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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Charakterbilder aus der Völkerkunde - S. 45

1895 - Leipzig : Hinrichs
Chinese. 45 im Zorn, seine Achtung vor dem Alter und seine ungemeine Liebe zur Heimat. Der Rang der Beamten ist an dem Knopfe ihrer Mütze zu ersehen, ob diese rot, golden, blau, oder ob einmal, zweimal oder mehrmal gerändert, sowie man auch unsere Sol- daten an der Zahl ihrer Sterne oder Halskragenstriche in ihrem Range unterscheidet. Weiß nun ein Chinese, welchen Rang die ihm begegnende Person einnimmt, so weiß er auch, welche und wie viel Komplimente er machen muß. Begegnen sich zwei Mandarinen, so drücken sie sich die Hände und grüßen sich, so lange sie sich sehen können; sind sie von verschiedenem Range, so muß der Geringere stehen bleiben, bis der andere vorüber ist. Der gemeine Mann muß vor dem Kaiser und den höchsten Beamten niederknieen und mit der Stirn neunmal den Boden berühren. In Bezug auf Bildung aber möchte man das Volk erst bewundern, dann aber beweinen. Im grauen Altertnme hatte man dort schon große Bauwerke, Papier, Farben, den Kompaß, seine Gewebe, Straßenbau, Porzellan, Schulen, Rechenkunst und Rechenkasten, herrliche Gedichte, Sternkunde, Zeitrechnung, Wasserbaukunst; ja sogar die Erfindung des Schießpulvers und der Buchdruckerkunst will China uns streitig machen. Aber das Volk hat zu dem Alten nichts Neues gelernt, nichts Fremdes angenommen, jeder Umgang mit Fremden ist gehindert. „Wenn man, schreibt einer der gründlichsten Kenner der Chinesen in der Gegenwart, Freiherr v. Richthofen, Monat für Monat durch die Provinzen Chinas reist und überall eine Bevölkerung findet so dicht, wie sie nur wenige Länder in Europa auszuweisen haben, und im Durchschnitte mehr gebildet als das Gros unserer Bevölkerung vor- der Zeit der Eisenbahn war; wenn man ferner bedenkt, daß die Zahl der Bewohner des Landes weit größer ist als die von ganz Europa; wenn man dann die wohlgeordneten, wenn auch großem Verderben anheimgefallenen Einrichtungen sieht, welche diese ungeheure Menschen- masse zusammenhalten, und überall einer entschieden rückgängig ge- wordenen Kultur begegnet, und wenn man sich endlich vorstellt, welches gewaltigen Fortschritts die Kultur und Industrie der Bevölkerung und die industrielle Entwicklung des großen produktiven Ländergebietes sähig sind: so steht man staunend vor der Größe der Aufgabe, welche hier dem europäischen Einflüsse gestellt ist. An sich thnt China nicht einen einzigen Schritt; jeder Anstoß muß von außen kommen. Der Fortschritt ist verhaßt, aber unaufhaltsam und unabwendbar. Wären die Chinesen nach dem Maße ihres Verstandes geistig entwickelt und wären sie männlich und energisch, sie müßten die Welt erdrücken."

2. Entdeckungen und geographisch bedeutsame Unternehmungen nach Auffindung der Neuen Welt bis zur Gegenwart - S. 182

1900 - Leipzig : Spamer
182 Die ozeanische Inselwelt. Wunden und pflegte sie; die Toten begrub man. und den gefallenen An- führer der Gegenpartei bestattete man feierlich in seinem Morai. Dann verzieh man allen denen, welche die Waffen gegen den König ergriffen hatten, und alles eilte nun herbei, gelobte ihm Gehorsam und ließ sich taufen. Die Buchdruckerkunst vollendete das große Bekehrungswerk, und man kann mit Rührung lefeu, wie diese europäische wunderbare Kunst von den Eingeborenen aufgenommen wurde. Die Missionäre hatten mit vieler Mühe und Ausdauer die Bekehrten schon früher Schreiben und Lesen von Büchern in der eignen Muttersprache gelehrt, diese auch auf Palmen- blätter und Felle sich vielerlei abgeschrieben; jetzt erhielt man von Europa die erste Druckerei. König Pomare setzte selbst die ersten Seiten eines Abc-Buches und konnte nicht erwarten, bis der Satz des ersten Bogens druckfertig war. Nachdem man ihm den Gebrauch der Handballen und der Preffe gezeigt, druckte er drei Bogen, lief darauf zu seinen vor der Druckerei harrenden Unterthanen hinaus und zeigte ihnen seine Arbeit, hüpfte, sprang und jubelte wie ein Kind. Die Druckerei blieb wochenlang belagert, alles wollte Bücher haben, und man kam von fernen Inseln herbei, brachte Kokosnüsse und andre Erzeugnisse, um sie gegen Bücher einzutauschen, die mit wahrer Begierde gelesen und wieder gelesen wurden. Pomare selbst übersetzte das Neue Testament in die tahitische Sprache, und jetzt hat die Insel ihre geschriebenen Gesetze, eine Gerichtsordnung sowie einen regelmäßigen Gottesdienst, der von vielen Hunderten, ja Tausenden allsonntäglich besucht wird. Die Menschenopfer, die blutigen Kriege, die Vielweiberei, der Kindermord, kurz alles heidnische Leben hat aufgehört. Statt aller Schilderung wollen wir hier nur ein Beispiel geben. Als ein Reisender einst einen Missionär über die Umänderungen befragte, hob dieser besonders den Kindermord hervor. Es waren drei tahitische Frauen bei der Gattin des Missionärs zugegen und beschäftigten sich mit Fertigung europäischer Kleidungsstücke. Ihr Ansehen war ein äußerst sittsames, und seitdem sie Christen waren, konnte ihnen kein Vorwurf über ihren Lebens- wandel gemacht werden. Da nahm der Hauswirt das Wort und fprach: „Es sollte mich wundern, wenn diese Frauen nicht mehrere Kinder ermordet hätten", und er redete die älteste an: „Meine Freundin, wieviel Kinder hast du als Heidin gemordet?" Die arme Frau ward verlegen, und ihr bittender Blick schien zu sagen, der Missionär möge ihr die Anwort er- lassen; doch dieser beruhigte sie, und so gestand sie mit bebender Stimme: „Ich habe neun getötet." — „Und du?" sich zu der andern wendend. „Sieben." — „Du aber?" die dritte und jüngste anredend. „Fünf." Dies sind Ereignisse aus dem Leben dieser armen Menschen, von denen die Reisenden nicht genug rühmen können, wie mild und freundlich ihr Wesen war; allein ihre Religion gebot den Kindermord. Kotzebne, welcher die Inseln 1824 besuchte, erzählt folgendes: „Kaum hatten die Bewohner unsre Fregatte gesehen, so wimmelte es am Ufer von Neugierigen, die

3. Theil 2 - S. 134

1875 - Leipzig : Brandstetter
134 (etwa 500 Jahre v. Chr.) war keineswegs eine für hohe Ideen be- geisternde Religion, sondern eine praktische Sammlung moralischer Re- geln, zu Nutz und Frommen des Lebens in beschränktem Kreise. Kein Streben nach bürgerlicher Freiheit; wie die Sprüche des Confuzius me- chanisch nachgebetet wurden, so ward auch die bürgerliche Ordnung ein mechanisches Uhrwerk, und von der Regierung den Unterthanen ihr Wissen und Denken zugemessen. Das materielle Leben entwickelt wohl den Verstand, aber es macht ihn spitzfindig abgefeimt, wenn die ideale Seite des Lebens abstirbt. Man trifft unter den chinesischen Gelehrten scharfsinnige Freidenker, aber nirgends wirkliche Philosophie, im großen Ganzen aber den krassesten Aberglauben und Unglauben. Eine Hauptursache der Versumpfung chinesischer Cultur lag bisher in der Abgeschlossenheit dieses großen Reichs. China ist ein sehr frucht- bares, an Erzeugnissen aller Art ungemein reiches Land, aber dennoch kann sich nie ein Land zum eigenen Vortheil von der übrigen Welt ab- schließen. Nicht Einem Volke, und zählte es auch 400millionen, ist es ge- geben, Alles zu erfinden, Alles zu vervollkommnen. Im Menschenleben ist die Geselligkeit nicht allein eine Quelle der Freude und des Glücks, sondern auch gebieterische Nothwendigkeit, eine heilige Pflicht. Kein Volk hat mehr Erfindungen gemacht, als die Chinesen, aber es ist ein Gesetz, daß eine Erfindung durch die Welt gehen muß, um sich zu vervollkomm- nen. Abgeschlossen auf der Landseite durch seine berühmte Mauer und durch Wüsteneien, abgeschlossen auf der Meerseite durch tyrannische Ver- ordnungen oder stupide Vorurtheile, hat China einen großen Thal seiner Erfindungen in ihrem ursprünglichen Zustande behalten, ja manche wieder eingebüßt. Der Compaß, den uns die Araber im Mittelalter aus China zuführten, war hier schon 1700 Jahre vor Christus bekannt. Schießpulver und andere brennbare Zusammensetzungen zu glänzendem Feuerwerk waren ihnen längst bekannt, als das Schießpulver in Europa auf das Culturleben umgestaltend einwirkte; aber die chinesischen Feuer- gewehre sind Kinderspielzeuge geblieben, die vor europäischer Artillerie aus einander stieben, und sie müssen ihre Gewehre den europäischen nach- bilden. Sie haben sich von jeher auf das Schneiden und Poliren von Steinen und Metallen verstanden, aber zu großen Maschinen, wie sie das europäische Fabrikwesen kennt,- haben sie es nicht gebracht. Ihre mecha- nischen Mittel beschränken sich auf den Hebel, die Rolle, den Wellbaum und auf das einfache gezahnte Rad. Erst kürzlich haben sie den Euro- päern die Schraube entlehnt. In der Optik haben sie niemals dieeonstruc- tion eines Fernglases oder Teleskopes begreifen können. Ihre Mathematik beschränkt sich auf das Rechnen und die ersten Elemente der Meßkunst. Die Bereitung des Porzellans erreichte bei den Chinesen einen so hohen Grad von Vollkommenheit, daß man in Europa die größte Mühe hatte, sie nur einigermaßen nachzuahmen. Sie hatten da längst die Theilung der Arbeit, wie wir sie jetzt in unfern Fabriken anwenden. In ihren Por-

4. Charakterbilder deutschen Landes und Lebens für Schule und Haus - S. 185

1875 - Leipzig : Brandstetter
185 etablirte deutsche und auch mancher ausländische Buchhändler einen in Leipzig selber ansässigen Buchhändler als Beauftragten, durch den er ausschließlich alle an dieses und jenes Haus zu machenden Bestellungen, Zahlungs - und andere Aufträge sendet und durch welchen er alle für ihn eingehenden Sendungen und Zahlungen empfängt. Hat er über- dies noch eigenen Verlag, so legt er bei diesem seinem Commissionär ein Lager an, so daß dieser nun die Bücher in seinem Auftrage aus- liefert. Man erstaunt, wenn man die gewaltigen Bücherbauen erblickt, die bei einem einzigen Commissionär aufgestapelt liegen! Es waren im Jahre 1872 bereits 3716 auswärtige Handlungen, vertheilt über 1021 Städte des In- und Auslandes, in Leipzig durch Commissionäre ver- treten, und das Gewicht aller der Bücher, Musikalien und Kupferstiche, die durch Post oder Fracht oder Eisenbahn von Leipzig aus versandt wurden, belief sich auf 166,505 Centner. An neuen Büchern, Fortsetzungen und neuen Auflagen gelangten über Leipzig 11,127 zur Versendung, durch Neugründung als auch durch Uebersiedelung altberühmter Firmen (wir erinnern hierbei nur an das Bibliographische Institut in Hildburghausen, sowie an den Bädecker'schen Reiseverlag) erhält der Verlagsbuchhandel jährlich einen schätzenswerthen Zuwachs. Neben der großartigen Thätigkeit im Verlagsbuchhandel ist aber auch das Sortimentsgeschäft der Leipziger Buchhändler gleich rührig ge- blieben und hat sich gleichmäßig auf den Verkauf deutscher, ausländischer und antiquarischer Werke erstreckt. Die Werke der englischen, französischen, spanischen, italienischen, slavischen:c. Literatur werden für den Absatz in Deutschland zunächst auf die Leipziger Lager gesandt, jede neu- erstehende deutsche Firma in London oder Paris, Madrid oder Mailand, Kiew oder Stockholm tritt vor Allem mit Leipzig in Verbindung, und bildet somit einen neuen Kanal und Verbindungsweg. Im Antiquariat, d. h. im Handel mit der älteren Literatur aller Zeiten und Völker, steht Leipzig wiederum einzig da. Der Geschichts- und Alterthumsforscher, der sich alte Drucke, selten gewordene ältere Werke und Handschriften verschaffen will, wendet sich an einen Leipziger Antiquar^), und da die Bibliotheken mit werthvoller älterer Literatur in der Regel nach Leipzig zur Versteigerung kommen, so fließt hier das Meiste und Beste der Literaturschätze zusammen. Fünf Auetionsinstitute, wovon drei für Bücher und Handschriften, zwei für Kunstgegenstände bestimmt sind, arbeiten dem Antiquariat wirksam in die Hand. Eine der größeren Antiquariatshandlungen (T. O. Weigel) hat auf ihrem Lager nicht weniger als 100,000 Bände kostbarer, vielfach aus dem Handel geschwundener Werke und Handschriften, nebst 300,000 Dissertationen (gelehrten Ab- Handlungen). Von den in den letzten Jahren in Leipzig abgehaltenen Auctionen lieferte die eine ein Ergebniß von mehr als 30,000 Thalern, *) „Antiquare" nennen sich auch die Verkäufer gebundener und gebrauchter Bücher ucuer Literatur; dies Geschäft ist aber blos eiu Bücher-Trvdel.

5. Charakterbilder deutschen Landes und Lebens für Schule und Haus - S. 183

1875 - Leipzig : Brandstetter
183 geworden zu fein, und die Durchgänge der Häuser, wie Auerbachs Hof, starren von Buden, Käufern und Verkäufern, daß es schwer wird, durch eine solche Meerenge hindurch zu steuern und breiteres Fahr- Wasser zu gewinnen. In der buntesten Mannigfaltigkeit sieht man Leder- und Tuchballen, Leinwand und Baumwollenzeuge, Shawls und Spitzen, Hüte und Mützen, Lebkuchen und Bonbons aufgestapelt, und gleich bunt ist das Menschengewühl. Nord- und Süddeutschland, Rheinland und Pommern, Westphalen und Mecklenburg, Bayern und Hannover — ganz Deutschland kommt hier zur Einheit. Leipzig ist auf 14 Tage die Hauptstadt und der Mittelpunkt von ganz Deutschland, ja von Eu- ropa; denn auch Russen und Engländer, Franzosen uno Italiener, Griechen und Armenier, selbst phlegmatische Türken haben sich einge- funden, Seiner Majestät dem Genius des Handels ihre Huldigung darzubringen. Vor dieser Majestät schwinden alle nationalen Verschieden- heiten, vor diesem Herrn gilt kein Ansehen der Person, nicht Stand oder Rang, Adel oder Bürgerthum — Alles ist eine große Familie und auch jeder Fremde willkommen, wosern er nur Geld mitbringt oder Geldeswerth. Und damit es den lieben Gästen auch nicht an Unter- Haltung sehle, hat besagter Herr und Gebieter dafür gesorgt, daß die Augen und Ohren allerlei Schönes und Merkwürdiges, Ernstes und Luftiges, Fades und Picantes zu sehen und zu hören bekommen. Da sind Thierbuden und Kunstreiter, Affen- und Menschentheater, Wachs- stguren und Marionetten, Mississippi-Panoramas und Chinesen — und hat man sich hungrig gesehen, kann man sich satt hören von all' den böhmischen und sächsischen Musikconcerten, von der großen Oper. und den noch größeren Virtuosen. Wird schon außer der Messe kaum anderswo so viel gegeigt und gesungen und coneertirt, als in dem musiklustigen Leipzig, so ist während der Messe in allen Wirthshäusern Concert, und jeder Gast kann sein Bratwürstlein mit Musik verzehren. Von besonderer Wichtigkeit ist die Ostermesse für die Buchhändler. In dem schönen, mit einem großartigen Saale gezierten Gebäude der Buchhändlerbörse (1836 vom Börsenverein der deutschen Buchhändler eingeweiht) halten dann die Herren Buchhändler, denen das Wohl und Wehe von tausend und aber tausend schreiblustigen Federn anver- traut wird, ihren Reichstag, aus welchem wohl 300 auswärtige Buch- Händler tagen und über 4000 Buchhandlungen durch ihre Commissionäre sich vertreten lassen. Da werden dann die jährlichen Rechnungen aus- geglichen und die Zahlungen geleistet; jeder Verleger erfährt da, was die in alle Welt gesandten Bücher ihm Verlust gebracht Haben, wenn sie als rückwärts marschirende Krebse wieder zum heimischen Herde zurückkehren, oder was sie ihm Gewinn gebracht haben, wenn das Publi- kum die Seelenspeise nahrhaft oder doch wohlschmeckend und gaumen- kitzelnd gefunden hat. Der Umsatz während dieser Zeit auf der Börse belief sich im Jahre 1872 mit Einschluß der wöchentlichen Börsenzahlungen

6. Charakterbilder deutschen Landes und Lebens für Schule und Haus - S. 184

1875 - Leipzig : Brandstetter
184 auf 4,928,350 Thaler, die Summe der im Laufe des Jahres baar bezahlten Packete 4,071,055 Thlr., so daß der gesammte Umsatz des Buchhandels über Leipzig 8,999,405 Thaler betrug, — mancher Commis- sionär zahlt dann 100,000 Thaler und noch mehr aus (bei einigen Firmen, wie z. B. Köhler, Steinacker, Volckmar, erreicht diese Summe die Höhe von über 300,000 Thalern); es gehen da in wenigen Stunden große Summen aus einer Hand in die andere; im Zeitraum eines Tages ist in diesem großen Rath ein freier Ueberblick gewonnen über Haben und Sollen, und das große, künstlich zusammengesetzte Geschäft des deutschen Buchhandels ist, Dank dem persönlichen Verkehr, in wenigen Tagen regulirt! Ist Leipzig schon als Meßstadt überhaupt für den Handel und die Gewerbthätigkeit Deutschlands ein Centralpunkt, so ist es als Haupt- stapel- und Commissionsplatz des gesammten deutschen Buchhandels, Kunst- und Musikalienhandels sür das geistige, ästhetische, ja für das gesammte Culturleben Deutschlands von größter Bedeutung. Es bildet das lebendigpulsirende Herz jenes großartigen, wunderbaren Organis- mus des deutschen Buchhandels, dem kein anderes Land etwas Aehn- liches an die Seite stellen darf. Dieser Organismus theilt sich in drei Hauptorgane, die aber wieder auf das Engste verbunden sind und in einander greifen, — nämlich in das Verlags-, Sorti- ments- und Kommissionsgeschäft Die Verlagsbuchhandlung nimmt die Manuscripte der Autoren entgegen, erwirbt gegen Zahlung des Honorars das Recht, unter den mit dem Verfasser des Buches vereinbarten Bedingungen das Werk drucken zulassen und zu verkaufen; sie sorgt für die Versendung und Alles, was zum schnellen Absatz der Waare beitragen kann. Vom Standpunkte des Handels sind also die Verlagsbuchhändler die Producenten der Waare und Großhändler. Sie schicken nämlich ihre Ballen zunächst an die Sortimentshandlungen, d. i. an die Kleinverkäufer, denen von jedem Buche, das sie absetzen, gewisse Procente bewilligt werden. Diese Buchhändler sind also die eigentlichen Verkäufer, welche das Buch ihren Kunden zur Ansicht über- senden oder auf Bestellung liefern, oder sonst an den Mann zu bringen suchen. Sie brauchen aber (wie das noch vor 50 Jahren üblich war) die von den Verlagshandlungen zugesandten Bücher nicht fest zu über- nehmen, sondern nur bedingungsweise (ä condition), d. h. sie dürfen die Waare, die sie nicht absetzen, wieder an den ursprünglichen Eigenthümer zurücksenden. Das sind dann die unwillkommenen, gefürch- teten „Krebse". Nun aber wäre es noch immer sehr beschwerlich, wenn jede einzelne Buchhandlung sich immer mit direkter Post an die Verlags- Handlung wenden müßte, bei welcher dieses oder jenes Buch erschienen ist; für ein kleines Buch wäre dann nicht blos viel Schreiberei, sondern auch viel Postporto zu zahlen, was den Verkehr und Preis der Bücher gleich sehr belästigen würde. Da tritt dann das Commissionsge- schäst hülfreich ein. Es erwählt sich nämlich jeder außerhalb Leipzigs

7. Charakterbilder deutschen Landes und Lebens für Schule und Haus - S. 186

1875 - Leipzig : Brandstetter
186 die andere sogar von nahe an 84,000 Thalern. Gewiß von ebenso großer Wichtigkeit als der Buch - und Kunsthandel ist der Musikalienhandel, der ebenfalls den größten Theil des gesammten deutschen umfaßt. Leipzig zählte 1872 insgesammt 257 Buch -, Kunst- und Musikalien- Handlungen, und die Zahl aller in denselben Beschäftigten mag wohl weit über tausend sein. Selbstverständlich muß ein solcher schwunghafter Buchhandel auch eine große Thätigkeit in die Presse bringen. Es finden sich nicht weniger als 39 Buchdruckereien in Leipzig mit 120 Handpressen und 132 Maschinen, wovon ea. 40 durch Dampf getrieben werden, welche zusammen etwa 1000 Setzer und Drucker beschäftigen. Eine einzige Schnellpresse druckt in Einem Tage wohl 8000 Bogen; die eisernen Finger fassen den Bogen aus der einen Seite, und indem eine Walze den Satz mit Druckerschwärze bestreicht, wird alsbald der Papierbogen hereingezogen und kommt auf der anderen Seite bedruckt wieder heraus, so daß dem Menschen nur das Wegnehmen bleibt. In der großartigen Druckerei von F. A. Brockhaus sind allein 12 Pressen und 16 Maschinen, worunter 1 Doppelmaschine; zwischen 400—500 Leute werden durch dies Haus Jahr ein Jahr aus in Thätigkeit versetzt! Von nickt geringererbedeumng ist die B. G.teubner'sche Offizin, welche mit 14 Maschinen, darunter 1 vierfache und 2 Doppel- Maschinen, und 5 Handpressen arbeitet. Nun erwäge man, wie viel Menschen nur durch die Buchdruckereien Leipzigs, worunter allerdings die von Breitkopf u. Härtel, Brockhaus, Giesecke u. Devrient, Tauchnitz, Teubner, Wiede zu den bedeutendsten in Deutschland gehören, — be- schäftigt werden. Was gehört erst dazu, bis das weiße Druckpapier her- gestellt ist! Dann die Schriftgießer, Maschinenmeister, Holzschneidekünstler — die Correctoren, Schriftsteller. Journalisten, die nach Leipzig gezogen werden — die Commis und Schreiber in den Buchhändlercomtoirs, die Markthelser und Boten, welche in Leipzig selber die Waare von einem Hause zum andern bringen, und man erstaunt billig, wenn man trotz- dem ein dickes Buch mit Holzschnitten geziert für 1 Gulden kaufen kann! Dreizehn Etablissements beschäftigen sich in Leipzig ausschließlich mit Schristschneiden, Schrift- und Stereotypengießerei; der Notenstich wird durch 13, der Notendruck durch 7 Anstalten besorgt. Wo so viel Bücher gedruckt, müssen auch viele Bücher broschirt und gebunden werden, und so hat Leipzig nahezu 200 Buchbinderwerkstätten. Dieser Erwerbszweig hat sich während der letzteren Jahre ebenfalls zu einer ungewöhnlichen Höhe emporgeschwungen . — während früher ein großer Theil der in Leipzig gedruckten Bücher nach Berlin wanderte, um sich dort elegant kleiden zu lassen, findet jetzt der umgekehrte Fall statt, und so kommt es, daß manche Buchbindermeister Leipzigs 80, ja über 100 Gesellen be- schäftigen, Für die Illustrationen und Verzierung der Bücher wirken 18 Kupfer- und Stahlstechereien und 61 Steindruckereien (lithographische Anstalten). Für die Holzschneidekunst find 58 xylographische Institute thätig,

8. Charakterbilder deutschen Landes und Lebens für Schule und Haus - S. 267

1875 - Leipzig : Brandstetter
267 Nähe des Rheins sich gebildet heil, wie Freiburg, Rastadt, Karlsruhe, Heidelberg, Darmstadt, Frankfurt, Wiesbaden, Elberfeld, Barmen, Crefeld. Und das sind Städte von gar gutem Klange. Von Freiburg und Mainz gingen zwei wichtige und folgenreiche Ersindungen aus, die Erfindung des Schießpulvers und die Erfindung der Buchdruckerkunst, dieses Kleinodes in dem herrlichen Strahlenkranze deutscher Erfindungen. In Kolmar er- blickte Lebrecht Ruft, Zeitgenosse Gutenbergs und Erfinder der Kupfer- stecherei, das Licht der Welt. Frankfurt, vielgenannt und weit gekannt schon im elften Jahrhundert, ist die Vaterstadt Goethe's. In Frankfurt wurde lange Zeit das deutsche Reichsoberhaupt gewählt und die Krönung des deutschen Kaisers vollzogen; in Frankfurt tagte, nachdem Napoleon niedergeworfen war, der deutsche Bundestag, der es zu keiner Einheit Deutschlands kommen ließ und mit kurzen Unterbrechungen sein Schatten- dasein bis zum Jahre 1866 fortsetzte, wo ihm das Waffenglück Preußens im Kampf wider Oesterreich ein Ende machte, und wo zugleich Frankfurt aus der Reihe der souveränen Staaten Deutschlands gestrichen ward. In Frankfurt trat im Jahre 1848 das erste deutsche Parlament zusammen, das in der Paulskirche tagte, die dadurch eben so bekannt geworden ist, als das Rathhaus, worin die Kaiser gekrönt wurden, und das „der Römer" heißt. Nach Frankfurt zogen im Jahre 1869 Tausende Schützen von Nord und Süd, von Ost und West, um dort ein Volksfest zu feiern, das größte, welches Deutschland seit dreihundert Jahren gehabt hat. Die Wichtigkeit und Anziehungskraft dieser Stadt bekunden außerdem viele deutsche Reichstage und Eoncilien, die dort abgehalten wurden, nicht minder die Messen, die einst zu den bedeutendsten im mittleren Europa gehörten. Auch Aachen hat als Wahl- und Krönungsstadt deutscher Kaiser geschichtlichen Ruf, während man in dem ehrwürdigen Dome des hoch- berühmten Speyers acht Kaisergräber findet, unter denen das Grab Ru- dolphs von Habsburg das wichtigste und das Denkmal des Nassauers Adolph das bedeutendste ist. Nicht minder berühmt als diese Todtenstadt deutscher Kaiser ist das alte Worms, in welchem Luther das weltberühmte Wort sprach: „Ich stehe hier, ich kann nicht anders, Gott helfe mir!" Nicht minder berühmt ist Köln, das in seinem Handel mit Rotterdam wetteifert und einst mächtig genug war, eine Flotte in's Mittelmeer zu senden, in Kunst, Wissenschaft und Handwerk keiner deutschen Stadt nachstand, und so ließe sich noch manche Stadt am Rhein anführen, die als leuchtender Punkt in der Geschichte unseres Vaterlandes steht und eine wahre Zierde desselben ist. ich brauche nur an Coblenz und Heidelberg, an Bonn und Düsseldorf, an Elberfeld, Barmen, Solingen und Crefeld zu erinnern. Welcher Fluß hätte ferner solche Baudenkmale, wie der Rhein in seinen Domen zu Freiburg, Strabburg, Speyer und Köln? Welcher Fluß zählt so viel große Männer und ist so geschmückt mit ihren Statuen ? In Mainz steht die von Thorwaldsen entworfene, in Erz gegossene Statue Gutenbergs, in Bonn das stattliche Denkmal Beethovens, des Meisters der Töne, in

9. Charakterbilder deutschen Landes und Lebens für Schule und Haus - S. 345

1875 - Leipzig : Brandstetter
345 Norden ziehenden Handelsstraße, bevorzugt durch Privilegien der Kaiser und Fürsten, die um ihre Gunst buhlten, geachtet und gefürchtet durch seine politische Stellung, war es der Hauptspeditionsplatz für die Waaren geworden, die aus Italien, besonders aus Venedig, und aus der Le- vante nach den Hansastädten, nach England und Frankreich gingen. Es sandte seine eigenen Erzeugnisse, insbesondere Tücher, Eisenwaaren, Waffen, Pulver und Manufakturgegenstände aller Art, nach Süden und Norden und bezog dafür aus Venedig Leder, Baumwolle, Südfrüchte, Oel und Weine, aus Genua Spezereien und Tücher — Handelsartikel, welche seine Kaufleute auf die Messen nach Frankfurt, Leipzig, Bres- lau :c. brachten. Aus Holland und überhaupt von den nordischen Küsten- Plätzen bezogen sie Häringe und andere Seefische, die sie im Binnen- Handel vertrieben. Die Entdeckung des Seeweges nach Ostindien, die den Welthandel in ganz neue Bahnen lenkte, verminderte freilich die Bedeutung Nürnbergs für den Zwischenhandel; desto mächtiger aber hob sich sein Manufakturwaarenhandel durch die fort und fort sich stei- gernde Gewerbthätigleit. Eine Reihe von Erfindungen bezeichnet die Blüthe der Gewerbe; Rudolph erfand 136< > das Drahtziehen, Peter Henlein (Hele) 1507 die Taschenuhren, Recknagel 1517 das Feuer- schloß, Ebner 1553 das Messing, Lobsinger 1560 die Windbüchse und den Metalldruck, Lamprecht die Probirwagen. Durch die zunehmende Wohlhabenheit, die Handel und Gewerbs- fleiß mit sich brachten, durch das edle Selbstbewußtsein, das eine geach- tete äußere Stellung erzeugte, und durch die freie Bewegung, die eine republikanische Verfassung den Bürgern gestattete, entwickelte sich in der alten Noris ein Volksleben, dessen Kraft und Frische sich in ritter- lichen Spielen, wie dem „Gesellenstechen", dessen heiterer Humor sich in bunten Fastnachtsaufzügen, wie dem „Schembartlaufen", dem „Urban- reiten", und anderen Belustigungen, manifestirte. Während innere und äußere Kämpfe die Kraft des Volkes stählten, drückten Kunst und Wissen- schaft ihr den Stempel höheren Adels auf, und daß die Glanzperiode Nürnbergs zugleich eine Blüthezeit der Kunst wurde, das ist nicht allein den Koryphäen, die es zu seinen Bürgern zählte, das ist der gesamm- ten Bevölkerung zu verdanken. Denn gleichwie eine große politische oder kirchliche Bewegung nicht einzig, ja nicht einmal vorzugsweise ihren hervorragenden Leitern zugeschrieben werden darf, diese vielmehr nur die Träger des allgemeinen Zeitgedankens sind, so bilden auch die Heroen einer Kunstepoche gleichsam nur die Krystallisationspunkte, um die sich das Volksleben concentrirt. Es zeigt sich durch das ganze 15. und 16. Jahrhundert ein Streben und Ringen nach künstlerischer Gestaltung, von dem der einfache Handwerker, wie der geborene Künstler erfaßt war, dem der schlichte Bürger, wie der reiche Patricier huldigte. Man betrachte nur die Hauseinrichtungen jener Zeit: die prächtigen Oefen, das kunst- voll geschnitzte Täfelwerk, die reich verzierten Bettstellen, Truhen und

10. Charakterbilder deutschen Landes und Lebens für Schule und Haus - S. 347

1875 - Leipzig : Brandstetter
347 theils wegen des allgemeinen Verkehrs, den man mit wissenschaftlich ge- bildeten Männern, wo sie nur immer leben mögen, leichter unterhalten kann, da jener Ort gleichsam als Mittelpunkt von Europa wegen des Handels der Kaufleute angesehen wird." Ein Schüler Regiomontans war Martin Behaim, „der geistige Entdecker Amerikas", der 1491 den ersten Globus fertigte. Die hochwichtigen Erfindungen des Mittel- alters fanden in Nürnberg rasch Eingang und erfuhren fortwährend Verbesserungen. Bereits 1356 wurde das erste Geschütz gegossen und 1517 erfand, wie schon erwähnt, Recknagel das Feuerschloß; schon 1390 bestand eine Papiermühle, und 1470 wurde die erste Buchdruckerei ein- genchtet, der bald zahlreiche andere folgten. Bei dem geweckten geistigen Leben, das in Nürnberg pulsirte, mußte die gewaltige Bewegung des 16. Jahrh. hier mächtigen Eindruck machen. Meister Sachs war nur das Organ seiner Mitbürger, als er den Gesang von der Wittenbergischen Nachtigall erschallen ließ; denn was Luther wollte, erstrebte man in Nürnberg längst. Schon Huß wurde bei seiner Durchreise nach Eonstanz freundlich aufgenommen und erfuhr, als er seine Lehren vor dem Rathe und der Geistlichkeit dargelegt hatte, freu- dige Zustimmung. Die deutsche Stadt hatte trotz Bann und Interdikt stets den Herrschergelüsten der römischen Hierarchie widerstrebt, und dem religiösen Sinn ihrer Bürger waren die kirchlichen Mißbräuche ein Gräuel. So fand denn die Reformation hier guten Boden, und Nürn- berg war die erste Stadt, die sich mit einem großen Theile der Geist- lichkeit für dieselbe erklärte. Wie fördernd dieser Schritt auf das geistige Leben der Stadt zurückwirkte, beweist die Hebung des Schulwesens, namentlich die Gründung eines Gymnasiums durch Melanchthon. Die Entwickelung Nürnbergs war eine so nachhaltige gewesen, und die Grundlagen seiner Größe waren so gesunde, daß nur ein National- unglück, wie der dreißigjährige Krieg, die stolze Reichsstadt zum Falle bringen konnte. Wohl hatte sie in früheren Zeiten eben so schwere Kämpfe zu bestehen, eben so ungeheure Summen zu bezahlen, eben so gräuelhafte Verwüstungen ihres Gebietes auszustehen gehabt; aber es waren dabei Handel und Gewerbe gediehen und das Reich hatte seinen festen Bestand behalten. Allein jener unheilvolle Bürger- krieg vernichtete den Handel, lähmte die Industrie und gab dem deutschen Reiche den Todesstoß. Geistig zwar blieb Nürnberg immer noch kräftig, wie durch die Gründung der Altdorfer Universität (1622), die Eröffnung einer Malerakad emie durch Sandrart (1662), die Errichtung eines anatomischen Theaters (167/) und eines Observatoriums (1678), die Stiftung vieler Schulen ic. be- wiesen wird; aber seine materiellen Hilfsquellen waren versiegt, und die Grundbedingung seines politischen Bestandes, ein starkes deutsches Reich, war dahin. Mehrere Reichskriege, an denen die Stadt theil- nehmen wußte, besonders der siebenjährige und später der französische
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