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1. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 115

1880 - Halle : Anton
115 nach langem Zögern — iin Jahre 1645 tritt bett schweben zu Kötzschenbroba einen Wafsenstillstanb abschloß. Die Schweden versprachen, das arme Land nicht mehr zu verwüsten und die Bewohner nicht mehr zu quälen; Sachsen aber mußte ihnen bafür allmonatlich eine schwere Summe Gelbes zahlen. V. 1. 14 Jahre wüthete nach Wallensteins Tode der Krieg noch fort. Im Jahre 1637 starb Kaiser Ferbinanb H., ihm folgte sein Sohn Ferdinand Iii. (= 1637 — 1657). Unter ihm kam enblich nach langen Unterhaltungen der langersehnte Friebe zu Staube. In Westfalen, in bett beibett Stäbten Münster nnb Osnabrück, würde er geschlossen (— im Jahre 1648 —), barum heißt er der westfälische Friede. Durch ihn würde der augsburgische Rellgwnsfriebe, um Dessen willen der Krieg eigentlich begonnen worben war, von neuem bestätigt, und auch die Rcforrnirten würden in bcnselbcn eingeschlossen. Frankreich erhielt den Elsaß, Schweden den größten Theil von Pommern. Die deutschen Reichssursten aber würden vom Kaiser fast gänzlich unabhängig; sie konnten in ihren Länbern nach Belieben schatten, und jener hatte ihnen nur wenig mehr zu sagen. Mit Ingrimm vernahmen die versilberten Soldaten die Friebens-botschaft, benn nun hatten sie auf beutschem Boben nichts mehr zu suchen; zornig warf der schwebische Felbherr, als er die Nachricht empfing, seinen Generalshut auf den Boben und trat ihn mit Fußen. Aber mit um so größerer Freube lauschten die armen gequälten Bewohner dem Klange bet Friebettsglockett; die meisten der Lebenben kannten ja den Frieden nur aus der Zeit ihrer Kinbheit ober gar nur von Hörensagen. Frohe Feste würden gefeiert, und Paul Gerharb fang: Gott Lob! Nun ist erschollen — das edle Fried- und Freudenwort, Daß nunmehr ruhen sollen — die Spieß und Schwerter und ihr Mord. Wohlauf und nimm nun wieder — dein Saitenspiel hervor, O Deutschland, singe Lieder — im hohen, vollen Chor! Erhebe dein Gemüthe — zu deinem Gott und sprich: Herr, deine Gnad' und Güte — bleibt dennoch sicherlich. Das drückt uns niemand besser — in unsre Seel und Herz hinein, Als ihr zerstörten Schlösser — und Städte voller Schutt und Stein; Ihr vormals schönen Felber, — mit frischer Saat bestreut, Jetzt aber lauter Wälber — und dürre, wüste Haib'; Ihr Gräber voller Leichen — und blut'gen Helbenschweiß Der Helden, bereit Gleichen — auf Erben man nicht weiß. Und boch war es ein trauriger Friebe: unenbliche Opfer kostete et Deutschland und nur die Frcmblinge — Schweden und Franzosen — hatten Gewinn bavon. Mit Recht klagte barum ein Dichter jener Zeit: Was kostet unser Frieb? O wie viel Zeit und Jahre! Was kostet unser Frieb? O wie viel graue Haare! 8 *

2. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 119

1880 - Halle : Anton
119 Für wenig Augenblicke scheint das Geschütz zu ruhn. Der Kurfürst selber sinnet, warum es jetzt verstummt, und „Wacker war's gemeinet!" der alte Dersfling brummt. Da plötzlich dounert's wieder gewaltig über's Feld, Doch nur nach einem Punkte ward das Geschütz gestellt. Hoch auf der Schimmel setzet, Herr Froben sinkt zum Sand, Und Roß und Reiter netzet mit seinem Blut das Land. Die Ritter alle schauen gar ernst und treu hinein. O Froben, dort am Boden, wie glänzt dein Ruhmesschein! Der Kurfürst rüst nur leise: „Ha, war das so gemeint?" Und dann nach Feldherrnweise: „Nun vorwärts in den Feind!" Miudiug. Die Schweden wurden geschlagen und in ihr Land zurückgedrängt. , 2. Immer höher stieg Ludwigs Uebermuth. Im westfälischen Fneden hatte Frankreich den Elsaß erhalten. Nun errichtete Ludwig besondere Gerichtshöfe — Reunion skammern nannte man sie —, die sollten entscheiden, welche Orte und Ländergebiete jemals zum Elsaß gehört hätten und deshalb wieder mit Frankreich vereinigt werden müßten. Auf diese Weise eignete er sich eine Menge deutscher Städte und Herrschaften an. Ja, er that noch mehr. Mitten imfrieden nahm er plötzlich im Jahre 1681 die freie Reichsstadt Straß-burg weg, von der Karl V. einst gesagt hatte: „Wenn Wien und Straßburg zu gleicher Zeit bedroht wären, so würde ich Wien aufgeben, um Straßburg zu retten." Die Bewohner der Stadt wurden entwaffnet und mußten dem französischen Könige Treue schwören. Darauf erschien Ludwig selbst, und der verräterische Bischof Fürstenberg, der die Hand zur Wegnahme Straßburgs geboten hatte, empfing ihn bei seinem Einzüge mit dem Gruße Simons: Herr, nun lässest du deinen Diener in Frieden fahren, denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen. Dem allen sah Deutschland ruhig zu. Umsonst mahnte der Dichter: Nun ist es Zeit, zu wachen, eh’ Deutschlands Ehre stirbt Und in dem weiten Rachen des Krokodils verdirbt. Herbei, daß man die Kröten, die unsern Rhein zertreten, Mit aller Macht zurücke zur Saou und Seine schicke! Die deutschen Fürsten hatten ja Wichtigeres zu thun: sie mußten sich unterdeß auf dem Reichstage zu Regensburg streiten, ob sie bei ihren Versammlungen in Hufeisenform oder im Viereck, auf rothen oder grünen Sesseln sitzen, wer mit goldenen und wer blos mit silbernen Messern und Gabeln speisen sollte. 3. Zu all dieser Schmach und all diesem Verluste kam andres Elend im Osten. Die Türken brachen, wahrscheinlich von Ludwig dazu bewogen, mit mehr als 200000 Mann in Oestreich ein und be* lagerten im Jahre 1683 die Stadt Wien. Tapfer wurde sie von ihren Bewohnern und von 12000 Soldaten, die in aller Eile herzu gerufen worden waren, vertheidigt. Aber immer weiter drang der übermächtige Feind vor. Er beschoß die Stadt auf das furchtbarste,

3. Anfangsgründe der Erdkunde - S. 15

1898 - Halle : Anton
Österreich - Ungarn. 15 Gebirge. Das malerische Heidelberger Schloß, jetzt teilweis in Trünimern liegend, ist ein herrlicher Aussichtspunkt ins Rheinthal; von der. früheren Herrlichkeit der Pfälzer Kurfürsten erzählt „das große Faß zu Heidelberg"; Hochschule. Mannheim (?) ist die erste Handelsstadt des Landes (90). 72] 5. Das deutsche Reichsland Llsaß-Lothringen wurde im 17. und 18. Jahrh. durch Frankreich stückweise von Deutschland losgerissen; der Krieg von 1870 brachte es wieder an Deutschland, a) Elsaß umfaßt den Ofthang des Wasgenwaldes und die Oberrheinische Tiefebene östlich bis zum Rhein. Straß bürg (?) war einst ein Hauptbollwerk des Deutschen Reiches und ist jetzt Festung ersten Ranges; Hochschule (135). Mülhause n (?) ist die lebhafteste Fabrikstadt des Elsaß (83). — b) Loth- ringen ist das Land der oberen Mosel. M etz (?), war ehemals freie deutsche Reichs- stadt und ist durch die Franzosen zu einer gewaltigen Festung geinacht; hart belagert im Kriege von 1870; unter den Ho T. E. sind die meisten Franzosen. 3. Österreich-Ungarn. • 73] Lage nach der Karte. 74] Bodenform und Bewässerung. Der westliche Teil ist Bergland, das von der Donau durchflössen wird; im östlichen Teile herrscht Tiefland vor, welches von den Karpaten durchzogen ist. 75] \. Das Bergland nördlich der Donau bildet das Böhmische Stufen- land und das Mährische Stufenland. a. Das Böhmische Stnfenland ist auf drei Seiten von Gebirgen um- geben: im No. von den Sudeten, im Nw. vom Erzgebirge, im Sw. vom Böhmerwalde; die Südostseite wird von der niederen Mährischen Land höhe geschlossen. Das Land dacht sich allmählich von S. nach N. ab, und von den Grenzhöhen im O. und W. senkt es sich mich gegen die Mitte. Dieser Richtung folgen die Gewässer. Der Hauptstrom Böhmens ist die Elbe. Sie hat ihre Quelle auf dem moorigen Kamme des Riesen- gebirges. Durch die zufließende Moldau wird sie ein wasserreicher Strom; nördlicher strömt noch von l. die Eger vom Fichtelgebirge, r. die Jser vom Jsergebirge zu. Die reiche Bewässerung macht Böhmen zu einem korn- und obstreichen Lande. In einem fruchtbaren Kessel des Moldauthales an der wichtigsten Wasserstraße des Landes liegt die Hauptstadt Prag. West- lich von Prag liegt Eger (?), am südlichen Abhänge des Erzgebirges die Badeorte Karlsbad und Töplitz, östlich der Elbe die Fabrikstadt Reichenberg. b. Das Mährische Stufenland wird im W. von der Mährischen Landhöhe begrenzt, zieht im O. bis zu den Karpaten, steigt gegen N. zu den Sudeten empor und senkt sich gegen S. zur Donau. Der Abdachung folgt die March vom Glatzer Schneeberge, an der Olmütz liegt. Landeshptst. ist die wichtige Fabrikstadt Brünn (?). 76] 2. Das Alpenland südlich der Donau wird von den Verzweigungen der Mittel- und Ostalpen gebildet. Diesen treten von No. die Karpaten entgegen. Zwischen den beiden Gebirgen bricht die Donau in die Ebene von Ungarn hindurch. In einem fruchtbaren Kessel des Donauthales liegt Wien, die Hptst. Österreichs, geschmückt mit herrlichen Prachtbauten, darunter die Kaiserliche Hofburg und der Dom zu St. Stephan (1,4 Mill. E.). Von Wien führt eine Eisenbahn nach S., überschreitet den Sem- meringpaß und geht über Graz (?) und Laibach nach Trieft, der bedeutendsten Seehandelsstadt des Landes (145).

4. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 259

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
259 Französische Geschichte. welche an Deutschland kam; sie waren im eigenen Lande durch übermächtige Basallen bedrängt und fast zu Schatten- königen geworden, die wenig eigenes Land besaßen. Am schlimmsten war es dabei noch, daß unter diesen übermäch- tigen Lehnsherren die Könige Englands waren, denen zuletzt die ganze atlantische Meerküste bis lief in das Innere gehörte. Hernach machten sie gar Erbrechte auf den französischen Thron geltend. Das 14. und 15 Iahrbdt. sind voll von Kriegen zwischen Engländern und Franzosen; lange Zeit waren die Waffen der letzteren unglücklich, bis die Jungfrau von Orleans ihres Landes Retterin ward. Wohl siel sie zuletzt den Engländern in die Hände und ward zu Rouen als Hexe verbrannt; aber das Glück war von ihnen gewichen, und sie verloren alle französischen Besitzungen auf dem Festlande bis auf Calais, das bis in die Mitte des 16. Jahrhdts. englisch war. (Bis in die neueste Zeit führten Englands Könige drei goldene Lilien im blauen Felde, Frankreichs Wappen, im Schilde.) Ueberhaupt fing gegen das Ende des Mittelalters F. bedeutend an zu steigen; der kluge und grausame Lud- wig Xi. brach die nach und nach verrninderte Macht der Vasallen vollends. Nun gelangen zwar die Plane seiner Nach- folger, in Italien Besitzungen zu gewinnen, nicht (S. 199.) — im löten Jahrhdt. wurde F. selbst durch Religions- und Bürgerkrieg zerrissen (Bartholomäusnacht 1572), bis 1589 die Linie Bourbon (mit der früheren verwandt) mit Heinrich Iv. auf den Thron kam; — aber leider bot her- nach die Schwäche und Uneinigkeit Deutschlands nur zu reichen Ersatz. Scbon im >6. Jahrhdt. hatten die Franzosen (wclcbe den Protestantismus in F mit Feuer und Schwerdt vertilgten, aber in Deutschland unterstützten) Metz, To ul und Verdun in ihre Hände bekommen; ihre Thcilnahme am 30jährigen Kriege brachte ihnen im westphälischen Frieden 1648 das platte Land des Elsaß. Nun folgte aber erst die glänzende Regierung Ludwigs Xiv. bis 1716, glän- zend nicht bloß durch die Blüthe der Literatur (Trauerspiel- dichter Corneille und Racine, Lustspieldichter Molliöre und A), sondern auch durch geschickte Minister und Feld- herren (Conde, Turenne u. a ). Diese unterstützten durch ihr Talent die ungerechten Vergrößerungspläne des Kö- nigs. Straßburg, der Schlüssel zu Deutschland, ward mitten im Frieden besetzt, die Nord- und Eüdostgränze be- 17*

5. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 399

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Nassau. 399 ren 1749. (Seine Statue von Schwanthaler). Das Gebiet der Stadt wenig über 2 □ 12. Hzqth. Nassau, §.90. 1. b. c. 2. a. «. Die Grafen von Nassau leiteten ihren Ursprung von einem Bruder Konrads I. im loten Ihdt. ab. Um die Mitte des 13ten Ihdts. entstanden zwei Hauptlinien, die Walrami- sche und Ottonische. Von der letzteren, welche im löten Ihdt. das Fürstenth. Orange im südl. Frankreich erheira- thete (S. 267.), stammen die Könige der Niederlande — die Walramische, welche Deutschland einen Kaiser gegeben (Adolf 1291 — 98), spaltete sich wie die ottonische in viele Zweige und erlangte im 17ten Ihdt. die fürssliche, seit 1806 die herzogliche Würde. Ihr Besitzthum betrug zusammen keine 40 □ M. Im Jahre 1816 waren alle Linien bis auf eine erloschen: diese erwarb auch das Gebiet der ottonischen Linie und besitzt nun ein schönes abgerun- detes Land von 86 □ M. (über 800,000 Morgen Wald) und fast V2 Mill. E. (die kleinere Hälfte katholisch). Einige altnassauische Striche, wie Siegen, Saarbrücken, sind zwar in fremden Händen (S. 376. 379.) aber dafür Theile von Kurmainz, Kurtrier, der niedern Grafschaft Katzenellen- bogen u. s. w. erworben (theils im ober-, theils churrheini- schen Kreise). Herzog Adolf. Die Hauptstadt Wiesbaden, vor 1789 nur 2000 E., jetzt an 15,000, liegt an dem lieblichen Südabhange des Taunus. 15 heiße Quellen sprudeln hier: darunter der Blasen werfende Kochbrunnen mit 52° Hitze (Vergl. Teplitz und Karlsbad S. 361.). Der neue Kursaal ist ein stattliches Gebäude: jährlich gegen 10,000 Badegäste. In der Umgegend sehr angenehme Partien. Eisenbahn von Mainz nach Wiesbaden und Biebrich. Der Herzog residirt in einem prächtigen Schlosse in Biebrich am Rhein; die Platte ist ein Jagdschloß auf der Taunushöhe und berühmter Aussichts- punkt. Merke noch Limburg an? — den Sitz des katholischen Lan- desbischofs. Schöne romanische Domkirche. Die Bäder Selters, Sch walbach, Ems sind S. 329., die Weinorte Hoch heim, Geisenheim, Rüdesheim, Johannisberg S. 330. er- wähnt; ebenda Caub. Unter den Mediatisirten wegen einiger Aemter der Fürst von Wied (S. 378.). Die Eisenbahn zwischen Mainz, Wiesbaden und Frankfurt läuft zu bei weitem größten Theile auf Nas- sauischem Boden.

6. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 405

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Hannover. 405 in ihr den vorgeblichen Opferaltar des Götzen Krodo, der aber wahrscheinlich nie existirt hat. 8000 E. Das Bier Gose. b) Der westliche Th eil, H. 91. 3- c. H. 93. 1- b. S. 340. 341., begreift lauter neue Erwerbungen. «) Das Stift Osna- brück wurde bis 1809 nach den Bestimmungen des westfälischen Friedens, der in der Stistshauptstadt mit abgeschlossen wurde, abwechselnd von einem katholischen Bischof und einem Prinzen des Hauses Hannover regiert. Osnabrück an der Hase, 12,000 E., in Vielem schon holländischen Städten ähnlich. Im Dom Carls d. Gr. Schachspiel und eiserner Stock; der Kaiser errichtete hier das erste Bisthum zur Bekehrung der Sachsen, dicht neben Wittekinds Festung, ß) Der größte Th eil der sonst preußischen Grafschaft Lin- g e n. y) Sie Mediatgrafschaft Bentheim, dem* fürstlichen Ge- schlechte gl. N. gehörig, das auch im preußischen Westfalen begütert ist. ä) Ein Theil des Bisthums Münster, der dem herzoglichen Hause Aremberg gehört; Hauptort Meppen, 0. e) Fürsten- thum Ostfriesland hatte zuerst eigene Fürsten, fiel nach Erb- verträgen 1744 an Preußen und ist 1814 an Hannover überlassen. Die Landdrostei ist in Aurich, aber weit größer ist Emden, auf einer 12' hohen Warf, etwas nördlich von der Ems-Mündung, wohlgebaut und durch Handel, Gewerbe, Heringssischerei bedeutend, wenn auch lange nicht mehr so als früher. Jetzt 15,000 E. Pa- penburg, A., mitten in Sümpfen, Leer, A., Handelsorte. Insel Norderney (S. 342.), Borkum (S. 34i.). o) Der südliche Theil, H. 91. 1. e. 3. § #3. 1. c., begreift fast nur altwelfische Lande, das Fürstenthum Grubenhagen und Theile des Fürstenthums Calenberg. Darin die größte Stadt Göttin gen, an? — 11,000 E., Hi. Berühmte Universität und Bibliothek. Die Stadt freundlich und gut gebaut, die Umgegend anmuthig Hügelland. Münden (S. 333.), Hl., ist eine gewerb- reiche Fabrikstadt. Eimbeck, Hi., sonst durch sein Bier bekannt (Luther zu Worms) ist auch eine gewerbflcißige Stadt. Am Harze liegt Osterode, Hi., viele Fabriken, Spinnerei — auf demselben Klausthal, 1750', 10,000 E., die Hauptbergstadt, Andreas- derg, C., u. a. Das ist die Gegend der silberreichen Schachte — die kunstreichsten in der Klausthaler Gegend — der Schmelzöfen, der Poch- und Hammerwerke, der hölzernen Bergstädte. Einige Bergwerke und Hütten, welche Braunschweig und Hannover zusam- men besitzen, nennt man den Communionharz. Getrennt liegt an der obern Bode das Dorf Elbingerode und am Südfuße des Unterharzes ein Landstreifen, der theils Hannover unmittelbar, theils dem gräflichen Hause Stolberg gehört. Darin der Flecken Il- feld, Hi., durch seine Schule bekannt. — Zu dem südlichen Theile gehört als neuerworben ein Theil des Eichsfeldes (S. 332. Alle altwelsischen Lande (auch Herzogth. Braunschweig), Hildes- heim, Goslar, Bremen, lagen im niedersächsischen — das Uebrige im westfälischen Kreise.

7. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 406

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
406 Viertes Buch. Eisenbahnen: 1) Von Braunschweig (Magde- burg, Berlin, Leipzig u. s. w.) über Hannover nach Min- den (Cöln, Belgien, Frankreich). 2) Etwas östlich von Hannover setzt sich an diese Bahn eine andere nach N. an, welche über Celle und Lüneburg nach Haarburg geht. 3) An derselben Stelle geht ein Flügel nach S. auf Hildes- heim. 4) Etwas westlich von Hannover setzt sich an Nr. 1. eine Bahn über Verden nach Bremen. 4. Großherzgth. Oldenburg. Die Grafen von Oldenburg leiteten ihr Geschlecht von Wittekind ab. Ein Zweig bestieg im l6ten Jh. den Thron der 3 nordischen Kö- nigreiche (S. 286.) und behauptete im I6ten den dänischen. Das Grafengeschlecht in der Heimath starb im 17ten Jh. aus, und ihr Land siel an das dänische Königshaus. Der Streit zwischen diesen und einem von ihm ausgegangenen Seitenzweige Hol stein-Gottorp (der auf die Throne von Schweden und Rußland gelangt war ss. 287. 303.)) wurde zum Theil durch das alte Stammland Oldenburg ausge- glichen. Seit 1773 regiert hier eine Linie des Hauses Hol- stein-Gottorp, welche 1815 den (erst 1829 angenomme- nen) großhevgoglichen Titel und Vergrößerungen erhielt. Großhzg. August. Das Land, über 110 qsk. mit noch nicht 300,000 zum Theil lutherischen, zum Theil katholischen Einwohnern, liegt in 3 Stücken zerstreut. a) Das eigentliche Oldenburg im früheren westfälischen Kreise, das Stammland und ein erworbener Theil des Stiftes Münster, §. 93. 1. c. S. 341.,. darin die Hauptstadt Olden- burg an? — 9000 E. Jever, der Hauptort einer eigenen Herr- schaft. Das Saterland ls. 343.). Die Herrschaft Kniphau- sen, welche dem Grafengeschlechte Bentink gehört, steht zu dem Großherzog von O. nur indem Verhältnisse, wie die Reichsstände zum Kaiser standen, also in einem viel freieren, als die mediatisirten Herren. Insel Wangeroge (S. 342). b) Das Fürst ent h. Lübeck, vor der Reformation ein Bksthum im niedcrsächsischen Kreise über 20 M. vom Hauptlande, lag sonst in vielen Stücken durch das Holsteinische zerstreut. Neuerlich hat zwischen Dänemark und Oldenburg ein Gebietsaustausch und gegen- seitige Abrundung der Gebiete Statt gefunden. Hauptstadt Eutin, <4000 E., zwischen Hügeln und Seen, in überaus anmuthiger und fruchtbarer Gegend, „wo weislich die Psründ' ausspähte der Domherr." c) Das Fürstenth. Birkenfeld, 50 M. vom Hauptlande, am Hunsrück und linken Naheufer, 1814 erworben, aus pfälzischen, ba- dischen u. a. Gebietstheilen zusammengesetzt. Es liegen nur kleine

8. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 412

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
412 Viertes Buch. düngen zu unternehmen: Triest nach Hamburg, Freiburg ((Breisgau) nach Berlin), Posen nach Aachen, Hamm nach Bromberg, Weimar nach Brünn, Hildesheim nach Rostock, Dortmund nach Lübeck, Offenbach nach Kaiserslautern, Münster nach Gotha. Theils auf Eisenbahnen, theils zu Wasser: Bibrich nach Heidelberg, Bielefeld nach Trier, von Neisse nach Dirschau, von Kempten nach Würz- burg, von Magdeburg nach Thorn, von Budweis nach Regensburg. §. 102. Anhang. (Schweiz, Belgien, Niederlande, Dänemark.) Die vier in der Ueberschrift genannten Staaten werden als Anhang zu Deutschland betrachtet, s) weil sie fast durch- aus in unfern natürlichen Gränzen liegen, b) weil mit we- nigen Ausnahmen diese Länder zum deutschen Reiche gehört haben, c) weil wenigstens zwei der genannten Staaten noch jetzt wegen einiger Gebietstheile zum Deutschen Bunde ge- hören. I. Die Schweiz. Das alte Helvetien wurde in der Völkerwanderung von Burgundern und Alleman- nen besetzt, dann ein Theil des fränkischen, später des deutschen Reiches. Eine Menge geistlicher und weltlicher Herren (die Zähringer (S. 386.), die Habsburger u. a. (S. 824. 364.)1 hatten hier ihre Güter; einige Städte hatten sich Reichsfreiheit erkauft, andere Landstriche beson- ders im Gebirge wurden durch kaiserliche Landvögte ver- waltet. Kaiser Al brecht I. hatte harte Männer frevelvollen Sinnes in die 3 Alpenlandschaften Uri, Schwyz und Unterwalden gesetzt: da verschworen sich die Männer der 3 genannten Waldftädte auf der Waldwiese Rütli (am Vierwaldstädter See) und am 1. Jan. 1308 brach der Auf- stand los. Die Vögte wurden verjagt, und die Ermordung des Kaisers durch seinen Neffen schützte die Eidgenos- sen — so nannten sie sich — vor seiner Rache (Geschichte vom Tell, mit Recht angezweifelt.) Gegen die Eroberungs- plane des Hauses Oesterreich erhielten sich die Schweizer

9. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 375

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Westfalen. 375 zuerst die Heere der Franzosen einerseits und der Preußen und Russen andererseits. — Am südlichen Unterharze liegen die Besitzungen der Grafen Stolberg-Stolberg und St.-Roßla. Das Städt- chen Stolberg ist in einem engen Thale eingeklemmt, die Um- gegend herrlich (z. B- Josephshöhe fs. 332.]). c) Der durch fremde Länder zerrissene und zum Theil zerstückelte Regbz. Erfurt, H. 91. 1. §. 92. 4 b. ß., enthält sehr verschie- dene Gebiete, die fast alle erst seit 1803 oder 1815 zu Preußen ge- hören. Dem Kurs, von Mainz gehörte die alte feste Hauptstadt von ganz Thüringen, Erfurt, an der Gera und der Thüringischen Eisenbahn, die mit ihren vielen Thürmen und den beiden sehr festen, hochliegenden Citadellen, Petersberg, dicht an der Stadt, Cy- riaksburg, etwas südlich davon, sich stattlich präsentirt. Aber das weitläufige Innere ist jetzt nicht stark bevölkert: noch nicht 30.000 E. Im Mittelalter, wo E. durch Handel blühete', 60,000 E. Bonifacius, der Deutschen Apostel gründete in E. ein Bisthum, das später einging; der Dom am Südende ist als Ganzes unregelmäßig, aber herrlich im hohen Chor; auf dem Thurme.die große Glocke, Maria Gloriosa von 275 Ctr. An eine andere Zeit erinnert das evangelische Waisenhaus, früher das Augustiner-Kloster, in dem Luther Mönch war; man zeigt seine Zelle. Einige Stunden im Sw. die 3 Gleichen (1 Sachsen - Coburg - Gothaisch). Liebliche Sage vom Grafen von Gl. und seinen 2 Frauen. Mainzisch (und demnach wie E. zum Niederrheinischen Kreise gehörig) war auch das Eichsfeld (S. 332.) mit seiner Hauptst. H e i l i g e n sta d t, an? — Freie Reichsstädte des niedersächsischen Kreises waren Mühl- hausen und Nordhausen am Südfuße des Unterharzes, durch Schweinemast, Branntweinbrennerei und Getraidehandel blühend, 15.000 E. Von der Hauptmasse getrennt, in dem früher sächsischen Antheil an der Grafschaft Hennneberg (Fränkischer Kreis), Suhl, im tiefen Thale (welches Gebirges?), immer noch über 1000', mit bedeutenden Metall-, besonders Gewehrfabriken, über 8000 E. Das kleinere Schleusingen war einst Residenz des Grafen. Ii. In der kleinern Westhälfte. 7. Provinz' Westfalen, 370 nm-, l*/3 Mill. E., mit hernach zu nennender Ausnahme ein Theil des westfälischen Kreises. a) Regierungsbezirk Minden, H. 91. 3. Das befestigte M. selbst, mit 11,000 E, kam mit dazu gehörigem Fürstenthume, einst einem von Karl d. Gr. gestifteten Bisthume, 1648 an Preußen. Westfälische Pforte (S. 334.). Die Grafsch. Ravensberg siel 1666 als ein Theil der jülisch - clevischen Erbschafts Hälfte zu: Bie- lefeld, 10,000 E., mit berühmtem Leinwandhandel, und Herford, 9000 C., sind darin die größten Orte. Zwischen Herford und Min- den das Soolbad Rehme. So wie Bielefeld, Herford, Rehme liegt an der Köln-Mindner Bahn das Städtchen Gütersloh. Handel mit westfälischem Schinken und Schwarzbrod (Pumpernickel).

10. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 267

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
267 Französische Landschaften. italienischen Dichters Petrarca berühmt. Von Orange, im N. von Avignon, hat eine Linie des deutschen Hauses Nassau den Na- men angenommen, die dies Fürstenthum durch Erbschaft bekam, aber auch nachher wieder verloren hat. V. Die östlichen und nordöstlichen Gränzland- schaften. 13) Dauphinö, im Mittelalter von Grafen beherrscht, welche den Namen Delphini oder Dauphins halten. Der letzte ver- machte sein Land der französischen Krone unter der Bedingung, daß immer der Thronerbe den Titel Dauphin führen sollte — Die stark befestigte Hauptstadt Grenoble an? — Ein paar Stun- den davon nördlich in die Alpen hinein liegt in einer öden rauhen Gegend die große Carthause, das Mutterkloster des strengen Carthäuser-Ordens. — An der Rhone Vienne, zu Römerzeitcn äußerst blühend. 14) Bourgogne, Burgund, ein Stück aus dem reichen Nach- laß des letzten Herzogs von Burgund, Carl des Kühnen, das schon 1477 an F. gekommen. Hauptstadt Dijon, 30,000 E. 15) Franche Comtc, die F r ei g r a ss cha ft Burgund, auch burgundisch Gur, aber erst 1679 der spanischen Krone und dem deutschen Reiche aberobert. Hauptstadt Besancon, deutsch Bi- sanz, starke Festung an? — 30,000 E., das Vesontio Casars (Oe bell. Gail. I, ¿¡8 ). 16) Elsaß, Alsace, vgl. S. 259. Die Hauptstadt Straß- burg (Dep. des Niederrhein) ‘/2 St. vom Rhein, an der Jll, als Argentoratum schon zur Römcrzeit wichtig, dann freie deutsche Reichsstadt, deren Wichtigkeit ein deutscher Kaiser alio er- kannte, daß er gestand: „wären Straßburg und Wien zu gleicher Zeit in Gefahr, er würde eilen, das erstere zu retten," wie denn noch immer deutsche Volkslieder singen: ,.O Str ßbu g, o Straß- burg, du wunderschöne Stadt." — Die Franzosen haben die Werke noch sehr verstärkt. Die größte Merkwürdigkeit der Stadt und der Gauen rings umher ist der Dom oder Münster (Baumei- ster Erwin von Steinbach) mit einem 450' hohen, wunder- schön - gothischen Thurme. Der obere Aufsatz eine durchbrochene, völlig durchsichtige Pyramide. In Straßburg die Buchdruckerkunst durch Gutenberg erfunden. 70,000 E. Colmar, die Hauptstadt des obern Elsaß. 17) Lothringen, Lorraine, dessen letzter Herzog der Ge- mahl der österreichischen Erbtochter Maria Theresia 1735 sein Land an Frankreich abtrat und was dafür bekam? S. 209. Die eigent- liche Hauptstadt Nancy, deutsch Na n zig, ist ein schön gebauter Ort mit 40,000 E. Hier siel Carl der Kühne gegen die Schwei- zer 1477. Größer ist die starke Festung Metz an? — 45,000 Einw. Auch Verdun an? — ist fest, auch sonst mehrere Orte. Ueber Metz, To ul und Verdun vergleiche S. 259. Südlich von Ver- dun an der Maas die Heimath der Pucelle von Orleans, der Jo- hanna d'arc „nur eines Hirten niedere Tochter aus ihres Kö-
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