115
nach langem Zögern — iin Jahre 1645 tritt bett schweben zu Kötzschenbroba einen Wafsenstillstanb abschloß. Die Schweden versprachen, das arme Land nicht mehr zu verwüsten und die Bewohner nicht mehr zu quälen; Sachsen aber mußte ihnen bafür allmonatlich eine schwere Summe Gelbes zahlen.
V.
1. 14 Jahre wüthete nach Wallensteins Tode der Krieg noch fort. Im Jahre 1637 starb Kaiser Ferbinanb H., ihm folgte sein Sohn Ferdinand Iii. (= 1637 — 1657). Unter ihm kam enblich nach langen Unterhaltungen der langersehnte Friebe zu Staube. In Westfalen, in bett beibett Stäbten Münster nnb Osnabrück, würde er geschlossen (— im Jahre 1648 —), barum heißt er der
westfälische Friede.
Durch ihn würde der augsburgische Rellgwnsfriebe, um Dessen willen der Krieg eigentlich begonnen worben war, von neuem bestätigt, und auch die Rcforrnirten würden in bcnselbcn eingeschlossen. Frankreich erhielt den Elsaß, Schweden den größten Theil von Pommern. Die deutschen Reichssursten aber würden vom Kaiser fast gänzlich unabhängig; sie konnten in ihren Länbern nach Belieben schatten, und jener hatte ihnen nur wenig mehr zu sagen.
Mit Ingrimm vernahmen die versilberten Soldaten die Friebens-botschaft, benn nun hatten sie auf beutschem Boben nichts mehr zu suchen; zornig warf der schwebische Felbherr, als er die Nachricht empfing, seinen Generalshut auf den Boben und trat ihn mit Fußen. Aber mit um so größerer Freube lauschten die armen gequälten Bewohner dem Klange bet Friebettsglockett; die meisten der Lebenben kannten ja den Frieden nur aus der Zeit ihrer Kinbheit ober gar nur von Hörensagen. Frohe Feste würden gefeiert, und Paul Gerharb fang:
Gott Lob! Nun ist erschollen — das edle Fried- und Freudenwort,
Daß nunmehr ruhen sollen — die Spieß und Schwerter und ihr Mord.
Wohlauf und nimm nun wieder — dein Saitenspiel hervor,
O Deutschland, singe Lieder — im hohen, vollen Chor!
Erhebe dein Gemüthe — zu deinem Gott und sprich:
Herr, deine Gnad' und Güte — bleibt dennoch sicherlich.
Das drückt uns niemand besser — in unsre Seel und Herz hinein,
Als ihr zerstörten Schlösser — und Städte voller Schutt und Stein;
Ihr vormals schönen Felber, — mit frischer Saat bestreut,
Jetzt aber lauter Wälber — und dürre, wüste Haib';
Ihr Gräber voller Leichen — und blut'gen Helbenschweiß
Der Helden, bereit Gleichen — auf Erben man nicht weiß.
Und boch war es ein trauriger Friebe: unenbliche Opfer kostete et Deutschland und nur die Frcmblinge — Schweden und Franzosen — hatten Gewinn bavon. Mit Recht klagte barum ein Dichter jener Zeit:
Was kostet unser Frieb? O wie viel Zeit und Jahre!
Was kostet unser Frieb? O wie viel graue Haare!
8 *
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Ferbinanb_H. Ferdinand_Iii Ferdinand Paul_Gerharb
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Westfalen Frankreich Schweden Pommern Deutschland Deutschland Schweden
119
Für wenig Augenblicke scheint das Geschütz zu ruhn.
Der Kurfürst selber sinnet, warum es jetzt verstummt,
und „Wacker war's gemeinet!" der alte Dersfling brummt.
Da plötzlich dounert's wieder gewaltig über's Feld,
Doch nur nach einem Punkte ward das Geschütz gestellt.
Hoch auf der Schimmel setzet, Herr Froben sinkt zum Sand,
Und Roß und Reiter netzet mit seinem Blut das Land.
Die Ritter alle schauen gar ernst und treu hinein.
O Froben, dort am Boden, wie glänzt dein Ruhmesschein!
Der Kurfürst rüst nur leise: „Ha, war das so gemeint?"
Und dann nach Feldherrnweise: „Nun vorwärts in den Feind!"
Miudiug.
Die Schweden wurden geschlagen und in ihr Land zurückgedrängt. ,
2. Immer höher stieg Ludwigs Uebermuth. Im westfälischen Fneden hatte Frankreich den Elsaß erhalten. Nun errichtete Ludwig besondere Gerichtshöfe — Reunion skammern nannte man sie —, die sollten entscheiden, welche Orte und Ländergebiete jemals zum Elsaß gehört hätten und deshalb wieder mit Frankreich vereinigt werden müßten. Auf diese Weise eignete er sich eine Menge deutscher Städte und Herrschaften an. Ja, er that noch mehr. Mitten imfrieden nahm er plötzlich im Jahre 1681 die freie Reichsstadt Straß-burg weg, von der Karl V. einst gesagt hatte: „Wenn Wien und Straßburg zu gleicher Zeit bedroht wären, so würde ich Wien aufgeben, um Straßburg zu retten." Die Bewohner der Stadt wurden entwaffnet und mußten dem französischen Könige Treue schwören. Darauf erschien Ludwig selbst, und der verräterische Bischof Fürstenberg, der die Hand zur Wegnahme Straßburgs geboten hatte, empfing ihn bei seinem Einzüge mit dem Gruße Simons: Herr, nun lässest du deinen Diener in Frieden fahren, denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen.
Dem allen sah Deutschland ruhig zu. Umsonst mahnte der Dichter:
Nun ist es Zeit, zu wachen, eh’ Deutschlands Ehre stirbt Und in dem weiten Rachen des Krokodils verdirbt.
Herbei, daß man die Kröten, die unsern Rhein zertreten,
Mit aller Macht zurücke zur Saou und Seine schicke!
Die deutschen Fürsten hatten ja Wichtigeres zu thun: sie mußten sich unterdeß auf dem Reichstage zu Regensburg streiten, ob sie bei ihren Versammlungen in Hufeisenform oder im Viereck, auf rothen oder grünen Sesseln sitzen, wer mit goldenen und wer blos mit silbernen Messern und Gabeln speisen sollte.
3. Zu all dieser Schmach und all diesem Verluste kam andres Elend im Osten. Die Türken brachen, wahrscheinlich von Ludwig dazu bewogen, mit mehr als 200000 Mann in Oestreich ein und be* lagerten im Jahre 1683 die Stadt Wien. Tapfer wurde sie von ihren Bewohnern und von 12000 Soldaten, die in aller Eile herzu gerufen worden waren, vertheidigt. Aber immer weiter drang der übermächtige Feind vor. Er beschoß die Stadt auf das furchtbarste,
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier]]
TM Hauptwörter (200): [T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau]]
Extrahierte Personennamen: Ludwigs_Uebermuth Ludwigs Ludwig Ludwig Karl_V. Karl_V. Ludwig Ludwig Simons Ludwig Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Frankreich Wien Wien Deutschland Deutschlands Oestreich Wien
Österreich - Ungarn.
15
Gebirge. Das malerische Heidelberger Schloß, jetzt teilweis in Trünimern liegend, ist
ein herrlicher Aussichtspunkt ins Rheinthal; von der. früheren Herrlichkeit der Pfälzer
Kurfürsten erzählt „das große Faß zu Heidelberg"; Hochschule. Mannheim (?) ist
die erste Handelsstadt des Landes (90).
72] 5. Das deutsche Reichsland Llsaß-Lothringen wurde im 17. und 18. Jahrh.
durch Frankreich stückweise von Deutschland losgerissen; der Krieg von 1870 brachte
es wieder an Deutschland, a) Elsaß umfaßt den Ofthang des Wasgenwaldes und
die Oberrheinische Tiefebene östlich bis zum Rhein. Straß bürg (?) war einst ein
Hauptbollwerk des Deutschen Reiches und ist jetzt Festung ersten Ranges; Hochschule
(135). Mülhause n (?) ist die lebhafteste Fabrikstadt des Elsaß (83). — b) Loth-
ringen ist das Land der oberen Mosel. M etz (?), war ehemals freie deutsche Reichs-
stadt und ist durch die Franzosen zu einer gewaltigen Festung geinacht; hart belagert
im Kriege von 1870; unter den Ho T. E. sind die meisten Franzosen.
3. Österreich-Ungarn. •
73] Lage nach der Karte.
74] Bodenform und Bewässerung. Der westliche Teil ist Bergland,
das von der Donau durchflössen wird; im östlichen Teile herrscht Tiefland
vor, welches von den Karpaten durchzogen ist.
75] \. Das Bergland nördlich der Donau bildet das Böhmische Stufen-
land und das Mährische Stufenland.
a. Das Böhmische Stnfenland ist auf drei Seiten von Gebirgen um-
geben: im No. von den Sudeten, im Nw. vom Erzgebirge, im Sw.
vom Böhmerwalde; die Südostseite wird von der niederen Mährischen
Land höhe geschlossen. Das Land dacht sich allmählich von S. nach
N. ab, und von den Grenzhöhen im O. und W. senkt es sich mich gegen
die Mitte. Dieser Richtung folgen die Gewässer. Der Hauptstrom Böhmens
ist die Elbe. Sie hat ihre Quelle auf dem moorigen Kamme des Riesen-
gebirges. Durch die zufließende Moldau wird sie ein wasserreicher Strom;
nördlicher strömt noch von l. die Eger vom Fichtelgebirge, r. die Jser
vom Jsergebirge zu. Die reiche Bewässerung macht Böhmen zu einem korn-
und obstreichen Lande. In einem fruchtbaren Kessel des Moldauthales an
der wichtigsten Wasserstraße des Landes liegt die Hauptstadt Prag. West-
lich von Prag liegt Eger (?), am südlichen Abhänge des Erzgebirges die
Badeorte Karlsbad und Töplitz, östlich der Elbe die Fabrikstadt
Reichenberg.
b. Das Mährische Stufenland wird im W. von der Mährischen
Landhöhe begrenzt, zieht im O. bis zu den Karpaten, steigt gegen N. zu den
Sudeten empor und senkt sich gegen S. zur Donau. Der Abdachung folgt
die March vom Glatzer Schneeberge, an der Olmütz liegt. Landeshptst.
ist die wichtige Fabrikstadt Brünn (?).
76] 2. Das Alpenland südlich der Donau wird von den Verzweigungen
der Mittel- und Ostalpen gebildet. Diesen treten von No. die Karpaten
entgegen. Zwischen den beiden Gebirgen bricht die Donau in die Ebene
von Ungarn hindurch. In einem fruchtbaren Kessel des Donauthales liegt
Wien, die Hptst. Österreichs, geschmückt mit herrlichen Prachtbauten,
darunter die Kaiserliche Hofburg und der Dom zu St. Stephan (1,4 Mill.
E.). Von Wien führt eine Eisenbahn nach S., überschreitet den Sem-
meringpaß und geht über Graz (?) und Laibach nach Trieft,
der bedeutendsten Seehandelsstadt des Landes (145).
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier]]
Extrahierte Ortsnamen: Ungarn Mannheim Frankreich Deutschland Deutschland Oberrheinische Rhein Donau Donau O. Eger Prag Karlsbad Mährischen
Landhöhe Karpaten Donau Donau Donau Ungarn Donauthales Wien Wien Graz Laibach
259
Französische Geschichte.
welche an Deutschland kam; sie waren im eigenen Lande
durch übermächtige Basallen bedrängt und fast zu Schatten-
königen geworden, die wenig eigenes Land besaßen. Am
schlimmsten war es dabei noch, daß unter diesen übermäch-
tigen Lehnsherren die Könige Englands waren, denen zuletzt
die ganze atlantische Meerküste bis lief in das Innere gehörte.
Hernach machten sie gar Erbrechte auf den französischen Thron
geltend. Das 14. und 15 Iahrbdt. sind voll von Kriegen
zwischen Engländern und Franzosen; lange Zeit waren die
Waffen der letzteren unglücklich, bis die Jungfrau von
Orleans ihres Landes Retterin ward. Wohl siel sie zuletzt
den Engländern in die Hände und ward zu Rouen als Hexe
verbrannt; aber das Glück war von ihnen gewichen, und sie
verloren alle französischen Besitzungen auf dem Festlande bis
auf Calais, das bis in die Mitte des 16. Jahrhdts. englisch
war. (Bis in die neueste Zeit führten Englands Könige drei
goldene Lilien im blauen Felde, Frankreichs Wappen, im
Schilde.) Ueberhaupt fing gegen das Ende des Mittelalters
F. bedeutend an zu steigen; der kluge und grausame Lud-
wig Xi. brach die nach und nach verrninderte Macht der
Vasallen vollends. Nun gelangen zwar die Plane seiner Nach-
folger, in Italien Besitzungen zu gewinnen, nicht (S. 199.)
— im löten Jahrhdt. wurde F. selbst durch Religions- und
Bürgerkrieg zerrissen (Bartholomäusnacht 1572), bis
1589 die Linie Bourbon (mit der früheren verwandt) mit
Heinrich Iv. auf den Thron kam; — aber leider bot her-
nach die Schwäche und Uneinigkeit Deutschlands nur zu
reichen Ersatz. Scbon im >6. Jahrhdt. hatten die Franzosen
(wclcbe den Protestantismus in F mit Feuer und Schwerdt
vertilgten, aber in Deutschland unterstützten) Metz, To ul
und Verdun in ihre Hände bekommen; ihre Thcilnahme
am 30jährigen Kriege brachte ihnen im westphälischen Frieden
1648 das platte Land des Elsaß. Nun folgte aber erst
die glänzende Regierung Ludwigs Xiv. bis 1716, glän-
zend nicht bloß durch die Blüthe der Literatur (Trauerspiel-
dichter Corneille und Racine, Lustspieldichter Molliöre
und A), sondern auch durch geschickte Minister und Feld-
herren (Conde, Turenne u. a ). Diese unterstützten
durch ihr Talent die ungerechten Vergrößerungspläne des Kö-
nigs. Straßburg, der Schlüssel zu Deutschland, ward
mitten im Frieden besetzt, die Nord- und Eüdostgränze be-
17*
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
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TM Hauptwörter (200): [T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T79: [Ludwig Xiv Frankreich König Ludwigs Xvi Napoleon Xviii Xv. Philipp]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich_Iv Heinrich Schwerdt Ludwigs Lustspieldichter_Molliöre
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Englands Englands Frankreichs Italien Deutschlands Deutschland Elsaß Deutschland
Nassau.
399
ren 1749. (Seine Statue von Schwanthaler). Das Gebiet
der Stadt wenig über 2 □
12. Hzqth. Nassau, §.90. 1. b. c. 2. a. «. Die
Grafen von Nassau leiteten ihren Ursprung von einem
Bruder Konrads I. im loten Ihdt. ab. Um die Mitte des
13ten Ihdts. entstanden zwei Hauptlinien, die Walrami-
sche und Ottonische. Von der letzteren, welche im löten
Ihdt. das Fürstenth. Orange im südl. Frankreich erheira-
thete (S. 267.), stammen die Könige der Niederlande — die
Walramische, welche Deutschland einen Kaiser gegeben
(Adolf 1291 — 98), spaltete sich wie die ottonische in
viele Zweige und erlangte im 17ten Ihdt. die fürssliche,
seit 1806 die herzogliche Würde. Ihr Besitzthum betrug
zusammen keine 40 □ M. Im Jahre 1816 waren alle
Linien bis auf eine erloschen: diese erwarb auch das Gebiet
der ottonischen Linie und besitzt nun ein schönes abgerun-
detes Land von 86 □ M. (über 800,000 Morgen Wald)
und fast V2 Mill. E. (die kleinere Hälfte katholisch). Einige
altnassauische Striche, wie Siegen, Saarbrücken, sind
zwar in fremden Händen (S. 376. 379.) aber dafür Theile
von Kurmainz, Kurtrier, der niedern Grafschaft Katzenellen-
bogen u. s. w. erworben (theils im ober-, theils churrheini-
schen Kreise). Herzog Adolf.
Die Hauptstadt Wiesbaden, vor 1789 nur 2000 E., jetzt an
15,000, liegt an dem lieblichen Südabhange des Taunus. 15 heiße
Quellen sprudeln hier: darunter der Blasen werfende Kochbrunnen
mit 52° Hitze (Vergl. Teplitz und Karlsbad S. 361.). Der neue
Kursaal ist ein stattliches Gebäude: jährlich gegen 10,000 Badegäste.
In der Umgegend sehr angenehme Partien. Eisenbahn von
Mainz nach Wiesbaden und Biebrich. Der Herzog residirt
in einem prächtigen Schlosse in Biebrich am Rhein; die Platte
ist ein Jagdschloß auf der Taunushöhe und berühmter Aussichts-
punkt. Merke noch Limburg an? — den Sitz des katholischen Lan-
desbischofs. Schöne romanische Domkirche. Die Bäder Selters,
Sch walbach, Ems sind S. 329., die Weinorte Hoch heim,
Geisenheim, Rüdesheim, Johannisberg S. 330. er-
wähnt; ebenda Caub. Unter den Mediatisirten wegen einiger
Aemter der Fürst von Wied (S. 378.).
Die Eisenbahn zwischen Mainz, Wiesbaden und
Frankfurt läuft zu bei weitem größten Theile auf Nas-
sauischem Boden.
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Extrahierte Personennamen: Schwanthaler Konrads_I. Konrads_I. Adolf Adolf Kurtrier Adolf Adolf
Hannover.
405
in ihr den vorgeblichen Opferaltar des Götzen Krodo, der aber
wahrscheinlich nie existirt hat. 8000 E. Das Bier Gose.
b) Der westliche Th eil, H. 91. 3- c. H. 93. 1- b. S. 340.
341., begreift lauter neue Erwerbungen. «) Das Stift Osna-
brück wurde bis 1809 nach den Bestimmungen des westfälischen
Friedens, der in der Stistshauptstadt mit abgeschlossen wurde,
abwechselnd von einem katholischen Bischof und einem Prinzen des
Hauses Hannover regiert. Osnabrück an der Hase, 12,000 E.,
in Vielem schon holländischen Städten ähnlich. Im Dom Carls d. Gr.
Schachspiel und eiserner Stock; der Kaiser errichtete hier das erste
Bisthum zur Bekehrung der Sachsen, dicht neben Wittekinds
Festung, ß) Der größte Th eil der sonst preußischen Grafschaft Lin-
g e n. y) Sie Mediatgrafschaft Bentheim, dem* fürstlichen Ge-
schlechte gl. N. gehörig, das auch im preußischen Westfalen begütert
ist. ä) Ein Theil des Bisthums Münster, der dem herzoglichen
Hause Aremberg gehört; Hauptort Meppen, 0. e) Fürsten-
thum Ostfriesland hatte zuerst eigene Fürsten, fiel nach Erb-
verträgen 1744 an Preußen und ist 1814 an Hannover überlassen.
Die Landdrostei ist in Aurich, aber weit größer ist Emden, auf
einer 12' hohen Warf, etwas nördlich von der Ems-Mündung,
wohlgebaut und durch Handel, Gewerbe, Heringssischerei bedeutend,
wenn auch lange nicht mehr so als früher. Jetzt 15,000 E. Pa-
penburg, A., mitten in Sümpfen, Leer, A., Handelsorte. Insel
Norderney (S. 342.), Borkum (S. 34i.).
o) Der südliche Theil, H. 91. 1. e. 3. § #3. 1. c., begreift
fast nur altwelfische Lande, das Fürstenthum Grubenhagen
und Theile des Fürstenthums Calenberg. Darin die größte Stadt
Göttin gen, an? — 11,000 E., Hi. Berühmte Universität und
Bibliothek. Die Stadt freundlich und gut gebaut, die Umgegend
anmuthig Hügelland. Münden (S. 333.), Hl., ist eine gewerb-
reiche Fabrikstadt. Eimbeck, Hi., sonst durch sein Bier bekannt
(Luther zu Worms) ist auch eine gewerbflcißige Stadt. Am Harze
liegt Osterode, Hi., viele Fabriken, Spinnerei — auf demselben
Klausthal, 1750', 10,000 E., die Hauptbergstadt, Andreas-
derg, C., u. a. Das ist die Gegend der silberreichen Schachte —
die kunstreichsten in der Klausthaler Gegend — der Schmelzöfen,
der Poch- und Hammerwerke, der hölzernen Bergstädte. Einige
Bergwerke und Hütten, welche Braunschweig und Hannover zusam-
men besitzen, nennt man den Communionharz. Getrennt liegt
an der obern Bode das Dorf Elbingerode und am Südfuße des
Unterharzes ein Landstreifen, der theils Hannover unmittelbar, theils
dem gräflichen Hause Stolberg gehört. Darin der Flecken Il-
feld, Hi., durch seine Schule bekannt. — Zu dem südlichen Theile
gehört als neuerworben ein Theil des Eichsfeldes (S. 332.
Alle altwelsischen Lande (auch Herzogth. Braunschweig), Hildes-
heim, Goslar, Bremen, lagen im niedersächsischen — das Uebrige
im westfälischen Kreise.
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TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe]]
TM Hauptwörter (200): [T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier]]
406
Viertes Buch.
Eisenbahnen: 1) Von Braunschweig (Magde-
burg, Berlin, Leipzig u. s. w.) über Hannover nach Min-
den (Cöln, Belgien, Frankreich). 2) Etwas östlich von
Hannover setzt sich an diese Bahn eine andere nach N. an,
welche über Celle und Lüneburg nach Haarburg geht.
3) An derselben Stelle geht ein Flügel nach S. auf Hildes-
heim. 4) Etwas westlich von Hannover setzt sich an Nr. 1.
eine Bahn über Verden nach Bremen.
4. Großherzgth. Oldenburg. Die Grafen von
Oldenburg leiteten ihr Geschlecht von Wittekind ab. Ein
Zweig bestieg im l6ten Jh. den Thron der 3 nordischen Kö-
nigreiche (S. 286.) und behauptete im I6ten den dänischen.
Das Grafengeschlecht in der Heimath starb im 17ten Jh.
aus, und ihr Land siel an das dänische Königshaus. Der
Streit zwischen diesen und einem von ihm ausgegangenen
Seitenzweige Hol stein-Gottorp (der auf die Throne von
Schweden und Rußland gelangt war ss. 287. 303.)) wurde
zum Theil durch das alte Stammland Oldenburg ausge-
glichen. Seit 1773 regiert hier eine Linie des Hauses Hol-
stein-Gottorp, welche 1815 den (erst 1829 angenomme-
nen) großhevgoglichen Titel und Vergrößerungen erhielt.
Großhzg. August. Das Land, über 110 qsk. mit noch
nicht 300,000 zum Theil lutherischen, zum Theil katholischen
Einwohnern, liegt in 3 Stücken zerstreut.
a) Das eigentliche Oldenburg im früheren westfälischen
Kreise, das Stammland und ein erworbener Theil des Stiftes
Münster, §. 93. 1. c. S. 341.,. darin die Hauptstadt Olden-
burg an? — 9000 E. Jever, der Hauptort einer eigenen Herr-
schaft. Das Saterland ls. 343.). Die Herrschaft Kniphau-
sen, welche dem Grafengeschlechte Bentink gehört, steht zu dem
Großherzog von O. nur indem Verhältnisse, wie die Reichsstände
zum Kaiser standen, also in einem viel freieren, als die mediatisirten
Herren. Insel Wangeroge (S. 342).
b) Das Fürst ent h. Lübeck, vor der Reformation ein Bksthum
im niedcrsächsischen Kreise über 20 M. vom Hauptlande, lag sonst
in vielen Stücken durch das Holsteinische zerstreut. Neuerlich hat
zwischen Dänemark und Oldenburg ein Gebietsaustausch und gegen-
seitige Abrundung der Gebiete Statt gefunden. Hauptstadt Eutin,
<4000 E., zwischen Hügeln und Seen, in überaus anmuthiger und
fruchtbarer Gegend, „wo weislich die Psründ' ausspähte der Domherr."
c) Das Fürstenth. Birkenfeld, 50 M. vom Hauptlande, am
Hunsrück und linken Naheufer, 1814 erworben, aus pfälzischen, ba-
dischen u. a. Gebietstheilen zusammengesetzt. Es liegen nur kleine
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Personennamen: Großherzgth August Bentink Großherzog_von_O. Birkenfeld
Extrahierte Ortsnamen: Braunschweig Berlin Leipzig Belgien Frankreich Hannover Haarburg Bremen Oldenburg Oldenburg Schweden Oldenburg Oldenburg Holsteinische Dänemark Oldenburg Eutin
412
Viertes Buch.
düngen zu unternehmen: Triest nach Hamburg, Freiburg
((Breisgau) nach Berlin), Posen nach Aachen, Hamm nach
Bromberg, Weimar nach Brünn, Hildesheim nach Rostock,
Dortmund nach Lübeck, Offenbach nach Kaiserslautern,
Münster nach Gotha. Theils auf Eisenbahnen, theils
zu Wasser: Bibrich nach Heidelberg, Bielefeld nach
Trier, von Neisse nach Dirschau, von Kempten nach Würz-
burg, von Magdeburg nach Thorn, von Budweis nach
Regensburg.
§. 102.
Anhang. (Schweiz, Belgien, Niederlande,
Dänemark.)
Die vier in der Ueberschrift genannten Staaten werden
als Anhang zu Deutschland betrachtet, s) weil sie fast durch-
aus in unfern natürlichen Gränzen liegen, b) weil mit we-
nigen Ausnahmen diese Länder zum deutschen Reiche gehört
haben, c) weil wenigstens zwei der genannten Staaten noch
jetzt wegen einiger Gebietstheile zum Deutschen Bunde ge-
hören.
I. Die Schweiz. Das alte Helvetien wurde in
der Völkerwanderung von Burgundern und Alleman-
nen besetzt, dann ein Theil des fränkischen, später des
deutschen Reiches. Eine Menge geistlicher und weltlicher
Herren (die Zähringer (S. 386.), die Habsburger
u. a. (S. 824. 364.)1 hatten hier ihre Güter; einige Städte
hatten sich Reichsfreiheit erkauft, andere Landstriche beson-
ders im Gebirge wurden durch kaiserliche Landvögte ver-
waltet. Kaiser Al brecht I. hatte harte Männer frevelvollen
Sinnes in die 3 Alpenlandschaften Uri, Schwyz und
Unterwalden gesetzt: da verschworen sich die Männer der
3 genannten Waldftädte auf der Waldwiese Rütli (am
Vierwaldstädter See) und am 1. Jan. 1308 brach der Auf-
stand los. Die Vögte wurden verjagt, und die Ermordung
des Kaisers durch seinen Neffen schützte die Eidgenos-
sen — so nannten sie sich — vor seiner Rache (Geschichte
vom Tell, mit Recht angezweifelt.) Gegen die Eroberungs-
plane des Hauses Oesterreich erhielten sich die Schweizer
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
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Westfalen.
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zuerst die Heere der Franzosen einerseits und der Preußen und Russen
andererseits. — Am südlichen Unterharze liegen die Besitzungen der
Grafen Stolberg-Stolberg und St.-Roßla. Das Städt-
chen Stolberg ist in einem engen Thale eingeklemmt, die Um-
gegend herrlich (z. B- Josephshöhe fs. 332.]).
c) Der durch fremde Länder zerrissene und zum Theil zerstückelte
Regbz. Erfurt, H. 91. 1. §. 92. 4 b. ß., enthält sehr verschie-
dene Gebiete, die fast alle erst seit 1803 oder 1815 zu Preußen ge-
hören. Dem Kurs, von Mainz gehörte die alte feste Hauptstadt
von ganz Thüringen, Erfurt, an der Gera und der Thüringischen
Eisenbahn, die mit ihren vielen Thürmen und den beiden sehr festen,
hochliegenden Citadellen, Petersberg, dicht an der Stadt, Cy-
riaksburg, etwas südlich davon, sich stattlich präsentirt. Aber
das weitläufige Innere ist jetzt nicht stark bevölkert: noch nicht
30.000 E. Im Mittelalter, wo E. durch Handel blühete', 60,000 E.
Bonifacius, der Deutschen Apostel gründete in E. ein Bisthum, das
später einging; der Dom am Südende ist als Ganzes unregelmäßig,
aber herrlich im hohen Chor; auf dem Thurme.die große Glocke,
Maria Gloriosa von 275 Ctr. An eine andere Zeit erinnert das
evangelische Waisenhaus, früher das Augustiner-Kloster, in dem
Luther Mönch war; man zeigt seine Zelle. Einige Stunden im
Sw. die 3 Gleichen (1 Sachsen - Coburg - Gothaisch). Liebliche
Sage vom Grafen von Gl. und seinen 2 Frauen. Mainzisch (und
demnach wie E. zum Niederrheinischen Kreise gehörig) war auch das
Eichsfeld (S. 332.) mit seiner Hauptst. H e i l i g e n sta d t, an? —
Freie Reichsstädte des niedersächsischen Kreises waren Mühl-
hausen und Nordhausen am Südfuße des Unterharzes, durch
Schweinemast, Branntweinbrennerei und Getraidehandel blühend,
15.000 E. Von der Hauptmasse getrennt, in dem früher sächsischen
Antheil an der Grafschaft Hennneberg (Fränkischer Kreis),
Suhl, im tiefen Thale (welches Gebirges?), immer noch über 1000',
mit bedeutenden Metall-, besonders Gewehrfabriken, über 8000 E.
Das kleinere Schleusingen war einst Residenz des Grafen.
Ii. In der kleinern Westhälfte.
7. Provinz' Westfalen, 370 nm-, l*/3 Mill.
E., mit hernach zu nennender Ausnahme ein Theil des
westfälischen Kreises.
a) Regierungsbezirk Minden, H. 91. 3. Das befestigte M.
selbst, mit 11,000 E, kam mit dazu gehörigem Fürstenthume, einst
einem von Karl d. Gr. gestifteten Bisthume, 1648 an Preußen.
Westfälische Pforte (S. 334.). Die Grafsch. Ravensberg siel
1666 als ein Theil der jülisch - clevischen Erbschafts Hälfte zu: Bie-
lefeld, 10,000 E., mit berühmtem Leinwandhandel, und Herford,
9000 C., sind darin die größten Orte. Zwischen Herford und Min-
den das Soolbad Rehme. So wie Bielefeld, Herford, Rehme
liegt an der Köln-Mindner Bahn das Städtchen Gütersloh.
Handel mit westfälischem Schinken und Schwarzbrod (Pumpernickel).
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TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura]]
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Extrahierte Personennamen: Bonifacius Apostel Maria_Gloriosa_von_275_Ctr Maria 370_nm- Karl_d Karl
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Französische Landschaften.
italienischen Dichters Petrarca berühmt. Von Orange, im N.
von Avignon, hat eine Linie des deutschen Hauses Nassau den Na-
men angenommen, die dies Fürstenthum durch Erbschaft bekam,
aber auch nachher wieder verloren hat.
V. Die östlichen und nordöstlichen Gränzland-
schaften.
13) Dauphinö, im Mittelalter von Grafen beherrscht, welche
den Namen Delphini oder Dauphins halten. Der letzte ver-
machte sein Land der französischen Krone unter der Bedingung, daß
immer der Thronerbe den Titel Dauphin führen sollte — Die
stark befestigte Hauptstadt Grenoble an? — Ein paar Stun-
den davon nördlich in die Alpen hinein liegt in einer öden rauhen
Gegend die große Carthause, das Mutterkloster des strengen
Carthäuser-Ordens. — An der Rhone Vienne, zu Römerzeitcn
äußerst blühend.
14) Bourgogne, Burgund, ein Stück aus dem reichen Nach-
laß des letzten Herzogs von Burgund, Carl des Kühnen, das
schon 1477 an F. gekommen. Hauptstadt Dijon, 30,000 E.
15) Franche Comtc, die F r ei g r a ss cha ft Burgund, auch
burgundisch Gur, aber erst 1679 der spanischen Krone und dem
deutschen Reiche aberobert. Hauptstadt Besancon, deutsch Bi-
sanz, starke Festung an? — 30,000 E., das Vesontio Casars
(Oe bell. Gail. I, ¿¡8 ).
16) Elsaß, Alsace, vgl. S. 259. Die Hauptstadt Straß-
burg (Dep. des Niederrhein) ‘/2 St. vom Rhein, an der
Jll, als Argentoratum schon zur Römcrzeit wichtig, dann freie
deutsche Reichsstadt, deren Wichtigkeit ein deutscher Kaiser alio er-
kannte, daß er gestand: „wären Straßburg und Wien zu gleicher
Zeit in Gefahr, er würde eilen, das erstere zu retten," wie denn
noch immer deutsche Volkslieder singen: ,.O Str ßbu g, o Straß-
burg, du wunderschöne Stadt." — Die Franzosen haben die
Werke noch sehr verstärkt. Die größte Merkwürdigkeit der Stadt
und der Gauen rings umher ist der Dom oder Münster (Baumei-
ster Erwin von Steinbach) mit einem 450' hohen, wunder-
schön - gothischen Thurme. Der obere Aufsatz eine durchbrochene,
völlig durchsichtige Pyramide. In Straßburg die Buchdruckerkunst
durch Gutenberg erfunden. 70,000 E. Colmar, die Hauptstadt
des obern Elsaß.
17) Lothringen, Lorraine, dessen letzter Herzog der Ge-
mahl der österreichischen Erbtochter Maria Theresia 1735 sein Land
an Frankreich abtrat und was dafür bekam? S. 209. Die eigent-
liche Hauptstadt Nancy, deutsch Na n zig, ist ein schön gebauter
Ort mit 40,000 E. Hier siel Carl der Kühne gegen die Schwei-
zer 1477. Größer ist die starke Festung Metz an? — 45,000 Einw.
Auch Verdun an? — ist fest, auch sonst mehrere Orte. Ueber
Metz, To ul und Verdun vergleiche S. 259. Südlich von Ver-
dun an der Maas die Heimath der Pucelle von Orleans, der Jo-
hanna d'arc „nur eines Hirten niedere Tochter aus ihres Kö-
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