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1. Erzählungen aus der Deutschen Geschichte - S. 16

1874 - Hadersleben : Westphalen
Als Kaiser Lothar, Nachfolger Heinrich's V., starb, suchte Heinrich der stolze, Herzog von Maiern, aus den Thron zu gelangen. Die Fürsten wählten aber Konrad (Iii.), aus dem Geschlecht der Hohenstaufen. Hierdurch entstand ein langer blutiger Bürgerkrieg. (Die Welsen und die Waiblinger.) Heftigen Widerstand sand Konrad bei der Belagerung von Weinsberg. [Sie Weiber von Weinberg.] In ^ dem unglücklichen Kreuzzuge, den er unternahm, verlor er mcht nur den schönsten Theil seines Heeres, sondern brachte auch eine zerrüttete (yejmuhett heim. Er starb 1152, und sein Nachfolger ward Friedrich Barbarossa. Um den Streit zwischen seinem Hause und den Welfen beizulegen, gab er dem Sohn des stolzen Heinrich, dem jungen Heinrich dem Löwen, zwei Länder, Sachsen und Baiern. Um diese Zeit machten die Städte Norditaliens einen Bund mit einander und versuchten, sich von der Herrschaft des deutschen Kaisers frei zu machen. An der Spitze des Bundes stand die prächtige Stadt Mailand. Der Papst hielt es mit den Städten und sprach über Barbarossa den Bannfluch aus. Mehrere Male zog nun der Kaiser mit großen Heeren über die Alpen; Mailand ward zerstört und Rom belagert und eingenommen. Als aber die lombardischen Städte aufs Neue ihr Haupt erhoben, ward der Kaiser von Heinrich dem Uwen treulos verlassen, und sein Heer mußte in der Schlacht bei Legnano unterliegen. Barbarossa mußte Frieden schließen und den Städten freie Selbstverwaltung bewilligen. Hierauf zog Friedrich nach Deutschland zurück und ließ den Löwen vor den Reichstag fordern. Heinrich aber erschien nicht. Da nahm ihm der Kaiser seine Länder bis aus Braunschweig-Lüneburg und bestimmte, daß er auf drei Jahre in's Ausland, nach England, gehen sollte. In der letzten Regierungszeit Barbarossas kam die Kunde, daß Palästina wieder in die Hände der Türken gerathen sei. Friedrich unternahm einen Kreuzzug, aber er erreichte nicht das ersehnte Ziel. Beim Uebergang über den Fluß Kalykadnns, den er mit seinem Pserde durchschwimmen wollte, fand er seinen Tod. Seine Gebeine wurden in Tyrus begraben (1189). In Deutschland wollte man nicht an den Tod des Kaisers glauben, und es bildete sich die Sage, er sei mit seinen Getreuen in den Kyffhäuser (Berg im ^Fürstenthum Schwarzburg-Rudolstadt) gegangen und schlafe daselbst, bis er einst in voller Herrlichkeit hervorgehen und Deutschland zur höchsten Blüthe bringen werde. Barbarossa, hieß es, sitzt tief verborgen in einem unterirdischen Schlosse aus einem elfenbeinernen Stuhl; sein Haupt stützt er auf einen marmornen Tisch, durch dessen Platte des Kaisers langer Bart hindurchgewachsen ist. Um ihn her stehen, Bildsäulen gleich, die stummen Gestalten seiner Getreuen. Einst kommt ein Tag, an welchem ein mächtiger Adler den Berg umkreist; vor dem Rauschen seiner Fittige entslieht das Heer der Raben; der Kaiser und seine Ritter erwachen und kommen aus dem Berge hervor. Dann bricht für Deutschland die herrlichste Zeit herein. Die Sage vom schlasenden Barbarossa hat in trüben Tagen, welche unser

2. Erzählungen aus der Deutschen Geschichte - S. 17

1874 - Hadersleben : Westphalen
Vaterland heimsuchten, oftmals das Herz des deutschen Volkes mit schöner Hoffnung aus eine bessere Zeit erfüllt. Nach Barbarossas Tode saßen noch vier Hohenstaufen auf dem deutschen Kaiserthrone: Heinrich Vi., Philipp von Schwaben, Friedrich Ii. und Konrad Iv. Die beiden letzten Glieder des edlen Geschlechts sind in Italien umgekommen: Enzio ist in Bologna in der Gefangenschaft gestorben, und Konradin, ein Jüngling von 18 Jahren, in Neapel von den Franzosen hingerichtet worden. 13. Das Mittelalter. Unter dem Mittelalter versteht man die Zeit vom Untergange des weströmischen Reiches (476) bis zum Anfang der Reformation (1517). Eine neue Religion, der Islam, schickte sich an, die Welt zu erobern; in den europäischen Ländern aber hatte das Christenthum bereits einen zu festen Fuß gefaßt, und die tapfersten Heere stellten sich dem Andringen der Muhamedaner entgegen. Karl Martell, welcher die Mauren zurücktrieb, wurde der Stammvater der ersten deutschen Kaiserfamilie, der Karolinger. In dem Vertrag zu Verdun ward Deutschland ein für sich bestehendes Reich; die mächtigen Kaiser Heinrich I. und Otto der Große schirmten es gegen die Ungarn; Otto Ii. und Heinrich Iii. wiesen die Angriffe Frankreichs zurück. Die schwersten Kämpfe aber hatte das deutsche Reich mit den Päpsten zu bestehen, und mehrere der edelsten Kaiser mußten in diesen Kämpfen ihr Leben für das Vaterland dahingeben. Die Züge nach dem heiligen Lande zehrten an dem Marke des Volkes, desgleichen die unaufhörlichen Kämpfe in Italien. Die aufreibenden Streitigkeiten mit Rom schwächten die innere Einheit Deutschlands außerordentlich; die kaiserliche Gewalt verlor zu Zeiten völlig das Ansehen; die Fürsten befehdeten sich untereinander, und der von Heinrich I. begründete Ritterstand artete immer mehr aus. Die traurigsten Jahre waren die von 1254—1273; es war die kaiserlose, die schreckliche Zeit. Ruhe und Ordnung waren aus dem Lande gewichen; Handel und Gewerbe lagen darnieder; das Faustrecht herrschte, und unzählige Raubritter machten Leben und Eigenthum des Volkes unsicher. Ein Glück war es, daß das Reich in Rudolf von Habsburg (1273—1291) einen kraftvollen Herrscher erhielt, der mit Muth und Geschick manchen traurigen Zuständen ein Ende machte. Sein Nachfolger, Albrecht, dachte aber nur daran, seine Hausmacht zu vergrößern und suchte zu dem Ende auch seine Herrschaft in der Schweiz zu befestigen. ^ Wilhelm Tell. Später: Arnold v. Winkelried.) Der edle Kaiser Heinrich Vii., den der große italienische Dichter Dante als den Retter seines damals so unglücklichen Vaterlandes begrüßte, starb an Gist; und wenn die beiden gleichzeitigen Kaiser Ludwig von Baiern und Friedrich der Schöne keine so edle Männer gewesen wären, hätte der Krieg, welcher zwischen ihnen ausgebrochen war, noch lange wüthen können. lschweppermann.l Eine sehr traurige Zeit für unser Vaterland brach 1349, unter der Regierung Karl's Iv. herein. (Erdbeben, der schwarze Tod.) Kurz zu bemerken

3. Mnemonische Bearbeitung der Welt- und Cultur-Geschichte - S. 81

1867 - Flensburg : Herzbruch
81 hätten. Kein Papst hat den Bann so oft ausgesprochen, als er, ja er steigerte denselben zum Jnterdict über ganze Länder. Dann schloß sich den Laien die Kirchenpforte, Orgel und Glocken schwie- gen, kein Sakrament wurde den Laien gereicht, kein Grab in ge- weihter Erde verstattet. So mußte das Land büßen, was der Fürst verbrochen hatte, und dieser wurde dann durch seine ihm den Gehor- sam auskündigenden Unterthanen gezwungen, sich der Kirche und dem Papst zu fügen. (Johann ohne Land in England.) Die Gehorsam — entbehrenden Fürsten. 146. Vierter Kreuzzug. Lateinisches Kaiserthum in Constantinopet. 1204 kam durch Innocenz Iii. der vierte Kreuzzug zu Stande, welcher freilich für das heilige Land keinen weitern Erfolg hatte, aber doch zur Erweiterung der lateinischen Kirche, also auch zur Vergrößerung der Papstmacht diente. Die Unternehmer des Kreuzzugs, franzö- sische Ritter, mit denen sich die Venetianer vereinigten und an deren Spitze Balduin von Flandern stand, eroberten Constantinopel und gründeten dort ein lateinisches Kaiferthum, welches bis 61 bestand. Eine zu reiche — Beute! (als daß sie dieselbe nicht hätten nehmen und festhalten sollen.) 147. Päpste Gregor Ix. und Innocenz Iv. Kaiser Friedrich Ii. 1227—41. Gregor Ix. Als er, achtzig Jahre alt, den päpstlichen Stuhl bestieg, und als Kaiser Friedrich Ii. sein Papst Innocenz gegebenes Versprechen, einen Kreuzzng zu unternehmen, nicht ernstlich genug in Angriff nahm, that er ihn in den Bann, und selbst als der Kaiser wirklich auszog, war Gregor nicht zu bewegen, den Bann aufzu- heben. Friedrich Ii. setzte sich die Krone von Jerusalem auf fein ge- banntes Haupt. Zurückgekommen, zwang er freilich den Papst, ihn freizufprechen; doch bannte ihn Gregor später wieder und starb, ohne den Fluch zurückgenommen zu haben. Ein unversöhnlicher — irdischer Statthalter des großen Weltversöhners. 1243 — 54. Innocenz Iv. Dieser Papst setzte den Kampf mit den Hohen- staufen eifrig fort. Um sich vor Kaiser Friedrich Ii. zu sichern, begab er sich nach Frankreich, wo er sich bis zu dessen Tode, also sieben Jahre, aufhielt. Innocenz war Papst; wir fragen: in Rom? — außer Rom die meiste Zeit! 1215—50. Friedrich Ii. Dieser durch Tapferkeit, Verstand und jegliche Wilms, Weltgeschichte. 6

4. Mnemonische Bearbeitung der Welt- und Cultur-Geschichte - S. 89

1867 - Flensburg : Herzbruch
89 schenkt. Allein der Geist der Zeit war schon ein ganz anderer ge- worden, und darum unterlag jetzt der heilige Stuhl der weltlichen Macht des Königs von Frankreich, wie einst Kaiser Hein- rich Iv. der Papstmacht unterlegen war. Ein Kraftmann! — wie zwang er doch den Philipp nicht! 1285 — 1314. Philipp Iv., der Schöne. Als dieser König einen mör- derischen Krieg mit Eduard I. von England führte, wars sich Papst Bonisacius zum Schiedsrichter aus. Philipp verwarf seine Ein- mischung. Bonifacius verbot jede Besteurung der Kirche, der König jede Ausfuhr edler Metalle. Um seine Einkünfte aus Frankreich nicht zu verlieren, legte der Papst sein Verbot möglichst milde aus und versöhnte sich mit Philipp. Nun sollte er den Streit als er- wählter Schiedsrichter (nicht als Papst) entscheiden, doch respectirte Philipp den Spruch nicht, als er die gemachten Eroberungen zurück- geben sollte. Wieder wurden Vorwürfe über königliche Unterdrückun- gen und päpstlichen Verrath gewechselt, und Bonifacius erklärte jeden für einen K etzer, der nicht glaube, daß der König in geist- lichen und weltlichen Dingen dem Papst untergeordnet sei. Philipp dagegen erklärte jeden für einen Narren, der nicht glaube, daß in weltlichen Dingen der König von Frankreich Niemand unterthan sei. Nun erfolgten von Seiten des Papstes Bann und Interdici; allein Philipp kehrte sich nicht daran. Er ließ zuletzt gar den Papst in seiner eignen Stadt übersallen und verhaften. Der Kummer über diese erlittene Schmach tödtete ihn. Wir lassen Bonifacius über Philipp den Schönen urtheilen: Ein häßlicher, — widerspenstiger Sohn! 159. Die babylonische Gefangenschaft der Päpste. 1305—14. Clemens V. Dieser frühere Erzbischof von Bordeaux war durch Ueberlistung der italienischen Partei zum Papst erwählt und stand als solcher ganz im Dienste Frankreichs. Er ging nie über die Alpen, sondern nahm seinen Sitz in Avignon. Er ent- zog sich nur mit Mühe einer förmlichen Verdammung des Bonifacius, dessen Creatur er doch gewesen war. Die Templer opferte er Philipp auf. Im Geheimen widerrief er, was er öffentlich hatte empfehlen müssen. Gegen Kaiser Heinrich Vii. dagegen ließ er es an furcht- baren Bannflüchen nicht fehlen. Wie ließ — der Papst sich zum Hofbischof Philipps herab! 1305 — 76. Die Zeit der babylonischen Gefangenschaft der Päpste. Man pflegt die Zeit des Aufenthaltes der Päpste in Frank-

5. Mnemonische Bearbeitung der Welt- und Cultur-Geschichte - S. 91

1867 - Flensburg : Herzbruch
91 beiden Enkeln dieses Kaisers, die beide gleichzeitig zu Kaisern ge- wählt waren. Ludwig von Baiern, Rudolfs Tochtersohn, be- siegte Friedrich den Schönen von Oesterreich, Kaiser Albrechts Sohn, und Friedrich wurde nun aus Schloß Trausnitz gefangen gehalten. 25 entließ ihn Ludwig seiner Haft unter der Bedingung, daß er für sich der Krone entsagen und auch seine Brüder zur Herausgabe der von ihnen besetzten Reichsgüter und zur Unterwerfung unter Ludwig be- wegen solle. Als ihm aber Letzteres nicht gelang, kehrte er noch in demselben Jahre in die Gefangenschaft zurück, obgleich der Papst sich erbot, ihn von seinem Versprechen zu entbinden. Friedrich behielt Freiheit und Königstitel bis an sein Ende und war Reichs- verweser in Ludwigs Abwesenheit. Manneswort, — nie sollte es gebrochen werden! 1314—30. Friedrich der Schöne von Oesterreich. Man hat ihn einen zweiten Regulus genannt, weil er dadurch, daß er unter allen Umständen sein Versprechen halten wollte, stark an diesen alten rö- mischen Helden erinnerte. Wieder — wollte ein edler Held sein Wort nicht brechen. 1314—47. Ludwig der Baier. Dieser hatte besonders harte Kämpfe mit dem damals in Avignon residirenden Papst zu bestehen. Er war der letzte gebannte Kaiser. Wieder — erfuhr ein deutscher Kaiser den Haft des Kirchen- Oberhauptö. 162. Karl Iv. Die goldene Lulle. Der schwarze Tod. 1338 traten schon im Kurverein zu Reuse die deutschen Fürsten den Anmaßungen- des Papstes entgegen, indem sie erklärten, daß die Kaiserwahl der Einwilligung und Bestätigung durch den Papst nicht bedürfe. Wie wehe that's dem Papst! 1347. Karl Iv., Enkel Heinrichs Vii., schon im Jahr vorher auf Anstiften des Papstes zum Kaiser gewählt, ward nach Ludwigs Tode durch theure Zugeständnisse als solcher anerkannt. 56. Er ordnete durch die g old ene Bulle (das erste deutsche Reichs- gesetz) die Kaiserwahl, das Einzige von Bedeutung, was er für das Reich gethan hat. Es sollten sieben Fürsten, drei geistliche (Mainz, Trier und Cöln) und vier weltliche (Böhmen, Pfalz, Sack sen und Brandenburg), den Kaiser wählen. Diese wurden deßhalb Kurfürsten genannt.

6. Mnemonische Bearbeitung der Welt- und Cultur-Geschichte - S. 120

1867 - Flensburg : Herzbruch
120 208. Johann Calvin. Die Genfer Deformation. 1509. Johann Calvin ward in der Picardie in Frankreich geboren. 36 ließ er sich, wegen seiner resormatorischen Ansichten verfolgt, in Genf nieder, wo er Ordner des republikanischen Gemeindewesens, Ver- besserer der Sitten und Begründer der Kirche wurde. 38 führte die von ihm geübte strenge Kirchenzucht seine Vertreibung herbei. Bald aber siegte die bessere Ansicht. 41 wurde er höchst ehrenvoll nach Genf zurückgerufen, wo er von der Zeit an bis zu seinem Tode, der 64 erfolgte, den größten Einfluß aus Verfassung, Religion, Sitte und Bildung der Stadt ausübte. Die Stadt Genf, welche den Ausgangspunkt des Wirkens dieses großen Mannes bildete und der Mittelpunkt der reformato- rischen Bewegung für den Süden wurde, wie Wittenberg es für den Norden war, liegt in einer reizenden Gegend, in welcher Getreidefelder und Wiesen, Weinhügel und Obst- und Gemüse- gärten abwechseln. Genf ist eigentlich das größte Landhaus in einem großartigen englischen Park; ja ein Reifender meint, man könne mit Recht von Genfs Umgebung sagen, was ein Portugiese vom Minho behauptet hätte: »Giebt's ein Paradies auf Erden, so muß es hier sein; giebt's keinö, so könnte es wenigstens hier sein.' Es lag — im Park, — im helvetischen — irdischen — Paradiese, der Ausgangspunkt seines Wirkens. 209. Das Loncilium zu Trient. Der Jesuitenorden. 1545 — 63 wurde unter mehrmaligen Unterbrechungen das Co ncilium zu Trient abgehalten. Die Völker hatten eine allgemeine Kirchen- versammlung znr Herstellung des Kirchenfriedens und zur Refor- mation der Kirche lange gewünscht und gefordert. Die zu Trient vorgenommene Reformation verdiente aber den Namen nicht. Es wurde bloß die damalige katholische Kirchenlehre bestätigt und die der Protestanten verdammt. Nur für äußere Kirchenordnung und Kirchenzucht wurde manches Heilsame verordnet und manches Alt- kirchliche erneut. Aeußeres — abwägend, saßen die Bischöfe da. 1540 ertheilte Papst Paul Iii. nicht ohne Bedenken der von Ignaz Loyola gegründeten Gesellschaft Jesu die Genehmigung. 1773 hob der edle Papst Clemens Xiv. (Ganganelli) den Jesuitenorden, damals aus mehr als 22,000 Mitgliedern in 24 Provinzen bestehend, auf, obwol er wußte, daß er damit sein eigenes Todesurtheil unter- schrieb. Er starb einen Monat später, von Allen verlassen, an Gift.

7. Mnemonische Bearbeitung der Welt- und Cultur-Geschichte - S. 71

1867 - Flensburg : Herzbruch
71 rechtfertigt, besonders für den ersten, der überhaupt der bedeutendste war, das Wort: Kämpfend — verwahrten, — ja mehrten sie das Reich. 933. Heinrich I. forderte die Ungarn nach neunjährigem, treu von ihm benutztem Waffenstillstände zum Kampf heraus, indem er ihnen statt des bisher bezahlten Tributs einen todten Hund hinwerfen ließ, und besiegte sie in der Schlacht bei Merseburg. , 55. Otto I. brachte den Ungarn auf dem Lechfelde unweit Augsburg eine so entschiedene Niederlage bei, daß sie von nun an Frieden halten und die Verkündigung des Christenthums in ihrem Lande zulassen mußten. Kommt! — Es ist vorbei mit euren Einfällen. 962. Otto I. empfing in Rom die römische Kaiserkrone, die sein Vater nicht erhalten hatte. Otto war überhaupt nicht der einfach bescheidene und herzliche Mann, wie dieser, sondern vielmehr ein hoher, königlicher Herr. Ich bin's! 131. Die beiden letzten sächsischen Kaiser. Papst Sylvester Ii. 983 — 1002. Otto Iii. Er wurde wegen seiner außerordentlichen Bega- bung das Wunderkind genannt. Zur Zeit dieses jugendlichen Kaisers, nämlich im Jahr 1000, erwartete man das Ende der Welt. Ach Himmel! — allein es ging gut. 1002 — 24. Heinrich Ii., Vetter des Vorigen. Er ist canonisirt und führt daher von den deutschen Kaisern ausnahmsweise den Beinamen: , der Heilige". In Beziehung daraus rufen wir fragend aus: Allen — voran auf der Heiligkeit Bahn? Wir wißen wohl, daß man in jener Zeit oft die Heiligkeit in Dingen suchte, in welchen sie nicht zu finden ist. Heinrich hatte Mönch werden wollen und hätte dazu auch besser gepaßt, als zum Kaiser. 999—1003. Sylvester Ii. Ehe er Papst wurde, hieß er Gerbert. Er war Lehrer König Roberts von Frankreich und Kaiser Ottos Iii. und galt für den gelehrtesten Mann seiner Zeit. Er soll die Gewichtuhren erfunoen, die arabischen Ziffern verbreitet, auch als Papst zuerst die Idee der Kreuzzüge gefaßt haben. Von einem Hirtenknaben stieg er nach und nach zur Würde eines ersten Bi- schofs der Christenheit empor. Wir lassen ihn sprechen: Auch ich gelangte — allmählig zur höchsten Würde.

8. Mnemonische Bearbeitung der Welt- und Cultur-Geschichte - S. 75

1867 - Flensburg : Herzbruch
75 C. Die Zeit vom Anfang der Kreuzzüge bis auf Rudolf von Habsburg. 136. Der erste Lreumg. Papst llrban Ii. Gottfried von Bouillon. 1073. Die Türken, aus dem Geschlecht der Seldschu cken, die im Mor- genlande ein Reich gegründet hatten, eroberten Syrien und mißhan- delten die Christen in Palästina und die Pilger nach dem heiligen Grabe. Zu vermessen, ihr Ungläubigen! 1085 — 99. Urban Ii. Er war es, der den ersten Kreuzzug zu Stande brachte, nachdem der Gedanke dazu schon von Sylvester Ii. und Gregor Vii. angeregt war. Zieh aus — gegen die Ungläubigen, Christenheit! 1095. Kirchenversammlung zu Clermont. Papst Urban Ii. er- mahnte zu einem Kriege unter einem Kriegsherrn, dem das Brot nimmer ausgehe, bei dem der Sieg gewiß, der Lohn ewig, der Tod ein Märtyrertod sei. Das Volk rief: »Gott will es!" Hundert Tausende hefteten ein rothes Kreuz aus die Schulter als Zeichen der Theilnahme an dem frommen Unternehmen. Zug sollte beginnen. 1096 brachen 300,000 Mann unter verschiedenen Führern auf, unter wel- chen aber keiner mehr durch Edelmuth und Tapferkeit hervorragte wie Gottfried von Bouillon. Zug begann. 1099 wurde Jerusalem unter unsäglichendrangsalen erstürmt. Durch Blut und Flammen zog das Heer unter heiligen Gesängen nach der Kirche der Auferstehung. Gottfried, der eine goldene Krone da nicht tragen wollte, wo sein Herr eine Dornenkrone trug, nannte sich nur .Schutzherr des heiligen Grabes". Zug gelang. 1061 —1100. Gottfried von Bouillon. Der große italienische Dichter Torquato Tasio hat diesen Helden des ersten Kreuzzugs in seinem Epos .das befreite Je- rufalem* gefeiert, und er verdiente es, gefeiert zu werden. Lobt — Edelleute solcher Art!

9. Mnemonische Bearbeitung der Welt- und Cultur-Geschichte - S. 88

1867 - Flensburg : Herzbruch
88 angehören, in das vorhergehende Jahr. Ebenso die Versammlung aus dem Rütli. 1308 durch den Bund der drei Urcantone (Schwyz, Uri und Unterwalden) gegen die österreichischen Vögte ward der Grund zu der Schweizer Eid genösse ns chast gelegt. 1815 traten die letzten drei Cantone Gens, Wallis und Neuschatel dem jetzt au§ 22 Cantonen bestehenden Schweizerbunde bei. Wilhelm — hat sich frei gemacht. 1308—13. Heinrich Vil, der erste Kaiser aus dem Hause Luxemburg. Gut war's für die Schweizer, daß kein Oesterreicher erwählt wurde. Der treffliche Heinrich nahm sich ihrer gegen Oesterreich an. Wilhelm, — du magst dich freuen! Als Heinrich zur Regierung kam, hatten die Schweizer Ursache, sich zu freuen; natürlich freuten sie sich nicht, als die Kunde eintraf, daß er in Italien vergiftet, wol gar beim Abendmahl vergiftet sei. 157. Freiheitskämpft der Schweizer. 1315. Leopold von Oesterreich, Albrechts Sohn und Bruder Frie- drichs des Schönen, ward bei Morgarten in Zug von den Schwei- zern geschlagen. Er hatte gedroht, daß er die Bauern mit den Füßen zertreten wolle. 86 fiel der männlich schöne 37jährige Leopold der Jüngere von Oesterreich, Neffe jenes altern Leopold, in der Schlacht bei Sem- pach in Luzern. Er war mit seinen viertausend stahlgepanzerten Rittern des Siegs über vierzehnhundert rohbewaffnete Bauern (Kuhmäuler, wie man sie höhnisch nannte) auch schon ganz gewiß gewesen. Arnold von W i n k e l r i e d: „Ich will euch eine Gaffe machen, sorgt für mein Weib und meine Kinder!" 88 befestigten die Schweizer ihre Freiheit gegen Oesterreich in der Schlacht bei Näfels in Glarus, wo sie über Leopold den Stolzen, Sohn des bei Sempach gefallenen Leopold, und sein zehnfach stär- keres Heer einen entschiedenen Sieg davon trugen. Wie täufchten — Haböburgs — hohe Fürsten sich! 158. Philipp der Schöne von Frankreich. Papst Sonifacius Viii. 1294 — 1303. Bonifacius Viii. Er führte im Geiste Gregors Vll. und Jnnocenz's Iii. sein Amt und wollte festhalten und mehren, was jene errungen hatten. Allerdings ist ihm in dieser Beziehung auch Man- ches gelungen. Er hat Länder und Königskronen nach Willkür ver-

10. Mnemonische Bearbeitung der Welt- und Cultur-Geschichte - S. 90

1867 - Flensburg : Herzbruch
90 reich (Avignon) so zu nennen, weil sie damals gänzlich dem Einfluß der französischen Könige preisgegeben waren. Welschland, — verbannt war das Kirchenoberhaupt aus deinen Grenzen. 160. Die Tempelherren und Johanniterritter. 1118. Der Orden der Tempelritter ward gegründet. (Vergl. 143.) 1291. Nachdem ganz Palästina den Ungläubigen wieder in die Hände ge- fallen war (vergl. 137), wurde der Sitz des Ordens nach Cypern verlegt. Die meisten Ordensglieder kehrten aber auf ihre europäischen, besonders französischen Ordensbesitzungen zurück und ergaben sich einem müßigen, ihrer großen Vergangenheit unwürdigen Leben, wie sie sich ohnehin schon lange durch Stolz, Habgier und Schwelgerei ausgezeichnet hatten. 1314 ward der letzte Großmeister des Ordens, Jakob von Molay, den der Papst von Cypern nach Frankreich gelockt hatte, in Paris ver- brannt, nachdem vor sieben Jahren alle Templer in Frankreich ver- haftet und vor zwei Jahren der Orden vom Papst aufgehoben war. Das' Volk verehrte Jakob von Molay als Märtyrer und sah in dem bald darauf erfolgten Tod des Papstes und des Königs ein Gottes- gericht. Die Thatkräftigen, — nicht — widerstehen konnten sie Philipps Ränken. 1113. Der Johanniterorden bestätigt. (Vergl. 143.) Nach dem Ver- luste von Ptolemais fetzten sich die Johanniterritter auf Cypern fest. 1309 eroberten sie Rbodus und gründeten daselbst ihren Hauptsitz. Das traurige Schicksal der Templer, deren Mitschuldige und Nebenbuhler sie waren, ging nicht vergeblich an ihnen vorüber. Mit dem ganzen Adel des Abendlandes verbunden und mächtig zur See, ward ihr Orden eine Vormauer der Christenheit gegen die Türken. Erst 1522 ward Rhodus nach verzweifelter Gegenwehr der Ritter von Sul- tan Sol im an Ii. erobert und jene zogen sich nach Malta. Wir denken an Schillers „Kampf mit dem Drachen" und an die letzten Kämpfe der Ritter auf Rhodus. Die Demüthiaen, — welcher — Sinn belebte sie noch auf Rhodus! 161. Friedrich der Schöne und Ludwig der Laier. 1322 den 28. Sept., am fünfzigsten Jahrestage der Krönung Rudolfs von Habsburg, entschied die Schlacht bei Mühldorf zwischen den
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