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1. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 2

1912 - Trier : Disteldorf
Qeorg-Eckwmnstttut fr internattonete Sohulbuchtorechimg . _ . sc^Sbwsslk- cu^f^e und Selmatgeschichte. W/zos 1. Die Kelten. In alter Zeit war unser Land von den keltischen Volksstmmen der Treverer und Mediomatriker bewohnt. Die Hauptstadt der Treverer war Treveris (Trier), die der Mediomatriker war Metz. Die Treverer waren als kriegerisches Volk bekannt. Ihre Kriegstchtigkeit beruhte vornehmlich auf ihrer Reiterei, welche die beste und zahlreichste in ganz Gallien war. Einen groen Einflu auf die ffentlichen Angelegenheiten bei den Kelten hatten die Priester, Druiden genannt. An einsamer Waldes-statte oder in Hhlen unterwiesen sie die Vornehmsten des Volkes in den Geheimnissen der Religion. Dort waren auch die Opferaltre der Götter. Erinnerungen an das Druidentum sollen die Genovesa-hhle und die Hochburg im Pfalzeler Walde, die Heidenkapelle bei Saar-brcken sowie die Steinringe auf dem Hochwald und in der Eifel fem. Diese Steinringe dienten als Zufluchtssttten bei feindlichen Einfllen. Auch die beiden groen Steine bei Rentrisch und Blieskastel stammen aus der Keltenzeit. 2. Das trierische Land kommt unter die Herrschaft der Rmer. Im Jahre 58 v. Chr. rckte der rmische Feldherr Julius Csar mit einem Heere der die Alpen, um Gallien zu erobern. Im zweiten Jahre fiel er in das Land der Treverer ein. Diese setzten ihm einen verzweifelten Widerstand entgegen, aber sie unterlagen der rmischen Kriegskunst. An der Sttte des heutigen Luxemburg erlitten sie im Jahre 53 eine vollstndige Niederlage. Csar lie alsbald das trierische Gebiet mit Truppen besetzen. In spterer Zeit versuchten die Treverer fters, das rmische Joch abzuschtteln. Der letzte und heftigste Aufstand war i. I. 70 n. Chr. An demselben beteiligten sich auch die Mediomatriker. Trotz ver-zweiselter Gegenwehr wurden ihre Heere in den Treffen bei Bingen, Riol und Trier besiegt. So endete der unglckliche Freiheitskampf in demselben Jahre, da der rmische Feldherr Titus dem jdischen Reiche durch die Zerstrung Jerusalems fr immer ein Ende machte. [13ssb888s8s888s3888888@8ee88eee8iss0e8se88se] l4du-H 3w,<f2)

2. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 31

1912 - Trier : Disteldorf
3i js8eeees8esg8s8s8s8[I3 aus. Zum Zweck einer bessern Verwaltung teilte Balduin das Gebiet in die Obermter Trier und Coblenz ein. Jedes der beiden Obermter war in mter eingeteilt. Zu dem Obererzstift gehrten die mter: Waldenau, Bernkastel, Cochem, Crv, Daun, Grimburg, Hillesheim, Hunolstein, Kyllburg, Manderscheid, St. Maximin, Merzig, Oberstem, St. Paulin, Pfalzel, Pronsfeld, Prm, Saarburg, Schmidtburg, Schn-berg, Schnecken, Ulmen, Wartelstein, Welschbillig, St. Wendel, Witt-lich, Zell. Die Stadt Trier hatte ihre eigene Verwaltung. Die von Balduin eingefhrte Ordnung und Verwaltung des Kurstaates blieb bis zum Untergang desselben bestehen; Erzbischof Balduin ist daher als der eigentliche Grnder des Kurstaates "Trier zu betrachten. 4. Die Goldene Bulle. Die Erzbischse von Trier gehrten zu den mchtigsten Fürsten des deutschen Reiches. Als um die Mitte des 13. Jahrhunderts das Recht der Kaiserwahl auf die sieben ersten Reichs-srsten bertragen wurde, da gehrte auch der Erzbischof von Trier zu den sieben Whlern des Reiches". Kaiser Karl Iv. besttigte im Jahre 1356 diesen Zustand durch ein Reichsgesetz, das den Namen Goldene Bulle" fhrt. Den Namen hat es daher, weil das Siegel in einer goldenen Kapsel (Bulla) eingeschlossen war. Die Goldene Bulle bestimmte, da die damaligen sieben Whler des Reiches" den Titel Kurfürst" führen sollten. Frankfurt a. M. sollte fr alle Zeit die Stadt der Knigswahl, Aachen die Krnungsstadt bleiben. Durch die Goldene Bulle blieb die Macht und das Ansehen der trierischen Erzbischse bis zur Auflsung des Reiches begrndet. Die Titulatur unserer Kurfrsten lautete: Wir N. von Gottes Gnaden Erzbischof zu Trier, des Heiligen Rmischen Reiches durch Gallien und das Knigreich Arelat Erzkanzler und Kurfürst". Bei Reichsversamm-lungen hatte der Kurfürst von Trier seinen Sitz gegenber dem Kaiser; bei Knigswahlen gab er die erste Stimme ab. B. Die Grafschaft Saarbrcken 1. Der Name Saarbrcken. Zur Zeit der Rmerherrschaft war bei St. Arnual eine Brcke, auf welcher die Strae von Metz nach Mainz der die Saar fhrte. Dort lag auf der rechten Seite des Flusses am Halberg ein Dorf, das von der Saarbrcke den Namen fhrte. Dieses Dorf Alt-Saarbrck" wurde spter ein frnkischer Knigshof. Zum Schutze desselben erbauten die frnkischen Könige im 9. Jahrhundert die Burg Saarbrcken, die an der Stelle des heutigen Schlosses gelegen war. Von ihr erhielt die sptere Grafschaft den Namen. 2. Entstehung der Grafschaft Saarbrcken. Im Jahre 999 schenkte der deutsche Kaiser dem Bischof von Metz die Knigshfe Saarbrcken, &B8s8803038088bs8888ss88ee80ssss8888ees8se80k]

3. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 32

1912 - Trier : Disteldorf
32 Vlklingen, Quierschied und den Warndt. Zum Schutze des Gebietes wurde i. 1.1.065 auch die Burg Saarbrcken hinzugegeben. Diese Besitzungen bertrug der Bischof von Metz dem Grafen des Saar-ganes als Lehen. Die Grasen verlegten jetzt ihren Herrschersitz nach der Burg Saarbrcken, von der sie fortan auch den Titel fhrten. Der Ahnherr des Grafengeschlechtes ist Graf Sigebert. Dieser erhielt zu dem Metzer Lehen i. 1.1080 noch den Knigshof Wadgassen als Geschenk, weil er dem Kaiser Heinrich Iv. in seinen Kriegen treue Hilfe geleistet hatte. Alle diese Besitzungen bilden das Stammland der Grafschaft Saarbrcken. Im Jahre 1381 starb die mnnliche Linie des alten Grafen-geschlechtes aus. Das Land kam durch Heirat au die Fürsten von Nassau, die bis zum Untergang der Grasschaft regierten. Im Jahre 1575 wurde die Reformation in der Grafschaft eingefhrt. 3. Freiheitsbrief der Städte Saarbrcken und St. Johann. Im Jahre 1321 verlieh der Graf den Orten Saarbrcken und St. Johann Stadtrechte. Dadurch wurde die Leibeigenschaft aufgehoben. Die Städte erhielten Maueru und dursten Mrkte abhalten. Die Brger whlten sich ihre Gerichtsleute selbst. Jede Woche wurde einmal Gerichtstag gehalten. An demselben muten der Meter (Vorsitzende) und wenigstens zwei Schffen teilnehmen. Der Meier war nicht nur der Vorsitzende des Gerichts, sondern er hatte auch die Leitung der Gemeindeangelegen-heilen. Der Gemeinderat setzte sich aus den Schffen zusammen. Auer dem brgerlichen Schffengericht bestand noch das Hochgericht des Grasen, das der Leben und Tod zu entscheiden hatte. Durch die Verleihung des Stadtrechtes wurden auch die Hand-werker von der herrschaftlichen Dienstpflicht befreit. Um ihr Geschft zu schtzen, vereinigten sich alle Meister desselben Handwerks zu einer Bruderschaft oder Zunft. Alle Meister einer Zunft wohnten auch meist in derselben -Strae. Niemand durste in der Stadt sein Hand-werk betreiben, bevor er in die Zunft aufgenommen war. 4. Das Gebiet der Grafschaft. Durch Kauf, Erbschaft und Tausch vergrerten die Grafen nach und nach ihr Gebiet und erwarben sich die Rechte eines selbstndigen Landesfrsten. Die Grafschaft umfate zuletzt die Obermter Saarbrcken, St. Johann und Ottweiler. Jedes Oberamt war in Meiereien eingeteilt. Zum Oberamt Saarbrcken gehrten die Meiereien: St. Arnual, Bischmisheim, Scheidt, Dudweiler, Gersweiler; zu St. Johann: Malstatt, Vlklingen, Ludweiler, Ptt-lingen, Klln, Heusweiler, Eidenborn, Reisweiler; zu Ottweiler: Neun-kirchen, Wiebelskirchen, Bexbach, Werschweiler, Linxweiler, Berschweiler, Stennweiler, Uchtelfangen, Wiesbach. [Bg@0g0s30s8888@800s@888eess0s68s608se0es0s80l!i)

4. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 37

1912 - Trier : Disteldorf
t^3sbb?3003s8sb3s038$ 37 daher einen nnvershnlichen Ha nachtrug. Er benutzte bald darauf eine geringe uere Veranlassung, um dem Erzbischof von Trier blutige Fehde anzusagen. Im Jahre 1522 fiel er mit einem Heere in das trierische Land ein, eroberte Blieskastel, St. Wendel, die Grim-brg und verwstete die umliegenden Orte. Dann zog er gegen Trier und belagerte die Stadt. Nachdem er dieselbe lngere Zeit erfolglos beschossen hatte, zog er sich auf seine Burg Landstuhl zurck, wo er von Kurfürst Richard belagert wurde. Bei der Beschieung der Burg wurde der Ritter verwundet und starb bald nach. Eroberung derselben. S. Staatliche Anerkennung der Lehre Luthers. Ebensowenig wie zu Worms gelang es auf spteren Reichstagen, die kirchliche Einheit wiederherzustellen. Um sich gegenseitig beizustehen, schlssen die An-Hnger Luthers, die den Namen Protestanten erhielten, einen Bund gegen den Kaiser. Im Jahre 1546 brach ein Religionskrieg aus, der mehrere Jahre dauerte. Im Jahre 1555 wurde zu Augsburg ein Friede geschlossen, in welchem den Anhngern Luthers freie Aus-bung ihrer Religion gewhrt wurde. Dadurch war die Kirchen-spaltung in Deutschland gesetzlich anerkannt. 4. Katholische und protestantische Landesteile in Deutschland. Nach einer Bestimmung des Augsburger Religionsfriedens konnte jeder Fürst seinen Untertanen vorschreiben, welche Religion sie annehmen mten. Dadurch ist es gekommen, da die einen Lnder ganz der katholischen Religion treu blieben, die andern aber der lutherischen oder evangelischen Kirche sich zuwandten. Von den grern deutschen Staaten blieben Osterreich und Bayern katholisch, Wrttemberg, Baden, Hessen, Sachsen, Brandenburg, Mecklenburg, Preußen u. a. nahmen die neue Lehre an. Unter den ehemaligen Landesteilen des jetzigen Regierungsbezirks Trier wurde die lutherische Lehre in den Grafschaften Saarbrcken, Sponheim und Veldenz, sowie in den Besitzungen der Wildgrafen ein-gefhrt. In der Stadt Trier verfuchte i. 1.1559 ein geborener Trierer, namens Kaspar Olevian, die neue Lehre einzufhren. Der Kurfürst zog nach Pfalzel und zwang von hier aus die Bewohner zur Wieder-Herstellung der Ruhe und Ordnung. Olevian mute unverzglich die Stadt verlassen. 26. Der Dreiigjhrige Krieg (16181648). 1. Ausbruch des Krieges. Durch die Kirchentrennung war Deutschland in zwei feindliche Lager geschieden. Genau 100 Jahre nach dem Austreten Luthers kam es abermals zum Kriege zwischen Katho-liken und Protestanten. Er nahm seinen Anfang damit, da die pro-testantischen Bhmen sich von dem Kaiser lossagten und den Kur-[B88888383883830383000b00086868866666686608sd]

5. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 39

1912 - Trier : Disteldorf
39 auf. Trier wurde von den Franzosen besetzt. Im Jahre 1634 er-litten die Schweden und Protestanten bei Nrdlingen eine Niederlage gegen die Kaiserlichen. Der kaiserliche General Gallas verfolgte darauf die feindliche Armee des Herzogs Bernhard von Weimar hn den Rhein und drngte sie gegen Saarbrcken, wo sie sich mit einem franzsischen Heere vereinigte. Gallas mute vor der bermacht bis an den Rhein zurckweichen, zwang aber dann seine Gegner zum Rckzug gegen die damalige Festung Wallersangen. Nach einem Tref-fen daselbst entkam die feindliche Armee nach Metz. Gallas eroberte und zerstrte darauf Wallerfangen und besetzte dann die Grafschaft Saarbrcken. Trier war inzwischen ebenfalls den Franzosen entrissen worden, soda das ganze Land jetzt in der Gewalt der Kaiserlichen war. 6. Kriegsleiden. Die Besetzung unseres Landes durch kaiserliche Truppen brachte keine Linderung der Kriegsleiden. Der Unterhalt der Truppen wurde immer drckender. Die Landleute verlieen ihre Drfer und versteckten sich in den Wldern, um den unaufhrlichen Erpressungen und Nachstellungen der verwilderten Kriegsgesellen zu entgehen. Hunger und pestartige Krankheiten rumten gewaltig unter den Bewohnern auf. So standen bald ganze Drfer entvlkert, viele sind fr immer verschwunden, alle aber hatten mehr oder weniger an Einwohnerzahl abgenommen. 7. Endlich kam der Westslische Friede, zu Mnster mit den Fran-zosen und zu Osnabrck mit den Schweden, zustande. Frankreich erhielt das Elsa, Schweden Vorpommern mit Stettin und den Odermn-dngen. Alle deutschen Fürsten wurden in ihren Gebieten selbstndige Herrscher, und dadurch war der deutsche Kaiser machtlos geworden. Deutschland stand fortan wehrlos da gegen die Angriffe fremder Völker, besonders der Franzosen, die es schon als ihre sichere Beute ansahen. 27. Friedrich von Spee und die Hexenprozesse. 1. Der Hexenwahn. Im Jahrhundert des Dreiigjhrigen Krieges wnrde unser Vaterland noch von einer andern furchtbaren Geiel heimgesucht. Das aberglubische Volk schrieb alles Elend, das Krieg, Hungersnot und Krankheiten mit sich brachten, den Hexen und Zau-berern zu. Wer der Zauberei angeklagt war, wurde vor Gericht ge-zogen, durch allerlei Folterqualen zum Gestndnis der Schuld gezwungen und dann zum Feuertode verurteilt. Gro war die Zahl der Unglck-lichen, die auf diese Weise hingerichtet wurden. Auch das trierische Land litt unter den Folgen des Hexenwahns. 2. Friedrich von Spee. Lange Zeit hindurch wagte es niemand, in Wort und Schrift gegen das aberglubische Treiben aufzutreten. Wer sich der Unglcklichen annahm, wurde als Mitschuldiger angesehen Izsb8s88b8833988s888888s8eeee688esa88888888888]

6. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 40

1912 - Trier : Disteldorf
40 und verurteilt. Nun lebte bamals der Jesuitenpater Friedrich von Spee, geb. 1591 zu Kaiserswerth a. Rh. Er war von seinem Obern beauftragt, die unglcklichen Opfer des Hexenwahns auf den Tod vorzubereiten. So hatte er Gelegenheit, sich von der Unschuld der Ver-urteilten zu berzeugen. In dieser verzweiflungsvollen Lage verfate er eine Schrift gegen die Hexenprozesse, ohne jedoch seinen Namen zu nennen. Diese Schrift erregte groes Aufsehen und gab Veranlassung zur allmhlichen Abschaffung der Hexenprozesse. Die letzten Jahre seines Lebens war Fr. v. Spee in Trier. Als die Stadt im Dreiigjhrigen Kriege 1635 von den Kaiserlichen erobert wurde, fand daselbst ein furchtbarer Straenkampf statt. Pater Spee eilte während des Kampfes hinaus auf die Straen, um den Ver-wundeten und Sterbenden in ihren Leibes- und Seelennten beizu-stehen, und auch nachher war er mit grter Aufopferung in den Hospitlern ttig. Den bermenschlichen Anstrengungen aber erlag der edle Mann. Von einem pestartigen Fieber ergriffen, starb er als Opfer seiner Nchstenliebe am 7. Aug. 1635. Er wurde in der Jesuiten-kirche zu Trier beigesetzt. 2s. Franzsische Raubkriege gegen Deutschland. 1. Eroberung unseres Landes durch die Franzosen. Noch waren die Wunden des Dreiigjhrigen Krieges nicht geheilt, als unser Vater-land von neuem durch Kriege heimgesucht wurde. Der eroberuugssch-tige König Ludwig Xiv. von Frankreich suchte seine Herrschaft bis an den Rhein auszudehnen. Ohne Kriegserklrung besetzte er das deutsche Herzogtum Lothringen, wodurch die franzsische Grenzlinie bis an das Kurfrstentum Trier und die Grafschaft Saarbrcken vorgeschoben war. Im Jahre 1672 unternahm Ludwig einen Raub-krieg gegen Holland. Er forderte den Kurfrsten Karl Kaspar von Trier und den Grasen Gustav Adolf von Saarbrcken auf, sich ihm an-zuschlieen. Da beide als treue deutsche Landesfrsten sich weigerten, so rckten alsbald franzsische Heere in ihre Lnder ein und brand-schtzten Städte und Drfer in furchtbarer Weise. Es waren schlim-mere Zeiten als die Jahre des Dreiigjhrigen Krieges. Der Graf von Saarbrcken war als Gefangener nach Metz ge-fhrt worden. Im Jahre 1674 erhielt er seine Freiheit wieder, aber er durfte nicht in sein Land zurckkehren. Als kaiserlicher General kmpfte der Graf ruhmvoll gegen die Franzosen und wurde 1677 in einer Schlacht tdlich verwundet. Er hat sein Land nicht mehr wieder-gesehen. 33s888888s88s0883888e8es8e6e88sss80eeseeen]

7. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 41

1912 - Trier : Disteldorf
41 2. Befreiung der Stadt Trier. Nachdem die franzsische Schreckens-Herrschaft in Trier zwei Jahre gedauert hatte, nahte die Stunde der Befreiung. Auf Anregung des Groen Kurfrsten von Brandenburg wurde ein deutsches Reichsheer gebildet, das Trier wiedererobern sollte. Anfangs August 1675 langte dieses vor Trier an und begann die Belagerung. Unterdessen war auch ein franzsisches Heer herangezogen, um den in Trier eingeschlossenen Landsleuten Hilfe zu bringen. Dieses wurde aber von den Deutschen in der Ebene zwischen Saar und Mosel an der Conzer Brcke besiegt und in die Flucht geschlagen (11. August 1675). Vier Wochen spter erfolgte auch die bergabe der Stadt Trier, in die sodann der Kurfürst wieder seinen Einzug hielt. 3. Neue Kriegsleiden. Mit der Befreiung Triers war der Krieg noch nicht zu Ende. Der ganze sdliche Teil unseres Landes war noch von den Franzosen besetzt. Im Jahre 1677 zog der .Herzog von Lothringen mit einem Reichsheere heran, um sein'land wiederzu-erobern. Er drngte die Feinde der den Huusrck nach der Saar hin. Hierbei verwsteten die Franzosen die ganze Gegend. St. Wendel, Ottweiler und etwa 400 Drfer wurden zerstrt. Am 15. April langte die deutsche Armee vor Saarbrcken an. Da der franzsische Kom-Mandant die bergabe verweigerte, so begann die Beschieung. Da legten die Franzosen Feuer an, und so ging die ganze Stadt bis auf einige Huser in Flammen auf. Von Saarbrcken rckte der Herzog nach Lothringen vor. Er mute aber vor der feindlichen bermacht zurckweichen, und so wurde das Saarbrcker Land abermals von den Franzosen besetzt. 4. Lnderraub. Im Jahre 1679 kam zu Nimwegen ein Friede zustande. Dieser brachte aber fr einen groen Teil unseres Landes keine Befreiung von franzsischer Herrschaft. Ludwig Xiv. lie durch einen Gerichtshof in Metz untersuchen, welche Orte von dem Bistum Metz lehensabhngig seien. Da er von dem uneinigen und geschwchten deutschen Reiche keinen Widerstand zu frchten hatte, so erklrte er diese Landesteile als franzsische Gebiete. Auf diese Weise kamen an Frankreich: die Grafschaft Saarbrcken, Blieskastel, St. Wendel, Tholey, das Erver Reich, Veldenz, Thalfang, der untere Saargau, Merzig, das Nalbacher Tal, Berus, Wallerfangen, Siersberg it. a. Alle diese Gebiete blieben bis 1697 mit Frankreich vereinigt. Im Jahre 1681 raubte der König auch die freie Reichsstadt Straburg, die bis 1870 französisch blieb. Auf geraubtem Gebiet lie Ludwig in den Jahren 16801685 die Festung Saarlonis erbauen, die in der Folgezeit als Anssallstor der franzsischen Armeen gegen Deutsch-land lind zunchst gegen die Nachbargebiete Saarbrcken und Trier diente. Hb88s3088s888830es8b88e8e88see8e8s8e88eess8[5l]

8. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 42

1912 - Trier : Disteldorf
42 29. Die franzsische Revolution in ihren Folgen fr das trierische Land A. Untergang des Kurfrstentums Trier. 1. Der letzte Kurfürst von Trier hie Clemens Wenzeslaus. Er war der Sohn des Kurfrsten von Sachsen, trat 1760 als Offizier in sterreichische Dienste und nahm im Siebenjhrigen Kriege an der Schlacht bei Torgau teil. Infolge eines Unfalles mute er aber seinen Abschied nehmen und wurde dann, durch Vermittelnng der Kaiserin Maria Theresia, zum Kurfrsten und Erzbischof von Trier gewhlt (1768). Kurfürst Clemens Wenzeslaus war ein Mann von tadellosen Sitten, dessen ganzes Streben auf das Wohl seiner Untertanen ge-richtet war. Namentlich suchte er durch Schulen die geistige Bildung seines Volkes zu heben. Im Jahre 1779 grndete der Erzbischof das noch jetzt bestehende Priesterseminar zu Trier. Anch die knr-trierische Kriegsmacht wurde durch ihn neu geordnet; sie bestand aus einer Leibkompagnie von 60 Mann und einem 1100 bis 1200 Mann starken Infanterieregiment, das in den Garnisonen von Trier, Coblenz und Ehrenbreitstein verteilt war. Auerdem unterhielt er noch ein besonderes Jgerbataillon, dem die Sicherheitspolizei im Lande an-vertraut war. 2. Ausbruch der franzsischen Revolution. Emigranten. Im Jahre 1789 brach in Frankreich eine furchtbare Emprung aus, welche man die franzsische Revolution nennt. Der König wurde ins Ge-fngnis geschleppt und im Jahre 1793 hingerichtet, der Staat aber in eine Republik verwandelt. Wer mit der neuen Staatseinrichtung nicht zufrieden war oder sich als Anhnger des Knigs bekannte, endete ebenfalls sein Leben unter dem Fallbeil. Die Wut des Volkes richtete sich namentlich gegen die Adeligen und Geistlichen, die daher zu Tausenden das Land verlieen und als Emigranten (Ausgewanderte) in benachbarten Lndern Schutz suchten. Eine groe Zahl derselben fand Aufnahme in unserm Lande, wo sie sich namentlich in den Haupt-stdteu Trier und Coblenz niederlieen. Nach Coblenz, der damaligen Residenz des Kurfrsten, kamen auch die franzsischen Prinzen und bildeten eiue Armee der Emigranten, um mit Hilfe deutscher Fürsten die knigliche Herrschaft in Frankreich wiederherzustellen.*) 3. Eroberung des Kurfrstentums Trier. Durch die Umtriebe der Emigranten gereizt, erklrte Frankreich im Jahre 1792 an Deutschland den Krieg. Es war anzunehmen, da das Grenzland Kurtrier, *) Die preuische Regierung siedelte spter viele der heiinatlos umherziehenden Emigranten auf dem Hochwald an, so in Damflos, Abtei, Hschen, Muhl, Neuhtten, Zsch; daran erinnern noch die franz. Familiennamen daselbst. 111008888800030388000083888888888888668880888911]

9. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 43

1912 - Trier : Disteldorf
43 wo die Emigranten Zuflucht gefunden hatten, zuerst den Angriffen der Franzosen ausgesetzt sein wrde. Zur Verteidigung des Erzstifts wurde daher eine eigene Armee aus sterreichischen und kurtrierifchen Truppen gebildet. Zum Schutze der Stadt Trier waren Schanzen bei Merzig und Pellingen aufgeworfen. Im Herbst 1792 unternahmen die Franzosen mehrere Angriffe ans die Stadt Trier; sie stieen aber berall auf hartnckigen Widerstand und muten sich in die Winterquartiere nach Saarlouis und Saarbrcken zurckziehen. Im Jahre 1793 unternahmen die Franzosen keine weiteren Angriffe auf das Erzstift. Das Jahr 1794 sollte aber fr Trier verhngnisvoll werden. Ende Juli rckte von Saarlouis aus ein 15 000 Mann starkes franzsisches Heer gegen die Stadt vor, besetzte am 27. Juli die vorgeschobene Stellung bei der Stadt Merzig und eroberte dann, trotz Helden-mtiger Verteidigung, die Pellinger Schanzen am 8. August. Da gleich-zeitig auch von Conz her ein franzsischer Angriff erfolgte, so war Trier nicht mehr zu halten. Noch in derselben Nacht zogen sich die Deutschen zurck, und am 9. August 1794 rckten die Franzosen in Trier ein. Am 24. Oktober wurde auch die Residenzstadt Coblenz bergeben, und damit war das Erzstift Trier in der Gewalt der Franzosen. Der Kurfürst war bei der Annherung des Feindes auf die rechte Rheinseite geflchtet. Im allgemeinen Frieden zu Lneville 1801 mute er, wie auch alle andern linksrheinischen Fürsten, auf den Besitz seines Landes verzichten. Damit hatte der Kurstaat Trier sein Ende gefunden. B. Untergang der Grafschaft Saarbrcken. 1. Graf Wilhelm Heinrich. Wie in Trier der letzte Kurfürst, so entfaltete in der Grafschaft Saarbrcken der vorletzte Herrscher, Graf Wilhelm Heinrich, eine segensreiche Ttigkeit. Er vergrerte und ver-schotterte die Städte Saarbrcken, St. Johann, Ottweiler und Neun-kirchen und widmete der Verbesserung des Landbaues seine besondere Frsorge. Zur Hebung des Verkehrs lie er Straen bauen und richtete dann einen regelmigen Postverkehr ein. Die Gewinnung der Steinkohlen wurde von jetzt ab auf Rechnung des Landesfrsten betrieben, und es wurde ein geordneter und regelrechter Bergbau eingerichtet. Die Untertanen erhielten die Kohlen zu ihrem Hausbrand gegen Zahlung des Frderpreises. Daher werden noch jetzt die sogenannten Berechtigungskohlen abgegeben. In gleicher Weise entfaltete der Fürst eine rege Ttigkeit zur Hebung der Industrie. Die vorhandenen Werke von Neun-kirchen, Scheidt, Fischbach und Geislautern wurden erweitert. Neu-anlagen erfolgten zu Goffontaine, Rentrisch, Friedrichsthal, Gers-^30000008883388388888868888888888888888888890]

10. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 44

1912 - Trier : Disteldorf
44 Weiler, Ottweiler, Dudweiler, am Halberg u. ct. O. Zu Sulzbach und Ruhtte wurden damals die ersten Versuche gemacht, Koks statt der Holzkohlen zum Schmelzen der Eisenerze zu.gebrauchen. Die Saar-Industrie erlangte durch die Sorge des Landesfrsten einen solchen Ruf, da die Regierung Friedrichs des Groen von Preußen i. I. 1756 Stahlmacher" von Geislautern kommen lie, um zu Malapane in Oberschlesien die Stahlfabrikation einzufhren. Der blhende Znstand der Grafschaft sollte nicht von langer Dauer sein. Auf Wilhelm Heinrich folgte i. 1.1768 fein Sohn: 2. Ludwig, der letzte Herrscher der Grafschaft Saarbrcken. Als im Jahre 1792 der Krieg gegen Frankreich ausgebrochen war, suchte er dadurch seine Herrschaft zu retten, da er an dem Feldzug der deutschen Fürsten gegen Frankreich nicht teilnahm; gleichwohl bezog die zur Eroberung Triers bestimmte franzsische Armee im Saarbrcker Laude Quartier. Fürst Ludwig verlegte darauf seinen Wohnsitz nach Neunkirchen. Im Jahre 1793 errang die preuische Armee in der Pfalz mehrere Siege der die Franzosen und drngte sie bis an die Grenze der Grafschaft Saarbrcken zurck. Fürst Ludwig frchtete, von den Franzosen als Geisel gefangen genommen zu werden; daher ver-lie er am 13. Mai Neunkirchen und entkam nach Mannheim. Am darauffolgenden Tage trafen bereits die franzsischen Gesandten ein, welche den Auftrag hatten, den Fürsten mit feiner Familie abzufhren. Der Erbprinz, welcher noch allein zurckgeblieben war, rettete sich durch einen Sprung von einer hohen Mauer und flchtete zu den in der Nhe stehenden preuischen Vorposten. Nach der Flucht des Fürsten wurde das Land von den Franzosen durch Raub, Plnderung und Mihandlung der Bewohner in furcht-barer Weise heimgesucht. Das Jahr 1793 ist fr die Grafschaft Saarbrcken ein Schreckensjahr gewesen. Die einzige Hoffnung der Bewohner beruhte aus der vorrckenden preuischen Armee. Zur Verteidigung hatten die Franzosen die Hhen bei Saar-brcken befestigt. Am 29. September unternahmen die Preußen einen Angriff und drngten die Feinde in wilder Flucht bis nach Saar-brcken hinein. Ein Angriff auf die befestigten Hhen: htte jetzt die ganze Grafschaft aus der Gewalt der Franzosen befreit. Die preu-ische Armee wurde aber, aus Anla der 2. Teilung Polens, zurckgezogen. Im folgenden Jahre drangen die Franzosen wieder gegen den Rhein vor. Fürst Ludwig, der sich in Mannheim nicht mehr sicher glaubte, floh im Januar bei strenger Klte nach Aschaffenburg. Er zog sich eine Erkltung zu, an deren Folgen er am 2. Mrz 1794 starb. Die Ansprche auf die Grafschaft Saarbrcken gingen auf seinen Sohn Heinrich der; dieser sollte sein Land aber nicht mehr [Kgg0@Q0@00800388s08s8s8e8e0s60se8s@e8s0e08j0hl
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