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Deutschen verderben läßt." Beide Heere standen, zum Kampfe
gerüstet, einander gegenüber in verschanzten Lagern. Eine
Todtenstille, wie auf einem Gottesacker, herrschte die Nacht
vor der Schlacht auf den Gefilden. Nur aus der Ferne
leuchteten die Flammen der von den Hunnen angezündeten
Städte und Dörfer. Kaum war die Mitternacht vorüber,
als Heinrich aus den Schanzen stieg und sein von Muth
und Kampfbegierde erfülltes Heer in Schlachtordnung stellte.
In den Vertiefungen von Keuschberg legte er ein Geschwa-
der von Reiterei von 2000 Mann, mehrentheils Thüringer
und Sachsen, unter Anführung seines Sohnes, des nach-
maligen Kaisers Ottp I., in den Hinterhalt, um von da
aus hervorzubrechen und den Feind im Rücken und in der
linken Flanke anzufallen und so ihre geordneten Haufen zu
trennen: eine Vorsichtsmaßregel, welche das Gewinnen der
Schlacht und einen vollkommenen Sieg herbeiführte. Nach-
dem er die langen Heeresgassen durchritten und die Truppen
gemustert hatte, hielt er noch folgende kräftige Rede an
sie, um ihren Muth noch mehr zu begeistern: „Krieger!
Jetzt steht es bei Euch, ob Eure Weiber und Kinder freie
Männer umarmen sollen/ wenn Ihr zurückkehrt, oder ob
Ihr Schande und Verstümmlung der Freiheit vorziehet.
Hier in der Schlacht sterbt Ihr einmal, dort in der Sclaverei
sterbt Ihr so oft, als sich der Himmel röthet. Krieger!
Sendet Eure Blicke in die dunkle Gegend um Euch her!
Vor Euch und hinter Euch steigen Feuerbrände zum Himmel
hinauf. Eure Kinder sind's, die jetzt unter den rauchenden
Trümmern ihr Leben aushauchen; Eure Weiber sind's, die
an den Flammen-Altären jammern, und die Euch stuchen
werden, wenn Ihr die Rache verschiebt, die Euch aber segnen
werden, wenn Ihr ihnen Freiheit und Sicherheit mitbringt.
Seht, dort glüht der Himmel blutig roth. Eure Habe ist's,
die jetzt auflodert, Eure Väter sind's, die ohne Obdach ihr
graues Haupt den Elementen preis geben müssen. Was
sucht Ihr, wenn Ihr umkehret und fliehet? Eure Hütten?
Sie liegen in Asche. Eure Weiber? Sie sind gemißhandelt.
Eure Kinder? Sie sind ermordet. Euren Gott? Seine
Altäre sind umgestürzt und seine durch Gräuelthaten ent-
weihten Tempel bewohnt er nicht mehr. Krieger, der
Tag der Vergeltung ist gekommen. Seid Männer, und
betet zu dem dort oben, der Hülfe sendet in der Stunde
der Noth." Von Einem Gefühl durchdrungen, stürzte
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Muth Ottp_I.
225
schmolzen so in einander, dass beide nicht unterschie-
den werden konnten noch wollten.
Damals legte auch der Arme seine Gabe auf den
Altar des Vaterlandes nieder, Jünglinge undmänner aller
Stände eilten in die Reihen der Krieger, Fürstensöhne
beluden sich mit Schiessgewehr und Tornister, selbst Fa-
milienväter verliessen ihre Aemter und die Kreise ihrer
Lieben, um sich den Uebungen und Beschwerden eines
ungewohnten, ungeahnten Dienstes zu unterwerfen. Hin-
ter dem eigentlichen Kriegsheere, das vermittelst der
früheren, für solchen Fall schon geschaffenen Vorbe-
reitungen binnen wenigen Monaten auf hunderttausend
Krieger gebracht ward, trat ein zahlreicheres, minder
kunstfertiges, aber nicht minder tapferes, unter dem
Namen „Landwehr“ aus den Bewohnern der Städte
und der Dörfer zusammen. Die Gemeinden selbst sorg-
ten für dessen gleichförmige Bekleidung und erwählten
die Führer, denen der König, unbegreiflich den über-
lebenden Genossen der altpreussischen Zeit, den Rang
und die Auszeichnungen des übrigen Offizierstandes gab.
Das eiserne Kreuz ward gestiftet, um in diesem heili-
gen Kriege das einzige Ehrenzeichen standhaften Muths
und der Beharrlichkeit zu sein. Kirchliche Feierlichkei-
ten gaben der Heeresrüstung auch äusserlich die Weihe,
welche sie schon innerlich hatte. Die Streiter wurden
eingesegnet, und ihr Auszug aus der Hauptstadt, ihr
Durchzug durch die Städte geschah unter ernstem Glo-
ckengeläute. Diese Töne, welche Muthlosen wie ein Be-
gräbniss Lebendiger klangen, füllten auch das Auge
der Starken mit Thränen, aber nicht mit Thränen der
Bangigkeit, sondern freudiger Erhebung über das Le-
oen und heiliger Sehnsucht nach dem schönsten Tode.
92. Das Lied von Blücher.
Was blasen die Trompeten? Husaren heraus!
Es reitet der Feldmarschall im fliegenden Saus;
Er reitet so freudig sein muthiges Pferd,
Er schwinget so schneidig sein blitzendes Schwert.
O schauet, wie ihm leuchten die Augen so klar;
O schauet, wie ihm wallet sein schneeweißes Haar,
So frisch blüht sein Alter wie greifender Wein,
Drum kann er auch Verwalter des Schlachtfeldes sein.
Th. Lesebuch. -p.
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84
kündet, fallen zwar in Frankreich ein, werden aber durch die fana-
tische Tapferkeit der Franzosen zurückgetrieben (1792—1795).
47) Napoleon Bonaparte, zuerst als General (feit 1796), dann
als erster Consul (seit 1799), endlich seit 1804 als Kaiser der
Franzosen,, führte das französische Heer von Sieg zu Sieg. In
Italien, in der Schweiz, in den Niederlanden wurden erst (von
Frankreich abhängige) Republiken, dann Königreiche gestiftet, welche
Napoleon seinen Brüdern und Verwandten schenkte. Frankreich
selbst debnte seine Grenzen überall bis an den Rhein aus. Oester-
reich und Rußland wurden iin Jahr 1805 bei Austerlitz geschlagen
und ersteres genöthigt, Tyrol an das mit Frankreich verbündete
Bayern alnutreten. Im I. 1806 wurde auch Preußen bei Saat-
feld und Jena gänzlich geschlagen und mußte darauf die Hälfte
seiner Provinzen abtreten, aus denen das neue Königreich West-
phalen, ebenfalls für einen Bruder Napoleons, gebildet wurde.
Auch in Spanien wurde ein französisches, jedoch durch den tapfern,
von den Engländern unterstützten Widerstand der Spanier fort-
während gefährdetes Königreich gegründet (1808). Oesterreich ver-
suchte noch einmal die Waffen (1809), aber vergeblich. Nachdem
Erzherzog Carl bei Aspern einen Sieg errungen, wurde er bei
Wagram geschlagen und damit der Krieg zun: Nachtheil Oesterreichs
entschieden, auch das, treue Tyrol, welches unter Andreas Hofer
durch eigene Tapferkeit die gehaßte fremde Herrschaft abgeworfen
hatte, wurde wieder bezwungen. Fast ganz Europa, vorzüglich aber
Deutschland, seufzte unter Napoleons Gewalt und Willkühr. End-
lich im I. 1812 unternahm Napoleon den Zug nach Rußland,
welcher durch die Ausdauer der Russen und durch die Furchtbarkeit
der Elemente zu seinem Verderben ausschlug*).
48) Mit den Russen, welche, das französische Heer verfolgend,
Deutschland naheten, verband sich Preußen, welchesjich mit glühen-
der, allgemeiner Begeisterung zu einem letzten verzweifelten Kampfe
für seine Ehre und Freiheit erhob**). Napoleon kam mit einen:
neuen Heere nach Deutschland. Die Verbündeten wurden zwar bei
Lützen und Bautzen besiegt, aber nicht entmuthigt. Jetzt schloß sich
auch Oesterreich an. Nunmehr wurden erst die Feldherren Napo-
leons bei Großbeeren durch Bülow, an der Katzbach dnrch Blücher,
dann nach dem verunglückten Angriff auf Dresden bei Kulni haupt-
sächlich durch Kleist, bei Dennewitz wiederuin durch Bülow und
endlich Napoleon selbst in der Völkerschlacht bei Leipzig am 16. bis
18. October 1813 geschlagen und zum Rückzug genöthigt. Die Ver-
bündeten folgten ihm. Paris wurde am 31. März 1814 erobert,
Napoleon zur Abdankung gezwungen und nach der Insel Elba
verwiesen. Ludwig Xviii., der Bruder Ludwig Xvi., wurde wieder
in die Herrschaft eingesetzt. Zwar kehrte Napoleon im Jahr 1815
noch einmal von Elba zurück, und erneuerte den Krieg, da ganz
Frankreich ihm wieder zufiel. Er wurde jedoch von Älücher und
Wellington bei Belle Alliance geschlagen (am 18. Juni 1815) und
nunmehr auf, die Insel Helena als Gefangener gebracht. Frankreich
wurde auf die Grenzen, wie sie 1790 gewesen waren, beschränkt.
49) Schon vor diesem letzten Krieg waren die Verhältnisse der
europäischen Mächte auf dem Wiener Congreß so geordnet worden,
wie sie sich bis in die neueste Zeit bei seitdem ungestört erhaltenen
*) S. Nr. 90 des Lesebuchs.
**) S. Nr. 91 des Lesebuchs.
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleon Napoleons Carl Andreas_Hofer Napoleons Napoleon Napoleon Bülow Napoleon Napoleon Ludwig_Xviii Ludwig Ludwig_Xvi Ludwig Napoleon Helena
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Italien Schweiz Niederlanden Frankreich Frankreich Rhein Tyrol Frankreich Jena Napoleons Spanien Oesterreich Oesterreichs Europa Deutschland Deutschland Deutschland Oesterreich Dresden Leipzig Elba Elba Frankreich Wellington Frankreich Wiener_Congreß
140
übrig, um dem zweiten Heere die Vernichtung des ersten
zu melden.
Das Hauptheer hatte sich unterdessen an den Ufern der
Saale fortgezogen und belagerte Merseburg. Der Graf
Wido befehligte in der Stadt, vertheidigte sie muthig und
wies jeden Sturm zurück. Indeß wuchs die Noth von Stunde
zu Stunde in der beängstigten Stadt. Die Weiber weh-
klagten durch die Straßen, und die Kinder jammerten um
die gefallenen Väter. Da beschloß Graf Wido einen Aus-
fall zu wagen. Er gelang, und die Ungarn verwandelten
die Belagerung in eine bloße Einschließung. Jetzt erwartete
man mit Ungeduld den König Heinrich mit feiner Armee.
Dieser hatte durch seine Länder ein Aufgebot erlassen und
befohlen, bei Verlust der Freiheit und der Ehre auf dem
Kampfplatze zu erscheinen. Zum Versammlungsort hatte er
Magdeburg bestimmt. Er selbst war nicht wohl, er hatte
sich durch Erkältung und Anstrengung ein Fieber zugezogen;
er war daher sehr schwach und matt, und die Aerzte hatten
ihm jede geistige und körperliche Anstrengung untersagt Er
aber konnte sich nicht entschließen, den Oberbefehl einem
Andern zu übergeben und sagte zu seinen Söhnen: „Es ist
jetzt nicht Zeit, krank zu sein. Gott wird mir zu den ent-
scheidenden Augenblicken Kraft geben, und wenn er dann
die Kraft von mir nimmt, nachdem die Freiheit errungen,
so ist der Gewinn doch groß genug, um einige Jahre des
Lebens dafür hinzugeben." Hierauf setzte er sein Heer in
Bewegung und marschirte nach den Ebenen von Merseburg,
um zur rechten Zeit als Netter in der Noth zu erscheinen.
Unterließ hatten verwundete Flüchtlinge der Hunnen die
Nachricht von der Vernichtung des zweiten Heeres bei
Sondershausen in das Lager ihrer Landsleute gebracht
und auf der einen Seite zwar Muthlosigkeit verbreitet, auf
der andern aber das Gefühl der Rache noch stärker ange-
regt. Es war ein Vertilgpngskrieg^wo jeder Einzelne auf
Leben und Tod kämvfte.
Bei dem Dorfe Keuschberg, zwei Stunden von Merse-
burg, erfolgte die Hauptschlacht. Den Tag vor derselben
kamen noch aus dem südlichen Deutschland 20,000 Mann
Oesterreicher, Baiern und Franken, die in Eilmärschen
herangerückt waren, unaufgefordert und freiwillig zu
Heinrichs Hülfe herbei. Voller Freude sagte er die
Worte: „Daran erkenne ich meinen Gott, der keinen
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Heinrichs Heinrichs
142
das Heer auf die Kniee zur Erde und lag im stillen Gebet
auf der Wahlstatt. In jeder deutschen Brust glühte Kampf-
lust. Der Feldruf war: „Herr, erbarme dich unser!" Jetzt
rückten die Hunnen vor, und die Massen stießen aneinander.
Die Barbaren drangen mit der entsetzlichsten Wuth auf das
deutsche Heer ein. Der wüthendste und hartnäckigste Kampf
nahm seinen Anfang. Ein gräßliches Würgen währte 10
Stunden ununterbrochen fort. Heinrich fliegt durch die
Reihen, rufend: „Herr, erbarme dich unser!" Indeß be-
ginnt das Mitteltreffen der Deutschen, von den ungeheuern
Schaaren der Feinde fast erdrückt, zu wanken. Umsonst
sprengt Heinrich in den Kampf, umsonst dringt er vorwärts,
umsonst beschwört er seine Krieger, zu stehen. Immer rück-
wärts geht der mittlere Theil seines Heeres. Da gedenkt
Heinrich der versteckten Reiterei in den Vertiefungen. Ein
Ritter fliegt hin und bringt den Befehl zum Einhauen in
die linke Flanke und im Rücken der Feinde. Das entschei-
det. Die Reiterei bricht unwiderstehlich ein und trennt die
Schlachtordnung der Hunnen. Die Mittelschlacht rückt wie-
der vorwärts und wirft ganze Reihen der Barbaren nieder.
Es war ein gräßliches Morden. Roch ehe die Sonne zum
Untergänge sich neigte, erscholl im Heere der Gesang: „Herr
Gott, dich loben wir." Mehr als 40,000 Ungarn bedeckten
das Schlachtfeld, und 50,000 Gefangene erwarteten von
den Deutschen ihre Vergeltung. Dem Barbarenfürsten selbst
wurde der Kopf gespalten. Sein Fall verbreitete Todes-
furcht unter seine Horden, und in der größten Verwirrung
ergriffen sie die Flucht über die Elster nach Halle und nach
Bernburg. Von 3000 Reitern verfolgt, wurden die meisten
noch auf der Flucht niedergehauen und der Ueberrest in die
Saale gejagt und ersäuft. Das ganze Lager der Ungarn
wurde erbeutet. Den Gefangenen wurden Hände und Füße
abgehauen, vielen die Rase abgeschnitten und diese ihrm
Landsleuten mit den Worten zugeschickt: „Das sei der
Tribut, den sie von den Deutschen zu empfangen hätten."
Auch wurden viele als Sclaven unter die Mtterschast
vertheilt. Das verbündete deutsche Heer verlor an Todten
und Verwundeten etwas über 18,000 Mann. Zum glor-
reichen Ausgange der Schlacht hatten, nach dem Zeugniß
der ältesten Geschichtsschreiber, die Thüringer und Sach-
sen durch ihre außerordentliche Tapferkeit das Meiste bei-
getragen.
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich
310
Des Morgens, den 15. Mai, ging der Vater alsobald
zu den Marketendern und fragte, ob sie nach Halberstadt
führen, und als er solches erfahren, dingete er mit ihnen
und setzte uns vier Kinder in die ledigen Fässer, und fuhren
wir also mit 2 Wagen hin. Endlich kamen wir mit
Gottes Beistand nach Halberstadt, und so aus diesem großen
Sturm und Unglück davon, dafür wir Gott Zeit unseres
Lebens Dank zu sagen haben.
87. Die Schlacht bei Roßbach, am 5. November
1757.
In dem Treffen bei Kollin hatte Friedrich schon den
Sieg in Händen, und der österreichische Feldherr hatte den
Befehl zum Rückzug ertheilt, als durch die erbitterte Tapfer-
keit der Sachsen das Kriegsglück sich wandte, und Friedrich
mit außerordentlichem Verluste sich zurückziehen mußte.
„Kinder!" rief er dem übriggebliebenen Häuflein seiner
Garde zu, „ihr habt heute einen schlimmen Tag gehabt;
aber habt nur Geduld, ich werde Alles wieder gut machen."
Und in der That ließ Friedrich nicht lange auf sich warten.
Die Franzosen gelten heut zu Tage für ein sehr tapferes
Volk; damals waren sie durch Schuld ihrer Offiziere elende
Weichlinge. Ein Prinz ohne alle Fähigkeit führte ein
60.000 Mann starkes Heer heran. Friedrich zog mit
22.000 Mann gegen dasselbe. Noch vor der Schlacht trug
sich folgende lustige Geschichte zu. In Gotha hatte sich der
Prinz mit seinen! ganzen Generalstabe in das herzogliche
Schloß einquartiert; 6000 Franzosen lagen in der Stadt.
Die Herzogin von Gotha, eine Freundin Friedrichs, schickte
einen treuen Bauer mit einem Zettelchen, welches derselbe
zusammengerollt in seinem hohlen Backenzahne verbarg, an
den König und meldete ihm, daß der französische Marschall
leicht überfallen werden könnte. Sogleich saß General
Seidlitz, der rascheste Reiter im Heere des Königs, mit
1500 Preußen auf und flog nach Gotha. Der französische
Obergeneral wollte sich eben mit seinen Generalen in größter
Ruhe an die Tafel setzen, da schmetterten die Trompeten
und in vollem Galopp jagten die preußischen Reiter durch
die Straßen. Mit äußerster Behendigkeit sprangen die Fran-
zosen auf, warfen sich schnell auf die Pferde und flohen,
ohne sich umzusehen. Seidlitz schickte den Fliehenden
einige hundert Reiter nach, er selbst aber setzte sich mit
seinen Offizieren lachend an die Tafel, die noch mit den
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrichs Friedrichs Seidlitz Seidlitz
311
dampfenden Gerichten besetzt war. Soldaten wurden hier
nur wenige gefangen genommen, aber desto mehr Kammer-
diener, Köche, Friseurs, Schauspieler und Marketender, und
eine Masse von Pomadenbüchsen, Kisten mit wohlriechenden
Wassern, Schlafröcken, Sonnenschirmen, Papageien rc. fielen
den Preußen in die Hände.
Endlich trafen die Franzosen und die Reichsarmee auf
den König bei deni Dorfe Roßbach in der Nähe von Lützen.
Die Franzosen, an Zahl um das Dreifache überlegen, wuß-
ten, daß ihnen der Sieg nicht fehlen konnte. Das Einzige
machte ihnen Kummer, daß ihnen der König entwischen
möchte; denn der übermüthige Marschall wollte ihn hier
einschließen, mit dem ganzen Heere gefangen nehmen und
so dem siebenjährigen Kriege mit einem Male ein Ende
machen. Am 5. November rückten die Franzosen und die
Neichstruppen heran. Friedrich wollte sie recht sicher machen
und befahl, da er sich aus die Schnelligkeit seiner Leute ver-
lassen konnte, daß diese ganz ruhig in ihren Zelten bleiben
und ihr Mittagsbrod kochen sollten. Er selbst setzte sich noch
zu Tafel. Indessen zogen die Franzosen mit klingendeul
Spiele bei dem preußischen Lager vorbei, um dieses von
allen Seiten einzuschließen. Der geringen Anzahl spottend,
fragten sie höhnisch: ob das wohl die Potsdamer Wacht-
parade sei? Sie trauten kaum ihren Augen, als sie die
Preußen ihr Mahl so ruhig verzehren sahen; sie hielten es
für dumpfe Verzweiflung. Als es 2 Uhr Nachmittags war,
da winkte endlich Friedrich. Im Nu waren die Zelte ab-
gebrochen; jedes Regiment stand augenblicklich auf dem ihm
bestimmten Platze; das Heer dehnte sich zu einer musterhaft
entworfenen Schlachtordnung aus. Die Franzosen staunten;
aber nur kurze Zeit. Der kühne Seidlitz hatte sich ganz
sachte mit den Reitern hinter einige Hügel gezogen und
stürzte sich plötzlich in die rechte Seite des Feindes. Zugleich
rückte das Fußvolk im Sturmschritt vor. Die Franzosen
hielten nur ein dreimaliges Feuer aus; dann warfen sie sich
flüchtend auf ihren linken Flügel und brachten Alles in
Verwirrung. In diesen ungeordneten Menschenhaufen hieben
nun die preußischen Reiterregimenter ein, tödteten eine Menge,
machten Gefangene in Menge, die Uebrigen stürzten über
Hals und Kopf in die Flucht. Nur die einbrechende Dunkel-
heit entzog sie ihren Verfolgern. Dieses lustige Treffen
hatte eigentlich tuit 1v2 Stunden gewährt; Friedrich hatte
nur 21 Todte.
14
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Friedrich Seidlitz Friedrich Friedrich
86
selben bis 1866 gemeinschaftlich besetzt, bis sie im genannten Jahre
zur preußischen Provinz erhoben wurden.
55) Der gemeinschaftliche Besitz Schleswig-Holsteins, sowie das
Uebergewicht Oesterreichs am Bundestage, vorzüglich sein Vorsitz-
Recht in demselben, führte, nachdem bereits 1863 eine Reform des
deutschen Bundes, trotz der durch den Kaiser Franz Joseph von
Oersterreich veranlaßten glänzenden Fürstenversammlung in Frank-
furt a. M., der nur der König Wilhelm von Preußen fern blieb,
vergeblich angestrebt wurde, 1866 zum Kriege zwischen Oesterreich
und Preußen," der eigentlich nur 7 Tage dauerte. Oesterreich wurde
am 3. Juli bei Königgrätz von den Preußen unter König Wilhelm,
dem Kronprinzen und oem Prinzen Friedrich Carl total geschlagen,
ebenso wurden die mit Oesterreich verbündeten Staaten: Sachsen,
Hannover, Bayern, Würtemberg, Baden, Hessen und einige kleinere
in verschiedenen Gefechten besiegt. Außer bedeutenden Kriegskosten
erlangte Preußen durch den Prager Frieden: die Ausscheidung
Oesterreichs auz dem deutschen Bunde; die Gründung eines nord-
deutschen Bundes, dem alle deutschen Staaten bis zur Main-
linie angehörten, unter der militärischen Führung Preußens; Sckmtz-
und Trutzbündnisse mit den süddeutschen Staaten Bayern, Würtem-
berg, Baden und Hessen-Darmstadt; Einverleibung Schleswig-Hol-
steins, des Königreichs Hannover, Kurhessen's, Nassau's, der freien
Stadt Frankfurt a. M. und kleinerer Tbeile von Bayern und Hessen-
Darmstädt in den preußischen Staat. Die entthronten Fürsten von
Hannover, Kurhessen und Nassau erhielten Geldentschädigungen.
Der leitende Minister Preußens in dieser Zeit ist der Gras Bismarck.
56) Im Jahre 1866 gelang endlich auch, nach mehrmaligen
vergeblichen Versuchen, ein großes Friedenswerk:_ die unterseeische
Telegraphenleitung zwischen England und Amerika. 1869 . wurde
der Suez-Kanal und 1870 der Tunnel durch den Mont Cenis voll-
endet, beides Werke von weltgeschichtlicher Bedeutung.
57) Die von Napoleon Iii. ins Leben gerufene französische
Expedition nach Mexiko und die Erhebung des österreichischen
Prinzen Max zum Kaiser von Mexiko endete 1867 mit der Er-
schießung des Letzteren aus Befehl der republikanischen Regierung
und mit dem Rückzüge der Ersteren.
58) Der bereits 1867 von Napoleon Iii. wegen der Besetzung
Luxemburgs durch preußische Truppen mit Preußen gesuchte Krieg
kam endlich, als die Spanier, die ihre Königin Jsabella verjagt
hatten, einen Prinzen von Hohenzollern aus ihren Thron setzen
wollten, trotz des Rücktritts des genannten Prinzen von der Thron-
kandidatur, 'im Juli 1870 zum Ausbruch. Was aber, Napoleon
nicht geahnt hatte: er fand ein einiges Deutschland, ein Volk in
Waffen, vor sich. Die Heere des norddeutschen Bundes und die
der süddeutschen Staaten, unter dem Oberbefehl des greisen Königs
Wilhelm von Preußen, des Kronprinzen und Prinzen Friedrich
Carl und anderer bewährter Führer, drangen, nach dem Plane des
großen Schlachtendenkers Moltke, in Frankreich ein und erkämpften
außer in vielen kleineren Gefechten in 23 Schlachten 23 glänzende
Siege, eroberten 22 Festungen, machten den Kaiser Napoleon und
gegen 100,000 französische Soldaten zu Gefangenen, erbeuteten
unzähliges Kriegsmaterial und bedeckten sich mit Ehre und Ruhm.
Die wichtigsten Einzelheiten und Ereignisse dieses denkwürdigen,
Deutschland zu einer Macht ersten Ranges erhebenden 7monatlichen
Krieges sind in chronologischer Folge:
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T67: [Preußen Bund Staat König Regierung Deutschland Verfassung Frankfurt Reichstag Bundestag], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T35: [König Bismarck Wilhelm Kaiser General Minister Stein Berlin Graf Moltke], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose]]
Extrahierte Personennamen: Franz_Joseph_von
Oersterreich Franz Wilhelm Wilhelm Friedrich_Carl Friedrich Napoleon Max Napoleon Königin_Jsabella Napoleon Königs
Wilhelm_von_Preußen Wilhelm Friedrich
Carl Friedrich Schlachtendenkers_Moltke Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Schleswig-Holsteins Oesterreichs Frank- Oesterreich Oesterreich Oesterreich Sachsen Hannover Bayern Würtemberg Baden Hessen Oesterreichs Baden Hessen-Darmstadt Frankfurt_a._M. Bayern Hessen-
Darmstädt Hannover Kurhessen Nassau England Amerika Mexiko Mexiko Luxemburgs Deutschland Frankreich Deutschland
Cäsars Kämpfe gegen die Pompejaner.
95
Sein ganzes Leben war ein steter Kampf für Erhaltung des Staates, der
Gesetze und der Freiheit. Bei jedem Anlasse vertheidigte er wider die
Machthaber die Verfassung, so daß man ihn mit Recht den Wächter der
Republik genannt hat. Auch jetzt, in einem Alter von 46 Jahren, wollte
er die Freiheit gegen Cäsars Alleinherrschaft mit den Waffen schützen.
Cäsar unterschätzte die ihm drohende Gefahr nicht und wollte eben
nach Afrika übersetzen. Da empörten sich seine Truppen; sie verlangten
mit Ungestüm den Abschied und die ihnen früher versprochenen Belohnungen.
Da trat Cäsar unter sie und sprach: „Ihr wollt Eure Entlassung und
die verheißenen Belohnungen? Ich bin so ungerecht nicht, das Gewicht
und die Billigkeit Eurer Forderungen zu mißkcnnen. Ich ehre Eure Wun-
den und Dienste und will sie ferner nicht mißbrauchen. So mögen denn
* andere Kriegsgefährten mich in Zukunft begleiten und Eure Belohnungen
erkämpfen. Jetzt tretet ab, Bürger!"
Dieser ungewohnte Ausdruck „Bürger" statt Soldaten wirkte. Der
Aufruhr war gedämpft. Alle baten, mit nach Afrika ziehen zu dürfen.
Cäsar landete bei Adrumetum 1). Als er ans Ufer sprang, stürzte
er zur Erde; doch schnell gefaßt, rief er aus: „Ich halte dich fest, Afrika",
und verhinderte so jede schlimme Deutung des Unfalls. Uebrigens war
Cäsars Lage bedenklich: fern Heer zählte viel weniger als das der Feinde
und er mußte durch Muth und Kriegsgeschick zu ersetzen suchen, was ihm
an Zahl gebrach. Anfangs freilich wollte ihm das Glück nicht zur Seite stehen,
indem er von den Pompejanern mit solcher Uebermacht angegriffen wurde,
daß er nur durch einen kunstvollen Rückzug der vollständigen Niederlage
entging. Allein in der entscheidenden, mörderischen Schlacht bei T h a p s u s I Thapsus 46.
blieb es ihm treu und verlieh ihm den glänzendsten Sieg (46). Das
Blutbad muß grauenhaft gewesen sein, da die Truppen Cäsars, vor Wuth
auf kein Kommando mehr hörend, unaufhaltsam vordrangen. Drei Lager
wurden erstürmt, die Pompejaner gctödtet oder in die Flucht geschlagen.
Vier Anführer der pompejamschen Partei gaben sich selbst den Tod; drei
von ihnen '— Metellus Scipio, Juba und Petrejus — verzweifelten an
Cäsars Verzeihung, einer — Kalo — wollte den Untergang der Freiheit
nicht überleben. Letzterer befehligte in Utika^) (daher Uticensis) und
war entschlossen, die Stadt aufs äußerste zu vertheidigen. Als aber die
Bürgerjchaft sich dagegen erklärte, da war Kato's Plan entschieden. Nach-
dem er zuvor Plalo's „Phädon" über die Unsterblichkeit der Seele ruhig
durchgelesen, stieß er mit der größten Kaltblütigkeit sich selbst das Schwert £st(0 j 46.
in die Brust und siel zu Boden. Auf das Geräusch eilten die Seinen
herbei und verbanden seine Wunde; er aber, wieder zu sich gekommen, reißt
sie auf und verblutet. — Bei der Nachricht von Kato's Tod soll Cäsar
aufrichtig bedauernd gesagt haben: „Kalo, ich gönne dir deinen Tod nicht,
well du mir deine Erhaltung nicht gegönnt hast."
5. Nach der Schlacht bei Thapsus kehrte der siegreiche Cäsar nach
Rom zurück, wo man ihn bereits zum Diktator auf 10 Jahre ernannt
hatte, und feierte hier vier große Triumphe nach einander: über Gallien
0 Adrumetum, Stadt südlich von Karthago, am mittelländischen Meere. —
Thapsus, numidische Stadt an der Nordküste Asrika'ö — Utika, Stadt nordwest«
lich von Karthago.
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Frankreich und England. Die Jungfrau von Orleans. 171
63. Frankreich und England. Die Jungfrau von Orleans
(1429).
1. Frankreich: nach den Kapetingern folgt das Haus Valois (1328—1589); England:
nach den normännifchen Königen daö Haus Anjou oder Planlagenet (1154—1485).
Eduard 111. (1327—77) von England erhebt Ansprüche auf den französischen Thron.
Sein Sieg bei Crccy (1346). Schlacht bei Maupertuis (1356) ; Tapferkeit des
„schwarzen" Prinzen (des Prinzen von Wales): Gefangennahme des französischen
Königs (Johann des Guten 1350—64). Bessere Zeiten für Frankreich unter Karl V.
(1364—80) (Bertrand du Guesclin), schlimmere unter Karl Vi. (1380—1422). Par-
teiungen am französischen Hofe. Einfall Heinrichs V. von England. Sein Sieg bei
Azincourt (1415). Der Vertrag von Troyes: Heinrich V. zum Erben des französi-
schen Thrones erklärt. Tod Heinrichs V. und Karls Vi. Kampf der Engländer und
Burgunder gegen Karl Vii. 2. Auftreten der Johanna d'arc (1. März 1429);
Befreiung von Orleans (8 Mai 1429). 3. Krönung Karls Vii. in Rheims (14.
Juli 1429). Die Jungfrau von den Burgundern gefangen genommen (23. Mai
1430) und von den Engländern verbrannt (30. Mai 1431). 4. Daö Ende dcs
Krieges (Einfluß desselben auf die englische Verfassung). Kampf zwischen der weißen
und rothen Rose (1453—85). Versöhnung der streitenden Parteien durch die Ver-
mählung Heinrichs von Tudor mit Elisabeth von Port. Das Haus Tudor (1485—
1603).
1. In Frankreich war die gerade Linie der von Hugo Kapet ent-
sprossenen Könige mit den Söhnen Philipps des Schönen, desselben,
unter welchem der Tempelherrenordcn aufgehoben wurde, im Jahre 1328
erloschen, und die Krone vererbte auf die Seitenlinie der Valois, welchehansvalois
261 Jahre, von 1328 —1589, über Frankreich herrschte. Philipp Vi. 1328-1589.
(1328—1350), ein Brudersohn Philipps des Schönen, eröffnete diese neue
Regentenfamilie.
England stand nach Aussterben der normannischen Könige unter
dem Hause Anjou oder Plantagenet (1154—1485). Eduard Iii. Haus Anjou
(1327 —1377) aus dieser Familie war von mütterlicher Seite ein 1154-1485.
Enkel Philipps des Schönen und machte nun gleichfalls Ansprüche auf den
französischen Thron. Und aus den Ansprüchen der beiden Thronbewerber
entspann sich zwischen Franzosen und Engländern ein höchst blutiger Krieg,
der mit wenig Unterbrechung ein ganzes Jahrhundert hindurch gewährt
hat. Anfangs beschränkte sich Eduard auf Streifereien, die er von Flan-
dern aus unternahm, und auf Gefechte zur See, in denen die Engländer
viele französische Schiffe erbeuteten. Im Jahre 1346 aber landete Eduard
mit 30,000 Mann und gewann die Schlacht bei Crecyi), in welchercrecy 1346.
zum ersten Mal Kanonen gebraucht wurden. Das Jahr darauf eroberte
„Wahre dich Bauer, die Garde kommt." Allein die Dithmarschen hielten Stand und
schädigten arg den Feind. Auch war Fluthzeit eingetreten: die Wachen auf den Tei-
chen bemerkten an dem Donner der Geschütze, daß die rechte Stunde gekommen sei,
und öffneten die Schleusen. Das Meerwasser strömte ein. Jetzt riefen die Dithmar-
schen: „Wahre dich Garde, der Bauer kommt!" Junker Schlenz fiel und mindestens
6000 vom dänischen Heere wurden erschlagen oder in die Gräben gestürzt. Mit Got-
tes Hülfe war Freiheit und Vaterland gerettet worden.
Ueber ein halb Jahrhundert hindurch blieben die Dithmarschen unangefochten im
Genusse der Freiheit, aber Reichthum und der lange Frieden machte sie übermüthig
und unvorsichtig und so unterlagen sie denn 1559 der dänischen Übermacht. Doch
auch bei ihrem Untergange bewährten sie die alte Heldenkraft.
0 Crecy, Marktflecken im nordwestlichen Frankreich, um Somme.
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Extrahierte Personennamen: Eduard Maupertuis Johann Karl_V. Karl_V. Bertrand_du_Guesclin Karl_Vi Karl Heinrichs_V. Heinrichs_V. Heinrich_V. Heinrich_V. Heinrichs_V. Heinrichs_V. Karls Karl_Vii Karl Johanna_d'arc Karls Heinrichs Hugo_Kapet Philipps Philipp_Vi Philipp Philipps Philipps Eduard_Iii Eduard Philipps Philipps Eduard Eduard Eduard Eduard Schlenz Crecy
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich England Frankreich England Frankreich England Haus_Anjou England Wales Frankreich England Troyes Karls Karls Rheims Frankreich Frankreich England Crecyi Dithmarschen Dithmarschen Frankreich