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beten) Religionsgenossen, dann mit den Kron(en) Schweden, Frankreich, Hessen-Kassel und anbeten evangelischen Stäuben in die 30 Jahr lang mit Verberbung Laub und Leut in Verberb und Sterben vieler Hunberttausenb Menschen gewiert: haben enblichen gebachte hohe Häupter eine Tagsatzung nacher Münster und Osnabrück angesetzet, um zu versuchen, ob zwischen hoch* gebeuchtem römischen Kaiser und beeben Kronen ein aufrichtiger Frieden möchte getroffen werben. Allba sie aber in die 6 Jahr verblieben und der Sachen niemalen recht einig werben können, also jebermann an dem so hoch „tesiderirten" (herbeigesehnten) Frieden gezweifelt, bis enblichen nach Gottes Gnab ein Armi-stitium (Waffensüllstanb) beeberseits Armeen angestellt worben. Den 24. Oktobris Anno 1648 von Münster und Osnabrück aber somit mehrerenteils (Stäub(en) uff Nürnberg verreist, die Executions-tractaten (Ausführungsbestimmungen) völlig zu prosequiren (verfolgen). Da es sich baun auch wieber in die iy2 Jahr verzogen und sich abermals schwer angelassen, bis enblich uff starkes Bemühen gesamter Reichsstänb der völlige Frieden (Gott hab Lob) den 15. Julii Anno 1650 zu gebachtem Nürnberg geschlossen, mit Trompetenschall ausgeblasen und allerhanb Frieden- und Freudenzeichen Vorgängen, auch von ihren beeben fürstlichen Gnaben, Herrn General Piccolomini und Herrn Generalissimo Pfalzgrafen Karl Gustav und Herrn General-Feldmarschall Wrangeln kostbare Banketten und Feuerwerk gehalten und geworfen worben, worüber hernacher Herr Generalissimo Pfalzgraf Karl Gustav, Fewmarschall
Wrangel ......... ihren Abschieb genommen und wieber nach
Schweden uff den allba bevorstehenden Reichstag zu verreisen. Also dem so langwierigen blutigen Krieg ein Enb gemacht worben.
Vor solch Gnabenwerk und beschertes gülbenes Kleinob hat man aller Orten Frieben-Freubensfest im ganzen römischen Reich gehalten, welches dann den 10. und 11. Augusti allhiesigen Orts auch celebrirt (gefeiert) und begangen worben.
Als erstlichen wurden Sambstags den 10. Augusti als Tag Laurenti im ganzen Markgrafentum ein Bueß-Fast- und Bittag also auch hiesigen Orts gehalten und geschah die Ver-
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Extrahierte Personennamen: Piccolomini Karl_Gustav Karl Gustav Generalissimo Karl_Gustav Karl Gustav
Extrahierte Ortsnamen: Schweden Frankreich Hessen-Kassel Gottes_Gnab Schweden
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72
Historische Grundlagen.
des immunen Gebiets vor niemand Recht zu nehmen als vor dem voqt des Bischofs oder Abts. .. . Dadurch, daß das Gericht von den Beamten des Bischofs verwaltet wurde, hörte es nicht auf, königliches Gericht zu sein- aber die Folge war, daß an Orten, wo die Kirche über großen Grundbesitz verfüate 6te Gewalt des Vogts um so leichter auch über die vom Immunitätsberrn abhängigen Leute ausgedehnt werden konnte.
k Ju,fer Gerichtsbarkeit besaßen die Bischöfe schon längst noch andere
Herrschaftsrechte. Itht der Verleihung des Z o l l r e ch t s hatten bereits die Merowinger begonnen; von deutschen Bistümern besaß Worms den Zoll von Kaufleuten, Handwerkern und Friesen schon seit König Daaobert (d.i. um das Jahr 6z0), Trier den Zoll schon vor der mitte des 8. Jahrh. Die Karolinger fuhren darin fort, von Ludwig dem Frommen erhielt Würzburg den Zoll
von den nach der Stadt kommenden fremden Händlern Dazu qesellte
sich die Erteilung des münz,1) und Iharftrechts in den bischöflichen Städten und anderen Orten der Diözesen Straßburg erhielt durch Ludwig d. Fr. das Recht an einem beliebigen Orte des Bistums eine Ittüme ?u errichten )n worms kam sie durch Arnulf, in Eichstätt durch Ludwig Iv an
Die Kirche In der (Erteilung solcher Rechte war Otto I. freigebiger als
irgend ein König vor ihm. ... Ls ist offenbar, daß die Tendenz, das Bistum zu einer geschlossenen Herrschaft zu machen, hier wirksam war; sie wurde durch diese Verleihungen zugleich verstärkt. ... man müßte sich wundern, wenn von sel/en der Herzoge nicht der versuch gemacht worden wäre, die Bildung der
bischöflichen Fürstentümer zu hemmen Als sich Herzog Heinrich (in Bayern)
9?6 gegen Otto Ii. erhob, ergriff der Episkopat wie einst im Jahre 9*6 die Partei
des Kaisers Die Verbindung zwischen der Krone und dem Episkopat war
zu stark, als daß es irgendwo zur Unterordnung der Bistümer unter das Stammesherzogtum gekommen wäre, man irrt wohl nicht, wenn man darin einen der Grunde erkennt, warum das letztere nicht erstarken konnte. Ls ist wieder verschwunden; an seine Stelle trat das territoriale Fürstentum.... Die Bischöfe und die Abte der großen königlichen Abteien waren die sichersten Stützen der königlichen macht und der (Einheit des Reichs.
Aber der Bau Ottos hatte einen schwachen Punkt. So sehr auch die Furstenstellung des Episkopats in den Vordergrund trat, primär waren die Bischöfe doch Träger eines kirchlichen Amts und als solche Glieder einer Organisation, welche über die Grenzen des Reichs hinaus griff; sie waren dem römischen Bischof in vielen Stücken zu Gehorsam und Dienstleistung verbunden Das brachte einen Zwiespalt in ihre Stellung, der sie für die Dauer unhaltbar machte Haue! Iii, 52 ff.
Daß aber dennoch die ottonifche Verfassung ein Segen für Deutschland war, dafür bieten die Zustände der unteren Schichten der Nation den wichtigsten Beleg. . . . Blickt man auf jene Flut von Schenkungen, die von Otto I. immer neue irtaffen königlichen Gutes unter die geübte Administration der Kirche schiebt und den kirchlichen Verwaltungen eine stets wachsende Fülle von (Eigentum und Arbeitskräften zuführt, so erscheint diese Übersiedelung von Freien und Unfreien unter den Schutz der Kirche als eine der wichtigsten'wirt-schaftlichen und politischen Bewegungen unserer Geschichte.. .. Durch ihr Bündnis mit dem Kaisertum wurde die deutsche Kirche in den Stand gesetzt, die Hände des Laienadels von den unteren Ständen abzuwehren; dies war
*) Ls fehlte nicht feiten an geprägtem Gelde und deshalb sah sich der Käufer oft genötigt zur münze zu eilen um das (Erz in Geld zu verwandeln. ' Die münze nahm für ihre Bemühung den Schlagsatz und dieses kam nebst dem marktzolle dem Senior des Ortes zu gute, bildete einen Teil feiner (Einnahme. Langethal 23.
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102 historische Grundlagen.
' wie er rücksichtslos bisher der Willkür der Günstlinge begegnet war, so trat er jetzt mit voller Entschiedenheit den herrischen Launen des königlichen Knaben entgegen, der seiner Erziehung anvertraut war und in ihm einen harten, starrsinnigen Lehrmeister fand.
Giesebrecht Iii, 97.
Anno, ein Itt artn von dem stattlichsten Äußern, war ein herrischer starrer Charakter, dem Leibenschaft und Jähzorn nicht fremb waren; an Klugheit fehlte es ihm nicht, wohl aber an wirklich ftaatsmännifcher weite des Blicks-sein Gesichtskreis beschränkte sich ganz auf die Interessen feiner Diözese und femer würde; er suchte vor allem den Besitz der Kölner Kirche zu mehren, ließ sich beshalb vom König umfangreiche Schenkungen machen (so z. B. die Klöster Malmeby, Komelismiinster bei 2tachen und Vilich bei Sonn); gab auch an anbre Bischöfe das Krongut fort. <Er verstanb es feine Derwanbten und Anhänger auf bte bischöflichen Stühle zu bringen (fein Bruder wezel erhielt das Erzbistum Ittagbeburg gegen den willen der bortigen Geistlichkeit). €r hat einen stark asketischen Zug; burchaus erscheint er als Kirchenfürst; . . .
Nach Giesebrecht Iii, 96 und Gebharbt I, 337.
Zu Allstedt (Stadt im jetzigen sachsen-weimarischen verwal-turigsbezirk Apolda) tagte (T063) eine Fürstenversammlung, auf welcher man jedenfalls das Reichsregiment abgeändert hat. "Denn statt der bisherigen nominellen Vielheit in der Herrschaft erschienen von jetzt an Anno und Adalbert (der Erzbischof von Bremen) als die einzigen Träger derselben. Anno erhielt wahrscheinlich das Amt eines königlichen Erziehers, er heißt jetzt in den Urkunden „Magister des Königs". Adalbert hingegen wird nun „Vormund des Königs" (patronus) genannt. Ittanitius 5^.
Anno nahm, wie es scheint, zwischen Heinrich und Abalbert die Stellung ein, welche man so oft Hauslehrer und Gouvernanten . . . zwischen ihren Zöglingen und beren (Eltern einnehmen sieht. (Er . .. ließ Heinrich lesen und schreiben; überwachte ihn bei Tische, in der Kirche, beim Aufstehen und beim Schlafengehen; schalt und feiste vielleicht, wenn der Knabe den Griffel falsch hielt, wenn er anders stanb, ging ober um sich blickte, als jener es schicklich fanb; — und kamen dann Stunben, wo der mürrische Magister den Rücken wanbte und Heinrich leicht aufatmete, so trat ihm etwa der feine, liebenstvürbige Dormunb entgegen, streichelte ihm die Wangen, sprach liebreiche Worte und ließ ihn mit den (Ebel-knaben am Hof sich ergötzen. Denn wie zu Heinrichs Iii. Zeit, so würden auch bamals Jünglinge aus eblen Geschlechtern am Hofe erzogen, namentlich aus Schwaben, wie es scheint. ‘ Floto I, 303.
(Unter der Vormundschaft) im September ^063 ruckte ein deutsches Heer abermals an die Grenzen Ungarns. Inmitten desselben befanden sich König Heinrich, seine Schwester Judith und deren Bräutigam . . . wie die Witwe des Königs Andreas. Gtto von Bayern und Adalbert von Bremen waren die Führer des deutschen Heeres. Bela starb plötzlich, fein Sohn Geisa ergriff die Flucht. Salomo wurde in seine rechtmäßige Herrschaft eingesetzt, auch seine Vermählung mit der deutschen Kaisertochter wird damals
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Extrahierte Personennamen: Ittanitius Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrichs König_Heinrich Heinrich Judith Andreas Gtto_von_Bayern Bela Geisa Salomo
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von Heinrich V. bis zu den Hohenstaufen.
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Rechten ausgestattete Geistlichkeit der Rathedralkirche) unter Mitwirkung der höheren Geistlichkeit der Diözese und der Stiftsnnnisterialen." Bär Iii,
nützten das Wahlrecht aus im dynastischen Interesse. Schon darin liegt, daß die Einbuße an Macht, welche das Königtum erlitt, nicht dem papfttum sondern dem Fürstentum zugute kam. Zunächst dem weltlichen, aber auch dem geistlichen: bei zweifelhaften Wahlen war der König an das Gutachten der Metropoliten und der Kompro-vinzialen gewiesen, nicht an das Urteil Roms: die geistlichen Fürsten, nicht der Papst entschieden über den Eintritt in ihren Stand. Der Wormser Friede war ein Werk der Fürsten und dem Fürstentum ist sein Gewinn zugesallen. Denn er vollendete die Bildung der bischöflichen Fürstenmacht. Hauck in, 923.
Am 23. Xttai U25 starb Heinrich V. an einem Krebs*199 leiden in Utrecht, 44 Jahre alt; in Speyer wurde er beigesetzt. Sein Tod wurde von den Fürsten als Erlösung begrüßt; dem Volke dagegen galt er nicht als gestorben: man erzählte, daß er sich in eine wüste oder ein Kloster zurückgezogen habe. Gebhardt 1, 366.
So erlosch das s a I i f ch e Haus nach fast genau einem200 Jahrhundert, nachdem es Deutschland vier bedeutende Herrscherindividualitäten geschenkt hatte. . . . Man darf wohl behaupten, daß kaum eine andere Dynastie des gesamten Mittelalters an echter Herrscherbegabung mit den Saliern zu wetteifern vermag.
Harrtpe 83.
Heinrich . . . betrachtete seine Hessen, die staufisch er: Brüder201 Friedrich und Konrad, als die natürlichen Erben seiner Herrschast wie des falschen Besitzes. 82.
Am meisten Aussicht aus die Nachfolge (im Reich) hatte der Herzog Friedrich von Schwaben . . .; gegen ihn aber regte sich eine starke Opposition, besonders des Klerus unter der Führung der Erzbischöfe von Mainz und Köln, da man von ihm eine Fortsetzung der verhaßten salischen Kirchenpolitik erwarten mußte.
Gebhardt I, 367.
Man wählte Lothar von Sachsen (U25—U37). . ♦ . wichtig ist, daß er die Macht des welsenhauses dadurch vorbereitete, daß er seine einzige Tochter und der einstige Erbin mit Heinrich dem Stolzen . . . vermählte und daß er seinem Schwiegersöhne die Nachsolge im Herzogtum Sachsen sicherte, so daß in seiner Hand einst die beiden größten Herzogtümer Sachsen und Bayern vereinigt werden sollten, wichtiger noch ist, daß Lothar seine Blicke nach Nord-Gsten wandte und die Ausdehnungsbestrebungen der beiden ersten Sachsenkaiser wieder aufnahm. Linhart 38.
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Extrahierte Ortsnamen: Utrecht Speyer Deutschland Hessen Mainz Herzogtum_Sachsen Sachsen
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Inhalt: Zeit: Mittelalter
Die Wablkaifer und ihre föausmacbtspolitik
Dle Gewalten tm ‘Heidje um das 2ahr 1270*
Die großen Herrengeschlechter der Sachsen, Franken, Schwaben waren vergangen, eine lange Reihe von starker: und dauerhaften Zttännern hatte in heißem Kampfe gerungen, die alte Idee der römischen Weltherrschaft von deutschem Boden aus lebendig zu ■machen. Allen war zum Verhängnis geworden, daß sie dem Zuge einer )dee folgten, welche nicht politisch sondern poetisch war und doch als ein Erbe aus grauer Vorzeit ihnen und ihrem Volke übermächtig Gedanken und willen beherrschte. Jetzt war das Traumbild der Deutschen verdämmert. )m Jahre *270 war die Frage, ob der Kaiser oder die £andesfiirfteri auf deutschem Boden die Herrengewalt besitzen, zum Nachteil für die Kaiserwürde entschieden. Die Heichsfürften waren in Wahrheit die Gewaltigen Deutschlands. Bereits waren sie aus absetzbaren Reichsbeamten königliche Sehensmann eti, ihre Ämter erbliche Lehen geworden und die alte Amtsgewalt, d. H. in erster Linie der Gerichts- und Heerbann, wurde von thnen im eigenen Hamen ausgeübt. Dazu hatte ihnen Kaiser Frteonch Ii. auch noch die nutzbaren Hoheitsrechte ausgeliefert, tdelche dtejkrone bis dahin in den Territorien noch in Anspruch nahm, tvte das Zoll- und Münzregal, die Bergwerksgesetzgebung, das Be-fejttgungsrecht, die Befugnis einer Landesgesetzgebung. Dem Kontjje aber verblieb in den Ländern außer der Belehnung des Inhabers, die er ohne gewichtigen Grund nicht versagen konnte uni> durste, nur die oberste Gerichtsbarkeit1).
Unter den geistlichen Mitgliedern der Reichsarifto-m * e treffen sechs Erzbischöfe oder Metropoliten; es sind Jtamz, Köln, Trier, Salzburg, Magdeburg, Bremen; ferner etwa
*) Freytag Ii, 75. Hilft, weltg. Ii, 363.
Falk, Geschichtsunterricht. Heft 4. ,
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt: Zeit: Mittelalter
Die Doppelwahl ;zih.
Ludwig 6er Baper.
Die Doppelwahl. Der Tod Heinrichs hatte eine Spaltung der deutschen Fürsten zur Folge. Es kam zu einer Doppelwahl. 21uf Ludwig von Bayern fielen vier, auf Friedrich den Schönen zwei Stimmen. Der Majoritätsstandpunkt war zu jener Zeit nicht das einzige Kriterium für die Rechtmäßigkeit einer Wahl. Größeren wert legte man darauf, daß die Krönung von dem rechtmäßigen Erzbischof und am rechten Orte vollzogen wurde, Hier weisen beide einen Mangel auf. Beide wurden am 25. Nov. *3^ gekrönt; König Ludwig zu Aachen, aber nicht von dem Kölner Erzbischof, Friedrich zwar von diesem, aber in Bonn. Doch hatte Ludwig den Dorteil, daß er sich im Besitze der Reichskleinodien befand. Die Entscheidung mußte das Gottesgericht des Kampfes bringen.
Der Kampf mußte im südlichen Deutschland, wo ihre Hauptmacht lag, ausgefochten werden. Der Norden des Reiches kümmerte sich seit den Tagen Friedrichs Ii. wenig um die Kämpfe des deutschen Königtums. Hatte Friedrich eine größere Hausmacht, so besaß Ludwig von Bayern einen größeren Anhang unter den Fürsten — und war Habsburgs Macht in Schwaben und am (Dberrhein eine ausschlaggebende, so war die Ludwigs tu Franken, am Mittelund Niederrhein die stärkere. Auf fetten des Wittelsbachers stand die Mehrheit der Reichsstädte. Blieb Ludwigs Bruder Rudolf fest auf Österreichs Seite, so kam jenem dagegen die schwere Niederlage zu statten, die Friedrichs Bruder Leopold durch die Schwyzer erlitt. Diesen Kämpfen dankt die schweizerische Eidgenossenschaft ihre Entstehung^.
Dort, in den vier waldstätten Schwyz, Uri, Unterwalden „ob dein Wald" und „nied dem Wald" bestanden von alters her Bauerngemeinden oder Markgenossenschaften, deren Insassen Freie und hörige waren. Die Gras-schaftsrechte standen meistens den Grafen von Lenzburg und Aiburg und nach deren (Erlöschen ihren Erben, den Grafen von Habsburg, zu, denen auch das Vogteirecht über die meisten kirchlichen Stiftungen gehörte. Zdie sich aus solchen Ämtern in der Regel eine landesfürstliche Stellung entwickelte, so strebten hier auch die Habsburger eine solche an, während umgekehrt die „Waldleute" danach trachteten, von jeder fühlbaren Abhängigkeit frei zu werden. Darin hatten sie schrittweise Erfolg. So erhob Kaiser Friedrichs Ii. Sohn Heinrich \23{ Uri zu einer königlichen Gemeinde und Friedrich Ii. selbst sprach Schwyz ur-
kundlich die Reichsfreiheit zu2). Gleiches trachteten die Unterwaldner zu er-
x) Linhart 66. Loserth 259. Döberl 263. Loserth 260. 2) Das mittel-
alterliche Recht kennt reichsunmittelbare Ritter, welche die Reichsritterschaft bilden, reid?cfcete Städte, die Reichsstädte, und reichsfreie Dörfer. Diese alle h«nen keinen Landesherrn sondern standen unmittelbar unter dem Kaiser, i>ei in verschiedenen Gegenden seine Stellvertreter hatte, wie z. B. in der Reichsstadt Nürnberg einen Burggrafen. Stöckel ^87.
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_6er_Baper Ludwig Heinrichs Heinrichs Ludwig_von_Bayern Ludwig Friedrich Friedrich Ludwig_zu_Aachen Ludwig Friedrich Friedrich Ludwig Ludwig Friedrichs Friedrich Friedrich Ludwig_von_Bayern Ludwig Ludwigs Ludwigs_Bruder_Rudolf Ludwigs Rudolf Friedrichs Leopold Leopold Friedrichs Heinrich_\23{ Heinrich Friedrich_Ii Friedrich Schwyz Loserth Loserth
Extrahierte Ortsnamen: Bonn Deutschland Friedrichs Habsburgs Schwaben (Dberrhein Mittelund_Niederrhein Friedrichs Schwyz Unterwalden Lenzburg Aiburg Habsburg Friedrichs Reichsstadt_Nürnberg
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt: Zeit: Mittelalter
Landfriedenskreise. — Urteil. <5
_ s cb w L b i s ch e , aus den Stamntländern der Herzoge ^on wurttem-bcrg der Itiatfnrafen von Baden und melen kleineren Herrschaften und
. M-nti fät'^K-ich °u. den bohenzollerischen Murkgruf-’■ Lasten An-b°ch und Ä-euth. Ser »eichsstad. Nürnberg und den
. Ämär'ä1:«'ä.- -«n.°°-
„ Stn ttb ufl'tl fh tl der die --„der der drei geistlichen
Aurfursten und wi.t°lsb-chilch-pf°hi,che S-sttzung-n umlpun^e
7 der w e ft f ä l i s cb e, der von dem Bistum Suttid?, der üeiqs)xaoi,
' rlacben und den jülichisch-kleveschen Landen am Rbem bk na . f-
friesland und Oldenburg an der wesermundung Echte, ,
8 der burgundische, der aus den habsburgischen Niederlanden " (Holland mit Belgien) und der Zreigrafschaft Burgund beftan
« hör nberfäcmifcbe, der ftch vom Thurmger Wald uver oie L)e ' sitzungen des Hauses wettin (Herzogtum und Kurfürstentum bachsen), über die Mark Brandenburg und Pommern legte,
,o der nie d e r s ä ch s i s ch e, von der Reichsstadt Goslar arn Har3 über ' die welfischen Lande Braunschweig und Lüneburg die Lrzstlfte Masd^ bürg und Bremen bis zu den Herzogtümern Holstern und Mecklen g und der Hansastadt Lübeck.
~Sn iedem Zirkel (Kreis) soll ein Hauptmann mit seinen Zugeordneten lein. Bei sedem §andfriedensbruch soll der Hauptmann in ^dem Bezirk, in welchem die Täter ihre Helfer und Anhänger wohnen, mit seinen Zugeordneten zusammen-kemen^ratschlaaen und fürnehmen, damit der Landfriede gehandhabt werde^).
Maximilian war ein Mann der Entwürfe, nicht der Ausführung, voll von Talenten und Kunstfertigkeiten, aber getan und -u Lude gebracht hat er nichts. Lr war berühmt als kühner Bergsteiger und Zager, der den Bären tn ferner Hohle aussuchte und Gemse wie Steinbock in den Alpen jagte, war gepriesen als ritterlicher Turnierheld2), der den übermütigen Gegner m den -.and streckte, war beliebt wegen seines leutseligen Wesens, das er tn feiner äußeren Erscheinung von seinem Ahnherrn Rudolf geerbt zu Haben schien; denn wie dieser war er Hoch gewachsen, von kräftigem, nicht ui ermüdendem Körper, Hatte dasselbe längliche Gef ich tn den blitzenden Augen und der bekannten Adlernase. Sern vielseitiger Geist ließ ihn an der Kunst regen Anteil nehmen; so ehrte er persönlich den größten deutschen Maler jener Zeit, Albrecht Dürer, der uns die Gefichtszüge überliefert hat. Seiner Freude an der Dichtkunst verdanken wir „die Nebensonne des Nibelungenliedes“, das Gudrunlied, das in einer einzigen für ihn hergestellten Handschrift auf uns gekommen ist3).
i) Stöckel 226. Ranke Ix, 2*8. 2) Maximilian wird oft „der letzte Ritter"
genannt. 3) Ranke Ix, 220. Stöckel 22*.
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Extrahierte Personennamen: Maximilian Maximilian Rudolf Rudolf Albrecht_Dürer Albrecht Maximilian Maximilian