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1. Oldenburgisches Quellenbuch - S. 7

1904 - Oldenburg : Nonne
— 7 2 Thet is thin other Kera: ieff ther soggen selonde eng urbereth wurde, agder fon tha Suther saxa, ief fon Nordmanurn, sa schellath tha sex tha sogenda to hilpe kume 3. Thet is thien tredde Kera: ieff theren fon tha soghen selondum hwelde unhorsam hwirthe, so scellath tha sex tha soghenda stiura, thet hit al riuchte faie. (Zu deutsch--) r ^ r . 1 Die erste Überküre aller Friesen ist, daß sie einmal tut ^ahre zusammenkommen beim Upstalsboom. Dienstags in d-^Mstw°che, und daß man da berate alle die Rechte, die die Friesen halten sollen,^ wenn jemand irgend ein besseres Recht wüßte, daß mau das leichtere setze bö§ ^ Daseist die zweite Kür: wenn der sieben Seelande eines bedrängt würde, sei es von den Sndersachsen, fei es von den Normannen, so sollen die sechs anderen dem siebenten zu Hilse kommen. 3. Das ist die dritte Kür: wenn da ems von den sieben Ge- länden wollte ungehorsam werden, so sollen die sechs dem siebenten steuern, daß es ganz recht verfahre. 8. Der Anfang der Stedingerkämpfe. - Fund. monast. Rasted. S. 55. Großh. Haus- und Centralarchiv. -(Die Jahrbücher des Benediktinerklosters zu Rastede wurden zuerst von dem Hamburger Geschichtsschreiber I. M. Lappenberg herausgegeben und zwar im zweiten Bande von Ehrentrauts „Friesischem Archiv (Oldenburg 1854.) Ihre Entstehungszeit fallt m das Ende des 13. oder den Ansang des 14. Jahrhunderts. Die, Verfasseres find deren offenbar mehrere - sind unbekannt. Die Rasteder Chronik , nnc diese Aufzeichnungen gewöhnlich genannt werden, ist juif Pergament geschrieben und in Seehundsfell gebunden. Die ersten Setten stnd nach der Weise der Seit kunstvoll mit Säulen und Ornamenten verziert. Rach den Namen der Wohltäter und Gönner des Klosters folgen mehrere Urkunden, und dann folgt die Chronik, die bis 1317 reicht. Außer diesem Geschichtswerke gibt es noch ein „Chromcon Rastedense ) Dasselbe enthält eine Überarbeitung der Historia monasterii Raste-densis von dem Bremer Domherrn Heinrich Wolters, einem geborenen Oldenburger, die Überarbeitung einer verlorenen rastedischen Klosterchronik, ebenfalls von Wolters, und die Originale rastedischer Annalen, die gleichzeitigen Aufzeichnung eines unbekannten Rasteder Mönches. Es liegt aber nur gedruckt vor. Dies Chronicon Rastedense wurde zuerst lböö durch den Helmstedter Professor Heinr. Meibom veröffentlicht Rach diesem Drucke gab der oldeuburgische Notar Balthasar von Wida 171j eine Übersetzung heraus, die aber nicht fehlerfrei ist. („Die rare und uhralte Oldenburg-Rahstädische Chroncia.") Eine Übersetzung der Wirtin, Das Folgende uacb Ouckeu: Zur Kritik der oldeuburgischeu Geschichts-quetlcu im Mittelalter. Berlin 1891, Kap. V.

2. Oldenburgisches Quellenbuch - S. 20

1904 - Oldenburg : Nonne
- 20 — Dewiele alldaer die Spaden bestanden, und van den Rechten Erven oder Gnndtheren nicht upgetagen, dardorch de Schade gcscheen, Wheme dan van Rechtes wegen datt geboren scholde, den Spaden npthothehende. Darup Jngebracht vor Recht: diemiele bat de Spade allda re bestanden bleve, so geborde de M. G. H. Einer Gnade und dcme Lande van Rechtes wegen upthotheende. Erläuterungen: paell — Pfahl; wenthe = bis. 21. Alte Beschwörungsformel gegen Krankheiten. — ©cito, Alt-Oldenburg- Oldenburg 1903, ©.127. — (Auf dem letzten Blatte eines Zehutregisters von 1560 ff. findet sich eine Beschwörungsformel „vor de gele sucht". Zmifcheu Zeile 2 und 3 sind aber die Worte eingeschoben: de quinsucht, de levesucht, de luugensucht und alle herte-ovel.) Waterstrom, ick klage bi, De gele sucht, de plaget mi, Ick bidde dt: Beter se mi! In den namen des vaders und des sones und des hilligen gestes Amen! To spreken bi steten water und den einen vot darin to holden! B. pic Reformation. 22. Ein geistliches Lied aus dem 15. Jahrhundert (Christe, qui es lux) in niederdeutscher Überarbeitung. (Das Lied findet sich in einem Gebetbnche ans der Großl,. öffentlichen Bibliothek und ist abgedruckt bei Schaueuburg Ii, S- 18.) Christe, de du bist dach unde licht. Vor deine syk kan vorberghen nicht. Du vaderliken lichtes glans, du lerest den wegh der warheyt ghantz. Wy bydden, leue Here, dp, In besser nacht behnde my, In dy so syde ronwe myn. De Nacht, de lat bevredet syn. Vordryff de swere in slapes vryst, Dat uns nich bedreghe des dnvels lyst, Unse slesch in tnchten reyne sy, So fta ick swarer schulde vry. Nu slapet, oghen, suuder leyt, Nu wake, harte, in sotcheit. Bescherme mp godes vader Hont, Und thee my in der mynnen baut. Beschermer aller chrpstenheit, Dyn hulde stark sy my bereit. Help my, Here, ut aller not. Dorch dyne hilghen vys wunden rot.

3. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 21

1877 - Oldenburg : Stalling
21 liefen: Die Presse wird fr Druckschriften unter 20 Bogen durch die Cenfur beschrnkt, in Mainz eine Central - Untersuchung -Kommission zur Bestrafung demagogischer Umtriebe eingesetzt, die Burschenschaften und Turnanstalten werden verboten und die Universitten unter die Aufsicht von Re-gierungs-Bevollmchtigten gestellt. Gern htte Metternich da-mals auch die Verfassungen der Mittelstaaten beseitigt, aber die Regenten derselben sahen in diesen von Anfang an ein Mittel, in der ffentlichen Meinung und bei ihren Vlkern als populr zu erscheinen, und waren nicht geneigt, sie auf-zuheben. Die Karlsbader Beschlsse konnten erst durch die Zu-stimmung der Bundesversammlung zur allgemeinen Geltung ge-langen. Diese, die bis dahin kein Lebenszeichen von sich gegeben hatte, besttigte dieselben nicht nur in ihrer Sitzung vom 20. September 1819, sondern legte sich auch das Recht bei, die Einzelstaaten zur Vollziehung ihrer Beschlsse ntigenfalls mit Waffengewalt zwingen zu knnen. Bald traten die Wirkungen der Karlsbader Beschlsse ins Leben. Die Mainzer Untersuchungs-Commission verfgte viele Verhaftungen, ihre Acten thrmten sich zu Bergen auf, aber von einer Verschwrung war Nichts zu entdecken, weil es eben keine gab. Aeuerungen der Mistimmung von jun-gen, berspannten Leuten in Briefen, Reden und Gedichten war Alles, was man fand. Die verdchtigen Professoren wurden auer Dienst gesetzt; so der alte Patriot E. M. Arndt in Bonn, Fries in Jena. Oken sollte seine Zeitschrift Isis" unterdrcken, zog es aber vor, mit ihr nach der Schweiz zu wandern. Grres erlie im Jahr 1819 eine flammende Flugschrift: Deutschland und die Revolution", worin er die deutschen Fürsten warnte, durch ihr Verfahren nicht die wirk-liche Revolution heraufzubeschwren Seine Prophetenstimme, damals verlacht, ging dreiig Jahre spter in Erfllung. Grres entging dem gegen ihn erlassenen Verhaftsbefehl durch die Flucht nach der Schweiz. Die Beschlsse von Karlsbad erschienen dem Fürsten Met-ternich noch nicht ausreichend, den Geist der Demagogie vollends auszurotten. Am 25. November 1819 trat in Wien aber-mals ein Minister-Congre unter seinem Vorsitz zusammen,

4. Geschichte des teutschen Volkes - S. 260

1837 - Oldenburg : Schulze
‘260 Fünfter Zeitraum, wirksamer war, als der päpstliche und standen mit demselben sogar den Fürsten gegen widerspenstige Städte zu Gebote. So mächtig war und wurde von jetzt an die Hansa, daß sie später den König Magnus-von Schweden absetzen, dem Albrecht von Mecklenburg die Krone verleihen und einstmal des Königs Sig- munds Gesandten ungestraft beleidigen konnten. Karl 4. ins- besondere kam selbst zum Besuche nach Lübeck; sein, Zweck war, dem böhmischen Handel vcrmiltclst der Oder eine Ausdehnung bis ans Meer zu geben und in dieser Absicht etwaige Hinde- rungen oder Entgegenwirkungen von Seiten der Hansa zu ver- nieiden. — Was endlich den teutschen Orden betrifft, so stieg, wie bisher immer, dessen Ansehen zu einer wahrhaft überra- schenden Höhe. Kaiser und Päpste erwiesen demselben abwech- selnd ihre hohe Gunst, und stets mit den Waffen in der Faust erwarben sich die Ritter den Namen ruhmwürdiger Tapferkeit und wiederholt neues Landgebiet, während im Innern Städte und Burgen gebaut. Schulen angelegt, der Landbau gefördert und Änbauer in die wüsten Strecken gezogen wurden. Vieles Verdienst um den Orden erwarb sich der Hochmeister Winrich von Kniprode (I. 1351). Sehr merkwürdig ist der Krieg mit den noch heidnischen Lithauern, der schon lange vor dieser Zeit begonnen hatte und im Ganzen gegen die 80 Jahre dauerte. Vierzig tausend Bewaffnete konnten einmal gegen dieselben ins Feld gestellt werden (1.1370). Auch mit den Polen bestanden inzwischen blutige Verhältnisse, und meistens ging der Orden ruhmvoll aus denselben hervor. Damals besaß dieser in Preußen 55 Städte, 19,108 Dörfer, 200 Höfe, 48 Schlösser. Dazu war das Land frei von den bösen Ausgeburten des Lehenwe- sens; keine Art von Leibeigenschaft bestand dort; der Bauer besorgte seinen Acker, nur in besonderen Nothfällen lieferten ihrer zehn einen Reiter, sonst führten die Ordens-Ritter und Brüder mit ihren Knechten den Krieg. Es wird berichtet, daß von ihnen zuerst die bekannten Don- nerbüchsen gebraucht wurden, welche seitdem sich stets mehr ver- breiteten; Handröhre und Gewehre kamen erst später in Ge- brauch. Armbrüste waren vor denselben die gewöhnlichen Ge- schosse der Fußgänger. Die Erfindung des Pulvers (1.1354), wodurch alle diese Waffenarten ihren Ursprung halten, wird dem Franziskanermönche Berthold Schwarz zugeschrieben. — Schließlich möge auch erwähnt werden, daß kurz vor Karls Ne- gierung noch eine andere wichtige Erfindung gemacht wurde, die des Linnenpapiers nämlich, während man sich früher in der Regel des Pergaments bediente. Auch diese Entdeckung schreibt man den Teutschen zu, wenn gleichwohl aus keinem andern Grunde, , als weil die erste Urkunde auf solchem Papiere eine, teutsche ist.

5. Geschichte des teutschen Volkes - S. 293

1837 - Oldenburg : Schulze
Innere Zustände. Maximilians Lob. 293 Richtungen hin ausgegangen und hatte namentlich in Teutsch- land mächtigen Anklang gefunden. Sobald aber nur der Werth der Wissenschaft — auch außerhalb der Klöster — wieder er- kannt war, mußte sie aus eigner Kraft sich bald wundersam verjüngen, und die Erfindung der Buchdruckerkunst war in die- ser Beziehung eine der heilsamsten Wohlthaten des Jahrhun- derts geworden. Ein Buch, welches früher 500 Goldgulden kostete, war jetzt, zumal durch die Erfindung des Lumpenpa- piers, für 30 bis 40 Gulden zu haben. Der Gedankenkreis der Menschen erhielt damit eine ungemeine Erweiterung, und die besseren Erzeugnisse wurden sofort über ganze Lander ver- breitet. Kaiser Maximilian begünstigte die Wissenschaften in jeglicher Weise. Andere Fürsten zeigten mehrfach gleiches Be- streben und bald traten Gelehrte auf, welche bis zur heutigen Stunde nicht ohne Achtung genannt worden. Sie genossen hohe Verehrung und ihr Verdienst fand mehr oder minder Aner- kennung bis in die niederen Klaffen der Nation; denn Alles sehnte sich bald nach Belehrung, und namentlich durch die nach- folgenden Kirchenstreitigkeiten wandte theils Neugierde, theils Wissenstrieb die Gemüther auf diese Seite noch viel ernstlicher hin. Neue Universitären aus dieser Zeit sind die zu Witten- berg unter Friedrich dem Weisen von Sachsen (I. 1502) und die zu Frankfurt an der Oder durch Joachim von Brandenburg (I. 1506) gestifteten. Viele andere waren bereits in der schönsten Blüte. Das volle Licht des Tages war noch nicht erschienen; aber im freudigen Morgenrothe wurde sein hehrer Anfang verkündet. Unter den schönen Künsten war die Poesie seit jenen Blut- tagen zum ganz Gewöhnlichen herabgesunken, dagegen die Ma- lerei, seit einem Jahrhunderte bereits in Anregung, zu glän- zenden Leistlingen mancherleiart vorangeschritten. Martin Schön, Michael Wohlgemuth und Albrecht Dürer sind bekannte unvergeß- liche Namen. Die Glasmalerei stand auf ihrem Höhepunkte; das sechszehnte Jahrhundert wurde bereits die Periode ihres Verfalles. Auch die bürgerlichen Künste und Gewerbe lieferten in Tuch-, Wollen-, Linnen-, Seiden-, Leder- und Metallwaaren Erzeugnisse, welche den besten anderer Länder gleichkamen und in vieler Hinsicht weit übertrafen. Nützliche Erfindungen man- cherlei Art gaben den Beweis vielseitiger Betriebsamkeit, wenn uns anders aus den Lebensgemälden des Volkes auch derartige Fortschritte nicht zur Genüge bekannt wären. Alle diese Zustände und Entwickelungen, in ihrer Ver- knüpfung als Charakter des teutschen Nationallebcns, bildeten den Uebergang des Mittelalters in die neuere Zeit, welche sich namentlich durch die sogenannte Reformation in einer Be- grenzung ankündigt, wie sie kaum bei irgend einem andern Zeitabschnitte so bestimmt und auffallend hervortritt. Die ersten

6. Erzählungen aus der Geschichte des Mittelalters in biographischer Form - S. 240

1881 - Oldenburg : Stalling
I r | L 240 is? an fein Ende (1468). Im Jahre ein U Ifett ' ^ @tfinb" der uchdruck-rkunst srrf,^ bje bun der Buchdruckerkunst wurde die Verbreitung der Bucher, denen die weitere Erfindung des !me -r/qrim ?u handhabende Form gab, ungemein befordert und wissenschaftliches Streben und geistige Bildung |u einer bisher ungeahnten Hhe erhoben, wovon die schnelle Verbreitung der altklassischen Studien, besonders nach der Eroberung von Konstantinopel, und die der Reformation unleugbare Zeugnisse abgeben. ft,* Jie(^eiti9 ,mit der Buchdruckerkunst ist auch die Kupfer-ftecherkunst erftlnden. Die Italiener haben vom Jabre 1477 Kupfechichen aufzuweisen,- aber die Michael Wo lgemut oder sein berhmter Schler Slnl a Vir haben diese Kunst durch Einfhrung des ollkommntt Scheidewassers statt des Grabstichels sehr Xliii. Mittelalterliche Zustnde und Einrichtungen. Bei der Auflsung des rmischen Reiches durch die Vlker-Wanderung nahmen die Deutschen einen groen Teil des eroberten Landes zur Bebauung fr sich. Das Meiste davon ,m einzelnen kleinen Ackerlosen an die Freien*) als S?el.9entr o(M,0b) erteilt, ohne zu einem andern Dienst alv dem der Landesverteidigung zu verpflichten. Die Könige erhielten die Gter der alten rmischen Kaiser, m denen noch viele durch Strafen verfallene oder gewaltsam erworbene hinzukamen. Ein Teil von diesen wurde der Kirche gegeben, einen anderen lieen die Könige durch Meier bewirt-schaften, als Hauptquelle ihrer Einknfte.- aber einen dritten, ungleich greren Teil verliehen sie fr treu geleistete Dienste auf Lebenszeit an ihre Leute als Leben (d. b. geliehenes Gut lateinisch beneficium oder feudum). Aus den alten Gefolgen der Komge (vgl. I.) wurden allmhlich zahlreiche Dienstmannen, die entweder Hofdienstmannen waren, wie namentlich die Staaten ) bfn ^rcicn und dem Adel gab es in den gcrntattifcn n ^ch Unfreie in verschiedenen Abstufungen, und Freigelassene.

7. Erzählungen aus der Geschichte des Mittelalters in biographischer Form - S. 238

1881 - Oldenburg : Stalling
238 Fran^sfaiier Berthold schwarz zu Freiburg im Breisgau zugeschrieben (1340), der ein groer Freund chemischer Unter-Buchungen war. Einst hatte er Salpeter, Schwefel und Kohle m einem Mrser gestoen und diese Masse mit einem Stein zugedeckt, als von ungefhr ein Funke hineinfiel, die Mischung entzndete und den Stein mit einem heftigen Knall in die Hhe schleuderte. Die Chinesen, welche die Bearbeitung der Seide; und des Porzellans vor uns kannten, rhmten sich, auch das Schiepulver, die Buchdruckerkunst und das Lumpen-papier vor uns erfunden zu haben. Von ihnen soll es zu den Arabern gekommen sein. Doch steht fest, da das Pulver auch in Deutschland schon im 12. Jahrhundert zur Sprengung von Gestein gebraucht worden ist: seine Anwendung auf den Krieg erhielt es jedoch erst seit Berthold Schwarz. Nach 1350 finden wir die Kanonen, oder wie sie damals hieen, d'.e Bombarden, Donner- oder Wallbchsen im Gebrauch*); spter kam das kleine Gewehr auf, das anfangs auch mit einer Lunte oder Zndrute abgefeuert wurde.**) Die Erfindung des Schiepulvers und der Geschtze brachte einen gnzlicben Umschwung in der Kriegfhrung hervor, da die alten Waffen des Rittertums den ferntreffenden Bchsen weit nachstanden und die Rstungen gegen Kugeln keine volle Sicherheit ge-whrten, daher bildete sich bei der allgemeinen Verbreitung des Feuergewehrs mit der Zeit eine neue Kriegskunst aus. Die segensreichste Erfindung ist die der Buchdruckerkunst durch den Mainzer Johann von Sorgenloch, genannt Gnsefleisch zu Guttenberg, gewhnlich kurz Johann Guttenberg genannt. Das lteste Schreibmaterial waren die Bltter der Papyrusstaude in gypten, dann wurden Felle gegerbt und zum Schreiben zugerichtet; ein weiterer Fortschritt war das Pergament, bis man noch spter das Baumwollen-und zuletzt das Leinen- oder Lumpenpapier erfand. In alten Zeiten wurden Urkunden und Bcher geschrieben, wobei man besonders die Anfangsbuchstaben schn auszumalen und durch Bildchen, mit Gold ausgelegt, zu verzieren pflegte. Diese Art die Bcher zu vervielfltigen war sehr mhsam und zeit-raubend, und die Bcher selbst waren unerschwinglich teuer. Man hatte bereits die Erfindung gemacht, Heiligenbilder und *) In der Schlacht bei Crecy (1346 vgl. Xxxix) sollen zuerst Donnerbchsen gebraucht warben sein. **) Erst spter erfanb man das Feuerschlo (1517); im 19. Jahr- ; lnmbcrt das Percussionsschlo, das in neuester Zeit durch das Hinter-labungsgewehr verbrngt warb.

8. Erzählungen aus der Geschichte des Mittelalters in biographischer Form - S. 239

1881 - Oldenburg : Stalling
239 Spielkarten in Holz auszuschneiden und abzudrucken, und wandte sie nun auf einzelne Stellen und Kapitel der Bibel an. Dies gelang: aber fr jede Seite und jedes Buch muten neue Tafeln geschnitten werden, und so war es denn ein glcklicher Gedanke Guttenbergs, die einzelnen Schriftzeichen in buchenen Stbchen daher der Name Buchstaben auszuschneiden, mit Faden zu Zeilen zu verbinden und abzudrucken, denn diese Stbchen konnten nach dem Gebrauche wieder aus-einander genommen und zu neuem Drucke benutzt werden. Aber die hlzernen Lettern zersprangen leicht, und Guttenberg whlte bleierne. Im Jahre 1439 wurde die Presse erfunden, aber noch kam kein vollstndiges Buch zustande. Guttenberg war damals in Straburg, wohin er sich wegen innerer Zerwrfnisse in Mainz schon 1424 begeben hatte und wo er bis 1443 blieb. Daher macht auch Stra-brg auf die Ehre Anspruch, Mutterstadt der Buchdruckerkunst zu sein. Nach Mainz zurckgekehrt, verband er sich mit Johann Fauft (Fust), einem reichen Goldschmiede, und Peter Schffer, einem Geistlichen zu Germersheim, welcher festere das sogenannte Letterngut und die Druckerschwrze aus Kienru und Leinl. erfand. Das erste Werk war eine lateinische bersetzung der Psalmen, die 1457 vollendet wurde. Aber Guttenberg hatte bereits sein ganzes Vermgen der neuen Erfindung zum Opfer gebracht und schuldete an Faust eine betrchtliche Summe. Da er nicht zahlen konnte, nahm Faust seine Druckerei in Beschlag und ntigte dadurch Gutten-berg, wieder nach Straburg zu gehen, von wo er jedoch nochmals nach Mainz zurckkehrte und mit dem Gelds des Ratsherrn Humery eine neue Offizin grndete. Das nchste Buch, das Faust, der eigentlich nur das Geld hergab, und Schffer druckten, war eine lateinische Bibel, die schon ungleich billiger als die frheren geschriebenen, zuletzt fr 30 Gulden, verkauft ward. Als im Jahre 1462 Mainz durch den Erzbischos Adolf von Nassau in Brand gesteckt ward, verbrannte auch Fausts Werksttte, und Guttenbergs neue Offizin geriet ins Stocken. Damals verlieen viele Buchdruckergehlfen, die man, um das Geheimnis zu bewahren, bis dahin ngstlich bewacht hatte, Mainz, und legten in Augsburg, Nrnberg, in der Schweiz und Italien Druckereien an. Faust und Schffer erffneten ihre Offizin bald wieder. Guttenberg wurde nach dem Ver-kauf seiner Werksttte zu Eltville unter die Hofkavaliere des Erzbischofs von Mainz aufgenommen und lebte, wenn auch .........mm

9. Erzählungen aus der Geschichte des Mittelalters in biographischer Form - S. 237

1881 - Oldenburg : Stalling
237 (1417).*) Das erledigte Kursachsen bertrug er dem Mark-grasen von Meien, Friedrich dem Streitbaren. Sigismund hatte eine hohe Gestalt; blondes herab-wallendes Haar, so wie ein langer wohlgepflegter Bart der-liehen seinem ausgezeichnet schnen Gesichte Ansehen und Wrde. Die Gemter wute er durch anmutiges Benehmen, durch Milde und Herablassung zu gewinnen. Seine Frei-gebigkeit war schuld, da er sich oft in Geldverlegenheit befand. Er besa viel Bildung und Geist und zog Leute von Kenntnissen sehr hervor. Das Gute wollte er redlich, aber bei allen glnzenden Gaben und lblichen Eigenschaften fehlte ihm jene Gre und Strke des Geistes, die in so verwirrten Zeiten sich des Reiches und der Kirche mit Erfolg htte an-nehmen knnen. Er starb 1437 in Mhren, ohne Nachkommen zu hinterlassen. Xlii. Erfindungen im Mittelalter. In den letzten Jahrhunderten des Mittelalters tauchten Erfindungen auf, welche fr die weitere Entwickelung des Menschengeschlechts von hoher Wichtigkeit waren und als Nor-boten des berganges in eine neue Zeit anzusehen sind. Hier ist zunchst der Kompa zu nennen, dessen Erfindung dem Flavio Gioja aus Amalfi im Anfang des 14. Jahrhunderts zu verdanken ist. Erst durch den Kompa wurde die Seefahrt auf dem freien Weltmeere mglich gemacht und der Weg zu neuen Entdeckungen gebahnt. Seine wesent-lichsten Teile sind die auf einem Stifte frei spielende Magnet-nadel, welche die wunderbare Eigenschaft besitzt, stets nach dem Nordpol zu zeigen, und die Windrose, eine kreisfrmige Scheibe, auf welcher ein Stern von zweiunddreiig Strahlen angebracht ist, deren Spitzen die Welt- oder Himmelsgegenden anzeigen. Die Erfindung des Schiepulvers wird gewhnlich dem *) Die gewhnliche Erzhlung, wonach das Land an Friedrich ver-kauft oder als Pfand fr ein frheres Darlehen gegeben wurde, wird durch neuere Untersuchungen widerlegt. Es wurde ihm vielmehr eine Pfandsumme von 100 000 Goldgulden auf die Marken verschrieben, als ob er solche an den Kaiser dargeliehen htte, weil es unbillig wre, wenn er auer seiner Mhe das Land aus seiner Zerrttung zu erheben auch noch sein eigenes Vermgen daran wenden msse."

10. Erzählungen aus der Geschichte des Mittelalters in biographischer Form - S. 246

1881 - Oldenburg : Stalling
246 angelegenheiten gemeinsam berieten und verwalteten. Die Hansa gelangte zu solchem Ansehen, da sie 1368 Kopenhagen eroberte, den Sund sperrte und Dnemark ntigte, keinen König ohne ihre Einwilligung zu whlen. Die Blte der Hansa dauerte dreihundert Jahre. Erst nach Auffindung neuer Seewege, als dem Handel neue Bahnen erffnet waren, geriet sie in Verfall und hielt 1630 ihre letzte Tagsatzung. Noch heute führen Hamburg, Lbeck und Bremen den alten Namen Hansestdte fort. S d) I u f*. Auf Sigismund folgte Herzog Albrecht bort Ostreich auf dem deutschen Kaiserthron, ein krftiger Regent, der aber nur zwei Jahre, von 14381439, regierte. Um so lnger regierte sein Vetter und Nachfolger Friedrich Iii., der von 14391493 auf dem Throne sa. Dieser trge und thaten-lose Fürst war der groen Zeit, in die seine Regierung fiel, durchaus nicht gewachsen. Deutschland befand sich unter ihm in der grenzenlosesten Verwirrung; zwischen den deutschen Groen und Stdten brachen gewaltige Fehden aus, bei denen Friedrich ruhig zusah. Man kann sagen, da nichts durch ihn, Wohl aber vieles unter ihm geschah, denn er steht bereits auf dem Wendepunkt, wo das Mittelalter in die Neuzeit bergeht. Dieser bergang wird durch eine Reihe wichtiger Ereignisse bezeichnet. Die Trken eroberten 1453 Konstantinopel und machten dem griechischen Kaisertum ein Ende. Viele Griechen flohen vor den Trken nach Italien, wo sie die Kenntnis der griechischen Sprache und Gelehrsamkeit verbreiteten und dadurch der Wissenschaft einen neuen Aufschwung ver-liehen. Ferner gehrt zu den wichtigen Ereignissen dieser Zeit die Entdeckung von Amerika durch Columbus (1492) und die Auffindung des Seewegs nach Ostindien (1498). Wie diese Begebenheiten von den bedeutendsten Folgen waren, so bte die Erfindung des Schiepulvers und dessen allgemeine An-Wendung im Kriege keinen geringeren Einflu auf die Umge-staltung des gesamten Kriegswesens. Der Gebrauch der schweren Geschtze und dann der kleineren Feuergewehre oder Bchsen machten die Waffen des alten Rittertums unbrauchbar, und so ging allmhlich jene Kampfesart ganz unter, welche eine hervorragende Eigentmlichkeit des Mittelalters gewesen war. Auf dem Gebiete der geistigen Entwicklung ist jedoch keine Erfindung bedeutungsvoller gewesen, als die der Buchdrucker-
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