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1. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 33

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
5, Themistokles und die Schlacht bei Salamis, 33 des Themistokles zu folgen und sich auf die Schiffe zu retten. Das delphische Orakel schien diesen Entschlu gut zu heien, denn es hatte aus eine Anfrage erklrt, die Athener wrden nur hinter hlzernen Mauern sicher sein. Ohne Widerstand zu finden, drangen die Perser in die verlassene Stadt ein und lieen sie in Flammen aufgehen. Mittlerweile hatte sich die griechische Flotte auf 378 Schiffe verstrkt, von denen die Athener allein 180 gestellt. Anfangs war man entschlossen, den Angriff der Perser in der engen Bucht zwischen Salamis und Attika zu erwarten. Als aber die feindliche Flotte heransegelte, entsank den meisten der Mut, und sie drangen auf Abzug. Da ersann Themistokles, um seine Landsleute zum Kampfe zu zwingen, eine List. Er schickte einen Boten an Terxes und lie ihm sagen, die Hellenen seien uneinig; wenn er sie jetzt angriffe, wrde er wenig Widerstand finden. Sofort gab der König Befehl, die Griechen einzuschlieen, und so hatten diese keine Wahl, als sich zur Entscheidungsschlacht zu rsten. Ein athenisches Schiff be- 480 gann den Angriff, indem es feinen Schnabel fo fest in die Seite eines feindlichen bohrte, da beide nicht mehr auseinander konnten. Andere Fahrzeuge kamen den kmpfenden zu Hilfe und die Schlacht wurde allgemein. Anfnglich hielten die Reihen der Perfei- stand, zumal da Xerxes von einer vorspringenden Felsenhhe dem Kampfe zusah. Da jedoch die Menge ihrer groen und hohen Schiffe zur vollen Aufstellung und schnellen Bewegung nicht hinlnglichen Raum hatte, gerieten sie in Unordnung, und der Kampf endete mit ihrer vlligen Niederlage. 200 persische Schiffe wurden in den Grund gebohrt, die Meeresflche war bedeckt mit Trmmern und den Leichen der Erschlagenen. Wehgeschrei, chzen und Sthnen tnte aus den Fluten der See empor, bis das Dunkel der Nacht alles verhllte. Terxes ging bald darauf aus Furcht, die Griechen mchten die Brcken der den Hellespont zerstren, mit einem Teile des Heeres nach Asien zurck, wohin ihm die Flotte schon voran-geeilt war. Ein persisches Heer in der Strke von 250000 Mann blieb unter dem Oberbefehl des Mardonios in Griechenland zurck. Bei Plat wurde es im folgenden Jahre von dem spartanischen Könige Pausanias, unter welchem Aristides die Athener befehligte, gnzlich 479 geschlagen. 100000 Perser, unter ihnen Mardonios selbst, bedeckten das Schlachtfeld, der Rest rettete sich in eiliger Flucht nach Asien. An demselben Tage erfocht auch die Flotte unter Fhrung des Spartaners Leotychides und des Atheners Xanthippos einen glnzenden Sieg am Vorgebirge Mykale. So war Griechenland von den Barbaren befreit, und die Hellenen gingen nun felbst zum Angriff Schmelzer, Leitfaden. Z

2. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 52

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
52 V. Alexander der Groe, persnliche Sicherheit besorgt, floh, und die Seinen folgten ihm. In wilder Unordnung strzte das persische Heer den Bergen zu. Die nachsetzenden Maeedonier fanden des Darius Wagen samt Knigs mantel, Schild und Bogen: er selbst war auf einem raschen Pferde entkommen. Dagegen fielen seine Mutter, seine Gattin und seine Tochter in Alexanders Hnde. Sie wurden von dem edlen Sieger mit Ehrerbietung und Rcksicht behandelt. Darius bot dem Sieger-ganz Vorderasien und die Hand seiner Tochter, wenn er Frieden machen und seine Mutter und Gattin freigeben wolle. Was wrdest du tun?" fragte Alexander den Parmenio. Ich wrde um solchen Preis von weiteren Kriegen abstehen, wenn ich Alexander wre," antwortete der Feldherr. Auch ich," sagte der König, wenn ich Parmenio wre." Ohne das flchtige Heer zu verfolgen, zog Alexander nach Syrien weiter. Alle Städte ffneten ihm die Tore, nur Tyrus wollte sich nicht Unterwersen. Alexander schritt zur Belagerung. Mit unsglicher Mhe lie er der den Meeresarm, welcher Jnseltyrns vom festen Lande trennte, einen Damm auffhren und die Stadt mit allen Mitteln der Belagerungskunst bedrngen. Aber erst nach sieben-monatlicher Belagerung erlag die Stadt den von allen Seiten ait- 332 strmenden macedonischen Kriegern. Furchtbar wteten die der den Tod so vieler tapferer Genossen erbitterten Sieger. Straen und Pltze waren mit Blut und Leichen bedeckt; 8000 Brger fielen im Kampfe und 30 000 Einwohner wurden in die Sklaverei verkauft. Der Fall von Tyrus schreckte die anderen Städte des syrischen Kstenlandes vom Widerstande ab. Der Weg nach gypten stand dem macedonischen Heere offen, und das gyptische Volk begrte Alexander als Retter von der Herrschaft der Perser. Dafr verfuhr auch der König mit der grten Rcksicht und Schonung. Von gypten aus unternahm Alexander einen Zug nach der Oase des Jupiter Ammon, wo sich das Heiligtum des Gottes mit einem be-rhmten Orakel befand. Die Priesterschaft nahm die in friedlicher Absicht Kommenden freundlich auf und begrte den Helden als den Sohn der Götter. Ehe der König gypten wieder verlie, legte er an der Mndung des westlichen Nilarmes den Grund zu einer neuen Stadt, die nach ihm den Namen Alexandria erhielt und in kurzer Zeit der Mittelpunkt des Verkehrs zwischen Morgen- und Abendland und zugleich der Haupt sitz der Weltbildung wurde. 331 Im folgenden Jahre brach Alexander mit seinem durch frische Truppen verstrkten Heere auf, um die Eroberung des Perserreichs zu vollenden. Darius stand mit einem neuen gewaltigen Heere jenseit des Tigris. Dort suchte ihn Alexander auf, und zwischen Gaugamela und Arbela, stlich von Ninive, kam es zur Schlacht.

3. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 84

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
84 Viii. Tie Kmpfe um die Alleinherrschaft. kanus zum Hohenpriester und Fürsten der Jnda eilt, mit der Verpflichtung, eilten jhrlichen Tribut an Rom zu zahlen. Als Pomp ejus aus dem Morgenlande zurckkehrte, schwankte in Rom noch immer der Kampf zwischen den Parteien hin und her. Es wre ihm ein Leichtes gewesen, bei der herrschenden Verwirrung die ganze Gewalt im Staate an sich zu reien. Aber es fehlte ihm dazu die Entschlossenheit. Und als er endlich die Hand nach der Herrschaft ausstreckte, wagte er es, nur in Verbindung mit einem Manne, der ihn an geistiger Gre weit berragte. Dieser Mann war Julius Csar. Csar war von majesttischer Gestalt und besa auerordentliche Geistesgaben. Krperliche bung und Abhrtung, Gewandtheit im Reiten, Fechten und Schwimmen machten ihn fhig, alle Ent-behrnngen und Anstrengungen mit den Truppen zu teilen. Klarheit und Sicherheit zeigte er in den schwierigsten Lagen; Not und Verlegenheit schienen nur geschaffen, seinen erfinderischen Geist und sein entschlossenes Handeln noch mehr ins rechte Licht zu stellen. der seine Soldaten hatte er eilte unwiderstehliche Gewalt: sein Mut, seine Tapferkeit, seine Feldherrngabe erfllte sie mit Vertrauen und Siegesgefhl. Die Gewandtheit und Klarheit seiner Rede, verbunden mit Wohllaut und Strke der Stimme, rissen alle Zuhrer mit fort. Er war gleich groß als Feldherr, Staatsmann, Gesetzgeber, Rechtsgelehrter, Redner und Geschichtschreiber. Immer strebte er nach dem Hchsten. Ich will lieber in einem Dorfe der erste, als in Rom der zweite sein," sagte er. Er unterlie aber auch nichts, was ihn zu den hchsten Staatsmtern wrdig und geschickt machen konnte. Durch verschwenderische Freigebigkeit und durch glnzende Ausstattung der ffentlichen Spiele fesselte er die Menge an sich. Es machte ihm wenig Sorge, da dabei nicht nur sein ganzes Vermgen zu Grunde ging, sondern auch seine Schulden so hoch stiegen, da er selbst sagte, er bedrfe mehrerer Millionen, um nichts zu haben. Und er hatte sich nicht verrechnet. Die Gunst des Volkes hob ihn von Stufe zu Stufe, und die reichen Einnahmen , die ihm als Statthalter von Spanien zuflssen, waren mehr als ausreichend, die ungeheure Schuldenlast zu tilgen, hk Mit kluger Berechnung schlo sich Csar nach seiner Rckkehr ans Spanien dem Pompejns an. Beide verbanden sich dann mit dem durch seinen Reichtum sprichwrtlich gewordenen Crassus, dem Besteger des Spartaens, zu gemeinschaftlichem Handeln. So ent-60 stand das erste Triumvirat (Dreimnnerbund), dessen erste Folge war, da Csar fr das nchste Jahr zum Konsul gewhlt wurde. Hierauf lie er sich die Statthalterschaft der das eisalpunsche Gallien (Norditalien) erteilen, und der Senat verlieh ihm dazu

4. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 126

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
126 |X. Die Vlkerwanderung. Scharen brach er aus seiner hlzernen Hofstatt ans und zog ver-Heerend die Don a u aufwrts nach dem Rheine, die Völker vor sich niederwerfend oder zum Heeresanschlu zwingend. Bei der Mndung des Neckar setzten die rauhen Krieger auf einer Schiffbrcke der den Strom. Hier stellte sich ihnen der Burgunderknig Gunther mit seinem Heere entgegen. Doch er selbst und der Kern seines Gefolges fielen in der Schlacht, die Knigsfamilie wurde aus-gerottet und das Volk zur Heeresfolge gezwungen. Dann ging der Zug ins Innere Galliens. Die Bewohner der offenen Orte flchteten sich hinter die Mauern der festen Pltze, die Landleute suchten Zn-flucht im Gebirge. Mittlerweile war es den Bemhungen des Aetius gelungen, einen starken Gegenbund zustande zu bringen, welchem auer den Westgoten unter dem tapferen Theoderich auch Teile der Bur-9linder, Franken, Alamannen, Sachsen und Alanen beitraten. Nachdem Attila Orleans erobert hatte, erwartete er auf der breiten katalaunischen Ebene (bei Trohes) an der Spitze seines Volkes und der verbndeten oder unterworfenen Ostgoten, Gepiden, Hernler, Rngier, Alamannen, Franken, Burgunder und Hermunduren den Feind. Hier wurde die Riesenschlacht geschlagen, in der die Völker von der Wolga bis zum Atlantischen Meere widereinander stritten, wo entschieden wurde, ob Europa eine Sttte christlicher Bildung oder eiu Weideplatz mongolischer Horden sein sollte Nachdem ans beiden Seiten die Fhrer durch krftige Anreden ihre Streiter ermutigt, gab Attila das Zeichen zum Angriff. Schnell durchbrachen die Hunnen das feindliche Mitteltreffen, wo die Alanen standen, und warfen sich nun auf die Westgoten. Theoderich empfing durch einen Wurfspie die Todeswunde, und schon wankten die Reihen der Seinen, da eilte des Gefallenen tapferer Sohn Toris'mund herbei, stellte schnell die Ordnung wieder her und trieb die Feinde zurck. Bei anbrechender Nacht zog sich Attila hinter seine Wagenburg zurck, das Schlachtfeld den Gegnern berlassend. Furchtbar klang jetzt das Klagegeheul der geschlagenen Hunnen herber ins Lager der Sieger, die indes auch gar viele der Ihrigen betrauerten. Waren sie doch so geschwcht, da sie von einem Sturme auf die feindliche Wagenburg, den Attila frchtete, absehen muten.*) Die Westgoten bestatteten ihren gefallenen Heldenknig, der von zahllosen Leichen bedeckt war, unter heien Trnen und stolzen Siegesliedern. Dann kehrten sie unter Torismund, den sie auf dem Schlachtfelde auf den *) Mit welcher Wut der Kampf gefhrt wurde, beweist die Sage, da die Geister der Erschlagenen noch drei Tage nachher in den Lften miteinander gerungen haben.

5. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 168

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
168 Iv. Die Franken und die Staufer und ihr Kampf mit dem Papsttum. hatte seine Herrschaft auch der Mecklenburg und Pommern ausgedehnt und die neuen Erwerbungen durch zweckmige Anord-nungen gesichert. Dadurch erregte er den Neid und die Besorgnis der benachbarten Fürsten. Sie verbndeten sich wider ihn, wurden aber von Heinrich besiegt. Da kehrte der Kaiser aus Italien zurck, gebot Frieden und ntigte die Streitenden, alles Gewonnene wieder herauszugeben. Heinrich fgte sich, hegte aber von dieser Zeit an einen Groll gegen Friedrich, und um sich der Heeresfolge nach Italien zu entziehen, unternahm er eine Pilgerfahrt nach dem Heiligen Lande. Doch mochte er nach seiner Rckkunft seinen Beistand nicht lnger versagen und schlo sich mit einer nicht unbedeutenden Truppenmacht dem Kaiser auf dessen fnftem Zuge der die Alpen an. Papst und Lombarden hatten während der Zeit die grte Ttigkeit entwickelt. Allerorten waren die kaiserlichen Vgte ver-trieben worden, Mailand hatte sich aus den Trmmern erhoben, und an den Ufern des Tanaro war eine neue feste Stadt erstanden, die dem Papste zu Ehren den Namen Alessandria erhalten hatte. Mit der Belagerung der letzteren erffnete der Kaiser den Krieg. Aber trotz aller Tapferkeit vermochte er sie nicht einzunehmen, und schon rckte ein zahlreiches Heer zum Entsatz heran. Doch kam es vorlufig zu keiner Schlacht, da die Lombarden die Hand zum Frieden boten. Die Verhandlungen zerschlugen sich indessen, und Friedrich rief die Fürsten, die während des Waffenstillstandes nach Deutschland zurckgekehrt waren, zur Hilfe herbei. Alle kamen, nur Heinrich der Lwe nicht, der seit 1161 berhaupt nicht in Italien war. Vergeblich bat, beschwor ihn der Kaiser (bei einer Zusammenkunft in Chiavenna oder Partenkirchen), ihn nur jetzt nicht im Stiche zu lassen; der trotzige Lwe blieb bei seiner Weigerung. 1176] So stand denn ^ Friedrich an dem blutigen Tage von Legnano einer gewaltigen bermacht gegenber. Mit gewohnter Tapferkeit kmpfte das kleine deutsche Heer, der Kaiser selbst strzte sich in das dichteste Schlachtgewhl. Schon hatte er sich an der Spitze eines Haufens auf das Carroccio (den Fahnenwagen mit dem mailndischen Stadtbanner) gestrzt, als die Schar des Todes", 900 edle mailndische Jnglinge, welche geschworen hatten, das Heiligtum mit ihrem Leben zu schtzen, herbeieilte und den Sieg der Deutschen in eine Niederlage verwandelte. Nur wie durch eilt Wunder rettete sich Friedrich aus dem Getmmel. Nach einem so harten Schlage blieb dem Kaiser nichts brig als Frieden zu schlieen. Nach langen und schwierigen Verhandlungen begab er sich im folgenden Jahre mit einem zahlreichen und gln- 1177] zenden Gefolge nach Venedig. Alexander emartetete ihn im

6. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 133

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
8. Mboin und die Langobarden. 133 den Vordersten, bis er von einem Speere getroffen zu Boden sank. Dennoch setzten die Seinen den Kampf an diesem wie auch am sol-genden Tage fort, und erst am dritten legten sie die Waffen nieder. Narses bewilligte ihnen freien Abzug. Zwei Jahre spter wurde auch der letzte Rest des Gotenvolkes, 7000 tapfere Männer, welche das feste Bergschlo Campsa in Unteritalien besetzt hielten, zur Ergebung gezwungen. So fand das Ostgotenreich nach kaum 62 jh- _ _ ^ rigem Bestehen seinen Untergang. 555 8. Alboin und die Langobarden. Italien war nun wieder eine Provinz (Exarchat) des oft-rmischen Reiches, und Narses wurde ihr erster Statthalter ^Exarch). Mit Umsicht ordnete er die verwirrten Verhltnisse des Landes, doch gab seine Habsucht deu Bewohnern Veranlassung zu bittereu Klagen. Dies benutzte die Kaiserin, welche den Feldherrn hate, um seine Abberufung durchzusetzen. Dies veranlate die Langobarden, ihre unwirtlichen Wohnsitze in Pannonien mit den lachenden Gefilden Italiens zu vertauschen. Ehe diese jedoch in Italien erschienen, starb der gekrnkte Feldherr in Rom. Anfnglich den Gepiden unterworfen, erlangten die Lango-bar den iu der Folge ihre Selbstndigkeit und durchstreiften nun, durch Baiern, Sachsen und Thringer verstrkt, die Lnder-sdlich der Donau. Auf allen diesen Zgen glnzte in ihren Reihen Alboin, König Audoins Sohn, ein khner, bis zur Verwegenheit tapferer Jngling, dessen Kriegstaten jahrhundertelang von den Deutschen besungen wurden. Zur Herrschaft gekommen, begann er ^ den Kampf gegen die Gepiden und besiegte sie in offener Feldschlacht. 567 Ihr König Knnimnnd fiel von Alboins Hand, und mit ihm be-deckte ein groer Teil seines Volkes die Walstatt. Aus dem Schdel des erschlagenen Knigs lie Alboin ein Trinkgef bereiten, die schne Rosimnnd aber, Knnimnnds Tochter, nahm er sich zur Gemahlin. Alboin begngte sich nicht mit diesen Erfolgen. Im Jahre 568 berstieg er mit seinen Langobarden, den unterworfenen 568 Gepiden, 20 000 Sachsen und einer Menge Abenteurer der ver-schiedeusten Abkunft die Alpen und drang in Italien ein. Fast ohne Schwertstreich fielen die meisten Städte der Poebene in die Hnde der Eroberer. Nur Pavia leistete drei Jahre lang hart-nckigen Widerstand. Endlich sah es sich durch Hunger gezwungen, den Belagerern die Tore zu ffnen. Es wurde die Hauptstadt des Langobardenreiches.

7. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 177

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
4. Untergang der Staufer. 177 4. Untergang der Staufer. Nach den von Friedrich getroffenen Bestimmungen folgte ihm auf dem Throne von Deutschland und Italien sein Sohn Kon- [12501254 rad Iv. Da dieser aber bei der Untersttzung, welche der Papst seinem Gegenknige Wilhelm von Holland zu teil werden lie, und bei den auf Selbstndigkeit gerichteten Bestrebungen der deutschen Fürsten nicht zu rechtem Ansehen gelangen konnte, begab er sich nach Unter-italien, wo unterdes sein Bruder Manfred den Kampf gegen die ppstliche Partei mit Erfolg begonnen hatte. Eine Stadt nach der anderen wurde unterworfen, und als auch Neapel nach hartnckiger Gegenwehr erlag, da war die staufische Herrschaft in Unteritalien aufs neue befestigt. Schon schickte sich Konrad an, den Papst selbst anzugreifen, als ihn ein pltzlicher Tod im Alter von 27 Jahren dahinraffte. Nach Konrads Tode verwaltete Manfred fr den jungen Konradin (Konrad, von den Italienern seiner Jugend wegen Konradino genannt, woraus wieder Konradin entstand), den erst zweijhrigen Sohn des verstorbenen Bruders, das sizilische Reich. Anfnglich im Nachteile, gewann er doch bald wieder die Oberhand, und die ppstlichen Trnppeu, welche sich schon fast des ganzen Landes bemchtigt hatten, wurden in die Flucht geschlagen. Auf deu ohnehin leidenden Innocenz machte die Kunde davon einen so heftigen Ein-druck, da er wenige Tage darauf aus dem Leben schied. Die Lage der Dinge wurde dadurch wenig gendert; seine Nachfolger schlugen dieselben Bahnen ein. Whrend Manfred, der einige Jahre spter auf Wunsch der Groen des Landes die Krone auf sein eigenes Haupt gesetzt, alles tat, um seine Untertanen der Segnungen des Friedens teilhaftig zu machen, suchten ihm die Ppste von allen Seiten Feinde zu erwecken. Zuletzt bot Urban Iv., ein geborener Franzose, dem Herzog Karl von Anjon, dem Bruder des Knigs Ludwig Ix. von Frankreich, die Krone an. Dieser, ein habschtiger und jedem edleren Gefhle verschlossener Mann, in dessen finsteren Zgen sich eine menschenfeindliche Seele spiegelte, ging begierig auf den Vorschlag ein. Mit einem starken Heere erschien er in Italien und besiegte Manfred in der Entscheidungsschlacht bei Benevent. 1266 Der edle Staufer selbst fand den Heldentod. Nun waltete Karl von Aujou mit eisernem Scepter in dem eroberten Lande. Mit unbarmherziger Strenge wtete er gegen alle Anhnger des gestrzten Herrscherhauses; Schafott und Gefngnis, Armut und Verbannung war das Los von Tausenden. Da schickten die Ghibellinen eine Botschaft an den jungen Konradin und luden ihn ein, nach Italien zu kommen, das Land Schmelzer, Leitfaden. 12

8. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 247

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
7. Zug der Reformation durch Deutschland und Europa. 247 von Zrich ein und besiegten die weit schwcheren Gegner in der Schlacht bei Kappel. Zwingli, der als Feldprediger am Kampfe 1531 teilgenommen, lag verwundet unter einem Baume, als ein Unter-waldener herzukam und ihm den Todesstreich versetzte. _ Sein Leichnam wurde gevierteilt und verbrannt und die Asche in den Wind gestreut. Infolge dieser Niederlage wurde an vielen Orten die reformierte Lehre durch die katholische wieder verdrngt. Doch Zwinglis Werk sollte nicht untergehen; Johann Calvin, <Jean Cauviu) aus Noyon in der Picardie gebrtig, setzte es fort. Ans Frankreich vertrieben, kam er nach Genf, wo Farel der 1536 Reformation Eingang verschafft hatte und ihn bestimmte, an dem Aufbau der evangelischen Kirche mitzuwirken. Nun versuchte Calvin, an Stelle der in Genf herrschenden ppigkeit und Weltlust ein Leben von apostolischer Einfachheit und Sittenstrenge dort heimisch zu machen, und entwarf eine Kirchenordnung, nach welcher jeder, der sich offenbarer Unchristlichkeit schuldig mache, aus der Stadt verwiesen werden sollte. Diese Strenge zog ihm viele Gegner zu, und er sah sich gentigt Genf zu verlassen und nach Straburg zu gehen. Nach seiner Entfernung ri in Genf die alte Zgellofigkeit wieder ein, und der Rat rief ihn zurck. Calvin begann sein Werk von neuem und mit solchem Erfolg, da Genf bald als Muster strenger Sittenreinheit allen reformierten Gemeinden voranleuchtete, er selbst aber bei dem groen Einflu, den er auf kirchliche wie brgerliche Verhltnisse ausbte, der eigentliche Beherrscher des Freistaats (des protestantischen Roms") wurde. In betreff der Abendmahlslehre nherte er sich der Auffassung der Lutheraner, entfernte sich aber wieder von ihnen durch Aufstellung des Lehrsatzes von der Gnadenwahl, nach welchem ein Teil der Menschen von Anbeginn der Welt zur Seligkeit, ein anderer aber zur Verdammnis ausersehen sei. Seine Anhnger, die Ealvinisten, breiteten sich besonders der die Niederlande und Frankreich aus, in welch letzterem Lande sie in der zweiten Hlfte des 16. Jahrhunderts unter dem Namen Hugenotten" ( Eidgenossen) eine mchtige Partei bildeten. Die wichtigste Bekenntuisschrift der deutschen Reformierten ist der auf Veranlassung des Kurfrsten Friedrich Iii. von der Pfalz 1563 verfate Heidelberger Katechismus. 7. Zug der Reformation durch Deutschland und Europa. Die Lehre der Reformatoren drang von Deutschland und der Schweiz aus nach allen brigen Lndern Europas, ohne berall eine bleibende Sttte zu finden, denn oft wurde sie mit allen nur erdenklichen Mitteln bekmpft. In Deutschland traten auer dem

9. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 250

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
250 Ii- Die Reformation. Maximilians I. Zeit hatten die franzsischen Könige in Italien 1515 festen Fu zu fassen gesucht, und der junge, ehrgeizige Franz I. bemchtigte sich durch den glnzenden Sieg bei Marignano des Herzogtums Mailand, ohne da ihn Maximilian daraus zu vertreiben vermochte. Karl V. nahm den Kampf wieder auf. Whrend der Kaiser selbst nach den Niederlanden und Spanien ging, schlugen seine Feldherren die Franzosen in zwei Schlachten und zwangen sie zur Rumung von ganz Norditalien. Mailand wurde als deutsches Lehen seinem rechtmigen Fürsten zurckgegeben. Da 1525] berstieg Franz I. an der Spitze eines zahlreichen Heeres die Alpen und rckte auf Pavia los, wo ihn die Kaiserlichen erwarteten. Trotz ihrer Ubermacht erlitten die Franzosen, hauptschlich durch die Tapferkeit Georgs von Frundsbcrg und seiner deutschen Lands-knechte, eine vollstndige Niederlage. Franz selbst geriet in Ge-1526 fangenschaft, aus der ihn erst der Vertrag zu Madrid befreite, in welchem er eidlich geloben mute, Burgund herauszugeben und seinen Ansprchen auf Mailand zu entsagen. Doch der fr ritterliche Ehre sonst so begeisterte König hielt seinen Eid nicht. Er schlo mit England, Venedig, Mailand und Papst Clemens Vii. die sogenannte heilige Liga" (Bund) und begann den Krieg von neuem. Aber das geringe Zusammen-wirken der Verbndeten machte es den kaiserlichen Feldherren mglich, siegreich ins Herz von Italien vorzudringen. Auf dem Marsche brach jedoch unter ihren Truppen, denen man seit Monaten den Sold vorenthalten, eine Meuterei aus. Fruudsberg suchte sie zu dmpfen und geriet dabei so in Zorn, da er, vom Schlage getroffen, umsank. Sofort lieen die erschtterten Landsknechte von ihrem Toben ab, verlangten dagegen ungestm, nach Rom gefhrt 1527zu werden. Rom wurde erstrmt und durch eine Wochen-lange, schonungslose Plnderung heimgesucht, die kein Fhrer zu. hindern vermochte. In der nchsten Zeit kamen die Kaiserlichen wieder in Nachteil, und die Franzosen schritten zur Belagerung von Neapel. Als aber der berhmte genuesische Seeheld Andreas Doria auf die Seite des Kaisers trat und mit seiner Flotte den Gegnern die Zufuhr abschnitt, sahen sich diese zum Abzge ge-zwuugeu, der nur unter den grten Verlusten bewerkstelligt werden 1529konnte. Jetzt, bequemte sich Franz zum Frieden von Cambrai, in welchem der Kaiser auf Burgund, der franzsische König mtf. Mailand verzichtete. Whrend Karl, um seine Hausmacht zu vergrern, in Italien kmpfte, drohten dem Reiche weit grere Gefahren von Osten her, durch die Trken Diese hatten unter ihrem kriegerischen Sultan Soli-mau Ii. ganz Ungarn erobert und rckten hierauf angeblich 250000

10. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 275

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
2. Die Trkenkriege. Belagerung Wiens. 275 langsam von statten, und die Verteidiger, unter Fhrung des tapferen Grafen Rdiger von Stahremberg, gewannen Zeit, die schadhaften Festungswerke auszubessern. Mit der Lnge der Belagerung wuchs auch die Widerstandskraft der Besatzung, die durch die Anstrengungen der gesamten Brgerschaft, insbesondere der Studenten wirksam unter-sttzt wurde. Nahmen die Belagerer einen festen Punkt, so hatten die Verteidiger schon dahinter eine neue Schutzwehr aufgefhrt; hatten die Trken eine Mine vollendet, um das darber liegende Festungs-werk in die Luft zu sprengen, so durften sie sicher darauf rechnen, durch die Explosion einer Gegenmine in ihrer Arbeit gehindert oder gar verschttet zu werden. Oft auch trafen die Gegner bei ihrer unterirdischen Ttigkeit aufeinander, und ein erbitterter Kampf entspann sich im Innern der Erde. Jeder Fu, den die Belagerer vorschritten, kostete ihnen Hunderte von Menschen. Doch die Krfte waren zu ungleich, der Heldenmut der Verteidiger mute endlich der bermacht der Feinde erliegen, und banger und immer banger blickten die Wiener nach der Richtung hin, aus welcher die ersehnte Hilfe kommen sollte. Da, nach 60tgigem Harren, verkndeten Feuerzeichen vom Kahlenberge, da das Entsatzheer eingetroffen war. Herzog Karl von Lothringen, die Kurfrsten Max Emanuel von Baiern, Johann Georg Iii. von Sachsen und der ritter-liehe Polenknig Johonn Sobieski hatten sich zur Rettung- der bedrohten Stadt vereinigt und griffen nun am 12. September unverzglich die Feinde an. Der heftigste Streit entbrannte, Deutsche und Polen rangen um den Preis der Tapferkeit, und mit ein-brechender Nacht befand sich das doppelt so starke Trkenheer aus der Flucht. Der Growesir hatte das Lager mit allen Vorrten im Stiche lassen mssen, und die Sieger machten unermeliche Beute. Uber 300 Geschtze, 15000 Zelte, 9000 Wagen mit Kriegsvorrten und 2 Millionen an barem Gelde, fielen in ihre Hnde; Tausende von gefangenen Christensklaven erhielten ihre Frei-heit. König Johann Sobieski wurde als der Held des Tages gepriesen. Bei seinem Einzge in Wien am 13. September strmte das Volk herzu und kte ihm die Steigbgel, hoch und niedrig bezeigte ihm die herzlichste Dankbarkeit; nur Kaiser Leopold berlegte, wie er ihn, einen Wahlknig, begren sollte, ohne seiner Wrde etwas zu vergeben. Wien war befreit, und ein Teil der verbndeten Heere brach auf, um die Trken aus Ungarn zu vertreiben. Doch 13 Jahre vergingen, ehe die Macht des Erbfeindes der Christenheit gebrochen war. Nach einer langen Belagerung, welche blutige Opfer kostete, eroberte Karl von Lothringen das feste Ofen und schlug ein Jahr spter die Trken bei Mohacs. Ihm folgte im Kommando der tapfere Markgraf 1687 18*
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TM Hauptwörter (200)200

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