— 116 —
4. Elsaß-Lothringen hat wichtige Festungen.
Eine der stärksten Festungen ist Metz. Metz hat nicht nur einen
Gürtel von Erdwällen, Mauern und Gräben aufzuweisen, sondern ist auch
in weitem Umkreise mit einer Kette von einzelnen kleinen Festungen oder
Forts umgeben. In ganz ähnlicher Weise ist auch Straßburg befestigt.
Zur sachlichen Besprechung.
a. Welchen Zweck haben die starken Festungen des Reichs-
landes? Sie sollen den Franzosen den Einfall ins deutsche Reich
wehren, indem sie wichtige Straßen und Eisenbahnen versperren, auf
denen die Franzosen leicht ins Innere Deutschlands dringen können. Die
Straßen, die Straßburg schützt, kennen wir bereits. Nenne und zeige
sie noch einmal! Welche Wege aber schützt Metz? (Die, welche von
Frankreich aus durch Lothringen nach Mannheim, Mainz und Koblenz
führen! — Moselstraße!) — Welchen Zweck hatten diese Festungen, als
sie sich noch in den Händen der Franzosen befanden? (Sie sollten den
Deutschen den Einmarsch in Frankreich erschweren und den Franzosen
den Einsall in Deutschland erleichtern.) Freilich haben sie im letzten
Kriege diesen Zweck nicht erfüllt. Inwiefern? — Wie hat man wohl
dafür gesorgt, daß es uns in einem späteren Kriege mit unseren Festungen
nicht ähnlich geht, wie es den Franzosen 1870 mit den ihrigen erging?
(Verstärkung der Befestigungen.)
b. Hatten denn die Deutschen ein Recht, Elsaß-Lothringen
den Franzosen wegzunehmen? Gewiß? Die Franzosen hatten es
ja erst stückweise von Deutschland losgerissen. Straßburg war von
Ludwig Xiv. sogar mitten im Frieden geraubt worden.
c. Was erinnert wohl noch hente in den Reichslanden an
die französische Herrschaft? Noch heute reden viele Bewohner die
französische Sprache. Dies ist besonders in Lothringen der Fall. „Dort
erblicken wir auch in Kleidung und Lebensweise der Landbewohner noch
viel französische Art. Die Männer tragen mit Vorliebe die blaue Bluse
und die gezipfelte Mütze. Die Frauen schmücken sich gern mit der weißen
Morgenhaube und einem hellen über die Brust gekreuzten Schultertuche.
Die Wohnhäuser sind nicht sehr breit, aber von größerer Tiefe. Grüne
Holzklappläden (Jalousien) schließen die kleinen Fenster. In der Haus-
flur weitet sich ein Kamin nischensörmig aus, in dem ein kupferner Kessel
an einer Kette über dem Feuer hängt. In der Wohnstube aber fehlt
vielfach der Ofen, dessen trauliche Nähe der Deutsche so ungern vermißt."
(Schreyer.) — Allerdings ist französische Sprache und französische Art
in den Reichslanden in Abnahme begriffen. Wie erklärst du dir dies?
(Schule, Kirche, Militär, Verwaltung.)
b.
3tfl: Wie es am Sonntage, am Johannisfest und bei
Hochzeitsfeierlichkeiten in den elsäßifchen Dörfern zugeht.
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung]]
Extrahierte Personennamen: Metz Metz Metz Straßburg Ludwig_Xiv Ludwig Schreyer
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Frankreich Lothringen Mannheim Mainz Koblenz Frankreich Deutschland Elsaß-Lothringen Deutschland Lothringen
— 120 —
mit dem Vater lande verglichen. (Im Königreiche Sachsen kommen
auf 1 qkm 255 Einwohner!)
3. die Gründe gesucht, warum Bayern so gering, Hessen,
Baden, das Reichsland und Sachsen aber so dicht bevölkert
sind. Hierbei wird gefunden, daß Sachsen, Baden Hessen und das
Reichsland eine sehr entwickelte Industrie haben, während in Bayern
größere Jndustriebezirke fehlen und Ackerbau und Viehzucht die Haupt-
beschäftignng bilden.
b.
Ziel: Wir vergleichen das Elsaß mit Baden.
Wir sinden, daß das Elsaß und Baden sehr viel Ähnlichkeit haben,
denn:
1. Beide Länder haben ziemlich dieselbe Gestalt. (Schmaler
Streifen.)
2. Beide Länder haben ähnliche Grenzen. (Auf der einen Seite
bildet der Rhein, auf der auderen ein Waldgebirge die Grenze.)
3. Beide Länder haben eine ähnliche Bewässerung. (Beide sind
von zahlreichen kleinen Gewässern durchzogen, die vom Waldgebirge
herab zum Rheine rinnen.)
4. Beide Länder haben eine ganz ähnliche Bodenbeschaffenheit,
denn beide liegen teils in der fruchtbaren Rheinebene, teils an den Ab-
hängen und auf den Höhen des Waldgebirges.
5. Beide Länder sind sehr fruchtbar. (Getreide, Tabak, Wein,
Obst, Holz.)
6. Beide Länder haben eine vorwiegend katholische Bevölke-
rnng.
c.
Jbirl: Wir vergleichen die Städte, die wir nun kennen ge-
lernt haben, untereinander und stellen die zusammen, die ein-
ander ähnlich sind.
Das Resultat der gemeinsamen Arbeit lautet:
1. Hauptstädte: München, Stuttgart, Karlsruhe, Darmstadt,
Straßburg.
2. Handelsstädte: Mainz, Mannheim, Nürnberg, Augsburg,
Straßbnrg. Stuttgart (Buchhandel!)
3. Industriestädte: Nürnberg, Augsburg, Pforzheim, Eßlingen,
Mühlhausen, Offenbach.
4. Universitätsstädte: Tübingen, Heidelberg, Straßburg.
5. Festungsstädte: Straßburg, Metz, Mainz.
6. Durch Bauwerke berühmte Städte: München (Bavaria!)
Kelheim (Befreiungshalle!), Regensburg (Walhalla!), Straßburg (Münster!).
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
— 188 —
Herrschaft über Quedlinburg (1477) und über Erfurt (1483) erlangten, ja 1482 Thüringen wieder erbten; aber durch die Teilung von 1485 zerrissen sie die wettinischen Lande für immer in zwei Linien, in die ernestinische und albertinische, zwischen denen sich in der Folge ein tiefer Gegensatz herausbildete. Die albertinische Linie führte 1499 die Erbfolge nach dem Rechte der Erstgeburt ein und machte somit den verderblichen Teilungen ein Ende, wovon allerdings Johann Georg I. noch eine Ausnahme machte. Die Erwerbung von Friesland war nicht bloß von kurzer Dauer (1494—1514), sondern auch für Sachsen kein Vorteil, da dieser Besitz zu entlegen war. Der Schmalkaldische Krieg brachte neue und bleibende Gebietsveränderungen für Sachsen. Infolge der Wittenberger Kapitulation verlor 1547 die ernestinische Linie die Kurwürde und das Kurfürstentum Sachsen, sowie den östlichen Teil vom Pleißnerlande bis an die Weiße Elster samt allen Ansprüchen auf Magdeburg und Halberstadt an das albertinische Herrscherhaus, während das Vogtland als böhmisches Lehen an das Haus Reuß fiel. Hiervon gab zwar Vater August im Vertrage zu Naumburg 1554 Altenburg und den Neustädter Kreis zurück, dafür aber erwarb er von Johann Friedrich dem Mittleren die vier Ämter Weida, Ziegenrück, Arnshaugk und Sachsenburg, sowie 1569 von dem verschuldeten Grasen Reuß-Plauen den vvgtländischen Kreis, ferner die Grafschaft Henneberg, Mansfeld und die drei Bistümer Merseburg (1561), Naumburg (1564) und Meißen (1581), so daß sein Land gegen 550 Geviertmeilen umfaßte. Johann Georg I. vergrößerte fein Gebiet beträchtlich, indem er die beiden Lausitzen 1623 pfandweise und 1635 durch den Prager Sonderfrieden erblich erwarb, allein er teilte das Land und stiftete so die drei selbständigen Fürstentümer Sachsen-Weißenfels (1652—1746), Sachsen-Merseburg (1652—1738) und Sachsen-Zeitz (1652 — 1718). Zum Glück für das albertinische Fürstenhaus fielen diese später wieder an das Stammhaus zurück. Friedrich August I. erlangte zwar Polen, aber dafür veräußerte er das Amt Petersberg und das Schutzrecht über Quedlinburg und Nordhaufen an Preußen, die Ansprüche auf Sachsen-Lauenburg an Hannover. Friedrich August Iii. erlangte 1779 im Frieden zu Teschen, daß Österreich auf die Lehenshoheit der Schönburgifchen Lande verzichtete und diese ihm zuerkannte. Im Frieden zu Posen 1806 erhielt er für einige abgetretene thüringische Ämter den Kreis Kottbus und außerdem im Frieden zu Tilsit 1807 das Herzogtum Warschau, das von Napoleon später durch Galizien vergrößert ward. Im Jahre 1815 hingegen verlor Sachsen durch die Teilung außer Polen noch 368 Geviertmeilen an Preußen und den Neustädter Kreis an Weimar. Es war dies die letzte große und entscheidende Gebietsveränderung. 1845 und 1848 trat Österreich Schirgiswalde nebst mehreren Ortschaften an unser Vaterland ab. So
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
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Extrahierte Personennamen: Johann August Johann_Friedrich Johann Friedrich Johann Friedrich August_I. Friedrich Friedrich August Napoleon
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Personennamen: Moritz Heinrich_Ii Heinrich Stifter_Metz Moritz Moritz Moritz Karl_\ Karl Nassauer Karls_V. Moritzens Moritz Moritz Albrecht_von_Brandenburg-Kulmbach Albrecht Moritz Moritz Moritz Moritz
Extrahierte Ortsnamen: Magdeburg Brandenburg Mecklenburg Frankreich Verdun Deutschland Magdeburgs Karls Deutschland Rhein Main Thüringen Moritzens
— 173 —
a. Welchen Zweck haben die starken Festungen des Reichs-
laudes? Sie sollen den Franzosen den Einfall ins Deutsche
Reich wehren, indem sie wichtige Straßen und Eisenbahnen ver-
sperren, auf denen die Franzosen leicht ins Innere Deutschlands
dringen können. Die Straßen, die Straßburg schützt, kennen wir
bereits. Nenne und zeige sie noch einmal! Welche Wege aber
schützt Metz? (Die, welche von Frankreich aus durch Lothringen
nach Mannheim, Mainz und Koblenz führen! — Moselstraße!)
— Welchen Zweck hatten die Festungen, als sie sich noch in
den Händen der Franzosen befanden? (Sie sollten den Deut-
schen den Einmarsch in Frankreich erschweren und den Fran-
zosen den Einmarsch in Deutschland erleichtern.) Freilich haben
sie im letzten Kriege diesen Zweck nicht erfüllt. Inwiefern? —
Wie hat man dafür gesorgt, daß es uns in einem späteren Kriege
mit unseren Festungen nicht ähnlich geht, wie es den Franzosen
1870 mit den ihrigen erging? (Verstärkung der Befestigungen.)
b. Hatten denn die Deutschen ein Recht, Elsaß-Lothringen
den Franzosen wegzunehmen. Gewiß! Die Franzosen hatten
es ja erst stückweise von Deutschland losgerissen. Straßburg
war von Ludwig Xiv. sogar mitten im Frieden geraubt worden.
c. Welche bekannten Schlachtenorte liegen in Elsaß-
Lothringen? (Weißenburg, Wörth, St. Privat, Gravelotteufw.)
d. Was erinnert wohl noch heute in den Reichslanden
an die französische Herrschaft? Noch heute reden viele
Bewohner die französische Sprache. Dies ist besonders in
Lothringen der Fall. „Dort erblicken wir auch in Kleidung und
Lebensweise der Landbewohner noch viel französische Art. Die
Männer tragen mit Vorliebe die blaue Bluse und die gezipfelte
Mütze. Die Frauen schmücken sich gern mit der weißen Morgen-
Haube und einem hellen, über die Brust gekreuzten Schulter-
tuche. Die Wohnhäuser sind nicht sehr breit, aber von größerer
Tiefe. Grüne Holzklappläden (Jalousien) schließen die kleinen
Fenster. In der Hausflur weitet sich ein Kamin nischensörmig
aus, in dem ein kupferner Kessel an einer Kette über dem
Feuer hängt. In der Wohnstube aber fehlt vielfach der Ofen,
dessen trauliche Nähe der Deutsche so ungern vermißt." (Schreyer.)
— Allerdings ist französische Sprache und französische Art in
den Reichslanden in Abnahme begriffen. Wie erklärst du dir
dies? (Schule, Kirche, Militär, Verwaltung^)
s. Wie gelangen wir auf dem kürzesten Wege von Dres-
den nach Straßburg? (Dresden—leipzig—frankfurt —
Straßburg, oder: Dresden — Chemnitz — Hof—würzburg —
Heidelberg—straßburg.)
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Extrahierte Personennamen: Straßburg Ludwig_Xiv Ludwig Schreyer
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Frankreich Lothringen Mannheim Mainz Frankreich Fran- Deutschland Elsaß-Lothringen Deutschland Elsaß-
Lothringen Weißenburg Lothringen Straßburg Dresden Chemnitz Hof—würzburg_—
Heidelberg—straßburg
— 179 —
6. Staaten.
a. An Norddeutschland haben 21 Staaten Anteil, doch sind diese
ihrer Größe nach sehr verschieden. Der wichtigste Staat ist
Preußen. Ihm gegenüber erscheinen alle anderen Staaten nn-
bedeutend. Er ist ein Großstaat.
b. Süddeutschland umfaßt nur fünf Staaten. Sie sind der Größe
nach nicht allzusehr verschieden. Der größte Staat ist Bayern.
Dann folgen der Größe nach Württemberg, Baden, Elsaß-
Lothringen und Hesseu-Darmstadt.
ä.
Ziel: Wir vergleichen die Städte, die wir neu kennen
gelernt haben, untereinander und stellen die zusammen, die
einander ähnlich sind.
Das Resultat der gemeinsamen Arbeit lautet:
1. Hauptstädte: München, Stuttgart, Karlsruhe, Darmstadt,
Straßburg.
2. Handelsstädte: Mainz, Mannheim, Nürnberg, Augsburg,
Straßburg, Stuttgart. (Buchhandel!)
3. Industriestädte: Nürnberg, Augsburg, Pforzheim, Eßlingen,
Mülhausen, Gebweiler, Offenbach.
4. Universitätsstädte: Tübingen, Heidelberg, Straßburg,
München, Würzburg, Erlangen.
5. Festungsstädte: Straßburg, Metz, Mainz, Ulm.
6. Durch Bauwerke berühmte Städte: München (Bavaria!),
Kelheim (Befreiungshalle), Regensburg (Walhalla!), Straßburg Münster!).
7. In der Lage sind sich ähnlich: Mainz (Main und Rhein),
Mannheim (Neckar und Rhein), Ulm (Jller und Donau), Regensburg
(Regen und Donau), Passau (Inn und Donau).
s.
3icl: Wir zählen heute alle bekannten deutschen Festuugen
auf und vergleichen sie hinsichtlich ihrer Lage.
Wir finden: Alle Festungen, die wir bis jetzt kennen gelernt haben,
liegen in Flußtälern, nämlich
a. im Weichseltale: Thorn.
b. im Odertale: Küstrin und Stettin.
c. im Haveltale: Spandau.
6. im Elbtale: Magdeburg und Königstein.
e. im Rheintale: Straßburg, Mainz, Koblenz, Köln.
f. im Moseltale: Metz.
g. im Donautale: Ulm und Ingolstadt.
12 *
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
— 184 —
Auf dem Hohenstaufen erhob sich einst eine stolze Burg,
die Stammburg eines mächtigen Kaisergefchlechts. Auf ihr
verlebte Kaiser Friedrich Rotbart feine Jugendzeit. Auf ihr
wuchs Konradin, der letzte Hohenstanfe, heran zu einem
Jüngling voll Mut und Entschlossenheit. Auf ihr hat manch
glänzendes Fest stattgefunden.
Von der Kaiserburg ist jedoch fast kein Stein übrig ge-
blieben. Im Bauernkriege ist sie von aufrührerischen Bauern
erobert, geplündert und verbrannt worden. Gras und Disteln
wachsen dort, wo einst mutige Rosse stampften und Ritter in
klirrender Rüstung dahinfchritten.
Die Namen der großen Hohenstaufenkaiser aber, die einst
hier ihre Heimat hatten, find noch nicht vergessen. Noch immer
wird von ihnen und ihren Taten erzählt.
3. Grdlchtsbcsprcchnng:
a. An das befreite Straßburg.
O Straßburg, du feine, O Straßburg, du feine,
du wunderschöne Stadt, du wunderschöne Stadt,
du Perle an dem Rheine, du Krone an dem Rheine,
die schwer gelitten hat! die tief getrauert hat!
Du wardst nach schnödem Raube, Du hast vom Münsterknaufe
nach langer Schmach befreit, viel Not und Tod geschaut,
deutsch war von je dein Glaube, doch aus der Feuertaufe
deutsch deine Herrlichkeit. gingst du hervor als Braut.
O Straßburg, du feine, O Straßburg, du feine,
du wunderschöne Stadt, du wunderschöne Stadt,
du Rose an dem Rheine, du Königin am Rheine,
die viel geblutet hat! die lang' geduldet hat!
Du bist im deutschen Kranze Du sollst aufs neu' erglänzen
erblüht zu neuer Pracht, in deutscher Städte Kreis;
auf deiner alten Schanze willkommen, laß dich kränzen
steht fest die deutsche Wacht. mit Eich' und Ehrenpreis!
Müller von der Werra,
b. Frühlingslied von d er Bergstraße.
Summer, Summer, Maaje!^
De Hinkel^ legt die Aajer^);
sie lege se hinners Loch,
do finne mer se doch!
Ha ri ro,
der Summer der is do!
i) Mai, 2) Hühner, 3) Eier.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Rotbart Friedrich Konradin Konradin Grdlchtsbcsprcchnng
— 217 —
6. Staaten.
a) An Norddeutschland haben 21 Staaten Anteil, doch sind diese
ihrer Größe nach sehr verschieden. Der wichtigste Staat ist
Preußen. Ihm gegenüber erscheinen alle anderen Staaten un-
bedeutend. Er ist ein Großstaat.
b) Süddeutschland umfaßt nur fünf Staaten. Sie sind der Größe
nach nicht allzusehr verschieden. Der größte Staat ist Bayern.
Dann folgen der Größe nach Württemberg, Baden, Elsaß-
Lothringen und Hessen-Darmstadt.
ä.
Ziel: Wir vergleichen die Städte, die wir neu kennen
gelernt haben, untereinander und stellen die zusammen, die
einander ähnlich sind.
Das Resultat der gemeinsamen Arbeit lautet:
1. Hauptstädte: München, Stuttgart, Karlsruhe, Darmstadt,
Straßburg.
2. Handelsstädte: Mainz, Mannheim, Nürnberg, Augsburg,
Straßburg, Stuttgart. (Buchhandel!)
3. Industriestädte: Nürnberg, Augsburg, Pforzheim,. Eßlingen,
Mülhausen, Gebweiler, Offenbach.
4. Universitätsstädte: Tübingen, Heidelberg, Straßburg,
München, Würzburg, Erlangen.
5. Festungsstädte: Straßburg, Metz, Mainz, Ulm.
6. Durch Bauwerke berühmte Städte: München (Bavaria!),
Kelheim (Befreiungshalle), Regensburg (Walhalla!), Ulm (Dom), Straß-
bürg (Münster!).
7. In der Lage sind sich ähnlich: Mainz (Main und Rhein),
Mannheim (Neckar und Rhein), Ulm (Jller und Donau), Regensburg
(Regen und Donau), Passau (Inn und Donau).
6.
Iiel: Wir zählen heute alle bekannten deutschen Festungen
ans und vergleichen sie hinsichtlich ihrer Lage.
Wir finden: Alle Festungen, die wir bis jetzt kennen gelernt haben,
liegen in Flußtälern, nämlich
a) im Weichseltale: Thorn.
b) im Odertale: Küstrin und Stettin.
c) im Haveltale: Spandau.
d) im Elbtale: Magdeburg und Königstein.
e) im Rheintale: Straßburg, Mainz, Koblenz, Köln.
f) im Moseltale: Metz.
g) im Donantale: Ulm und Ingolstadt.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
— 205 —
Teil der Oberrheinischen Tiefebene und wird von der Jll durchströmt.
In diesem Teile liegen die Schlachtenorte Weißenburg und Wörth,
ferner Straßburg, die alte Soldatenstadt.
2. Der westliche Teil des Reichslandes, Deutsch-
Lothringen, reicht vom nördlichen Teile des Wasgenwaldes bis ins
Gebiet der Mosel. Er ist seiner Bodenbeschaffenheit nach ein Teil des
Lothringer Stufenlandes, welches sich im Westen des Wasgenwaldes
ausbreitet. Hier finden wir die uns aus der Geschichte und den Vor-
trägen am Sedantage her wohlbekannte Moselfestung Metz, in deren
Nähe die blutigen Schlachten von Vionville, Gravelotte und St. Privat
geschlagen wurden.
Zur sachlichen Besprechung.
a) Man kann das Reichsland seiner Bodenbeschaffen-
heit nach in drei Landschaften zerlegen, in eine
bergige, eine hügelige und eine ebene Landschaft.
Bestimme die Lage dieser Landschaften! (Die bergige Land-
schaft umfaßt den Wasgenwald, die hügelige die Platte von
Lothringen, die ebene ist ein Teil der Oberrheinischen Tief-
ebene.)
K) Bestimme Quelle, Richtung und Mündung der Haupt-
slüsse des Reichslandes (Jll, Mosel) genauer!
c) Suche durch Vergleich mit einem anderen Lande die
Größe des Reichslandes zu ermitteln! (Ungefähr so
groß wie das Königreich Sachsen oder wie das Großherzog-
tum Baden!)
Ii. Haben die Franzosen ein Anrecht auf Glsah-
Lothringen?
Nein! Elsaß-Lothringen ist altes deutsches Land! Noch
zur Zeit Luthers war nicht nur Metz, sondern auch Toul und Verdun
deutscher Besitz! Aber eine Stadt, ein Dorf nach dem andern
rissen die Franzosen vom Reiche los, 1681 auch Straßburg, die
alte, wunderschöne Stadt*). Das Deutsche Reich, das die furchtbare
Verheerung der Pfalz, die Schändung der Kaisergräber zu Speyer und
Im Westfälischen Frieden 1648 erhielt Frankreich: a) Breisach und
die ehemaligen österreichischen Besitzungen Ober- und Unterelsaß, b) die Landvogtei
über zehn kaiserliche reichsfreie Städte, außerdem reichsfreie Dörfer und Reichswälder,
die dann 1672 ganz in Frankreich einverleibt wurden, c) das Besetzungsrecht von
Philippsburg, rechts des Rheines bei Speyer gelegen, d) die Bistümer Metz, Toul
und Verdun (deutsch = Verden). — Im Jahre 1661 fielen Saarburg und Pfalz-
bürg und eine Landschaft westlich von Metz an Frankreich. — Im Frieden zu
Nymwegen 1678/79 erhielt Frankreich die ehemals deutsche Freigrafschaft Bur-
gund und das schöne Freiburg. Sonstige Erwerbungen im Elsaß brachten die
berüchtigten „Reunionen", so 1681 auch Straßburg. Jmjahre1766fiel
Lothringen endgültig an Frankreich.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T141: [Armee Metz General Paris Schlacht August Mac Franzose Mahon Festung]]
— 211 —
Bewohner die französische Sprache. Dies ist besonders in
Lothringen der Fall. „Dort erblicken wir auch in Kleidung und
Lebensweise der Landbewohner noch viel französische Art. Die
Männer tragen mit Vorliebe die blaue Bluse und die gezipselte
Mütze. Die Frauen schmücken sich gern mit der weißen Morgen-
Haube und einem hellen, über die Brust gekreuzten Schulter-
tuche. Die Wohnhäuser sind nicht sehr breit, aber von größerer
Tiefe. Grüne Holzklappläden (Jalousien) schließen die kleinen
Fenster. In der Hausflur weitet sich ein Kamin nischensörmig
aus, in dem ein kupferner Kessel an einer Kette über dem
Feuer hängt. In der Wohnstube aber fehlt vielfach der Ofen,
dessen trauliche Nähe der Deutsche so ungern vermißt." (Schreier.)
— Allerdings ist französische Sprache und französische Art in
den Reichslanden in Abnahme begriffen. Wie erklärst du dir
dies? (Schule, Kirche, Militär, Verwaltung.)
e) Mit welchem Recht heißt Straßburg die alte, wunder-
fchöne Stadt? (Alt ist Straßburg, denn schon zur Zeit des
römischen Kaisers Augustus entstand an der Stelle des jetzigen
Straßburg eine städtische Ansiedlung, in welcher eine römische
Legion ihr Standquartier hatte. Diese Ansiedlung ging frei-
lich in den Stürmen der Völkerwanderung in Flammen auf,
aber an ihrer Stelle wurde bald eine neue, nunmehr deutsche
Stadt erbaut, die im Mittelalter zu hoher Blüte gelangte.
Und schön ist die Stadt noch heute durch ihre Bauwerke.
Seht hier ein Bild des herrlichen Münsters! Von seiner 66 m
hoch gelegenen Plattform aus schaust du nicht nur tief unter
dir das Häusermeer der alten Stadt, sondern auch weiterhin
die fruchtbare oberrheinische Tiefebene, durch welche der Rhein
sich wie ein blitzender Silberstreifen dahinzieht, und endlich in
der Ferne die waldnmrauschten Höhen des Wasgenwaldes und
des Schwarzwaldes. — Schaut hier ein Bild des Kaiserpalastes!
In ihm nimmt der deutsche Kaiser Wohnung, wenn er in
Straßburg weilt. Zwei mächtige Herolde krönen die Kuppel
des prachtvollen Schlosses.)
f) Wie wird das Reichsland regiert? (An der Spitze der
Regierung steht ein Statthalter. Er wird vom Kaiser ein-
gesetzt und hat seinen Wohnsitz in Straßburg. Elsaß-Lothriugeu
hat weiter einen Landtag, welcher ähnlich wie unser sächsischer
Landtag aus einer ersten und einer zweiten Kammer besteht
und die Landesgesetze erläßt.)
g) Wie gelangen wir auf dem kürzesten Wege von Dres-
den nach Straßburg? (Dresden—leipzig—frankfurt—
Straßburg, oder: Dresden—chemnitz — Hof—würzburg—
Heidelberg—straßburg.)
U*
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Extrahierte Personennamen: Schreier Augustus Augustus