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1. Bilder aus der Heimatkunde Pommerns - S. 21

1912 - Breslau : Hirt
Friedrich Wilhelm I. 21 Friedrich Wilhelm die verauslagten Kriegskosten nicht zurückerstatten wollte, schloß sich dieser den Feinden an. Die Preußen unter dem Fürsten Leopold von Dessau eroberten Usedom und belagerten Stralsund. Die starke Festung aber wurde von Karl Xii. auf das tapferste verteidigt. Da setzten die Preußen nach Rügen über, eroberten die Insel und schnitten der Stadt die Zufuhr ab. Am 22. Dezember mußte sich Stralsund ergeben. Karl Xii. war in einem kleinen Kriegsschiffe nach Schweden entflohen. Hier fand der unruhige König bei der Belagerung der norwegischen Festung Friedrichs- hall den Tod. Nun schlössen die Schweden mit Preußen im Jahre 1720 den Frieden zu Stockholm. Preußen erhielt gegen eine Zahlung von zwei Millionen Talern den Teil Vorpommerns zwischen Oder und Peene. Jetzt hatte Preußen „einen Fuß am Meere und konnte an dem Handel der ganzen Welt teilnehmen". 2. Sorge für Pommern, a) Verwaltung. An der Spitze der Verwaltung stand der Statthalter, ein Oheim des Königs. Ihm untergeordnet war der Ober- Präsident, der die Aufsicht über die gesamte Regierung führte. Zu derselben gehörten auch die beiden Hofgerichte zu Stettin und Köslin. Die geistliche Gerichtsbarkeit und die Verwaltung der kirchlichen Angelegenheiten geschah durch das Konsistorium zu Stettiu. Für die Fiuanzverwaltuug wurde eine Kriegs- und Domänenkammer eingerichtet. Diese hatte nicht nur das Eingehen der Steuern und Pachten zu über- wachen, sondem sie sorgte auch für den Wohlstand des Landes durch Pflege der Ge- werbe, der Landwirtschaft und des Verkehrs. b) Sorge für die Landwirtschaft. Seine ganz besondere Sorge wandte der König der Landwirtschaft zu. Auf seine Veranlassung wurden viele in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges verwüstete Dörfer wieder aufgebaut. Er ließ das Randowbruch entwässern und im Ückermünder Kreise große Sümpfe und Brüche trockenlegen. Der König drang auf eine bessere Bestellung des Bodens und führte neue Kultur- gewächfe ein, z. B. roten Klee, Hanf und Rübsen. Durch eine Verfügung von 1719 hob er auf den Amtsgütern die Leibeigenschaft auf. Es gelang ihm aber nicht, diese Maßregel überall zur Durchführung zu bringen. Dagegen erleichterte er das Los der Bauem, indem er den Frondienst auf wenige Tage beschränkte. Auch schützte er sie vor Bedrückung und Mißhandlung. Er schrieb: „Ich will nicht, daß die Herren Beamten in den Provinzen mit meiner Bauem Pserden spazieren fahren." In einer andern Verfügung verbot er, daß die Pächter oder Beamten die Untertanen bei den Hof- diensten mit Peitschen- oder Stockhieben mißhandeln oder zur Arbeit antreiben sollten. Jeder Übertreter dieses Gesetzes wurde für das erste Mal mit sechswöchigem Karreu in der Festung, für das zweite Mal mit dem Strange bedroht. — Auch auf den Gütern der Adligen suchte er die harten Frondienste in Geldabgaben zu verwandeln. Diese Absicht des Königs scheiterte jedoch an dem hartnäckigen Widerstande der Guts- besitzer. Vor allem suchte er dem „Bauernlegen", d. h. den: Einziehen von Bauern- gütern, Einhalt zu tun. c) Sorge für die Städte. Ein besonderes Verdienst hat sich Friedrich Wilhelm um die Städte Pommems erworben. Auch hier gab es noch viele wüste Stätten aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Durch Gewährung von Bauholz und Gelduuter- stützuugen begünstigte er den Häuserbau. So wurden auf feine Veranlassung z. B. in Pafewalk 100, in Demmin 60 und in Anklam 20 Bürgerhäuser wieder neu ausge- baut. Besonders drang er darauf, daß die feuergefährlichen Stroh- und Schindeldächer durch Ziegeldächer ersetzt wurden. Als Köslin 1718 zum großen Teil abbrannte, sorgte er durch reiche Gaben für den Wiederaufbau. Die dankbare Stadt hat dem Könige im Jahre 1724 ein Denkmal errichtet. — Der ganz besondern Gunst des "Königs

2. Landeskunde der Provinz Pommern - S. 40

1917 - Breslau : Hirt
40 Landeskunde der Provinz Pommern. 11. Das Rathaus in Stettin, vom Rathausplatz aus gesehen Das neue, in gotischem Stil gebaute Rathaus ragt unweit des Bahnhofes über einen weiten Platz auf dem sich inmitten von Blumen- besten und Rasenplätzen der von L. Manzel geschaffene Brunnen erbebt. 12. Das Königstor in Stettin. König Friedrich Wilhelm I. ließ Stettin, das er 1720 gewann, mit Wällen und Gräben neu befestigen und zwei Prunktore erbauen. Bei der Niederlegung der Festungs- wälle hat man diese Denkmäler erhalten.

3. Landeskunde der Provinz Pommern - S. 26

1917 - Breslau : Hirt
26 Landeskunde der Provinz Pommern. 7. Die Könige Friedrich Wilhelm I., Friedrich Ii. und Friedrich Wilhelm Iii. Der Rächer für das Unrecht, den er sich wünschte, erstand ihm in seinem Enkel, dem Könige Friedrich Wilhelm I., der in den Kämpfen des Nordischen Krieges (1700- 1721), während König Karl Xii. sich in der Türkei aufhielt, 1713 Stettin und Pommern bis zur Peene in seine Verwaltung übernahm, um zu verhindern, daß sich dort Russen oder Dänen festsetzten. Als dann aber der Schwedenkönig die Herausgabe des Gebietes ohne irgendeine Ent- schädigung verlangte, trat Friedrich Wilhelm zu seinen Feinden über und er- oberte Vorpommern und Rügen. Im Frieden von Stockholm (1720) erlangte er die Abtretung des pommerschen Landes bis zur Peene. Wertvoll war ihm besonders die Erwerbung Stettins, mit dem er am Welthandel teilzu- nehmen gedachte. Er wurde ein großer Wohltäter dieser Stadt und des ganzen Landes und suchte die schweren Schäden, die ihm in den andauernden Kriegen zugefügt worden waren, nach Möglichkeit zu beseitigen, den Anbau zu heben, die Bevölkerung zu vermehren. Dem Könige Friedrich Ii. brachte im Siebenjährigen Kriege Pommern ebenso wie die anderen preußischen Länder große Opfer, und er erklärte das Land für die beste Stütze seines Staates. Pommern hatte während des Krieges von den Schweden und namentlich von den Russen, die Kolberg drei- mal belagerten (1761 erobert), viel zu leiden. Doch der große König ließ es sich nach dem Frieden angelegen sein, den Wohlstand des Landes durch Ansiedlung von Kolonisten, Förderung des Handels und Gewerbes, Besse- rung der Landwirtschaft, durch Weg- und Wasserbauten sehr zu heben. Daher erfreute sich bald Preußisch-Pommern einer gewissen Blüte gegenüber dem kleinen schwedischen Gebiete, das zwar größere Freiheit genoß, aber in seiner Entwicklung zum Stillstand gekommen war. Neue Bewegung kam dorthin, als die Stürme der Revolution sich auch in Schweden geltend machten. Beide Teile des Landes wurden bald in die großen Weltbegebenheiten gezogen und nach den Niederlagen der Preußen bei Jena und Auerstädt 1806 von den Franzosen besetzt. Stettin kapitulierte schmählich, während sich Kolberg, dank der Tapferkeit der Besatzung (Gneisenau) und der Bürgerschaft (Nettelbeck), mannhaft verteidigte. Nach dem Tilsiter Frieden (1807) blieb Stettin in den Händen der Franzosen und mußte 1813, als das ganze preußische Volk sich zur Befreiung von der Fremdherrschaft erhob, erst von preußischen Truppen zur Übergabe gezwungen werden. An dem großen Kriege nahm auch die Bevölkerung Pommerns regen Anteil, und die pommersche Landwehr trug oft zum Siege in den Schlachten bei. Auf dem Wiener Kongreß erhielt 1815 König Friedrich Wilhelm Iii. nach langen Verhandlungen das letzte Stück des pommerschen Landes, Vorpommern mit Rügen. So konnte aus dem in drei Teilen von den Hohenzollern gewonnenen Lande die Provinz Pommern gebildet werden, wobei Gebiete der Neumark (die Kreise Dramburg und Schivelbein) mit ihr vereinigt wurden. Seitdem hat das Land am Meere im engen An- schluß an das Königreich Preußen einen starken Aufschwung genommen und

4. Landeskunde der Provinz Pommern - S. 43

1917 - Breslau : Hirt
Bilderanhang. 43 16. „Kiek in die Mark" in Pasewalk, Einem stattlichen Mauerturm, den die Bürger von Pasewalk zum Schutze gegen Angriffe aus der Mark erbauten, gaben sie diesen Namen, um den Kur- fürsten Friedrich Ii. von Brandenburg zu ärgern. 17. Der Ottobrunnen in Pyritz. Der Überlieferung nach hat der Bischof Otto von Bamberg an dieser Stelle im Jahre 1124 die ersten Christen getauft. Das Kreuz liejz König Friedrich Wilhelm Iii. zur Erinnerung an diesen Vorgang 1842 errichten.

5. Geographie und Geschichte sämmtlicher Provinzen des Preußischen Staats - S. 29

1858 - Breslau : Hirt
Die Mark unter Len Königen aus dem Hause Hohenzollcrn. 2a der schon zum Tode verurtheilt war, das Leben. Um so schlimmer wurde Brandenburg durch den schrecklichen dreißigjährigen Krieg heim- gesucht und an den Rand des Verderbens gebracht. Gott sendete ihm aber in dem großen Kurfürsten einen Retter. Bis zu dieser traurigen Zeit war Brandenburg an Macht und Ansehen gewachsen. Unter dem Kurfürsten Johann Sigismund, im Anfänge des siebzehn- ten Jahrhunderts, wuchsen nämlich dem brandenburgischen Adler seine beiden Flügel; es kamen da im Westen am Rhein: Cleve, Mark und Ravensberg, im Osten das Herzogthum Preußen (Ost- preußen) zu Brandenburg. Dazu erwarb nun der große Kurfürst im westphälischcn Frieden 1648, der den dreißigjährigen Krieg been- digte, Hinterpommern, Cammin, Magdeburg, Halberstadt und Min- den. Bei dem Tode dieses gewaltigen Fürsten war das Kurfürsten- thum Brandenburg der vornehmste deutsche, protestantische Staat, an Macht und Ansehen einem Königreiche gleich. Die Mark unter den Röntgen aus dem -Kaufe -Kotzen-oller n. (1701 bis jetzt.) Ii. Hcbcrblik. Daher war es ganz in der Ordnung, daß Kurfürst Friedrich Iii. 1701 sich die Königskrone aufsetzte, und so war aus dem Kurfür- stenthum Brandenburg ein Königreich Preußen geworden. Die Bran- denburger, die schon unter dem großen Kurfürsten sich hohen Kriegs- ruhm erworben hatten, sammelten unter dem ersten Könige neue Lorbeeren. Er gründete die Universität Halle, die Akademie der bildenden Künste und die Akademie der Wissenschaften zu Berlin» ihm verdankt die Friedrichsstadt in Berlin ihre Entstehung, er ließ das prächtige Schloß, das Zeughaus bauen und das Reiterstandbild des großen Kurfürsten auf der langen Brücke daselbst gießen. Sein Nachfolger, der strenge Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I., führte Ordnung in der Staatsverwaltung ein, sammelte einen gefüllten Schatz und exercirte ein tüchtiges Heer; auch erwarb er Pommern von der Oder bis zur Peene mit Stettin. Sein großer Sohn, Friedrich Ii., wußte Schatz und Heer, das er erbte, wohl anzuwenden. Er eroberte Schlesien in den drei schlesischen Kriegen, und weil er ein großer Feldherr wie auch ein wahrer Landesvater war, so erhob er durch seine Regierung Preußen zu einer der Hauptmächte in Europa. Und wenn nun auch diese so schnell erwachsene preußische Macht von Napoleon I., Kaiser von Frankreich, durch Besiegung der preußischen Armeen in den Jahren 1806 und 1807 gedemüthigt, verkleinert und schwer bedrückt wurde, so gelang es dem König Friedrich Wilhelm Iii. doch, unter Gottes Beistand mit seinem tapfern, opferfreudigen Volke in dem großen Befreiungskämpfe 1813—15 die französischen Bedrücker aus Preußen und Deutschland hinauszujagen.

6. Geographie und Geschichte sämmtlicher Provinzen des Preußischen Staats - S. 28

1858 - Breslau : Hirt
28 Blicke in die Vergangenheit Preußens. lich zu beherrschen. Als jedoch der wohlbegabte fürstliche Jüngling sich solches nicht gefallen lassen wollte, hörten sie nicht auf, durch fortwährende Kränkungen ihn zu quälen, ja durch Drohungen ihn einzuschüchtern. Die Folge davon war, daß der unglückliche junge Fürst in tiefe Schwer- muth versank und geisteskrank wurde. Oft soll er weinend gerufen haben: „Sie haben meinen Herrn Vater betrübt und geplagt bis in die Grube, also thun sie mir auch. Gott strafe sie bis in's dritte und vierte Glied!" Nach dem Tode seines Oheims wurden daher die brandenburgischen Kurfürsten zu Mitregenten in Preußen ernannt, und der Schwiegersohn des unglücklichen Albrecht Friedrich, der Kur- fürst Johann Sigismund, wurde förmlich mit Preußen belehnt. Seit des Herzogs Tode aber wurde dieses Land für alle Zeiten mit Bran- denburg verbunden. Preußen unter Rurfürsten und Röntgen aus dem 'Zause der brandcn- burgischcn Zohenzollern. (1618 bis jetzt.) 8. Rcberb lick. Die Geschichte der Provinz Preußen geht von jetzt ab immermehr in die Geschichte des großen preußischen Vaterlandes über. Da wird erzählt"), wie der große Kurfürst die unabhängige Herrschaft in Preu- ßen sich erwarb, wie er das Widerstreben der preußischen Stände brach, wie er aber auch mit tapferm Arme das Land schützte; da hören wir von den glänzenden Krönungsfeierlichkeiten zu Königsberg, wo Frie- drich I. sich 1701 die preußische Königskrone aufsetzte. Wir sehen Friedrich d. Gr. im Heldenkampfe des 7jährigen Krieges, sehen aber auch, wie Napoleon siegreich bis in den äußersten Osten Preußens vordringt und Friedrich Wilhelm Iii. im Tilsiter Frieden sein halbes Reich nimmt. Dann aber zeigt sich die Liebe der Preußen zu ihrem Königshause im schönsten Lichte, und bald giebt General Port durch seine Trennung von den Franzosen durch den Waffenstillstand mit den Russen, abgeschlossen in der Poscherun'schen Mühle unweit Tilsit, das Signal, daß zuerst die Provinz Preußen sich opferfreudig für ihren König gegen den fremden Eroberer erhebt. — Besonders zu erwäh- nen ist jedoch noch, daß Friedrich d. Große 1772 in der ersten Thei- lung des zerrütteten polnischen Reichs das ganze, seit der Niederlage des deutschen Ordens polnische Preußen (außer Danzig und Thorn) unter dem Namen Westpreußen wiedergewinnt. An die Stelle Jahr- hunderte langer Verwirrung und Vernachlässigung trat nun die größte liebevolle Fürsorge. Unter Friedrich Wilhelm Ii. kamen auch Danzig und Thorn zu Preußen. *) *) Siehe die Geschichte der Gedenktage im 2. und 3. Theile des Volks- schullcsebuchs, wie in der combinirtcn Ausgabe desselben, dem „Auszüge".

7. Geographie und Geschichte sämmtlicher Provinzen des Preußischen Staats - S. 32

1858 - Breslau : Hirt
32 Blicke in die Vergangcnbcit Pommerns. Vergebens erklärten die Pommern, die an Brandenburg hingen, sie könnten nicht unbefragt, wie das Vieh, verkauft werden. Schweden wollte nicht umsonst das Blut seines Königs geopfert haben. Doch besiegte der große Kurfürst später die in sein Land ein- gefallenen Schweden und benutzte diese Gelegenheit, ihnen ganz Pommern zu nehmen. An jene Siege der brandenburgischen Waffen erinnert das Denkmal Friedrich Wilhelm's des großen Kurfürsten, im Schwedenwall bei Putbus errichtet durch König Friedrich Wilhelm Iv. Mit hochgeschwungenem Schwerte steigt der Held aus dem Schiffe an's Land. Denn mit 12,000 Mann betrat er damals unter dem Kanonenfeuer der Schweden das Land, behauptete sich in der Schwedenschanze, griff mit seinen Reitern die Feinde beherzt an, vertrieb sie aus Rügen und eroberte auch Stralsund. — Tief schmerzte es den großen Fürsten, als er das siegreich errungene Vor- pommern sammt Stettin wieder herausgeben mußte, weil der deutsche Kaiser ihn verrietst und das mächtige Frankreich ihn bedrohte. Aber sein Enkel, König Friedrich Wilhelm I. von Preußen, rächte die- ses Unrecht. Denn als im großen nordischen Kriege (Schweden gegen Rußland, Dänemark und Polen) Schwedens Feinde im schwedischen Pommern arg hauseten, gelang es dem Könige von Preußen, das geplagte Land unter den Schutz seiner Truppen zu nehmen, und als ihm das der kühne, aber hartköpfige Schwedenkönig Karl Xii. nicht Dank wußte, kam es zum Kriege, in welchem die Preußen unter Leopold von Dessau Rügen eroberten und Stralsund bedrängten, bis nach Karl's Tode 1720 Alt-Vorpommern bis zur Peene mit Stettin und den Inseln Usedom und W oll in gegen eine Geld-Entschädigung an Preußen abgetreten wurde. End- lich 1815 erhielt König Friedrich Wilhelm Iii. den übrigen Theil von Schw edisch-Pommern, so daß seit dieser Zeit nun wieder das ganze Pommerland unter dem Scepter der Hohenzollern vereinigt ist. Und als brandenburgische und preußische Unterthanen haben sich die Pommern den ehrenvollen Ruf erhalten, daß sie tapfer streiten für das Recht, treu zum Könige halten in Gefahr und Roth und zu- frieden sind mit ihren Zuständen. Wie unter Friedrich dem Großen, so haben in den Befreiungskriegen pommersche Regi- menter den Namen ihrer Provinz mit Ruhm bedeckt, und pommerscher Muth und unverzügliches Draufgehen haben manche Schlacht zu sieg- _ reichem Ende geführt. Namentlich seit Friedrich Wilhelm I. ist der pommersche Adel in den Listen der preußischen Offiziere sehr stark vertreten, und die Namen pommerscher Adelsgeschlechter glänzen bei den Großthaten des preußischen Heeres. Drum hat auch der „alte Fritz" die „Treue und die Tüchtigkeit der pommerschen Nation" als eine kräftige Stütze für Preußens Macht und Preußens Thron ge- priesen. Truck von Graß, Barth und Komp. lw. Friedrich) in Brcslau.

8. Geographie und Geschichte sämmtlicher Provinzen des Preußischen Staats - S. 32

1858 - Breslau : Hirt
32 Blicke in die Vergangenheit Westphalens. oberer seinen Bruder Hieronymus setzte. Der residirte damals in Cassel, der jetzigen Hauptstadt des Kurfürstenthums Hessen, von wo ihn bereits 1813 die russischen Kosaken verjagten. 1814 und 1815 erhielt Preußen alle diese abgetretenen Länder wieder. 9. Treue -er Westphalrn. Davon ist zu lesen im Volksschullesebuche Theil Hi. Seite 103 und 104; doch liest man die Treue der Väter nicht oft genug; darum hier noch eine Erzählung davon. 1. Zur Zeit des 7jährigen Krieges, wenn der alte Fritz in schweren Schlachten viel Leute verloren hatte, da eilten sie zu Hun- derten zu ihrem königlichen Vater Fritz: die Hellweger in weißen, die Sauerländer in blauen Kitteln, den Pumpernickel- und Schinken- beutel auf dem Rücken, den Eichenstock in der kräftigen Faust; es waren Söhne wohlhabender Bürger und Bauern. Als sie zum ersten Male vor Friedrich erschienen, fragte er sie: „Wo kommt Ihr her?" Aus der Grafschaft Mark. „Was wollt Ihr?" Unserm Könige helfen. „Ich habe Euch nicht gerufen." Desto besser. „Wer hat Euch denn rekrutirt?" Keiner. „Es muß Euch doch Einer ge- schickt haben!" Ja! unsere Väter. „Wo ist der Offizier, der Euch geführt hat?" Wir haben keinen. „Wer hat Euch denn kommandirt?" Wir selbst. „Wie Viele von Euch sind unterwegs desertirt?" De- sertirt? könnten wir das, dann wären wir ja nicht freiwillig ge- kommen. Das Adler-Auge des großen Königs glänzte vor Freude beim Anblick dieser treuen Vaterlandssöhne. „Seid mir willkommen, wackere Männer!" rief er aus, „brave, redliche Markaner, auf Euch kann ich bauen." Und dies königliche Wort erhielt sich als eine heilige Sage im Lande und tönte fort von Geschlecht zu Geschlecht. 2. Friedrich Wilhelm Iii. liebte die treue Grafschaft Mark, die auch in der trübsten Zeit, als sie gezwungen dem Großherzog von Berg unterthan sein mußte, ihm die treueste Anhänglichkeit be- wahrte. Die innige und herzliche Gemeinschaft zwischen dem erha- benen Geschlechte der Hohenzollern und den biedern Markanern be- kräftigte Friedrich Wilhelm Iv. laut in beredten Worten, als er 1842 in Iserlohn zu Mittag speiste. Da nahm er den gefüllten Pokal und sprach: „Nun, meine Herren, eine Gesundheit, die mir aus dem Herzen klingt und in Ihre Herzen klingen wird. Gott gebe jedem Regenten ein Land und Volk, das so gut und treu, wie die Grafschaft Mark von jeher gewesen, geblieben und jetzt ist. Heil und Segen jedem Hause, jeder Stadt und jedem Dorfe dieses herz- lichen Landes!" Und ein anderes Mal äußerte er: „Die Grafschaft Mark ist Mark, Fleisch von meinem Fleisch, Bein von meinem Bein, Herz von meinem Herzen!" — —»*&»©«««<— Dnick von Graß, Barth u. Comp, (W. Friedrich) in Brcsiarr.

9. Geographie und Geschichte sämmtlicher Provinzen des Preußischen Staats - S. 19

1858 - Breslau : Hirt
Dcr Harz. — Die Altmark. 19 Bode kommt vom Brocken; bei Thale an der Roßtrappe tritt sie in die Ebene und geht an dem alterthümlichen Quedlinburg vor- über, wo über der Stadt sich das ehrwürdige Schloß erhebt. Sie nimmt dann die Selke, welche vom Unterharze kommt, und die Holzemme, die dem Brocken entspringt, auf; letztere geht durch Halb erst ad t; dies ist die größte Stadt in dem Regierungsbezirke nach Magdeburg; sie hat an dem Dome mit den 60 Fuß hohen Fenstern, die mit buntem Glase versehen sind, und den hohen Pfeilern und Gewölben ein kostbares Denkmal der Vorzeit. Nachdem die Bode einen bedeutenden Bogen nach Norden gemacht hat, ergießt sie sich im Bernburgischen in die Saale. Die Gegenden, durch die sie ihren Weg nimmt, gehören zu den fruchtbarsten in der Provinz. 10. Pie Altmark. Der nördliche Theil der Provinz Sachsen ist die Alt mark. Sie ist das Stammland des ganzen preußischen Staates; denn von hier aus wurde die Mark Brandenburg erobert und begründet. .Die Altmark ist eben, in der Mitte aber erhebt sich ein Sandhügel einige hundert Fuß hoch, bei dem Dorfe Dolchau im Kreise Salzwedel. Von diesem aus überschaut man 7 Städte und 80 Dörfer, und hat einen Umblick beinahe über die ganze Altmark. Das Land ist im Ganzen sandig und hat viele moorige und bruchige Niederungen. Einzelne Gegenden zeigen eine große Fruchtbarkeit, so die Wische an der Elbe (siehe oben). Eigenthümlich sind auch die Niederungen an der Ohre, einem Nebenflüsse der Elbe. Sie heißen der „Drömling". Das war früher eine große Sumpffläche, die König Friedrich Ii. auszutrocknen begonnen hat; wo früher nur Erlengebüsch wuchs und Sumpfvögel nisteten, da sind jetzt zahlreiche Wiesen und fruchtbare Felder. Von den altmärkischen Städten liegen am freund- lichsten Salzwedel und Osterburg, ersteres in der Aue der Jeetze; es war die früheste Residenz der brandenburgischen Fürsten. Obgleich der Kreis der unfruchtbarste in der Altmark ist, so war doch die Stadt früher durch den Handel, den sie trieb, sehr reich. Südwestlich vom Dolchauschen Berge liegt Stendal. In alten Zeiten gab es hier 1800 Tuchmacher; auch hier wohnten öfter Kurfürsten. Ebenso war Tangermünde an der Elbe früher fürstliche Residenz; hier wohnte der erste Hohenzoller Friedrich I. Jetzt ist der Stadt nur die schöne Aussicht auf die Elbe geblieben. Südlich von jenem Berge breitet sich der Gardelegener Kreis aus. Ehedem lag die Stadt in Hopfengärten, und fast jeder Bürger war Bierbrauer; noch heute sind in den Häusern die großen Keller vorhanden; aber der frühere Wohlstand ist dahin. Südöstlich von der Stadt breitet sich der Letzlinger Forst nach Neuhaldensleben und Wolmirstedt hin aus; hier pflegen jährlich Jagden, denen der König und die Prinzen beiwohnen, auf wilde Schweine und Hochwild gehalten zu werden. 2

10. Geographie und Geschichte sämmtlicher Provinzen des Preußischen Staats - S. 10

1858 - Breslau : Hirt
10 B. Blicke in die Vergangenheit der hohenzoüernschen Lande. 1. Ursprung der Zollern und die frnnkisch-brandenburgische Linie. Das Geschlecht der Hohenzollern ist uralt. Die ältesten Vorfah- ren waren Grafen. Schon zur Zeit, da Karl der Große regierte, waren die Zollern hoch angesehen. Einer der ersten Grafen, der zur Zeit Karl's lebte, war Thassilo. Es war um das Jahr 1192, wo die Grafen von Zollern ihre Herrschaft sehr erweiterten. Friedrich, Graf von Zollern, erlangte nämlich in dieser Zeit das Burggrafenthum Nürnberg in Franken; dieß hatte bis dahin dem Burggrafen Conrad gehört; dessen Erbtochter Sophie heirathete Graf Friedrich, und dadurch er- hielt er zu den schwäbischen Besitzungen auch die fränkischen. Von seinen beiden Söhnen hatte nur der ältere, Conrad, Nachkommen, nämlich zwei Söhne, Friedrich und Conrad; der ältere stif- tete die schwäbische, der jüngere die fränkische oder burg- gräfliche Linie. Von Conrad also stammt die fränkische Linie'ab, während Friedrich Iv. der Stifter der schwäbischen ist. Damit war der Grund zu dem späteren Glanze und Ruhme des hohenzollernschen Geschlechtes gelegt. Denn aus dem fränkischen Zweige sind die preußischen Könige hervorgegangen. Mehrere hundert Jahre herrschten die Hohen- zollern als Burggrafen von Nürnberg, bis Friedrich, der Sechste dieses Namens, zur Regierung kam. Er war ein Freund und Ver- wandter des deutschen Kaisers Siegmund. Diesem hatte er mit Rath und That wichtige Dienste geleistet; er war ihm sogar zur Erlangung der Kaiserkrone behülflich gewesen, auch hatte er ihm 400,000 Goldgulden geliehen; da er ihm diese, für damalige Zeit ganz ungeheure Summe nimmer wieder bezahlen konnte, übermachte er ihm das Land Brandenburg erb- und eigenthümlich und er- nannte ihn zum Kurfürsten von Brandenburg. Solches geschah am 30. April 1415. Bald darauf hielt Friedrich in Berlin seinen Einzug. Zwei Jahre später, am 18. April 1417, wurde er zu Kostnitz von dem Kaiser feierlich und öffentlich mit der Mark belehnt. Besonders unter dem großen Kurfürsten, Friedrich Wilhelm (gestorben 1688), erweiterte sich der Besitz der Hohenzollern weit über die Mark hinaus, so daß die Länder einem Königreiche nichts nach- gaben. Darum hat sein Sohn Friedrich, als König von Preu- ßen der Erste genannt, sich zu Königsberg, der Hauptstadt Preu- ßens, am 18. Januar 1701 selbst die Königskrone aufgesetzt und sein Reich zu einem Königreiche erhoben. Seine großen Nachkommen, besonders Friedrich Ii. und Friedrich Wilhelm Iii., haben das König-
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