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fitzen. Htte reihete sich an Htte, 'aus diesen entstanden bald Dner. Auch diese vergrerten sich immer mehr und wurden zu Stdten. Wie leicht mglich war es aber, da unter der groen Menge der zusammenlebenden Menschen, deren Besitzun-gen so nahe aneinander grenzten, Zank und Streit entstand! Denn nicht alle Menschen lieben und thun, was recht und bil-lig ist, wenngleich der Schpfer das Gefhl fr Recht und Billigkeit in das Herz eines jeden gepflanzt hat. Fr den Fort-bestand der efebi'chaft war es deshalb durchaus nthig, da Rechte, Eigenthum und persnliche Sicherheit geschtzt, da Pflichten vorgeschrieben und berwacht wurden. Es mute i eine Gewalt vorhanden sein, welche die Ordnung handhabte. : Der Staat ist es, welcher diese von Gott geheiene Ordnung zu erhalten bestimmt ist.
Der Ursprung des Staates ist in der Familie zu I suchen, und die Familie selbst kann man wohl einen Staat im Kleinen nennen. Der Vater ist das Oberhaupt, der König des Hauses, der Familie. Durch Sitte, durch Ansehen, durch Liebe leitet und regiert er das Ganze. Bein vterliches Ansehen erstreckt sich auch der die neugegrndeten Familien seiner Kin-der, die sich neben dem Vaterhause angesiedelt haben. Wchst die Familie zum Stamm, heran, so ist der Stammlteste das Oberhaupt. Er kennt und bewahrt die Ueberlieferungen der Vter; an ihn wendet man sich in Streitigkeiten. Er ist Richter, er ist Gesetzgeber, er bringt die Opfer dar, er ist auch Anfhrer im Kampfe gegen andere feindliche Stmme. Wenn auch bei der bedeutenden Vermehrung der Familien das Bewut-sein des verwandtschaftlichen Zusammenhanges sich immer mehr verlieren mute, fo erhielt doch das Bedrfni des Schutzes, welchen die Vereinigung gewhrte, die Regierung, auf welcher ihre Dauer und Strke beruhete. Was der Vater fr feine Familie war, das blieb der Huptling fr viele. Er ward des-Haid auch von Allen als Vater geehrt und geliebt und oft nicht anders als mit biesem schnen Namen benannt. So heit
Welrer's Weltgcsch. I. 30. Aufl. q
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Die Volkstribunen (493). Der Senat, durch Tumult im Innern und Kriege nach Auen gengstiget, entschlo sich jetzt zur Nachgiebigkeit. Er schickte eine Gesandtschaft und an der Spitze derselben Menenlus Agrippa, einen Liebling des Volkes, in das Lager der Ausgemanderten, sie zur Rck-kehr einzuladen. Dieser, ein gewandter Mann, fhrte das Wort. Hret doch," sprach er, eine Geschichte! Einst emprten sich die Glieder des Krpers gegen den Magen. Sie wollten es nicht lnger dulden, da dieser allein in behaglicher Ruhe in der Mitte sitze und sich von den andern fttern und tragen lasse. Sie versagten ihm also ihren Dienst. Die Hnde wollten keine Speise mehr an den Mund bringen, der Mund sie nicht auf-nehmen, und die Zhne sie nicht zermalmen. Diesen Vorsatz fhrten die Glieder eine Zeitlang aus. Aber bald merkten sie, da sie sich selbst dadurch schadeten. Sie fhlten nmlich, da es der Magen sei, der die Sfte der empfangenen Speisen durch alle Glieder vertheile und dadurch ihnen allen Kraft und Munterkeit gebe. Sie lieen daher vcn ihrem Vorhaben ab und shnten sich wieder aus." Das Volk begriff bald den Sinn dieser Worte. Es sah ein, da seine Emprung und seine Trennung dieselbe Schwche und Hinflligkeit zur Folge haben wrden. Es ging deshalb auf einen Vergleich ein, unter folgenden Bedingungen: Erstens sollten alle Schulden erlassen, und alle eingezogenen Schuldner wieder in Freiheit gesetzt wer-den. Dann sollte es auch dem Volke gestattet sein, aus seiner Mitte sich besondere Vertreter, Tribnen, zu whlen, die fr das Beste der Plebejer wachen und berechtigt sein sollten, jeden Senatsbeschlu, den sie fr ihre Gemeinde nachtheilig hielten, durch ihren Einspruch Veto!" (ich verbiete!) sofort wieder aufzuheben. Dieser Vergleich wurde bei einem feier-lichen Opfer beschworen. Nun zogen die Plebejer wie iw Triumphe, als htten sie einen groen Sieg erfochten, wieder ln Rom ein. Und in der That, der Sieg war nicht gering und bahnte zugleich den Weg zu noch weit greren. Es entstand seitdem ein geregelter Kampf mit den Patriciern um Gleichheil
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leucla am Tigris wetteifern konnte, gegen welche auch die alte Hauptstadt Babylon immer tiefer in den Schatten sank. Durch diese, wie durch viele andere Städte, die er und seine Nachfolger grndeten, wurde griechische Kunst und Wissenschaft berall herrschend. Und gerade die weite Verbreitung der grie-chischen Sprache und Bildung wurde spter, unter der leitenden Hand der gttlichen Vorsehung, fr einen groen Theil der Menschheit ein hchst wirksames Mittel zur Aufnahme und An-: eignung der christlichen Lehre. Allein dieses groe Reich ! hatte von Anfang an keine Einheit, wie das der Ptolemer; und es hielt schwer, so viele und verschiedenartige Vlkerschaften auf die Dauer unter einem Oberhaupte zusammenzuhalten. Daher wurden viele kleine Statthalterschaften gegrndet. Bei dem losen Verbnde aber mit dem eigentlichen Herrscherhause mchten sie sich von demselben ganz unabhngig zu machen, und unter den kraftlosen und lasterhaften Nachfolgern des Seleucus ri sich eine Provinz nach der anderen davon los. Nur An-tiochus Iii. oder der Groe (224187) hielt den Verfall des sinkenden Reiches noch einigermaen auf. Dieser versuchte sogar die vllige Wiederherstellung desselben in seinem alten Umfange. Allein bei diesem Versuche wurde er in einen un-glcklichen Krieg mit den Rmern verwickelt und mute nach mehren Niederlagen das ganze asiatische Gebiet bis an den Taurus abtreten. Blutige Thronstreitigkeiten erschtterten und zertheilten das schon geschwchte Reich immer mehr, bis es endlich eine vllige Beute der Rmer wurde. Dasselbe Schicksal traf fast alle Provinzen, die sich nach und nach von dem syri-scheu Reiche losgerissen und zu besonderen Reichen erhoben hatten; unter diesen Pergamum, Parthien, Bactrien, Armenien, Bithynien und Palstina. Fast alle wrben nach und nach von dem welterobernden Volke der Rmer verschlungen.
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verlor seine Achtung und wurde Sklaven berlassen; Niemand wollte arbeiten, Jeder nur genieen. Der Senat hatte sein ge-frchtetes Ansehen, das Gesetz seine bindende Kraft, die Religion ihren Einflu auf die Gemther verloren. Stolz, Herrschsucht und Uebermnth griffen immer weiter um sich. Neben dem gr' ten Reichthume herrschte die drckendste Armuth; ein Mittelstand fehlte fast ganz. Der Reichthum befand sich fast nur in den Hnden einzelner Familien, welche bisher im Kriege die ersten Aemter verwaltet und so die grte Macht und das hchste An-sehen erlangt hatten. Seit dem Verschwinden des strengen Utv terschiedes zwischen Patriciern und Plebejern bildeten jene statt des frheren Geburtsadels einen Amtsadel, der fast einzig auf Reichthum beruhete und ebenso, wie der Geburtsadel, sich fort-erbte. Dieser drngte jeden emporstrebenden Mitbrger zurck und ri die Frchte aller Siege und Eroberungen allein an sich. Ihm gegenber lebte der grte Theil des Volkes in der drckendsten Abhngigkeit und Roth und sehnte sich nach Net-tung. Dazu kam noch eine ungeheure Zahl von Sklaven, die zur Vergrerung der ffentlichen Roth nicht wenig beitrugen, denn nun konnten die armen Brger nicht einmal als Tage" lhner Arbeit finden.
Tiberins Gracchus (133). Ein so trauriger Znstand mute aus die Dauer nothwendig eine vllige Auflsung des Staates herbeifhren. Daher entschlo sich ein ebeler, von der reinsten Liebe zu seinem Vaterlande erfllter Mann, demselben durch Verbesserung der klglichen Lage des Volkes eine gl^ lichere Zukunft zu sichern. Dieser edele Mann war der Tribnn Tiberlus Gracchus. Im Jahre 133 vor Chr. brachte & ein altes, vor zweihundert Jahren von den Tribunen Licinlus und Sextms gegebenes Ackergesetz wieder in Vorschlag, durch allgemeine bertretung lngst in Vergessenheit gekommen war. Hiernach sollte nunmehr kein Brger der fnfhundert Morgen vom Gemeinland besitzen, alles brige drftigen F01111' lien in kleinen Loosen als Eigenthum angewiesen, den frhes
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Nicht ohne Absicht hatte Csar gerade den schwierigsten Posten, Gallien, gewhlt. Es lie sich auf demselben viel Ruhm erwerben; darum war er ihm sehr erwnscht. Denn die Rmer besaen in diesem Lande nur wenige Provinzen; die verschiedenen Völker muten erst mit dem Schwerte unterwor-sen werden. So hatte er eine schne Gelegenheit, sich ein tapferes, ganz ergebenes Heer zu bilden, an dessen Spitze er auch noch andere ehrschtige Plane, die im Hintergrunde lagen, durchzusetzen hoffte. Er eroberte das ganze Land innerhalb acht Jahre, von 58 bis 50. Er war auch der erste Rmer, der mit einem Heere der den Rhein nach Deutschland drang und mit einer Flotte nach Britannien, dem heutigen England, bersetzte. Und wenn er auch bei den kriegerischen Vlkern dieser Lnder wenig ausrichten konnte, so war es doch fr ihn ein groer Ruhm, sein Heer in Lnder gefhrt zu haben, die noch kein Rmer gesehen hatte. Er selbst hat uns diese seine Feldzge recht umstndlich und schn beschrieben.
Iii. Brgerkrieg unter Csar und Pompejus.
Csar's Siege und wachsender Ruhm erfllten Pompejus mit Migunst und Besorgni. Seit dem Untergange des Crassus und dem Tode der Gemahlin des Pompejus, der Tochter Csar's, war das Verhltni zwischen den beiden noch brigen Mitgliedern des Triumvirats ein ganz anderes geworden. Es mute sich jetzt entscheiden, wer von beiden die Oberhand behalte. Pompejus war in Rom geblieben und lie seine Provinz durch einen Stellvertreter verwalten. In Rom schlo er sich auf das Engste qn den Senat, um durch dessen Gunst das Uebergewicht zu ge-Winnen. Der Senat fand in Pompejus eine gute Stutze gegen den wachsenden Uebermuth des Volkes, und stellte das Consulat ganz zu seiner Verfgung, so da er allein mit unumschrnkter Gewalt regierte. Alles dieses wurde dem Csar durch seine Anhnger von Rom aus benachrichtigt. Sofort stellte er den Antrag, da der Senat auch ihm ein Amt in Rom bertrage,
Welte,' Weltz-'ch. I. 30. 9uff. 99
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Extrahierte Personennamen: Welte
Extrahierte Ortsnamen: Gallien Schwerte Rhein Deutschland Britannien England Rom Rom Rom Rom
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rmischen Stuhle verdanken und nur dem Papste den Eid des Gehorsams schwren. Hierber erhob sich ein gewaltiger Wider-streit der Fürsten, der bis zum Jahre 1122 fortwhrte.
Diese scharfe Kirchenzncht schreckte schon die Geistlichkeit, als er noch auf das Strengste den Befehl erneuerte, da alle Geist-licheu frheren, oft umgangenen, kirchlichen Vorschriften gem unverehelicht bleiben sollten. Es war nmlich die uralte kirch-liche Vorschrift der die Ehelosigkeit der Geistlichen in vielen Gegenden ganz in Vergessenheit gekommen. Den verheiratheten Priestern schrfte er ein, ihre Weiber zu entlassen, wenn sie nicht ihrer Wrde wollten entsetzt sein. Denn der Diener der Kirche solle einzig Gott und seinem Berufe leben, ohne zerstreuende Sorgen um Weib und Kind. Nur die Lsung von irdischen Neigungen knne zu himmlischen hinanfhren; nur hierdurch knne vllig das Band gelset werden, das den Geistlichen noch an seinen Fürsten fessele, dessen er zur Versorgung seiner Kinder bedrfe. Den Laien verbot er anf das Strengste, die heil. Sakramente aus der Hand eines verehelichten Priesters zu empfangen oder irgend eine Gemeinschaft mit ihm zu pflegen.
Gegen die Erneuerung dieses Verbotes erhob sich ein heftiger Widerstand, tu manchen Gegenden kam es sogar zu form-Uchen Aufstnden. Mehre Bischfe wandten sich an den Papst und erklrten, es sei ihnen unmglich, dieses bei ihren Geist-lichen durchzusetzen. Gregor blieb unerschtterlich fest. Jedem Widerspenstigen drohete er mit vlliger Ausstoung aus dem Schooe der Kirche. Und trotz allem Widerstande, trotz allen Schmhungen wurde von nun an das ehelose Leben der Prie-ster, Clibat genannt, allgemein wieder eingefhrt.
Noch hatte Gregor sein Ziel nicht erreicht. Denn die Kirche sollte nicht nur frei und unabhngig werden von der weltlichen Macht, sondern sie sollte auch die Gewalt und die Oberaufsicht der de.i Staat selbst führen. Dem Papste sollten Kaiser und Könige und Fürsten mit etiler ihrer Macht unterworfen fein. Er erklrte ffentlich: der Papst fei als Nachfolger des heil. Petrus
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Extrahierte Personennamen: Gregor Gregor Gregor Gregor
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nete seitdem die Gesammtheit der wissenschaftlichen Fcher, die hier gelehrt wurden. Im Verlaufe der Zeit wurden von Std-ten, Fürsten und Bischfen aus ihren Mitteln neue Uuiversi-tten gegrndet. So entstanden noch im dreizehnten Jahrhnn-dert die berhmten Universitten zu Oxford und Padua, im vierzehnten zu Rom, Prag, Wien, Pavia, Cambridge, Heidel-berg; im fnfzehnten zu Krakau, Leipzig, Lwen, Freiburg, Ingolstadt, Tbingen, Upsala, Kopenhagen und viele andere. Die eigentliche Ausbreitung und Verallgemeinerung der Vil-dung aber wurde erst durch die Erfindung der Buchdruckerkunst herbeigefhrt, wovon wir spter sprechen werden.
62. Das Gerichtswesen.
Das Gerichtswesen bei den germanischen Vlkern war atv snglich, wie frher bemerkt wurde, hchst einfach, wie ihr Leben selbst. Ihre ganze Gesetzgebung beschrnkte sich fast einzig auf Strafgesetze; fr jedes Vergehen war die Strafe genau be-stimmt. Allein bei der allmlig voranschreitenden Ausbildung der brgerlichen Gesellschaft traten auch neue Verhltnisse ein, die immer verwickelter und schwieriger wurden. Denn Nahrnngs-zweige und Lebensarten vervielfltigten sich, und so muten mit der Zeit auch solche streitige Flle vor die richterliche Entschei-duug kommen, auf welche die alte Gesetze keine Anwendung mehr finden konnten. Die Nichter verfuhren alsdann nach ihrer besten Einsicht. Auch erkundigten sich wohl die Schppen ver-schiedener Gegenden unter einander, wie bei ihnen der gewisse Nechtsslle entschieden werde, und richteten sich dann hiernach in ihren Erkenntnissen. Mit der Zeit wurden auch in den ein-zelnen Staaten und Provinzen Europas die Gewohnheitsrechte aufgeschrieben. So entstand in Deutschland um das Jahr 1226 der Sachsenspiegel, und etwa fnfzig Jahre spter der Schwabenspiegel. Beide enthielten Sammlungen von Nechtsgewohnheiten, jener fr Norddeutschland, dieser fr Sud-deutschend. Im gerichtlichen Verfahren wurden Zweikampf
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Extrahierte Ortsnamen: Padua Rom Prag Wien Pavia Cambridge Heidel-berg Krakau Leipzig Freiburg Ingolstadt Kopenhagen Europas Deutschland Norddeutschland
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Nun an blieb die Kaiserkrone ohne Unterbrechung bei dem mchtigen Hause Oesterreich bis zur Auflsung des deutschen Reiches im Jahre 1806. Albrecht war ein biederer und einsichtsvoller Kaiser, der mit fester Hand die Zgel der Re-gierung fhrte. Sein Hauptstreben war auf eine dauerhafte Begrndung des Landfriedens gerichtet. Er machte deshalb den Vorschlag, Deutschland in bestimmte Kreise zu theilen und der jeden Kreis einen Hauptmann zur Handhabung der Ordnung und des Rechtes zu stellen. Allein diesen schnen Plan nahm er mit sich in's Grab. Er starb schon im zweiten Jahre seiner Re-g?erung, auf der Rckkehr von einem Feldzuge gegen die Trken. Der frhe Tod des Kaisers, auf welchen ganz Deutschland seine schnsten Hoffnungen gerichtet hatte, erregte ungewhnliche Bestrzung und Trauer. Ihm folgte sein Vetter
Friedrich Iii. (Iv.)* (14391493), Sohn des Herzoges Ernst von Steiermark. Dieser hat von allen Kaisern am lng-sten regiert, nmlich der 53 Jahre. Er war ein Mann von den schnsten Eigenschaften des Geistes und des Herzens. Allein die Zeit seiner Regieruug war zu strmisch bewegt, und nicht immer konnte er seinen wohlmeinenden Absichten und Befehlen den erforberlichen Nachbruck geben. Unter funer Regierung er-oberten die Trken nicht nur Constantinopel, sondern richteten auch ihre Verheerungszge selbst nach Ungarn und Krain. Der Papst forderte die Christenheit und insbesondere die deutschen Fürsten zu einem neuen Kreuzzuge auf; auch der Kaiser erlie an sie die dringendsten Mahnungen bei der groen Gefahr des deutschen Vaterlandes. Vergebens! An die Stelle der frheren ! Begeisterung war jetzt die niebrigste Selbstsucht getreten, und bei der Auflsung aller gesetzlichen Ordnung war jeber Fürst nur bebacht, fr feinen eigenen Vortheil zu sorgen. Kein beut-sches Heer rckte gegen den Erbfeinb der Christenheit in's Felb,
*) Dieser Kaiser wird Friedrich Iii. und auch Friedrich Iv. genannt, jenachdem Friedrich der Schne von Oesterreich (13131330) mit einge-i rechnet wird oder nicht.
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Extrahierte Personennamen: Albrecht Friedrich_Iii Friedrich Ernst_von_Steiermark Ernst Friedrich_Iii Friedrich Friedrich_Iv Friedrich Friedrich_der_Schne Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Oesterreich Deutschland Deutschland Constantinopel Ungarn Krain Oesterreich
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christlichen Glaubens in ihrem eigenen Lande zu bekmpfen. Auch hier wurden im zwlften Jahrhundert zur Bekmpfung der Unglubigen drei verschiedene Ritterorden nach dem Vor-bilde derer in Palstina gegrndet: Der Orden von Calatrava, St. Iago und Alcantara. Der Kampf gegen die Mauren wurde mit abwechselndem Glck gefhrt, je nachdem unter dem einen oder anderen Theile Uneinigkeit und Parteiung entstanden. Im Ganzen behielten die Mauren anfnglich die Oberhand, und Spanien schwang sich unter ihnen zu einer Vlthe empor, die es selbst unter den christlichen Knigen nicht wieder erreicht hat. Als aber mit der Zeit Eifersucht und Neligionsspaltung die maurischeu Fürsten und ihre Völker immer mehr entzweiten, verlie sie auch das frhere Waffenglck, und eine Provinz nach der andern ging an die Christen verloren. Am rhm-lichsten bekmpfte die Mauren der spanische Held Dom Nodrigo Diaz, Graf von Vivar, gewhnlich Cid, d. i. Herr genannt. In der ersten Hlfte des elften Jahrhunderts machte er die arabischen Fürsten von Sevilla und Toledo zinsbar und er-oberte bald auch das schne Valencia wieder. Aus den ein-zelnen wiedereroberten Provinzen wurden eben so viele Knig-reiche gebildet. Die beiden mchtigsten unter denselben waren Kastilien und Aragonien. Mit diesen beiden Knigreichen wurden die brigen kleineren nach und nach vereinigt, und so die Macht der Christen auerordentlich vermehrt. Im Jahre 1220 erkmpften diese bei Tolosa, in dem Gebirge der Sierra Morena, einen groen Sieg der die Mauren, und seit der Zeit ging die Macht derselben mit Riesenschritten ihrem Unter-gange entgegen. In demselben Jahrhundert eroberten die K-nige von Aragonien die arabischen Besitzungen in Murcia, Valencia, Mallorka und Minorka; nach der statischen Vesper kam auch Sicilien an Aragonien. Die Könige von Kastilien brachten auch allmlig an sich Cordova, Sevilla und Cadix, und den Mauren blieb nur noch Granada; aber auch dieses wurde ihnen endlich entrissen.
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auf den Fersen folgte schrecklich der Tod von den Schwertern und Keulen der grimmigen Hirten.*)
Dieser Sieg war entscheidend fr die Freiheit und Unabhngigkeit der Schweizer. Zwar hatten sie in der Folge noch manchen heien Kampf um dieselbe zu bestehen, allein siegreich gingen sie aus demselben hervor. Durch die Aufnahme noch mehrer Orte gewann der Bund immer grere Strke und Festigkeit und wurde endlich, im westflischen Frieden (1648), als ein Freistaat frmlich anerkannt.
71. Sigismund (1410-1437).
Nach Ruprecht's kurzer Negierung wurde Sigismund oder Sigmund, der Bruder des abgefetzten Wenzel, auf den deutschen Thron erhoben. Dieser war ein rechtschaffener und treuherziger Mann, dem das Wohl des Reiches sehr am Herzen lag. Vor allem war er bemht, das groe Aergerni zu heben, welches durch ein ppstliches Schisma (Kirchenspaltung) gegeben wurde, indem in Folge von Uneinigkeiten im Kardinals-kolleginm erst doppelte Papstwahlen stattgefunden hatten, dann aber durch den milungenen Versuch der Kirchenversammlung zu Pisa, die Spaltung zu beseitigen, zu den beiden Gegenppsten noch ein dritter hinzugekommen war. Alle Christen waren in ihrem Gewissen hchst beunruhigt. Kein Bischof, kein 2tbt wute mehr, bei wem er seine Besttigung suchen sollte, und das Volk war ungewi, ob der von einem der Ppste eilige* setzte Geistliche auch rechtmig und gltig die Pflichten seines Amtes erfllen knne. Daher war es der Wunsch aller Gut-gesinnten, da eine allgemeine Kirchenversammlung diesen rger-lichen Streit schlichten, die vielen brigen kirchlichen Mibruche abstellen und so eine Verbesserung der Kirchenzucht an Haupt und Gliedern herbeifhren mchte. Und wirklich kam im Jahre 1414 zu Kost Nitz oder Konstanz am Bodensee eilte allge-
*) Eine Kapelle bezeichnet die Stelle, wo bev Herzog Leopelb fiel, imb noch jetzt wirb bev Jahrestag bev Schlacht durch feierlichen Gollc-sbimst ittt Anbenken erhalten.
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