 3
43 0
44 0
45 2
46 6
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 1
4 0
5 0
6 0
7 1
8 0
9 2
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 2
17 4
18 0
19 0
20 2
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 1
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 1
33 0
34 0
35 1
36 0
37 4
38 0
39 0
40 0
41 2
42 0
43 2
44 1
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 0
53 0
54 1
55 0
56 3
57 0
58 1
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 2
67 0
68 2
69 2
70 0
71 2
72 3
73 3
74 0
75 0
76 0
77 0
78 0
79 0
80 1
81 0
82 0
83 4
84 0
85 1
86 1
87 1
88 0
89 0
90 0
91 0
92 2
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 0
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 82
1 23
2 31
3 66
4 6
5 29
6 19
7 9
8 8
9 1
10 108
11 0
12 76
13 52
14 2
15 0
16 8
17 1
18 21
19 14
20 0
21 0
22 0
23 0
24 7
25 5
26 65
27 1
28 16
29 78
30 11
31 3
32 5
33 131
34 3
35 1
36 3
37 0
38 4
39 52
40 1
41 53
42 31
43 75
44 0
45 0
46 20
47 23
48 8
49 3
50 200
51 128
52 30
53 2
54 43
55 8
56 47
57 7
58 13
59 148
60 14
61 0
62 72
63 4
64 25
65 53
66 1
67 1
68 4
69 6
70 21
71 3
72 112
73 1
74 0
75 37
76 2
77 105
78 2
79 1
80 72
81 292
82 24
83 4
84 15
85 0
86 0
87 0
88 3
89 21
90 4
91 60
92 4
93 19
94 1
95 7
96 2
97 90
98 1
99 68
100 201
101 2
102 153
103 1
104 0
105 20
106 32
107 7
108 0
109 3
110 48
111 26
112 110
113 6
114 61
115 4
116 42
117 1
118 36
119 5
120 30
121 95
122 22
123 67
124 35
125 55
126 17
127 40
128 4
129 23
130 1
131 55
132 41
133 18
134 0
135 2
136 149
137 10
138 0
139 17
140 16
141 1
142 142
143 60
144 11
145 47
146 3
147 28
148 25
149 1
150 0
151 22
152 46
153 0
154 66
155 28
156 24
157 9
158 18
159 3
160 0
161 9
162 0
163 0
164 2
165 3
166 36
167 24
168 52
169 79
170 4
171 99
172 20
173 106
174 1
175 57
176 1
177 89
178 0
179 59
180 1
181 1
182 38
183 550
184 13
185 4
186 0
187 17
188 7
189 0
190 0
191 13
192 28
193 0
194 18
195 10
196 137
197 7
198 0
199 21