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1. Gemeinnütziges Lesebuch für die Schuljugend aller Religionsverwandten - S. 397

1807 - Soest : Floß
397 ' / - , - . ' ~v' ander verbunden werden, als: Sachsen-Weimar, Hessen - Cassel/ oder zwei Gattungsnahmen durch ei- nen Erklärungsbegriff; Fürst-Bischof, (der Fürst und der Bischof), kaiserlich - königlich ; desgleichen irr drei,und mehrfach zusammengesttzten Wörtern r Ober- Bergrath, General-Feld-Zeugmeister, Reichs- General - Feldmarschall, Ober - Land - Jäger- meister, und wenn von mehreren auf einander fol- genden Zusammensetzungen der letzte Theil des Worts in dem ersten wegbleibt: Ober- und Untergewchr, das Hinter- und Vordertheil, drei-vier- und mehrfach. C. Von den im Schreiben üblichen Zeichen. Die Schretbzeichen sind zur Verständlichkeit der Schriftsprache durchaus nothwendig. Sie heißen: das Komma oder der Beistrich (,) das Semikolon oder der Strichpunkt (;) das Kolon oder der Doppelpunkt (:) der Gchlußpunkt (.) das Fragezeichen (?) das Ausrufungszetchen (!) der Einschluß oder die Parenthese ( ) [] der Gedankenstrich (—) das Zeichen einer abgebrochenen Rede (--- oder ...) das Anführungszeichen (»») der Apostroph oder Oberstrich, ( ') das Binde- und Theilungszeichen (- ) Das Komma unterscheidet die kleinern Glieder eines Satzes, und stehet: r. Vor und nach einem eingeschobenen Worte oder Sa-

2. Die deutsche Geschichte für Schule und Haus - S. 212

1862 - Soest : Nasse
212 Friedrich'- I. Kampf mit dem lombardischen Städtebunde. vischen Völker in Pommern und Mecklenburg sein Gebiet bedeutend erweitert und bevölkerte das Land durch Anbauer aus Brabant, Flandern und Deutsch- land; er legte Bisthümer und Stifter an, setzte in diesen Ländern überall Grafen und Richter ein, schuf Wälder und Sümpfe in fruchtbares Acker- land um, und wurde so, indem er seine eigene Macht vergrößerte, Beför- derer der Cultur in Norddeutschland. Er wollte aus seinen beiden Herzog- tümern ein politisches Ganze bilden, was nicht möglich war, wenn nicht die Gewalt der geistlichen und weltlichen Großen in denselben möglichst be- schränkt wurde. Deshalb bot er Alles auf, um die sächsischen Bischöfe, Fürsten und Grafen wieder zur Anerkennung der herzoglichen Gewalt zu bringen. Allein diese vereinigten sich gegen ihn und fielen von allen Sei- ten über ihn her (1166). Seine Hauptfeinde waren die Erzbischöfe Wich- mann und Hartwich von Bremen, die Bischöfe Hermann von Hildesheim und Conrad von Lübeck, die Markgrafen Albrecht der Bär von Branden- burg und Otto von Meißen, der'pfalzgraf Albrecht in Sachsen und der Landgraf Ludwig der Eiserne von Thüringen. Aber der Löwe ließ sich durch ihre große Zahl nicht schrecken, sondern ließ als Sinnbild seines un- erschrockenen Muthes vor seinem Residenzschlosse zu Braunschweig einen großen, aus Erz gegossenen Löwen aufftellen. Dann brach er unerwartet los, eroberte Bremen wieder, jagte den Bischof von Lübeck aus dem Lande und verheerte Thüringen und das Erzstift Magdeburg mit Feuer und Schwert. Voll Siegesfreude feierte er seine Vermählung mit der Königstochter von England und war im Begriffe, auch seine übrigen Feinde zu demüthigen, da wurde er nebst seinen Gegnern von dem aus Italien zurückgekehrten Kaiser auf den Reichstag zu Bamberg (1168) geladen. Jeder mußte seine Eroberungen herausgebcn und Frieden versprechen. 4. Als so die Ruhe wieder hergestellt war, ließ der Kaiser seinen ältesten Sohn Heinrich zum römischen Könige wählen, obschon er erst fünf Jahre zählte, und zu Aachen vom Erzbischof von Eöln krönen. Später versorgte er auch seine übrigen vier Söhne mit Herrschaften. Friedrich er- hielt das Herzogthum Schwaben, Cortrad die Güter des früh verstorbenen Sohnes König Conrad's tll., Otto die Grafschaft Burgund, das Erbe sei- ner Mutter, und Philipp, der noch sehr jung war, einige geistliche Güter. Heinrich der Löwe, welcher nicht ruhen konnte, unternahm um diese Zeit einen Zug in's gelobte Land, erreichte glücklich Jerusalem, und kehrte wohl- behalten nach Deutschland wieder zurück. 5. Endlich im siebten Jahre seiner Anwesenheit in Deutschland konnte der Kaiser seine Aufmerksamkeit wieder dem aufrührerischen Italien zuwen- den, wo der kriegerische Erzbischof Christian von Mainz schon seit drei Jahren gegen die Feinde des Kaisers kämpfte. Mit einem glänzenden Heere unternahm Friedrich im Herbste des I. 1174 seinen fünften Zug über die Alpen. Die Stadt Susa ließ er wegen des vor sieben Jahren daselbst gegen ihn entworfenen Mordplanes in Asche legen und schritt dann zur Belagerung der Festung Alessandria. Allein diese leistete ihm einen so hartnäckigen Widerstand, daß er sieben Monate sie vergebens belagerte, wo- hei Krankheiten und Ungemach jeglicher Art sein Heer bedeutend schwächten. Unterdessen hatten die Lombarden ein bedeutendes Heer gesammelt, das ge- gen Ostern (1175) zum Entsätze Alessandria's heranzog. 6. Da ließ der Kaiser am Grünendonnerstage seine Schaaren gegen die Stadt anstürmen. Schon drangen seine Krieger durch einen unterirdi^ schon Gang mitten auf^dem Marktplatze der Stadt aus der Erde hervor, aber der unterirdische Weg stürzte zusammen, die Emgedrungenen wurden

3. Die deutsche Geschichte für Schule und Haus - S. 214

1862 - Soest : Nasse
214 Friedrich's I. Kampf mit Heinrich dein Löwen. 9. Am 1. August schloß Friedrich mit dem Papste einen Vergleich ab, nach welchem er Alexander Hl. als Papst anerkannte und den Lom- barden einen sechsjährigen Waffenstillstand bewilligte. Aber wahrend der sechs Jahre sollte an einem dauerhaften Frieden ernstlich gearbeitet werden. Dieser Vergleich war für den Kaiser vorteilhafter, als für den Papst, da jenem auch die Nutznießung der Mathildischen Güter auf noch fünfzehn Jahre überlassen wurde. Friedrich's Aussöhnung mit dem Papste war aufrichtig und dauerhaft, der kaiserlichen Majestät hatte er nichts vergeben. Bald nachher kehrte der Kaiser durch Burgund nach Deutschland zurück, wo er den alten Kampf seines Hauses, den er bisher vermieden hatte, nämlich den Kampf gegen die Welfen wieder erneuerte. §. 75, Friedrich's Kämpfe mit Heinrich dem Löwen, seine Aussöhnung mit den Lombarden, sein Kreuzzug und Tod. 1. Nach Deutschland zurückgekehrt, ließ Kaiser Friedrich den Lö- wen sofort (1191) seines Ungehorsams wegen auf einen Reichstag nach Worms laden; aber dieser mochte sich seinen Gegnern nicht freiwillig in die Hände liefern und erschien weder zu Worms, noch zu Magde- burg und Goslar, wohin er darauf geladen wurde. Sobald die Fürsten, eifersüchtig auf Heinrich's Macht und erbittert über sein herrfchsüchti- ges Wesen, des Kaisers veränderte Gesinnung gegen den Welfen erkann- ten, brachten sie eine Menge von Beschwerden gegen ihn vor und so wurde derselbe auf dem Reichstage zu Würzburg (1180) als ein unge- horsamer Vasall mit der Reichsacht belegt und aller seiner Lehen ver- lustig erklärt. Und sofort griffen seine erbitterten Nachbaren und Geg- ner, denen Theile des zerstückelten Herzogthums Sachsen zugesprochen waren, zu den Waffen; allein der alte Löwe wehrte sich tapfer, fiel über die kaiserliche Reichsstadt Goslar her, besiegte auch das Heer des Erz- bischofs von Cöln, eroberte Halberstadt, steckte mehrere Städte, u. a. Mühlhausen und Nordhausen in Brand, nahm den Bischof von Halber- stadt und den Landgrafen von Thüringen gefangen, und kehrte mit rei- cher Beute beladen nach Brauuschweig zurück. Da rückte der Kaiser selbst mit einem großen Heere in Sachsen ein (1180) und eroberte in wenigen Tagen die meisten festen Schlösser. Im folgenden Jahre er neuerte Friedrich den Kampf und trieb den stolzen Herzog so sehr in die Enge, daß er sich endlich, nachdem er von allen seinen Vasallen verlassen war, genöthigt sah, um Gnade zu bitten. Auf dem Reichstage zu Erfurt (Nov. 1181) umfaßte Heinrich die Kniee des Kaisers und flehte um Gnade; dieser sprach bis zu Thrä- nen gerührt: „Und dennoch bist du selbst das Werkzeug deines Un- glücks!" gab ihm aber seine Herzogthümer nicht zurück, sondern ließ ihm nur sein väterliches Erbe Braunschweig und Lüneburg. Zugleich mußte Heinrich auf drei Jahre das Reich meiden. Die Zeit seiner Verbannung brachte er bei dem Könige Heinrich Ii. von England, dem Vater seiner Gemahlin Mathilde zu, wo sein dritter Sohn Wilhelm, der Stammvater des noch jetzt in England, Hannover und Braunschweig blühenden Herrscherhauses, geboren wurde. Mit dem Sturze Heinrich's des Löwen, dessen Folgen sich bis auf die Gegenwart erstrecken, beginnt die gänzliche Auflösung der alten Nationalherzogthümer und damit zugleich die Vielherrschaft im deutschen Wahlreiche. Heinrich der Löwe ist als

4. Die deutsche Geschichte für Schule und Haus - S. 215

1862 - Soest : Nasse
Friedrich I. schließt Frieden mit den Lombarden. 215 der letzte Fürst zu betrachten, der die Herzogtümer als geschlossene Staaten betrachten wollte. Die Bischöfe erhielten in ihren Sprengeln die herzogliche Gewalt und durften sich nun als völlig reichsunmittelbar ansehen. Die Volksherzöge hören auf; sie sind nur die ersten Laien- fürsten; die Völkerstämme verlieren sich in größern oder kleinern Ge- folgschaften von geistlichen und weltlichen Herren. 1. Den östlichen Theil Sachsens, nämlich Ostfalen und einen Theil von Engern erhielt als „Herzogthum Sachsen" Graf Bernhard von Anhalt, Sohn Albrecht's des Löwen. 2. Den westlichen Theil des Hcrzogthums Sachsen, Westfalen und das westliche Engern, erhielt der Erzbischof von Cöln als „Herzog von Westfalen." 3. Die dem sächsischen Herzoge früher untergeordneten wendischen Fürsten in Pommern, Mecklenburg und Holstein wurden jetzt unabhängige Hcrzöge. 4. Eine fernere Folge der Zerstückelung Sachsens war, daß die Markgrafen von Brandenburg, Thüringen, Meißen, welche bisher nicdergehalten waren, seit dieser Zeit ihre ^>acht bedeutend ausdchnten. 5. Das Herzogthum Bayern wurde nicht so, wie Sachsen, zersplittert, sondern zum größten Theile dem Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach verliehen, dessen Nach- kommen noch jetzt in Bayern regieren. 6. Einige an Franken grenzende Districte Bayerns mit den Besitzungen an der dalmatischen Meeresküste wurden an die Grafen von Andechs gegeben, die auch den Titel „Herzoge von Meran" erhielten. 7. Der Graf von Tyrol und der Markgraf von Steiermark und Krain wurden von Bayern ausgeschieden und wie Herzöge unmittelbar dem Kaiser untergeordnet. Der Markgraf von Steiermark erhielt bald den Titel Herzog. 8. Biele Bischöfe, nämlich in Bayern die von Salzburg, Regcnsburg, Freisin- gen, Passau, in Sachsen die von Magdeburg, Bremen, Paderborn, Halberstadt, Hil- desheim und Minden bekamen die Gebiete, welche sie bis dahin als Lehen besessen hat- ten, als Eigenthum. 9. Die größten Städte in Sachsen und Bayern wurden vom Kaiser zu freien Reichsstädten erhüben, z. B. Regensbnrg, Lübeck — die ältesten Reichsstädte, die sich urkundlich Nachweisen lassen. 3. Indessen war (1183) der sechsjährige, mit den Lombarden ge- schlossene Waffenstillstand abgelaufen, und da weder der Kaiser, noch die Lombarden große Lust hatten, den Krieg fortzusetzen; so erschienen auf dem Reichstage zu Constanz Abgeordnete aller lombardischen Städte, um den Frieden abzuschließen, welcher am 24. Juni 1183 daselbst unter- zeichnet wurde. Die Städte behielten diesem Friedensschlüsse gemäß für immer alle Regalien innerhalb ihrer Ringmauern, außerhalb derselben aber nur die, welche ihnen verliehen waren; zweifelhafte sollten unter- sucht werden. Alle Consnln und obrigkeitlichen Personen werden von den Bürgern erwählt, aber von dem Kaiser mit ihrer Würde belehnt. Sie sollten sowie die Vasallen den Lehnseid leisten. Desgleichen sollten alle Bürger von siebzehn bis siebzig Jahren dem Kaiser Treue schwören, und diese ^Huldigung alle zehn Jahre erneuern. Bei des Kaisers Ein- tritte in Italien sollten ihm die Städte Wege unv Brücken im Stande halten, und die Lebensmittel für ihn und sein Gefolge liefern, dagegen versprach der Kaiser, keine Stadt durch langen Aufenthalt zu drücken. So hatten die Lombarden fast Alles erreicht, was ihnen durch die ron- calischen Gesetze (1158) abgesprochen war. 4. Voll Freude über die Wiederherstellung des Friedens in Deutsch- land und Italien sowie mit dem Papste, veranstaltete Friedrich nach sei- ner Rückkehr ans Italien ein glänzendes Reichsfest zu Mainz, wozu die Ertheilung der Ritterwürde an seine beiden älteren Söhne die nächste Veranlassung gab. Auf Friedrichs Einladung versammelten sich nämlich

5. Die deutsche Geschichte für Schule und Haus - S. 328

1862 - Soest : Nasse
328 Die Wiedertäufer iu Münster. welcher selbst mit Rothmann und seinen Genossen einverstanden war, gab ausweichende Antworten, und suchte unterdepen die Vermittlung und den Beistand des Landgrafen Philipp von Hessen nach. Inzwischen ging die Reformation in der Stadt ihren Gang fort, so daß alle Kirchen mit neuen Predigern besetzt wurden. Nach langen Verhandlungen mußte den Pro- testanten freie Ausübung der evangelischen Religion (14. Febr. 1533) be- willigt werden, sowie sechs Kirchen zu ihrem Gebrauche; der Dom mit den übrigen verblieb den Katholiken. Der neue Fürstbischof hielt am 4. Mai 1533 seinen feierlichen Einzug in die Stadt, empfing die Huldigung und verweilte einige Tage daselbst, während Festlichkeiten aller Art stattfanden. Dann verließ er die Stadt und sammelte Truppen, um Münster von außen zu bewältigen. Aber auch die Bürger rüsteten sich itnb befestigten die Stadt. Jetzt legte sich der Landgraffphillpp von Hessen in's Mittel und brachte einen Frieden zu Stande. Der Bischof gab nach, Rothmann durfte bleiben, die Bürger gelobten wieder Gehorsam. Allein eine wahre Aus- söhnung war unmöglich und der Parteihaß wurde bitterer. 5. Die Münsteraner nahmen jetzt die Wiedertäufer auf, welche gerade damals aus den Niederlanden, wo sie hart verfolgt wurden, in Menge auswanderten (Juli 1533). Unter andern fand sich bereits zu jener Zeit der später so berüchtigte Johann von Leyden auf kurze Frist ein; den 24. November dieses Jahres aber trafen zwei, förmlich von Johann Mat- thiesen, dem Haupte der Wiedertäufer in Nordholland und am Niederrhein, abgesandte Apostel in Münster ein und predigten daselbst. Sie lehrten, das tausendjährige Reich Christi sei völlig eingetreten, Gott werde in Kur- zem alle Tyrannen von der Erde vertilgen, und erklärten endlich Münster für das neue Jerusalem, von wo die tausendjährige Herrschaft Christi aus- gehen werde. Am 13. Januar 1534 kamen abermals zwei Apostel an, vom Propheten Matthiesen gesandt, Gerhard tom Closter und Johann Bockelsohn aus Leyden, jener ein Buchbinder, dieser ein Schneider, welchen endlich (25. Jan.) auch der Prophet Mattbiesen mit seiner Frau nachfolgte. Noch einmal versuchte es der Magistrat, sich wieder Ansehen zu verschaffen, indem er einige Häupter der Wiedertäufer zur Stadt hinauswies, aber sie wurden vom Volke zum andern Thore wieder hereingebracht. 6. Am 8. Februar 1534 rannten Bockelson, Knipperdolling u. a. wie wahnsinnig durch die Straßen der Stadt und schrieen: „Buße, Buße, Buße!" Ihre Begeisterung theilte sich der Menge mit, überall standen Propheten auf, sowie entzückte Mädchen, die den Himmel offen und die Engel herabsteigen zu sehen meinten. Die Protestanten und Katholiken verschanzten sich auf dem Ueberwasser- Kirchhofe und erwarteten Beistand vom Fürst- bischöfe, da die Gegenpartei ihnen überlegen war. Allein durch die Vcrrä- therei eines der Bürgermeister wurde Alles vereitelt. Die Stadt gewann nun das Ansehen eines Tollhauses, dessen Bewohner sich selbst überlassen sind. Die Weiber rannten wie Mänadeu durch die Stadt, warfen sich kreuzweise auf die Erde, beteten, fluchten; sogar der Oberbürgermeister Tilbek ließ sich nochmals taufen. Der Magistrat wurde geändert, Knipper- dolling und Gerhard Kippenbrock wurden Bürgermeister. Sie eröffnetcn ihr Amt mit einer Plünderung der Kirchen und Clöster; die Heiligenbilder wurden mit Füßen getreten, auch die ausgezeichnete Bibliothek des gelehr- ten Domherrn Rudolf von Lange wurde ein Raub dieser vandalischen Wuth. Da viele Bewohner Münsters auswanderten, so wurde aller Pöbel aus den benachbarten Städten nach Münster eingeladen und ihnen Ueberfluß an irdischen und himmlischen Gütern verheißen.

6. Die deutsche Geschichte für Schule und Haus - S. 336

1862 - Soest : Nasse
386 Neligioiieanzclegenheilcri in Deutschland. 4. Bald wäre auch ein ganzes geistliches Churfürstcuthum der lutherischen Partei zugefallen. Nämlich Hermann, Graf von Wied, seit dem Jahre 1515 Erzbischof von (Sollt, lange einer der eifrigsten Gegner der Reformation, wurde endlich durch den straßburger Prediger Bucer für dieselbe gewonnen. Letzterer wurde im Jahre 1511 nach Büschhofen bei Bonn zum Churfürsten berufen, und zugleich zwei ka- tholische Theologen aus Cöln, der Weihbischof Johannes Nopeüus und der Canonicus Johannes Gropper, dahin eingeladen. Bucer zeigte sich in der Unterredung, die hier gepflogen wurde, so nachgiebig, daß er die beiden Theologen wohl für sich gewonnen hätte, wenn sie ihn nicht anders aus seinen Schriften gekannt hätten. Bald wurde Bucer per- sönlich von Melanchthon u. a. unterstützt, so daß die neue Lehre be- reits in Bonn, Andernach, Kempen und andern Orten der Erzdiöcese gepredigt wurde. Zugleich wurde ein Reformationsplan entworfen und sowohl den Ständen,' als den Domherren in Cöln zur Begutachtung mitgetheilt. Allein diese verlangtelf Entfernung der neuen Lehrer und reichten eine Widerlegungsschrift ein und auch der Rath zu Cöln er- hielt unterdessen Aufmunterungsschreiben sowohl vom Kaiser, der wie- der nach Deutschland gekommen war und sich in Mainz aufhielt, als auch vom Papste, welche ihn dringend ermahnten, sich den Unterneh- mungen des Churfürsten fernerhin standhaft zu widersetzen. Endlich kam der Kaiser nach Bonn und bewog den Churfürsten, die Reforma- toren zu entlasserl. Doch war diese Nachgiebigkeit nur von kurzer Dauer. 5. Daher richtete, als alle Gegenvorstellungen erschöpft waren, die Geistlichkeit zu Cöln in Uebereinstimmung mit den übrigen Stän- den eine Appellation gegen den Churfürsten an den Kaiser und Papst ein. Jener nahm hierauf die Geistlichkeit in seinen Schutz und verbot bei Strafe der Acht, daß Niemand sie weder in ihrer Religion, noch in dem Besitze ihrer Güter und Rechte hindern solle und befahl zu- gleich dem Erzbischöfe, sich innerhalb 30 Tagen vor ihm zu stellen und ru verantworten. Auch der Papst Paul Hl. forderte denselben rnnerhalb 60 Tagen vor seinen Richterstuhl, und da er nicht erschien, excommunicirte er ihlr (16. April 1546), entsetzte ihn seiner Würden und Aemter und entband die llnterthanen ihrer Verpflichtungen gegen ihn. Unterdessen versuchte Hermanu, in den schmalkaldischen Bund ausgenommen zu werden, was ihm nicht gelang; dennoch behauptete er sich bis zur Auflösung dieses Bundes, worauf er sich nach der Graf- schaft Wied begab und hier seine übrigen Lebenstage zubrachte. 6. So hatten die Anhänger der neuen Lehre an Zahl bedeutend zugenommen, aber keineswegs an Einigkeit und Einheit. Schon im Jahre 1524 war nämlich Luther mit Carlstadt, dem Bilderstürmer, in Streit gerathen über die Lehre vom Abendmahle. Wahrend Luther lehrte, daß von denjenigen, welche das gesegnete Brod und den geseg- neten Wein im Abendmahle gläubig empfingen, mit diesen Zeichen des Sacraments der Leib und das Blut Christi zugleich wirklich, wenn auch nicht materiell, genossen, nnb dadurch für sie Vergebung der Sün- den bewirkt werde, verwarf Carlstadt die leibliche Gegenwart Christi im Sacramente und behauptete, es sei gleich unmöglich, daß der Leib Christi in dem Zustande gegenwärtig sein könne, m welchem er einst irdisch auf Erden gewandelt und am Kreuze getödtet worden sei. Der Zweck der Abendmahlsfeier sei kein anderer, als Erneuerung an den

7. Die deutsche Geschichte für Schule und Haus - S. 423

1862 - Soest : Nasse
Der westfälische Friede. 423 4) Schweden erhält Vorpommern nebst der Insel Rügen, einen Theil Hinterpommern's (Stettin, Garz, die Insel Wollin), fer- ner Wismar, das Erzbisthum Bremen unv das Bisthum Ver- den als weltliche Herzogthümer, und zwar dieses Alles als deutsche Neichslehen, wodurch es Reichsstand wird, endlich 5,000,000 Thaler. b. Die Entschädigungen an deutsche Fürsten durch Säcularisation geist- licher Stifter: 1) Chnrbrandcnburg erhält den östlichen Theil Hinterpommern's und die Stifter Magdeburg, Halberstadt, Minden, Camin als vier weltliche Fürstenthümer; 2) Chnrsachsen erhält vier Aemter des magdeburgischen Gebietes; 0) Mecklenburg, für die Abtretung Wismar's, die Bisthümer Schwerin und Ratzeburg als weltliche Fürstenthümer; 4) Braunschweig erbält Lüneburg und einige Elöstcr; 5) die Lanvgräfin Amalie von Hessen, die Abtei Hersfeld und die Grafschaft Schanmbnrg nebst 600,000 Thalern. c. Die Restitutionen: 1) Sämmtliche Reichsstände, welche gegen den Kaiser die Waffen getragen, werden ohne Unterschied amnestirt, Baden, Wurtem- berg u. a. restituirt; 2) Bayern behalt die Churwürde, die Oberpfalz und Donauwerth; 3) Carl Ludwig, der Sohu des geächteten Friedrich V. von der Pfalz, erhält die Unterpfalz und die neu errichtete achte Churwürde. ck. Die kirchlichen Verhältniste: 1) Das Jahr 1624 gilt als Normaljahr für alle kirchliche Fragen. Wer den 1. Januar des I. 1624 in Deutschland im Besitze von Kirchen, Schulen und geistlichen.gütern gewesen ist, soll wieder in denselben eintreten*). Der geistliche Vorbehalt soll bei beiden Religionen stattfinden. Das Jahr 1624 wurde zu- gleich Normaljahr für die Religion in den Reichsstävten und für die Religionsübung der Protestanten, welche unter katholischen, und der Katholiken, welche unter protestantischem Landcsherrn standen; diejenigen, welche 1624 öffentlichen oder Privat-Got- tesvienst gehabt hatten, sollten denselben behalten; alle Uebri- geu bekamen nur vie Vergünstigung der Auswanderung. Dennoch blieben die Katholiken in den protestantischen Ländern Deutsch- lands bis in's 10. Jahrh. allen ehemaligen Beschränkungen mit geringen Ausnahmen unterworfen, und einige bestehen noch jetzt; 2) Die Calviniste» erhielten unter dem Namen „Neformirte" gleiche Rechte mit den Lutheranern; 3) In seinen eigenen Erbstaaten ließ sich dcr Kaiser der Religion wegen nichts vorschreiben; 4) Für die Verhandlungen in Religionssachen auf Reichstagen wurde verordnet, daß, wenn die Katholiken und Protestanten sich in zwei Parteien theilten, keine Mehrheit dcr Stimmen, son- dem nur ein gütlicher Vergleich statkfinden sollte. *) Die Protestanten erhielten demnach^ die Erzbisthümer Magdeburg und Brc- die Bisthümer Lübeck, Osnabrück, Halberstadt, Verden, Meißen, Naumburg, bu,- ^us9' Lebus, Brandenburg, Havelberg, Minden, Camin, Schwerin und Ratze- (g,fy i. dh- Abteien Hersfeld, Walkcnried., Gandersheim, Quedlinburg, Hervord und

8. Die deutsche Geschichte für Schule und Haus - S. 428

1862 - Soest : Nasse
428 Erster Neichskrieg gegen Ludwig Xiv. 3. Dieses Ziel verfolgend, erhob Ludwig gleich nach dem Tode des spanischen Königs Philipp Iv., seines Schwiegervaters, für seine Gemahlin Erbansprüche (iu8 llvvolulionm) auf die spanischen Nieder- lande und besetzte schnell die Franche-Comte, Flandern und Hennegau. Allein Holland und England, welche die spanischen Niederlande nicht in den Besitz Frankreichs kommen lassen wollten, schlossen daher m.t den Schweden die durch den Holländer Johann de Witt veranlagte Tripelallianz. Dessen ungeachtet lieg Ludwig die unbeschutzte Freigraf- schaft Burgund übetfallen und ganz besetzen, um auf diese Weise Spa- nien zu günstigern Friedensbedingungen zu stimmen. Allein besürch- tcub, die Zahl seiner Feinde möchte sich noch vermehren, schloss er den Frieden zu Aachen (1638), nach welchem er sich mit den eroberten Plätzen in Flandern begnügte und die Freigrafschaft Burgund zurück- gab. Umsonst hatte Spanien das deutsche'reich um Hülfe gegen die französische Eroberungssucht angerufen. 4. Seinen nächsten Eroberungsplan richtete Ludwig Xiv. (1672) gegen die Holländer, um an diesen für die Stiftung der Tripelallianz Rache zu nehmen und zugleich sein Reich wo möglich zu vergrößern. Ehe er den Krieg begann, wußte er zunächst England und Schweden von der Tripelallianz zu trennen und den englischen König zu einer Verbindung gegen Holland zu bewegen. Auch durch Geld wußte Lud- wig sich Bundesgenossen zu verschaffen. Zu diesen gehörte außer dem Könige von England die schwedische Regierung; denn durch diploma- tische Künste und durch freigebig ausgctheilte Gaben brachte er den schwedischen Ncichsrath zum Abschlüsse eines Bundesvertrages, nach welchem Schweden auf drei Jahre die Verpflichtung übernahm, jeden deutschen Reichsfürsteu zu bekriegen, der in Ludwig's holländischem Kriege den Niederländern Beistand leisten würde; dagegen versprach Frankreich, der schwedischen Negierung eine jährliche Unterstützung von 600,000 Thalern zu zahlen und sie auch für jeden Verlust, welchen sic durch ihre Hülfe erleiden würde, schadlos zu halten. Dieser Ver- trag, welcher hauptsächlich gegen den Churfnrflen von Brandenburg gerichtet war, wurde im April 1672 unterzeichnet, in demselben Augen- blicke, als Ludwig fein Kriegsmanifest gegen die Niederländer erließ. So- gar der kaiserliche Minister Lobkowitz ließ sich durch französisches Geld be- stechen und bewog den Kaiser im Noo. 1671 einen geheimen Vertrag mit Frankreich abzuschließen, in welchem er sich für den Fall, daß Lud- wig mit England, Schweden oder den Niederlanden in Krieg gerathen sollte, verpflichtete, keinem dieser Staaten Hülfe zu leisten. Ebenso wurden der Chnrfürst von Cöln und der kriegerische Bischof von Münster, Bernhard von Galen, durch bedeutende Summen für Lud- wigs Interesse gewonnen. 5. Nachdem Frankreich und England am 17. Apr. 1672 und bald darauf auch der Chnrfürst von Cöln und der Bischof von Münster den Holländern den Krieg erklärt hatten, zog ein französisches Heer von 120,000 Mann unter Türen ne und Conde an den Rhein und die Maas, um in das Herz von Holland selbst einzubrechen, und besetzte fast ohne Widerstand Geldern, Utrecht und Oberyssel. 'Nach diesem Einfälle traf der Admiral Rnyter die englische und französische Flotte ganz unerwartet im Hafen von Solebay, wo cs am 7. Juni zur Schlacht kam, welche jedoch unentschieden blieb. Was den Verlauf des Landkrieges betrifft, so trafen die Holländer damals alle Anstalten

9. Die deutsche Geschichte für Schule und Haus - S. 429

1862 - Soest : Nasse
Erster Reichskrieg gegen Ludwig Xiv. 429 zu einer verzweifelten Gegenwehr. Die Amsterdamer drohten sogar die ganze Umgegend unter Wasser zu setzen und waren entschlossen, sich lieber mit Weib und Kind und mit ihrer Habe einzuschiffen und nach Baravia überznsiedeln, als die harten Bedingungen des despotischen Königs von Frankreich anznnehmen. Unterdessen wurde in Holland die republikanische Partei gestürzt und der Krieg nahm eine für Hol- land günstigere Wendung. 6. Schon vorher (6. Mai) hatte der Chnrfürst von Brandenburg den Holländern in einem förmlichen Vertrage versprochen, 20,001) Mann zu ihrer Hülfe nach Westfalen zu schicken, und brachte es endlich auch beim Kaiser dahin, daß dieser ein Heer unter dem besten seiner Gene- rale, dem Grafen Montecuculi, zu den brandenbucgischen Truppen stoßen ließ. Aber dessenungeachtet wurde wenig oder nichts gegen die Franzosen ausgerichtet; denn Lobkowitz, der alles vermögende Minister des Kaisers, hemmte die Bewegungen Montecnculi's so sehr, daß dieser sich genöthigt sah, seinen Abschied zu nehmen. Daher neigte sich auch bald nachher der Chnrfürst, dessen Heer durch Hin- und Herziehen, so- wie durch Hunger und Krankheiten sehr geschwächt war, zum Frieden, uuö so wurden im Juni 1673 endlich im französischen Lager zu Vossem, einem Dorfe unweit Antwerpen, die Präliminarien eines Friedens zwi- schen Brandenburg und Frankreich unterzeichnet. Durch diesen Ver- trag erhielt der Chnrfürst seine Besitzungen wieder, jedoch mit Aus- nahme von Rees und Wesel, welche Orte vorerst in der Gewalt der Franzosen blieben. Zugleich zahlte ihm Ludwig 800,000 Franken baar. Der Krieg gegen Holland wurde von den Engländern und Franzosen auch im Jahre 1673 zu Wasser und zu Lande ganz zum Vortheilc der Franzosen fortgesetzt, und auch das deutsche Reich und Spanien in denselben verwickelt, so daß damals (1673) der Kampf der Franzosen mit Holland sich in einen Krieg mit jenen beiden Mächten, sowie im folgenden Jahre in einen Krieg mit dem deutschen Reiche und mit Brandenburg verwandelte. 7. Das deutsche Reich ward den unmenschlichen Verwüstungen und Erpressungen der Franzosen preisgegeben; denn Turenne zog ver- wüstend und raubend in Franken und sogar in Schwaben unrher, ohne Widerstand zu finden. Als endlich der Kaiser den Krieg erklärt hatte, machte Turenne die Pfalz unter unerhörten Erpressungen zum Sam- melplätze aller seiner wilden Söldner, welche keinen Unterschied zwischen Kaiser und Reich machten, und also in Feindes Lande zu sein glaubten. Ludwig behandelte schon im Jahre 1673 das deutsche Reich wie ein Land ohne Regenten. Er unterwarf alle zehn Reichsstädte des Elsasses, obwohl denselben ebenso, wie der Stadt Straßburg, ihre Freiheit und ihre Verbindung mit dem Reiche im westfälischen Frieden gesichert wor- den war, und vereinigte sie mit Frankreich. Seine Heere brandschatz- ten diesseits und jenseits des Rheins, ja er drohte sogar, mit 30,000 Mann in die kaiserlichen Erblande einzufallen. Dagegen thaten die deutschen Fürsten und Stände nichts anderes, als was sie bei drohen- der Gefahr immer zu thun pflegten; sie berathschlagten viel in Regens- burg, ohne zu handeln. Der Kaiser schickte damals ein starkes Heer Unter Montecuculi durch die Oberpfalz an den Main und Rhein. Montecuculi wollte den Marschall Turenne, welcher aus Westfalen nach Franken gedrungen war, angreifen; dies erlaubten ihm jedoch des Mi- uisters Lobkowitz verräterische Instructionen nicht, und Turenne ge- wann Zeit, um glücklich über den Rhein zurückzukehren. Montecuculi

10. Die deutsche Geschichte für Schule und Haus - S. 432

1862 - Soest : Nasse
432 Erster Reichskrieg gegen Ludwig Xiv. Feldherren, Montecuculi und Condü, beendigten damals ihre militärische Laufbahn und zogen sich am Ende des Jahres 1675 in's Privatleben zurück. 13. In den beiden folgenden Jahren (1676 und 1677) wurde der Krieg nur noch in den spanischen Niederlanden mit geringem Erfolge fortgesetzt und gleichzeitig Friedensunterhandlungen zu Nimwegen an- geknüpft, bei welchen Ludwig Xiv. die kluge Politik befolgte, mit jedem Gegner besonders Frieden zu schließen, so daß aus dem gegen ihn ge- schlossenen Bündnisse immer mehr Theilnehmer ausschieden, und die Zurückbleibenden sich genöthigt sahen, immer härtere Bedingungen sich gefallen zu lassen. Schon im Jahre 1676 wurden die Friedensunter- handlungen in Nimwegen eröffnet, aber durch eine lange Reihe von höchst lächerlichen und kindischen Streitigkeiten über Etikette, Titulatu- ren, Formeln und andere Nebensachen sehr in die Länge gezogen, wo- bei die Franzosen ihren Uebermuth auf eine recht auffallende Weise an den Tag legten. Die Bedingungen des Friedens, welche Ludwig anbei, schienen den übrigen Verbündeten so hart, daß keiner von ihnen darauf eimgehen wollte. Nur die Niederländer, denen Ludwig die Rückgabe von Mastricht angeboten hatte, waren geneigt, Frieden zu schließen, und am 10. Aug. 1678 kam endlich ein Separat-Friede zwischen Frankreich und Holland, sowie dem diesem verbündeten Spanien zu Stande, weil man dadurch die übrigen Mächte zu isoliren und zur Annahme der härtesten Bedingungen zu zwingen hoffte. Holland erhielt Mast- richt und alle von den Franzosen besetzten Städte und Herrschaften wieder; Spanien dagegen erhielt zwar fünf im Aachener Frieden abge- tretene Städte zurück, mußte aber au Frankreich die ganze Franche- Comtü, die setzt vom deutschen Reiche getrennt wurde, und vierzehn feste Plätze in den Niederlanden abtretcn. 14. Nachdem Holland uno Spanien Frieden gemacht hatten, war für das deutsche Reich kein Grund mehr vorhanden, den Krieg fortzu- setzen. Der Reichstag beschloß daher, Frieden zu schließen mtb über- ließ dieses Geschäft diesmal dem Kaiser. Die. französischen Gesandten trieben' den Uebermuth so weit, daß sie erklärte, wenn der Kaiser nicht vor Ende des Jahres 1678 die ihm vorgeschriebenen Bedingungen an- nehme, so würden sie noch ganz andere stellen. Der Kaiser unterschrieb daher schon am 5. Febr. 1679. In diesem von Kaiser und Reich mit Frankreich und Schweden geschlossenen Nimwegener Fricdensverträge mußten sich die Ersteren und ihre Verbündeten alles gefallen lassen, was Ludwig's übermüthige bevollmächtigte Botschafter ihnen vor- schrieben. Der westfälische Friede wurde zwar im Allgemeinen bestä- tigt, aber von den Rechten der durch diesen dem Reiche vorbehaltenen zehn Städte und der unmittelbaren Reichsritterschaft des Elsasses, welche Ludwig gewaltsam unterdrückt hatte, war keine Rede. Eben- sowenig wurde das der Stadt Straßburg entrissene Gebiet zurückgege- den. Das eroberte Freiburg im Breisgau blieb den Franzosen, welche dagegen dem Reiche das von dessen Truppen eroberte Philippsburg ließen. Allen denen, welche den Franzosen auf irgend eine Weise Hülfe geleistet hatten, wurde das Verlorene zurückgegeben. Der Bischof von Münster, der am 29. März einen besonderen Frieden mit Frankreich und Schweden schloß, mußte zwar den Schweden die Orte, deren er sich bemächtigt hatte, zurückgcben, aber dafür erhielt er von ihnen 200,000 Thaler als Ersatz der auf Befest gung verwendeten Kosten.
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