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1. Hauptdaten der Weltgeschichte - S. 56

1901 - Berlin : Ploetz
56 Neuere Geschichte. 1634. Wallenstein, vom Kaiser abgesetzt imd geächtet, wird in Eger ermordet. Sieg der Kaiserlichen über die Schweden bei Nörd-lingen. 1635. Friede zu Prag zwischen dem Kaiser und Sachsen, der Kaiser verzichtet auf Durchführung des Restitutionsedikts. Die meisten protestantischen Stände treten dem Frieden bei. 1635—1648. Schwedisch-französischer Krieg. Der schwedische Kanzler Oxenstierna schliefst Bündnis mit Frankreich, Herzog Bernhard von Weimar tritt in französischen Sold (f 1639). 1636. Sieg der Schweden unter Baner bei Wittstock. 1637—1657. Ferdinand Iii., zum Frieden geneigt. 1640—1688. Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst von Brandenburg. 1644. Eröffnung der Friedensunterhandlungen in Osnabrück mit den Schweden, in Münster mit den Franzosen. Die Franzosen unter Turenne und Conde siegreich in Süddeutschland. 1645. Sieg Torstensons über die Kaiserlichen bei Jankau. 1648. Schweden unter Graf Königsmark nehmen die Kleinseite von Prag. 1648. Westfälischer Friede (zu Münster und Osnabrück). Schweden erhält: Vorpommern mit Stettin und den Inseln, Wismar und die Bistümer Bremen und Verden. Frankreich: einen großen Teil des Elsa/s (ohne Strafsburg, welches freie Reichsstadt bleibt), und endgültig Mets, Toul und Verdun. Brandenburg: Hinterpommern, die Bistümer Halberstadt, Mindert, Magdeburg. Kurwürde und Oberpfalz bleiben bei Bayern, für Rheinpfalz wird eine achte Kurwürde errichtet. Die kaiserliche Macht fortan gering gegenüber der Landeshoheit der Reichsfürsten. Niederlande und Schweiz als unabhängig vom Deutschen Reiche an-

2. Hauptdaten der Weltgeschichte - S. 76

1901 - Berlin : Ploetz
76 Neuere Geschichte. erhält als Ersatz Lauenburg. Herstellung der alten Dynastieen in Spanien und Italien. Papst Pius Vii. kehrt nach Rom zurück, stellt den Kirchenstaat und den Jesuiten-Orden*her. 1815. 1. März. Landung Napoleons in Frankreich. 20. März. Einzug Napoleons in Paris. In Belgien wird ein preu/sisches Heer unter Blücher und ein englisch-deutsches unter Wellington zusammengezogen. 1815. 16. Juni. Schlacht bei Ligny. Blücher geschlagen. Wellington siegt über Ney bei Quatre-Bras. 1815. 18. Juni. Schlacht hei Belle-Alliance (Waterloo). Wellingtons Heer fast zum Weichen gebracht; Blücher mit den Preußen entscheidet den Sieg, Gueisenau verfolgt die Franzosen bis zur Auflösung ihres Heeres. Zweite Einnahme von Paris. Rückkehr Ludwigs Xviii. Napoleon wird als Kriegsgefangener nach St. Helena gebracht (f 5. Mai 1821). — Heilige Allianz zur Sicherung des Friedens. 1815. 20. Nov. Zweiter Friede zu Paris. Frankreich tritt 2 Festungen an die Niedcrjamc. Saarlouis und Saarbrücken an Preußen^ Landau an Bayern,, seinen Teil von Savoyen an das Königreich Sardinien ab. 17 franz. Festuugen werden von den verüumteten Truppen besetzt. I Frankreich bezahlt 700 Millionen Francs Kriegskosteit Die von den Franzosen weggeführten Kunstschätze werden zurückgenommen.

3. Hauptdaten der Weltgeschichte - S. 59

1901 - Berlin : Ploetz
Ii. Periode, bis zur französischen Revolution. 59 (spr. Reisweik). Frankreich behält die im Elsafs besetzten Gebiete, giebt Lothringen seinem Herzog zurück. 1688. König Jakob Ii. aus England vertrieben von seinem Schwiegersohn Wilhelm Iii. von Oranien, Statthalter der Niederlande. Wilhelm Iii. und seine Gemahlin Maria vom Parlament anerkannt, dessen Rechte durch die Bill of rights festgestellt werden. 1689—1725. Peter I., der Große. Durch ihn wird Rußland eine europäische Grofsmacht. 1700—1721. Nordischer Krieg. Peter I. von Rußland, August Ii., Kurfürst von Sachsen und König von Polen, Friedrich Tv., König von Dänemark, gegen Karl Xii., König von Schweden. 1700. Karl Xii. zwingtdänemark zum Frieden von Travendal, schlägt die Russen bei Narva. 1701. Friedrich Iii., Kurfürst von Brandenburg (1688—1713), krönt sich in Königsberg als Friedrich /., König in Preußen. 1704. Karl Xii., siegreich in Polen, läfst an Stelle des vertriebenen August Ii. Stanislaus Lesczinski zum König von Polen wählen. 1706. Karl Xii. zieht nach Sachsen und zwingt August Ii. zum Frieden von Altranstädt. 1709. Peter der Große siegt bei Pultäwa über Karl Xii., welcher nach der Türkei entflieht. August Ii. kehrt nach Polen zurück, Dänemark erneuert den Krieg, 1713. Friedrich Wilhelm I. von Preußen besetzt Stettin. 1714. 'Karl Xii. kehrt aus der Türkei zurück, sucht vergeblich Pommern zu behaupten. 1718. Feldzug Karls Xii. nach Norwegen; er wird vor der Festung Friedrichshall erschossen. 1719—1721. Friedensschlüsse zu Stockholm und Nystadt: Hannover erhält die Bistümer Bremen und Verden; Preußen erhält Stettin, Vorpommern bis zur Peene

4. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 180

1916 - Leipzig : Ploetz
180 Mittlere Geschichte. Kreuzzuges (S. 186) irfs Werk setzt. Nach Aussöhnung mit Herzog Weif kehrt der Kaiser nach Deutschland zurück, stellt den Landfrieden zum Schutze der Bürger und Bauern wieder her und besetzt die Bistümer nach seinem Ermessen. Aber die Bischöfe fast immer auf der Seite seiner Gegner. 1104. Empörung seines zweiten Sohnes Heinrich, der ihn in der Burg Böckelheim (an der Nahe) gefangen setzt und zur Verlesung eines Sündenbekenntnisses und Ab- dankung zwingt (Türstentag zu Ingelheim). Der Kaiser ent- flieht nach Lüttich, wo er 1106 stirbt, während das deutsche Bürgertum für ihn zum Kriege rüstet; die Leiche erst 1111 vom Bann gelöst und im Dom zu Speier beigesetzt. 1106—1125. Heinrich V., durch die päpstliche Partei zum Thron gelangt, aber entschlossen, sein Herrscher- recht zu behaupten. Nachdem er die Grenzländer des Reiches im Westen und Osten (Lothringen und Böhmen) durch Feld- züge gesichert hat, zieht er nach Rom, nimmt den Papst Paschalis Ii. gefangen, erzwingt die Kaiserkrönung und das Recht der Investitur (1111). Sobald aber der Kaiser Italien verlassen hat, erklärt ein zu Rom im Lateran versammeltes Konzil den Vertrag für erzwungen und nichtig; ein zweites Konzil zu Vienne spricht den Bann über Heinrich aus. Neuer Aufstand der Sachsen unter ihrem Herzog Lothar von Supplinburg, der die Billunger (S. 171) beerbt hatte; die Erz- bischöfe von Mainz und Köln u. a. Pürsten schließen sich an. Sieg der Sachsen am Welfesholze bei Mansfeld 1115. Friedrich und Konrad von Staufen verteidigen die Sache des Kaisers, während dieser zum zweiten Mal nach Italien zieht, dort die der Kirche vererbten Mathildischen Güter in Besitz nimmt und einen Gegenpapst aufstellt (1118). Der Investiturstreit wird nach langen Verhandlungen mit dem Papste Calixtus Ii. beendigt durch das 1122. wormser Konkordat: Kirchliche Wahl der Bischöfe und Äbte für Deutschland in Gegenwart des Kaisers oder seiner Abgesandten, kaiserliche Belehnung vor der Weihe, aber nicht mit Ring und Stab, sondern mit dem Scepter; für Italien und Burgund die gleiche Belehnung erst nach erfolgter Wahl und Weihe. Die geistlichen Fürsten bleiben Lehnsträger des Reiches; sie erscheinen auch fernerhin vielfach als treue Stützen der kaiserlichen Macht. Die Verbindung Deutschlands mit Italien, trotz der viel- fachen Kämpfe segensreich für beide Länder, aber in Italien mehr und mehr als Fremdherrschaft empfunden, dauert fort. Handel und Gewerbe entfalten sich in den aufblühenden Städten, z. B. Worms, Köln, Augsburg u. a. m. (S. 203 f). Kunst und Wissenschaft, von der Kirche gefördert, tragen in Deutschland noch römisches Gepräge, entwickeln sich aber selbständig.

5. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 195

1916 - Leipzig : Ploetz
Deutschland und Italien unter den Hohenstaufen. 195 satz zu Lothar und Konrad Iii. zeigt er dem Papst seine Wahl nur an. 1152—1190. Friedrich I., Barbarossa, durch Tapferkeit und Gerechtigkeit hervorragend. Reichstag zu Merse- burg 1152, Entscheidung des dänischen Thronstreits: Sv end wird König von Dänemark als Vasall des Reiches. Friedrichs Hauptbestreben ist, das Ansehen des Kaisertums wiederherzustellen. Daher Streit mit den zu mächtigen Repu- bliken gewordenen lombardischen Städten. Sechs Züge nach Italien, bei denen das deutsche Rittertum seine Kraft ent- faltet. 1154 — 1155. Erster Zug. Friedrich zerstört einige kleine Orte, die sich ihm widersetzen, läßt sich in Pavia die lombardische Krone aufsetzen und wird in Rom von Hadrian Iv. zum Kaiser gekrönt. Tapferer Kampf Hein- richs des Löwen gegen die aufständischen Römer (S. 193). Arnold von Brescia (Schüler des Scholastikers Abälard), der gegen die weltliche Herrschaft aller Geistlichen und den Güter- besitz der Kirche aufgetreten war, wird dem Papste ausgeliefert, verurteilt und verbrannt. Auf dem Rückwege von Rom erstürmt Otto von Wittels- bach den Engpaß im Etschtale bei Verona. 1156. Heinrich der Löwe erhält auch Bayern zurück. Österreich bleibt im Besitze der Babenberger (S. 174) als ein auch in weiblicher Linie erbliches Herzogtum. Gegenüber der welfischen Machtstellung in Sachsen und Bayern stützt die kaiserliche Macht sich auf die Stammgüter in Schwaben und auf die von den Saliern ererbten Güter in Franken, außerdem auf bedeutende Reichsgüter in anderen Landschaften, besonders in der Rheingegend(S. 173). Das,,goldene Mainz“ damals Mittelpunkt des Handels und Verkehrs. Die Verwaltung dieser Güter wird Ministerialen übertragen, d. h. den Gehilfen (ministri) der Ritter und freien Herren, die ur- sprünglich fast ausnahmslos unfreie, von einem großen adligen Grundherrn oder gar einem Fürsten mit einem Lehen aus- gestattete Dienstmannen gewesen waren, sich aber im Laufe der Zeit durch ihre bevorzugte Stellung und das Vorrecht des Waffentragens mehr und mehr von ihren hörigen Standes- genossen abhoben und absonderten, bis sich dieser unfreie Adel schließlich in dem Kreise der von Anfang an freien Ritter völlig verlor. Kaiserliche Pfalzen zu Hagenau (im Elsaß), Trifels und Kaiserslautern (in der Rheinpfalz), Ingelheim, Gelnhausen, Aachen, Dortmund, Goslar, Tilleda (am Kyffhäuser), Nürnberg u. a. Die Pfalzgrafschaft am Rhein (S. 173) überträgt Friedrich 1156 seinem Halbbruder Konrad, der die Burg Heidelberg gründet (vgl. S. 200). 13 *

6. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 203

1916 - Leipzig : Ploetz
Deutschland und Italien unter den Hohenstaufen. 203 1256—1273. Interregnum in Deutschland. Graf Richard von Cornwallis, Bruder Heinrichs Iii. von England, Schwager Kaiser Friedrichs Ii., von einem Teil der Fürsten erwählt, in Aachen gekrönt, kommt nur am Rhein zur Anerkennung ({ 1272). Alfons X. von Kastilien, Enkel des Hohenstaufen Philipp von Schwaben (S. 194, 208), von andern Fürsten gewählt, kommt nie nach Deutschland. Yerfall des deutschen Reiches. Die Reichsgüter (S. 195), soweit sie nicht in den Bürgerkriegen unter den Hohenstaufen verloren gegangen sind, werden teils von den Fürsten in Besitz genommen, teils reichsfreier Besitz von Rittern, Städten und Klöstern. Fehden und Raubrittertum, namentlich am Rhein und in Schwaben. 1254 Stiftung des Rheinischen Bundes (ausgehend von den Städten Mainz und Worms; die Erzbischöfe von Mainz, Trier, Köln, mehrere Bischöfe, Grafen und Städte schließen sich an) zur Wahrung des Landfriedens und Beseitigung ungerechter Zölle. Befestigung der Landeshoheit in den größeren fürstlichen Gebieten: die Wittelsbacher in Bayern und der Rheinpfalz (Residenz Heidelberg, S. 195, 200), die Welfen in Braunschweig- Lüneburg (S. 201), die Askanier in Sachsen-Wittenberg und Sachsen-Lauenburg, Anhalt und Brandenburg (S. 193, 198), die Wettiner in Meißen und Thüringen (S. 202). In den östlichen Landschaften Fortschreiten der deutschen Kolonisation (S. 192, 193, 196). Bei dem Mangel geordneter Rechtsprechung von Reichs wegen gewinnt das von dem sächsischen Schöffen Eike von Repgoiv um 1230 aufgezeichnete Rechtsbuch, der Sachsen- spiegel, bald große Verbreitung; in ähnlicher Weise wird das in Oberdeutschland geltende Land- und Lehnsrecht um 1276 im Schwabenspiegel aufgezeichnet. — In Westfalen entwickeln sich aus den alten Grafschaftsgerichten die gewissermaßen reichs- unmittelbaren Frei- oder Femgerichte (Feme = Strafe); der Erzbischof von Köln Oberstuhlherr, Freischöffen im ganzen Reiche. Neben dem offenen gab es auch ein heimliches Gericht, das nach Art der Inquisition über Ketzerei und dergl. entschied und als Strafe nur den Tod durch den Strang verhängte (S. 220). Allmähliches Aufblühen der Städte: sie streben, zum Teil auf frühere kaiserliche Privilegien gestützt, nach Selbst- regierung durch den von den Bürgern erwählten Rat. Worms und Köln treten schon unter Heinrich Iv. und V. hervor (S. 180). Die Bürger von Köln behaupten ihre Rechte in dem Streit gegen den Erzbischof 1258 — 1271 und in der Schlacht bei Worringen 1288, die Bürger von Straßburg siegen über den Bischof 1262 bei Hausbergen. Diese und andere bischöfliche Städte (Worms, Speier, Augsburg, Regensburg) werden gleich den früher von

7. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 204

1916 - Leipzig : Ploetz
204 Mittlere Geschichte. königlichen Beamten (Burggrafen oder Vögten) regierten Städten (Frankfurt, Aachen, Dortmund, Lübeck, Goslar, Nürn- berg, Ulm u. a.) allmählich zu freien Reichsstädten. Andere bleiben unter bischöflicher oder fürstlicher Hoheit (Mainz, Magdeburg, Würzburg, München (gegründet von Heinrich dem Löwen), Braunschweig, Stralsund u. a.), erlangen aber doch be- deutende Rechte zur Sicherung ihres Handels und Gewerbe- fleißes. (Vgl. S. 215 f.) Aufblühen der Baukunst. Den romanischen Rundbogen- stil (Dome zu Mainz, Worms, Speier und Bamberg; Wartburg) verdrängt allmählich der zuerst von den Arabern angewandte sogen, gotische Spitzbogenstil: Dom zu Köln 1248 vom Erz- bischof Konrad von Hochstaden an Stelle eines älteren Doms gegründet; Erwin von Steinbach beginnt 1277 die Westfront des Münsters zu Straßburg. Vgl. S. 181. 190. 1266—1268. Untergang' des staufischen Herrscherhauses in Italien. Manfred verteidigt das Königreich beider Sizilien zuerst als Reichsverweser für Konradin, den in Deutschland zurück- gebliebenen Sohn Konrads Iv., seit 1258 als König. Er fällt 1266 in der Schlacht bei Benevent im Kampfe gegen Karl von Anjou, Bruder Ludwigs Ix. von Frankreich, dem der Papst das normannische Königreich zu Lehen gegeben hat. Konradin zieht 1267 mit Friedrich von Baden (als Sohn der babenbergischen Erbtochter Gertrud von Österreich [S. 195], auch Friedrich von Österreich genannt) nach Italien. Er wird 1268 bei Tagliacozzo (nahe dem Lago di Celano, Fuciner See) geschlagen und auf Befehl Karls von Anjou in Neapel hin- gerichtet. Die Grausamkeit des Königs erregt Unruhen in Sizilien. Forts. S. 209. 1282. Sizilianische Vesper (so genannt, weil der Aufstand 30. März, am Ostermontag gegen Abend ausbrach). Ermordung aller Franzosen in Palermo, dann in ganz Sizilien, angestiftet von dem Ghibellinen Johann von Procida. König Peter Iii. von Aragon, Schwiegersohn Manfreds (S. 194) ver- einigt Sizilien mit seinem Reiche; Karl von Anjou behält das Königreich Neapel. Forts. S. 227. § 3. Frankreich. (Vgl. S. 181.) Allmähliches Erstarken des Königtums. Die Macht der Capetiuger ist zunächst noch auf ihr Herzogtum Francien (Isle de France und Orléanais) beschränkt, doch halten sie die Lehnshoheit über die großen Vasallen fest.

8. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 286

1916 - Leipzig : Ploetz
286 Neuere Geschichte. zolle zur Abwehr ausländischer Erzeugnisse, Verbesserung der Wege, Kanalbauten). Kolonien auf den Kleinen Antillen, in Kanada, Cayenne, Louisiana, Pondichéry. Große Handels- und Kriegsflotte. Louvois Kriegsminister; starkes stehendes Heer. Vauban genialer Festungsbaumeister. Turenne seit 1660 Höchstkommandierender aller französischen Truppen (t 1675, S. 287). Um Frankreichs Ansehen vor dem übrigen Europa zur Geltung zu bringen, unternimmt Ludwig Xiv. eine Reihe von Eroberungskriegen gegen die Nachbarstaaten. 1667—1668. Raubkrieg gegen Spanien (Devolutionskrieg). Nach dem Tode seines Schwiegervaters Philipps Iv. (1665) erhebt Ludwig Xiv., gestützt auf das in einigen belgischen Provinzen geltende Devolutionsrecht, wonach die Töchter erster Ehe ein den Söhnen zweiter Ehe vorangehendes Erbrecht haben, Ansprüche auf die spanischen Niederlande. Turenne erobert einen Teil von Flandern und Hennegau, Condé besetzt die nicht verteidigte, zu Spanien gehörige (S. 253) Freigraf- schaft Burgund (Franche-Comté). Angesichts der von dem holländischen Ratspensionär Jan de Witt zustande gebrachten Tripelallianz (England, Holland, Schweden) gibt Ludwig Xiv. im Frieden zu Aachen die Franche-Comté an Spanien zurück. Frankreich erhält nur eine Anzahl von Grenzstädten, darunter Lille, welches von Vauban zu einer starken Festung um- geschaffen wird, gleichwie das 1662 von England erworbene Dünkirchen (S. 296). 1672—1678. Raubkrieg gegen Holland. Ludwig Xiv. schließt gegen die verhaßte protestantische Republik, die seinen Siegeslauf gehemmt hat, Bündnisse und Subsidien- verträge mit England (S. 296), Schweden (trotz der Tripelallianz von 1668) und mehreren deutschen Reichsfürsten (besonders den geistlichen Fürsten von Köln und Münster), vertreibt den Herzog Karl Iv. von Lothringen 1670 (S. 285). Verbündeter der eingekreisten niederländischen Republik ist nur Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg (s. S. 264). Schnelle Eroberung eines großen Teiles der Niederlande (der Marschall von Luxemburg, Turenne, Condé, der König an der Spitze von über 100 000 Mann). Die Brüder de Witt, Führer der aristokratisch-republikanischen Partei, in einem Aufstande vom Volke getötet; Wilhelm Iii. von Oranien an die Spitze der Republik gestellt. Die Öffnung der Schleusen rettet die Provinz Holland und die Stadt Amsterdam. (S. 265). Kurfürst Friedrich Wilhelm schließt mit Kaiser Leopold (S. 290) ein Bündnis gegen Frankreich, wird aber von dem kaiserlichen Feldherrn Montecuccoli in seinen Truppenbewe- gungen gehemmt. Turenne, in Westfalen vordringend, nötigt ihn 1673 zu einem Frieden, den Ludwig Xiv. in Vossem (un-

9. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 287

1916 - Leipzig : Ploetz
287 Frankreich unter Ludwig Xiv. weit Löwen) bestätigt: Der Kurfürst erhält das von den Fran- zosen besetzte Land Cleve (S. 275) zurück mit Ausnahme der Festungen Wesel und Rees. Auch Spanien nimmt an dem Kriege teil. 1674 erfolgt die Kriegserklärung des Deutschen Reiches an Frankreich. Ludwig Xiv. besetzt die Franche-Comté wieder (S. 286); Condé kämpft gegen den Prinzen von Oranien in der unent- schiedenen Schlacht bei Seneffe (südlich von Brüssel), Turenne gegen den kaiserlichen General Bournonville bei Enzheim im Elsaß. Kurfürst Friedrich Wilhelm erscheint mit 20 000 Mann im Elsaß, kann sich aber mit Bournonville nicht einigen über gemeinsames Vordringen; beide werden von Turenne zum Rückzug über den Rhein genötigt. Friedrich Wilhelm, durch den Einfall der mit Ludwig Xiv. verbündeten Schweden in sein Land zurückgerufen, überrumpelt die Schweden bei Rathenow a. d. Havel und besiegt sie in der 1675 Schlacht hei Fehrbellin (Landgraf Friedrich von 18./28. Juni. Hessen-Homburg, Derfflinger). In demselben Jahre (Juli) fällt Turenne bei Sasbach in Baden. Die Franzosen gehen über den Rhein zurück, dringen aber bald wieder vor. Friedrich Wilhelm erobert bis 1679 Stettin und ganz Schwedisch-Pommern nebst Rügen, eilt (Jan. 1679) über das zugefrorene Frische und Kurische Haff gegen die in Preußen eingefallenen Schweden und treibt sie bis nach Livland zurück. 1678—1679. Friede zu Nimwegen : 1. Die Republik der Niederlande erhält ihr ganzes Gebiet zurück gegen das Versprechen der Neutralität. 2. Spanien tritt an Frank- reich die Franche-Comté (S. 253, 286) und abermals Grenz- plätze seines niederländischen Gebiets ab (u. a. Valenciennes und Cambrai). 3. Der Kaiser tritt Freiburg im Breisgau an Frankreich ab, welches das Besatzungsrecht von Philippsburg (S. 283) aufgibt. 4. Lothringen wird dem Herzog Karl V. unter sehr beschränkenden Bedingungen zurückgegeben; da er diese nicht annimmt, bleibt es von den Franzosen besetzt. 1679. Frieden zu Saint Germain en Laye. Der Kurfürst von Brandenburg, vom Kaiser und Reich im Stiche gelassen, von Ludwig Xiv. zum Frieden ge- zwungen. Er muß den Schweden fast alle seine Eroberungen in Pommern (Stettin, Stralsund, Rügen) herausgeben. Bald darauf Bündnis des gegen den Kaiser erbitterten Kurfürsten 1) mit Frankreich (1685 Bruch mit Ludwig Xiv. wegen der Auf- hebung des Edikts von Nantes). x) Er ließ eine Denkmünze prägen mit der Umschrift: Exoriare aliquis nostris ex ossibus ultor.

10. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 288

1916 - Leipzig : Ploetz
288 Neuere Geschichte. Infolge der Schwäche des Deutschen Reiches steigt der Übermut Ludwigs Xiv. so weit, daß er 1680 Reunionskammern in Metz, Breisach, Besançon, Tournai/ einsetzt. Diese fran- zösischen Gerichtshöfe untersuchen und entscheiden, was jemals zu den in den letzten vier Friedensschlüssen an Frank- reich abgetretenen Ländern und Plätzen gehört hat. Der König vollstreckt mit seinen Truppen die Reunionsbeschlüsse, indem er zu der Gewalttat mitten im Frieden den Hohn einer Rechts- form hinzufügt. 1681. Die Franzosen besetzen Straßburg im Einver- 30. Sept, ständnis mit dem Bischof Franz Egon von Fürstenberg. Einfall in die spanischen Nieder- lande 1683. Besetzung von Luxemburg und Trier 1684. Diesen Rechtsverletzungen tritt das Deutsche Reich nur mit leeren Protesten entgegen; schließlich wird 1684 zu Regensburg ein zwanzigjähriger Waffenstillstand mit Ludwig Xiv. ab- geschlossen, wonach er alle bis zum 1. August 1681 besetzten Gebiete, dazu auch Straßburg, behält. 1684. Eine französische Flotte bombardiert Genua, um es für seine Verbindung mit Spanien zu strafen. 1685. Aufhebung des Edikts von Nantes (s. S. 257). Die Ausübung des reformierten Bekenntnisses in Frankreich wird untersagt, die Erziehung der Kinder in der katholischen Religion befohlen, die Auswanderung verboten. Über 50 000 Familien entkommen indes nach Holland, England, Brandenburg (Réfugiés). Die Protestanten im Elsaß behalten die ihnen zugesicherte Religionsfreiheit. 1688—1697. Raubkrieg gegen Deutschland (Pfälzischer Krieg). Nach dem Tode des Kurfürsten Karl von der Pfalz (1685), dessen Schwester Elisabeth Charlotte (Liselotte) mit dem Herzog Philipp von Orléans, Bruder Ludwigs Xiv., vermählt war (S. 390), erhebt Frankreich gegen- über der Linie Neuburg Ansprüche auf einen großen Teil des Landes. Im Erzbistum Köln will Ludwig Xiv. die Wahl des Straßburger Bischofs Wilhelm von Fürstenberg gegen den Prinzen Clemens von Bayern durchsetzen. Bündnis zu Augsburg gegen Frankreich 1686 zwischen dem noch durch den Türken- krieg (S. 290) in Anspruch genommenen Kaiser, Spanien, Schweden und den bedeutendsten Reichsfürsten (Brandenburg, Sachsen, Hannover, Hessen-Kassel), nach der in England 1688 erfolgten Thronveränderung (S. 297 f.) zu der Großen Allianz erweitert, der England, Holland und Herzog Victor Amadeus Ii. von Savoyen (Piemont) beitreten. Die französischen Heere rücken in die Rheinlände ein (Sept. 1688). Furchtbare Verheerung der Pfalz durch Mélac auf Befehl von Louvois (März — Juni 1689); die Städte Heidel- berg (samt dem Schloß), Alannheim, Speier, Worms und
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