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3. Umgestaltung des Kriegswesens. — Durch diese neu erfundenen Waffen mußte das ganze Kriegswesen umgewandelt werden. Denn was half jetzt den Rittern all ihre Kraft und Gewandtheit, wozu nützte ihnen der eherne Panzer und der mächtige Speer? Der geringste Fußsoldat konnte sie mit seiner Büchse aus der Ferne erlegen. Umsonst eiferten sie gegen die Feuergewehre, welche sie heimtückische, unehrliche Waffen nannten; sie mußten endlich vor der neuen Erfindung Schwert und Lanze niederlegen und erkennen, daß es mit dem Ritterwesen zu Ende und eine neue Zeit im Anzuge sei.
4. Geschriebene und gedruckte Bücher. — Wichtiger noch als die Erfindung des Schießpulvers ist die der Buchdruckerkunst, welche ebenfalls von einem Deutschen gemacht wurde. Noch vor 500 Jahren gab es keine andern, als geschriebene Bücher. Diese wurden meist von den Klöstern geliefert, in denen sich die Mönche mit dem Bücherabschreiben beschäftigten, und waren natürlich sehr teuer. Denn wie viele Zeit und Arbeit kostete es, ein einziges Buch abzuschreiben! Daher konnten nur wenige, reiche Leute Bücher besitzen; und selbst das Buch der Bücher, die heilige Schrift, fand sich höchst selten; denn eine vollständige Bibel kostete wohl gegen 1000 Mark. Da kam man allmählich darauf, die Buchstaben einer Seite im Buche auf eine Holztafel einzuschneiden, mit Schwärze zu bestreichen und dann auf Papier abzudrucken. Nun konnte man diese Seite leicht mehrere hundertmal vervielfältigen; allein um ein ganzes Buch zu drucken, mußte man Seite für Seite in besondere Tafeln schneiden, und das war doch immer höchst mühsam. Indes wurde hierdurch die Erfindung der Buchdruckerkunst vorbereitet.
5. Gutenberg, der Erfinder der Buchdruckerkunst 1440. — Ein Bürger aus Mainz, Johann Guten-berg, der sich in Straßburg niedergelassen hatte, kam nämlich auf den Gedanken, die Buchstaben einzeln aus Holz zu schnitzen, an einander zu reihen und abzudrucken. War nun so eine Seite vollendet, so konnte man die Buchstaben wieder auseinander nehmen, zu einer andern Seite benutzen und so ein ganzes Buch zustande bringen. Die ersten Versuche befriedigten noch nicht, weil die Holz-
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Extrahierte Personennamen: Gutenberg Johann_Guten-berg Johann
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neuem auf sein Landgut zurückkehrte, um dort als einfacher Bürger seine letzten Tage zu vollbringen, folgte ihm der Beifall der ganzen Welt in seine Zurückgezogenheit. Er starb dort nach zwei Jahren. Ihm zu Ehren wurde die Stadt Washington gegründet und zur Hauptstadt des ganzen Freistaates erhoben.
5. Der Buchdrucker Franklin. — Neben Washington hat sich noch ein anderer Nordamerikaner große Verdienste um sein Vaterland erworben. Das war B e n j a m i n F r a n k l i n, der Sohn eines Seifensieders in der Stadt Boston. Er erlernte die Buchdruckerkunst, beschäftigte sich aber in allen seinen freien Stunden und oft bis spät in die Nacht hinein mit dem Lesen guter Bücher. Hierdurch erwarb er sich tüchtige Kenntnisse, und kleine Aufsätze, welche er erscheinen ließ, wurden mit Beifall aufgenommen. Allmählich brachte er es dahin, in Philadelphia eine eigene Druckerei zu errichten, und sein unermüdlicher Fleiß, seine M äßigkeit und Sparsamkeit verschafften ihm ein gutes Auskommen, während er durch seine Rechtlichkeit und Einsicht sich die Liebe und Achtung aller seiner Mitbürger erwarb. Eine Zeitung, die er herausgab, fand weite Verbreitung, und der „Almanach des armen Richard," ein jährlicher Kalender, in welchem er gute Lehren und Ratschläge in der einfachsten Sprache mitteilte, wurde überall mit Eifer gelesen. Hochverdient machte er sich durch die wichtige Erfindung des Blitzableiters. Jetzt wurde Franklins Name weltbekannt. Seine Mitbürger aber übertrugen dem wackeren Manne eine Ehrenstelle nach der andern. Da fand er nun Gelegenheit, in immer ausgedehnterem Maße für die Wohlfahrt seines Vaterlandes zu wirken. Manche nützliche Einrichtungen wurden von ihm ins Leben gerufen, manche wohlthätige Anstalten verdankten ihm ihr Entstehen.
6. Franklins Verdienste um sein Vaterland. — Als endlich der Streit mit England begann, wirkte er aufs kräftigste für Nordamerikas Befreiung. Schon ein siebenzigjähriger Greis, begeisterte er seine Landsleute durch feurige Schriften zum Freiheitskampfe. Dann ging er als Gesandter nach Paris, um feinem Volke die Freundschaft und Hilfe der Franzosen zu ver-
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Extrahierte Personennamen: Franklin Franklins
Extrahierte Ortsnamen: Washington Washington Boston Philadelphia Franklins England Nordamerikas Paris
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schaffen. Sein schlichtes, würdevolles Wefen gewann ihm in der glänzenden Hauptstadt allgemeine Verehrung, ein Bündnis mit Frankreich kam durch seine geschickte Unterhandlung zustande, und einige Jahre später konnte er auch den Friedensvertrag mit England unterzeichnen, der Nordamerikas Freiheit anerkannte. Als er nach langer Abwesenheit in seine Heimat zurückkehrte, wurde er mit lautem Jubel empfangen: alles wetteiferte, ihm Beweise der Dankbarkeit und Hochachtung zu geben. Trotz seines hohen Alters verwaltete er dann noch mehrere wichtige Ämter und blieb bis an seinen Tod unermüdlich für das Gedeihen des jungen Freistaates thätig. Erstarb, 84 Jahre alt, vom ganzen Volke betrauert. „Ich habe," sagte er vor seinem Ende, „lange gelebt und einen großen Teil von dieser Welt gesehen. Jetzt fühle ich das Verlangen, auch eine andere Welt kennen zu lernen, und überlasse fröhlich und mit kindlichem Vertrauen meine Seele dem großen und guten Vater der Menschheit, der mich von meiner Geburt an so gnädig beschützt und gesegnet hat." Die Grabschrift aber, welche er sich selbst gesetzt hat, lautet: „Hier ruhet der Leib Benjamin Franklins, eines Buchdruckers, als Speise für die Würmer, gleich dem Deckel eines alten Buches, aus welchem der Inhalt herausgenommen und der seiner Inschrift und Vergoldung beraubt ist. Doch wird das Werk selbst nicht verloren sein, sondern dermaleinst wieder erscheinen in einer neuen, schöneren Ausgabe, durchgesehen und verbessert von dem Verfasser."
122. Die französische
1. Der französische Hof. — Dem prachtliebenden und eroberungssüchtigen Ludwigxiv. (Nr. 109),war auf dem Throne Frankreichs sein Urenkel Ludwig Xv. gefolgt, ein König, dem es an aller Herrscherkraft und Herrschertugend fehlte. Die Verschwendung seines Vorgängers setzte er fort, so daß dem Lande eine Schuldenlast aufgebürdet wurde, die ins Ungeheure ging. Entsetzlich war die Sittenverderbnis, die an seinem Hofe herrschte: man spottete da leichtfertig aller Zucht und Ehrbarkeit und überließ sich
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Buchstaben nicht lange hielten. Aber Gutenberg ward nicht müde, seine Kunst weiter auszubilden. Er kehrte nach Mainz zurück und verband sich dort mit Johann Faust, einem Goldschmied, und mit Peter Schösser aus Gernsheim zu neuen Versuchen. Der letztere war ein sehr geschickter Mann, der die Kunst erfand, die Schriftzeichen aus Metall in Formen zu gießen, während bisher jeder einzelne Buchstabe geschnitzt wurde. So machte die wichtige Erfindung immer weitere Fortschritte, und bald war man imstande, ganze Bücher zu drucken. Das erste gedruckte Werk war eine lateinische Bibel. Alle Welt staunte über die neue Kunst, welche die Erfinder sorgfältig geheim hielten. Die Mönche, denen sie die einträgliche Nahrungsquelle des Bücherabschreibens raubte, verschrieen sie als Schwarzkünstelei. Allein das Geheimnis konnte nicht lange bewahrt bleiben. Durch die Druckergesellen in der Mainzer Werkstätte wurde die Erfindung weiter verbreitet, und bald entstanden Buchdruckereien in mehreren andern Städten, ja in kaum 50 Jahren druckte man schon Bücher in fast allen Ländern Europas.
6. Wichtigkeit dieser Erfindung. — Welche gewaltigen Folgen diese Erfindung haben mußte, läßt sich leicht begreifen. Was weise Männer Großes und Herrliches dachten und ersannen, das konnte nun in kurzer Zeit allen bekannt werden. Das Wort Gottes konnte aus den Bücherschätzen der Kirchen und Klöster auch in die Hände des Volkes, ja in die Hütten der Armen gelangen. Der Unterricht in den Schulen konnte sich emporschwingen und mehr und mehr über alle Stände verbreiten. Durch die Buchdruckerkunst war eine Pforte reicher Erkenntnis für alle geöffnet. Daß die geistige Bildung in immer weitere Kreise dringen, immer mehr zu einem Gemeingute der Menschen werden kann, das ist durch sie erst möglich geworden.
98. Entdeckungsfahrten der Portugiese«.
1. Der Handel mit dem Morgenlande. — Seit den Kreuzzügen waren die Völker Europas wieder in lebhaften Verkehr mit dem Morgenlande getreten. Vorzüglich betrieben die Seestädte
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Extrahierte Personennamen: Gutenberg Johann Johann Peter_Schösser
Extrahierte Ortsnamen: Mainz Gernsheim Europas Europas
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Ritterzeit die furchtbaren Waffen, welche heutzutage die Schlachten entscheiden, die Flinten und Büchsen, deren Kugeln den Feind schon aus weiter Ferne erreichen, und die gewaltigen Kanonen, deren Geschosse die festesten Mauern zerschmettern. Diese Waffen kamen erst auf, nachdem das Schießpulver erfunden war.
2. Berthold Schwarz. — Die Chinesen in Asien sollen das Pulver schon vor 1600 Jahren gekannt haben. Von ihnen soll es zu den Arabern gekommen und durch diese nach Europa gebracht worden sein. Allein man verstand wohl, schöne Feuerwerke damit abzubrennen, wußte es aber noch nicht für den Krieg zu benutzen. Diesen Gebrauch entdeckte erst der deutsche Mönch Berthold Schwarz, der daher als der Erfinder des Schießpulvers gilt. Er beschäftigte sich, heißt es, in seinem Kloster zu Freiburg (in Baden) gern damit, allerlei Stoffe mit einander zu mischen, um dadurch auf neue Entdeckungen geleitet zu werden. Einst stampfte er Salpeter, Schwefel und Kohlen in einem Mörser und legte einen Stein darauf. Indes hatte sich der Tag geneigt, und der Mönch wollte sich ein Licht anschlagen, um besser sehen zu können. Da mit einem Male blitzte und knallte es ihm um die Ohren, und der Stein vom Mörser schlug heftig gegen die Decke; denn ein Funken war in den Mörser gefallen. Erschrocken stand Berthold da und staunte über das wunderbare Ereignis. Er wiederholte seine Versuche, und die Wirkung war immer dieselbe. Jetzt machte er die Erfindung bekannt und zeigte, wie man das Pulver im Kriege zur Zerstörung der Festungsmauern gebrauchen könnte. Man fertigte mörserähnliche Röhren an, die daher auch Mörser genannt wurden, schüttete in die Mündung Pulver, schob Steine davor und bohrte hinten in den Boden des Mörsers ein kleines Loch, um das Pulver anzuzünden. Noch jetzt schießt man aus den weiten Mörsern die schweren Bomben. Allmählich verlängerte man die Mörser zu Kanonen, und in diese Donnerbüchsen, wie sie genannt wurden, lud man auch erst Steine, dann eiserne Kugeln von gewaltiger Schwere. Später goß man auch dünne Röhren, die ein einzelner Mann tragen und nach Willkür regieren konnte. So entstanden die Handbüchsen und Flinten, die immer mehr vervollkommnet wurden.
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wieder; an neuen Ländern erhielt Preußen die Hälfte des Königreichs Sachsen und die schöne Rheinprovinz, wogegen es einen Teil seiner ehemaligen polnischen Besitzungen aufgab. Das deutsche Kaisertum wurde nicht wieder aufgerichtet: an die Stelle des alten Reiches trat der deutsche Bund, zu welchem sich alle deutschen Staaten — es waren 39 an der Zahl — vereinigten. Die Fürsten Europas aber, voran die Kaiser von Rußland und Österreich und der König von Preußen, schlossen, eingedenk der gewaltigen Begebenheiten, welche in den letzten Jahren sich ereignet hatten, eine feierliche Verbrüderung, in der sie gelobten, nach Befehl der heiligen Schrift als Brüder einander zu lieben, sich als Glieder derselben christlichen Familie anzusehen, die Religion zu schützen, Frieden und Gerechtigkeit aufrecht zu erhalten und Väter ihrer Völker zu sein.
129. Deutschland «ach dem Feeiheilskeiege.
Die Könige Feiedeich Wilhelm Iii. ttnd Feiedeich Wilhelm Iv. von Peerrßerr.
1. Die Segnungen des Friedens. — Auf die furchtbaren Kriege, welche seit dem Ausbruche der großen französischen Revolution fünfundzwanzig Jahre hindurch die Welt erschüttert hatten, folgte nun eine Zeit des Friedens. Europa ruhte von den langen Kämpfen aus. Der gestörte Handel, das gesunkene Gewerbe konnte sich wieder erheben, das geistige Leben einen neuen
Aufschwung nehmen. Und bald traten denn auch, zumal in unserem deutschen Vaterlande, die Segnungen des Friedens deutlich zu Tage. Der Wohlstand des Volkes mehrte sich sichtbarlich. Durch Anlegung neuer Straßen, durch Erweiterung und Verbesserung des Postwesens wurde der Verkehr befördert. Im Jahre 1825 befuhr das erste Dampfschiff den Rheinstrom. Kaum zehn Jahre
später war auch schon die erste deutsche Eisenbahn von Nürn-
berg aus erbaut, und wieder nach zehn Jahren gab es bereits die Erstlinge jener wundersamen Drahttelegraphen, durch welche wir jetzt unsere Gedanken mit Blitzesschnelligkeit Hunderte und tausende von Meilen weit, ja über das Weltmeer hin, mitteilen
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Rheinprovinz Europas Deutschland Europa Rheinstrom
Viii.
Vorwort
zur achten Auflage.
Die achte Auflage, welche der vorhergehende so rafch gefolgt ist, unterscheidet sich von dieser nur durch einige kleine Abnderungen, die sich bei der Durchsicht als zweckmig ergaben.
Im April 1872. Der Verfasser.
Borw o r t
zur neunten Auslage.
Bei der Wiederherausgabe des Grundrisses" wurde der In-halt namentlich der letzten mit Benutzung der neuesten Hlfs-mittel nicht unerheblich vervollstndigt und berichtigt. Auch <jn mehreren andern Stellen wird der aufmerksame Leser hinlngliche Beweise dafr finden, da der Verfasser es an der nthigen Sorgfalt zur Vervollkommnung seines Werkes nicht hat fehlen lassen.
Im August 1873. Der Verfasser.
Vorwort
zur zehnten Auflage
Fr die neue Auflage wurde . 18 umgearbeitet und namentlich in den der neuesten Geschichte hier und da eine Textver-besseruug angebracht. Mehrere Druckfehler, welche sich in die vorhergehende Auflage eingeschlichen hatten, wurden beseitigt.
Im Mai 1874.
Der Verfasser.
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192
be Holzschnitts und des Kupferstichs war, eines Hans Holbein (der Todtentanz), Lucas Kranach (Christi Kinder-segnnng) bezeichnet wird. In den Niederlanden erhielt die-selbe Kunst ihre hchste Ausbildung am Ende dieser Periode durch Rubens, dyn sich van Dyk und Rembraudt beigesellen.
3. Der seit der Entdeckung Amerikas und des Seeweges nach Ostindien umgestaltete Handel (93, 4), dessen Hauptpltze zuerst Lissabon und hierauf Amsterdam waren, wurde be-frdert durch Erffnung von Messen (Leipzig, Braunschweig ic. 2c.), durch Errichtung von Brsen (in Antwerpen, Amsterdam, London), durch Verbesserung des Postwesens (Thnrn- und Taxis'sche Posten) zc. 2c. Der Gewerb flei wurde bereichert und unter-sttzt durch die Erfindung der Taschenuhren (1509 von Hele in Nrnberg), des Spinnrads (1530 von Jrgens in Braunschweig), des Strumpfwirkerstuhls (1589 von dem Englnder Lee).
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167
( 95), der ihm 1516 in der Regierung beider Lnder folgte,
nannte sich König von Spanien.
2. Portugal, anfangs als Grafschaft unter der Lehns-Herrlichkeit Castiliens, spter durch Siege der die Araber zu einem unabhngigen Knigreiche erweitert, gelangte zur hchsten Blthe durch die groen Lnderentdeckungen, welche gefrdert durch die Erfindung des C o m p a , den der Italiener Flavio Gioja im 14ten Jahrhundert zuerst auf die Schifffahrt anwandte unter dem Infanten Heinrich dem Seefahrer (f 1463) begannen: Porto Santo, Madeira, die Azoren, die Inseln des grnen Vorgebirges und die Kste von Guinea wurden entdeckt, 1471 der Aequator berschritten, und bald fhrten die Seefahrten der Portu-gieseu zu noch greren Erfolgen (s. d. folgd. ).
93.
Ende des Mittelalters. Vorboten der neuen Zeit.
Seit der Mitte des fnfzehnten Jahrhunderts wurde durch eine Reihe wichtiger Begebenheiten eine groe Vernderung in dem Zustande der europischen Völker hervorgebracht und dadurch eine neue Zeit herbeigefhrt. Diese Begebenheiten sind: die Erfin-dung des Schiepulvers und der Buchdruckerkunst, die Eroberung Costantinopels durch die Trken und die Entdeckung Amerika s und des Seeweges nach Ostindien.
1. Das Schiepulver schon in alten Zeiten den Chinesen und Jndiern, dann den Arabern in Spanien bekannt um 1350, wie man annimmt, von dem deutschen Mnch Berthold Schwarz zu Freiburg wieder erfunden (Pulverbereitung um 1356 in Augsburg , Nrnberg, Braunschweig und Lbeck) gestaltete das Kriegswesen um und veranlate das Sinken des Ritterthums.
2. Die Buchdruckerkunst, von dem Mainzer Johann Gut-tcnberg um 1440 erfunden, bewirkte eine raschere und allgemeinere Verbreitung der geistigen Bildung unter den Vlkern.
Das erste gedruckte Werk: der lateinische Psalter 1457 die erste lateinische Bibel 1462.
3. Die Eroberung Constantinopels durch die Trken 1453
machte dem durch Verderbtheit des Hofes und des Volkes und
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Extrahierte Personennamen: Flavio_Gioja Heinrich Heinrich Porto_Santo Berthold_Schwarz Johann_Gut-tcnberg Johann
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Portugal Guinea Amerika Ostindien Spanien Freiburg Augsburg Nrnberg Braunschweig
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der Leib Benjamin Franklins, eines Buchdruckers, als Speise für die Würmer, gleich dem Deckel eines alten Buches, aus welchem der Inhalt herausgenommen und der seiner Inschrift und Vergoldung beraubt ist. Doch wird das Werk selbst nicht verloren sein, sondern dermaleinst wieder erscheinen in einer neuen, schöneren Ausgabe, durchgesehen und verbessert von dem Verfasser."
126. Die französische Revolution.
1. Der frauzöfische Hof. — Dem prachtliebenden und eroberungssüchtigen Ludwig Xiv. (Nr. 113), war auf dem Throne Frankreichs sein Urenkel Ludwig Xv. gefolgt, ein König, dem es an aller Herrscherkraft und Herrschertugend fehlte. Die Verschwendung seines Vorgängers setzte er fort, fodaß dem Lande eine Schuldenlast aufgebürdet wurde, die in's Ungeheure ging. Entsetzlich war das Sittenverderben, das an seinem Hofe herrschte: man spottete da leichtfertig aller Zucht und Ehrbarkeit und überließ sich dem schändlichsten Lasterleben. Die Folge davon war, daß die Liebe zum Köuigshause im Herzen des Volkes erlosch, daß sich allenthalben Haß und Verachtung gegen eine Regierung verbreitete, die Frankreich entehrte und durch die härtesten Abgaben bedrückte.
2. Anfang der Revolution. — Eine bessere Zeit schien zu kommen, als nach Ludwigs Xv. Tode dessen Enkel Ludwig Xvi. den Thron bestieg. Der war ein Fürst von guter Sinnesart und hatte den redlichen Willen, der Noth seines Volkes abzuhelfen. Er berief daher im Jahre 1789 aus den drei Ständen des Reiches, dem Adel, der Geistlichkeit und dem Bürgerstande, Abgeordnete nach der Stadt Versailles, wo seit Ludwig Xiv. die Könige residirten, nm mit ihnen zu berathen, wie Hülfe zu schaffen fei. Aber bald entstaub Uneinigkeit unter diesen Abgeordneten, da der Adel und die Geistlichkeit es ablehnten, sich mit den Bürgern, dem sogenannten dritten «Stande, zu gemeinschaftlicher Berathung zu vereinigen. Auf diese Weigerung erklärte der dritte Stand: „Wir Bürger sind die wahren Vertreter des
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Extrahierte Personennamen: Benjamin_Franklins Ludwig_Xiv Ludwig Ludwig_Xv. Ludwigs_Xv. Ludwig_Xvi Ludwig Ludwig_Xiv Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Frankreichs Frankreich Versailles