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1. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 27

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 27 — besonders für Getreide, Wein, Obst und Kohlen. Im Breisgau liegt Freiburg. Universität und schönes Münster, am Bodensee Konstanz, bekannt durch das Konzils auf dem Friedrich I. 1415 mit Brandenburg belehnt und Huß verbrannt wurde. Der Schwarzwald hat keine größeren Orte. Erwähnenswert ist nur Pforzheim als Fabrikstadt für Gold- und Silberwaren. Abb. 15. Mannheim. 2. Das Reichsland Elsaß-Lothringen liegt Baden gegenüber auf § 21. dem linken Rheinufer. Es umfaßt den südlichen Teil der linksrheinischen Ebene, den Ostabhang der Vogesen und den nördlichsten Teil des Loth- ringischen Stufenlandes. Der südliche Teil heißt Elsaß, benannt nach der Jll (Sassen an der Jll), der nördliche Lothringen. Das Land steht unter einem kaiserlichen Statthalter, der in Straßburg seinen Sitz hat. Vor etwa 200 Jahren haben es die Franzosen Deutschland entrissen (Straßburg 1681); seit 1871 ist es wieder mit dem Mutterlande ver- einigt. Daß die Bewohner Deutsche sind, zeigen sie in ihrer Sprache, ihren Sitten und auch in der Bauart ihrer Häuser. Nur iu den Grenz- bezirken, namentlich in Lothringen, wohnen Franzosen. In der äußerst fruchtbaren Rheinebene ist der Obst- und Weinbau beträchtlich; auch Tabak, Hopfen und Getreide werden angebaut. Im Saar- und Mosel- gebiet blühen Bergbau und Eisenindustrie, in den Vogesentälern und um Mülhausen wird Baumwollenindustrie getrieben. Wie in Baden, so bleiben auch hier die größeren Städte etwas vom Rhein entfernt. Sie liegen fast alle an der Jll, die für den Verkehr wichtiger ist als der Rhein. Strasburg, die Hauptstadt des Reichslandes, 179 000 Einw., ist Universitäts- stadt und eine der stärksten Festungen. In seinem Münster besitzt es ein herrliches Bau- denkmal des Mittelalters. Seit seiner Wiedervereinigung mit dem Mutterlande hat

2. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 58

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 58 — den Bürgern auf 6 Jahre gewählt werden, haben über alle Gemeinde- angelegenheiten zu beraten, über die Ausgaben für die Verwaltung und über die Aufbringung von Gemeindesteuern zu beschließen. i) Geschichtliche Bedeutung. Frankfurt hat schon frühe zu den bedeutendsten Städten Deutschlands gezählt und in der deutschen Geschichte eine wichtige Rolle gespielt. Viele denkwürdige Gebäude und Denkmäler legen Zeugnis von seiner großen, reichen Vergangen- heit ab. In der alren Pfalz, die an der Stelle des jetzigen Saalhofes stand, haben einst die karolingischen Kaiser Hos gehalten. Im ehr- würdigen Dome ist so mancher deutsche Kaiser gekrönt worden. Im altertümlichen Kaisersaal des Römers haben die deutschen Fürsten oft beim festlichen Krönnngsmahl gesessen. Im Bundespalais hielt von 1815—1866 der deutsche Bundestag seine Sitzungen ab, und in der Paulskirche tagte 1848 das deutsche Parlament. Jin Hotel zum Schwan wurde 1871 der Friede mit Frankreich geschlossen. Goethe, Deutsch- lands größter Dichter, ist hier geboren. Durch die Einverleibung in den preußischen Staat im Jahre 1866 ist zwar die alte Reichsstadt- Herrlichkeit verloren gegangen; doch hat Frankfurt seitdem einen un- geahnten Aufschwung genommen und gehört heute zu den größten und schönsten Städten des Deutschen Reiches. 2. Westfalen. 42. Westfalen breitet sich in der Gestalt eines Dreiecks zwischen der mittleren Weser und dem Unterrhein aus. Es umfaßt den westlichen Teil des Weserberglandes, das Münsterland und das Sauer- fand. In den beiden ersteren Gebieten bilden Ackerbau und Viehzucht, in dem letzeren Berg- bau und Industrie die Haupt- erwerbsquellen der Bevölke- rung. Die Provinz besteht aus 3 Regierungsbezirken: Münster, Minden und Arns berg. Die Hauptstadt ist Münster im Münsterlande, 90g00 Einw. In dem großen Saale des Rat- Hauses wurde 1648 der West- fälische Friede geschlossen, An den Wänden hängen noch die Bilder der Gesandten, die die Verhandlungen führten. Im Süden der Münsterer Bucht liegt in äußerst fruchtbarer Umgebung Loest (sp. Söst). Andere größere Städte hat das Münsterland, da die Industrie hier fehlt, nicht auszuweisen. An der Weser, in der Nähe der Westfälischen Pforte, Abb. 36. Die Provinz Westfalen.

3. Bis zum Interregnum - S. 151

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
— 151 — zu der Zeit, da der Kaiser mit dem Papste im Kampfe lag, große Verluste. Die von jenem eingesetzten Bischöfe und Äbte wurden von Rom aus fortgesetzt mit dem Banne belegt und damit die Vasallen und Untergebenen vom Gehorsam entbunden. Diese hatten somit eine erwünschte Gelegenheit, sich ihrer Verpflichtungen zu entziehen. Die Zinsbauern und abhängigen Leute leisteten keine Dienste und lieferten keine Erträge mehr ab, und Mitglieder des zahlreichen armen Adels, ja Fürsten und Grafen suchten vom Kirchengut an sich zu reißen, was nur möglich war, und darin standen die Anhänger des Papstes den Gegnern desselben nicht nach. Da ferner in der Zeit des Streites vielfach eine doppelte Besetzung der hohen geistlichen Ämter vorkam, so verschenkte jeder Inhaber eines solchen, um sich zu behaupten, große Teile der Besitzungen an seine Freunde, oder es kam sogar zu blutigen Kämpfen zwischen den Gegnern, wobei fruchtbare Strecken arg verwüstet wurden. So war das Kirchengut der Beraubung oder der Verschleuderung ausgesetzt, und nur wenige geistliche Stiftungen haben in ruhigeren Zeiten einen Teil ihrer verlorenen Güter zurück erlangen können. c) Organisation der Kirche. Die deutsche Kirche zerfiel in die sechs Kirchenprovinzen oder Erzbistümer Mainz, Köln, Trier, Bremen, Salzburg, Magdeburg. Unter ihnen nahmen die erstgenannten drei rheinischen eine bevorzugte Stellung ein, den ersten Rang behauptete Mainz. Mit ihm war das Amt eines Stellvertreters des Papstes in Deutschland verbunden, und sein Gebiet erstreckte sich säst über die Hälfte Deutschlands. Jede Proviuz umfaßte eine Anzahl Bistümer oder Bischofsbezirke. Doch nahmen die Bischöfe dem Erzbischof gegenüber keine untergeordnete Stellung ein. Sie erhielten zwar von ihm die Weihe und hatten auch auf den Provinzialsynoden, die er abhielt, zu erscheinen oder sich vertreten zu lassen, im übrigen aber waren sie ihm nebengeordnet. Die allgemeinen Angelegenheiten der Kirche wurden auf Synoden verhandelt; es gab neben den obengenannten Provinzialsynoden die Reichssynoden. Sie waren, da die hohen Geistlichen zugleich als weltliche Fürsten auf den Reichstagen zu erscheinen hatten, in der Regel eng mit diesen verbunden und bildeten nur einen Teil derselben. Waren die weltlichen Angelegenheiten erledigt oder verhandelten die Reichsfürsten noch darüber, so traten die Kirchenfürsten zur Beratung her kirchlichen Angelegenheiten

4. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 119

1887 - Leipzig : Kesselring
Zustand Deutschlands unter den Hohenstaufen 1138 1254. 119 1. Unter den Hohenstaufen ruhte, wie unter ihren Vorgngern, das deutsche Staatstnm auf dem Lehnswesen. Der Komg besa die bckste Macht, die als unmittelbar von Gott stammend betrachtet wurde. Doch bte er dieselbe nicht in allen Dingen selbst aus, sondern verlieh sie an andere, die dadurch in ein abhngiges Verhltnis, tn dte Stellung der Pasallen zu ihm kamen. Verliehen wurden auf solche Art Lander Guter Gerichtsbarkeiten, Zlle und andere Gerechtsame. Wie der Kaiser seine Vasallen, fo hatte der Vasall wieder seine Untervasallen. Als Inhaber der rmischen Kaiserkrone richteten dte Hohenstaufen vor allem ihr Augenmerk auch auf Italien. Dabei gerieten sie aber tn Streit mit dem ppstlichen Stuhl, und von neuem und hefttger entbrannte der Kampf zwischen Kaisertum und Papsttum. Neben den groen kirchlichen Gestalten eines Alexanders Iii. (1159 -1181). In n o cenz Iii. (11981216) und Gregors Ix. (12271241), welche die ^bee eines sichtbaren, die ganze christliche Welt uinfasfenben (Messtaats zu verwirk* liehen trachteten, suchten die nicht mmder bedeutenden Kaiser Friedrich 1.I und Friedrich Ii. ihren Thron der den Ppstlichen Stuhl zu Men. mm Die Ppste aber siegten, und mit dem zweiten Fnebnch erlischt der Glanz 6et Dennbei dem Kampf mit Italien bten die Hohenstaufen Rechte ein auf benen die Macht des Knigtums beruhte Um sich namltch aeaen die von den Ppsten aufgestellten Könige ober gegen die alten Gegner ihres Hauses, die Weifen, behaupten zu knnen begnstig en die Hohenstaufen die kleineren Lehnstrger, zerstckelten zu ^beren Gunsten die eigenen Familiengter und suchten ^Herzogtmer mglichst zu fchtvachen ^ 3 ober zu verkleinern1. Deutschland war daher m mehr als 1000 (ohne tmnn Kiedrich Ii. 1215-1250, Konrad Iv. 1250-1254. Nach dem Tode Konrads Iv. trat in Deutschland das Interregnum 1254-1273 ein. i Tie wichtigsten nderungen der fnf damaligen Herzogtumer fino folgende: Aus Lothringen gingen hervor: die Landgrasjchaft Elsa und das Herzogtum Trabant: die reichsunmittetbaun Grafschaften Luxemburg, Limburg, Geldern, Flan-dem, Hennegau, Holland, Jlich, Kleve, Berg; die die Bistmer Utrecht, Lttich, Metz, Toul, Verdun und dte Reichsstdte Aachen und Blit. Schwaben hrte mit Konradins Tod 1268 auf und zerfiel tn eine Menge reichsunmittelbarer Gebiete (Wrtemberg, Baden, Hohenzollern, Habsburg) und Reichsstdte (Augsburg. Ulm, Straburg :c. ic.). ^ucn' l0/ "nt" Welfen, kam 1180 an die Wittelsbacher, doch wurden sterreich, Tirol, Steiermark, Krnten, das Erzstift Salzburg und die Reichsstadt Regensburg davon getrennt. sterreich mit dem 1200 Steiermark, Krnten und Kram verbunden ward, kam 1250 an Ottokar von Bhmen und 1278 an das Haus Habsburg, das 13b3 auch Tirol erwarb. Franken hrte 1125 auf und fiel meist an die Pfalzgrafen der Rhein: auerdem erstanden daraus ein Teil des Erzbistums Mainz sowte dte Bistmer Speier, Worms, Fulda, Wrzburg, Bamberg; die Grafschaften Henneberg und Nassau: die Reichsstdte Frankfurt, Nrnberg :c. und spater die Frstentmer Ansbach und Baireuth. - Sachsen hrte 1180 auf. Brandenburg, Oldenburg, Braunschweig. Lneburg, Mecklenburg, Holstein, Anhalt und Pommern wurden unabhngig Westfalen fiel an Kln; Lbeck, Hamburg und Bremen wurden Re:chs-stbte. Einige Gebiete kamen an die Erzbifchfe von Mamz. Magdeburg und Bremen und die Bischfe von Osnabrck, Paderborn, Halberstadt. Hildesheim, Verden, Munster und Minden; den Rest erhielt Bernhard von Askanien als (neues) Herzogtum Sachsen (Wittenberg); dieses fiel 1423 an die Markgrafen von Meien ans dem Hause Wettin, welche schon seit 1247 die Landgrafschaft Thringen besaen.

5. Mitteleuropa - S. 24

1917 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— u — Den größten Anteil hat die Rheinprovinz; im Osten reichen auch die Provinzen Westfalen und Hessen-Nassau herein. § 20. Die Rheinprovinz breitet sich zu beiden Seiten des Rheins aus; sie umfaßt den Westflügel des Rheinischen Schiefergebirges, die Cölner Bucht und den nordwestlichen Teil des Westerwaldes und des Sauer- laudes. Die Flußtäler und Industrie- bezirke sind dicht, die rauhen Gebirge dünn bevölkert. Im Ruhrgebiet wohnen bis 600, im Neuwieder Becken 300 und in der Eifel nur 40 Menschen auf 1 qkm. Die Nah- rungsquellen in den Ebenen und Tälern sind Industrie und Bergbau, Wein- und Ackerbau, Handel und Fremdenverkehr, auf den Höhen Walo- Wirtschaft, Viehzucht und Ackerbau. Die Rheinprovinz wird in fünf Regie- rungsbezirke eingeteilt: Koblenz, Cöln, Düsseldorf, Trier und Aachen. Koblenz liegt an der Mündung der Mosel. Es war früher eine starke Festung. Die Festungswerke mußten jedoch nach dem Friedensvertrag von Versailles geschleift werden. Bonn, 88000 Einw., schöne Universitätsstadt, liegt dem Siebengebirge gegenüber. Abwärts am Rhein solgt Cöln, 634000 Einw. An einem großen schiff- baren Sirome gelegen, ist es heute der wichtigste Handelsplatz West- deutschlands. Bis hierher können selbst große Seeschiffe den Rhein be- fahren. Ein bedeutender Handelsartikel ist das Cölnische Wasser, das in vielen Fabriken hergestellt wird. Cöln war auch stark befestigt und bildete mit Dentz einen Waffenplatz ersten Ranges; die Festung ist indessen auch ein Opfer des Vertrags von Versailles geworden. Der Cölner Dom ist das herrlichste Denkmal deutscher Baukunst. Seine beiden Türme find 156 m hoch und werden in Deutschland nur noch vom Münster in Ulm (161 m) an Höhe übertroffen. An Flächen- inhalt und Schönheit dagegen überragt er alle andern großen Dome (in Ulm, Straßburg und Speyer). Das stolze Bauwerk ist schon 1248 begonnen woiden; doch konnte es, da die Arbeiten zuweilen jahrhunderte- lang gänzlich ruhten, erst I8o0 vollendet werden. Abb. 17. Die Nsiomprovinz.

6. Mitteleuropa - S. 28

1917 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 28 — Lieblingssitz Karls des Großen, ehemalige Krönungsstadt der deutschen Kaiser, Badeort und bedeutende Fabrikstadt für Tuchwaren. Krefeld, 129900 Einw., ist der Mittelpunkt der deutschen Seidenindustrie. Verluste durch den Friedensvertrag von Versailles. Die Rheinprovinz ist durch die Bestimmungen des Vertrages von Versailles besonders schwer betroffen. Die an der belgischen Grenze liegenden Kreise Malmedy und Eupen — 1000 qkm mit 62 000 Einwohnern — mußten an Belgien abgetreten werden, obwohl die Bevölkerung sast rein deutsch ist. Man hat uns dieses Gebiet entrissen, um Belgien die dortigen ausgedehnten Fichtenwälder und reichen Zinkgruben zu verschaffen. Einen weiteren empfindlichen Verlust erleidet die Provinz im Süden dadurch, daß das Saargebiet für 15 Jahre von Deutschland abgetrennt und unter die Aufsicht des Völkerbundes gestellt wird. Der Völkerbund ist eine Vereinigung der uns bisher feindlichen und einiger neutralen Staaten, die- in Zukunft Streitigkeiten zwischen den Völkern schlichten soll. Das Saarbecken umfaßt 1883 qkm und 650000 Ein- wohner. Von großer Bedeutung sind seine reichen Kohlengruben, die namentlich Süddeutschland mit Kohlen versorgten. Während der 15 Jahre Besetzung hat Frankreich das Recht, die Kohlengruben auszubeuten als Entschädigung für die Schäden, die seine Kohlenbergwerke während des Krieges erlitten haben. Nach dieser Zeit sollen die Bewohner durch Abstimmung entscheiden, ob sie zu Deutschland zurückkehren oder mit Frankreich vereinigt sein wollen. Wenn das Gebiet wieder an Deutsch, land zurückfällt, so ist dieses verpflichtet, die Bergwerke wieder zurück- zukaufen. Ferner halten die Entente-Mächte das deutsche Gebiet westlich des Rheins während eines Zeitraumes von 15 Jahren mit ihren Truppen besetzt. Durch diese Maßregel soll Deutschland gezwungen werden, die harten Bestimmungen des Friedensvertrages zu erfüllen. Eingeschlossen in die Besetzung sind auf der rechten Rheinseite die Brückenköpfe von Cöln, Koblenz und Mainz, ersterer für 5, der zweite für 10 und der dritte für 15 Jahre. Deutschland muß die feindlichen Truppen — 136000 Mann, darunter 20000 Schwarze — unterhalten, wofür es in einem Jahre allein 40 Milliarden Papiermark aufzuwenden hatte. Die Besetzung ist für die Bevölkerung des davon betroffenen Gebietes sehr drückend, für den Verkehr und das Erwerbsleben sehr störend. Frankreich strebt danach, das Rheinland dauernd zu besetzen, es vom

7. Mitteleuropa - S. 108

1917 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 108 — land entrissen (Straßburg 1681); von 1871—1918 war es wieder mit dem Mutterlande vereinigt; doch ist es durch den Vertrag zu Ver- sailles aufs neue Deutschland verloren gegangen. Daß die Bewohner Deutsche sind, zeigen sie in Sprache, Sitten und in der Bauart ihrer Häuser. Nur in den Grenzbezirken, namentlich in Lothringen, wohnen Franzosen. In der äußerst fruchtbaren Rheinebene ist der Obst- und Weinbau beträchtlich; auch Tabak, Hopfen und Getreide werden angebaut. Im Saar- und Moselgebiet blühen Bergbau und Eisenindustrie, in den Vogesentälern und um Mülhausen wird Banmwollenindnstrie getrieben. Wie Abb. 82. Der Dom zu Speyer. in Baden, so bleiben auch hier die größeren Städte etwas vom Rhein entfernt. Sie liegen fast alle an der Jll, die für den Verkehr wichtiger ist als der Rhein. Ttratzburg, die Hauptstadt des ehemaligen Reichslandes, 179 000 Einw., ist Universitätsstadt und eine der stärksten Festungen. In seinem Münster besitzt es ein herrliches Baudenkmal des Mittelalters. Während seiner Vereinigung mit dem Mutterlande hat Straßburg einen mächtigen Aufschwung genommen und sich infolge seiner günstigen Lage zum Haupthandelsplatz des ganzen Oberrheins entwickelt. An der Jll aufwärts liegen die gewerbtätigen Orte Kolmar und Mülhausen; letzteres hat

8. Mitteleuropa - S. 107

1917 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 107 — treibe, Wem und Obst. Freiburg im Breisgau besitzt eine Universität und ein schönes Münster. Konstanz am Bodensee ist bekannt durch das Konzil, auf dem Friedrich I. 1415 mit Brandenburg belehnt und Huß verbrannt wurde. Der Schwarzwald hat keine größeren Orte. Erwähnens- wert ist nur Pforzheim als Fabrikstadt für Gold- und Silberwaren. Abb. 81. Das Straßburger Münster. 2. Das ehemalige Reichsland Elsaß-Lothringen liegt Baden § 95. gegenüber auf dem linken Rheinufer. Es umfaßt den südlichen Teil der linksrheinischen Ebene, den Ostabhang der Vogesen und den nörd- lichsten Teil des Lothringischen Stufenlandes. Der südliche Teil heißt Elsaß, benannt nach der Jll (Sassen an der Jll), der nördliche Lothringen. Vor etwa 200 Jahren haben es die Franzosen Deutsch.

9. Mitteleuropa - S. 109

1917 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 109 — die größten Webereien Süddeutschlands. Bekannte Schlachtorte sind Weitzenburg und Wörth (1870). Die Hauptstadt Lothringens ist Metz an der Mosel. Als Grenzfestung gegen Frankreich hatte es für die Sicherheit des Landes eine große Bedeutung, weshalb man es auch zu einem Waffenplatz ersten Ranges umgeschaffen hatte. 1870 war es ein heiß umstrittener Punkt. (Mars la Tour, Gravelotte). 3. Die Rheinpfalz (zu Bayern gehörig) liegt nördlich vom Elsaß. § 96. Sie wird zum größten Teil von der Haardt durchzogen. Längs des Rheines breitet sich eine reichgesegnete Ebene aus, die viel Wein, Obst und Tabak erzeugt. Die Hauptstadt Steher am Rhein ist die Totenstadt der deutschen Kaiser; denn acht Kaiser und drei Kaiserinnen liegen daselbst im Dom begraben. Mannheim gegenüber erwuchs Ludwigshafen, 83000 Einw., durch seine chemische Farbenindustrie, in einem halben Jahrhundert zu fünfzigfacher Größe. Aufwärts am Rhein liegt die Festung Germers- heim. Im pfälzischen Hinterlande sind noch die Fabrikstädte Kaisers- lautern und Pirmasens (Schuhwaren) zu nennen. 4. Der Bolksstaat Hessen umfaßt den nördlichen Teil der Ober« § 97. rheinischen Tiefebene und den größten Teil des Odenwaldes. Der rechtsrheinische Teil bildet die Provinz Starkenburg, der links- rheinische die Provinz Rheinhessen. In letzterer wird viel Weinbau getrieben. Die Hauptstadt ist Darmstadt, 87000 Einw., am Nordende der Bergstraße. Dicht bei Frankfurt liegt Offenbach, 75000 Einw., die größte Fabrikstadt des Landes (Leder und feine Lederwaren). Am linken Rheinufer liegt Worms mit großen Lederfabriken, berühmt durch die Sage (Nibelungen) und die vielen Reichstage, die hier ab- gehalten wurden; (1495 „der reichste Fürst", 1521 Luther). Mainz, 110000 Einw., an der Mündung des Mains, ist eine der ältesten Städte Deutschlands. Infolge seiner günstigen Lage an dem Vereint- gungspunkt zweier großer Flüsse hat es sich zu einer blühenden Handels- stadt entwickelt. Infolge der Nähe des Weingebietes ist vor allem sein Weinhandel bedeutend. Auch ist es eine starke Festung, die jedoch bis zu 15 Jahren nach dem Friedensschlüsse von den Franzosen besetzt gehalten wird; später müssen die Festungswerke geschleift werden. Hier wurde Gutenberg geboren, dessen Denkmal die Stadt schmückt. In der Nähe liegen die berühmten Weinorte Nierst ein und Oppen- heim. Bingen ist bekannt durch den sagenumwobenen Mäuseturm und das Binger Loch. Die Provinz Oberhessen siehe Seite 38.

10. Für den Unterricht in Mittelklassen berechnet - S. 163

1883 - Leipzig : Kesselring
Der dreiigjhrige Krieg 16181648. 163 heischig, gegen die Schweden selbst die Waffen zu kehren. Das evangelische Deutschland zrnte sehr auf den Kurfrsten, doch bald verglichen sich auch die brigen Stnde, Hessen ausgenommen, mit dem Kaiser. Die Lage der Verbindung Schweden wurde hierdurch so bedenklich, da Oxenstierna sich nach Paris Schwedens begab, um von Frankreich krftigere Untersttzung als bisher zu erhalten. Dort regierte noch Ludwig Xiii. (16101643), der schwache Sohn (S. 155) Heinrich des Iv., oder vielmehr sein kluger Minister, der Kardinal Richelieu. Schon lange hatte dieser die Not sterreichs und ganz Deutschlands mit tckischer Freude betrachtet. Er wollte Frankreich durch deutsche Provinzen vergrern und hoffte, seinen Plan um so leichter ins Werk setzen zu knnen, je mehr der Brgerkrieg jene Lnder zerrttete. Darum hatte er Geld und Versprechungen nicht gespart, die Deutschen in Uneinigkeit zu erhalten. Die Schweden hingegen waren von ihm bisher nur mig untersttzt worden, weil ihre bermacht seine Absichten gefhrden konnte. Bei dem neuen Glcks-Wechsel aber sagte er denselben und ihren Verbndeten reichliche Untersttzung an Geld und Mannschaften zu, bedang sich jedoch das Elsa und die Rhein-festung Philippsburg1 als Entschdigung aus. Whrend nun Bernhard von Weimar glcklich am Rhein focht, rckten die Schweden aus Pommern (so weit waren sie zurckgetrieben) unter Bauers Anfhrung nach Brandenburg vor. Bei Wittstock1 schlugen sie (4. Oktober Wittstock 1636) das vereinigte sterreichisch-schsische Heer, breiteten sich dann in Sachsen 1636-ans und nahmen an dem Lande fr den Abfall des Kurfrsten schreckliche Rache. 2. Als im folgenden Jahre (1637) Kaiser Ferdinand Ii. starb und ihm sein Sohn Ferdinand Iii., der Sieger von Nrdlingen, folgte, glaubten Ferdinand viele an baldige Beilegung des verderblichen Kampfes. Aber erst nach elf Iil Iahren sollte das Friedenswerk zustande kommen. Wegen Religionsfreiheit war 163757. der Krieg begonnen worden, und Eroberungssucht und eigenntzige Absichten spannen ihn fort. Frankreich und Schweden wollten sich auf Kosten Deutsch-lands vergrern, die deutschen Fürsten sich unabhngig von Kaiser und Reich machen. So glich unser unglckliches Vaterland einer groen Beute, in welche sich inlndische Fürsten mit auswrtigen zu teilen strebten. In den Iahren 1637 und 1638 verfolgte der Herzog Bernhard von Bernhard v. W eim a r seine Siegesbahn am Rhein. Er schlug die Kaiserlichen (21. Februar am 1638) bei Rheinfelben 1 und nahm biefe Stadt sowie Freiburg1 ein. Spter (17. Dezember 1638) mute sich auch bte Festung Breisach der Schlssel zum Elsa, an ihn ergeben. Diese Eroberungen gebachte der Sieger zum Grundstein seiner knftigen Herrschaft am Rhein zu machen. Allein dadurch geriet er mit dem franzsischen Hose, welcher sich selbst diese Lnder zueignen wollte, in verdrieliche Unterhandlungen, und die franzsischen Hilfsgelber blieben aus. Dennoch rstete sich Bernhard zu dem nchsten Felb-zuge. In Reuenburg1 aber wrbe er pltzlich krank und starb schon nach Bernhard vier Tagen (18. Juli 1639), im 35. Jahre seines Lebens. Er selber hielt t 1639. sich fr vergiftet, und ein bamaliger Schriftsteller sagt: Weil Bernharb sich nicht bewegen lie, nach der Franzosen Pfeife zu tanzen, lieen sie ihm 1 Philippsburg, Stadt am rechten Rheinufer, oberhalb Speier. Wittstock, Stadt in der Provinz Brandenburg, nordstlich von Berlin. Rheinfelden, Stadt am linken Rheinnfer (Schweiz), oberhalb Basel. Freiburg, S. 115 Anrn. 2. Breisach, d. i. Altbreisach, Stadt am rechten Rheinufer, westlich von Freiburg. Neuenburg, Stadt am rechten Rheinufer, unterhalb Basel. 11*
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