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1. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 133

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Unser Kaiser im Felde und bei den Verwundeten. Des Kaisers Gebet. platz vorüber, auf dem man den jüngst eingestellten Rekruten die Grund-geheimnisse der Kriegskunst beibrachte. Der Kaiser winkte hinüber und rief: „Gebt mal acht, Jungens! Eben erhalte ich die Nachricht, daß wir die Englänber bei Maubeuge (spr. Moböhsch) grünblich verhauen haben. Nun freut euch und fctb fleißig, bamit ihr euren Kameraben im gelbe recht balb zur Seite stehen könnt." Ein begeistertes Hurra war bte Antwort auf btefe frohe Kunbe. Nun aber wanbte sich der Kaiser an sein Gefolge und sagte lächelnb: „Na, wenn das unser Generalquartiermeister erfährt, daß ich aus der Schule geplaubert habe!" Eines Morgens stanb der Kaiser unerwartet vor einem Wachtposten und fragte den Soldaten, ob er auch schon seine Morgenandacht gehalten hätte. Als er zur Antwort gab, daß er dazu noch nicht gekommen sei, zog der Kaiser seine Bibel aus der Tasche und las ihm einen Psalm vor. Diese Stunde wird dem Krieger sicher unvergeßlich bleiben. Ein anderes Mal schrieb ein Jäger seinen Eltern eine Karte. Als der Kaiser nahte, wollte er sie schnell einstecken. Doch der Kaiser hatte es bemerkt, nahm die Postkarte und schrieb barauf einen Gruß und die schönen Worte: „Ruhig abwarten und auf Gott vertrauen! Wilhelm Ii. R." Dieser kleine Vorfall zeigt wieder die wahre Herzensfrömmigkeit unseres Kaisers. Tiefbewegt ist der edle Herrscher immer, wenn er ein Schlachtfeld besucht. Dann treten ihm die Tränen in die Augen, und er faltet diehände zum stillen Gebet. Häufig kniet er auch neben einem Sterbenden nieder und tröstet ihn oder erfüllt seinen letzten Wunsch. Auch bte verwunbeten Krieger vergißt der Kaiser nicht. Er besucht ebenso treu wie seine Gemahlin bte Lazarette und erfreut bte Verwunbeten durch ein Blümchen, eine Postkarte mit feiner Unterschrift ober ein ähnliches kleines Anbenken. Einst besuchte er das Lazarett in Ems. Dort lag ein junger beutfcher Solbat, Wilhelm Markert, der in einem größeren Gefecht am rechten Arm verletzt worben war. An beut Sonnabenb, an dem Kaiser Wilhelm in Bab Ems weilte und bte Verwunbeten besuchte, würde der Helb operiert. Als er aus der Betäubung erwachte, stanb der Kaiser plötzlich neben dem Operationstisch und rebete den jungen Krieger freunbltch an. Den Anlaß hierzu hatte der Verwunbete selbst gegeben. Noch halb in der Betäubung, hatte er den Kaiser hochleben lassen, den er dann, zu vollem Bewußtsein gekommen, völlig unerwartet neben sich sah. Der Kaiser streichelte ihm bte Wangen und bcn Kops und wünschte ihm gute Besserung. Gustav Schlipköter, „Fürs teure Vaterland." Verlag Friedr. Durchard. Elberfeld:Sonnborn. 77. Des Kaisers Gebet. (Nach einer wahren Begebenheit im Weltkriege.) 1. Der Femb hat gut getroffen. Er traf ins beutfehe Herz; der Helb auf Mut’gem Plane blickt sterbenb himmelwärts.

2. Der Weltkrieg 1914/15 in der Volksschule - S. 62

1915 - Paderborn : Schöningh
— 62 — Felde stehen, von Dehmel, Ganghofer, von Löns, der den Tod fürs Vaterland starb. — Da lebt Körner wieder auf und Arndt und Schenkendorf und Rückert. Wer wollte der Jugend jetzt Körners „Aufruf" vorenthalten oder „Letzter Trost", „Lützows wilde Jagd", „Gebet während der Schlacht". „Schwertlied", „Abschied vom Lebeu" und das eine oder andere nicht zum Vortrag odei für die Gesangstunde auswendig lernen lassen? Ich möchte auch erinnern an Arndts „Der Gott, der Eisen wachsen liefe", „Gebet bei der Wehrhaft-machung eines deutschen Jünglings", an seinen „Fahnenschwur", „Des Deutschen Vaterland", „Wer ist ein Mann?", „Das Lied vom Feldmarschall", an ^chenkendorfs „Freiheit", „Soldaten-Morgenlied", „Frühlingsgruß an do-b Vaterland , an Schillers „5heitetlied" und R ü cf e r t s Sonett: „Wir schlingen unsre Händ' in einen Knoten". Auch die Sieb ertexte der beliebtesten patriotischen Lieder: Nationalhymne, Die Wacht am Rhein, Deutschland über alles, O Deutschland hoch in Ehren, Ich hatt’ einen Kameraden, Morgenrot, Es geht bei gedämpfter Trommel Klang, sollen in der deutschen Stunde erklärt und alle Strophen gelernt werden. Es ist eine trostlose Sache, wenn den kleinen und großen Gängern schon nach der 1. oder 2. Strophe der Text ausgeht. Beispiele zur Satzlehre holen die Kinder von selbst aus den Kriegserlebnissen. — Unser Wortschatz erfuhr durch den Krieg eine schon längst wünschenswerte Reinigung von Fremdwörtern, an der wir uns vernünftigerweise beteiligen müssen. Anderseits ist aber auch ein großer Zuwachs an Fremdwörtern ou verzeichnen. Ich denke da hauptsächlich an die vielen militärischen Bezeichnungen. Diese werden in der Rechtschreib stunde besprochen, in der Schönschreibstunde geübt und in Diktaten verwendet. Dem Aufsatzunterricht fallen die Themen förmlich wie reife Äpfel in den ^choß. Da ist die Wahl oft schwer. Zur Abwechslung mag man auch mal bert Kinbern eine Anzahl Themen wahlweise überlassen. 3. Geschichte. Die Geschichtsstunbe, benke ich, ist hauptsächlich für die jetzigen Erlebnisse freizuhalten. Das hinbert nicht, daß man gelegentlich Vergleiche zieht; so zwischen biesem Weltkrieg und bein Kriege von 1870 ober den Befreiungskriegen. — Friedrich Wilhelm der Große Kurfürst als Begriinber des stehen* den Heeres, Friedrich I. als Begründer des Königreichs Preußen, Friedrich Ii. als Begründer der Großmacht desselben, Wilhelm I. als Einiger der deutschen Staaten mögen vergleichsweise herangezogen werden. — Das schöne Kaiserwort: „Noch nie ward Deutschland überwunden, wenn es einig war", kann aus der Geschichte illustriert werden. Auch ist auf die Beteiligung des ganzen Kaiserhauses am Kriege nachdrücklich hinzuweisen. Wie in Friedens-, so ist auch in Kriegszeiten die Kaiserfamilie vorbildlich für alle deutschen Familien. 4. Erdkunde. Es unterliegt keinem Zweifel, daß hier die Kriegsschauplätze die genaueste Beachtung erfordern. Bei den meisten Kindern werden wir da auf ungeteiltes Interesse stoßen.

3. Kriegserzählungen für die Kleinen - S. 3

1915 - Wittlich [u.a.] : Fischer
1. Das Deutsche Reich und seine Bewohner. Die Leute, die hier wohnen, sprechen deutsch. Sie sind Deutsche. Auch die übrigen Bewohner in unserm Bezirke sind deutsch. Es gibt sehr viele Deutsche. Die Deutschen bilden ein großes Volk. Das Land, in dem die meisten Deutschen wohnen, heißt Deutschland oder das Deutsche Reich. Es zählt etwa 68 Millionen Einwohner. An seiner Spitze steht der Kaiser Wilhelm Ii. Auch in andern Ländern wohnen viele Deutsche. 2. Deutschlands wichtigste Nachbarländer. An den Grenzen des Deutschen Reiches liegen andere Länder. Im Osten ist das sehr große Rußland, in dem die Russen wohnen. Sie haben auch einen Kaiser. Er heißt Nikolaus. Im Südosten liegt Österreich. Auch in diesem Lande wohnen viele Deutsche. Sein alter Kaiser Franz Joseph ist ein guter Freund von unserm Kaiser. 9m Westen ist Frankreich unser größtes Nachbarland. Darin wohnen die Franzosen. Es hat keinen Kaiser und keinen König. Ein Mann aus dem Volke steht an der Spitze des Landes. Ein solches Land bildet eine Republik. Kleinere Grenzländer sind Luxemburg, Belgien und Holland. Die beiden letztem stoßen ans Meer. In diesem liegt England, das aus zwei großen und vielen kleinen Snscln besteht. Es ist nicht weit von Frankreich entfernt. England hat einen König. Er heißt Georg und ist ein Vetter unsers Kaisers. 3. Was Krieg ist. Nachbarn sollen sich gut vertragen. Das ist aber nicht immer der Fall. Es kommt auch vor, daß sie in Streit geraten. Sie können sich dann nicht mehr leiden und beschimpfen sich wohl gar. Dann kann es geschehen, daß

4. Teil 1 - S. 36

1915 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
36 Dritter Abschnitt. nichts an. Da drohte der Russenkaiser mit dem Krieg. And nun wandte sich Kais er Franz Joseph an unseren deutschen Kaiser Wilhelm Ii. Die beiden hatten schon lange ein Bündnis. Da hatten sie sich versprochen, sie wollten sich immer gegenseitig beistehen, wenn einer von ihnen mit Rußland oder Frankreich in Streit käme. Darum hat Kaiser Wilhelm Ii. erst versucht, ob der russische Kaiser nicht Frieden halten wollte. Er hat ihm versprochen, dafür zu sorgen, daß den Serben weiter nichts Böses geschehen sollte. Sie sollten nur die österreichischen Richter mit untersuchen lassen, damit auch wirklich die Schuldigen bestraft würden. Aber sonst sollte der König von Serbien ganz wie immer über sein Volk herrschen. Da hat denn der russische Kaiser so getan, als wolle er sich von unserem Kaiser gut zureden lassen. And er hat unserem Kaiser das Ehrenwort gegeben, er wollte mit dem Vorbereiten eines Krieges warten, bis der Kaiser Wilhelm versucht hätte, den Frieden zu erhalten. Das hat er mit Ehrenwort versprochen. Aber dabei hat er schon den Krieg vorbereitet und hat heimlich viele Soldaten an die Grenze gegen Österreich geschickt, um die Österreicher zu überfallen. Wie das unser Kaiser gemerkt hat, da hat er ihn ermahnt, er solle das lassen. Darauf hat der russische Kaiser wieder so getan, als wisse er nichts von Kriegsvorbereitungen. Da hat denn Kaiser Wilhelm gemerkt, daß der Russenkaiser gerade wie der Serbenkönig ein Lügner war, und daß sie alle über Deutschland und Österreich-Ungarn herfallen wollten. Darum mußte er schnell seine Soldaten zusammenrufen und gegen die Feinde in den Krieg ziehen. Die Feinde aber, das waren die ganzen Verbündeten aus dem Dreiverband, den der Engländerrönig Eduard Vii. gegründet hatte: England, Frankreich und Rußland. So brach der Weltkrieg aus. Diese Skizze ist von den Schülern öfters im Left oder an der Tafel aus der Land zu zeichnen. Skizze 3.

5. Teil 1 - S. 28

1915 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
28 Dritter Abschnitt. 3(1/ das ist die Donau-Tiefebene. Da fließt die große mächtige Donau mit vielen großen Nebenflüssen. Das sind alles Ströme, die sind so breit, wie ein ganzes Dorf lang ist (Namen nennen)! Da könnt ihr euch denken, wozu diese mächtigen Ströme gut sind! Sch.: Zum Schiffahren. Ja, da fahren große Schiffe drauf und bringen die Waren aus einer Stadt in die andere. Da wäre es sehr ärgerlich, wenn immer Landesgrenzen dazwischen kämen. Dann ist da noch eine kleinere Ebene, die hängt an der Donautiefebene noch mit dran. Das ist: Sch.: Böhmen. Ja, die beiden Ebenen sind durch keine großen Gebirge geschieden, da geht auch der Verkehr viel hin und her. And rings um die Ebenen, da kommen dann erst Bergländer, von denen aus die Leute zum Einkaufen und Äandeln auch in die großen Ebenen herunterfahren. And dann kommen die hohen Gebirgskämme. Über die ist schwer reisen. Da ist wenig Verkehr. And da stören die Landesgrenzen nicht. And so ist es sehr vernünftig, daß dies Land auch wirklich einen großen Staat bildet, wenn auch allerlei verschiedene Völker darin zusammen wohnen. Die müssen eben lernen, sich schön vertragen und müssen nicht denken, es wäre besser, sie gehörten mit ihren Volksgenossen zusammen. Das geht eben da nicht, sonst würde viel weniger Äandel und Verkehr sein, da wäre weniger Arbeit und Verdienst, da würden sie alle zusammen viel ärmer und schlechter leben müssen. And vor allem hätten dann all die kleinen Staaten keine guten Grenzen und könnten sich leicht gegenseitig ins Land fallen. And da würde gewiß statt des bißchen Zank um die Sprache, der jetzt manchmal ist, in Einem fort Krieg sein. Frieden ist aber das höchste Gut für ein Volk. Darum ist es vor allem gut, daß alle die Völker der Donautiefebene und ihrer Bergvorländer zu einem Staate gehören, zu Österreich-Angarn. Die Leute, die in Österreich-Angarn selber wohnen, die merken wohl auch, daß das gut ist. And wenn sich auch die Tschechen und die Deutschen, oder die Magyaren und die Rumänen einmal ordentlich untereinander zanken, ihr gemeinsames Vaterland, Ästerreich-Angarn, haben sie darum doch sehr lieb. Einen alten Kaiser haben sie, den Franz Joseph, der ist noch unseres alten Kaisers Wilhelm I. guter Freund gewesen und regiert das große Land schon über fünfzig Jahre.

6. Teil 1 - S. 33

1915 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
Österreich-Ungarn und die Balkanfrage. 33 treiben und dazu Briefe schreiben oder reisen, können sie mit einer deutschen Staatssprache leicht überall durchkommen. Aber magyarisch können im Ausland nur sehr wenig Leute reden. Darum ist es auch nötig, daß Deutsch Staatssprache in Österreich-Angam ist und immer mehr noch wird. Im Leer soll sie heute schon von Rechts wegen gelten auch in ganz Angarn. Nun merkt ihr schon, was uns Deutsche österreich-Angarn angeht. Ein großer schöner Teil des Landes hier im Osten wird ganz von Deutschen bewohnt, im anderen Lande wohnen überall zerstreut auch viele Deutsche, der Kaiser ist ein Deutscher, die Staatssprache ist Deutsch. Da müssen wir Deutschen nur zusehen, daß wir immer recht eng mit dsterreich--ilngctrn verbündet bleiben. And ihr habt ja auch gesehen, wie der englische König Eduard Vii. alle europäischen Völker gegen uns aufgehetzt hat, daß wir schon gar keinen Freund mehr hatten. Da haben wir nur mit österreich-Angarn zusammengehalten. And gegen uns beide ist die ganze Welt angerannt. Aber Gott der Äerr hat nicht zugelassen, daß sie uns unterkriegten. Da haben auch die anderen Völker in Ästerreich-Angarn und die Deutschen sich lieben gelernt, wie sie zusammen kämpfen mußten. And die Magyaren haben, wenn einer unseren Kaiser Wilhelm Ii. oder den Generalfeldmarschall Äindenburg nannte, immer laut „Eljen! Eljeni" gerufen; das ist magyarisch und heißt auf deutsch: „Loch! Loch!" Das freut uns aber sehr, daß auch die Magyaren, die ein sehr tapferes Volk und kühne Reiter sind, unseren Kaiser so lieben. Wir haben aber ihren lieben alten Kaiser Franz Joseph auch sehr lieb, schon weil er unseres alten Kaisers Wilhelm guter und treuer Freund gewesen ist. Daß aber Deutschland und Österreich-Angarn so treu zusammen hielten, schon vor dem großen Kriege, das paßte nun wieder dem Russenkaiser gar nicht. Denn dann war es für ihn ja viel schwerer, die Österreicher anzugreifen. Da hat er sich hinter die schlimmster: von den Allslawenleuten gesteckt. Das waren, wie ihr schon wißt, die Serben. Als die Balkanvölkcr sich von der Türkenherrschaft befreit hatten, da haben die Russen den Serben geholfen, viel Land zu kriegen. Dafür waren ihnen die Serben recht dankbar und waren dafür recht wilde Panslawisten, redeten ihren Volksgenossen recht eifrig zu, für den allslawischen Staat und gegen Österreich-Angam zu kämpfen. Nun leben ja aber % aller Serben in österreich-Angarn. Rauh: Der Weltkrieg in ver Volksschule. 3

7. Teil 1 - S. 10

1915 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
10 Zweiter Abschnitt. Sch.: Zeder muß zwei Jahr dienen. Das nennt man: Sch.: Die allgemeine Dienstpflicht. So etwas paßt den vornehmen Herren Engländern nicht. Dazu sind sie viel zu bequem und weichlich geworden in ihrem vielen Reich-tum. Die Franzosen und Russen und alle anderen Völker in Europa haben auch die allgemeine Dienstpflicht wie wir. Bloß die Engländer mögen das nicht. Die machen es noch immer so, wie es bei uns unter dem großen Kurfürsten oder Friedrich Wilhelm I. war. Was hatten die doch für Soldaten? Sch.: Söldner. Die gingen ins Leer, um sich Geld zu verdienen. Solche Söldner hat auch England. Und da können sie natürlich nicht so sehr viele haben. Die bleiben doch sehr viele Jahre beim Leer, zwanzig vielleicht. Wenn also zuviele dahin gingen, so wären ja nicht mehr genug Leute in den Fabriken und den Kaufmannsstuben. Deshalb haben sie nur ein recht kleines Leer. And damit hätten sie auch gar nicht gegen uns Krieg führen können. So dachten sie, es ist besser, wir hetzen die anderen Völker gegen Deutschland, daß' die es besiegen und verwüsten. Und wer hat das nun besorgt? Sch.: König Eduard Vii. Der gründete den Dreiverband mit Frankreich und Rußland. Nun müssen wir uns bloß wundern, daß die andern sich so haben aufhetzen lassen. Aber bei dem einen von den beiden könnt ihr euch schon den Grund denken. Sch.: Frankreich. Das war unser Erbfeind. Mit Frankreich haben wir schon viele Kriege geführt. Sch.: 1870. 1813. Die Franzosen sind nämlich ein sehr tapferes Soldatenvolk. Die wollen immer gern, daß alle Leute ihre Tapferkeit und ihre großen Siege bewundern sollen. And das ist ihnen in früheren Jahrhunderten auch immer gelungen. Sie haben nie lange gefragt, warum sie Krieg führen sollten, sondern haben, wenn sie irgendwie eine Gelegenheit zum Raufen sahen, einfach zugegriffen. Wißt ihr, das gibt so manche Jungs, die können garnicht zusehen, wenn zwei etwa miteinander um etwas streiten, da kommen sie gleich und mischen sich rein und machen ein großes Geschrei und Geschimpf, fangen an zu stoßen und zu hauen, und da ist gleich die schönste Rauferei im Gange. And dann haben

8. Der Weltkrieg im Unterricht - S. 76

1916 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
76 Ii. Praxis. Vergegenwärtigt man sich das alles, so ist es, als öffneten sich einen: die Augen; man blickt in die Enge der Poststuben, die Weite der Sammel- räume, in das emsige Treiben der Bahnhofshallen hinein. Eine Welt, von der man sich kaum je Rechenschaft abgelegt hat, und die groß ist. Es ist die Arbeit in ihrer gesteigerten Kraftentfaltung, die ihr das ver- leiht, was moderne Menschen als groß bezeichnen. Der Flug des hohenzollernaars. 1. Der Große Kurfürst macht Brandenburg zu einer deutschen Großmacht. 2. Friedrich I. fügt den äußeren Glanz hinzu und wird König. 3. Friedrich Wilhelm I. spart, füllt die Staatskassen, schafft das preußische Heer und gründet Schulen: er bereitet das Werk seines Sohnes vor. 4. Friedrich Ii. erhebt Preußen zu einer europäischen Großmacht. 5. Friedrich Wilhelm Ii. läßt die Schöpfung Friedrichs des Großen verfallen. 6. Friedrich Iii. Preußens Fall und Erhebung. 7. Friedrich Wilhelm Iv. Deutschlands Sehnsucht nach Einheit. Die Ver- fassung. 8. Wilhelm I. Das wiedererstandene Deutsche Reich. 9. Wilhelm Ii. Das Deutsche Reich als Weltmacht. Diese Auszählung will mehr sein als das Inhaltsverzeichnis eines Geschichtslehrbuches. Die Kinder haben bei jedem Punkte diejenigen Tatsachen anzugeben, die den Aufstieg bezeichnen. lvie wird das Heer verpflegt? Große Mengen! Feldküche. Gulaschkanone. (Gehören zur Gesechts- bagage jeder Kompagnie und begleiten diese auf dem Marsche.) Kaffee, Tee, Suppe, Fleisch, Gemüse, Kartoffeln. Das Vieh wird lebend mitgeführt und an Ort und Stelle ge- schlachtet. (Kann schon nach 24 Stunden gekocht werden.) Konserven. Proviantämter. Fuhrparkkolonnen. Die eiserne Nation für den äußersten Notfall (250 g Eierzwieback, 200 g Fleischkonserven, 150 g Gemüsekonserven, 25 g Salz, 25 g Kaffee oder Tee). Der Munitionsnachschub. Munition? Ihr habt gehört, daß unsere Feinde unter dem Mangel an Munition empfindlich litten und große Anstrengungen machten, um die Lücken wieder auszufüllen. Lloyd George in England. Amerika als Lieferant unserer Feinde. Die Patronentaschen der Infanteristen. Patronenwagen. Vor dem Gefecht nimmt der Soldat soviel Patronen an sich wie er im Tornister und in den Taschen unterbringen kann. Munitionskolonnen. Sparsamkeit! Sicheres Zielen! Ruhe!

9. Zur Geschichte des Weltkrieges 1914/15 : ein Lese- u. Merkbüchlein. - S. 9

1915 - Wittlich : Fischer
— V — gen: eine Tochter des Königs Friedrich Wilhelm Iii. war die Gemahlin des Zaren Nikolans I. Während der Kriege von 1866 und 1870/71 blieb Rußland neutral, was Preußen und Deutschland gut zustatten kam. Kaiser Wilhelm I. ging 1872 mit den Herrschern von Rußland und Österreich das Dreikaiserbündnis ein (vgl. Nr. 2). Er suchte die Freundschaft mit Rußland nach Kräften zu pflegen und zu erhalten, was ihm auch gelang. Auf seinem Sterbebette legte er unserm Kaiser ans Herz, sich mit dem Kaiser von Rußland gutzustellen. Diesen Rat hat Kaiser Wilhelm Ii. gewissenhaft befolgt und bis 1914 Freundschaft mit dem Zaren gehalten. Wenn das Verhältnis sich inzwischen gänzlich geändert und verschlechtert hat, so ist unser Kaiser nicht schuld daran. Mit Bedauern hat er daher in seiner Thronrede am 4. August 1914 bekannt: „Mit aufrichtigem Leid sah ich eine von Deutschland treu bewahrte Freundschaft zerbrechen." 2. Gegensatz und Feindschaft zwischen Deutschland und Rußland, a) Erster Grund: Rußlands Absicht, sich auszudehnen. Das freundschaftliche Verhältnis zwischen Deutschland und Rußland erkaltete immer mehr; besonders war das seit dem Jahre 1878 der Fall. Diese bedauerliche Wendung ist zurückzuführen auf die Absicht Rußlands, die Grenzen seines ungeheuern Reiches, das insgesamt mehr als vierzigmal so groß wie Deutschland ist, immer weiter auszudehnen. Vor allem trachtete es nach der Verbindung mit dem Weltmeere. Es grenzt zwar im Norden an das Nördliche Eismeer und im Süden an das Schwarze Meer; aber da jenes für die Schiffahrt kaum in Frage kommt und dieses ein Binnenmeer ist, dessen Zugang sich in den Händen der Türken befindet, da ferner die deutsche Flotte die Ostsee beherrscht, so ist Rußland noch immer fast ganz vom Weltverkehr und Weltmarkt abgeschnitten. Am günstigsten wäre es sür das große Reich, wenn es die Straße von Konstantinopel und die Dardanellen besäße. Indem es danach strebt, ist es der Todfeind der Türkei, der auf nichts anderes ausgeht, als diese zu vernichten und sich auf der Balkanhalbinfel die Vorherrschaft zu sichern; dann könnte es ungehindert zum Mittel* ländischen Meere gelangen. Bei dieser Machtstellung Rußlands aber verlören die übrigen Balkanstaaten ihre Selbständigkeit und würden zu machtlosen Kleinstaaten, die ganz unter Rußlands

10. Realienbuch - S. 85

1918 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
86 I Oberst weigerte sich sogar, sein Heer durch diese Gegend zu führen, „wo weder Hund noch Katze, geschweige Menschen und Pferde sich aufhalten können." r. srieclricb Mlkelm der Große Kurfürst* 1640—1688. 1. Du Verhältnisse in Deutschland und Brandenburg bis ju seinem Regierungsantritt. Als Friedrich Wilhelm die Negierung antrat, wütete in Deutschland noch der Dreißigjährige Krieg. Immer noch lagen die Schweden im Lande. Auch die Berliner hatten furchtbar von ihnen zu leiden. Als die Feinde den letzten Taler von ihnen erpreßt hatten, kam ein schwedischer Ritt- meister und trieb ihnen noch das gesamte Vieh von der Weide weg. (1640.) Das ganze Land verarmte, und es entstand eine furchtbare Hungersnot. Das Fleisch der Katzen und Wölfe wurde ein Leckerbissen. Dazu wütete die Pest. Es gab Gegenden, z. B. im Havellande, wo meilenweit die Dörfer leer standen und ver- wüstet dalagen. Berlin hatte von 12000 nur noch 6000 Einwohner. In Freien- walde, das von seinen Bewohnern fast gänzlich verlassen war, wuchsen auf den Straßen die Bäume und Fliederbüsche so hoch,! daß man sich darin verstecken konnte. 2. Jugend. Friedrich Wilhelm wurde bald nach dem Ausbruche des Dreißigjährigen Krieges geboren. Als er 14 Jahre alt war, schickte ihn sein Vater auf die Hochschule zu Leyden. In Holland lernte er zugleich ein geord- netes Staatswesen kennen. In einem siebenzigjährigen Kampfe hatten die Niederländer dem mächtigen Spanien widerstanden und Freiheit und Glauben gerettet. Durch eine weise Negierung, gute Gesetze und durch Fleiß und Tüchtigkeit der Bürger war das Land zu Macht und Wohlstand gekommen. Jedes Fleckchen Erde wurde für Landwirtschaft und Viehzucht sorgfältig be- nutzt. Welthandel und Gewerbe blühten. Holländische Schiffe brachten Waren aus allen Erdteilen. Prinz Heinrich von Oranien führte den jungen Fürsten in die Kriegskunst ein. So wurde der vierjährige Aufenthalt für ihn von großem Nutzen. Als man ihn im Haag zu einem ausschweifenden Leben ver- führen wollte, sagte er: „Ich bin es meinen Eltern und meiner Ehre schuldig, Haag sogleich zu verlassen." Dann begab er sich zu dem Prinzen von Oranien, der im Felde stand. Dieser freute sich über den tugendhaften Jüngling und sprach: „Vetter, Eure Flucht beweist viel Heldenmut. Wer sich schon so früh selbst zu besiegen weiß, dem wird das Große stets gelingen." 3. Rettung des Landes vor völligem Untergänge. Als Friedrich Wilhelm die Negierung übernahm, war er fast vollständig machtlos in seinem Lande. Außer den Schweden bedrängten ihn noch die Kaiserlichen; denn die Osfiziere in seinen Festungen hatten nicht ihm, sondern dem Kaiser, als dem Verbündeten seines Vaters, den Eid der Treue geschworen. So kam es, daß einige derselben ihm geradezu den Gehorsam verweigerten. Das mußte anders werden, wollte er Herr im Lande sein. Er forderte deshalb, daß die Offiziere sich ihm durch einen Eid verpflichten sollten. Das tat jedoch nur der Komman- dant von Küstrin. Die übrigen Osfiziere verweigerten ihm den Eid. Da ent- ließ sie der Kurfürst, löste ihre Regimenter größtenteils auf und ließ fortan die Truppen in seinem Namen anwerben. Um seinem Lande die Kriegslasten zu erleichtern, schloß der Kurfürst einen Vertrag mit den Schweden. Doch behielten diese Pommern, das durch Erbschaft
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