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der fehdelustige Markgraf in der Schlacht bei Sievers Hausen (nordstlich von Hannover) 1553 von Moritz geschlagen, der hier im Kampfe fr den Landfrieden einen frhen Tod fand. Im Kurfrstentum Sachsen folgte ihm sein Bruder August.
3. Der im Passauer Vertrag versprochene Reichstag kam 1555 zu Augsburg zusammen.
Hier wurde der Augsburger Religionsfriede abgeschlossen. Seine wichtigsten Bestimmungen waren:
1) Die Bekenner der Augsburgischen Konfession, mit denen allein verhandelt wurde, werden den Katholiken rechtlich gleichgestellt. 2) Die Landesherren erhalten das Recht in ihren Gebieten zu reformieren;" wer von den Unterthanen sich den kirchlichen Anordnungen nicht fgen wollte, durfte auswandern (cuius regio eins religio). 3) Geistliche Fürsten, die zur neuen Kirche bertraten, sollten ihr Erzbistum, Bistum oder dgl. verlieren. Da diese Bestimmung von den Protestanten nicht anerkannt wurde, so blieb sie als geistlicher Vorbehalt" bestehen und wurde von dem Kaiser in das Reichsgesetz aufgenommen.
Die Unabhngigkeit vom Papste und von den Beschlssen der Konzile, welche die Protestanten bisher erstrebt hatten, war durch den Augsburgischen Reichstagsabschied erreicht. Aber der Friede, in welchem die Bekenner der neuen Lehre fortan leben durften, war doch feine endgiltige Ausgleichung der Gegenstze, da die Bestimmung der den geistlichen Vorbehalt frher oder spter Veranlassung zu neuen Zwistig-feiten geben mute.
4. Karl V. wollte den Franzosen das in ihre Hnde gefallene Metz, die Vormauer des Deutschen Reiches", wieder entreien. Aber obschon der Kaiser persnlich vor die Stadt zog, so war er doch infolge der trefflichen Verteidigung des Kommandanten, des Herzogs von Guise, und der Sterblichfeit in seinem Heere nicht in der Lage, die Stadt zu nehmen. Sie blieb vielmehr lnger als drei Jahrhunderte in den Hnden Franfreichs.
Karl V., krnklich und auerdem verstimmt, weil ihm die Herstellung der kirchlichen Einheit ebensowenig gelungen war wie die Errichtung einer starken Knigsgewalt, beschlo der Krone zu ent-sagen. 1555 bergab er seinem Sohne Philipp Ii. Spanien, die Niederlande, die Franche Comte, Mailand, Neapel und die amerikanischen Nebenlnder; sein Bruder Ferdinand, König von Ungarn und Bhmen, erhielt das Kaisertum 1556. Karl V.
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Extrahierte Personennamen: Sievers Moritz August Karl_V. Karl_V. Karl_V. Karl_V. Philipp_Ii Philipp Ferdinand Karl_V.
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1. Kirchliche Bestimmungen. Der Religionsfriede von Augsburg wurde besttigt und dadurch erweitert, da die Refor-mierten den Lutheranern gleichgestellt wurden. Katholiken und Pro-testanten sollten die Kirchengter behalten, welche sie am 1. Januar 1624 gehabt hatten (Normaljahr).
3. Bestimmungen der die Reichsverfassung. Die Reichs-einheit hrte tatschlich auf, da die Reichsstnde das Recht der Krieg und Frieden erhalten, selbstndige Bndnisse abschlieen drfen und ihnen somit volle Souvernittsrechte zuteil werden. Die Schweiz wurde als vllig unabhngig von Deutschland anerkannt.
3. Gebietsangelegenheiten. a,) Frankreich, dem Metz, Toul und Verdun frmlich zuerkannt wurden, erhielt die sterreichische Land-grafschaft Elsa nebst der Vogtei der die 10 dortigen Reichsstdte, doch sollten diese Städte, unter ihnen Straburg, im deutschen Reichs-verbnde bleiben.
b) Schweden bekam Vorpommern nebst den Inseln Rgen, Usedom, Wollin, das wichtige Stettin, Wismar und die Stifter Bremen und Verden, doch ohne die Stadt Bremen, die unabhngig bleiben sollte, dazu fnf Millionen Thaler.
c) Brandenburg, das Vorpommern an Schweden hatte abtreten mssen, erhielt dafr die Bistmer Magdeburg, Halberstadt, Minden, Kammin, aber erst nach dem Tode ihrer derzeitigen Verwalter. (Magdeburg kam so 1680 an Preußen.)
d) Sachsen blieb im Besitz der Lausitz.
e) Mecklenburg bekam fr Wismar: Schwerin und Ratzeburg, v f) Hessen-Kassel erhielt durch Vermittlung Schwedens fr
seine treue Bundesgenossenschaft, obschon es nichts eingebt, die Abtei Hersfeld.
g) Bayern bekam die Oberpfalz mit der siebenten Kur. Der Sohn Friedrichs V. erhielt eine achte Kur und die Rheinpfalz zurck.
48- Deutschland nach dem dreiigjhrigen Kriege.
1. Durch den dreiigjhrigen Krieg war aus Deutschland ein verarmtes und entvlkertes Land geworden, das nach so vielen Schlachten, Hunger und Seuchen die Hlfte seiner Bewohner eingebt hatte. Am furchtbarsten war das platte Land von der Kriegsfurie heimgesucht worden, aber auch viele Städte lagen in Trmmern. Der Glanz der einst so blhenden Reichsstdte schien auf immer erloschen, weil Handel "
7*
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1519 Disputation Luthers mit Dr. Eck.
15191556 Karl V.
1520 10. Dezember Luther verbrennt die ppstliche Bannbulle. Philipp Melanchthon.
1521 Reichstag zu Worms. Wormser Edikt.
Luther auf die Wartburg gerettet.
15211544 Karls V. und Franz' I. sranzsisch-italienische Kriege.
1525 Niederlage Franz' I. bei Pavia. Bauernkrieg. Thomas Mnzer bei Frankenhausen geschlagen. Skularisation Preuens.
1526 Friede von Madrid.
1527 Die Kaiserlichen unter Karl von Bourbon erstrmen Rom.
1529 Reichstag zu Speier.
Marburger Religionsgesprch.
1530 Reichstag zu Augsburg. Das Augsburgische Glaubensbekenntnis.
1531 Grndung des schmalkaldischen Bundes.
Schlacht bei Kappel; Zwingli fllt.
1532 Nrnberger Religionsfriede.
15331535 Die Wiedertufer in Mnster. Johann von Leyden. 1535 Karls V. Zug gegen Tunis.
1540 Der Jesuitenorden von Jgnaz Loyola gegrndet. 1544 Friede zu Crepy. Mailand an Karl Vv Burgund an Franz I.
X 15451563 Konzil zu Trient.
1546 18. Februar Luther stirbt zu Eisleben.
Beginn des schmalkaldischen Krieges.
1547 Schlacht bei Mhlberg. Der Kurfürst Johann Friedrich der Gromtige und der Landgraf Philipp von Hessen geraten in Gefangenschaft. Moritz von Sachsen erhlt die Kurwrde.
'ugsvurger Interim. ___
1552 Moritz von Sachsen gegen Karl V. Metz, Toul und Verdun fallen an Heinrich Ii. von Frankreich. Passauer Vertrag.
1553 Schlacht bei Sievershausen. Moritz fllt.
1555 Augsburger Religionssriede.
1556 Abdankung Karls V. ~
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Extrahierte Personennamen: Karl_V. Karl_V. Philipp_Melanchthon Philipp Karls_V. Thomas_Mnzer Skularisation_Preuens Karl_von_Bourbon Karl Kappel Zwingli Johann_von_Leyden Johann Karls_V. Jgnaz_Loyola Karl_Vv Karl Franz_I. Johann_Friedrich_der_Gromtige Johann Friedrich Philipp_von_Hessen Philipp Moritz_von_Sachsen Moritz_von_Sachsen Karl_V._Metz Karl_V. Heinrich_Ii Heinrich Moritz Karls_V.
Extrahierte Ortsnamen: Luthers Worms Karls Pavia Frankenhausen Madrid Rom Mnster Karls Tunis Mailand Burgund Mhlberg Frankreich Sievershausen
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Anfangs waren die Verbndeten glcklich. Die siegreiche Kriegs-fhrung des russischen Feldherrn Suworoff fhrte zu dem Zusammen-bruch der franzsischen Tchterrepubliken auf italienischem Boden, wodurch der Weg nach Frankreich geffnet war. Darauf machte Suworoff, von seinem Kaiser nach der Schweiz gerufen, den bewundernswerten Marsch der den St. Gotthard, mute aber die Schweiz den Fran-zosen berlassen, weil innerer Zerfall in der Koalition Paul I. ver-anlate, die Abberufung seiner Truppen zu verfgen.
Um diese Zeit kehrte Bonaparte nach Frankreich zurck. Kurz nach seiner Ankunft in Paris bewirkte er den Sturz der Direktorial-regierung (9. November 1799) und lie sich als erstem Konsul die Leitung des Staates bertragen.
2. Die neue Konsularverfasiung legte fast alle Gewalt in die Hnde Bonapartes. Als England und sterreich nicht wie Rußland Frieden schlieen wollten, unternahm Bonaparte seinen groartigen Zug der den groen St. Bernhard nach Italien, wo die fter-reicher bedeutende Vorteile errungen hatten. Die Schlacht bei Ma-rengo (unweit Alessandria) am 14. Juni 1800, welche Bonnparte durch das rechtzeitige Erscheinen des Generals Desaix (f) und den Flankenangriff der Reiterei Kellermanns gegen M e l a s gewann, entri den sterreichern wieder das Gewonnene. In Deutschland kmpften die Franzosen nicht minder glcklich. Hier war Moreau unter sieg-reichen Gefechten bis zum Inn vorgedrungen. Sein glnzender Sieg bei Hohenlinden im Dezember 1800 der den Erzherzog Johann ffnete den Franzosen den Weg nach Wien.
Jetzt schloffen sterreich und das Reich den Frieden von Lne-ville sdstlich von Nancy 1801, der im wesentlichen eine Besttigung des von Campo Formio war. Die Etsch und der Rhein wurden die Grenzen des franzsischen Reiches. Die erblichen deutschen Fürsten, welche Besitzungen auf dem linken Rheinufer hatten, sollten im Reiche durch Einziehung geistlicher Gter (Skularisation) und aufgehobene Reichsstdte entschdigt werden. Die Ausfhrung der letzten wichtigen Bestimmung geschah 1803 durch den Reichsdeputationshauptschlu. sterreich nahm alle geistlichen Besitzungen in seinen Grenzen. Preußen erhielt als Entschdigung fr 48 ?Meilen, die es am linken Rhein-ufer aufgegeben hatte, circa 240 Um., die Bistmer Hildesheim und Paderborn, das bisher kurmainzische Erfurt nebst dem Eichsfelde, den grten Teil von Mnster, mehrere Abteien und die Reichsstdte
Gehrke, Deutsche Geschichte. 2. Auflage. 10
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Extrahierte Personennamen: Suworoff Gotthard Bernhard Desaix Johann Johann Nancy Campo_Formio
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Frankreich Paris England Italien Alessandria Deutschland Wien Rhein Hildesheim Paderborn Erfurt
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westflische, der niederschsische, der oberschsische und burgundische. Als Reichssteuer wurde der sog. gemeine Pfennig erhoben. Einfhrung der Thurn und Taxis'schen Posten.
1. Im sterreichischen Kreis lagen Habsburgische Besitzungen, die Herzog-tmer sterreich, Steiermark, Krnten, Kram, die Grafschaft Tirol.
2. Der bayrische Kreis, bestehend aus dem Herzogtum Bayern, dem Erzbistum Salzburg, den Bistmern Freisingen, Regensburg, Passau.
3. Der schwbische Kreis umfate das jetzt zu einem Herzogtums erhobene Wrttemberg, die Markgrasschaft Baden, eine Anzahl Grafschaften (Hohenzollern, Lichtenstein), viele Reichsstdte und die Bistumer Konstanz und Augsburg.
4. Der frnkische Kreis mit dm brandenburgischen Markgrafschasten Ans-bach und Baireuth, den Bistmern Bamberg, Wrzburg, Eichstdt und mehreren Reichsstdten, darunter das durch Kunst und Gewerbe blhende Nrnberg.
5. Im kurrheinischen Kreis lagen die Pfalz (Hauptstadt Heidelberg) und die geistlichen Kurfrstentmer Trier, Kln, Mainz.
6. Zum oberrheinischen Kreise gehrten das Herzogtum Lothringen, die Landgrafschaft Hessen, die Bistmer Basel, Straburg, Speier, Metz, Toul, Verdun das Kloster Fulda.
7. Im niederrheinisch-westslischen Kreis lagen das Bistum Lttich, die 1511 vereinigten Grafschaften Jlich, Cleve. Berg. Mark. Ravensberg, die Reichs-stdte Kln und Aachen, das Bistum Mnster, die Grafschaft Oldenburg mit Ost-friesland.
8. Der nied er schsische Kreis umfate die Herzogtmer Braunschweig und Lneburg, Sachsen-Lauenburg. Holstein und Mecklenburg, die Erzbistmer Magde-brg und Bremen, die Bistmer Lbeck, Hildesheim und Halberstadt, Ratzeburg und Schwerin, die Reichsstdte Goslar, Nordhausen, Bremen und Hamburg.
9. Im oberschsischen Kreis lagen die Kurfrstentmer Sachsen-Wittenberg und Brandenburg, die Herzogtmer Pommern, die Landgrasschaft Thringen, die Frstentmer Anhalt und Schwarzburg u. a.
10. Zu dem burgundischen Kreis gehrten die Niederlande, Luxemburg und die Freigrasschaft Burgund (Franche Comt).
Die Neuordnung, welche erst nach Maximilians Tode in das rechte Leben trat, legte die Regierungsgewalt fast ganz in die Hnde der Stnde. Deutschland war ein Staatenbund geworden, an dessen Spitze ein Kaiser stand, dem alle Autoritt fehlte. Die Fürsten wehrten sich gegen jede Beschrnkung ihrer Selbstndigkeit und schalteten nach Gefallen, denn wie das Reichsoberhaupt waren auch die Reichstage, welche jetzt meist von Gesandten beschickt wurden, ohne Ansehen, wh-rend der Geschftsgang des Kammergerichts ein umstndlicher und schleppender war.
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Avch Lothringen kam an Frankreich. Solche Erfolge gengten aber Ludwig Xiv. noch immer nicht. Sein bermut stieg fort und fort. Er suchte nach einem Mittel, auch im Frieden weitere Erwerbungen fr Frankreich zu machen. Dieses fand er in den sogenannten Reunionskammern, indem diese Gerichtshfe, die er in Metz und Breisach einrichtete, untersuchen sollten, welche Orte in irgend einer Zeit zu den seit dem westflischen Frieden an Frankreich gekommenen Gebieten gehrt hatten. Die bezeichneten Besitzungen (ungefhr 600 Städte, Drfer u. s. w.) stellte Ludwig unter franzsische Sou-vernitt. So wurde die Reichsstadt Straburg mitten im Frieden berfallen und in Besitz genommen 30. September 1681. Feile Rats-Herren und der schon frher mit Ludwig im rheinischen Bunde ver-bndete Bischof Egon von Frstenberg dienten der Gewaltthat. Die Stadt wurde in eine starke Festung umgewandelt und das Mnster dem katholischen Gottesdienst zurckgegeben.
2. Der Kaiser Leopold I. lie den Raub an Deutschland un-gestraft. Er befand sich damals durch einen Aufstand der Ungarn und das erneute Vordringen der Omanen in schwerer Bedrngnis.
Leopold hatte nach einem glnzenden Siege, der von Monte-cuccoli bei St. Gotthard an der Raab 1664 der die Trken errungen worden war, einen fr Ungarn ungnstigen Frieden abgeschlossen. Als deshalb eine Verschwrung der Magnaten ausbrach, und der Kaiser nach Entdeckung derselben Ungarns stndische Rechte wie seine Religionsfreiheit zu vernichten strebte, rief Emmerich Tkly das Land zur Emprung auf und suchte trkische Unter-sttzung, die Ludwig Xiv. vermittelte. Der Grovezier Kara Mustapha erschien mit einem gewaltigen Heere am 7. Juli 1683 vor Wien und belagerte die Stadt, in der Rdiger von Stahrem-berg sich heldenmtig verteidigte. Der Kaiser war nach Passau ge-flchtet. Nach zweimonatlicher Belagerung nahte ein deutsch-polnisches Entsatzheer unter dem Herzog Karl von Lothringen und dem Polenknig Johann Sobieski. Am 12. September stellte sich am Kahlenberge das Christenheer gegen die Trken. Die Hauptstadt wurde entsetzt, das Heer der Trken geschlagen und ihr Lager mit reicher Beute erobert.
Nach der Befreiung Wiens waren die Kmpfe sterreichs im Osten eine Reihe glnzender Waffenthaten. Ofen wurde den Osmanen wieder entrissen, der Trotz dcs magyarischen Adels gebrochen, das
Gchrle. Deutsche eschichtc. 2. Auslag. o
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Extrahierte Ortsnamen: Lothringen Frankreich Frankreich Breisach Frankreich Deutschland Ungarn Wien Stahrem-berg Wiens
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sie unter Cstine vor Mainz und waren in zwei Tagen im Besitz der Stadt. Von Mainz, ^ahen, Frankfurt, Speier wurde an der Revolutionierung Deutschlands gearbeitet, Dumouriez. war nach Belgien vorgedrungen. In offener Schlacht besiegte er bei Iemavves unweit Mns, ein kaiserliches Heer und fate festen Fu in den Nieder-landen. Freiheit und Gleichheit wurde allen Vlkern der Erde verkndet.
Das Deutsche Reich hatte sich an dem Feldzuge nicht beteiligt, nun beschlo dasselbe, auch in den Krieg einzutreten.
2. Die Zustimmung Ludwigs Xvi. zum Kriege gegen sterreich und Preußen hatte das ihm drohende Geschick nicht abgewandt. Viel-mehr wurde derselbe durch das unkluge Manifest des Herzogs von Braunschweig in eine noch schlimmere Lage versetzt. Man berfiel seinena^^ Palast, suspendierte seine Gewalt, setzte ihn in den Tempelturm
fangen und beschuldigte ihn des Verrates an Frankreich und des Ein- 5" Verstndnisses mit den Landesfeinden. Er wurde dieser Verbrechen fr berfhrt erklrt und am 21. Januar 1793 ffentlich hingerichtet.
Diese Hinrichtung emprte alle Monarchen. ^Spanien, Holland und i Grobritannien beschlossen den Krieg gegen Frankreich, ebenso Neapel, -Sardinien und Rußland, aber nur vereinzelt. ^sterreich und Preußen > > waren zwar unter sich verbndet, doch nicht mit den andern. Alle aber^ ^ < betrachteten Frankreich als gemeinsamen Feind, und nannte man daher diese namentlich von England beeinflute Verbindung nicht Allianz sondern Koalition.
3. Zuerst unterlagen in diesem Weltkriege die Waffen Frankreichs,
welches am 22. Sevtember 1792 fr eine unteilbare Republik er-klrt worden war. Dumouriez verlor gegen die sterreicher die Schlacht bei Neerwinden (zwischen Brssel und Lttich) 1793 und mute Belgien rumen. Auch Mainz wurde nach lngerer Belagerung von dem preuischen General Kalckreuth zurckerobert.
Jetzt rafften die Franzosen ihre militrischen Krfte zusammen,
deren Organisator Carno^. war, ein Mitglied des nach der Hinrichtung des Knigs die Regierung fhrenden Moblfahrtsanssckusllz- Man fand fhige Generale, welche eine neue Taktik einfhrten, die den Massenangriff durch Artilleriefeuer deckte. Die gnstigen Erfolge blie-ben nicht aus. Jourdan gewann durch seinen Sieg bei Fleurus westlich von Namur 1794.die sterreichischen Niederlande zurck, worauf Pichegru in einem Winterfeldzuge nach Amsterdam vordrang, den
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Mhlhausen, Goslar und Nordhausen. Bayern bekam fr die Rhein-Pfalz die Bistmer Wrzburg, Bamberg, Augsburg, Freising und eine Anzahl Reichsstdte. Wrttemberg und Baden gewannen damals im wesentlichen ihre jetzige Gestalt; Hannover erhielt Osnabrck. Die reichste Entschdigung empfingen Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt. Die Kurfrstentmer Kln und Trier wurden eingezogen, dagegen entstanden vier neue: Baden, Wrttemberg, Hessen-Kassel und Salzburg. Von den freien Stdten blieben noch 6: Hamburg, Lbeck, Bremen, Frankfurt, Nrnberg und Augsburg.
3. Mit dem Reichsdeputationshauptschlu war der weitere Schritt zur Erniedrigung und Zerstckelung Deutschlands gethan, und schonungs-los beutete der franzsische Machthaber die ihm gebotenen Verhltnisse aus. Der Friede zu Amiens, der nach den Friedensschlssen mit den brigen Staaten, mit England vereinbart wurde, war von keiner Dauer, da man sich um den Besitz Maltas stritt. Zur See war Frankreich dem englischen Jnselstaate nicht gewachsen. Bonaparte lie daher durch seinen General Mortier von Holland her das den Englndern gehrende Kurfrstentum Hannover besetzen, wo die Landesregierung trotz vor-handener Hilfsmittel den Franzosen keinen Widerstand leistete.
Nach so vielen Erfolgen fgte der Corse jetzt auch zu der Macht den Glanz und den Schimmer. Schon 1802 hatte er sich zum lebens-lnglichen Konsul whlen lassen; Pfingsten 1804 wurde Bonaparte infolge einer allgemeinen Abstimmung und eines Dekretes des Senates erblicher Kaiser der Franzosen. Seine Krnung geschah am 2. De-zember desselben Jahres durch Papst Pius Vii. in der Notredame-Kirche zu Paris.
65. Krieg gegen die dritte Koalition 1805.
Es lag in der Natur des Napoleonischen Kaisertums, trotz aller Machtflle den alten Eroberungen neue hinzuzufgen. Dieser Gefahr zu begegnen, stiftete England, wo William Pitt, Napoleons unermd-licher Gegner, Premierminister war, die dritte Koalition zwischen fter-reich und Rußland, das seit 1801 von dem Kaiser Alexander I. beherrscht wurde. Auch Neapel und Schweden schlssen sich dem Bndnis gegen Frankreich an.
1. Dem Scheine nach rstetete der franzsische Kaiser an der West-kste seines Reiches gegen England, im stillen bereitete er den Krieg gegen sterreich vor. Er verbndete sich mit Baden, Wrttemberg,
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Belgien einfallen und die Franche-Comte von Conds besetzen. Die Eroberung dieses Landes weckte die Besorgniß der Holländer. Ihr Rathspensionär Johann de Witt brachte die Trippelallianz zwischen Holland, England und Schweden zu Stande, wodurch Ludwig zum Frieden von Aachen 1668 genöthigt wurde. Er gab die Franche-Comte an Spanien zurück und begnügte sich mit einer Anzahl niederländischer Grenzstädte (Lille, Tournap), die er durch Vaubau zu Festungen umschuf.
2. Der holländische Krieg. 1672—1679.
Um Holland zu erobern, vou dem die Trippelallianz ausgegangen war, schloß Ludwig Xiv. Bündnisse ab, welche die ihm verhasste Republik (Schmähschriften gegen Ludwig) isolirten. Er brachte Schweden auf seine Seite, erkaufte mit einem Jahrgehalte die Hilfe Karls Ii. von England und gewann uuter den deutschen Fürsten den Kurfürsten von Köln und den Bischof von Münster. Der deutsche Kaiser Leopold I., vou einem Minister geleitet, der mit französischem Gelde bestochen wurde, auch gehemmt durch die erbärmliche Reichsverfassung und selbst im Osten beschäftigt, ließ den französischen König gewähren.
Nachdem Ludwig Xiv. den Herzog von Lothringen, der es mit den Holländern hielt, aus feinem Lande vertrieben hatte, ging er mit einem großen Heere unter Turenne und Cond6 bei Toll-huis (Zollhaus) über den Rhein. Utrecht und mehrere andere Städte wurden ohne Mühe erobert, französische Dragoner streiften bis in die Nähe von Amsterdam, die Friedensanträge der Republikaner wurden zurückgewiesen. In dieser Noth rettete eine Erhebung des Volkes die Freiheit der Generalstaaten. Man machte die sogenannte republikanische Partei für den Verfall des holländischen Kriegswesens verantwortlich, ihre Häupter die Brüder de Witt wurden im Haag vom Volke ermordet, die Regierung dem Prinzen Wilhelm Iii. von Oranien übergeben. Dieser umsichtige Feldherr ließ die Dämme durchstechen, wodurch die Frauzoseu zum eiligen Rückzug gezwungen wurden, indeß der Admiral Ruijter und das Ausbleiben der Fluth die Landung der englischen Flotte verhinderten. Jetzt fand Holland auch mächtige Verbündete. Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst von Brandenburg, bisher Hollands einziger Bundesgenosse, weil er für seine rheinischen und westfälischen Besitzungen
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Extrahierte Personennamen: Rathspensionär_Johann_de_Witt Johann Ludwig Ludwig Ludwig_Xiv Ludwig Ludwig) Ludwig Karls Leopold_I. Leopold_I. Ludwig_Xiv Ludwig Wilhelm Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Belgien Holland England Schweden Aachen Spanien Lille Holland Schweden Karls England Lothringen Rhein Utrecht Amsterdam Holland Brandenburg Hollands
fürchtete, bewog den Kaffer zu einem Blinde mit den Generalstaaten, dem sich auch Lothringen, Spanien nitb das beittfche Reich anschlossen.
Von nun an nmrbett die Rheingegenden und die spanischen Niederlande Hanptschanplätze des Krieges. In Belgien behauptete sich Oranien mühsam gegen Eonbe; am Oberrhein kätnpste Tnrenne nach schrecklicher Verwüstung der Pfalz mit entschiebenem Glücke bis er 167f) bei Saßbach fiel. Die Franzosen wurden daraus gezwungen das rechte Rheinufer zu räumen. Unterdessen hatte Ludwig Xiv. die Schweden veranlasst einen Einfall itt die Mark Vranbenbiirg zu machen, boch wnrben biefe von dem großen Kurfürsten, der vom Mittelrhein itt die Heimat eilte, bei Fehrbelliu 1675 geschlagen und zum Rückzüge genöthigt. — Die tapfere Gegenwehr Wilhelms Iii. in den Niederlanden und Euglauds Absicht mit Holland einen Bund gegen Frankreich zti schließen, bewogen Ludwig Xiv. zu dem Friebeu von Nytnwegeu 1(379. Holland verlor nichts; Spanien musste die Frauche-Comte uebst zwölf niederländischen Städten abtreten; auch Lothringen kam an Frankreich.
§ 20. Die Reunionen. Oestreich iinb die Türken.
1. Ludwigs Uebennuth stieg mit bett Erfolgen. Er errichtete die sog. Reunionskammern in Metz, Breisach und Besaneon, juristische Commissionen, die zu untersuchen hatten, welche Orte in irgend einer Zeit zu den seit dem westfälischen Frieden an Frankreich gekommenen Gebieten gehört hatten. Die bezeichneten Besitzungen (ungefähr 600 Städte, Dörfer it. s. w.) stellte Ludwig unter französische Sonveränetät. So wurde die Reichsstadt Straßburg mitten im Frieden von Lonvois überfallen und in Besitz genommen Bo. September 1681. Feile Rathsherren und der Bischof Franz Egon von Fürstenberg dienten der Gewaltthat. Vanban wandelte die Stadt in eitte starke Festung um.
2. Der Kaiser Leopold I. 1657—1705 ließ den Raub an Deutschland ungestraft. Er befand sich damals durch einen Ausstand der Ungarn und das erneute Vordringen der Osmanen in schwerer Bebrängniß.
Leopolb hatte nach einem glänzenden Siege, der von Monte-cttculi bei St. Gottharb an der Raab 1664 über die Türken
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