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poleon anerkennen und seine Herrschaft. Darum durfte er in der Proklamation vom 15. Dezember 1799 ausrufen: „Bürger! Tie Revolution ist zu den Grundsätzen zurückgegangen, von denen sie ausging; sie ist zu Ende!" Tie Revolution war besiegt, der Sieger aber, der korsische Fremdling unter den Franzosen, der rücksichtslose Emporkömmling unter den Generalen war de/Diktator Frankreichs, war Frankreich selbst. „Von dem Tage an," sagte Napoleon im Memorial von Sankt Helena, ,,da man die Einigkeit und Konzentrierung der Macht, die allein uns retten konnte, annahm und das Geschick Frankreichs völlig von dem Charakter, den Maßregeln und dem Gewissen des erwählten Diktators abhängig machte —- von diesem Tage an war ich der Staat, die Öffentlichkeit. — Ich war der einzige Schlüssel zu einem ganz neuen Gebäude, das sehr lockere Grundlagen hatte, und dessen Schicksal von jeder meiner Schlachten abhing. Wäre ich bei Marengo besiegt worden, so würden die Vorgänge von 1814 und 1815 schon damals eingetreten sein."
Marengo aber wurde ein neues Ruhmesblatt in seinem reicheil Ehrenkranze. Italien war verloren gegangen, die Österreicher hatten die Riviera besetzt, nur noch in Genua hielt sich Massena, von den Engländern und den Österreichern belagert. Doch am 15. Mai 1799 begann Napoleon feinen Alpenübergang über den großen Sankt Bernhard, einen Übergang, der in nichts au die Strapazen und Gefahren des hauuibalischeu Zuges erinnert. Verluste traten nicht ein, der Reiter führte seiu Pferd am Zügel, der Kanonier nahm das Geschützrohr von der Lafette und barg es im ausgehöhlten Baumstamm, den die Mannschaften zogen. Nur ein unvorhergesehenes Hindernis gab es beim Abstieg; die Bergfeste Bard sperrte die Straße an der Dora Baltea. Da ließ Marmont die Straßen im Städtchen Bard mit Stroh und Mist belegen, die Rüder seiner Kanonen mit Stroh umwickeln und stahl sich in heimlicher Nacht an der Festung vorbei, die danach bald kapitulierte. Massena und seine tapferen Leute in Genua überließ, Napoleon ihrem Schicksal, das sich denn auch bald erfüllte. Die schrecklichste Hungersnot, die schon
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lange Hunde, Katzen und Ratten begehrte Nahrungsmittel sein ließ, zwang die harten Krieger nieder. Massena wollte dennoch von Übergabe oder Kapitulation nichts hören, er ließ einfach die Belagerer wissen, daß er am 4. Juni Genua verlassen und sich nötigenfalls den Abzug mit dem Bajonett freimachen würde. Die Österreicher ließen den Tapferen und seine 8000 halbverhungerten Soldaten unbehelligt ziehen und erwiesen ihm militärische Ehren. Napoleon hatte das Schicksal der Festung und seiner Verteidiger nicht gekümmert, -er suchte gerades Weges das Hauptheer seines Feindes auf, das der General Melas kommandierte. Napoleon war bis Mailand, das ihn jubelnd als Befreier begrüßte 'wie ein Jahr zuvor den Befreier Snworoff, vorgedrungen, während Melas noch bei Alessandria stand. Napoleon glaubte, die Österreicher würden sich nach Genua auf englische Schiffe zurückziehen, und entsandte, dies zu verhindern, seinen General Desaix mit erheblichen Streitkräften nach der Küste. Da sah er sich selbst von Melas angegriffen, der nach Mantua durchbrechen wollte. So hatte Napoleon bei Marengo am 14. Juni den 31000 Österreichern nur 18 000 Manu entgegenzustellen. Ein Gegenbefehl wurde zwar schleunigst hinter Desaix hergeschickt, aber um 1 Uhr des Mittags befanden sich die Franzosen in vollem Rückzüge, ja hier und da in wirrer Flucht. Die sorglos verfolgenden Österreicher aber trafen um 5 Uhr etwa unvermutet aus Desaixs marschmüde Truppen. Der Tod des Führers trieb die erbitterten Soldaten zu wildem Angriff, Kellermann griff zur rechten Zeit mit einer prächtigen Reiterattacke ein, und der Sieg war wieder an die französischen Fahnen geheftet. Der Sieger von Marengo war tot und konnte dem besiegten Bonaparte nicht mehr gefährlich werden. Als die Österreicher auch nördlich der Alpen bei Hohenlinden durch Jonrdan besiegt waren, willigten sie in den Frieden von Lnneville, der Frankreich die Rheingrenze und Italien wieder verschaffte.
England allein war von der zweiten Koalition übriggeblieben. Aber was mit Frankreich jetzt Frieden schloß, das schloß sich ihm an zum gemeinsamen Kampfe gegen
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7. Auf der Höhe.
Austerlitz war ein neuer glänzender Sieg gewesen; aber nicht Austerlitz, sondern Trafalgar ward entscheidend für die nächste Zukunft, entscheidend schließlich für Napoleons Schicksal überhaupt. Zwei Wege, feinen grimmigsten Gegner und Erbfeind, England, zu bekämpfen, war er vergeblich gegangen. Er war in Ägypten gewesen und hatte die koloniale Macht Frankreichs zu begründen gesucht. Es war umsonst gewesen. Er hatte durch drei Jahre in Boulogue mit Anstrengung gerüstet, England im eigenen Lande zu fassen. Trafalgar hatte, dem ein Ziel gefetzt. Und da feine Flotte vernichtet oder hilflos blockiert war, so war es ihm unmöglich, zu den Plänen von Boulogue zurückzukehren, so war ihm allein noch der dritte Weg möglich zu gehen. Das war der weiteste aller Wege, der schier endlos wurde, ihm immer neue Feinde, immer neue Gefahren erstehen ließ. Auf dem Wege hat er wohl neue Triumphe gepflückt, feinen Kriegsruhm gemehrt, seinem Ziele ist er nicht näher gekommen. Er wollte die Macht Frankreichs aus dem Kontinent stärken, den Kontinent beherrschen und durch ganz Europa England vernichten, Englands Handel zuerst und dadurch Englands Weltstellung. So sollte ihn der neue, letzte Weg zum endlichen Ziele führen; er führte ihn über Jena nach Moskau.
Zuerst galt es auf diesem Wege Preußen zu vernichten, mit dem er seine Waffen allein noch nicht gekreuzt hatte, und das doch schon gewagt hatte, vor Austerlitz mit dem Schwerte zu drohen. Der Schönbrunner Vertrag, der das lang ersehnte Hannover au Preußen brachte, hatte die in Freundschaft zu Rußland und Österreich begonnene Intervention zu einem französisch-preußischen Bündnis umgebogen. In Preußen wollte man wohl Hannover erwerben, doch aber die Ehre retten. So versuchte Hang-witz im Januar 1806, in Paris Änderungen des Schon-
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„der neue Attila des Westens" seinen Einbruch in das Reich des Ostens. Er wollte die Ernte der russischen Bauern zur Verpflegung seiner Armee benutzen. Auch hoffte er, die russische Armee an der Grenze zu treffen, zu vernichten und den Frieden zu diktieren. Es sollte anders kommen. Die Russen fochten nach Skythenweise, sie zogen sich zurück und zogen den Feind in das Innere ihres weiten Landes nach sich.
Am 5. und 6. September wurde bei Borodino die blutigste Schlacht des Jahrhunderts geschlagen. 800 Kanonen hatten mehrere Stunden lang Tod und Verderben gespien. Ney, der Tapferste der Tapferen, Fürst von der Moskwa von nun an, nahm in glänzendem Reiterangriff, bei dem sich die säch- Marschall Ney.
lisch e Kavallerie
besonders auszeichnete, die hartnäckig verteidigten Boro-dinoschanzen und entschied den Sieg. 28 000 Franzosen und 52 000 Russen waren gefallen, die Leichen zu begraben, war keine Zeit. Am 14. September zog Napoleon in Moskau ein. Aber was für ein Einzug! Napoleons Grenadiere waren in alle Hauptstädte Europas siegreich einmarschiert, umjubelt oder umbrandet von der Wut J>er Besiegten. Dies war unheimliche Stille. Einer der Soldaten erzählt: ,,Ohne Widerstand zogen wir in Moskau ein. Aber welch ein Einzug war das! Es kam
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tert, denn, die Engländer waren unbestritten Herren des Mittelmeeres, und Alexandria blieb dauernd blockiert.
„Seitdem ich den Orient besucht, hat mich namentlich Rousseau angewidert; der Wilde ist ein Hirab," meinte Napoleon. Das ist schließlich seine Ansicht von der Menschheit geworden. Wie einen Hund behandelte er denn auch den Orientalen. Heute schmeichelte er ihm, verließ ihm den Schutz seines Glaubens und redete ihm von Freiheit. Aber am anderen Tage hieß es: „Tie Türken sind nur durch die größte Strenge zu leiten. Täglich lasse ich fünf bis sechs Köpfe in den Straßen Kairos abschlagen. Bis jetzt haben wir sie schonen müssen, um den Ruf des Schreckens, der uus voranging, zu zerstören; heute im Gegenteil muß mau den Torr annehmen, der sich gehört, damit diese Völker gehorchen, und gehorchen heißt für sie fürchten." Aber trotz der gelegentlichen Aufstände gab es in Ägypten schließlich nur noch einen Feind zu besiegen, einen Feind, gegen den alle Feldherrenkunst und alle Menschenverachtung ohnmächtig ist; das war, seit jeder Soldat wußte, was Abukir für ihn. bedeutete, schlaffe Mutlosigkeit und verzehrendes Heimweh nach dem schönen Frankreich, wohin zurückzukehren doch alle Hoffnung verschwunden war. Napoleon beschloß, nach Syrien zu marschieren. Zwar er selbst schrieb an Kleber: „Wenn die Engländer fortfahren, uus das Mittelmeer zu sperren, fo werden sie uns vielleicht dazu bringen, größere Taten auszuführen, als es ursprünglich in unserer Absicht lag." Das war doch eitel Prahlerei. Ter Marsch nach Syrien war nur ein Kriegszug gegeu das Heimweh; beschäftigt sollte der Soldat werden, neuer Ruhm, immer neuer Ruhm sollte ihn auf andere Gedanken bringen. Jaffa wurde erobert, und die 3000 Gefangenen, die dort nach todesmutigem Widerstände die Waffen gestreckt hatten, wurden am Ufer erschossen. Geschah das, weil man die Gefangenen nicht ernähren konnte? Wollte Napoleon den Schrecken in großem Stile verbreiten? Genug, nur sein Gegner, Djezzar Pascha, führte den Beinamen „der Schlächter!" Am 18. März erreichte Napoleon St. Jean d'acre, aber der Sturm mißlang vollständig. Ein ehemaliger Mitschüler des Korsen von der
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Extrahierte Ortsnamen: Alexandria Frankreich Syrien Syrien Jaffa
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Adjutant fällt an seiner Seite, zwei Generale werden neben ihm verwundet. Er muß zurück, wenn er sich uicht will gefangen nehmen lassen. Die Verwirrung drängt ihn vom Damm in das sumpfige Gelände, in dem er versinkt. Bis auf fünfzig Schritt sind die Österreicher herangekommen, da retten ihn seine Grenadiere. Aber wenn auch der Angriff des ersten Tages gescheitert war, Napoleon verlangte von seinen ermatteten Soldaten auch am zweiten und dritten Tage den Sturm und durfte ihn verlangen. Eine List brachte den Erfolg. Eine Handvoll Reiter, sämtliche Trompeter der französischen Reiterei, erschienen im Rücken des Feindes und huben ein großes Blasen an. Da sie sich umgangen glaubten, zogen sich die Österreicher .zurück. Noch ein vierter Entsatzversuch scheiterte, da war Mantuas Schicksal besiegelt. „Das Glück ist ein Weib," prahlte Napoleon, „und je mehr es 'für mich tut, desto mehr will ich von ihm fordern." Dem Hunger, nicht den feindlichen Waffen erlag Mantua. Der Weg zum Herzen Österreichs war frei.
Napoleon ging ihn auf langem Alpenwege durch Friaul, Kärnten und Steiermark. Ein letztes Heer noch hatte Österreich seinem Feinde entgegenzustellen; Erzherzog Karl kommandierte es, von dem Napoleon in seiner brutalen Art sagte: „Er ist ein Dummkopf!" Der war 25 Jahre alt, Napoleon 27. Aber Napoleon bot von Klagenfnrt aus den Frieden an. Warum? „Weil ich Einundzwanzig spielte und daher lieber bei Zwanzig stehen blieb," sagte er. Jourdau und Moreau waren in Süddeutschland geschlagen, seine Flanke war ungedeckt. Als Oberbefehlshaber hatte der siegreiche General nur die Befugnis, einen kurzen Waffenstillstand einzugehen; in Leoben aber schloß er den Präliminarfrieden. Die Direktoren waren zwar entrüstet, Napoleon aber besaß die Macht; seine Regierung gehorchte ihm und schloß zu Campo Formio den Frieden, den ein erstes Mal Napoleon, der General, diktiert hatte. Mailand wurde an die neugegründete zisalpinische Republik, das linke Rheinufer au Frankreich abgetreten.
In ganz Frankreich wurde das Lob Napoleons ge-.
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Nach siebenwöchentlicher Waffenruhe ging Napoleon in der Nacht vom 4. zum 5. Juli ein zweites Mal von der Insel Lobau her über die Douau. Auch bei Wagram brachte der erste Tag die Entscheidung nicht; weil aber am zweiten Schlachttage den Österreichern die Unterstützung des Erzherzogs Johann ausblieb, zog sich Karl gegen 2 Uhr mittags mit seinem ganzen Heere in guter Ordnung zurück, was durch keine Verfolgung gestört wurde. Am 14. Oktober schloß Österreich in Schönbrunn den Frieden, der Salzburg und das Jnnoiertel an Bayern abtrat, adriatische Gebiete an Frankreich, polnische cm Warschau überließ, Tirol preisgab. Noch einmal hatte Napoleon gesiegt, noch einmal beugten sich ihm alle Staaten. 'Wo aber die Monarchien verzagen mußten, den Kamps gegen Napoleon fortzusetzen, da traten jetzt die Völker auf, die die Knechtschaft nicht länger ertragen wollten. In Schönbrunn versuchte ein Knabe, ein siebzehnjähriger Pfarrerssohn aus Norddeutschland, Friedrich Staps, den deutschen Landen durch den Mord die Freiheit wiederzugeben. Er wurde ergriffen und erschossen, aber der Kaiser war von diesem Attentate tief erschüttert. Heinrich von Kleist dichtete die Hermannsschlacht und predigte den Haß gegen den Unterdrücken
„Wir übten nach der Götter Lehre Uns durch viel Jahre im Verzeihn,
Doch endlich drückt des Joches Schwere,
Und lab geschüttelt will es sein."
In Spanien endlich war Wellesley immer noch und siegte bei Talavera. Nein, wenn Napoleons Thron gefestigt schien wie nie zuvor, er stand über dem Haß, der in Millionen Herzen brannte, er stand überall mitten in Feindesland, das in Schande und Not zum Bewußtsein seiner selbst erwacht war.
Aber noch stand er, und die Kleinheit kroch vor ihm im Staube, und die Feigheit beugte sich vor seiueu Stuseu. Auch die beginnende Opposition in Paris schwieg, Frankreich schmeichelte seinem Despoten. Das Institut schlug vor, dem Kaiser die Titel Augustus und Germanikns zu geben, aber Napoleon ließ ungnädig antworten: „Augustus
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achtete er zugleich unsäglich die Kraft, die er in den Nationen selbst entfesselt hatte. Der Herr und Übermensch ut ihm erhob sich zur stolzesten Nichtachtung der Idee, me in den Masseninstinkten lebendig ward. Ideologie war ihm die Sehre Kants, die den Menschen zu seiner Pflicht rief, Dummheit war ihm jegliche Begeisterung.
Da kam die Nemesis und schuf ihm den Untergang in
dieser Begeisterung. Der Sturm, den heldenzeitliche Empfindungen in dem Preußen des Jahres 1813, dem Preußen Fichtes und Schleiermachers erweckten, und der die Väter zum Kampfe für Herd und Familie, die Söhne zum Kampfe für Freiheit und Nation wach schüttelte, der
Sturm, der die verachteten Seelen der Kleinen und
schwachen zu wiberstaubsloseu Taten kräftigte, berselße Sturm fegte ihn hinweg, der ihn hatte brauchen wollen in seiner Hand, die boch die Hand nur eines Menschen war. Das erhebt die Geschichte zur Größe einer feierlichen Dichtung, daß niemals der Zufall es ist, der die Wunber der Welt werben läßt, daß jebes Geschehen und jebes Tun in sich sein Urteil trägt, daß alle Schulb auf Erben sich rächt.
Das Volk in Preußen hatte sich gegen seinen Unterbrücker erhoben.
„Es ist kein Krieg, von dem die Kronen wissen:
Es ist ein Kreuzzug, §' ist ein Heilger Krieg!"
Die ersten Schlachten waren noch einmal für den siegreich, der ba behauptete: „Der liebe Gott ist immer mit den großen Bataillonen." Aber bei Großgörschen hatte er getobt: „Die Tiere haben etwas gelernt!" und bei Bautzen stampfte er den Boben mit feinem Fuße: „Was ? Kein Ergebnis, feine Trophäe, keine Gefangenen nach einer solchen Schlächterei?" Diesmal war er boch von vornherein nicht stark und gerüstet genug, den Gegner aus eilten Schlag zu vernichten. So bot er den Wasfen-stillstanb an in einem Augenblick vielleicht, wo eine kräftige Fortsetzung des Krieges, ein britter Sieg bte Koalition seiner Feinde zerrissen hätte. Aber biesmal bürste er von feinen Truppen nicht das äußerste verlangen, es war das letzte Heer, das Frankreich ihm zur Verfügung
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Herbstfeldzug des Jahres 1813 begann, aber der kühnste Feldherr der Zeit wußte, daß er mit seiner letzten Armee kämpfte, die er als seine letzte schonen mußte. Von all den vielen Feldzügen, die der Meister der Kriegskunst geführt hatte, waren alle nur darauf angelegt, den Feind zu vernichten, wo er ihn träfe; dieser letzte und für sein Schicksal entscheidende Waffengang war darauf gerichtet, die Elblinie und Dresden zu behaupten und die rückwärtigen Verbindungen mit Frankreich zu sichern. Dagegen hatten seine Feinde von ihm gelernt. Den Gegner fassen und vernichten war seine und nun ihre Kunst des Krieges. Drei Armeen hatten die Alliierten aufgestellt. Der Ruhm, die entscheidende Tat des Krieges ausgeführt zu haben, gebührt der kleinsten dieser drei, der schlesischen Armee, in der'der preußische Geist zu Hause war. Als der eiserne Mann von Tauroggen bei Wartenburg den Elbübergaug erzwungen hatte, war für Napoleon der Feldzug verloren, denn er war von Dresden und der Elbe abgedrängt. Aber er durfte es ja nicht zugeben, daß er verloren hatte, wenn er nicht verloren sein wollte. So mußte denn in Leipzigs Ebene drei Tage lang die Völkerschlacht toben, um ihn über den Rhein zurückzuwerfen und die deutschen Lande endlich wieder freizumachen von ihren französischen Henkern. Der Feldzug von 1814 war wieder nur ein Krieg, den Frankreich allein kämpfte ohne alle seine Verbündeten. Deutschland, die Rheinbundstaaten waren frei, Sonlt war über die Pyrenäen zurückgeworfen, Bernadotte war in Dänemark eingezogen, Bülow rief Holland zur Selbständigkeit zurück. Binnen drei Monaten nach Leipzig war Napoleon von allen seinen Bundesgenossen verlassen, so wenig fest war seine Herrschaft gewesen oder so künstlich begründet. In Italien blieb Eugen Beauharnais treu, aber Murat fiel ab vom kaiserlichen Schwager, von dem das Glück sich gewendet hatte. Frankreich und Paris, das Volk und das Heer, sie waren des Krieges satt, sie wollten Frieden und nur Frieden; aber als die Verbündeten Frankreichs geheiligten Boden betraten, stand dennoch ganz Frankreich hinter seinem Kaiser. „Es handelt sich nicht mehr um Bonaparte. Man ist in unser Land
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Bernadotte Bülow Napoleon Eugen_Beauharnais Eugen
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angekommen und sofort gelandet, während Brneys mit Linienschiffen und Fregatten in der Bucht oon Abukir ankerte. Kleber erstürmte die Stadt, von der aus Napoleon in einer Proklamation die Bevölkerung Ägyptens anredete: „Auch wir sind wahre Muselmänner. Sind wir es nicht gewesen, die das Papsttum vernichtet haben, welches dem Islam den Krieg erklärt hatte? Sind wir es nicht gewesen, Me den Ritterorden auf Malta aufgehoben, weil diese Toren glaubten, Gott wolle, daß sie gegen die Bekenner des Islam Krieg führen sollten?" Das Mameluckenheer war leicht zu besiegen. Seine Kriegskunst bestand nur in tollkühnen, aber regellosen Reiterangriffen, gegen die Napoleon feine Truppen in Vierecken aufmarschieren ließ. Auf reichgeschmückten Schlachtrossen, die sie mit wunderbarer Geschicklichkeit meisterten, unter wildem Kriegsgeschrei stürmten die Reiter heran. Musketen- und Kartätschenfeuer mähte sie nieder, bis die erschöpft Zurückweichenden vom französischen Gegenangriff in die Wüste zurückgeworfen wurden. So siegte Napoleon bei den Pyramiden in einer Stunde, die ihn 30 Tote kostete, während die Mamelucken deren 2000 zurückließen.
Ägypten war erobert, aber am Frühnachmittag des 1. August hatte auch Nelson endlich die französische Flotte gesichtet. Er erkannte sofort den Fehler der französischen Ankerplätze, die eine Fahrrinne zwischen sich und der Küste freigelassen hatten. Der „Goliath" fährt zuerst zwischen die französische Flotte und die Küste, vier andere Schiffe folgen, während Nelson mit fünf Schiffen die Außenseite der Franzosen angreift. Um Sonnenuntergang gibt der „Goliath" die erste Breitseite. Brueys wirb von einer Kanonenkugel getötet, um 10 Uhr fliegt der „Orient" in die Luft und zerreißt das Duukel der Nacht. Um drei Uhr morgens verstummt wohl für ein paar Stunden das Feuer, wird aber bei Anbruch des zweiten Augusttages wieder eröffnet. Am dritten Morgen ergibt sich das letzte französische Schiff. Von dreizehn Linienschiffen waren neun erobert, zwei vernichtet, zwei entflohen. Was fruchteten jetzt noch französische Erfolge, was Siege und Ruhmeslorbeeren? Das Unternehmen war ant Anfange gefchei-
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleon Napoleon August Nelson Brueys