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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Das Mittelalter - S. 59

1889 - Gotha : Perthes
59 B. Meichsverfassung. Die Verfassung des Reiches Karls d. Gr. ruhte wesentlich auf den merovingischen Einrichtungen, welche gleichmig der die eroberten Lnder ausgebreitet wurden. a) Hos und Regierung. Der Hof war, wie in alter Zeit, der Mittelpunkt des Staates. Aachen (zwisch. Lttich a. d. Maas u. Kln), der Lieblingsaufenthalt des Kaisers, zuletzt gleichsam Residenz. Das gesamte Reich war politisch in Grafschaften, kirchlich in Bis-tm er eingeteilt. Die frhere Vereinigung mehrerer Grafschaften zum Herzog-tum war grundstzlich beseitigt, dagegen die Unterordnung der einzelnen Bi-schfe unter das Erzbistum auch in den germanischen Landen gleichmig durchgefhrt: so erhielt Salzburg der die bairischen Bistmer, Kln der niederdeutsche, Trier der die Mosellande die erzbischfliche Gewalt; die angesehenste Stellung in Germanien behauptete das Erzbistum Mainz. An den Grenzen erheb sich behufs der Verteidigung eine an Umfang und Macht die Grafschaft berragende politische Gewalt (die sogen. Markgrafschaft), sei es da die Mark, meist ein kleinerer, der Reichsgrenze vorgelegener mili-tatisch befestigter Landstrich. wie die dnische Mark, mit der Grenzgrafschaft unter einem Votsteher verbunden war. sei es da ein greres, neu er-wordenes Gebiet als selbstndige Grafschaft eingerichtet wurde, wie die spanischen Eroberungen 0- Grafen wie Bischfe wurden vom Könige erwhlt; gleichmig wurden sie zu dem groen Reichsdienst herangezogen, zur Teilnahme an den groen Versammlungen, zur Mitwirkung an der Gesetzgebung und zur Auf-ficht der die festgestellte Staatsordnung. In den germanischen (australischen) Teilen des Frankenreichs hatte sich das alte Mtzfeld (vgl. S. 48. 3), von Pippin in ein Maifeld verwandelt, erhalten. Von Karl ward dasselbe alljhrlich berufen 2); war es auch zunchst eine Versammlung aller Freien, so nahmen tatschlich an den Beratungen und Beschlssen nur die Beamten und sonstigen Groen des Reiches teil. In diesen allgemeinen Versammlungen wurde regelmig der Fhrung eines Krieges entschieden, Gesandte empfangen. Geschenke in alter Weise entgegengenommen, vor allen Dingen alles verhandelt, was in den Bereich des Rechts und der Gesetzgebung fiel. Die gefaten Beschlsse wurden in lateinischer Sprache in dem sogen, capitulare zusammengefat; wesentlich enthielten sie Vorschriften, die fr das ganze Reich bindend fein sollten (Reichsrecht); sie sollten den verschiedenen Volksrechten gegenber eine grere Einheit des Reichs und eine Gleichfrmigkeit in manchen Verhltnissen begrnden. Um die Ausfhrung der gefaten Beschlsse zu berwachen, eine regelmige Aufficht der die gesamte Staatsordnung zu ermglichen und die Vereinigung kirchlicher und staatlicher Gewalt in seiner Person und seinem kaiserlichen Amt zu veranschaulichen, schuf Karl die Einrichtung der missi oder missi dominici (die sogen. Knigsboten). Zu diesem Zwecke wurde das 1) Auer der span. u. bn. Mark treten deutlicher hervor die britannische, avarische od. pannonische u. friaulische. 2) unter d. Namen des Maifelds, wenn es auch hufig spter als im Mai ftattfanb.

2. Das Mittelalter - S. 76

1889 - Gotha : Perthes
76 'law [bff. Bra/tdfmg- und zu diesem Zwecke eine Anzahl Bistmer gegrndet, Havelberg (a. d. unl. Havel), Brandenburg, Meien, Zeitz *) (a. d. weien Elster), Merse-brg, die alle dem 968 errichteteten Erzbistum Magdeburg unterstellt worden sind. 2) Die enge Verbindung des Knigtums mit der Kirche (Grndung des geistlichen Frstentums). Selbst die Bande der Verwandtschaft hatten sich nicht stark genug erwiesen, um das Herzogtum fest an das Knigtum zu ketten. Daher suchte Otto nach einer anderen Sttze des Throns und glaubte sie in den geistlichen Groen zu finden; unter ihnen konnte der Gedanke einer erblichen Gewalt sich nicht bilden; der ihre Stellen verfugte Otto unbedingt bei dem Tode der jeweiligen Besitzer2); sie dienten ihm am Hofe und im Felde, oft standen sie persnlich an der Spitze der Mannschaft, die ihr Stift zu stellen hatte. Indem Otto die Bistmer reich mit Gtern und Hoheitsrechten ausstattete und so zu frstlicher Macht erhob, meinte er daher die knigliche Macht wesentlich zu strken und dauernd zu befestigen. Als in den fnfziger Jahren die Erzbistmer Mainz. 4,ner, Kln (seit 953 besa es Brun), Hamburg-Bremen (vgl. <$. 64. 4), Salzburg mit ergebenen. zum Teil Otto verwandten Mnnern besetzt waren, und die brigen Bistmer Geistliche inne hatten, die tu der Kapelle des Hofes gebildet waren, konnte das Reich auf neuen Grundlagen erbaut gelten. Ottos nchstes Ziel war die Erwerbung der Kaiserkrone, dte ihm durch die Zerrttung der italischen Verhltnisse erleichtert ward. 1) Das Bist. Zeitz ist 1030 nach Naumburg (gegenber der Unstrutmllndung) ver-legt awfcen. Im Gebiete der Wagner ward von Otto Oldenburg gegrndet; an dessen Stelle trat im 12. Jahrh. Lbeck (a. d. und. Trave). 2) Oft geradezu ernannte er die Bischfe, immer investierte er sie.

3. Das Mittelalter - S. 136

1889 - Gotha : Perthes
186 Kirche gab Rudolf die Mglichkeit, gegen Ottokar von Bhmen, der sich seiner Wahl nicht gefgt hatte *), mit Festigkeit vorzugehen. Als derselbe mehrmals vergeblich zur Verantwortung geladen war, ward 1276 die Reichs-acht der ihn verhngt und ihm offen der Krieg erklrt. Rudolf drang die Donau abwrts bis nach Wien vor, das sich ihm nach mehrmonatlicher Be-lagernng ergab. Da gleichzeitig in Steiermark und Krnten die bhmische Herrschaft zusammenbrach, so suchte Ottokar durch Anerkennung Rudolfs und Abtretung der eigenmchtig erworbenen sdstl. Herzogtmer (1276) das angestammte Bhmen und Mhren zu retten. Der Schmerz der jenen Lnderverlust trieb ihn bald darauf zu neuem Kampf, dessen Entscheidung an dem r. Ufer der und. March bei Drnkrut (nrdl. v. Marchfelde)2) erfolgte (1278); geschlagen, suchte Ottokar den Tod. Jener Sieg begrndete die Habsburgische Macht im Sdosten des Reiches. Im I. 1283 bergab Rudolf seinem Sohne Albrecht3) sterreich, Steiermark und Krain; Krnten berlie er dem Grafen Meinhard von Tirol fr ge-leistete Hilfe; Bhmen und Mhren verblieben dem Sohne Ottokars, Wenzel (Ii.). Nach der Begrndung einer greren Hausmacht suchte Rudolf durch Her-stellung und Befestigung des Landfriedens im sdl. und westl. Deutschland seinen kniglichen Beruf zu erfllen, ohne indes zu festen Ergebnissen zu ge-langen; namentlich ward er des schwbischen Adels niemals Herr; dagegen hat er am Ende seines Lebens in Thringen eine durchgreifendere Thtigkeit entwickelt. Dem Knigtum an Stelle des alten verschleuderten Reichsgutes in den jhrlichen Geldabgaben der Städte neue Hilfsquellen zu erschlieen, ist Rudolf wenigstens in den Reichsstdten (vgl. S. 144) geglckt; freilich der grere Teil der Bischofs st dte nahm, wie die reichsunmittelbare Ritter-schaft, Steuerfreiheit dem Reiche gegenber in Anspruch 4). Fr die nchterne Denkweise des Knigs hat die italische Politik der alten Kaiserzeit Mit ihren idealen Zielen nichts Verlockendes gehabt: die Kaiser-wrde hat er zwar bis zu seinem Tode zu erwerben getrachtet, aber, von den deutschen Angelegenheiten in Anspruch genommen, nicht erworben. Rudolf starb in Speier ^) 1291 und ward hier beigesetzt; die Be-mhungen zuletzt, seinem Sohne Albrecht das Knigtum zu erwerben, scheiterten an dem Widerstande der Kurfrsten, die auf Betreiben der 3 rheinischen Erz-bischfe einen Mann aus unbedeutendem Geschlechte whlten, den Grafen Adolf von Nassau (a. d. mittl. Lahn). 1) Bhmen war 1273 von d. Kur ausgeschlossen worden; es ward 1289 von Rudolf in dem Kurrecht besttigt. 2) Das Marchfeld liegt im Mndungsgebiet der March zwischen Wien und March-egg (ct. d. March). 3) Die Belehnnng hatte Ende 1282 neben Albrecht sein Bruder Rudolf erhalten; 1 die Doppelherrschaft ward 1283 auf Bitten der Unterthanen aufgehoben. 4) Kln, Mainz, Worms, Speier, Straburg, Basel, Regensburg hieen wegen dieser Steuerfreiheit Freistdte; fr diese 7 Städte kam in d. 2. Hlfte des 15. Jahrh. d. Name freie Reichsstadt" auf, der dann auch andern Reichsstdten beigelegt worden ist. 5) Rudolf war in Germersheim (Anf. Juli) erkrankt u. begab s. von da, scheinbar wohl, nach Speier, wo er d. 15. Juli starb. Die Volkssage lie ihn den oft besungenen Grabesritt nach Speier thun.

4. Das Mittelalter - S. 141

1889 - Gotha : Perthes
141 den) traten die reichsfreien Städte gegen die Eroberungsgelste der Fürsten gleichfalls zu Bnden zusammen und behaupteten im ersten Stdtekriege ihre reichsfreie Stellung. Die allgemeine Rechtsunsicherheit fhrte zu den eigentmlichen Formen der Femgerichte, der Mangel einheitlicher kriegerischer Verfassung zur Hilflosigkeit des Reiches in den Hussitenkriegen. a) Sie norddeutsche Hanse. Znm Austausch der Waren des N. und S. Europas entwickelte sich frhzeitig in Deutschland ein lebhafter Handel- von den groen italieni-schen Stapelpltzen (Pisa, Venedig.' Genua) fhrten die Handelsstraen der die Alpen nach den oberdeutschen Stdten, insbes. Regensburg. Augsburg, Ulm, Straburg; von hier aus ging der Mainz und Kln die groe Handelsstrae nach dem Niederrhein. Im Inneren Norddeutschlands waren bedeutendere Handelspltze die westflischen Städte Soest [soft], Dortmund (beide zwisch. Lippe u. Ruhr), Mnster, die oft f Iis eben Braunschweig , Goslar, Magdeburg; an der See bildeten sich eine Reihe wichtiger Pltze, wie Bremen, Hamburg; seit den groen Kolonisationen des 12. und 13. Jahrh. erweiterte sich im O. der Verkehr unendlich, und die Kste von der Trave bis der die Dna hin bedeckte sich mit blhenden Gemeinwesen; hier an der Ostsee lagen; Lbeck; Wismar und Rostock (in Mecklenburg); Stralsund, Greifs wald, Kolberg (in Pommern); Danzig. Elbing, Knigsberg (in Preußen); Riga (in Livland); Reval (in Estland). Whrend die sddeutschen Städte selbstndig den Handel trieben mit vorzglicher Benutzung der Rheinstrae, vereinigten sich die norddeutschen allmhlich zu einem groen Bunde (der Hanse); sie haben bei der Schwche des deutschen Reiches eine nicht unbedeutende politische Rolle gespielt. Verbindung deutscher Kaufleute im Auslnde. Infolge der Unsicherheit der Meere und der Scheu vor langen Seefahrten entstanden an den Ksten Stapelpltze, wohin man von allen Seiten die Waren brachte; solch ein Platz war die Stadt Wisby [roisb] auf der Insel Gotland (zwisch. d. sdl. Schweden u. Kurland), der Mittelpunkt des ganzen Ostseehandels, ferner im O. Nowgorod (am Ausflu des Wolchow *) [rvolchof] aus dem Jlmensee), fr den uersten N. Bergen in Norwegen, fr den W. London in England und Brgge in Flandern (durch schiffbaren Kanal mit der Nordsee verbunden). Letzteres war durch seine Lage der Vermittler des Handels zwi-schen dem Sw. und No. Europas. Der Norden (Rußland u. die skandinavischen Reiche) brachte vorzugsweise Roh- und Halbrohstoffe in den Handel, Pelzwerk, Leder, Holz, Honig, Wachs, Heringe, (schwedisches) Kupfer, England insbes. Wolle und Zinn; der Sden (Deutschland, Italien, Frankreich) lieferte dafr die Gewrze des Orients, die Weine Italiens und Frankreichs, (norddeutsche) Biere, ferner fertige Waren jeder Art, feinere flandrische und grbere deutsche Tuche, floren-tinische Seide, Leinewand 2) u. a. An den groen Stapelpltzen auerhalb des Reiches empfanden die nord- 1) Der Wolchow fliet in den La blzasee, besten Abfln die Newa ist. 2) Die Hauptmnze im Verkehr war der silberne Denar od. Pfennig; in Lbeck wurde nach Mark gerechnet (gleich 16 (Schlingen zu 12 Pfennigen), westl. v. b. Weser nach Psuud (gleich 20 Schillingen zu 12 roten), vgl. die farongifche Orbnung S. 90. 3.

5. Das Mittelalter - S. 154

1889 - Gotha : Perthes
154 Hie Zairischen Marken (vgl. S. 83 u. 84). Die von dem bairischen Stamme kolonisierten Marken gingen zuletzt alle in den Besitz des Hauses Habsburg der: die Ostmark (sterreich), Steiermark und Krain 1278, Krnten im 14. Jahrh. Die ehemals in Verbindung mit den bairiscken Marken stehenden Gebiete, Verona, Aquileja, Jstrien, kamen zuletzt in den Besitz der Republik Venedig. d) Herzogtum Schwaben. Von allen deutschen Herzogtmern ist Schwaben der grten Zer-splitterung anheimgefallen; das Herzogtum ging mit den Stau fern unter. Schon frh nahm das Elsa (zwischen Wasgau u. Rhein) eine selbstndige Stellung ein; der nrdl. Teil ward Territorialgebiet des Bist. Stra-brg, der sdl. war im Besitze der Habsburger. Dem Habsburg. Elsa gegenber an der r. Seite des Rheins lag der Habsburgische Breisgau (mit Freiburg am Austritt der Dreisam aus d. sdl. Schwarzwald). Einzelne Teile des Schwarzwaldgebiets besa die zhringische Markgrafsch. Baden <vgl. Franken). Im Neckargebiet gewannen die Grafen (Herzge seit 1495) von Wrttemberg die bedeutendste Macht. Die oberschwbischen Gebiete sdl. vom Rhein und Bodensee erwuchsen zur Schweizer Eidgenossen-schaft; mit derselben vereinigten sich Ende des 15. Jahrh. die 3 rtischen Bnde (im ob. Rhein- und Innthals, d. heut. Graubnden). Unter den geistlichen Territorien ragte hervor neben Straburg das Bistum Augs-brg (sdl. von Augsburg bis in die Alpen hinein sich erstreckend): unbedeutend war das Bist. Konstanz: das Bist. Basel (sdwestl. nach d. ob. Doubs zu) lag grtenteils auf burgundischem Gebiet. Unter den zahlreichen Reichsstdten, deren es, abgesehen von den elsssischen, d. h. Stra-brg und den 10 Stdten der Reichsvogtei, wie Kolmar (etwas links von d. mittl. Jll). Hagenau, Weienburg (beide an den stl. Abhngen des nrdl. Wasgau), einige 30 gab, war Ulm (a. d. Donau, der Mndung d. Jller gegenber) die bedeutendste. s) Herzogtum Lothringen. Der lothringische Name erhielt sich nur zwischen Wasgau und Maas; innerhalb des Herzogtums, z. T. zerstreut, lagen die Gebiete der 3 Bistmer Metz, Toul und Verdun; die 3 Städte waren reichsfrei. Das brige lothringische Gebiet im N. (stl. von der Schelde bis zu der westl. Grenze des schs. und frnk. Herzogtums) war in eine grere Anzahl von Territorien Zerfallen. An der und. Mosel stromabwrts bis Koblenz lag das Erz bist. Trier, dann den Rhein hinab an dessen linker Seite das Erzbist. Kln, a. d. mittl. Maas das Bist. Ltt ich; nur unbedeutend an der ob. Schelde war das Gebiet des Bist. Cambray. An weltlichen Gebieten lagen westl. vom Erzbist. Kln das Herzogt. Jlich, stl. a. d. r. Seite d. Rheins das Herzogt. B e r g *); nrdl. von Berg und Kln auf beiden Seiten des Rheins mit den Mndungen der Ruhr und Lippe die Grafsch. Cleve; zwischen 1) an die schs. Grafsch. Mark stoend; die Grenze von Berg u. Mark scheidet noch heute den frnkischen u. schsischen Stamm (Rheinprovinz von Westfalen).

6. Das Mittelalter - S. 155

1889 - Gotha : Perthes
155 :2xuei| Si st. Minister Dortnninrt. ym^y-b. ^k / Bin. fceogr^Aast.v. Wagneridetesieipzig dem Erzbist. Trier und Bist. Lttich (zwisch. der mittl. Mosel u. Maas) lag das Herzogt. Luxemburg (Ltzelburgv stl. v. d. Bist. Lttich (zwisch. Maas und Scheide) im N. das Herzogt. Brabant mit Brssel und Antwerpen (a. d. und. Schelde), im S. die Grafsch. Hennegau (stl. v. d. ob. Scheide auf beiden Seiteu d. ob. Sambre) und die Grafsch. Namur (a. d. und. Sambre). Reichsstdte waren Kln und Aachen. Die Gebiete an der rechten Seite der und. Maas und des und. Rheins an der Jjssel bis zur Zuidersee waren das Herzogt. Geldern [chclbern]; westl. davon am Rhein und nrdlich lag das Bist. Utrecht (utrecht]. Von den friesischen Gebieten an der Nordseekste war das Insel- und sdl. Kstenland der Scheldemndungen zur Grafsch. Seeland, das Mndungsgebiet des Rheins nrdl. bis zur Zuidersee zur Grafsch. Holland geworden. Der friesische Name erhielt sich nur in den Kstenstrichen zwischen der Zuidersee 1) Ein Teil von Geldern (Obergeldern) lag zwischen Cleve und Jlich.

7. Das Mittelalter - S. 71

1889 - Gotha : Perthes
71 Bischofssitze waren Kln, Trier, Metz, Toul (am Moselknie), Verdun, Lttich, Cambray (a. d. o. Scheide). Das Bistum Utrecht war friesisch. 5) Franken lag in der Mitte auf beiden Seiten des Mains, im N. an Sachsen, im W. an Lothringen, im S. an Schwaben, im No- an Thringen, im So. an Baiern stoend: auf der l. Seite des Rheins befanden sich 3 Gaue, der Nahegau mit Mainz, das Wormsfeld und der Speiergau. Bischofssitze waren Mainz, Worms, Speier (am !. Rheinufer), Wrzburg; dazu kam spater Bamberg *) (a. d. Rednitz nahe der Mndung in d. Main). Mit Ludwig (f 911) starben die deutschen Karolinger aus. Ju der gemeinsamen Knigswahl, welche die Groen des Reiches vornahmen, wurde Konrad von Franken erhoben. In die Rechte der Karolinger eintretend, sah er sich vor die Frage gestellt, ob er die durch Ausbildung der herzoglichen Gewalten herbeigefhrte nderung der alten Verfassung anerkennen wolle. Wrzig. Wcr/rl-f. Jfrte Aiujsltfj. 1) Das Bistum Bamberg ist erst von Heinrich Ii. begrndet worden.

8. Das Mittelalter - S. 149

1889 - Gotha : Perthes
149 das er durch die Vermhlung (1385) mit Maria, der Tochter Ludwigs d. Gr.. geerbt hatte, zu sichern. In den letzten Jahren seiner Regierung erkannten ihn endlich allgemein Bhmen und Ungarn, die er seinem Schwiegersohne, dem sterreicher Albrecht, zu vererben gedachte, als König an. Somit hatte er das Hauptziel seines Lebens erreicht. Um das deutsche Reich hatte er sich wenig bekmmert; das Kurfrstentum Brandenburg verlieh er 1415 den hohen-zollerschen Burggrafen Friedrich Vi. von Nrnberg; die Ausbung der hchsten Gewalt war bei den Kurfrsten; diese schrieben die Reichstage aus und stellten die Hussitenheere ins Feld. Unter solchen Verhltnissen nutzte die territoriale Gewalt zur vollen Ausbildung kommen. Die wichtigsten Territorien auf dein Voden der alten Herzogtmer (vgl. die Grenzen S. 70). a) Herzogtum Sachsen (vgl. Karte S. 54). Von dem altschsischen Gebiete waren die Lande westl. von der Weser zum grten Teile zu geistlichen Frstentmern geworden; hier lagen die Gebiete von Osnabrck, Mnster, Minden, Paderborn; die Ge-biete an d. ob. Ruhr gehrten dem Erzbistum Kln und waren (1368) um die Grassch. Arnsberg erweitert worden (der d. Herz. Westfalen vgl. S. 109. 2). Von den weltlichen Gebieten treten in der Geschichte hervor die Grafsch. Oldenburg (a. d. und. Weser), die Grafsch. Mark (a. d. mittl. Ruhr) und die Grafsch. Ravensberg (zwischen Teutoburger Wald u. Weserknie mit d. Stdten Bielefeld u. Herford. An der nrdl. Grenze der Grafsch. Mark..(zwischen d. mittl. Ruhr u. Lippe) lag die Reichsstadt Dortmund. stl. von der Weser lagen folgende geistliche Frstentmer: das Erzbist. Bremen, den ganzen Strich zwischen der und. Weser und und. Elbe einnehmend, sdl. davon das Bist. Verden [ferden]; an der Innerste (r. Nebenfl. der Leine) entlang bis zum Oberharz das Bist. Hildesheim, am nrdl. Harz entlang das Bist. Halberstadt, a. d. mittl. Elbe und d. und. Saale das Erzbist. Magdeburg Das grte weltliche Frstentum (zwischen Weser u. Elbe) war das welfische Herzogt. Braunschwelg-Lneburg mit den Stdten Lneburg (a. d. Ilmenau, l. Nebenfl. d. und. Elbe), Celle (a. d. mittl. Aller). Hannover (a. d. und. Leine). Gttingen (a. d. ob. Leine). Wolfenbttel u. Braunschweig (beide a. d. Oker). Durch Teilung entstanden die beiden Huser Braunschweig und Lueburg(-Hannover). Die nrdl. von Magdeburg gelegenen Gebiete gehrten als Alt mark zur Mark Brandenburg. Am nordwestl. Abhnge des Harzes lag die Reichs-stadt Goslar2). Nordalbingen bestand aus dem Gebiet der Ditmarschen3) a. d. 1) Die magdeburgischen Lande lagen zum groen Teile bereits in den schsischen Starten, auf der r. Seite der und. Saale (Halle. Wettin, der sptere sogen. Saalkreis) und der Elbe (von Magdeburg abwrts bis zur Havel). , 2) Die Stadt Bremen entzog s. schon im 13. Jahrh. fast ganz der erzblschofl. Macht; ihre reichsfreie Stellung ist indes erst 1640 anerkannt worden. 3) Bon Friedrich I. wurden sie dem Erzbist. Bremen zugeteilt, sagten sich jedoch von ihm los und grndeten eine Bauernrepublik. Nach mannigfachen Kmpfen muten sie sich 1559 Holstein unterwerfen.

9. Lehrbuch der Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 25

1904 - Gotha : Perthes
'(jy^vy Q-C\j unterhalb von Koblenz) den Tod. Heinrich erhielt Verzeihung, gab aber seine herrschschtigen Plne nicht auf, ja 941 suchte er seinen Bruder durch Mord aus dem Wege zu rumen; erst als dieser Plan vereitelt ward, unter-warf er sich reumtig (941). Das Herzogtum Franken besetzte Otto nicht wieder;, die brigen Herzogtmer brachte er in den nchsten Jahren an Mitglieder der eigenen Familie, Schwaben an seinen Sohn Ludolf, Lothringen an seinen Schwiegersohn, Konrad den Roten, Baiern an seinen Bruder Heinrich. Aber selbst der eigene Sohn und der Schwiegersohn erhoben die Waffen gegen den Vater; beide (Ludolf und Konrad) wurden 954 zur Ergebung gezwungen und ihrer Herzogtmer beraubt. Seitdem glaubte Otto sich auf das Herzogtum nicht mehr verlassen zu knnen und suchte nun in den Bischfen die ersten Sttzen seines Thrones. Er stattete die Bistmer reich mit Gtern aus und erhob sie zu frstlicher Macht. Am Hofe zog er eine ihm ergebene Geistlichkeit heran, whlte aus deren Mitte die Bischfe und bediente sich ihrer Hilfe und ihrer Mittel im Krieg und im Frieden. Mit er-gebenen Mnnern besetzte er vorzugsweise die fnf Erzbistmer, Mainz, Trier, Kln, Salzburg, Hamburg-Bremen (vgl. S. 19. l), zu denen (968) Magdeburg als sechstes kam. Die bischfliche Mitwirkung nahm er be-sonders auch in den unterworfenen Grenzlanden in Anspruch. Pie Wesiegung der Ungarn und Wenden. Die Ungarn, die wieder in das Reich eingefallen waren, schlug Otto 955 auf dem Lechfeld bei Augsburg. Sie konnten fortan die Enns als Grenzflu nicht behaupten; stlich davon zu beiden Seiten der Donau entstand daher die bairische Ostmark (das sptere sterreich). Den Krieg gegen die Wenden bertrug der

10. Lehrbuch der Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 101

1904 - Gotha : Perthes
101 Niederlande. Cstine drang vom Elsa aus in Deutschland ein, brand-schtzte Speier und Worms und nahm Mainz ein. In Preußen rief der klgliche Ausgang des Feldzugs eine um so grere Mistimmung hervor, als das rcksichtslose Vorgehen der Russen in Polen die Vereinigung der preuischen Macht im Osten verlangte. Ein preuisches Heer rckte in Polen ein, um Katharina Ii. an dessen vlliger Eroberung zu hindern und die fr Preuens Abrnndung so wichtigen polnischen Gebiete an der mittleren Warthe (zwischen Schlesien und Westpreuen) zu sichern. In der Tat kam es 1793 zur zweiten Teilung Polens, in der Preußen auer jenen Gebieten Danzig und Thorn erhielt. Die Ehre gebot dem Könige, von dem westlichen Kriege nicht abzustehen, ehe wenigstens die Franzosen aus den deutschen Gebieten vertrieben wren. Der Feldzug von 1793 galt daher der Wiedereroberung der Stadt Mainz und der sterreichischen Niederlande. Die Oberleitung bernahm fter-reich, das Preußen mit Hilfstruppen untersttzte. Die beiden Eroberungen gelangen; aber im brigen war der Feldzug so klglich, wie der vorige. Whrend sich der Bund zwischen sterreich und Preußen infolge der pol-nischen Vorgnge immer mehr lockerte, begann gerade jetzt in Frankreich die Schreckensherrschaft alle Krfte in Bewegung zu setzen. Ein Massenauf-gebot trieb Hunderttausende in den Krieg. Diese gewannen trotz ihrer mangel-haften Ausbildung durch eine neue Gestaltung des Heeres und eine neue Fechtweise, wie sie Carnot erfand, allmhlich ein bergewicht der die geschulten alten Heere. Carnot verschmolz nmlich die verschiedenen Waffengattungen zu kleinen Heereskrpern. In zahllosen kleinen Gefechten suchte er den Gegner zu ermden und durch einen letzten gewaltigen Sto zu vernichten. Im Jahre 1794 wichen die sterreicher wieder aus den Niederlanden. Auch die Preußen muten trotz zwei rhmlicher Taten bei Kaiserslautern in der Rheinpfalz das linke Rheinnfer rumen (1794) und traten dann, durch die polnischen Angelegenheiten bestimmt, ganz von dem Bunde zurck. Durch einen Aufstand in Warschau unter Kosciuzko [koschzjufto] waren nmlich die Russen aus Polen vertrieben worden. Zur Niederwerfung der Emprung rckten die Preußen in Polen ein, konnten jedoch Warschau nicht erobern; dagegen schlug der Russe Suworow [fjut'rf], der mit neuen Truppen heranrckte, Kosciuzkos Heer und nahm Warschau ein. Das siegreiche Rußland verstndigte sich jetzt (Auf. 1795) mit sterreich der die dritte Teilung Polens. Mit sterreich und Rußland zerfallen, schlo Friedrich Wilhelm mit Frank-reich (1795) den Sonderfrieden von Basel, in dem er bis zum Reichs-frieden das linke Rheinnfer (alfo auch preuische Gebiete, Obergeldern und das linksrheinische Kleve) preisgab. Preußen erklrte sich somit unfhig, die eigenen Grenzen zu schtzen. Whrend es deutsche Gebiete am Rhein opferte, erwarb es polnische an der Weichsel, so da es jetzt unter 9 Million Einwohner 4 Millionen Slawen besa. Per zehnjhrige Iriede in Aorddeutschtand. Der Baseler Friede, an sich so unerfreulich, ist dadurch von unendlicher Bedeutung geworden, da er Norddeutschland noch zehn Jahre der Ruhe lie, die zur Entfaltung unserer klassischen Literatur notwendig waren. Jetzt entstanden die schnsten
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