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Eine zweite Sage von Wittekind lautet: Obgleich Wittekind seinem
Pferde die Hufeisen verkehrt hatte unterlegen lassen, um seine Ver-
folger irre zu führen, so ist ihm trotzdem Karl der Große einstmals
nahe auf den Fersen. Da wird der fliehende Wittekind unglücklicher
Weise gerade durch einen breiten Graben aufgehalten; in dieser 9cot
ruft er seinem Hengste vertrauensvoll die aufmunternden Worte zu:
„Hengstchen, spring awer,
Kriegst'n Spint Halver,
Springst im nicht awer,
Freten mi und die de Rawen!"
Mit gewaltigem Sprunge setzt darauf das mutige Tier über das
Hindernis hinweg, und Wittekind ist gerettet.
Die Stadt Osnabrück in dieser sagenreichen Umgebung hat ein
hohes Alter; denn schon um das Jahr 800 ließ Karl der Große hier
einen Dom bauen, um welchen bald viele Ansiedelungen entstanden,
die im Laufe der Zeit durch Gräben, Wälle und Türme geschützt
wurden. Von den alten Befestigungswerken stehen am Walle noch
vier Türme, uuter denen der sogenannte Bucksturm, im welchem selbst
kriegsgefangene Grafen und Fürsten jahrelang eingesperrt wurden, der
merkwürdigste ist.
Das Rathaus enthält im Friedenssaale die Bildnisse der Fürsten
und Gesandten, die hier im Jahre 1648 den westfälischen Frieden
abschlössen, welcher dem dreißigjährigen Kriege ein Ende machte.
Über dem Eingange zum Rathause ist das steinerne Standbild Karls
des Großen inmitten acht anderer Kaifer angebracht, ihm zur linken
Seite steht Kaiser Wilhelm I. und zur rechten Friedrich Barbarossa.
Jetzt ist Osnabrück mit 40000 Einwohnern in der Provinz Han-
nover die zweitgrößte Stadt, und Handel und Gewerbe stehen hier in
hoher Blüte.
Aus dem Osnabrückschen wird uns viel Pumpernickel geliefert
und der berühmte, westfälische Schinken; das Wort Schinken wird aber
von den Bewohnern dieser Gegenden Skinken gesprochen nach ihrer
Gewohnheit, das sch in sk umzuwandeln.
Eine Eigentümlichkeit des Landkreises Osnabrück bilden die vielen
Kolonate, das sind einzelne Gehöfte, deren Häuser an der Giebelseite
meistens grün oder blau bemalt sind, und deren Besitzer Kolone ge-
nannt werden.
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
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Extrahierte Personennamen: Karl_der_Große Karl Karl_der_Große Karl Karls Wilhelm_I. Wilhelm_I. Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa
24
Landeskunde von Braunschweig und Hannover.
die erste Besetzung dnrch Preußen. Nachdem 1803 das Bistum Osnabrück durch den
Reichs-Deputations-Hauptschluß vollständig säkularisiert (verweltlicht) und Hannover zu-
gesprochen war, erfolgte alsbald die erste Besetzung durch die Franzosen. Das
hannoversche Heer, dem die Hände zum Widerstande gebunden waren, wurde durch die
Konventionen von Sulingen und Artlenburg aufgelöst. 1806 wurde H. von Na-
poleon an Preußen abgetreten und von diesem annektiert, jedoch infolge der Schlachten
von Jena und Auerstedt erschiene» alsbald wieder die Franzosen. Während sie den
größeren s. Teil dem ueugebildeten Königreiche Westfalen zuteilten, wurden die n.
Landschaften 1810 unmittelbar au Frankreich angegliedert, und so fristeten diese echt
deutschen Länder als die französischen Departements Ems superieur, Ems oriental,
Bouches du Weser, Bouches de l'elbe ein trübselig eswasein bis zur Befreiung i. 1.1813.
Indessen schon gleich nach der Konvention von Artlenburg hatten die Söhne des Landes
angefangen sich über den großen Werbeplatz Helgoland nach England zu flüchten, wo
sie alsbald zur Königl. Deutschen Legion vereinigt wurden. Nicht weniger als
27000 Hannoveraner haben im britischen Dienste für die Freiheit ihres Vaterlandes
gefochten, in Spanien nicht am wenigsten zu den britischen Erfolgen beigetragen und
mit Recht neben dem späteren „Waterloo" den Ehrennamen „Peninsula" als Inschrift
ihrer Helme erworben. Sie wird seit 1899 von den preußischen Regimentern weiter-
geführt, welche die Überlieferungen der entsprechenden hannoverschen aufgenommen haben.
Nach der Befreiung des Laudes vou den Franzosen war es der wiederhergestellten hau-
uoverschen Armee vergönnt, am 18. Juni 1815 ihrem Ruhmeskranze als schönstes Blatt
den Namen Waterloo einzuflechteu.
10) 1814—1806 das Königreich Hannover.
Durch die Wiener Schlußakte wurde dem inzwischen zum Königreiche erhobenen
Lande zwar Lauenburg genommen, aber das Herzogtum Areuberg-Meppen, die Fürsten-
tümer Hildesheim (ehemaliges Bistum) und Ostfriesland, die Grafschaften Bentheim und
Lingen, der n.w. Teil des Eichsfeldes und Goslar hinzugefügt. — Nach dem Tode Wi l-
Helms Iv., 1837, bestieg iu England die nächste weibliche Erbin, die Königin Victoria,
in Hannover der nächste männliche als König Ernst August den Thron. In demselben
Jahre erregte die Aufhebung des „Grundgesetzes" durch den König, die den Protest der
„Göttinger Sieben" hervorrief, uuliebsames Aufsehen weit über die Grenzen des Landes
hinaus. Zwar bestanden anch in der Folgezeit über das Maß der politischen Freiheiten,
die dem Volke zu gewähren wären, zwischen diesem und der Staatsregierung fortdauernd
erhebliche Meinungsverschiedenheiten, ebenso über die Beteiligung am nationalen Leben,
aber das Land erfreute sich doch einer vortrefflichen Verwaltung und kam in allen ma-
teriellen Fragen rüstig voran; so ging auch die Revolution von 1848 hier Verhältnis-
mäßig harmlos vorüber. Da aber i. I. 1866, als Preußen mit Österreich und anderen
Bundesstaaten in Krieg geriet, der König Georg V. die von Preußen gestellten Neutra-
litätssorderungen ablehnen zu müssen glaubte, so erklärte ihm dieses den Krieg. Die
hannoverschen Truppen wurden in höchster Eile bei Göttiugen zusammengezogen, ver-
säumten aber durch zwecklose Märsche auf dem Eichsfelde und in Thüringen die Gelegen-
heit zum Durchbruche nach Bayern, erfochten sodann zwar am 27. Juni den Sieg von
Langensalza über die Preußen, mußten sich aber am folgenden Tage, von allen Seiten
umstellt, ergeben. Nach dem Friedensschlüsse wurde Hannover dem preußischen Staate
einverleibt.
Die Ereignisse der folgenden Jahre gehören der allgemeinen deutschen
Geschichte an. Im Kriege 1870/71 haben die hannoverschen Truppenteile,
als Glieder des 7. und des 10. preußischen Armeekorps, rühmlich gekämpft.
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
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Extrahierte Personennamen: Helms_Iv. Ernst August Georg_V.
Extrahierte Ortsnamen: Hannover Hannover Sulingen Artlenburg Jena Westfalen Frankreich Artlenburg Werbeplatz_Helgoland England Spanien Hannover Lauenburg Hildesheim Ostfriesland Lingen Goslar England Hannover Thüringen Bayern Langensalza
192
Scharen der Hannoveraner, Russen und Engländer unter dem engli-
schen Marschall Graf Wallmoden-Gimborn waren zu schwach, um
etwas ausrichten zu können. Da hörte Wallmoden, daß ein franzö-
sischer General mit 6000 Mann die Elbe überschritten habe, um den
Weg nach Magdeburg offen zu erhalten. Er setzte sogleich mit 5000
Mann Fußvolks und einer Reiterschar über die Elbe. Bei der Göhrde
im Lüneburgischen, wo die Heidhügel lind aufsteigen, traf er auf den
Feind und griff so tapfer an, daß 2000 Franzosen erschlagen und 1500
gefangen wurden. Das war am 16. September.
Der Hauptkampf aber wurde bei Leipzig ausgekämpft. Dort
hatte Napoleon seine Scharen gesammelt, um wieder zu gewinnen,
was verloren war. An den drei Tagen des 14., 16. und 18. October
ward er gänzlich geschlagen und floh zum Rhein. (Vergl. Nr. 36 im
dritten Abschnitt des dritten Theils.)
Er mußte abdanken und wurde auf die Insel Elba verbannt.
Aber im Frühjahr 1815 entwich er von dort und kehrte nach Frank-
reich zurück. Er mußte aufs neue unschädlich gemacht werden. Das
geschah bei Waterloo, wo Hannoveraner tapfer mitgekämpft haben.
5. Schon im Sommer 1813 befanden sich 7000 Mann der
deutschen Legion und unter dem General von Alten 14000 Hanno-
veraner, die'im Solde Englands standen, in den Niederlanden. Zu
ihnen stießen jetzt 9000 hannoversche Landweyrmänner und die braun-
schweigische Schar unter Herzog Friedrich Wilhelm. Mit ihnen ver-
einigten sich das englische Heer unter Wellington und das preußische
unter Blücher.
Am 12. Iunius 1815 verließ Napoleon Paris und ging zu seinem
über 100000 Mann starken Heere, das den Verbündeten gegenüber-
stand. Am 15. Iunius stürmte er gegen sie an; die Kämpfe dieses
und des folgenden Tages brachten keine Entscheidung, aber große
Verluste; auch der tapfere Herzog von Braunschweig siel, und weinend
trugen seine Krieger die geliebte Leiche fort, daß sie dem Feinde nicht
zur'beute werde. — Da kam der 18. Iunius heran. Rings um den
Ort Waterloo breitet sich eine weite Ebene aus, die hin und wieder
von sanften Anschwellungen durchzogen ist; sie hatte Wellington sich
zum Schlachtfelde ausersehen.
Es war eine kalte, stürmische Nacht, die dem 18. Iunius vorher-
ging; Blitze zuckten hernieder, und der Regen ergoß sich mit Heftigkeit
auf die hohen Ährenfelder und duldete kein Wachtfeuer. Ringsum
Stille; aller Herzen voll Erwartung. Napoleon stieg um acht Uhr zu
Pferde, um zu sehen, wo die Verbündeten standen. Das wußte er
wohl: wenn er heute nicht siegte, so war er verloren, denn schon nahe-
ten die Heere der Russen und Österreicher.
Um 11 Uhr gab Napoleon seinen Soldaten das Zeichen zum An-
griff. ' — Stürmisch griffen die Franzosen an; aber die Verbün-
deten standen fest. Lange schon hatte Wellington auf die Preußen
gewartet; da tönte sechs Uhr nachmittags das Feuer derselben zu
dem englisch-hannoverschen Heere herüber. Immer heftiger tobte
die Schlacht; die Reihen der Verbündeten wurden dünner, näher der
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TM Hauptwörter (100): [T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose]]
Extrahierte Personennamen: Marschall_Graf Napoleon Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Napoleon Napoleon Napoleon
183
von Preußen ein Bündniß wider die Franzosen geschloffen, mit denen
England in Krieg lag. Als die Franzosen nun Miene machten, über
unser Land herzufallen, rüstete Georg ein deutsches Heer von 40000
Mann, worunter 180o0 Hannoveraner waren; die übrigen waren
Braunschweiger, Gothaer, Bückeburger und Preußen. Der König,
welcher den Winter von 1756 auf 1757 in Hannover verlebte, musterte
das Heer im Frühlinge und stellte auf den dringenden Wunsch des Kö-
nigs von Preußen seinen zweiten Sohn, den Herzog von Cumberland,
an die Spitze desselben.
Dieser zog, da die Franzosen sich nahten und schon in Münster
standen, sein Heer bei Hameln zusammen. Da geschah am 26. Julius
1757 die Schlacht bei Hastenbeck, in welcher die Franzosen wider ihr
Vermuthen den Sieg davon trugen, den die Hannoveraner schon in
Händen hatten. Cumberland zog nach Norden bis Bremervörde, und
das Kursürstenthum war dem Feinde preisgegeben.
Nun stellte Georg an die Spitze seines Heeres den Herzog
Ferdinand von Braunschweig, einen" frommen Herrn, ruhig und
furchtlos, menschlich gegen Besiegte und voll Sorgfalt für seine
Krieger. Der jagte die'feinde bald zum Lande hinaus; in kurzer
Zeit hatte er ihrer 140o0 gefangen genommen. Sie wichen rasch nach
Westfalen; aber Ferdinand gönnte ihnen keine Rast. Dort schlug er
sie; 4000 von ihnen sielen, aber er selber hatte 3000 Todte. „Wünscht
mir kein Glück," sprach er mit Thränen in den Augen zu seinen Offi-
cieren, als er am Abend über das Schlachtfeld ritt, „sondern betrach-
tet die mit Leichen bedeckten Felder; es ist das zehnte Mal, daß ich
diesem Spectakel beiwohne, und gebe Gott, daß es das letzte Mal
sein möge."
1758 und 1759 drangen die Franzosen freilich wiederholt in Süd-
hannover ein. Im Frühjahr des letzten Jahres erlitt Ferdinand in
Hessen eine starke Niederlage, wobei er 2000 Mann verlor; dagegen
schlug er die Feinde am 1. August bei Minden gänzlich in die Flucht;
sie verloren 6000 Mann.
Noch mehrere Male brachen die Franzosen und die mit ihnen ver-
bündeten Sachsen ins Hannoversche ein und brandschatzten, bis am
15. Februar 1763 Friede geschlossen wurde.
2. Die Verheerungen, welche Hannover während dieses Krieges
erlitt, Zerrütteten seinen Wohlstand sehr. Pferde und Wagen, mit
denen der Landmann Kriegsfuhren leisten mußte, wurden selten wie-
der zurückgegeben; die Sommerfrüchte wurden zum Futter für die
Pferde der" Feinde gebraucht, wo sie aber verschont blieben, ließ der
Landmann sie oft unabgeerntet stehen, da sie in seiner Scheuer doch
nicht sein Eigenthum waren, und flüchtete lieber mit seiner werth-
vollsten Habe in die Wälder. Die ausgeplünderten Dörfer wurden
niedergebrannt. Im Jahre 1761 wurden 8000 Bauern und Berg-
leute vom Harz gezwungen, die Mauern und Wälle von Duderstadt
abzutragen ; die Bürger mußten sie obenein beköstigen. Mit Schlau-
heit und Schamlosigkeit verübten die französischen Anführer allerlei
Erpressungen. Zu Osnabrück erpreßte einer derselben 100000 Thaler.
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Georg von_Cumberland Julius Georg Ferdinand_von_Braunschweig Ferdinand Ferdinand Ferdinand Ferdinand August
Extrahierte Ortsnamen: England Hannover Hameln Westfalen Süd- Hessen Minden Sachsen Duderstadt
299
Morgen lagen Haufen Erfrorener um die ausgebrannten Wachtfeuer.
Die ermatteten Krieger konnten sich kaum weiterschleppen; Tausende
blieben zurück und sielen von den Waffen der Russen oder wurden eine
Beute der Wölfe. Als das erschöpfte Heer über die Beresina zog, da
brachen die Brücken, und Tausende fanden in den Fluten ihr Grab. —
Da verließ Napoleon heimlich das Heer und fuhr in einem Schlitten
nach Frankreich. Die Hand des Herrn hatte ihn getroffen. Der hatte
gesagt: Vis hieher, und nicht weiter; hier sollen sich legen deine siolzen
Wellen.
36. Die Schlacht bei Leipzig.
Äus dem Verderben Napoleons in Rußland erkannte das
deutsche Volk, daß Gott nun die Schmach von ihm nehmen und die
Völkergeißel zerbrechen wolle. Da erließ zuerst der König Friedrich
Wilhelm Iii. von Preußen einen Aufruf an sein Volk, in welchem er
es zu den Waffen forderte. Preußen und Rußland verbündeten sich
gegen.die Franzosen; bald traten England und Schweden und sodann
auch Österreich bei.
Napoleon war nach Dresden gezogen; er zog sein Heer run Leip-
zig zusammen. In verschiedenen Gefechten hatten die Verbündeten
schon vorher gesiegt; jetzt standen sie den Franzosen bei Leipzig gegen-
über, die Österreicher unter Schwarzenberg, die Preußen unter Blücher,
die Russen unter Wittgenstein, die Schweden unter ihrem Kronprinzen,
zusammen 300000 Mann; der Franzosen waren 200000 Mann. Völ-
ker von den fernen Grenzen Asiens und vom mittelländischen und
atlantischen Meere trafen hier zusammen; daher nennt man diese
Schlacht die Völkerschlacht.
Sie begann am 16. Oktober 1813. Die Erde erbebte in weitem
Umkreise von dem Donner der Geschütze, und mit gewaltiger Anstren-
gung und rühmlichem Heldenmuthe wurde auf beiden Seiten gekämpft.
Am Nachmittag schien es, als werde Napoleon siegen; schon ließ er
mit allen Glocken in Leipzig läuten. Aber er triumphierte zu früh;
denn bis zum Abend errang Blücher bei dem Dorfe Möckern die größ-
ten Vortheile. Am Abend beleuchteten acht brennende Dörfer und
Städte das blutige Schlachtfeld: wie Leichenkerzen flackerten die Wacht-
feuer in der weiten Todtenstille. In ernster Erwartung sah alles dem
folgenden Tage entgegen. Der Morgen des 17. Octöbers — er war
ein Sonntag — brach an; doch führte dieser Tag die Heere nicht zu
neuem Kampfe. Napoleon machte Friedensvorschläge, die aber nicht
angenommen wurden.
Da erschien der 18. October, der das fremde Joch mit blutigen
Schlägen zertrümmerte. Napoleon hielt auf einem Hügel, auf wel-
chem eine Windmühle stand, und leitete von da aus die Schlacht. In
nicht gar weiter Entfernung ihm gegenüber weilten auf einem Hügel
Friedrich Wilhelm Iii. von Preußen und die beiden Kaiser Franz
von Österreich und Alexander von Rußland. Noch deckte ein dichter
Nebel das weite Feld. Als der erste furchtbare Kanonendonner erscholl,
brach die klare Herbstsonne durch und beleuchtete die Walstatt. Heftig
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleons Friedrich
Wilhelm_Iii Friedrich Wilhelm Napoleon Schwarzenberg Wittgenstein Napoleon Napoleon Napoleon Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Franz
von_Österreich Franz Alexander_von_Rußland Alexander
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Leipzig Napoleons England Schweden Dresden Leipzig Asiens Leipzig
— 58 —
gesetz von 1833 keine hinreichende Gewähr für das dauernde Glück
seiner Untertanen sehen könne". Durch das Edikt vom 1. November 1837
wurde das Staatsgruudgesetz aufgehoben. Damit war der Anfang
eines Verfassungsstreites gegeben, der drei Jahre währte und in dem
das Land schließlich unterlag; denn 1840 kam ein neues Versassungs-
gesetz zu staude, das die Rechte des Volkes wesentlich schmälerte (7 Göt-
tinger Professoren).
Neue Unruhen brachte das Jahr 1848. Während aber in andern
dentfchen Staaten nicht ohne blutige Kämpfe eine neue Ordnung der
Dinge sich losrang, gelang es in Hannover dem Könige, der den all-
verehrten Bürgermeister Stüve aus Osnabrück in seinen Rat berief,
ruhigere Bahnen für eine gedeihliche Entwicklung einzuschlagen. Freilich
wurde das Versassungsgesetz von 1849 nicht aufgehoben, aber doch an-
gemessen verändert (September 1848). Unter Ernst Augusts Regierung
sind mehrere ausgezeichnete Gesetze für die innere Verwaltung des Landes
erlassen. Im Jahre 1843 erschien z. B. das langerwartete Gesetz über
Verdoppelung und Gemeinheitsteilung. Wenn diese Gesetze durch un-
verständige Anwendung auch dem Volksleben, wie wir heute wisseu,
schweren Schaden zugefügt habeu, fo läßt sich doch leicht einsehen, welche
große Erfparnng an Zeit und Kraft die Verdoppelung dein Landmanne
zunächst brachte. Auch die Teilung der Gemeinheiten gereichte damals
der Mehrheit zum Segens wo sonst dürftige, magere Viehweide war,
entstanden jetzt fruchtbare Äcker, fchöue Gärten und Wiesen.
Ernst Augusts Sohn, Georg V. (1851—1866), schon in der Jugend
erblindet, bestieg nun den Thron. Von der Ritterschaft gedrängt, die
im Verfaffungsgefetze von 1848 einige Rechte hatte preisgeben müssen,
erließ er bald nach dem Antritt seiner Regierung eine Reihe von Ver-
ordnungen, die im wesentlichen die Bestimmungen von 1840 wieder-
herstellten. Auch iu dem Verhältnisse unseres Königreichs nach außen
traten Veränderungen ein. Ernst August hatte sich stets an Preußen
angeschlossen: er hatte lange Zeit in Berlin gelebt, und seine Gemahlin
war eine Schwester von Preußens unvergeßlicher Königin Luise; dagegen
wandte König .Georg V. sich mehr Österreich zu. In dem Kriege
Preußeus mit Österreich (1866) trat König Georg auf die Seite Öfter-
reichs. Hannover wurde deshalb fofort befetzt; am 16. Juni begann
von Holstein und Minden aus der Einmarsch preußischer Truppen.
An demselben Tage, bald nach Mitternacht, verließ König Georg seine
Hauptstadt und begab sich nach Göttingen, wo sich sein Heer um ihn
sammelte. Vou dort aus wollte der König durch Thüringen ziehen, um
in Bayern zu seinen süddeutschen Bundesgenossen zu stoßen. Bei
Langensalza aber wurden die Hannoveraner am 27. Juni von den
Preußen angegriffen. Glänzend bewährte sich die althannoversche
Tapferkeit. Die Hannoveraner siegten. Kampf und Sieg waren aber
unnütz; denn da am andern Tage stets frische preußische Truppen ankamen,
sah sich die Armee umzingelt und mußte kapitulieren. Mit dem Stabe
in der Hand kehrten unsere tapferen Krieger heim. König Georg V.
TM Hauptwörter (50): [T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
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Extrahierte Personennamen: Ernst Augusts Ernst Augusts Georg_V. Ernst August Georg Georg
Extrahierte Ortsnamen: Hannover Osnabrück Berlin Holstein Mitternacht Göttingen Bayern Langensalza
167
noch in unserm Lande als Regel, daß jedes Bauergrrt in einem
solchen Verhältnisse stehen müsse.
Eine gewisse Masse Landes, das nicht in allen Gegenden gleich
ist, gehört dazn, um ein Vollmeiergut, eine geringere, um ein Halb-
meiergut ;u bilden. Die Hufe, hoba, 30 Morgen Land, war in
der Regel das bestimmende Maaß. Mit der Größe des Guts in
genauem Verhältnisse stehen die Rechte des Bebauers in Beziehung
auf Gemeinde-Nutzungen, Abstimmungen oder sonstige Gemeinde-
sachen.
Der Meier mußte das Gut in demselben Maaße, wie er es be-
kommen, erhalten lind wieder abliefern, durfte ohne Genehmigung des
Gutsherrn nichts davon veräußern, und mußte Dienste und Abgaben
davon leisten. Waren diese vorher ausbedungen, so nannte man sie
„gemessene Dienste", im entgegengesetzten Falle „ungemessene",
d. h. solche, welche der Gutsherr nach Belieben fordern konnte.
Letzteres war wohl das ursprüngliche und gewöhnliche; selbst die
gemessenen Dienste und Abgaben liefen auf ungemessene dadurch
hinaus, daß der Gutsherr das Recht hatte, seinen Meier jeden
Augenblick nach Belieben und ohne einen Grund anzugeben, von
dem Meiergut fortzujagen. Damit koiinte jede Erhöhung, selbst der
gemessenen Dienste und Abgaben, iiach Belieben erzwiingeii werdeii.
Denii ein eigentliches Erbrecht hatte der Bauer lange liicht
an seinem Hose, wenii es auch wohl oft genug schoii vorkam, daß
ein solches von mehreren Geiierationen Einer Familie besessen war.
Vertrugen sich die betreffeiiden Personen, so war es gut; wo nicht,
so miißte der Bauer weichen.
Dies sind zwei Hailptsachen bei deii Meier- oder Bauernver-
hältnissen des Mittelalters, uiid sie erkläreii schon völlig utib über-
hin die traurige Lage dieses ackerbaueiiden Standes und den Griind
des schrecklichen Bauernkrieges im Aiifaiig des 16. Jahrhunderts.
Waren die Bauern auch nicht Sieger in demselben geblieben, so
wurden doch die Gutsherreil nach dcmsclbeii häilfig klüger. Seit
1512 und 1526 begegnen wir Gesetzen, die bestimmen, daß der
Bauer nicht über die Maßeii angestrengt, lind nicht ohne Grund
aus seinem Gut getrieben »rerben soll. Von da ab wird das Ver-
hältniß des Bauern ein immer mehr festeres uiid durch besondere
Gesetzgebiliig geregelteres.
Erst, nachdem dies vorangegangen war, hatte der Stand viel
gewonnen; früher war der alleinige Gewinn der persönlichen Frei-
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose]]
3g7
Schlacht von Waterloo kann endlich nicht erwähnt werden, ohne
des Theils zu gedenken, den die tapferen Hannoveraner daran
gehabt haben. Aber natürlich konnte auch ein solcher Ruhm nicht
ohne Verlast und Blut erkanst werden. In den verschiedenen
Schlachten und bei erstürmten Festungen fanden über 6000 Mann
und 105 Offiziere den Tod vor dein Feinde. Möchten sich die
nachfolgenden Generationen solcher Beispiele der Vaterlandsliebe
oft und gern erinnern!
In dem ehemaligen Kurfürstenthnm Hannover schien sich zu
jener Zeir die französische Herrschaft immer mehr befestigen zu wol-
len. Da plötzlich im Jahre 1812, als sie ans dem höchsten Gipfel
ihrer Macht zu sieben schien, drängte sich Alles zu einem Umsturz
der bestehenden Verhältnisse.
Die romantische Freundschaft zwischen Alexander und Napo-
leon, die in Tilsit begann und zu Erfurt der erstaunten Welt ein
nie gesehenes Schauspiel bereitete, konnte sich, den Dingen gegen--
über wie sie wirklich waren und täglich sich geltend niachten, nicht
lange halten. Eine Theilung der Welt zwischen Rußland und
Frankreich als den Hauptmächten in derselben, womit Alexander
geködert war, mußte diesem bald selbst ^als ein Hirngespinst er-
scheinen. Aber fühlbar drückten in Rußland die Forderungen der
Continentalsperre, der es beigetreten war, lind ihre Unerträglich-
keit erkannte Jeder von Tage zu Tage mehr. Als ein Verwandter
Alexanders, der Herzog von Oldenburg, seines Landes beraubt
wurde, trat persönliche Erbitterung gegen Napoleon geradezu ati
die Stelle der Freundschaft zu demselben. Dazu hatte letzterer in
jener Zeit viele Redeil von der Herstellung Polens fallen lassen,
eiil Gegenstand, der Alexander anfs Tiefste verhaßt war. So wur-
den die Noten, die zwischen Paris und Petersburg hin- und her-
gingen, täglich gereizter uild heftiger; Frankreich rüstete seit Decem-
der 1810, Rußland sing 1811 damit an. Der russische Feldzug
war uilvernieidlich.
Zll dem Heere, das Napoleon zil diesem Zweck bestimmt hatte,
und dessen Stärke verschieden auf 450,000 bis 608,000 Mann an-
gegeben wird, hatten Deutschland und die Rheinbundfürsten —
denn ailch Preußen lind Oesterreich sah man ans Napoleons Seite,
erster es gezwungen, letzteres freiwillig — allein 150,000 wohl aus-
gerüstete Krieger gestellt. König Jerome hatte anfangs sein zu
einem besonder!, Armeecorps sormirtes westphälisches Contingent
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Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Alexander Alexander Alexanders Napoleon Alexander Alexander Napoleon Napoleons
Extrahierte Ortsnamen: Kurfürstenthnm_Hannover Napo- Tilsit Frankreich Oldenburg Paris Petersburg Frankreich Deutschland Rheinbundfürsten Oesterreich Napoleons
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des lutherischen Glaubens in Deutschland zu Felde zu ziehen. Gustav
Adolf landete 1630 in Deutschland in der Meinung, von seinen
Glaubensbrüdern mit offenen Armen empfangen zu werden. Ob-
gleich er sich hierin bitter täuschte, indem diese noch zu schwankend
in dem Zutrauen für die abermalige Hülfe aus dem Norden waren,
auch ihre Menge eine sofortige Einigung nicht zuließ, so drang
Gustav Adolf dennoch unerschrocken vor, und dies Vordringen
ward mit Erfolg gekrönt. Erft nachdem die Schlachten bei Breiten-
feld und Leipzig geschlagen waren, erst nach dem grausamen Wüthen
Tilly's in Magdeburg sollte das Mißtrauen der Protestanten in
Deutschland gegen Gustav Adolf weichen. 1631 trat der Herzog
Georg abermals mit ihm in Verbindung und das Resultat war
seine Ernennung zum schwedischen General und die Verpflichtung
zur Stellung von 4 Regimentern. Seine Handlungsweise ward
von dem greisen Bruder Christian nicht gebilligt, und kam ihm
dieser zur Erfüllung der eingegangenen Verpflichtung wenig genug zu
Hülfe. Friedrich Ulrich trat dagegeii 1632 unter gänzlicher Um-
gehung des Vetters, zu dem er nichts weniger als Ziliieigung hegte,
mit Gustav Adolf in Verbiiidung, wodurch er für die auszuwen-
denden Kriegskosteu neben dem kleiiien Stift Hildesheim ailch die
Städte Goslar, Dudersiadt iind Gieboldehallsen nnb einen Th eil
des Eichsfeldes §u erlangen gedachte. Während des Jahres 1632
zog sich der Kampf hin, ebne daß von kaiserlicher uiid protestan-
tischer Seite besondere Vortheile errungen wurden, bis gegen Ende
dieses Jahres Hildesheim in Pappenheim's Hand gelangte und
Gustav Adolf bei Lützen siel, diirch welche beiden Ereignifie die
Lage der Protestaiiteu in Niedersachsen mißlicher denn je ward.
Der Schweden Auftreten nach dem Tode des Königs war der Art,
daß es der protestalltischeii Sache mehr Schaden als Vortheil brachte.
Herzog Georg hielt, was irgend zu halteii war. Mehrere kleiiie Ge-
fechte wiirden voii ihm dem Feinde geliefert, iind am 28. Juiii 1633
gewann er über diese bei Hessisch-Oldendors in einer bliltigen Schlacht
einen glänzenden Sieg. Einige Tage später fiel auch Hameln in
seine Hand.
So kam das Jahr 1634 heran und mit ihm die Erlösungs-
stunde für den unglücklichen Friedrich Ulrich. Am 11. August 1634
starb er zu Braunschweig, und mit ihm erlosch das mittlere Haus
Braunschweig, das mit dem Sohne des Magnus Torquatus, Hein-
rich, seinen Ursprung genommen. Friedrich Ulrich ließ das Land
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Extrahierte Personennamen: Gustav
Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Georg Christian Friedrich_Ulrich Friedrich Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Georg Friedrich_Ulrich Friedrich August Magnus Friedrich_Ulrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Magdeburg Deutschland Hildesheim Goslar Hildesheim Niedersachsen Hessisch-Oldendors Hameln Braunschweig
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reich, und schon im Anfänge des Jahres 1804 konnte man in
England die englisch-deutsche Legion errichten, die anfangs ans
4 Bataillons Fußvolk, zwei Regimentern Reiterei und einer Batterie,
zusammen ans 3000 Mann bestand, deren Ruhm bald durch
ganz Europa flog.
Bei allem diesen war das kleine Kurfürstenthnm rathlos und
hülflos und mußte Alles geschehen lassen. Die Minister von Arnö-
waldt, Graf Kielmansegge und der geheime Cabinetsrath Rndloff
retteten Vermögen und Kostbarkeiten des regierenden Hauses nach
Schwerin. Unter dem Minister v. d. Decken blieben dagegen
vorerst fast alle hannoverschen Staatsdiener ans ihren Posten, und
die Franzosen änderten daran nichts, weil ihnen ans diese Art
ihre vielfache» Forderungen leichter eingingen. Neer zwei neue
Behörden errichteten die Feinde, die für ihre eigenen Vorth eile
sorgten, die Erckntiv-Comnnssion unter Mortier's Schwager Dür-
bach, und die Landesdepntation, bestehend ans landständischen und
landesherrlichen Depntirten. Leider vermochten diese woblwollenden
Behörden nicht alles lieble abznwenden.
Will man wissen, was ein Land, das 5 Millionen Thaler
Einkünfte, 3'/r vom Lande und 1*/, von den Domainen, hatte,
innerhalb der 2y2 Jahre der französischen Besatzung getragen, so
ergiebt sich Folgendes:
Verlust des Armee-Materials, Sold von 25,000 Franzosen,
deren Erhaltung und Bekleidung,Festnngsban,Ehrenansgaben n.s.w.
wird ans wenigstens 26,500,000 Thaler geschätzt. Eingnarticrungs-
lasten der Unterthanen, gänzliches Sinken des Weethes der Grund-
stücke in den Städten n. s. w. bringt diese Sumnie wenigstens auf
das Doppelte. Dazu mußten, nur um Geld herbeizuschaffcn, Anleihen
unter jeder Bedingung eingegangen werden, die noch lange nach-
her das Land schwer gedrückt haben. Nicht minder griff man, um
nur Geld zu schaffen, zu jedem andern Mittel; eine von Bernadotte
befohlene Devastation des Sollings, durch einen einzigen Holz-
schlag, an Werth 2,400,000 Franks, hat dem Walde noch fast
50 Jahre nachgehangen. Unter beu als Trophäen nach Paris
entführten Stücken befanden sich die Race-Pferde des Marstalls,
die Edelhirsche des Sollings und das ganze Jagdgeräth Georg Ii.,
so wie die Handschrift Leibnisss von demjenigen Memoir, das er
einst als „Consilium Aegyptiacum« an Ludwig Xiv. überreicht
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TM Hauptwörter (200): [T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T35: [König Bismarck Wilhelm Kaiser General Minister Stein Berlin Graf Moltke]]
Extrahierte Personennamen: Graf_Kielmansegge Cabinetsrath_Rndloff Bernadotte Franks Georg_Ii Ludwig_Xiv Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: England Europa Schwerin Paris