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1. Die vaterländische Geschichte von 1648 bis 1815 - S. 35

1903 - Hannover-List : Carl Meyer (Gustav Prior)
35 Ich meines Orts, mache mir noch die Hoffnung, wenn Ew. K. M. obiges alles nach Ihrem hocherleuchteten Verstnde erwogen, da Sie von Ihrem getreuen Alliierten nicht absetzen, noch zu einem Partikular-Ver-trage sich entschlieen, sondern vielmehr alle Ihre Krfte dahin an-wenden werden, da durch Errichtung eines ehrlichen und bestndigen Universalfriedens dem Reiche eine ewig whrende Sicherheit und mir und anderen Alliierten die von Gott und Rechtswegen gebhrende Satisfaktion geschafft werden mge." Aber der Kaiser nahm sich des Kurfrsten nicht an, der nun, von allen preisgegeben, noch daran dachte, im Verein mit Dnemark den Franzosen die Spitze zu bieten. Als aber ein franzsisches Heer in Cleve und Mark einrckte, mute sich der Kurfürst endlich zum Abschlu des Friedens mit Frankreich verstehen. Derselbe erfolgte am 29. Juni 1679 zu St. Germain en Laye, westlich von Paris,16 wo damals Ludwig Hof hielt. Der Kurfürst trat seine Eroberungen in Pommern an Schweden ab und durfte am rechten Oderufer nur einen kleinen Landstrich behalten. Bei der Unterzeichnung sagte der Kurfürst: Nicht der König von Frankreich ist es, der mich zum Frieden zwingt, sondern der Kaiser, das Reich, seine Verwandten und Bundesgenossen; dereinst werden sie es aber bereuen, wozu sie mich gezwungen, und ihr Verlust wird dann so groß sein, wie jetzt der meine." *) 5. Ludwigs Xiv. bergriffe. Die nchsten Jahre nach dem Nym-weger Frieden bezeichnen den Hhepunkt von Ludwigs Xiv. Macht. Sein bermut gegen Deutschland kannte keine Grenzen. Noch im Jahre 1679 errichtete er in Metz, Breisach und Besanxon Gerichtshfe, die sogenannten Reunionskammern, mit der besonderen Aufgabe, zu untersuchen, welche Gebiete jemals zu den Stdten und Lndern gehrt htten, die im West-flischen und Nymweger Frieden an Frankreich gekommen waren. Er berief sich dabei auf einige Bestimmungen dieser beiden Friedensschlsse, wonach die betreffenden Gebiete mit allen ihren Anhngseln" an Frankreich abzu-treten seien, und lie sich nun ganze Herrschaften und Städte, wie Zwei-brcken, Saarbrcken, Sponheim, Mmpelgard, Lauterburg, Germersheim, Falkenburg, Bitsch u. a., zusprechen. Noch ehe das deutsche Reich zu guusten der beraubten Fürsten energische Schritte tat und das Reichsheer gegen Frankreich entsandte, nahm Ludwig durch Louvois mitten im Frieden und mit Verhhnung alles Vlkerrechts am 30. Sept. 1681 durch den Verrat des Frstbischofs Egon von Frstenberg die freie Reichs- i8i stadt Straburg weg, von deren Wichtigkeit fr Deutschland Karl V. x) Der Friede von St. Germain nach dem Theatrum Europaeum. 3*

2. Die vaterländische Geschichte von 1648 bis 1815 - S. 49

1903 - Hannover-List : Carl Meyer (Gustav Prior)
49 Bonn, Rheinbergen und Kaiserswerth entri und während des ganzen Krieges der Franzosen eifrigster Feind bliebt) Ebenso brachte er dem Kaiser Leopold Hilfe in den Trkenkriegen. Bei Salankemen (1691) fhrten brandenburgische Truppen den Sieg herbei2), die auch bei Zenta (1697) und bei Belgrad tapfer fochten. Aber wie sein Vater, so hatte auch Friedrich schlechten Dank vom Hause sterreich. Der schmhliche Ryswicker Friede (1697), in dem das Elsa an Frankreich abgetreten wurde, besttigte ihm nur die von seinem Vater errungenen Vorteile. Friedrich wute aber auf andere Weise sein Land zu vergrern. Im Jahre 1697 erwarb er durch Kauf von dem verschwenderischen Kurfrsten August Ii. von Kursachsen die Erbvogtei der Stadt und Stift Quedlin-brg und die Reichsoogtei der die alte Reichsstadt Nordhausen. Als nchster mnnlicher Verwandter Wilhelms Iii. von Dramen erhielt er aus der oranischen Erbschaft 1702 die Grafschaften Sittgert und Mrs und 1707 Neufchatel und Valengin. In demselben Jahre kaufte er die Grafschaft Tecklenburg in Westfalen. der Friedrichs Teilnahme am spanischen Erbfolgekrieg siehe S. 45. In den ersten Jahren seiner Regierung berlie Friedrich seinem ehemaligen Erzieher, dem rechtschaffenen und charakterfesten Eberhard von Danckelmann, die Leitung der Staatsgeschfte. Dieser wollte das Beste des Landes; aber durch sein schroffes und abstoendes Wesen rief er allgemeine Mistimmung gegen sich hervor. Der Kurfürst selbst zog sich von Danckelmann zurck, weil er ihm der den groen Aufwand des prchtigen Hofhalts rcksichtslos Vorwrfe machte. In des Kurfrsten Gunst wute sich jetzt der pflzische Edelmann Kolb von Wartenberg, den Danckelmann einst selber an den Hof berufen hatte, einzuschmeicheln. Wartenberg, ein geschmeidiger Hofmann und Diplomat, ruhte nicht eher, als bis er Danckelmann gestrzt hatte. Auf unbegrndete Beschuldigungen hin wurde Danckelmann 1697 abgesetzt und ins Gefngnis geworfen. Erst in spteren Jahren wurde er wieder freigelassen. Der habgierige, rnkeschtige, gegen den Hof schmeichlerische, gegen Untergebene hochfahrende Gnstling war aber ein schlechter Ersatz fr den rechtschaffenen, charakter-festen Danckelmann. 2. Friedrichs religise Stellung und die Grndung der Universitt Halle. Der bedrngten Protestanten nahm sich Friedrich wie sein Vater an und um so mehr, da nach dem bertritt des kurschsischen Fürsten- x) Der Kurfürst Friedrich Iii. fordert von dem Kaiser die Rettung Straburgs. 1696. 2) Die Brandenburger in der Trkenschlacht bei Salankemen. Heinze-Rosenburg, Die Geschichte. Iii. 2. Aufl. 4

3. Die vaterländische Geschichte von 1648 bis 1815 - S. 58

1903 - Hannover-List : Carl Meyer (Gustav Prior)
58 Schwedens deutsche Besitzungen dadurch sicher zu stellen, da sie diese einer neutralen Macht anvertraute. Karl Xii., mit dem von Schweden aus immer Verbindung unter-halten wurde, gab dazu seine Zustimmung. So forderte nun die schwedische Regent-schast im Jahre 1713 den König von Preußen, Friedrich Wilhelm I., auf, Stettin und Wismar zu besetzen, diese Städte keiner andern Macht zu berlassen, sondern sie gleich nach Beendigung des Krieges an Schweden zurckzuliesern. Aber der Befehlshaber von Stettin weigerte sich, diese Festung zu bergeben, und nun wurde sie von den Russen, Sachsen und Polen belagert und zur Ergebung gezwungen. So-gleich schlo Friedrich Wilhelm I. mit dem Zaren Peter und dessen Bundesgenossen den Vertrag zu Schwedt (1713), wonach er gegen Zahlung von '200000 Talern Belagerungskosten Stettin bis zum knftigen Frieden in Gewahrsam nahm und auch Vorpommern bis zur Peene nebst Wolgast, Usedom und Wollin besetzte. Karl Xii. protestierte aber von der Trkei aus gegen die Beschlsse des Schwedter Vertrags, und als er im Jahre 1714 aus der Trkei zurckgekehrt war, wies er Friedrich Wilhelms Anerbietungen zu einem gtlichen Vergleich hochmtig zurck und forderte die sofortige bedingungslose Zurckgabe von Stettin. Nun wurde Friedrich Wilhelm I. der Bundes-gensse Rulands, Sachsens und Dnemarks und erklrte Karl Xii. den Krieg. Im Jahre 1715 brach er mit seinen Truppen aus dem Lager von Stettin auf. Im Verein mit den Dnen wurde Stralsund blockiert, Usedom besetzt und die Peene-'miirtbet Schanze von den Preußen erobert. Leopold von Dessau nahm die Insel Rgen ein und schlug Karl Xii., der zur Rettung herbeieilte, zurck. Dieser suchte nun Stralsund zu halten, aber nach heftigem Bombardement fiel die Stadt; Karl war auf einem Schiffe nach Schweden entkommen. Zum zweitenmale war Pommern von den Schweden frei, und auch die andern deutschen Besitzungen waren Schweden verloren gegangen. Im Jahre 1714 hatte der Kurfürst Georg von Hannover die schwedischen Besitzungen Bremen und Verden den Dnen abgekauft, und 1716 war Wismar von den Bundesgenossen genommen worden. Karl Xii. hatte in Schweden trostlose Zustnde angetroffen. Die Staatskasse war leer, das Land erschpft, eine mchtige Adelspartei sann auf den Sturz des Knigs. Aber Karl verlor den Mut nicht; durch die Eroberung des zu Dnemark gehrigen Norwegens wollte er den Verlust der Ostseekste ersetzen. Er fiel in das Land ein, wurde aber (1718) bei der Belagerung der Festung Friedrichshall erschossen. 4. Friedensschlsse. Karls Nachfolgerin auf dem schwedischen Thron wurde seine Schwester Ulrike Eleonore, die Gemahlin des Erbprinzen von Hesfel-Kafsel. Sie 1720 schlo 1719 mit Hannover, 1720 mit Preußen den Frieden zu Stockholm, zuletzt mit Rußland 1721 den Frieden von Nystadt (in Finnland). Danach trat Schweden ab: 1. an Hannover die Bistmer Bremen und Verden; 2. an Preußen Stettin und Vorpommern links von der Oder bis zur Peene nebst Usedom und Wollin; 3. an Rußland die Ostseeprovinzen Livland, Esthland, Jngermanland und Karelien. Sachsen behielt Polen. Schweden hatte nun seine Gromachtstellung endgltig eingebt, diese bernahm zunchst Rußland, und wenige Jahrzehnte spter Preußen.

4. Die vaterländische Geschichte von 1648 bis 1815 - S. 138

1903 - Hannover-List : Carl Meyer (Gustav Prior)
138 3. Der Reichsdeputationshauptschlu. 1803. Zur Ausgleichung aller Ansprche der benachteiligten deutschen Fürsten war unter Frank-reichs und Rulands Vermittelung eine Reichsfriedensdeputation" zu Regensburg eingesetzt worden, deren schmachvolle Verhandlungen fast zwei Jahre whrten. Endlich kam der von Fremden beeinflute Reichsdepu-isos tationshauptschlu am 25. Februar 1803 zu stnde. Danach gingen smtliche geistlichen Frstentmer mit Ausnahme der bisherigen Kur-frstentums Mainz, dessen Inhaber als Kurerzkanzler Wetzlar, Aschaffeu-brg und Regensburg erhielt, gnzlich ein. Von 52 Reichsstdten kamen 4 an Frankreich: Aachen, Kln, Worms und Speier; 42 wurden erblichen Oberherren zugewiesen, und nur 6 behaupteten sich: Nrnberg, Augsburg, Frankfurt, Lbeck, Bremen und Hamburg. Die so gewonnenen Gebiete wurden unter die geschdigten Reichsfrsten verteilt: So erhielt Preußen fr die 48 Quadratmeilen, die es von seinen jenseits des Rheins gelegenen Besitzungen verlor, die Hochstifter Hildesheim und Paderborn nebst einem Teile von Mnster, Erfurt und das Eichsfeld und die Städte Nordhausen, Mhlhausen und Goslar, zusammen 240 Quadratmeilen. Hannover erhielt den vlligen Besitz von Osnabrck. Bayern gewann fr die auf beiden Ufern des Rheins gelegene Kurpfalz und die Herzogtmer Jlich und Zweibrcken die Stifter Bamberg, Wrzburg und Passau und 17 freie Reichsstdte (Ulm). Baden fr 8 verlorene Quadratmeilen und 38 000 Einwohner 60 Quadratmeilen mit 240 000 Einwohnern, nmlich Konstanz, die Reste der Bistmer Speier, Basel und Straburg und die pflzischen Städte Heidelberg und Mannheim. Das Erzbistum Salzburg wurde in das zehnte Kurfrstentum verwandelt. Die Fürsten von Wrttem-berg, Baden und Hessenkassel erhielten die Kurwrde. Nicht die nachherige Einrichtung des Rheinischen Bundes und die Niederlegung der deutschen Kaiserkrone haben die alte Reichsverfassung aufgelst, das deutsche Reich hatte bereits durch den Lneviller Frieden und den Reichsdeputationshauptschlu sein Ende gefunden. Bei den Unter-Handlungen hatten sich die Franzosen herrischer und anmaender als bei dem westflischen Frieden gezeigt. Schmach und Schande war der unser deutsches Volk gekommen. Von der groen Koalition war nur noch England unter den Waffen. Hier schrte Pitt, der mit Frankreich einen Kampf auf Leben und Tod wollte, unaufhrlich den Krieg. Die Friedenspartei in England brachte es aber dahin, da am 27. Mrz 1802 der Friede zu Amiens mit Frankreich abgeschlossen wurde, in dem England alles zurckgab, was es erobert hatte, mit Ausnahme der hollndischen Besitzungen auf Trinidad

5. Die vaterländische Geschichte von 1648 bis 1815 - S. 194

1903 - Hannover-List : Carl Meyer (Gustav Prior)
194 2. Territorialbestimmungen nach der Wiener Schluakte vom 9. Juni 1815. Nachdem die polnisch-schsische Angelegenheit auf diese Weise entschieden war, ergaben sich die brigen Anordnungen, die von den Vertretern der fnf europischen Gromchte in die Hand genommen waren, leicht. Die fnf Grostaaten waren sterreich (Wortfhrer Fürst Metternich), England, Frankreich (Fürst Talleyrand), Preußen (Fürst Hardenberg und Wilhelm von Humboldt) und Rußland. Auerdem waren noch Spanien, Portugal und Schweden vertreten. sterreich, das bei der Lnderverteilung besonders begnstigt wurde, erhielt Oberitalien (das nachherige lombardisch-venetianische Knigreich) bis zum Po und Tessino und Jllyrien und Dalmatien; ferner Salz-brg, Tyrol mit Vorarlberg und das Jnnviertel, welche Landschaften Bayern wieder herausgeben mute. Preußen, das auer den Abtretungen in Polen seine alten Besitzungen Ansbach und Bayreuth an Bayern, das wichtige Ostfriesland nebst Hildesheim, Goslar und Lingen an Hannover berlie, erhielt dafr auer Posen und dem greren Teil von Sachsen das Herzogtum Westfalen nebst Corvey und Dortmund und das Siegener Land, den grten Teil der jetzigen Rheinprovinz (die so lange umworbenen Her-zogtmer Jlich und Berg sowie die Erzbistmer Trier und Kln und die Stadt Aachen) und endlich schwedisch-Vorpommern nebst Rgen fr das an Dnemark berlassene Lauenburg (S. 192). Trotz dieser bedeutenden Erwerbungen blieb jedoch der uere Umfang des preuischen Staates hinter dem von 1796 und 1806 zurck. Was aber an Land eingebt wurde, wurde an Deutschtum gewonnen; unter allen Staaten hatte jetzt Preußen die meisten Untertanen deutscher Zunge (14 Millionen). Sein Lndergebiet reichte, wenn auch von anderen deutschen Lndern, namentlich Hannover, unterbrochen, quer durch Deutschland von den Grenzen Rulands bis zur franzsischen Grenze, und damit fiel ihm die natrliche Aufgabe zu, nach Ost und West fortan allezeit Deutschlands Hter und Schild zu sein und sich fr des gemeinsamen Vaterlandes Schutz und Ehre stets wach und gerstet zu halten. Bayern wurde fr die Abtretungen an sterreich durch Erwerbung der Rheinpfalz auf dem linken Rheinufer, durch das Groherzogtum Wrzburg, Afchaffeuburg und die ihm zugefallenen frnkischen Gebiete Ansbach und Bayreuth so reichlich entschdigt, da sein Lndergebiet auf einen Umfang von mehr als 1300 Quadratmeilen mit 4 Millionen Einwohnern anwuchs. Hannover, durch die Bemhung des Grafen Mnster zum König-

6. Die vaterländische Geschichte von 1648 bis 1815 - S. 196

1903 - Hannover-List : Carl Meyer (Gustav Prior)
196 .Junirutsche Bundesakte vom 8. Juni 1816') die Verfassung eines lockeren Staatenbundes, dessen Mitglieder im Besitz smtlicher Hoheitsrechte blieben und zur Erhaltung der inneren und ueren Sicherheit Deutsch-lands und Unverletzlichkeit der einzelnen Bundesstaaten zusammentraten. Die Zahl der souvernen Staaten im Deutschen Bunde betrug 38-^ei Gromchte, sterreich und Preußen, 4 Knigreiche, 1 Kurfrstentum, 7 Groherzogtmer, 9 Herzogtmer, 10 Frstentmer, 1 Landgrafschaft und 4 freie Städte. Zu den deutschen Bundesfrsten gehrten auch der König von Dnemark fr Holstein und der König der Nieder-lande fr Luxemburg. Die Bundesglieder sollten sich gegenseitig nicht bekriegen und Streitigkeiten untereinander bei der Bundesversammlung anbringen. Sie hie der Bundestag; er fhrte die Geschfte des Bundes und hatte seinen Sitz bestndig in Frankfurt a. M. Er bestand aus den von den Regierungen ernannten Vertretern der einzelnen Staaten; bei seinen Beratungen fhrte der sterreichische Bevollmchtigte den Vorsitz. Die Truppen der Bundesstaaten wurden in acht Bundesarmeekorps ein-geteilt und die Festungen Mainz, Ulm und Rastatt zu Bundesfestungen bestimmt. Der Rechte der Untertanen war in der Bundesakte in-fofern gedacht, als Artikel 13 es aussprach, da in jedem Lande eine landstndische Verfassung stattfinden werde." :) Steins Denkschrift der die Deutsche Bundesatte.

7. Deutsche Geschichte - S. 112

1912 - Hannover-List : Carl Meyer (Gustav Prior)
112 29. Friedrich I. Barbarossa. 11521190. gtrtg Dagegen die Bezeichnung Sachsen verloren Die Lehnsgeblete da.elbst wurden selbstndig und fhrten eigene Namen, r 1 9 und Pommern wurden Herzogtmer Lbeck freie h Bischfe (Bremen, Halberstadt, Hildes- heim Verden, Minden, Osnabrck und Mnster) nahmen ihre Lehen, die sonst der Herzog von Sachsen gehabt hatte, wieder zurck und _rflfen, selbstndige, reichsunmittel-der ' Jkjn lhren Gebieten Dasselbe geschah mit den Gebieten ver Grasen von Holstein, Oldenburg, Schaumbura Livve Blankenburg, Dassel u. a soda' von der ' schsischen Herzogsmacht nur ein bescheidener Rest blieb Hein-rich behielt nur die ererbten northeimischen, bruuonischen, suppliuaen-burgischeu und blllunglschen Gter. Diese Stammlande wurden erst in Lernh%e "euen Herzogtum erhoben. - Das Herzogtum Sahern, das gleichfalls verkleinert wurde, bekam der treue Pfalzgraf Bayern Wittelsbach, der Stammvater der heutige Könige von f Barbarossas letzte Lebensjahre, a. Das groe Reichs-sest bei Mainz. Das Ansehn des Kaisers war durch die Nieder-werfung des mchtigen und gefrchteten Sachsenherzogs gewaltig ge-fwgen. Barbarossa stand jetzt auf der Hhe seiner Macht; mit starker Hand schirmte er Ordnung und Recht. Als der Kaiser im Jahre 1184 seinen beiden ltesten Shnen Heinrich und Friedrich in Mainz den Ritter-schlag erteilte, gestaltete stch dieser Vorgang zu einem so glnzenden est, Ute es wenige m der deutschen Geschichte gegeben. Da ver-sammelten sich zu Pfingsten 1184 in der weiten Rheinebene am ftn&e des Taunus aus des Kaisers Einladung alle geistlichen und weltlichen pursten Deutschlands mit glnzendem Gefolge. Heb er 70000 Ritter ich,arten sich hier um den Kaiser. Dazu kamen unzhlige Scharen von Sangern ^?plelleuten und Gaukleru. Nach der Schwertleite der Kaisersohne folgten glnzende Turniere; der Kaiser ritt noch selbst mit in ote Schranken, feine ritterliche Fertigkeit zu zeigen. Noch lauge ward die^s glanzende Fest im Liede gefeiert. Deutsche und franzsische Dichter priesen den Kaiser als den mchtigsten Herrscher und als eine Zierde der christlichen Ritterschaft. . b. Barbarossas Sohn heiratet die Erbin von Sizilien. Zwei xsahre spater unternahm Friedrich I. im vollen Frieden seinen sechsten Zug nach Italien. In Mailand, wo er diesmal mit Jubel aufgenommen wurde, feierte er mit unerhrter Pracht die Hochzeit seines ltesten Sohnes Heinrich mit Konstanze, der Erbin des Normannen-reiches m Unterhalten. Eine glnzende Hoffnung erschien sich durch diese betrat dem Hause der Hohenstaufen zu erffnen, doch sollte sie bte Ursache zu seinem Untergange werden. ^ Barbarossas Kreuzzug und Tod. 1190. Bald daranf kam ans dem Morgenlande die Tranerkunde, da der Sultan Saladin von Aegypten die Stadt Jerusalem und den grten Teil des Heiligen Landes wiedererobert habe. Da entschlossen sich viele, das Kreuz zu nehmen, um den Unglubigen die heilige Stadt zu entreien. An die

8. Deutsche Geschichte - S. 225

1912 - Hannover-List : Carl Meyer (Gustav Prior)
67. Der Westflische Friede. 1648. 225 freilich schon bisher tatschlich nicht mehr zum Reiche gehalten hatten, wurde anerkannt; diese Lnder waren endgltig vom Reichsgebiete getrennt. Bayern behielt die Oberpfalz und die Kurwrde. Die Rhein Pfalz aber wurde dem Sohne Friedrichs V. zurckgegeben und fr ihn eine neue Kurwrde, die achte, geschaffen. Der Friede war auch fr unsere Heimatlande ungnstig. Die Herzogtmer Bremen und Verden und damit die Mndungen der Elbe und Weser waren den Schweden zugefallen, die diese wichtigen Strommndungen fast ein Jahrhundert zum Schaden unseres Baterlandes besaen. Das einzige, was Braunschweig-Lneburg erlangte, war die Zusage, da das Bis-tum Osnabrck abwechselnd von einem Fürsten des Welfenhauses und einem katholischen gewhlten Bischof regiert werden sollte. Der erste protestantische Frstbischof von Osnabrck wurde im Jahre 1661 Ernst August, der jngste Sohn des Herzogs Georg von Hannover. Auerdem erhielt das weift)che Haus die Abtei Walkeuried am Sd-harz, die heute zu Braunschweig gehrt. 2. Kirchliche Bestimmungen. In kirchlicher Beziehung war das Ergebnis des langen, blutigen Krieges ein neuer, europischer Religionsfriede, in den nun auch die Reformierten mit aufge-nommen waren. Er gewhrte den evangelischen Stnden volle Gleichberechtigung mit den Katholiken und hob das Restitutions-edikt aus. Die geistlichen Gter sollten demjenigen verbleiben, der sie am 1. Januar 1624 innegehabt hatte. Der Landesherr mute dem Andersglubigen, den er nicht dulden wollte, gestatten, auszuwandern; er konnte ihn nicht mehr zum anderen Glauben zwingen. Wenn der Landesherr einen Schritt weiter ging und den Glauben frei gab, so war die Freiheit der Gewissen eingefhrt! Die Mglichkeit hierzu gewhrte der Westflische Friede. In religisen Fragen sollte in Zukunft auf dem Reichstage nicht mehr die Mehrheit entscheiden, sondern ein gtlicher Ausgleich angestrebt werden. Damit war neuen Religions-kriegen vorgebeugt. Um schweren Preis war diese beschrnkte Glaubens-freiheit gerettet. Aber sie war doch gerettet! Es war doch Luthers Werk geborgen, und es war damit die Mglichkeit einer schneren, freien Zukunft bewahrt. 3. Aenderungen in der Reichsverfassung. Endlich wurden im Westflischen Frieden auch Bestimmungen der das Verhltnis der Stnde zu Kaiser und Reich getroffen. Die Fürsten setzten es durch, da ihre Macht noch mehr verstrkt, die des Kaisers noch mehr geschwcht wurde. Jedem einzelnen Fürsten wurde die volle Landes-hoheit gewhrt, d. h. er wurde fr beinahe vllig unabhngig, fr souvern" erklrt. Den Landesherren wurde sogar das gefhrliche Recht eingerumt, unter sich und mit fremden Mchten Bndnisse zu schlieen; nur sollten solche Bndnisse nicht gegen Kaiser und Reich gerichtet sein. War auch die Reichsgewalt seit dem Untergange der Hohen-stanfen immer mehr zum Schein geworden und hatten alle Reichs-Reform-Versuche nichts geholfen, trotzdem der Reichsverfaffung nach war der Kaiser noch immer der oberste Lehnsherr der Landesfrsten gewesen, und einem starken Kaiser htte noch immer gelingen mgen, Tecklenburg u. Querfurth. Hilfsbuch f. d. Geschichtsunterricht. 15

9. Deutsche Geschichte - S. 226

1912 - Hannover-List : Carl Meyer (Gustav Prior)
226 67. Der Westflische Friede. 1648. die Fürsten zum Gehorsam zu zwingen und eine tatschliche Reichs-gewalt zu schaffen. Damit aber war es jetzt aus und vorbei. Die Anerkennung der Souvernitt der Landesherren lste das Reich in Wahrheit auf; das Lehensverhltnis der Fürsten zum Kaiser war da-mit aufgehoben. Der Kaiser war jetzt nicht mehr der Oberherr, sondern der Erste unter Gleichberechtigten. Die Kaisermacht war gebrochen und die Kaiserwrde zu einem inhaltlosen Titel geworden. Ein einheitliches Reich gab es nun nicht mehr; es bestand nur noch der Name. Das sogen. Reich zerfiel in eine Menge vllig selbstndiger, grerer oder kleinerer Lnder und war unfhig, nach innen oder auen irgendwie Willen und Macht zu zeigen. Die Geschfte dieses Reiches ohne Reichsgewalt sollte der Reichstag in Regensburg besorgen, der aus Gesandten der Reichsstnde gebildet und in seiner Hilflosigkeit bald zum Gesptt der Welt wurde. Trotz des Fort-bestehens von Kaiser und Reichstag und Reichsgericht war das Reich tatschlich aufgelst. 4. Aufnahme der Friedensbotschaft. Dennoch wurde dieser Friedensschlu zu Osnabrck und Mnster von dem deutschen Volke mit Jubel begrt. Als am Sonntag, den 25. Oktober, nach dem Gottesdienste in Osnabrck von der mit Scharlachtchern belegten Rathaustreppe herab ein Richter den Frieden verkndigte und die Spielleute vom Turme der Marienkirche das Lob- und Danklied an-stimmten, da fiel das versammelte Volk ein und sang bewegten Herzens: Nun lob', mein Seel', den Herren, was in mir ist den Namen sein!" Und manchem in den Kriegsstrmen ergrauten Manne wurden die Augen feucht von Freudentrnen. - Dem alten Landmanne kam der Friede vor wie die Rckkehr der Kinderzeit, da man noch frhliche Tage unter der Dorflinde gefeiert. Das junge Geschlecht, in den Kriegsjahren geboren und aufgewachsen, vernahm es wie ein Mrchen, da jetzt eine Zeit nahe, in welcher die Saat zur Ernte reifen wrde und in welcher die Menschen nicht mehr ntig htten, sich in halb-verfallenen Schlupfwinkeln zu verstecken. Darum stimmte wohl mancher freudig ein in das Lob- und Danklied des frommen Paul Gerhard: Gottlob, nun ist erschollen das edle Fried- und Freudenwort, da nunmehr ruhen sollen die Spie und Schwerter und ihr Mord. Auf, Deutschland, nimm nun wieder dein Saitenspiel hervor und singe Jubellieder dem Herrn in hherm Chor!" 1. Warum waren die Besitzungen, die Schweden erhielt, fr dies Land be-sonders wertvoll? 2. Inwiefern bedeuten die Gebietsabtretungen an Schweden und Frankreich eine Schwchung der ueren Machtstellung des Reiches? 3. Inwiefern hatte Moritz von Sachsen den Verlust von Metz. Toul und Verdun vorbereitet? 4. Welche Reichsgrenzen, die noch heute gelten, sind im Westflischen Frieden fest-gesetzt? 5. Inwiefern wurden die Festsetzungen der Goldenen Bulle" verndert? 6. Wodurch erklrt sich die schlechte Abfindung der niederschsischen Fürsten ? 7. Welches war die wichtigste und erfreulichste Bestimmung des Westflischen Friedens'

10. Deutsche Geschichte - S. 209

1912 - Hannover-List : Carl Meyer (Gustav Prior)
61. Die Gegenreformation. 209 3. Die Gegenreformation in Deutschland. Der Jesuitenorden breitete sich schnell auch in Deutschland aus und wurde hier der wirk-samste Frderer der Gegenreformation, die besonders in den geistlichen Gebieten groe Fortschritte machte. Eine Bestimmung des Augsburger Religionsfriedeus kam der rmischen Kirche dabei zu Hilfe. Es war nmlich nur den Protestantischen Stnden, nicht den einzelnen Protestanten Glaubensfreiheit bewilligt worden. Es galt der Satz: Wes das Land, des die Religion". Die Untertanen muten sich also in ihrer Religion nach der des Landesherrn richten. Das benutzten nun viele katholische Landesherrn, besonders in den geistlichen Frsten-tmern, zur Wiederherstellung des katholischen Bekenntnisses, indem sie von ihren andersglubigen Untertanen verlangten, sie sollten entweder zu der alten Kirche zurckkehren oder das Land verlassen. Vorkmpfer der Gegenreformation wurden bald zwei junge Fürsten, beide Jesuiten-schler von Ingolstadt, der energische Herzog Maximilian von Bayern und Ferdinand von Steiermark, der sptere Kaiser Ferdinand Ii., der sogleich nach seinem Regierungsantritte sein fast ganz evangelisches Herzogtum Steiermark mit Gewalt zur katholischen Kirche zurckfhrte. So gewann die rmische Kirche langsam wieder Boden in Deutschland. Um das Jahr 1570 hatte der Protestantismus seine grte Ausdehnung erreicht Nur ein Zehntel des deutschen Volkes war damals noch wirklich katholisch; zu Anfang des 17. Jahrhunderts aber war das halbe Deutschland zur rmischen Kirche zurckgefhrt. 4. Die Gegenreformation auf dem Eichsfelde. Auch in Nord-deutschland hielten die Jesuiten ihren Einzug. Im Jahre 1576 er-richtete der Erzbischof von Mainz eine Niederlassung der Jesuiten in Heiligen st ad t, dem Hauptorte des mainzischen Eichsfeldes, wo die Protestanten lngst in der Mehrzahl waren. Von dort aus wurde nach dem Grundsatze: Wes das Land, des die Religion" berall auf dem Eichsfelde, dessen nrdlicher Teil jetzt als Kreis Duderstadt zu Sdhannover gehrt, das katholische Bekenntnis mit Gewalt wieder hergestellt. Der Rat von Duderstadt und die Ritter des Landes baten den Erzbischof von Mainz um freie Religionsbung. Da hie es: Sie sollten dem Landesherrn gehorchen; wer aber in einer andern Religion leben wolle, msse auswandern. Die meisten fgten sich, und so wurde das ganze Eichsfeld wieder katholisch. 5. Wirkungen der Reformation und Gegenreformation in unseren Hnmatlanden. Niedersachsen gehrte hinfort drei Bekenntnissen an: das Eichsfeld, Teile der Bistmer Hildesheim und Osnabrck, sowie die Grafschaft Lingen waren katholisch, Kalenberg-Gttingen, Gruben- 3' ^nefourg, Hoya-Diepholz, Bremen und Verden waren lutherisch, m Ostfnesland herrschte das reformierte Bekenntnis vor. Zwei Bis-tmer, Hildesheim und Osnabrck, waren im Bereiche Niedersachsens katholisch geblieben. In diesen Bezirken wurde nach den Beschlssen des Trldentmer Konzils verfahren. Hier blieben alle Brderschaften, Klster Kapitel und Stifter bestehen bis zum Anfange des 19. Jahrhunderts! Anders in den evangelischen Teilen Niedersachsens. Hier hrte der unmittelbare Einflu des Papstes auf. Stifter und Klster, die be- Tecklenburg u. Querfurth, Hilfsbuch f. d. Geschichtsunterricht. 14
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