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1. Geschichts-Bilder - S. V

1878 - Langensalza : Greßler
Inhalts-Aeöerstchl. I. Milder aus der alten Geschichte. Seite Seite Die Aegyptier. Sokrates 44 Beschreibung des Landes . . . 1 Alcibiades 49 Baudenkmäler der alten Aegyptier 2 Demosthenes 53 Aegyptische Kasten. Thierdienst Philipps Tod 54 der Aeqyptier 7 Alexander der Große, König von Sesostris 8 Macedonien 56 Psainmetich 9 Die Römer. Die Phönizier 10 Italien n. seine ältesten Bewohner 61 Babylonier, Assyrer, Meder. 12 Roms Gründung 62 Die Perser. Numa Pompilius 65 Cyrus 14 Tullus Hostilius u. Ancus Marcius 67 Die Griechen. Tarquinius Priscus und Servius 73. Griechenland und seine ältesten Tullius 69 Bewohner 17 Tarquinius Superbus .... 72 Der trojanische Krieg .... 19 Rom ein Freistaat. Krieg gegen Lykurg und die Spartaner . . . 22 Porsenna. Das Orakel zu Delphi und die Homtius Kokles, Mucius Scävola 73 olympischen Spiele .... 24 Kämpfe zwischen Patriziern und Solon und die Athener 27 Plebejern. Die Perserkriege in Griechenland. Balenus, Menenius Agrippa und Schlacht bei Marathon. — Mil- Marcius Koriolanns.... 75 tiades 29 Appius Klaudius 78 Schlacht b. Thermoyplä.— Leonidas 30 Fortsetzung des Streites im In- Schlacht bei Salamis. — The- nern. Krieg mit Veji. Die Gal- mistokles 32 lier in Rom. Gleichstellung der Perikles 34 Patrizier und Plebejer . . . 80 Leben und Sitten der Athener zur Krieg gegen die Tarentiner. Pyrr- Zeit des Perikles 40 hus, Fabricius und Kurius 83

2. Geschichts-Bilder - S. 62

1878 - Langensalza : Greßler
62 von Italien liegen die drei großen Inseln: Sicilien, Sardinien und Korsika. Als Rom im Jahre 754 vor Chr., also jetzt vor 2631 Jahren, gegründet wurde, war Italien schon von vielen Städten bedeckt und von vielen Völkerschaften bewohnt. In Oberitalien lebten Gallierin Mittelitalien die Etrusker, die Latiner, die Sabiner, die Kampan er, die Volsker und die Samniten^ in Unteritalien die Bruttier, die Apulier und besonders viele griechische Kolonisten. In der Mitte der apenninischen Halbinsel wohnte vor alten Zetten das berühmte und mächtige Vol k der Römer. Sie waren fast noch kriegerischer, als selbst die harten Spartaner. Jeder römische Bürger war ein geborener Soldat. Krieg seine liebste Beschäftigung Sie alle wollten Söhne und Nachkommen ihres furchtbaren Kriegsgottes Mars fein. In festen geschlossenen Reihen, voll Vertrauen auf sich selbst und ihre schirmenden Kriegsgötter, zogen sie kühn dem Feinde entgegen. Wurden sie auch zurückgedrängt, gleich standen sie mit neuer Kraft und frischem Muthe wieder auf dem Schlachtselde und ruheten nicht eher, als bis der Gegner unter ihren Füßen lag Die alten Römer waren höchst einfache Leute. Im Frieden bauten selbst die ersten Männer des Staats ihre wenigen Ländereien mit eigener Hand Nicht selten wurde der vornehmste Bürger hinter dem Pfluge fort in die Stadt geholt, um das Heer anzuführen. Der Vater hatte Gewalt über Leben und Tod seiner Kinder, und konnte sie als Sklaven verkaufen. Einen Vatermörder warf man in einen Sack gehüllt ins Wasser. Auf eine Frage eines ägyptischen Königs: »Was ist das Löblichste in Rom?« antwortete der römische Gesandte: »Die Römer fürchten die Götter, gehorchen der Obrigkeit und strafen die Laster.« Die Kleidung der alten Römer bestand aus einer großen wollenen Weste (tunica), welcher sie ein großes wollenes Tuch (toga) wie einen Mantel überwarfen. Arme und Beine waren nackt. Im Kriege hatten sie statt der Toga einen bequemeren Soldatenrock. Um fünf Uhr Nachmittags hielten die Römer ihre Hauptmahlzeit. Zerstampftes Getreide, als Brei oder als Klöße zugerichtet, und Bohnen, Feigen, Honig, Oel und Fleisch waren die Nahrung. — Wir werden nun das Wichtigste von diesem merkwürdigen Volke hören. Rom's Gründung.*) (754 v. Chr.) Mehrere Meilen südlich von dem Tiber lag eine Stadt Alba longa. Sie soll von einem trojanischen Prinzen, As kan ins, erbaut worden sein. Dieser war der Sohn des Aeneas, eines tro- *) Zum Theil nach Nösselt, Plutarch und A.

3. Geschichts-Bilder - S. 83

1878 - Langensalza : Greßler
83 Noch war der Bau nicht ganz vollendet, als auch schon wieder die alten Streitigkeiten zwischen Patriziern und Plebejern ihren Anfang nahmen. Den kühnsten Angriff auf die Patrizier machten jetzt die beiden Tribunen Li ein ins und Sextius. Sie trugen darauf an, daß das Kriegstribunat abgeschafft und das Konsulat wieder hergestellt würde, daß aber von jetzt an jedesmal einer der Konsuln ein Plebejer sei. Hierüber kam es zu einem erbitterten Kampfe, der entscheidend wurde. Lange widerstanden die Patrizier, durch Kamillus geführt, indem sie unter den Plebejern Zwiespalt zu erregen suchten. Doch als nun die Tribunen ihr Recht gebrauchten und durch ihren Einspruch (Veto) alle Wahlen von Beamten, jede Beitreibung von Steuern und selbst Aushebung von Kriegsmannschaft verhinderten, die Wuth des Volkes zuletzt auch mit einem allgemeinen Aufstande drohte, gaben sie nach und gestatteten, daß das Konsulat auch an Plebejer gelangen könne. (366.) Damit war der entscheidende Schlag gefallen. Nun wurden die Plebejer zu den höchsten Staatsämtern zugelassen. Die Gleichstellung war mithin erfolgt, wenn auch die Zulassung zur Diktatur erst 353, zur Censur 348, zur Gerichtsgewalt 334 und zum Priesterthume 300 geschah. Krieg gegen die Tarenliner. Pyrrhus, Fabrieius und Kurius. (282—272 vor Chr.) Romulus' Stadt war von Tag zu Tag mächtiger geworden, und von ganz Italien gefürchtet stand das kriegerische Rom da. In Unteritalien lag die mächtige Stadt Tarent, welche damals von leichtsinnigen und übermüthigen Griechen bewohnt wurde. Diese nahmen ohne allen Grund den Römern vier Schiffe weg. In Folge dessen rückten die Römer mit einem starken Heere gegen Tarent vor. Die Tarentiner riefen den König von Epirus (eine Landschaft des nördlichen Griechenlands), mit Namen Pyrrhus, zu Hülfe. Dieser war ein vortrefflicher Feldherr; sein Heer hatte er auf's Beste eingerichtet und in vielen Kämpfen geübt. In der ersten Schlacht siegte Pyrrhus hauptsächlich durch Hülfe gewisser Thiere, welche die Römer mit dem höchsten Erstaunen betrachteten; denn noch nie hatten sie solche zu Gesicht bekommen. Es waren Elephanten. Auf den Rücken dieser ungeheuren Thiere waren hölzerne Thürmchen befestigt, von welchen herab 16 Soldaten mit Lanzen und Pfeilen stritten; auch die Elephanten selbst, namentlich wenn sie erst durch Wunden gereizt waren, packten mit ihrem Rüssel feindliche Soldaten, schmetterten sie zu Boden und zermalmten sie mit ihren Füßen. — Trotz des ungewohnten Angriffs, des geheimen Grauens vor diesem unbekannten Feinde, hatten die Römer mit aller 6*

4. Geschichts-Bilder - S. 68

1878 - Langensalza : Greßler
68 Kuriatier, der ihm zunächst ist, erlegt er mit mächtigen Streichen, dann durchbohrt er den zweiten und zuletzt auch den dritten. So hatten die Römer gesiegt und ihre Mutterstadt sich Unterthan gemacht. Siegesstolz kehrte der junge Held, vom jubelnden Heere bekleidet, nach Rom zurück. Am Thore der Stadt stand seine Schwester, die Braut des einen getödteten Kuriatier. Als diese ihn trium-phirend die errungene Beute mit dem Waffenrock ihres Verlobten tragen sah, gerieth sie in Verzweiflung und verfluchte den Bruder. Dieser aber zückte, von Wuth ergriffen, sogleich das Schwert und durchbohrte seine Schwester. Er wurde dafür vor Gericht gestellt und zum Tode verurtheilt; die Volksversammlung aber hob aus Rücksicht auf seine dem Vaterlande erwiesenen Dienste diesen Spruch wieder auf. Doch mußte der jähzornige junge Mann, um nicht ganz ungestraft zu bleiben, und zur Warnung Anderer, mit verhülltem Gesicht durch das Schandjoch, eine Art Galgen, hindurchgehen. Die Albaner trugen das römische Joch mit großem Unwillen und strebten eifrigst darnach, die alte Unabhängigkeit wieder zu gewinnen. Ihr Feldherr Fuffetius wiegelte daher die Fidena-ter und Vejenter gegen Rom auf und versprach, während der Schlacht zu ihnen überzugehen. Wirklich erschienen diese vor Rom. Tullus rückte ihnen mit dem römischen Heere, dem die Albaner als Hülsstruppen beigegeben waren, entgegen. Kaum aber war das Treffen eingeleitet, so zog sich Fuffetius mit seinen Leuten in die Nähe der Fidenater, um von dort aus sich denen anzuschließen, auf deren Seite sich der Sieg neigen würde. Die Römer geriethen darüber in Schrecken, und wären wahrscheinlich das Opfer der albanischen Treulosigkeit geworden, wenn nicht Tullus Hostilius sich schnell gefaßt und seinen Truppen zugerufen hätte, jener Rückzug der Albaner habe auf seinen Befehl stattgefunden und sei in der Absicht geschehen, die Feinde zu umgehen. Als der Sieg sich für die Römer entschied, griff endlich auch Fuffetius, um seine Absicht zu bemänteln, die fliehenden Feinde an. Tullus Hostilius that, als wenn er sich dadurch hätte täuschen lassen; am folgenden Tage aber übte er ein furchtbares Strafgericht. Er rief beide Heere unbewaffnet zusammen, vorgeblich, um den Lohn der Tapferkeit auszutheilen, trug jedoch Sorge, daß die Römer ihre Schwerter unter den Kleidern versteckt mitbrachten. Sobald die Truppen versammelt waren, ließ er die Albaner Plötzlich umzingeln und verkündete ihnen hierauf, daß Alba longa als ein Sitz der Verrätherei dem Erdboden gleich gemacht, Fuffetius zur Strafe dafür, daß er treulos und unentschlossen zwischen den Römern und ihren Feinden geschwankt habe, von vier Pferden nach entgegengesetzten Seiten hin auseinander gerissen, alle Albaner aber nach Rom versetzt werden sollten. So ward Alba longa zerstört und

5. Geschichts-Bilder - S. 69

1878 - Langensalza : Greßler
69 seine Bewohner in die Stadt verpflanzt, wo man ihnen den cölischen Hügel zum Wobnsitz anwies. Auch mit den Sabinern führte Tullus glückliche Kriege. Zuletzt wandte sich aber die Gunst des Schicksals von ihm, und zwar weil er, wie die Sage hinzusetzt, die Götter durch die Vernachlässigung ihres Dienstes erzürnt habe. Steinregen, Seuchen und andere Erscheinungen zeigten ihm den göttlichen Zorn an, und endlich überfiel ihn auch noch eine schwere Krankheit. ^Nun wandte er sich mit ängstlicher Sorgfalt den versäumten religiösen Pflichten zu, beging aber dabei ein Bersehen und ward von dem erzürnten Gotte Jupiter mit Weib und Kindern durch einen Blitzstrahl getöbtet (640 vor Chr.). ______________ Zu seinem Nachfolger ward Ancus Marcius, ein Tochtersohn des Numa Pompilius, ernannt. Von ihm rühmt die Sage, daß er im Geiste seines Großvaters den unter Tullus Hostilius vernachlässigten Dienst der Götter von neuem zu Ansehen gebracht habe. Seine Regierung war aber nicht, wie die Nnma's, eine durchaus friedliche, sondern er gehörte vielmehr auch zu den durch Kriegsthaten und Eroberungen ausgezeichneten Königen. Unter ihm waren es hauptsächlich die Latiner, mit welchen Rom Krieg zu führen hatte. Die Römer waren nämlich durch die Unterwerfung der Albaner so sehr erstarkt, daß sie, obgleich sie nicht zu dem la-tinischen Völkerbedürfnisse gehörten, doch auf einen Rang unter den Städten von Latium Anspruch machten. Ancus Marcius besiegte das Heer der Latiner, eroberte einige ihrer Städte und führte die Bewohner derselben nach Rom. Auch Veji erlitt einige Niederlagen und mußte den Römern das Land um die Mündung des Tiber abtreten. Ancus Marcius legte daselbst Osta, den Hafen von Rom, an; außerdem bauete er die erste Brücke über den Fluß und befestigte den jenseit des Tiber gelegenen Hügel Jani culum. Tarquinins Priscns (617-578) u. Servius Tullius (578-534)*) Ancus Marcius hatte den Griechen Tarquinins, der in Rom eingewandert war, noch kurz vor seinem Tode zum Vormunde seiner beiden Söhne eingesetzt. Wegen seiner Klugheit zog ihn der König oft zu Rathe, und durch seinen Reichthum suchte sich der Tarquinier die Gunst des Volkes zu verschaffen. Er ward aber ein treuloser Vormund, denn sobald Ancus gestorben und eine Volksversammlung zur neuen Königswahl angesagt war, schickte der hinterlistige Grieche am Wahltage seine Mündel auf die Jagd; er selbst aber begab sich in die Versammlung. Hier zählte er nun dem Volke *) Nach Weiter und Biernatzli.

6. Geschichts-Bilder - S. 73

1878 - Langensalza : Greßler
73 von den Königen ernannt wurden. Uebermäßige Steuern, die er rücksichtslos von den Bewohnern Roms erheben ließ, gaben ihm die nöthigen Mittel, seinen königlichen Aufwand zu bestreiten. Wer sich ihm widersetzte, den ließ er hinrichten, so daß zuletzt weder der Senat, noch das Volk ihm zu widerstehen wagte. Man nannte ihn superbus, d. H. den Uebermütbigen, Stolzen. — Ankläger und Ohrenbläser begünstigte er; auch ließ er das Vermögen der Ver- nrtheilten einziehen. Je weniger Tarquinius bei den Römern ine nöthige Unterstützung fand, sein Ansehen und seine Stellung zu behaupten, desto eifriger suchte er die Hülfe fremder Bundesgenossen So schloß er mit Karthago einen Handelsvertrag und bemühte sich um die Freundschaft der griechischen Pflanzstädte in Unteritalien. Obwohl er dadurch nach außen hin das gebietende Ansehen Roms erhöhete, so erwarb er sich doch keineswegs die Liebe und Achtung der Römer. Selbst der Schmuck, den er ihrer Stadt verlieh durch die Verschönerung des Cirkus, Vollendung des Riesenbaues der Kloaken und des Kapitols verschaffte ihm nicht die allgemeine Hochachtung, deren er zur Befestigung seines Thrones bedurfte. Vielmehr trug seine Grausamkeit aegen Einzelne, sogar aus seiner näheren Verwandtschaft, dazu bel, die Unzufriedenheit mit seiner Herrschaft immer allgemeiner zu machen. Während der König zur Belagerung der Stadt Ardea, tm Lande der Rutuler (wenige Meilen von Rom entfernt), abwesend war, trat der Umsturz ein. Tarquinius wurde sammt seinem Geschlechte aus der Stadt verbannt; er floh nach Etrurien, entschlossen, seine Rückkehr auf den Thron durch die Feinde Roms zu erzwingen. — Das Volk schaffte nun die Königswürde ab, und aus dem römischen Staate ging ein Freistaat hervor, der von zwei jährlich wechselnden Konsuln (Reichsverwalter) regiert wurde. Brutus und Kollatinus wurden im Jahre 509 vor Chr. aus Dankbarkeit von dem Volke zu den ersten Konsuln erwählt. Kom tm jpmstot, den 509 bis 30 vor (£\)t. Krieg grgen porsenna. Horalius Kokles, Mucius Scäöola.*) Nördlich von Rom lag das Land der Etrusker, über welches der mächtige König Porsenna herrschte. Diesen bewog der vertriebene römische König Tarquinius zum Kampfe gegen Rom. Porsenna drängte die Römer in ihre Stadt zusammen. Auf einem Berge vor der Stadt hatte ein Haufen Römer die Vertheidigung. Die Römer wurden heruntergetrieben und flohen über eine hölzerne *) A. Geyger und A.

7. Geschichts-Bilder - S. 75

1878 - Langensalza : Greßler
75 aber von der Menge umzingelt, wird er ergriffen, entwaffnet und vor den König gestellt. Er soll bekennen, wer er sei. Auch jetzt noch sieht er mit einem Blicke, der Schrecken erregt, umher und spricht: «Ein Römer bin ich, Mucius mein Name. Als Feind habe ich den Feind tödten wollen und scheue nicht den eigenen Tod. Großes thun und Großes leiden ist römisch. Und ich bin nicht der Einzige; eine lange Reihe von Jünglingen trachtet nach gleichem Ruhme mit mir.« Der König springt erzürnt und erschreckt aus und droht, ihn ins Feuer zu werfen, wenn er nicht gleich die Verschwörung genauer entdeckte. »O sieh,« erwiderte Mucius, «wie wenig denen der Körper gilt, die großen Ruhm erlangen wollen!« Mit diesen Worten streckte er seine rechte Hand in die Flammen eines nahen Ofenherdes. Er ließ sie ruhig abschwelen, als ob er nichts fühlte. — Grausen überfiel die Umstehenden, der König riß ihn selbst vom Feuer fort und rief ihm zu: »Geh, geh! Da hast feindlicher gegen dich, als gegen mich gehandelt! Ich entlasse dich ungestraft. Wie glücklich wollte ich mich preisen, wenn für mein Land solche Tapferkeit stritte!« v r ^ »Zum Danke dafür«, sagte Mucius, »wisse, daß du vorher durch Drohungen nicht erfahren konntest, daß 300 Jünglinge gegen dein Leben sich verbündet haben. Mich traf das Loos zuerst. Einer der Uebrigen wird dich gewiß nicht verfehlen.« Porsenna, besorgt um sein Leben und voller Achtung vor römischem Männersinn, gewährte von selbst nun Frieden. — Nach diesem mißlungenen Versuche (in den Jahren 507 und 506) gab jedoch Tarquinius seine Hoffnung noch nicht auf. Ein Volk _ nach dem andern wiegelte er gegen Rom auf, zuletzt auch die Latiner. Am See Regillus, östlich von Rom, kam es im Jahre 496 zwischen diesen und den Römern unter Aulus Postumius zur Schlacht. Es war ein Heldenkampf wie in der Ebene von Troja. Feldherr stritt gegen Feldherr, Mattn gegen Mann; aber römische Tapferkeit siegte. Zwei Söhne und der Schwiegersohn des Tarquinius fielen. Da endlich floh der alte Tarquinius, an seinem Glücke verzweifelnd, nach der Stadt Kutnä in Kampanien, der südwestlichen Landschaft Mittelitalien's, wo er im Jahre 493 starb. jpämpfc zbüschen ^pafri^crn und Metern, bmt 500 bis 300 bor Sjpr. Mlerius, Menenius Agrippa und Marcius Eoviolanus].*) (492—491.) Rom war zwar ein Freistaat geworden, aber nicht jeder Römer damit schon ein freier Mann. Nur die Patrizier hatten bei der *) Nach Althaus und A.

8. Geschichts-Bilder - S. 78

1878 - Langensalza : Greßler
78 und dadurch die Plebejer wieder zu Schuldnern und Knechten der Patrizier zu machen; denn die Patrizier allein müßten herrschen, so wäre es von Anfang an gewesen und so müßte es bleiben. Als die Tribunen das hörten, riefen sie ein Volksgericht zusammen und verbannten den Koriolanus aus Rom. Da schwur der gekränkte Patrizier, sich an diesen Plebejern zu rächen und sie zu züchtigen für ihren Uebermuth. Er ging zu den Volskern, den Feinden Roms, und versprach ihnen, sie zum Siege gegen die Römer zu führen. Sie machten ihn zu ihrem Feldherrn, er drang in das römische Gebiet ein, verwüstete alle Aecker der Plebejer und lagerte sich nahe bei Nom. Das Volk war nicht zum Kriege gerüstet, zwischen Plebejern und Patriziern herrschte großes Zerwürf-niß, kein Heer war aufzubringen. Da schickte der Senat Gesandte, die um Frieden bitten und den Koriolan feierlich in seine Würde als römischen Bürger wieder einsetzen sollten. Doch der aufgebrachte Mann wies sie stolz und höhnend zurück. Nun sandte der römische Senat eine zweite Botschaft; sie bestand aus Priestern in ihrer heiligen Tracht, die heiligen Gefäße vor sich hertragend; sie richteten eben so wenig aus. Da versammelte eine ehrwürdige Matrone, Valeria, alle edlen Römerinnen, ging mit ihnen zu Marcius kummervoller Mutter Veturia und seinem gebeugten Weibe Volumnia, und alle zusammen zogen nun in's feindliche Lager hinaus. Dem Fußfall der alten Mutter und den Bitten des lieben Weibes, deren Kinder weinend die Kniee ihres harten Vaters umschlangen, konnte der Mann im ehernen Brustharnisch nicht widerstehen, und als ihn endlich noch die geliebte Mutter Veturia zürnend fragte, ob sie denn einen Verräther des Vaterlandes geboren haben sollte? da ward das Herz des stolzen Mannes überwältigt. Er stürzte ihr in die Arme und rief: »O Mutter, Mutter! Rom hast du gerettet, aber deinen Sohn verloren!« Marcius gab dem Heere der Volsker den Befehl zum Rückzug; diese aber, aus Rache, daß ihr Feldzug vereitelt war, schlugen den Römer todt. Ajchius Klaudius, das Oberhaupt der Zehnmänner.*) (449 vor Chr.) Wollten die Tribunen (Volkvertreter) die Gemeinden nachdrücklich gegen die Anmaßung der Vornehmen schützen, so mußten zu Rom schriftliche Gesetze eingeführt werden. Bisher hatten die patrizischen Richter alle Rechtshändel nach herkömmlichen Satzungen entschieden und dabei oft ihre Standesgenossen bevorzugt. Diesen Uebelstand hoffte man durch schriftliche Gesetze zu beseitigen. Allein *) Nach Spieß, Beriet, Fischer und Streit.

9. Geschichts-Bilder - S. 81

1878 - Langensalza : Greßler
81 Gang unter den Maueru ausgraben ließ, durch welchen die Römer eindrangen. Dieser Sieg und die Eroberung von der etrurifchen Stadt Falerii, die zwei Jahre später erfolgte, machte aber den Kamillus so stolz, daß er für sich ungebührenden Ruhm wie übermäßigen Vortheil in Anspruch nahm. Mit nie gesehenem Aufwande feierte er bei der Rückkehr nach Rom einen Triumph; er fuhr auf einem Wagen von vier weißen Rossen gezogen, wie nur Jupiter und der Sonnengott zu fahren pflegten. Dadurch hatte er beide Gottheiten beleidigt, und das Volk entzog deshalb dem siegreichen Helden die frühere Liebe und Achtung. Noch mehr aber verlor er diese, als er mit der gemachten Beute sein Hans prachtvoll verzierte. In Folge dessen klagten ihn die Tribunen vor dem Volke an und fügten noch hinzu, daß er einen beträchtlichen Theil der dem Staate gehörenden Beute von Veji unterschlagen habe. Kamillus wurde nun zu einer Geldstrafe verurteilt; in feinem Stolze erkannte er aber das verhaßte Volk nicht als seine Richter an. Freiwillig verbannte er sich selbst aus feiner Vaterstadt, ging zürnend nach Art) e a und blieb daselbst so lange, bis die folgenden Ereignisse ihn zurückriefen. _______________ Schon früher waren keltische Völkerstämme, Gallier genannt, über die Alpen gestiegen. Sie hatten in Italien den Landstrich am Po besetzt. Von dort brachen sie in der Zeit, als Kamillus in Ardea lebte, nach Etrurien auf und bedrängten dort die Stadt Clufium so sehr, daß die Einwohner in Rom Hülse suchten. Die Römer schickten eine Gesandtschaft in das keltische Lager, und als diese den Anführer der Kelten, Brennus, fragte, mit welchem Rechte er in fremdes Gebiet einfalle ? erwiderte er keck: »Das Recht tragen wir auf des Schwertes Spitze, dem Kühnen gehört die Welt!« Ueber solche Keckheit, ergrimmten die Gesandten; sie stellten sich an die Spitze der Clusier und machten einen Ausfall. Einer der Gesandten tödtete sogar mit eigener Hand einen gallischen Anführer. Erbittert darüber, forderte Brennus Genugthuung. Diese verweigerte Rom, und nun setzte sich das Keltenheer nach dem Tiber hin in Bewegung. An dem Flüßchen Allia kam es im Jahre 390 zu einer Schlacht, in welcher die römischen Truppen durch die wilde Tapferkeit ihrer Gegner fast vernichtet wurden. Sie eilten nach Veji und gaben ihre Hauptstadt preis. — Die Folgen waren furchtbar; denn wie ein reißender Bergstrom ergossen sich die Gallier über das römische Gebiet, plünderten und verwüsteten Alles, eroberten Rom, zündeten es an allen Ecken an und verwandelten in kurzer Zeit die gebietende Stadt in einen Schutthaufen. Das Kapit ol, die Burg Roms, war allein unversehrt geblieben. Hierhin trugen die Römer die kostbarsten Schätze zusammen und erwarteten mit klopfendem Herzen die Ankunft der Feinde. Geschichtsbilder. 8le Aufl. 6

10. Geschichts-Bilder - S. 82

1878 - Langensalza : Greßler
b2 Jetzt belagerte Brennus das Kapitol. Fest und unbezwinglich^ wie es war, wäre es beinahe durch List erobert worden. Die Gallier hatten einen geheimen Weg zu demselben entdeckt. Aus diesem klimmten sie in einer stillen mondhellen Nacht hinan. Alles schlief auf der Burg. Schon glaubten die Gallier ihr Ziel erreicht zu haben, als plötzlich die Gänse auf dem Kapitol ein starkes Geschnatter erhoben Davon erwachte der Senator Manlius. Rasch erkennt er die Gefahr und weckt seine Gefährten. Mit diesen eilt er nach der bedrohten Stätte, und kommt noch zeitig genug, um den ersten Kelten hinabzustoßen, der im Fall die übrigen mit sich in den Abgrund reißt, und das Kapitol ist gerettet. Manlius erhielt den Ehrennamen: der Kapitolier. Unterdessen war eine Schaar Römer nach Ardea geflohen, und machte von hier aus, in Verbindung mit den Bürgern dieser Stadt und unter Kamillus Führung, Angriffe auf die umherstreiseuden Gallier. Stets trug Kamillus den Sieg davon. Dadurch wurde das Vertrauen der Römer in ihren Muth und ihre Waffen immer mehr gestärkt. Endlich ersuchten die römischen Krieger den Kamillus, sie gegen die Gallier in Rom zu führen. Der Feldherr kam dem Wunsche nach. Die Gallier, welche durch Hunger, durch eine ausbrechende Seuche und durch die römischen Truppen außerhalb der Stadt hart bedrängt wurden, einigten sich endlich mit den Römern. Brennus versprach, das Land zu räumen, wenn er tausend Psund Gold bekäme. Es geschah. Beim Abwiegen aber gebrauchten die Gallier falsche Gewichte, und als sich die Römer hierüber beschwerten, warf Brennus noch sein gewaltiges Schwert in die Gewichlschale und rief höhnend die Worte: »Wehe den Besiegten!« In diesem Augenblick erschien Kamillus, der gerade in derselben Stunde mit seinem Heere an den Thoren der Stadt angelangt war. Er erklärte als Diktator den ohne seine Zustimmung geschlossenen Vertrag für ungültig, und wies den gallischen Feldherrn mit den Worten ab: »Der Römer erkauft nicht mit Gold, sondern mit dem Schwerte seine Freiheit!« — Nun kam es zu einem Kampfe. Die Gallier wurden gänzlich geschlagen; nur wenige retteten sich durch Flucht. Kamillus, der so zum Retter des Staates wurde, leistete noch einen andern wichtigen Dienst dadurch, daß er die Auswanderung nach Veji, für die sich bereits ein großer Theil des Volkes erklärt hatte, zu hintertreiben wußte. Auf seinen Rath schenkte der Staat allen Armen die Baumaterialien, und ließ Jeden nach Wunsch ohne alle Ordnung bauen, so daß ein neues, jedoch sehr unregelmäßiges Rom in kurzer Frist wieder dastand.
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