Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 278

1829 - Leipzig : Hinrichs
278 Siebenter Zeitraum. In diesem Frieden wurden nicht nur die beiden Frei- staaten der vereinigten Niederlande und der Schweiz, deren Länder vormals zu Tcutschland gehört hatten, als selbstständige Mächte anerkannt; er setzte auch die völlige bürgerliche und politischegleichheit und die fr e i e R e l i g i o n s ü b u n g der Katholiken und Protestanten, mit Einschluß der Reformirten unter der Benennung der augsburgischcn Confessionsverwandten, gesetzlich fest, und be- stimmte für den Besitz der eingezogencn geistlichen Güter und Stifter das Jahr 1624 als N o r m a l j a h r. Bonden beiden siegenden Mächten, welche zugleich den west- fälischen Frieden garantirtcn, erhielt F r a n k r e i ch, außer der bestätigten Oberhoheit über Metz, Verdun und Toul, den Elsaß *), den Sundgau, die Festung Brei- sach und das Bcsatzungsrecht in Philippsbu rg, wobei aber alle unmittelbare Reichsstände im Elsaß ihre Rcichsun- mittelbarkeit behalten sollten; — Schweden aber bekam von Pommern: Vorpommern, die Festung Stettin, und die Insel Rügen, wogegen der Ehurfürst von Bran- denburg, wegen seiner Ansprüche auf die pommersche Erb- schaft, durch die säcularisirten Stifter Magdeburg, Hal- be r st a d t, Minden und C a m i n entschädigt ward. Außer- dem wurden der Krone Schweden die Stadt Wismar, die säcularisirten Stifter Bremen und Verden, Sitz und Stimme auf den Reichs - und Kreistagen, und dem schwe- dischen Heere 5 Millionen Thaler bewilligt. — Für die Ab- tretung von Wismar erhielt das Haus Mecklenburg die säcularisirten Bisthümcr Schwerin und Rahcburg und die Zohannitercommcnden Mirow und Nemerow; das Haus Braunschweig-Lüneburg aber, wegen der Anwartschaft seiner Prinzen auf mehrere von den säculari- sirten Stiftern, die abwechselnde Besetzung des B i S- thumö Osnabrück. Die treue Anhänglichkeit des Land- grafen von Hessen-Kassel an dem schwedischen Bündnisse *) J; Dan. Sohöpflin, Alsatia diplomatica. Colin. 1772. Fol.— Alsatia illustrata. 2 T. Colm. 1751 sqq. Fol. (Villing,) Geschichte lind Beschreibung des Elsasses von den ältesten bis auf die neuesten $dten. Basel, 1782. 8. /

2. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 283

1829 - Leipzig : Hinrichs
Tcutschland feit dem wcstphälischen Frieden >c. 283 als im Felde gegen die Marschalke Frankreichs, und weni^g Eintracht bestand zwischen den Verbündeten. Zuerst versöhnte sich (169l>) der Herzog von Savoyen durch einen dcsondern Vertrag zu Turin mit Frankreich; dann ward, in mchrern Scparatvcrträgcn, zu Ryßwick *) (1697) der Friede zwischen Frankreich, den Seemächten, Oestrcich, Tcutschland und Spanien, und — wegen der Aussicht auf die baldige Erledigung des spanischen Thrones — von Ludwig im Gan- zen auf gemäßigte Bedingungen abgeschlossen. Ludwig gab in diesem Frieden alles, was er außerhalb des Elsasses mit Frankreich vereinigt hatte, und also Philippsburg und Kehl an Tcutschland, und Freiburg und Breisach an Oestrcich zurück. Für die Ansprüche der Herzogin von Orleans auf die pfälzische Allodialerbschaft erhielt diese 300,000 Thaler; nur blieb der von Frankreich in 1922 pfäl- zischen Ortschaften hcrgcstcllte Katholicismus, so sehr auch die protestantischen Reichsstände dieser cingcschobenen Klausel des Neichsfriedens widersprachen. Noch war es für die einzelnen teutschcn Staaten wichtig, daß Kaiser Leopold dem Herzoge Ernst Ludwig von Hannover die neunte C h u r w ü r d c (1692) crthcilte, dessen Sehn Georg Ludwig (1714) den e n g l i sch e n Thron bestieg; daß der Churfürst von Sachsen Frie- drich August (1697), nach seinem Uebcrtrittc zum katholi- schen Lchrbegriffe, zum Könige von Polen gewählt, und daß Preußen, welches erst 1657 ein so u vc r ain c s H er- zogthum geworden war, schon (1701) unter Friedrich 1 zum Königreiche erhoben ward. — Rußland, das unter Peter 1 (seit 1689) aus seiner vorigen Unbedeuten- heit heraustrat, begann mit Anfänge des Istcn Jahrhunderts einen vieljahrigen Kampf mit Schweden, den sogenannten nordischen Krieg, an welchem Polen und Dänemark, als Rußlands Bundesgenossen, gegen Karl 12 Antheil nah- men; allein im Westen und Süden von Europa loderte, mit *) du Mont, mémoires politigli«» pour serrir à l’histoire de la paix de Ryssvicfc. 4 T. à la Haye, 1698. 3- (Moetjens,) actes, mémoires et négotiations do la paix de Rysawrclc. 5 T. à la Haye, 1707. 1*.

3. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 395

1829 - Leipzig : Hinrichs
Frankreich als Kaiftrihum. 3i-ü §oncordai abnöthigte, in welchem dem Papste zwar die vormalige weltliche Macht nicht zurückgcgeben, aber doch das Recht zugestandcn ward, Abgeordnete bei auswärtigen Mach- ten zu halten, deren Gesandte bei sich anzunehmen, und mehrere Bisthümcr zu besetzen. Fr. Duchholz, Gcsch. der europäischen Staaten seit dem Frieden von Wien. i4 Bändchen. Derl. i8i4 — 28. 12. 144. Fortsetzung. So grosi auch der Zuwachs gewesen war, welchen Frank- reich selbst durch den Lüneviller Frieden und durch die Aus- dehnungen in Italien erhalten hatte; so schienen sie doch die Absichten des Kaisers noch nicht zu befriedigen. Denn im Jahre 1810 war es, wo Napoleon, nachdem sein Bruder Ludwig auf die Krone Hollands verzichtet hatte, (0. Iuly) das ganze Königreich Holland, den Freistaat Wal- lis, und durch Beschluß vom 10. Dec. sogar beträchtliche Theile von Teutschland nebst den Hansestädten mit Frankreich verband, und dadurch die Grenzen Frankreichs bis an dieostsce erweiterte. Nun umschloß das eigent- liche Frankreich, außer den Kolonicen, 130 Departemente. Bei dieser letzten Einverleibung entriß Napoleon nicht nur dem Großherzogthume Berg, sondern auch dem Kö- nigreiche Westphalen bedeutende Ländertheile, nachdem er erst wenige Monate vorher mit dem lctztern den Rest des hannövcrischcn öhurstaates verbunden hatte. Die Souveraine des Rheinbundes: die Herzoge von Oldenburg, von Ah- rembcrg, und die Fürsten von Salm-Salm und von Salm -Kyrburg, wurden durch diesen Vorgang seine Vasallen; besonders aber erregte die Behandlung des Herzogs von Oldenburg den Unwillen Rußlands, mir welcher Macht bereits früher über die Vergrößerung des Herzogthums Warschau , und über die Beobachtung des Continentalfyftems in Hinsicht auf den Handel mit England, das ehemalige gu^o Vernehmen erkaltet war. Doch begann der Krieg zwischen beiden Riesenftaatcn erst im Iuny 1812, nachdem Napoleon vorher, durch befon-

4. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 372

1829 - Leipzig : Hinrichs
372 Achter Zeitraum. schaffte, und eine n c u c Z c i t r e ch n u n g mit diesem Tage cinführtc (die bis zum 1 Jan. 1806 dauerte). Der Convent sprach sogar (13. Dec. 1792) in seinem Ucbermuthe die Frei- heit und Revolutionirung aller europäischen Staaten aus, besonders nachdem Du mouriez und Bo urnon ville die Oeftrcichcr unter dem Herzoge Albert von Sachsen-Teschen und unter Clair fait in der Schlacht bei Gemappc (6. Nov.) besiegt hatten. Nun wurden die Fahnen der Frei- heit in Belgien, in Lüttich, in Aachen, in Mainz, in Savoyen und N i z z a aufgepsianzet, und, als sich Sardinien mit Oeftrcich verbunden hatte, diese beiden letztern Provinzen der Republik als zwei neue Departcmcnte einvcrleibt. Am 23. Nov. 1792 beschloß das teutsch e Reich, das Dreifache des Reichsheeres zu'stellen. — Bald darauf, am 21. Jan. 1793, fiel Lud w ig ö 16 Haupt unter der Guillotine, nach- dem der Prozeß *) gegen ihn vor dem Nationalconvcnte mit stürmischer Leidenschaftlichkeit geführt worden war. Ein verwüstender Bürgerkrieg begann, nach dieser Hinrich- tung, in der Vcndüe; der Convent aber war übermüthig genug, auch an E n g l a n d, an den E r b st a â h a l t c r der Niederlande und an S p a n i e n (Febr. und Marz 1793) den Krieg zu erklären, worauf Portugal, Rußland, der Papst, Neapel und Toskana dem Bunde gegen Frankreich sich anschlossen; nur Schweden, Danemark und die Pi o r t e behaupteten Neutralität **). Im National- convente selbst wütheten zwei Parcheien gegen einander, biö *) Ernst Ludiv. Posselt, Prozeß gegen den letzten König von Frank- reich Ludwig 16 und dessen Gemahlin ir Thl. Nürnb. 1802. 8. — de Seze, Vertheidigung Ludwigs 16. Aus dem Franz. Leipz. 1798. 8. *-) Ernst Ludw. Posselt, Krieg der Franken gegen die wider sie ver- bündeten Machte. 2 Thle. Frks. 179z. 8. I. Gtsr. Pahl, Geschichte des franz. Revolutionskrieges. 3 Theile. Stuttg. 1799. 8. Fr. Gentz, über den Ursprung und Charakter des Krieges gegen die franz. Revolution. Verl. i8»i. 8. Geschichte der Kriege in Europa seit dem Jahre 1792, als Folge der . Staatsveränderung-in Frankreich unter König Ludwig 16. Th. 1 u. 2. Leipz. 1827 f. 8. (wird fortgesetzt.)

5. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 374

1829 - Leipzig : Hinrichs
Achter Zeitraum. m über die zugefrornen Flüsse in die Niederlande (Fan. 1795), die, nach der Flucht des Erbstatthalters nach England, als batavische Republik ausgesprochen wurden. Dieser nach französischem Muster umgebildete Freistaat mußte das Land längs der Maas von Mastricht bis Venloo an Frankreich abtretcn, und mit demselben (16. Mai) ein Bündnis; abschlic- ßcn, worauf England an Batavicn den Krieg erklärte. Auch gegen die Spanier hatten die ost- und westpyrenäischen republikanischen Heere gesiegt, und beide standen bereits auf spanischem Boden, als Spanien im Frieden zu Basel (22. Zul. 1795) sich mit Frankreich aussöhnte, und demselben seinen Anthcil an Domingo abtrat. Schon vorher war Preußen durch den Frieden zu Basel (5. Apr. 1795) von der Coalition zurückgetretcn, und ließ seine jenseits des Rheins gelegenen Länder in Frankreichs Händen. Später (5. Mai) vereinigten sich Frankreich und Preußen zu einer De- marca tionsli nie für das nördliche Deutschland, und Hessen-Kassel schloß ebenfalls (28. Aug. 1795) einen Separatfrieden mit Frankreich. 138. Frankreich unter der Directorialregicrung. Mit der Einführung der dritten Verfassung erhielt Frankreich (27. Oct. 1795) auf einige Zeit eine festere Hal- tung im Innern und nach außen; denn nach dieser Ver- fassung befand sich die gcsetzgcbende Gewalt in den Händen zweier Räthe, des Rath cs de r F ü n fh u n d crt, der die Gesetze vorschlug, und des Rath cs der Alten von 250 Mitgliedern, der diese Vorschläge annahm oder verwarf. Die vollziehende Gewalt lag in den Händen von fünf ge- wählten Direktoren, von welchen einer in jedem Fahre neu gewählt ward. Zwar traten, — nach den Separatfriedcnsschlüssen von Preußen, Spanien, Toska na und Hessen-Kassel mit Frankreich, — Oestreich, England und Ruß- land (28. Sept. 1795) in einer Tripleallianz zur nachdrück- lichsten Fortsetzung des Krieges zusammen; auch riefen die Emigranten, die sich unter Eonds im Breisgau versammelt

6. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 420

1829 - Leipzig : Hinrichs
420 Achter Zeitraum. Der Churfürft von Hessen-Kassel vertauschte einige Aemtcr an Hannover, Preußen und Weimar, und erhielt dagegen den von Preußen in Besch genommenen Theil von Fulda, von welchem der Churfürst (16. Fcbr. 1816) den Titel eines Groß Herzogs von Fulda annahm. Der Groß Herzog von Hessen überließ das Hcrzogthum West- phalcn an Preußen, verzichtete auf die Souvcrainetät über Hessen-Homburg, und trat an Hessen-Kassel und Bayern einige Aemtcr ab. Dagegen erhielt er Mainz, den Kreis Alzci, die Cantone Worms und Pfeddersheim von; Spcyer- schcn Kreise, und, zugleich mit Hessen - Kassel, die Landes- hoheit über die Fürsten und Grafen von Isenburg; doch sollte Mainz (so wie Landau und Luxemburg) tcutsche Bundes- festung bleiben. — Der Landgraf von Hessen -Homburg nahm (15. Jul. 1816) den Titel eines souvera inen Land- grafen an, und erhielt eine Gcbietsvcrgrößerung durch den Canton Mcißenheim und Thcilc vom Canton Grumbach. — Der Gro ß h c r z o g v o n W c i m a r gewann, durch Vertrag mit Preußen, die Herrschaft Blanlenhayn, die niedere Graf- schaft Krannichfeld, den größten Theil des Neustadtcr Krei- ses, und einige Thüringische, Erfurtische und Fuldaische Aemtcr. —• Der Herzog vocoburg erhielt einen Be- völkerungszuwachs von 20,000 Menschen jenseits des Rheins in dem Fürstenthume Lichten b erg, und der Gro ß he r- z o g von M e ck l c n b u rg - S t r e l i tz 10,000 Menschen im ehemaligen Saardepartement, die er aber an Preußen (21. Mai Is 19) überließ, welches ihm 1 Miss. Thalcr zahlte. -— Der Landerbcstand des Herzogthums Nassau ward durch Staats- und Tauschvertrage mit dem Könige der Nie- derlande und dem Könige von Preußen wesentlich verän- dert. — Dem Herzoge von Oldenburg wurden 20,000 Einwohner in einem Landstriche jenseits des Rheins, welcher den Namen Fürstenthum Birkenfeld erhielt, die russische Herrschaft Jever, und 5000 Einwohner von Han- nover überlassen. Für die endliche Entscheidung aller in dem Bundcsver- trage zweifelhaft gebliebenen Gegenstände über die inncrn und äußern Verhältnisse Tcutschlands ward — nach den

7. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 427

1829 - Leipzig : Hinrichs
Preußen. 42/ gleich wahrend dieser Negierung durch ein preußisches Heer (1787) die Streitigkeiten der Niederländer mit dem Hause des Erbftatthalters beseitigt, Anspach und Bayreuth (1791) noch bei Lebzeiten des letzten kinderlosen Markgrafen gewonnen, und die Grenzen des Staates durch die zweite und dritte Theilung Polens (1793 und 1795) be- trächtlich erweitert (§. 129) wurden, nachdem der König das im Jahre 1789 mit Polen abgcschloffene Bündniß im Jahre 1792 aufgclösct hatte. — Durch die Neichenbachcr Convention (1790), in welcher Preußen die Integrität der Länder der Pforte, während des damaligen Krieges derselben mit Nußland und Ocstreich, garantirle, war Preußen mit den beiden letzten Mächten in eine Spannung gekommen, welche mit Rußland erst bei der zweiten Thcilung Polens, mit Ocstreich aber bereits zu Pillnitz (Aug. 1791) ausgeglichen ward, wo sich L eo p o ld 2 und Friedrich Wilhelm 2 zu gemeinschaftlichen Maas- rcgcln in Hinsicht der französischen Revolution vereinigten. Das Bündniß beider Fürsten (Fcbr. 1792) war eine Folge jener persönlichen Zusammenkunft, und lebhaft nahm Preußen Theil an dem Kriege gegen Frankreich in der ersten Zeit. Allein schon am 5. Apr. 1795 trat Preußen in dem Frieden zu Basel aus dem Kampfe gegen Frankreich zurück, und ließ seine jenseits des Rheins gelegenen Länder, gegen eine ihm in geheimen Artikeln zugesicherte Entschädigung, in Frankreichs Händen. Diese Entschädigung erfolgte erst unter der Regierung Friedrich W i l h e l m s 3 (seit 16. Nov. 1797) in dem Reichsdcputationshauptschluffe (1803), und vermehrte die Staatskraft Preußens durch einen bedeutenden Zuwachs an Bevölkerung in den Fürstcnthümcrn Münster, Paderborn, Hildes heim, Erfurt und Eichöfcld, in den Abteien Herforden, Quedlinburg, Essen, Elten, Werden und Kappen bcrg, und in den Reichsstädten Nordhausen, Mühlhausen und Goslar mit ihren Gebieten. Frédéric Guillaume 2. 3 Voll. Paris, 1s00. 8. — Teutsch. im Auszüge, 1801. 8.

8. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 200

1829 - Leipzig : Hinrichs
200 Sechster Zeitraum. (923) Lothringen mit Teutschland, und ernannte den lothringischen Grafen Giselbert zum Herzoge des Landes. Die Ungarn nöthigte er (922), durch die Gefangcnnch- mung eines ihrer Anführer, zu einem neunjährigen Waffenstillstände, während welcher Zeit er seine deut- schen in den Kämpfen gegen die Slaven übte, und gegen sie, auf erobertem Boden, mehrere neue Grenz Provinzen mit festen Plätzen z. B. die Mark Meißen 928, die Mark Nordsachsen (Brandenburg) 931, und die Mark Schleswig 931, und neue Städte (z. B. Q.uedlin- burg, Nordhausen, Duderstadt) anlcgte, so wie ec überhaupt durch die großen Vorrechte, die er den Städte- bcwohncrn verlieh, die Abneigung der Teutschcn gegen das Leben in Städten zu heben suchte. Vielfach hatte er durch diese Bckriegung slavischcr Stämme seine Teutschcn auf den Kampf mir den Ungarn vorbereitet, als diese im Jahre 933 in zwei Heereshaufen durch Meißen und Thü- ringen gegen Sachsen hinstürmtcn. Die eine Masse ward von den Sachsen und Thüringern aufgcricbcn; die zweite schlug Heinrich bei Merseburg (934) in die Flucht. — Als aber dieser Held und Begründer einer neuen Ordnung in Teutschland auch nach Italien ziehen, und die italische Krone erwerben wollte, starb er (2. Jul. 936) zu Memleben. Ihm folgte sein Sohn Ottol *) (936 — 973), doch nicht mit des Vaters umschließendem Geiste. Otto überließ (ums Jahr 938) sein Herzogthum Sachsen einem tapfern eingebohrnen Sachsen Hermann Billung, hatte aber in seiner eignen Familie mehrere Jahre mit seinen Brüdern und seinem Schwager, dem Herzoge G i sc l b e r t von Lothringen, zu kämpfen, der von dem Könige von Frankreich unterstützt ward. Als der geschlagene Giselbert auf seinem Rückzüge aus Teutschland in dem Rheine ertrank, belehnte Otto den Grafen Konrad von Worms mit Lothringen, und gab ihm seine Tochter Luitgard. Sein Sohn L u d o l p h er- hielt von ihm (949) das Herzogthum Schwaben, und *) Lgt. Gthe. Voigtei, Geschichte des teutschcn Reiches unter Otto dem Großen. Halle 1802. 8.

9. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 279

1829 - Leipzig : Hinrichs
Deutschland untcf Ferdinand 2 dis zum westph. Frieden. 27v verschaffte demselben die säcularisirte Abtei Hirsch selb und einen Theil der Grafschaft Schauenburg. — Außerdem wurde für das pfälzische Haus eine achte Ehurwürde errichtet, und Karl Ludwig, der Sohn des geachteten Friedrichs 5, in der Unterpfalz h erg este llt, so wie auch sehr viele andere teutsche Fürsten (Wirtem- berg, Baden- Durlach, Nassau, Isenburg, Wal- d c ck rc.) wieder zu dem Besitze ihrer Länder gelangten. — Da noch überdies den tculschcn Rcichsständen die Landes- und Territocialhoheit und zugleich das Recht zuge- sichcrt ward, unter sich selbst und mit auswärtigen Mächten Bündnisse — nur nicht gegen Kaiser, Reich und gegen den Landfrieden — a bzus chließen; so ward seit dieser Zeit der Unterschied zwischen unmittelbaren und mittelba- ren Ständen in Teutschland wichtig und bedeutend. Je höher aber seit diesem Frieden das Ansehen der vorzüglichsten teutschen Reichsfürsten stieg, und je mehr sich nun in Teutsch- land ein kräftiges Leben in Hinsicht auf Cultur, Aufklärung pnd Gewerbsfteiß regte; desto größere Summen kosteten auch seit dieser Zeit die Hofhaltungen der Fürsten und die stehenden Heere, und desto mehr verloren die ehemals beinahe ganz unabhängigen Städte an ihren Vorrechten; ja viele freie Städte kamen seit dieser Zeit ganz unter die Ge- walt benachbarter Fürsten; so Erfurt, Braun schweig, Münster u.a. Von dem mächtigen hanseatischen Bunde blieben blos noch drei, Hamburg, Bremen und Lübeck, durch Erneuerung ihrer ehemaligen Verbindung, näher vereint. Guil. Hyac. Bougeant, histoire des guerres et des négociations, qui précédèrent le traité de West- plialie, composée sur les mémoires du Comte d’Avoux. 3 T. Paris, 1727 sqq. 4. (N. E. 6 T. 1751. 8.) — Deutsch, mit Anmerk, von Fr. Eberh. Rambach. 4 Thle. Halle, 1758 jf. 8. 3- Ehsiph. Krause, Lehrb. der Gesch. des Zojahrigen Krie/ ges und des westphäl. Friedens. Halle, 1782. 8. Fr. S ch i l l e r, Gesch. des Zojàhrigen Krieges. 2 Thle. N. A. Leipz. 1802. 8. 3. Steph. P ü l t e r, Gesch. des westph. Friedens. G5tt. 1795. 8.

10. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 309

1829 - Leipzig : Hinrichs
Frankreich unter den Regenten aus dem Hause Bourbon. 309 Geschäfte leitete, in Verbindung mit Schweden, den großen Erfolg des wcstph all scheu Friedens zu Münster (1648) herbei, in welchem Frankreich, außer der bestätigten Oberhoheit über Metz, Verdun und Toul, den Elsaß und Sundgau, nebst mchrcrn andern Vorthcilcn, gewann, und die Garantie der tcutschcn Rcichlverfaffung, zugleich mit- Schweden, übernahm. »Nur mit Spanien dauerte noch der Kampf fort bis zum pyrenaischcn Friedcn (7, Nov. 1659), in welchem die Grafschaft R-oussillon, Artois und ein Theil von Flandern an Frankreich kam, so wie dieser Friede zugleich die Vermahlung Ludwigs 14 mit Maria Theresia, der ältesten Tochter Philipps 4 von Spanien, einleitcte.— So drückend Ludwigs Regierung für das Ausland, und so will- kührlich sic im Innern Frankreichs war, wo die Stande des Reiches seit 1614 nicht mehr zusammcnbcrufen wurden; so hob sich doch der Staat durch Mazarins Politik und unter Eolbcrts (seit 1661) weiser Verwaltung, der den höhern Gcwerbsstciß beförderte und das Kolonialsystem der Franzo- sen begründete. — Nur daß Ludwigs verschwenderische Hof- haltung, seine Kriege und sein großes stehendes Heer, aller Steigerung der Abgaben ungeachtet, bei seinem Tode eine Schuldenlast von 2600 Mill. Livr. auf den Staat gebracht hatten! Ludwigs Versuch, nach dem Tode seines Schwiegervaters, die spanischen Niederlande (1065) an sich zu bringen, scheiterte an der Tripleallianz zwischen Holland, England und Schweden, die den König zu dem Frieden von Aachen (2. Mai 1668) nöthigtc, ob er gleich mehrere eroberte feste Plätze in Belgien behielt. — Bevor er noch seine Rache den Niederländern für diesen durch sie vereitelten Plan ent- gelten ließ, nöthigtc er den Herzog Karl 4 von Lothrin- gen, ihm sein Land zu vermachen. Dieser bcreuete aber den gethanen Schritt, und ward (1669) von Ludwig aus seinem Hcrzogthume vertrieben. Karls 4 Neffe, der Herzog Karl 5, nahm späterhin die harten Bedingungen nicht an, unter welchen er sein Land zurück erhalten sollte. Dieß ge- schah erst unter dessen Sohne (169/) im Frieden zu Nyßwick,
   bis 10 von 196 weiter»  »»
196 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 196 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 1
1 2
2 12
3 3
4 7
5 0
6 0
7 1
8 94
9 0
10 5
11 1
12 6
13 15
14 0
15 3
16 3
17 0
18 1
19 1
20 0
21 1
22 2
23 0
24 1
25 25
26 18
27 4
28 11
29 5
30 0
31 16
32 14
33 0
34 59
35 67
36 7
37 2
38 1
39 16
40 3
41 1
42 3
43 0
44 0
45 6
46 12
47 24
48 1
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 2
1 2
2 0
3 17
4 4
5 4
6 1
7 8
8 16
9 6
10 17
11 3
12 1
13 0
14 0
15 7
16 7
17 13
18 14
19 1
20 15
21 2
22 0
23 2
24 0
25 2
26 0
27 1
28 0
29 13
30 1
31 0
32 8
33 1
34 10
35 0
36 13
37 45
38 3
39 1
40 5
41 9
42 1
43 1
44 68
45 8
46 10
47 0
48 0
49 0
50 0
51 11
52 1
53 12
54 1
55 0
56 1
57 17
58 1
59 3
60 4
61 2
62 0
63 3
64 0
65 1
66 7
67 1
68 17
69 13
70 2
71 1
72 15
73 71
74 69
75 3
76 3
77 4
78 2
79 1
80 32
81 0
82 2
83 4
84 0
85 11
86 28
87 1
88 1
89 1
90 0
91 2
92 8
93 0
94 3
95 1
96 28
97 1
98 15
99 2

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 249
1 211
2 62
3 79
4 82
5 331
6 421
7 363
8 130
9 800
10 116
11 91
12 156
13 107
14 125
15 93
16 407
17 80
18 230
19 269
20 189
21 202
22 63
23 37
24 285
25 203
26 83
27 228
28 122
29 305
30 129
31 228
32 317
33 487
34 400
35 73
36 66
37 56
38 70
39 669
40 163
41 14
42 150
43 127
44 235
45 198
46 81
47 185
48 231
49 193
50 81
51 97
52 103
53 130
54 375
55 281
56 55
57 119
58 106
59 428
60 134
61 68
62 333
63 192
64 219
65 71
66 156
67 99
68 98
69 67
70 97
71 70
72 51
73 254
74 335
75 250
76 209
77 169
78 162
79 119
80 291
81 854
82 66
83 341
84 69
85 375
86 155
87 325
88 257
89 199
90 92
91 513
92 550
93 264
94 662
95 162
96 183
97 153
98 1010
99 356
100 120
101 269
102 112
103 718
104 303
105 15
106 129
107 284
108 85
109 418
110 176
111 22
112 34
113 560
114 146
115 90
116 24
117 66
118 84
119 318
120 58
121 78
122 62
123 79
124 175
125 116
126 214
127 1286
128 196
129 266
130 301
131 351
132 187
133 276
134 436
135 75
136 1068
137 146
138 161
139 62
140 124
141 19
142 277
143 94
144 196
145 181
146 95
147 83
148 130
149 113
150 200
151 40
152 220
153 196
154 123
155 111
156 99
157 38
158 73
159 322
160 253
161 42
162 125
163 233
164 108
165 278
166 290
167 44
168 114
169 99
170 167
171 130
172 107
173 768
174 176
175 792
176 488
177 851
178 265
179 193
180 111
181 218
182 615
183 692
184 550
185 177
186 283
187 210
188 125
189 450
190 24
191 380
192 223
193 340
194 133
195 448
196 50
197 362
198 205
199 423