Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Memorierstoff aus der vaterländischen Geschichte für katholische Volksschulen - S. 9

1892 - Düren : Solinus
— 9 — Ältere, Ludwig der Römer und Otto der Faule. Unter Ludwig dem Römer wurde die Mark zu einem Kurfürstentums erhoben. (1356.) Im Jahre 1373 kam das Kurfürstentum Brandenburg an das luxemburgische Haus. Die Regenten aus dein luxemburgischen Hause sind: Karl Iv., der für seinen unmündigen Sohn Wenzel regierte, und Sigismund, welcher das Kurfürstentum au feilte beiden Vettern Jobst und Prokop verpfändete. Unter all' diesen Regenten war das Land von unsäglichem Elend Betroffen. Zum Glück kam Brandenburg nun an das Hans Hohenzollern, welches eine Reihe trefflicher Fürsten lieferte. 173, 230. 5. Regeirteirtafel der Hohemoueru a. Kurfürsten: 1. Friedrich I. 2. Friedrich Ii. 3. Albrecht Achilles. 4. Johann Cieero. 5. Joachim r. (letzter kath. Hohenzoller). 6. Joachim Ii. (erster Protest. Hohenzoller). 7. Johann Georg. ' 8. Joachim Friedrich. 9. Johann Sigismund. 10. Georg Wilhelm. 11. Friedrich Wilhelm (der große Kurfürst). 12. Friedrich Iii. h. Könige. 1. Friedrich I. 2. Friedrich Wilhelm I. 3. Friedrich Ii. (der Große). 4. Friedrich Wilhelm Ii 5. Friedrich Wilhelm Iii. 6. Friedrich Wilhelm Iv. 7. Wilhelm I. 8. Friedrich Iii. 9. Wilhelm Ii. 231.

2. Memorierstoff aus der vaterländischen Geschichte für katholische Volksschulen - S. 16

1892 - Düren : Solinus
16 — gegen Friedrich schicken. (Friedrichs Bundesgenossen waren England, Braunschweig, Hessen und Golha. Diese schickte er gegen die Franzosen, und er selbst zog mit seinem Heere gegen die übrigen Feinde.) Friedrich hat auch in diesem Kriege viele glänzende Siege errungen. Die bedeutendsten waren bei Prag (1757), bei Roßbach (1757), bei Leutheu (1757) und bei Zorndorf (1758). Friedrich wurde aber auch mehrmals geschlagen, z. B. bei Min (1757), bei Hochkirch (1758) und bei Kunersdorf (1759). Er hätte ans die Dauer seinen Feinden nicht widerstehen können, weil ihrer zu viele waren. Da starb jedoch die russische Kaiserin Elisabeth, und ihr Nachfolger Peter Hi. schloß sogleich mit Friedrich Ii. Frieden und schickte ihm sogar Hilss-trnppen. Die Völker waren schließlich des Krieges müde, und ant 15. Februar 1763 wurde zu Hubertsburg Frieden geschlossen. Preußen behielt Schlesien und wurde als Großmacht anerkannt 236, 237. 13. Friedrich Wilhelm Ii. (1786—1797.) Friedrich der Große hatte keine Kinder; deshalb folgte ihm in der Regierung sein Neffe Friedrich Wilhelm Ii. In seiner Sorge für das Vaterland erreichte er zwar nicht seine großen Vorgänger; dennoch war auch seine Regierung dem Lande zum Segen. Er führte wesentliche Verbesserungen im Heerwesen ein und verbot die harten Strafen der Soldaten. Das unter Friedrich dem Großen ausgearbeitete neue Gesetzbuch wurde veröffentlicht. Am wohlthätigsten zeigte sich seine Sorge für deutsche Wissenschaft und Bilduug; dem Unterrichtswesen wendete er sein volles Interesse zu. Unter seiner Regierung brach in Frankreich die schreckliche Revolution aus (1789). Alle Ordnung wurde umgestoßen; Hunderttansende von Menschen wurden hingerichtet. Selbst der unschuldige König Ludwig Xvi. starb auf dem Blutgerüste und mit ihm seine Gemahlin und seine Schwester, lim ihre eigenen Länder vor einer Verbreitung der Revolution zu schützen und die Empörer zu bestrafen, schickten Preußen und Österreich ein Heer gegen Frankreich. Aber wegen Krankheit unter den Soldaten und Uneinigkeit der Führer mußte das Heer sich zurückziehen. Preußen schloß mit Frankreich Frieden zu Basel (1795) und mußte seine Länder

3. Memorierstoff aus der vaterländischen Geschichte für katholische Volksschulen - S. 22

1892 - Düren : Solinus
— 22 ______ Engländern (bei Waterloo am 18. Juni 1815) völlig geschlagen. Die Verbündeten hielten ihren zweiten Einzug in Paris (am 7. Juli 1815), und Napoleon wurde auf die Insel St. Helena verbannt, wo er auch starb. Nach Beseitigung Napoleons war endlich in Europa wieder Friede. Preußen erhielt die meisten seiner frühern Besitzungen zurück, außerdem eine große Länderstrecke am Rhein, fast die Halste der jetzigen Provinz Sachsen und noch andere Läuderstriche, so daß es sich bedeutend vergrößerte. Die deutschen Staaten vereinigten sich zu einem großen Staatenbnnde, welcher den Namen deutscher Bund erhielt, und Deutschland erfreute sich von jetzt ab einer langen Friedenszeit. M. 270. 271, 278. O. 216, 245, 246, 247. 19. Friedrich Wilhelm Iv. (1840—1861.) Er zeichnete sich aus durch feine Frömmigkeit und seine große Friedensliebe. Seine Freude sand er im Wohlthun. Ackerbau, Handel und Gewerbe wurden befördert und nahmen einen hohen Aufschwung. Knnst und Wissenschaft fanden au ihm einen warmen Freund und mächtigen Beförderer. Auch verdanken wir ihm die heutige Vollendung des Kölner Domes, der ein Meisterwerk der deutschen Baukunst ist. Als im Jahre 1848 in Frankreich wieder eine Revolution ausbrach, verbreitete diese sich auch über unserer Vaterland. Friedrich Wilhelm Iv. gab seinem Volke eine neue Verfassung und stellte so Ruhe und Ordnung wieder her. (Er berief zwei Kammern nach Berlin. Die erste Kammer wurde das Herrenhaus, die zweite das Abgeordnetenhaus genannt. Diese beiden Kammern stellten die Verfassung fest, welche der König beschwor (31. Januar 1850). Nach dieser Verfassung wurde Preußen eine konstitutionelle Monarchie. Zur Anlegung eines Kriegshafens kaufte er von Oldenburg den Jadebusen. Dieser Kriegshasen wurde im Jahre 1869 fertiggestellt und erhielt den Namen Wilhelmshafen.) Im Jahre 1857 befiel den König eine schwere Krankheit, und sein Bruder Wilhelm übernahm die Regierung als Prinzregent. Friedrich Wilhelm Iy. starb am 2. Januar 1861. Wahlspruch: „Ich und mein Hans wollen dem Herrn dienen." M. 274, 275, 276. O. 248.

4. Memorierstoff aus der vaterländischen Geschichte für katholische Volksschulen - S. 23

1892 - Düren : Solinus
— 23 - 20. Wilhelm 1. (1861—1888.) Ta Friedrich Wilhelm Iv. kinderlos war, so folgte ihm auf dem Throne sein Bruder Wilhelm I. In seiner Jugend hatte er die Trauer seiner königlichen Eltern und das tiefe Elend unseres Vaterlandes gesehen. Darum war er stets darauf bedacht, dem Vaterlande seine ganze Kraft zu widmen. Schon in den Befreiungskriegen zeigte er sich als deutschen Helden und erhielt wegen seines unerschrockenen Mutes das eiserne Kreuz. Nachdem er (am 2. Januar 1861) zur Regierung gelaugt, sorgte er für die Vermehrung und Ausbildung des .Heeres, und seinem rastlosen Streben danken wir die Großthaten in den Kriegen gegen Dänemark, Österreich und ganz besonders gegen Frankreich. Nach dem glorreichen Siege über die Franzosen wurde er (am 18. Januar 1871) zum Kaiser gekrönt, und seit dieser Zeit führt der König von Preußen den Titel: „Kaiser des deutschen Reiches." Wilhelm 1. stand nun sieggekrönt au der Spitze des mächtigen Deutschlands. Er hat die deutsche Einigkeit wieder hergestellt, Deutschlands Macht und Größe begründet. Sein Feldherrntalent und seine Regeutentugenden wurden von ganz Europa bewundert. Gestützt auf ein großes, wohlgeschultes Heer war er ein sicherer Hort des Friedens. Seinen Unterthanen war er ein gerechter, liebevoller Vater; ihr Wohl war feine Sorge bis zu seinem Tode. Wie Wilhelm 1. hat aber auch kein Hohenzollernfürst vor ihm die Liebe seiner Unterthanen genossen. Sein Andenken wird fortleben bis in die spätesten Zeiten. 21. Wilhelms I. Sorge fiiv die arbeitenden Klassen. Schon seit langer Zeit gab es in den europäischen Staaten Unzufriedene, denen Monarchie, Religion und Vaterlandsliebe ein Greuel sind, die durch ihre Lehre von der falschen Freiheit und Gleichheit den Thron zu untergraben und den Verfall des Staates vorzubereiten suchen. Als daun zu Anfang der siebziger Jahre eine große Geschäfts-stocknng eintrat, da wuchs deren Zahl in besorgniserregender Weise, und sie traten mit ihrer verderblichen Lehre kühn tu die Öffentlichkeit. Kaiser Wilhelm 1. erkannte die große Gefahr, welche seinem Volke

5. Memorierstoff aus der vaterländischen Geschichte für katholische Volksschulen - S. 24

1892 - Düren : Solinus
— 24 — drohte, und trat ihr entschieden entgegen. In dem Bewußtsein, daß die Religion die Grundbedingung alles wahren Glückes sei, war er bor allem darauf bedacht, daß dem Volke die Religion erhalten bleibe. Dann aber sorgte er auch in hervorragender Weise für das leibliche Wohl der niedern Stände, indem er eine Sozialreform anbahnte, wodurch der Arbeiter in gesunden wie in kranken Tagen Schutz finden sollte. Sein Streben zielte darauf, dem gesunden Arbeiter Arbeit, dem kranken Pflege, dem alten Versorgung zu verschaffen. xsnt xsahre 1883 wurde das Krankenkassen- und im Jahre 1884 das Hufallgefetz erlassen. Auch eiu Alters- und Jnvaliden-gesetz wurde vorbereitet, das aber erst unter unserm jetzigen Kaiser Wilhelm Ii. zustande kam. Unausgesetzt hat Kaiser Wilhelm f. in den letzten Jahren seines Lebens für das Wohl der arbeitenden Klassen ^orge getragen. Gerade den Arbeitern galten die denkwürdigen Worte, die er kurz vor seinem Hinscheiden sprach: „Ich habe keine Zeit, müde zu sein." Seine fürsorglichen Anordnungen werden dem Arbeiterstande auf viele Jahre zum Segen gereichen. 22. Kaiser Wilhelms Tod. Preußens und Dentfchlanbs Kronprinz weilte krank in dem milden Klima Italiens. Aller Blicke richteten sich bangend und hoffend nach St. Remo an der italienischen Meeresküste. Während man sich überall zu einer würdigen Feier des 92. Geburtsfestes des Kaisers Wilhelm rüstete, flog plötzlich die Trauerkunde durch das Land: „Der Kaiser ist krank!" llnb schon nach wenigen Tagen verbreitete sich die Schreckensbotschaft von dem Tode des Kaisers Wilhelm. Am 9. März 1888 l)cit er seine edle Seele ausgehaucht. Eiu thaten- und ruhmreiches Leben hatte seinen Abschluß gefunden; das beste und edelste Herz hatte zu schlagen aufgehört. Groß und allgemein war die Trauer, doppelt groß, weil der neue Kaiser Friedrich noch nicht von seiner schweren Krankheit genesen war. An dem Sarge des Kaisers Wilhelm weinte Deutschlaub über den Verlust seines geliebten Herrschers und trauerte Europa über den verlorenen Hort des Friedens. Fast alle Nationen nahmen Teil an der Trauer Deutschlands. In jeder deutscheu Brust

6. Memorierstoff aus der vaterländischen Geschichte für katholische Volksschulen - S. 28

1892 - Düren : Solinus
— 28 — 1. März 1871 hielten sie ihren Einzug in Paris. Am 2. März wurde ein vorläufiger Friede geschlossen, der daun am 10. Mai in Frankfurt am Main seine Bestätigung erhielt. Frankreich mußte Elsaß und eineu Teil von Lothringen abtreten und fünf Milliarden Franken Kriegskosten an Deutschland bezahlen. König Wilhelm war am 18. Januar 1871 vou den deutschen Fürsten zum Kaiserausgerufen worden. Der norddeutsche Bnnd wurde ausgehoben, und es entstand wieder ein einiges deutsches Reich. Deutschland ist aus diesem Kriege ruhmreich hervorgegangen. Die großartigen Ersolge danken wir zunächst unsern tapfern Kriegern. Sie sind aber mich das Werk der treuen und einsichtsvollen Räte des Königs Wilhelm, unter welchen sich Graf von Moltke und Fürst von Bismarck besonders auszeichneten. Der General-Feldmarschall von Moltke hatte den Plan entworfen, nach welchem die Feldherren ihre Heere zu den glänzendsten Siegen führten, und der Reichskanzler Fürst von Bismarck hat es verstanden, diese Siege zum Wohle des Vaterlandes auszunützen. Er legte dadurch den Grundstein, ans welchem die Einigkeit und Größe Deutschlands ausgebaut wurden. M. 280, 281, 282, 283, 284, 285. O. 252—262. 2 7. Friedrich Iii. (1888.) Friedrich Iii. wurde geboren am 18. Oktober 1831, dem Gedenktage der Schlacht bei Leipzig. Wie Kaiser Wilhelm die Liebe seiner Unterthanen in seltenem Maße genoß, so in gleicher Weise sein Sohn und Nachsolger auf dem Throne, Friedrich Iii. Er war der Liebling und der Stolz der deutscheu Nation. In den Kriegen gegen Österreich und Frankreich hat er seine tapfern Truppen zu vielen glänzenden Siegen geführt. Er wurde dadurch der Mitbegründer deutscher Einigkeit und Größe. In seinem kräftigen Mannesaller wurde sein Leben von einer schweren Krankheit bedroht. Während er in St. Reirto (an der tyrrhenischen Meeresküste) Genesung suchte, ereilte ihn plötzlich die Trauerbotschaft von dem Tode feines Vaters, des Kaisers Wilhelm. Als man ihm von der Heimreise abriet, erwiderte er: „Und wenn ich unterwegs sterben müßte, ich kehre zurück." Trotz seines schweren Leidens und der strengen Winterkälte begab er sich

7. Memorierstoff aus der vaterländischen Geschichte für katholische Volksschulen - S. 30

1892 - Düren : Solinus
— 30 — Zeigte sie stets Mut und Gottvertraueu. Bewunderungswürdig zeigte sich auch ihre Herzensgute. Wo Not und Elend zu lindern waren, ging sie mit gutem Beispiel voran. Nach den großen Überschwemmungen im Frühjahre 1888 besuchte sie selbst die verwüsteten Gegenden, um sich von der großen Not zu überzeugen, zu trösten und zu helfen. Liebe und Verehrung des deutschen Volkes sind ihr als bleibendes Andenken gesichert. 2i>. Wilhelm Ii. Wilhelm Ii. ist der älteste Sohn des verstorbenen Kaisers Friedrich und wurde geboren am 27. Januar 1859. Sein ganzes Leben bis zu seiner Thronbesteigung (15. Juni 1888) war eine ernste Vorbereitung ans seinen hohen Beruf. Deutschland betrachtet seinen Kaiser als einen echten Sproß des Hohenzollernstamines. Er ist der Sohn des edlen Kaisers Friedrich, der Enkel des großen Kaisers Wilhelm. Wilhelm Ii. vermählte sich am 27. Februar 1881 mit der Prinzessin Augusta Victoria von Schleswig-Holstein-Sonderbnrg-Angnstenburg, mit der er in sehr glücklicher Ehe lebt. Den Kaiser wie die Kaiserin schmücken sehr hohe Herzens- und Geistesgaben ; sie sind die würdigen Nachfolger ihrer großen Ahnen. Ihr ältester Sohn Wilhelm, unser jetziger Kronprinz, wurde geboren am 6. Mai 1882. Gleich nach seiner Thronbesteigung zog der Kaiser Wilhelm Ii. mit einer stattlichen Flotte nach Rußland, um seinem Volke den Frieden zu sichern. Von Rußland zurückgekehrt, begab er sich nach Österreich und Italien, um mit den Fürsten das Friedensbündnis zu befestigen. Dann unternahm er die Nordfahrt und besuchte die Könige von Dänemark und Schweden. Tie Hochzeit seiner Schwester, der Prinzessin Sophia, führte ihn nach Griechenland und der Türkei. Hierauf stattete er den Fürsten des deutschen Reiches seine Besuche ab, und darnach besuchte er die fürstlichen Hose von Holland, Belgien und England. Nachdem er seinem Volke den äußern Frieden gesichert, suchte er auch den innern Frieden und das Wohl seiner Unterthanen zu fördern. Ganz besonders nimmt sich der Kaiser des Arbeiterstandes an. Als im Mai des Jahres 1889 in den rheinisch-westfälischen Bergwerksbezirken ein großer Arbeiter-Ausstand ausbrach, empfing er eine Abordnung der Arbeiter und sagte ihnen in wohlwollenden Worten

8. Memorierstoff aus der vaterländischen Geschichte für katholische Volksschulen - S. 13

1892 - Düren : Solinus
— 13 — Vater ein wohlgeordnetes Land, ein kriegswichtiges Heer und einen Staatsschatz von 27 Millionen Mark. (Er sagt von der Regierung seines Vaters: „Dem arbeitsvollen Leben und der weisen Regierung dieses Fürsten verbaust Preußen die Große, die es in der Folge erlangt hat.") Zur Arbeit ftnb die Regenten erkoren. Wahlsprnch: „Der preußische Adler weicht der Sonne ui ch t." M. 247, 248. O. 234. 10. Friedrich Ii der Große (1740—1786.) Sein Vater wollte aus ihm einen tüchtigen Krieger bilden; deshalb mußte der junge Prinz schon als Knabe von acht Jahren mit dem Gewehr exerzieren und in Sturm und Wetter vor dem königlichen Schlosse Schilbwache stehen. Friedrich war kein Freunb des Militärwesens, liebte vielmehr Kunst und Wissenschaft. Hierbnrch zog er sich die ganze Abneigung seines Vaters zu und würde von ihm hart behandelt. Da beschloß er, zu seinem Oheime, dem Könige von England, zu entfliehen; er wurde aber aufgegriffen und vor ein Kriegsgericht gestellt. Friedrich wurde nach Küftrin ins Gefängnis abgeführt und mit der größten Strenge behandelt. Nach und nach söhnte sich jedoch der Vater mit dem Sohne wieder aus. Friedrich Ii. war kaum fünf Monate König, da starb der deutsche Kaiser Karl Vi., und seine Tochter Maria Theresia war seine Nachfolgerin auf dem Throne. Diese hatte das schöne Schlesien in Besitz. Friedrich glaubte, Schlesien gehöre dem Rechte nach zu Preußen. Er führte beshalb brei Kriege gegen Österreich, welche matt die schlesischen Kriege nennt. Durch diese Kriege kam Schlesien an Preußen und bitbet die jetzige Provinz Schlesien. Unter der Regierung Friebrichs Ii. würde auch die erste Teilung Polens vorgenommen (1772). Ein Teil von Polen kam an Preußen. Daburch würde der preußische Staat ein zusammeuhäugenbes Ganze, und Friedrich nannte sich jetzt König von Preußen. Friedrich Ii. war

9. Memorierstoff aus der vaterländischen Geschichte für katholische Volksschulen - S. 10

1892 - Düren : Solinus
— 10 — 6. Friedrich I. (1415—1440*) Der Burggraf Friedrich Vi. von Nürnberg aus dem Hause Hohen-zollern hatte dem Kaiser Sigismund wichtige Dienste geleistet und viel Geld vorgestreckt. Zum Lohne dasür übertrug ihm der Kaiser im Jahre 1415 das Kurfürstentum Brandenburg als erbliches Eigentum. Friedrich nannte sich von jetzt an Friedrich I., Kurfürst von Brandenburg. Er war ein weiser Regent, und die Unterthanen fühlten sich glücklich unter seinem milden Zepter. Leider wurde er durch Kriege in seinem wohlgemeinten Streben gestört. Die Gebietsteile, welche während des brandenbnrgischen Interregnums von Brandenburg geraubt worden waren, eroberte er wieder zurück. Ganz besonders war er darauf bedacht, dem Unwesen der Raubritter ein Ende zu machen. Er züchtigte die Räuber und zerstörte ihre Burgen. Der edle Fürst starb im Jahre 1440. Wahlspruch: „Wer aus Gott vertraut, deu verläßt er nicht." O. 230. Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst. (1640—1688.) Die ganze Jugendzeit Friedrich Wilhelms fällt in die Zeit des dreißigjährigen Krieges, der auch Brandenburg arg verwüstete. Überall herrschte fürchterliches Elend. Hunderte von Dörfern waren Schutthaufen. In manchen Städten gab es mehr leere als bewohnte Häuser; die Felder blieben unbestellt. Friedrich Wilhelm war ein ausgezeichneter Fürst. Auf alle Weise suchte er seinem erschöpften und verwüsteten Lande wieder aufzuhelfen. Aus Holland, der Schweiz und Frankreich ließ er Ansiedler kommen, legte Straßen und Kanäle au und führte das Postwesen ein. Auch gründete er eine kleine Flotte, welche große Fahrten unternahm und ait der Westküste Afrikas eine Kolonie gründete. Ganz besonbere Sorgfalt widmete er dem Heere, welches er die eiserne Hand nannte. Die niebrigen Stäube suchte er von dem Druck der Abelsherrschaft zu befreien und forderte babitrch bei ihnen die Arbeitslust. Nicht minber wenbete der Kurfürst der geistigen Bilbnng seiner Unterthanen die treueste Fürsorge zu. Das ganze Streben Friedrich Wilhelms zielte bamuf hin, feinem Laube die Selbstänbigkeit zu erringen, woburch es unter seiner Regierung groß und stark würde. Er ist der eigentliche Grnnber der

10. Memorierstoff aus der vaterländischen Geschichte für katholische Volksschulen - S. 11

1892 - Düren : Solinus
— 11 — brandenburgischen Macht. Im westfälischen Frieden (1648) erwarb er Hinterpommern und die ehemaligen Bistümer Magdeburg, Halberstadt, Minden und Kamin. Friedrich Wilhelm war nicht nur ein weiser Regent, sondern auch ein nichtiger Feldherr. Zuerst kämpfte er ruhmreich gegen die Polen. (In Gemeinschaft mit den Schweden siegte er über die Polenin der dreitägigen Schlacht bei Warschau 1656.) Ju dem Vertrage zu Wehlau (1657) erwarb er die unbedingte Landeshoheit über das Herzogtum Preußen. Dann zog er mit einem Heere an den Rhein und kämpfte mit den Holländern gegen die eroberungssüchtigen Franzosen. Während dieser Zeit waren (anf Anstiften Frankreichs) die Schweden in sein Land eingefallen. Friedrich Wilhelm zog ihnen entgegen; er schlug sie in der Schlacht bei Fehrbellin (18. Juni 1675) und trieb sie zum Lande hinaus, welches sie arg verwüstet hatten. Er starb nach einer 48jährigen Regierung im Jahre 1688. Seine letzten Worte waren: „Ich weiß, daß mein Erlöser lebt." Weil er ein so bedeutender Regent und Feldherr war, wird er der große Kurfürst genannt. Wahlspruch: „Gott meine St är ke." Mitteln. No. 243, 244, 245. Ober«. No. 114, 116, 231, 232. 8. Friedrich Iii. I. (Als Kurfürst von 1688—1701, als König von 1701—1713.) Als der große .Kurfürst starb, war Brandenburg zu bedeutender Größe gelangt und hatte eine Kriegsmacht, wie manch Königreich sie nicht besaß. Friedrich 111. hatte das sehnlichste Verlangen, zu dieser Macht auch den Königstitel zu erhalten. Um sich die Gunst des Kaisers zu erwerben, leistete er ihm kräftigen Beistand im Kriege gegen die Türken und gegen die Franzosen. Auch versprach er ihm Hilfe im Falle eines neuen Krieges. Da gab der Kaiser die Einwilligung, daß Friedrich sich die Königskrone auffetze. Am 18. Januar 1701 wurde zu Königsberg die Krönung mit großem Gepränge vorgenommen, und Friedrich nannte sich jetzt Friedrich I., König in Preußen. Zum Andenken an die Krönung stiftete er den schwarzen Adlerorden mit der Inschrift: „Jedem das Seine!" Friedrich war prachtliebend und verschwenderisch, und der Wohlstand des Landes sank von Jahr zu Jahr. Wahlspruch: „Jedem das Seine." M. 246. O. 233.
   bis 10 von 13 weiter»  »»
13 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 13 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 2
3 0
4 2
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 6
11 0
12 1
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 1
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 1
32 0
33 1
34 3
35 1
36 1
37 2
38 0
39 1
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 12
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 0
8 0
9 6
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 1
17 8
18 0
19 0
20 2
21 0
22 0
23 0
24 0
25 1
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 1
33 0
34 2
35 0
36 0
37 2
38 13
39 2
40 0
41 2
42 1
43 0
44 1
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 0
53 0
54 2
55 0
56 0
57 0
58 0
59 1
60 2
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 1
72 1
73 0
74 0
75 0
76 0
77 1
78 1
79 0
80 0
81 0
82 0
83 0
84 0
85 2
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 1
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 3
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 2
5 0
6 0
7 0
8 0
9 5
10 3
11 0
12 0
13 1
14 0
15 0
16 0
17 0
18 5
19 3
20 0
21 1
22 0
23 0
24 0
25 1
26 1
27 0
28 0
29 0
30 2
31 0
32 0
33 13
34 1
35 1
36 0
37 0
38 0
39 1
40 1
41 0
42 0
43 1
44 4
45 0
46 0
47 1
48 0
49 0
50 0
51 0
52 2
53 0
54 2
55 0
56 1
57 1
58 1
59 10
60 1
61 6
62 0
63 0
64 3
65 1
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 5
72 3
73 0
74 0
75 4
76 0
77 0
78 0
79 1
80 0
81 6
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 1
92 0
93 0
94 0
95 0
96 0
97 1
98 1
99 0
100 7
101 0
102 0
103 0
104 0
105 0
106 0
107 0
108 0
109 0
110 2
111 2
112 1
113 0
114 0
115 0
116 0
117 0
118 1
119 1
120 1
121 0
122 0
123 0
124 2
125 1
126 0
127 0
128 2
129 1
130 0
131 3
132 3
133 0
134 0
135 0
136 0
137 0
138 0
139 0
140 2
141 1
142 2
143 1
144 1
145 1
146 0
147 2
148 0
149 0
150 1
151 7
152 1
153 0
154 0
155 8
156 2
157 13
158 0
159 0
160 0
161 1
162 0
163 0
164 0
165 4
166 4
167 0
168 1
169 1
170 2
171 1
172 1
173 1
174 2
175 2
176 1
177 2
178 0
179 2
180 0
181 0
182 1
183 7
184 1
185 0
186 0
187 4
188 0
189 0
190 0
191 1
192 1
193 0
194 0
195 0
196 1
197 0
198 1
199 0