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1. Bilder aus der deutschen und bayerischen Geschichte - S. 54

1898 - Würzburg : Stuber
— 54 — Ludwig entfaltete darum auch an seinem Hofe ungewöhnliche Pracht und veranstaltete die kostspieligsten Festlichkeiten. Dieser Glanz erfüllte die anderen Völker mit Bewunderung und verleitete sie zur Nachahmung. Die französische Sprache wurde die Umgangssprache der höheren Stände, und ganz Europa äffte die Sitten und Moden von Paris nach. Aber dieses prunkvolle Leben allein genügte ihm nicht, er strebte auch nach größerer Macht. Dabei mißachtete er alle Rechte der Nachbarstaaten und fiel unter nichtigen Vorwänden in Deutschland, Holland und Spanien ein, um sein Land durch Eroberungen zu vergrößern. 2. Wegnahme des Elsaß. Durch den westfälischen Frieden hatte Frankreich Elsaß erhalten, aber unter der Bedingung, daß es beim Deutschen Reiche verbleiben und nur vom französischen Könige verwaltet werden sollte. Ludwig Xiv. jedoch zwang die Elsässer, ihm als ihrem alleinigen Herrn und König zu huldigen, und nahm 1681 mitten im Frieden gewaltsam die freie Reichsstadt Straßburg in Besitz. Um diesen Länderraub recht ungestört ins Werk setzen zu können, hetzte er gleichzeitig die Türken gegen den deutschen Kaiser auf und ermunterte sie, einen Eroberungszug nach Österreich zu unternehmen. 3. Verwüstung der Pfalz. Erst nachdem die deutschen Fürsten die Türken zurückgeschlagen und für alle Zeit unschädlich gemacht hatten, wandten sie sich gegen den raubsüchtigen Franzosenkönig. Aber dieser wartete den Angriff nicht ab, sondern besetzte im Jahre 1688 die Pfalz. Dann gab er den barbarischen Befehl, das Land völlig zu verwüsten. Wie Mordbrenner fielen im Anfang des Jahres 1689 die wilden Franzosenscharen unter Anführung des grausamen Generals Melacuber die blühenden Dörfer und über die reichen Städte her und verwandelten sie in Aschenhaufen. Worms, Speyer, Frankenthal, Mannheim, Heidelberg und viele andere Städte gingen ganz oder zum Teile in Flammen auf. Selbst die Gräber der deutschen Kaiser im Dome zu Speyer wurden aufgewühlt und geschändet. Die Bewohner der zerstörten Orte wurden teils niedergemacht, teils mißhandelt und vertrieben. Erst später gelang es den deutschen Heeren, die Rheingegenden von ihren Peinigern zu befreien. Ludwig gab feine Eroberungen wieder heraus, nur Elsaß mit Straßburg behielt er (1697). 44. Kurfürst Maximilian Iii. der Gute (1745—1777). 1. Der österreichische Erbfolgekrieg. Als Max Iii. den bayerischen Thron bestieg, war Bayern in den österreichischen Erbfolgekrieg ver-

2. Bilder aus der deutschen und bayerischen Geschichte - S. 31

1898 - Würzburg : Stuber
— 31 — die sich auch fremde Fürsten mischten. In diesen Kämpfen verloren sie eine Besitzung nach der anderen. Auch die Kurwürde ging durch diese Uneinigkeit verloren. Kaiser Km sprach dieselbe, entgegen den Bestimmungen des Vertrages von Pckna, der Pfalz allein zu. So wurde die Macht des bayerisch-witte^bagschey Hauses ungeheuer geschwächt. Zuletzt blieb nur Ober- uch Nkiederbayeru dauernd im Besitz desselben, und auch diese beiden Gebiete waren noch in 3 Teile geschieden, in Bayern-München, Bayeru-Üandshnt und Bayern-Ingolstadt. 2. Wiedervereinigung. Über 150 Jahre hatte Bayern unter diesen unheilvollen Teilungen gelitten. Endlich machte ihnen Alb- recht Iv., der Weise, Herzog von Bayern-München, ein Ende. Er vereinigte Ober- und Niederbayern und erließ im Jahre 1506 das Primogenitnrgesetz (Erstgeburtsgesetz). Dasselbe bestimmte: Bayern darf niemals mehr geteilt werden; die Regierung führt nur ein Fürst, nud der erstgeborene Sohn desselben wird sein Nachfolger. Dieses Gesetz hat jetzt noch in Bayern Gültigkeit. 28. Mittelalterliches Städtewesen. 1. Entstehung der Städte. Gar verschiedenartig ist die Entstehung von Städten im Mittelalter. Am Rhein und an der Donau erwuchsen viele aus den Lagerplätzen und Ansiedelungen der Römer, so Mainz, Bingen, Koblenz, Köln, Augsburg, Regensburg, Passau, Wien. Trier war schon eine seste Ansiedelung des Volkes der „Treverer", als die Römer hier erschienen und es zu ihrem Hauptorte in Germanien machten. Andere Städte bildeten sich an den alten Gerichtsplätzen und Markt-stellen oder erhoben sich besonders in der Karolingerzeit an Bischofssitzen, bei Klöstern und bei kgl. Pfalzen (wie Frankfurt a/M., Paderborn, Bremen, Verden, Minden, Würzburg, Fulda, St. Gallen, Nürnberg, Ulm). Ferner beförderten deutsche Könige, namentlich Heinrich I. der Städtebauer, und auch andere deutsche Fürsten die Gründung von solchen Wohnorten (Quedlinburg, Merseburg, Meißen, Braunschweig, Göttingen, Freiburg i/B., München rc.) 2. Aussehen der Städte, a) Äußeres, Hä ns er bau. In älterer . Zeit hatten die Städte eine starke Umzäunung ans Planken oder Palissaden; später traten an.die Stelle derselben Mauern mit Türmen und Thoren, und um diese liefen Wassergräben (Zugbrücken mit Fallgittern). Dadurch waren die Bewohner gegen feindliche Überfälle gesichert. Innerhalb der Mauern mußten wegen Raummangels die Häuser eng zusammen-

3. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 33

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
bis auf unsere Zeiten. 33 3- n. C- G- hast, aber bey den Mitteln, sie auszu- 1z20 — 178-. führen, nicht immer weise, redlich und rechtschaffen genug, kein Eiferer für die Religion, aber desto ehrgeiziger, suchte, ungeachtet jener Wahlcapitu- lation, seine Macht in Deutschland zu vergrößern. Die Uneinigkeit und sogar Feindschaft, die bey Gele- genheit der damals aufkommenden Reformation unter den deutschen Fürsten entstand, war ihm zu dieser Ab- sicht hehülstich. Allein seine fast unaufhörlichen Kriege mit Frankreich, die Zerthcilung seiner Kräfte durch die Trennung, welche sich zwischen seinen bändern befand f und die schlechte Benützung dieser dennoch unermeßlichen Kräfte verhinderten ihn, seine Macht als Kaiser frü- 1547 her zu zeigen. Er richtete zwar die Verbin- dung der protestantischen Fürsten oder den (Schmalkal- tischen Bund, den ste zur Vertheidigung ihrer Reli- gion und zu ihrer eigenen Erhaltung eingegangen hat- ten, zu Grund; wurde aber bald, bey seiner unbe- greiflichen Sorglosigkeit, von dem Kursürsten von 1552. Sachsen, Moritz, genöthigt, von seinen Un- ternehmungen abzustehen, und durch den Religions- frieden von Augsburg den Protestanten, wel- che schon die Kurfürsten von der Pfalz, von Sachsen und Brandenburg, auch viele andere Fürsten und Reichsstädte auf ihrer Seite hatten, eine völlige Ge- wiffensfreyheit, freye Religionsübung und den unge- störten Besitz der eingezogenen geistlichen Güter zuzu- gestehen. Frankreich riß bey dieser Gelegenheit und unter dem Vorwände, die deutsche Freyheit zu beschü- tzen, die Biöthümer Metz, Tüll und Verdun an sich. Das österreichische Haus hatte zwar einen wichtigen Zuwachs dadurch erhalten, daß Karls Bruder Ferdi- nand zum Besitze der Königreiche Ungarn und Böh- men gelangte; nachdem der König von diesen beyden 1562. Reichen, Ludwig Ii., in einer Schlacht ge- Weltgeschichte. ' 3 gen

4. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 38

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
Z8 Von bet’ Resornratlon I. n. C. G genau bestimmt, eine völlige Gleichheit 152»— 1739. ^n>ifcf)en Protestanten und Römischkatho- Lischen eingeführt, und die alten Religionsbeschwerden wurden gehoben. Den sammtlichen Reichsstanden wurden die wichtigsten Vorrechte, sowohl der Landes- hoheit, als im Verhaltniße gegen den Kaiser und das deutsche Reich, bestätigt. Für das in feine meisten Besitzungen wieder eingesetzte pfälzische Haus wurde die achte Kurwürde errichtet. Viele andere deutsche Fürsten gelangten wieder zu ihren verlornen Landern und Rechten. Wegen aller dieser Entscheidungen ist der westphalische Friedensschluß das vornehmste deut- sche Reichsgesetz, und der Grund von der neuern Ver- fassung Deutschlands geworden. Die siegende Par- they insonderheit verschaffte sich durch denselben aus- nehmende Vortheile. Schweden erhielt den ansehnli- chen Theil von Pommern, die Stifter Bremen und Verden in Herzogthümer verwandelt, noch andere Landereyen, und eine starke Geldsumme; an Frank- reich aber wurde die Landgrafschaft Elsaß überlasten. Ihre protestantischen Bundesgenoffen in Deutschland, der Kurfürst von Brandenburg, der Landgraf von Heffenkaffel, die Herzoge von Mecklenburg und von Braunschweig-Lüneburg empfingen auch viele Bisthü- mer und Abteyen der römischen Kirche, unter dem Na- men weltlicher Fürstenthümer, zur Schadloshaltung. Dadurch geschah es, daß die Parthey der Protestan- ten in Deutschland weit mächtiger wurde, als sie vor dem Kriege war, und sich ihre Ruhe sichern konnte. Deutschland Xxiii. Zugleich aber war durch den westfälischen Frieden die Gewalt der ^rem e cn eingeschränkt worden; Frankreich hingegen und Schweden, wel- che »g. Was entstand sonst noch für eine Veränderung in Deutsch, land aus dem westfälischen Frieden? Blieb dieses Nesch

5. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 136

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
»Z6 Vom Anfänge der französischen Revolution I. n. C. G. Waffen und Zeughäuser französischen 1789— 18,7. kuppen überliefert, und alle Mittel er- griffen würden, um den Rücken der Franzosen gegen die feindseligen Gesinnungen zu decken, welche das Haus Hessenkassel immer gegen Frankreich gezeigt habe. Doch bleibe es dem Kurfürsten überlaffen, ob er Wider- stand leisten, und seinen Staat zum Schauplatze der Kriegsgräuel machen wolle. Den Ziten Octob. zog der Marschall Mortier und den 1 ten Nov. der König von Holland in Kassel ein. Der Kurfürst, welcher stch zu keinem Widerstand entschließen konnte, entkam in das neutrale dänische Gebiet. Mortier nahm von dem Kurstaate Besitz, und der Befehl des Kaisers, alle Festungen des Landes zu schleifen, die Truppen entwaffnet zu entlassen, die Magazine und Zeughäuser auszuleeren, und überall das kurfürstliche Wappen ab« zunehmen, wurde mit strenger Pünktlichkeit befolgt. Ein unbedeutender Aufstand entlassener Soldaten und mißvergnügter Bauern wurde bald gedampft. Der preußische General Blücher versuchte noch et- was zur Ehre der Waffen seines Königs, warf sich in 6. Nov. die Stadt Lübeck ü), und kämpfte mit Hel- denmuth gegen eine weit überlegene Macht, welcher er sich zu Rackau ergeben mußte. Tags darauf siel die 8- Nov. Hauptfestung Magdeburg. Ueber 20,000 Mann, unter welchen 20 Generäle, 800 andere Offe- riere mit 2,000 Artilleristen, wurden Kriegsgefangene; 800 Kanonen nebst einer Menge Munition wurden er- beutet. Nach so entsetzlichen Unfällen wurde dem preu- ßischen und den mit ihm verbundenen Staaten außer andern unzähligen verderblichen Kriegslasten noch eine Contribution von Izo Millionen Francs auferlegt; alle ero- .*) Diese neutrale, ganj unschuldige Stadt mußt schreckliche dafür büßen.

6. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 187

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
bis auf den Kaisen Napoleon und Ludwig Xviii. 1&7 3. n. C. ®: Xxxvii!. Das Reich verlor das ,73?7(!8¡i-« ganze linke Rheinuftr (1200 Quadrat- Nn'chs " durch "'"len mit mehr als 3/700,000 Einwoh- ten Frieden zu nern) und alle seine Lehen in Italien. Lünewlle. Die erblichen Fürsten und andere Stan- de desselben wurden auf Kosten, ja mit Vernichtung ihrer geistlichen Mitstande, die dem Oberhaupte und der Conföderation des. Reichs getreu, mit ausharrender Standhaftigkeit, zur Rettung des Vaterlands alle Kräfte augeb.oten hatten, gegen den klaren Inhalt des Lüneviller Friedens mcht nur hinlänglich, sondern die Begünstigungen unter ihnen auch reichlich Ut.d über- 1 B°3- mäßig, entschädiget, und sogar die geistli- chen und milden Stiftungen, die so heilsame Zwecke Erirschädiguin hatten, mußten zu dieser überflüssigen den- Entschädigung beykrageu! — Kurbran- denburg, das etwa 46 Ouadratmeilen mit 120-Tau- send Bewohnern verloren hatte, erhielt dagegen die Biöthümer Hildesheim, Paderborn, den besten Theil von Münster, das Eichsfeld, das Erfurtische, sechs Reichsabteyen und drey Reichsstädte, also eine mehr als fünffache Entschädigung: Hessenkassel gegen einen Verlust von keiner ganzen Quadratmeile die Kurmain- zischen von seinem Gebiete eingeschlossenen vier Aemter, mit dem uralten sehr einträglichen Stifte Fritzlar und den andern geistlichen Stiftungen, Gelnhausen und Holzhausen, also 6 Quadratmeilen mit mehr als 12,000 38. Was verlor das Reich in diesem Frieden? — Auf wes. sen Kosten und wie wurden die erblichen Reichsstande ent- schädigt? — Was erhielt Kurbrandenburg? — Hessen« Cassel? — Hessm- Darmstadt? — Baden? — Wür> temberg? — Kur / Baiern? — Der Großherzog von Toskana als Kurfürst von Salzburg? — Nassau - Ustn« gen und Nassau« Weiiburg? — Kur - Braunjchweig? — Der Erbstatthalter von Holland? — Der Kurfürst Erz« kanzler?

7. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 189

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
bis auf ten Kaiser Napoleon und Ludwig Xviii. 189 I. n. C. G. Reichsdörfer. Der Großherzog von Tos- 178- 1817. cana, dem im Lüneviller Tractat voll- kommene Entschädigung versprochen war, erlangte kaum die Hälfte derselben durch Zutheilung der Hoch- stifter Salzburg, Passau, Berchtoldsgaden, Trient und Brften, welche 2 letztere schon vorher unter öster- reichischer Landeshoheit standen, und de6 größten Theils von Past'au. Nauffuu- llfingcn wurde reich- lich entschädiget mit den schönsten Ländern des Kur- thums Mainz, namentlich mit dem Rheingau, den Aemteru zwischen dem Rhein, dem Main und der Nidda, mit einem Theile des pfälzischen Amtes Bac- charach und dem Reste des Erzstifts Köln. Nassau- Weil bürg bekam wenigstens zweyfachen Ersatz. Kur- braunschweig erhielt für seinen Verlust und für seine Ansprüche den völligen Besitz von Osnabrück, das J30 tausend Menschen auf56 Ouadratmeilen enthält. Kein Stand, der etwas verloren hatte, ging leer aus; so- gar der Erbstatthalter von Holland, der als solcher das Reich gar nichts anging, wurde mit den Hochstistern Fulda und Corvey, mit andern geistlichen Stiftungen und der Reichsstadt Dortmund entschädiget; nur der erste Stand des Reichs, der Kurfürst, Erzkanzler? wurde nicht nach seiner Würde bedacht; denn er behielt von den vorigen kurmainzischen Besitzungen nur einen Theil des Ober- Erzstiftes unter dem Namen des Für- stenkhums Aschaffenburg, das Fürstenthum und die Reichsstadt Regenöburg mit den darin existirenden un- mittelbaren drey Reichsstiftern, die Stadt Wetzlar mit dem Titel einer Grafschaft, das Haus Kompostell in Frankfurt mit den bisherigen Einkünften, nebst dev. Zusage, daß er 350,Wo Gulden von den Rheinzöllen zur Completirung einet Million Einkünfte jährlich ha- hm solle» Xxxjix,

8. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 40

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
40 Von der Reformation § 2 n. C. G. Kriegsministers Louvois Befehl wurden 1z2o— 1789. fajl alle Städte und Flecken der Unter- pfalz nebst vielen andern im Umfange und in der Nachbarschaft derselben mit unmenschlicher Grau- samkeit verbrannt, und ihre Weinberge und Felder verwüstet! Das Reichekamrnergericht mußte daher das ebenfalls verbrannte Speyer verlassen, und seinen Sitz zu Wetzlar nehmen. Unter diesen Kriegen er- Lheilte Leopold dem Herzoge Ernst August von Braun- schweig-Lüneberg die neunte Kur würde. Ungeachtet so vieler Drangsale, welche Deutschland gegen das En- de des siebzehnten Jahrhunderts von Frankreich aus- siand, breiteten sich gleichwohl um diese Zeit in jenem Reiche die französischen Moden in der Kleidung und ganzen Lebensart, auch der häufige Gebrauch der fran- zösischen Sprache merklich aus. Dazu trugen unter andern so viele reformiere Flüchtlinge aus Frankreich nicht wenig bey, durch welche auch manche öde Gegen- den bevölkert, und verschiedene französische Künste und Manufakturen nach Deutschland gebracht wurden. Die Deutschen Xi V. Mit dem gegenwärtigen Jahr- wcrden mit sich Hunderte lernte Deutschland alle seine erheben^"" Kräfte kennen. Arbeitsamkeit, stand- haften Mnth, Tapferkeit, Treue, Red- lichkeit und eine gewisse Neigung zum Gründlichen hak- ten zwar die Deutschen bis auf diese Zeit immer zunr Eigenthume gehabt. Aber nun machten sie den An- fang, ihre Gaben freyer, und ihre natürlichen Schätze bester zu gebrauchen; sich mehr Kunst und Geschmack zu erwerben; die lange herrschende Nachahmungssucht ausländischer Völker einzuschranken, und sich auf allen wl- a4. Haben die Deutschen im gegenwärtigen Jahrhundert? an Einsicht und Stärke zugenommen oder vei loren? — Worin hat sich diese vorteilhafte Arnderung gezeigt? -- Was ist dabey den Deutschen insonderheil rühmlich?

9. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 37

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
bis auf Misere Zeiten. A? I. ». C. G. unsägliche Drangsale und Verwüsslm- 1520 — 17^9. beynahe in seinem ganzen Umfan- ge; es wurde von Wohnplatzen und Menschen ent- blößt, und gerieth irr eine Art von Verwilderung l Dieser Krieg war desto unglücklicher, da die Erbitte- rung des Religionshasses sich so sehr bey demselben aujserte. Denn Menschen, welche ihre Religion Zu vertheidigen Vorgaben, wütheten mit barbarischem Wetteifer gegen einander, wie grimmige Tiger, und zeigten dadurch, daß sie das Wesen der christlichen Religion nicht kannten oder verlaugneten l! Ausländer waren Herren von den meisten deutschen bändern gewor- den , und zum Theile mit der Hülfe deutscher Solda- ten; weil sich die uneinigen Deutschen ihre bürgerliche und Religionsfreyheit zu rauben suchten. Der wefiphä- Xxii. Endlich gab der westphälifthe lischcfl-ttdcun!) der in den beyden Städten von dessen Wnkum Westfalen, Münster und Osnabrück, im I. 1648 geschlossen wurde, dem un- glücklichen Deutschland die erwünschte Ruhe wieder. Durch denselben wurde der Rcligionsfriede bestätigt, und die Reformirten erlangten zu gleicher Zeit einerlei) Rechte mit den Evangelischen in Deutschland, unter deren Namen sie auch seitdem begriffen wurden. Ueber- haupt wurde der Religions-Zustand in Deutschland ge- 22. Wie ist endlich die öffentliche Ruhe in Deutschland wieder hergestellt worden? — Was ist durch diesen Frieden in Ane sehung der Rcligisnsverfassung in Deutschland ausgemacht worden? — Haben auch Cie deutschen Reichsstande über- haupt durch den gedachten Frieden was gewonnen? — War- um wurde ein- neue Km würde eingeführt? — Dieser Frie- densschluß ist also wohl für Deutschland wichtig? — Wel- ch« Veränderungen im Besitze deutscher Länder sind durch die- sen Frieden festgesetzt worden? — Wer hat durch diesen großen Zuwachs an Ländern seine Macht sehr vcrgrössert? — Was für eine Folge har dieses in Ansehung ihrer gehabt?

10. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 89

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
bis auf unsere Zeiten. 89 I. n. C. Theil von Palen als ein erbliches Her- 1520 — 1789. »ogthum behielt. Der Kurfürst Fered-« rich Wilhelm der Große, welcher sich mit Schweden wider Polen verbunden hatte , erhielt durch den Wi> sauer Vertrag die Befreiung von aller Lehensverbmd- *667. ilchkeit gegen Polen, und also die völlige Souverainitök über dasselbe. Sein Sohn, Friedrich st. 1688 der Dritte, setzte sich endlich selbst die könig- 1701. liche Krone zu Königsberg aus, und wurde von den meisten christlichen Fürsten als König aner? kannt. Er vermehrte sein Reich mit dem Fürstenthume *701. Neufchalel in Helvetien, welches ehemals dem Geschlechte Longueville in Frankreich gehörte, seit dem Tode des fetzten aus dieser Familie aber, trotz der Ansprüche der Herzogin» von dekmour und des Prin- zen Conty, an Preussen kam, mit der Grafschaft Mecklenburg in Westphalen, welche der Graf von Solms, der wegen des Besitzes derselben mit den Gra- fen von Bentheim Irrungen hatte, um 300,000 Rthlr. an Preußen abtrat, und einigen andern Distrikten. Er sorgte, wie sein Vater, für immer stärkere Bevölke- rung seiner Staaten, und für die Vervollkommnung i79'- der Manufakturen; stiftete die Universität Hal- st. 1713- Ie und die königliche Gesellschaft der Wissm- 17,0. schäften in Berlin. Sem Sohn, Friedrich Wilhelm I. erhielt von den Schweden den Theilpom- merns zwischen der Oder und Peene, erwarb die Herr- schaft Limpurg in Franken, nach dem Aussterbcrr der 1713. Grafen von Vollratbs, Zufolge einer ehemals erhaltenen Exfpectanz, und erbte Mörs, ein Clevifcheö Lehn, nach Absierben Wilhelms Hi. Königs von Eng- land, wie auch die Grafschaft Lingen *) sammt andern Be- Diese und Mörs hatte schon K. Friedrich der,Eiste m Besitz genommen.
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