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1. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 54

1852 - Koblenz : Bädeker
Der lombardische Städtebund. 64 dinälen eine kaiserliche und eine antikaiserliche Partei, diese wählte Alexander Ii!., jene Paschal Ii!., wodurch ein 18jähriges (1159—77) Schisma entstand. Friedrich wollte als Schirmvogt der Kirche eine Ausgleichung herbeiführen, allein Alexander sprach ihm das Recht dazu ab und verband sich mit den Städten Oberitaliens gegen ihn. Auf einem 3. Zuge nach Italien (1163) ohne Heer suchte der von Aleranker Ui. mit dem Kirchenbanne belegte Kaiser die Unzufriedenheit, welche sich über die Härte der von ihm eingesetzlen Beamten geäußert hatte, zu be- schwichtigen. Auf dem 4. italienischen Zuge (1166 — 68) zwang Frie- drich die Römer (durch einen Sieg bei Tusculum), den Papst Pa- schal Hl. anzuerkennen und ließ sich nebst seiner Gemahlin von ihm krönen. Damals stand er auf dem Gipfel seiner Macht — aber nur für kurze Zeit. Denn da sein Heer durch eine pestartige Krank- heit fast gänzlich aufgerieben wurde, floh er verkleidet und fast ganz allein über die Alpen. Die lombardischen Städte aber, deren Be- schwerden über die kaiserlichen Statthalter keine Abhülfe gefunden hatten, waren in einen großen Bund zusammen getreten, sie führten die Mailänder in ihre Stadt zurück und erbauten eine Festung als Schutzwehr gegen die Deutschen, die sie dem Kaiser zum Trotz Alessandria nannten. Als Friedrich diese auf dem 5. italienischen Zuge (1174 — 78) belagerte, fiel Heinrich der Löwe von ihm ab (weil er diesem die für seine Hülfs- leistnng geforderte Abtretung der Stadt Goslar nicht bewilligte). Bittend soll der Kaiser sich dem stolzen Herzog zu Füßen geworfen haben, um ihn zu fernerm Beistand zu bewegen — aber vergebens. Ehe er neue Verstärkungen erhalten hatte, wurde er von den er- muthigten Lombarden bei Leg nano 1176 angegriffen und so ent- schieden geschlagen, daß er sich genöthigt sah, mit Alexander Iii. zu Venedig Frieden und mit den Lombarden zuerst einen Waffenstill- stand auf 6 Jahre und nach dessen Ablauf einen förmlichen Frie- den zu Constan.; zu schließen 1183, in welchem er den Städten gegen einen Geldzins einen großen Theil der Hoheitsrechte überließ. Nach Deutschland zurückgekehrt, sprach Friedrich über Heinrich den Löwen, der ihn in Italien verlassen hatte und auf eine fünf- malige Vorladung nicht erschienen war, die Reichsacht aus, und zersplitterte dessen Besitzungen, indem er Baiern dem Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach (dessen Nachkommen noch heute in Baiern regieren), das westliche Sachsen dem Erzbischöfe von Köln, das öst-

2. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 57

1852 - Koblenz : Bädeker
37 Heinrich Vi. Philipp von Schwaben u. Otto I V. Landes gegen die Einfälle der heidnischen Preußen dem Orden das Kulmerland - (nebst dem Gebiete vor: Löbau) abzutreten, an. Nach einem 53 jährigen Kampfe gelangte der Orden zur Herrschaft über Preußen. Als Akkon, nachdem es gerade 100 Jahre der Hauptsitz des Ordens gewesen, an den Sultan von Aegypten verloren ging 1291, zog der Hochmeister (Konrad von Feuchtwangen) nach Vene- dig, und als diese Stadt sich den päpstlichen Bann zugezogen hatte (wegen der Eroberung Ferraras), ward der Hauptsitz nach Marien- burg verlegt (1309). 3. Heinrich Vi. 1190 — 1197, der schon während des Kreuzzuges seines Vaters die Reichsverwal- tung geführt hatte, folgte ohne weitere Anerkennung von Seiten der Fürsten wie in einem Erbreiche. Nach den: Aussterben des norman- nischen Königshauses ging er nach Italien, ließ sich in Rom krönen und hoffte das Erbe seiner Gemahlin, Apulien und Sicilien, in Besitz zu nehmen. Aber die Sicilianer hatten aus Abscheu gegen die deutsche Herrschaft den Grafen Tankred und nach dessen Tode seinen Sohn Wilhelm Iii. zun: Könige ernannt. Diese machten den: Kaiser sein Erbland noch 5 Jahre lang streitig. Eine angebliche Verschwörung diente ihm zum Vorwände, an seinen Gegnern die grausamste Rache zu nehmen, die Ersten der Geistlichkeit und des Adelstandes wurden gehenkt, verbrannt, oder, wie König Wilhelm, verstümmelt und geblendet; deshalb, so wie wegen Richard's Löwen- herz Behandlung sprach der Papst den Bann über ihn aus. Als er im Begriffe war, einen Kreuzzug anzutreten, überraschte ihn der Tod (zu Messina) zur allgemeinen Freude der Italiener. Heinrich der Löwe war aus England zurückgekehrt und hatte vielen Anhang gefunden, aber alle Versuche, seine früheren Besitzungen wieder zu gewinnen waren erfolglos; er starb 1195 zu Braunschweig. 4. Philipp von Schwaben 1198 — 1208 und Otto Iv. 1198 — 1215. Nach Heinrich's Vi. Tode trennten sich die deutschen Fürsten in Bezug auf eine neue Wahl in zwei Parteien: eine hohenstaufensche, welche Heinrich's jüngsten Bruder Philipp von Schwaben (Hein- rich's Sohn Friedrich war erst 3 I. alt), und eine welfische, welche Otto, den zweiten Sohn Heinrich's des Löwen, wählte. Die letz- tere übertrug die Entscheidung dem Papste Innocenz Hi., welcher nach vergeblichen Vermittelungsversuchen den Otto als König aner-

3. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 59

1852 - Koblenz : Bädeker
Friedrich 31. 69 als Sklaven (»ach Alexandria) verkauft; von 20000 deutschen Knaben kehrte ein großer Ttieil bald zurück, die übrigen kamen auf der Reise durch Italien aus Mangel um oder fanden doch keine Mittel zur Weiterreise. 5. Friedrich Ii. 1215—1250. Obgleich er dem Papste Innocenz Iii., seinem Wohlthäter und Oberlehnsherrn, versprochen hatte, 1) die sicilische Krone seinem schon als König von Sicilien gekrönten Sohne Heinrich abzutreten, und 2) einen Krenzzug zu unternehmen, so beschloß er doch nun Deutschland als Nebenland an seinen Sohn zu gebeu und Italien zum Hauptsitz seiner Macht zu inacheu, und ließ deshalb seinen Sohn Heinrich zum Nachfolger im deutscheil Reiche wählen und zum römi- scheu Könige krönen, wofür er den Fürsten eine Menge von Reichs- rechten preisgab. Wiederholt und dringend wurde er vom Papste (Honorius Iii.) aufgefordert, den bei seiner Tbroilbesteigung und nochmals bei seiner Kaiserkrönung versprochenen Kreuzzug anzutreten. Allein die An- ordnung der innern Angelegenheiten Deutschlands und Italiens nö- thigten den Kaiser sich vom Papste die Frist dreimal verlängern zu lassen und zuletzt (im Vertrage von St. Germano 1226) zuzngeben, daß er, wenn er den Kreuzzug uicht in zwei Jahren antrete, dadurch ohne weiteres in den Bairn verfalle. Kaum hatte er ihn angetreten, so kehrte er wegen Krankheit zurück. Der Papst Gregor Ix. hielt die Krankheit für Verstellung und sprach den Banil über den Kaiser aus. Dieser ging 1228 wirklich nach Palästina und erhielt in einem Vertrage mit dem Sultan Kamel von Aegypten und Jerusalem, wo er sich selbst krönte, nebst dem umliegenden Gebiete bis nach Tyrus, Akkon und Sidon. Doch führte eine Verletzung des Waffenstillstan- des durch einige Pilger bald abermals den Verlust Jerusalems her- bei (1239), und ailch die beiden vom französischen Könige Ludwig Ix. oder dem Heiligen später unternommenen Kreuzzüge nach Aegypten (1248) und nach Tunis (1270) blieben ohne wesentlichen Erfolg. Nach seiner Rückkehr aus Palästina kam durch Vermittelung des Deutschmeisters Hermann von Salza eine Aussöhnung zwischen Papst und Kaiser zu Staude. Nachdem dieser in seinen Erblanden mit der Gesetzgebung eine gänzliche Reform vorgenommen hatte (s. §. 30), ging er nach Deutschland zurück, setzte seinen Sohn Heinrich ab, der sich vom Vater unabhängig inacheu wollte und sich deshalb mit den

4. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 61

1852 - Koblenz : Bädeker
Friedrichs Absetzung und Gegenkönige. Das Interregnum. 61 wich. Von hier aus versuchten sie zwar noch einmal nach Oesterreich vorzudringen, als aber ihnen dort ein großes christliches Heer unter dem Könige (Wenzel) von Böhmen und den Herzögen von Oesterreich und Kärnthen entgegentrat, kehrten sie zurück und räumten auch Un- garn auf die Nachricht von deni Tode ihres Groß-Khans. Nachdem Gregor Ix., fast 100 Jahre alt, gestorben, erhielt Friedrich einen noch heftigern Gegner in dessen zweitem Nachfolger, Innocenz Iv. Dieser sprach über den Kaiser, der dem Papste sein Land vorenthielt, zu Lyon, wohin er eine allgemeine Kirchenversamm- lung (1245) berufen hatte, auch die Absetzung aus und forderte die deutschen Fürsten zu einer neuen Wahl auf, ohne Rücksicht auf den schon früher zum römischen Könige gewählten zweiten Sohn Fried- rich's, Konrad. Aber fast nur geistliche Fürstelt wählten den (frühern Regenten für Konrad) Landgrafen Heinrich Raspe von Thü- ringen zum Gegenkönig (1246), und als dieser (schon 1247 auf der Wartburg) starb, erhoben die rheinischen Erzbischöfe im Einver- ständniß mit einigen weltlicheil Fürsteil eilten neuen Gegenkönig in der Person des (20jährigen) Grafen Wilhelm von Holland. Während Deutschland zwischen den beiden jungen Königen Konrad und Wilhelm getheilt war, setzte Friedrich betx Kampf gegen die Lombardell mit immer mehr abnehmendem Glücke fort bis zu seinem Tode 1250. 6. Konrad Iv. 1250—54. Wilhelm —1256. Konrad ging bald (gleich seinem Vater die Herrschaft in Ita- lien der in Deutschland vorziehend) nach Apulien, welches sein Bru- der Manfred als Statthalter gegen den Papst behauptet hatte. Hier starb er schon 1254, mit Hinterlassung eines zweijährigen Sohnes Konradin. Wilhelm von Holland blieb auf einem Zuge gegen die Westfriesen, die er ju einem Tribute zwingen wollte, mit seinem Pferde im Eise steckeil und ward von einigen Friesen, die ihn nicht kanntell, erschlagen. 8- 14- Das Interregnum 1237—1273. Da nach Wilhelm's Tode der Papst (Alexander Iv.) die - Wahl Konradin's bei Strafe des Bannes verboten und der Köllig Ottokar von Böhmen die ihm angebotene Krone abgelehnt hatte, so wählte ein Theil der bestochenen deutschen Fürsten den Grafen Richard von Cornwallis, Andere den König Alfons X. von Ca-

5. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 72

1852 - Koblenz : Bädeker
72 Joh. Huß. Hieronymus von Prag. Brandenburg an Hohenjoller». der Behauptung, er sei der einzige wahre Papst, und da durch die Absetzung und Entlassung seiner Gegner auch das Schisma factisch aufgehoben sei, so brauche man ihn nur überall anzuerkennen, um die Einheit der Kirche herzustellen. Doch auch dessen Absetzung wurde durch das Concilium ausgesprochen und Martin V. erwählt. — Zugleich versuchte dieses Concilium die Ausrottung der Leh- ren des Johann Huß, welcher die vom Papste für ketzerisch er- klärten Grundsätze des Oxforder Theologen Johann Wycliff, trotz aller Verbote des Erzbischofes von Prag und des Papstes, in Böh- men verbreitete. Da Huß und sein Freund Hieronymus Faulfisch, der zuerst Wycliff's Schriften nach Prag gebracht hatte, auch einen vom Papste Johann Xxiii. verkündeten Ablaß bekämpften, die Ab- laßbulle unter dem Galgen verbrennen ließen und die Ablaßprediger verspotteten und mißhandelten, so sprach der Papst den Bann über Huß und das Jnterdict über Prag aus. Huß wurde vor das Con- cilium geladen und er erschien dort, nachdem ihn der Kaiser zu sei- ner persönlichen Sicherheit mit einem Geleitsbriefe versehen hatte. Als alle Versuche, ihn zum Widerruf seiner Lehren zu bewegen, scheiterten, erklärte das Concilium ihn als Ketzer und übergab ihn zur Bestrafung dem Kaiser, welcher ihn gemäß einer Bestimmung des Schwabenspiegels verbrennen ließ 1415. Die Aufregung, welche in Böhmen bei der Nachricht von Huß' Tode entstand, hielt das Conciliuin nicht ab, auch den Prozeß des Hieronymus von Prag vorzunehmen, der zur Vertheidigung seines Freundes ebenfalls nach Constanz gekommen war; dieser widerrief alle seine dem katho- lischen Glauben widersprechende Lehren, nahm aber den Widerruf zurück und starb ebenfalls den Feuertod. Auf diesem Concilium geschah 1417 auch die feierliche Beleh- nung des Burggrafen Friedrich Vi. von Nürnberg aus dem Hause Hohenzollern mit der Mark Brandenburg, welche Sigmund diesem schon einige Jahre vorher verpfändet und dann als Tilgung einer Schuld von 400,000 ungarischen Gulden über- tragen hatte. Der Hussitenkrieg 1419 — 1436. Als ein päpstlicher Legat in Böhmen erschien, um die Anhän- ger des Huß mit Hülfe des weltlichen Armes der Kirche wieder zu unterwerfen, nahm sich Wenzel Anfangs der Hussiteu oder Cali;- / tiner (wie man sie nach dem von Jacob von Mies eingeführten

6. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 140

1852 - Koblenz : Bädeker
140 Krieg mit Oesterreich. 2) Krieg mit Oesterreich 1809. Um seinen Lieblingsplan, England durch das Continentalsystem zu Grunde zu richten, auch im südlichen Europa durchzuführen, hatte Napoleon Portugal besetzt, den König von Spanien zur Verzichtung auf seine Krone gezwungen, und diese seinem eigenen Bruder Joseph, die von Neapel aber seinem Schwager Murat verliehen, und endlich auch die Aufhebung der weltlichen Gewalt des Papstes ausgesprochen, den Kirchenstaat mit dem französischen Reiche vereinigt, und den Papst selbst als Gefangenen nach Savona bringen lassen. Die ganze spa- nische Nation war mit großer Erbitterung und nicht ohne Erfolg gegen den ihr hinterlistig aufgedrungenen König aufgestanden, und dies ermuthigte den über jene Gewaltschritte empörten Kaiser Franz s. noch einmal die Waffen gegen den fremden Unterdrücker zu versu- chen und im Vertrauen auf die Stimmung des Volkes den Krieg an Frankreich zu erklären. Sein Aufruf an die deutschen Völker zur Theilnahme am Kampfe für die Freiheit des gemeinsamen Vaterlan- des blieb ohne Erfolg, und der ganze Plan wurde durch Napoleons Schnelligkeit vereitelt. Erzherzog Karl betrieb mit großen: Eifer eine neue Einrichtung des Heerwesens (die Errichtung einer allgemeinen Landwehr und ei- ner dreifachen Reserve), und als, Napoleon wegen dieser Rüstungen die Fürsten des Rheinbundes aufforderte, ihre Contingente in Bereit- schaft zu halten, beschloß der Wiener Hof, dessen Angriffe zuvorzu- kommen. Die Brüder des Kaisers, die Erzherzöge Karl und Johann, als Oberbefehlshaber der nach Baiern und Italien vorrückenden Armee, forderten durch Proclamationen an die deutschen Völker auf zur Theilnahine an dem Kampfe Oesterreichs für die Freiheit des deutschen Vaterlandes, jedoch ohne Erfolg. Das in Baiern unter dem Erzherzoge Karl eingerückte Heer ward vor: Napoleon haupt- sächlich mit deutscher: Truppen nach fünftägigen Gefechten (19.—23. April) bei Abendsberg, Landshut, Eckmühl, Regensburg mit groß- ßem Verluste über die Donau nach Böhmen zurückgedrängt und Wien (13. Mai) zum zweiter: Male erobert. Ohne Aufenthalt ging Napoleon den: (freilich zu spät) zum Entsätze herbeieilender: Erzher- zoge Karl entgegen und erlitt nach einem zweitägigen Kampfe bei den unweit der Donau liegenden Dörfern Aspern und Esling (21. u. 22. Mai) die erste Niederlage. Nachdem er sich darauf mit der unter Eugen Beauharnais herbeigekommenen italienischen Armee

7. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 181

1852 - Koblenz : Bädeker
181 1152-1190 (1154) 1158-1162 (1166—68) (1174-78) 1176 (1183) 1187 1189—1193 1190-1197 (1194-1266) 1198-1208 1203-1204 1208—1215 (1212) 1215-1250 1228 1230—1283 1237 die Türken. Konrad Hi. und Ludwig Vii. ziehen ver- gebens nach Palästina. Friedrich I. Barbarossa. Dessen erster Zug nach Italien zur Demüthigung der lombardischen Städte, deren 3 zerstört werden. Arnold von Brescia endet auf dem Scheiterhaufen. Heinrich der Löwe erhält auch Baiern zurück. Zweiter Zug Friedrich's nach Italien. Demüthigung Mailand's. Reichstag in den roncalischen Gefilden. Neuer Streit mit Mailand, welches zerstört wird. Streitige Papstwahl. Vierter Zug Friedrich's 1. nach Italien, um Pascha! Iii. einzusetzen. Rückkehr ohne Heer. Alessandria erbaut. Fünfter Zug Friedrich's I. nach Italien. Abfall Hein- rich des Löwen. Friedrich I. bei Legnano besiegt. Friede zu Constanz zwischen Friedrich und den Lom- barden. Achterklärung über Heinrich den Löwen und Thrilling der Länder desselben. Niederlage der Christen bei Hittin. Verlust Jerusalems. Dritter K r e u z z u g. Friedrich Barbarossa's Tod. Stiftung des deutschen Ordens im Lager vor Akkon. Entzweiling Philipp's Ii. mit Richard Löwenherz. Waf- fenstillstand mit Saladin. Richard's Gefangenschaft. Heinrich Vi. Besitznahme von Apulien und Sicilicn uild grausames Verfahren daselbst. Das Königreich beider Sicilie» unter den Hohenstaufen. Philipp von Schwaben lind Otto Iv. Zehnjähriger Thronstreit bis zu Philipp's Ermordung durch Otto von Wittelsbach. Der vierte sogenannte Kreuz zu g. Richtung desselben nach Constantinopel statt nach Aegypten, um den geblendeten Kaiser Isaak wieder einzusetzen. Ent- zweiung der Kreuzfahrer mit demselben und Einnahme Constantinopels. Otto Iv. allein. Entzweiung desselben mit dem Papste. Gegen ihn Friedrich Ii. erhoben. Kreuzzug der Kinder. Friedrich Ii. Streit mit dem Papste über die Ver- einigung der deutschen Krone mit der sicilischen und über den Kreuzzug. Kreuzzug Friedrich's fl. Durch einen Vertrag mit Kamel, Sultan von Aegyvten, erhält Friedrich Je- rusalem zurück und krönt sich selbst. Krieg des deutschen Ordens mit den Preußen. Sieg Friedrich's über die Lombarden bei Cortenuova. Abermaliger Zerfall mit dem Papste.

8. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 45

1852 - Koblenz : Bädeker
Rudolf Gtgeiikönig. 4ö deutschen Bischöfe (zu Worms 1076) den Papst absetzen, worauf dieser Absetzung und Bann über den König aussprach und die Un- terthanen vom Eide der Treue entband. Als nun die unzufriedenen deutschen Fürsten sich (zu Tribur) zu einer neuen Wahl versammel- ten, unterwarf Heinrich sich den demüthigsten Bedingungen. Er sollte eine Jahresfrist haben, um seine Befreiung vom Banne zu erwirken, sich aber in dieser Zeit aller Negierungsgeschäste enthalten und, wenn er nach Ablauf eines Jahres noch nicht losgesprochen sei, als abgesetzt betrachtet werden. Daher eilte er noch im Winter 1077 unter großen Gefahren durch Burgund nach Italien und erhielt nach dreitägiger Demüthigung im Schlosse zu Canossa von Gregor die Lossprechung vom Banne, doch unter der Bedingung, daß er sich einem in Deutschland von dem Papste mit den Fürsten zu haltenden Gerichte unterwerfe und die Entscheidung über die Beibehaltung sei ner Krone abwarte, bis dahin aber sich aller Ausübung der könig- lichen Gewalt enthalte. Bald bereute er jedoch seinen Schritt, ver- band sich von Neuem mit Gregor's Feinden und verweigerte diesem sicheres Geleit zur Reise nach Deutschland. Daher bewirkten die päpstlichen Legaten die Wahl des Herzogs Rudolf von Schwaben zum Gegenkönige, wobei zugleich bestimmt ward, daß künftig der Sohn des Königs nur durch freie Wahl und nicht durch Erbschaft König werden solle. So war also Deutschland förmlich zum Wahl- reiche erklärt. Nach zwei unentschiedenen Treffen zwischen Rudolf und Heinrich ward ersterer vom Papste anerkannt, letzterer auf neue Klagen abgesetzt und der Bann gegen ihn erneuert, wogegen der König auch wieder den Papst absetzen und den von diesem excommu- nicirten àbisckof von Ravk-mm als Clemens den Iii. zum Gegen- papste wählen ließ. In einem dritten Treffen wurde Rudolf (durch den Herzog Gottfried von Bouillon?) tödtlich verwundet und starb. . Heinrich übertrug dein Friedrich von Hohenstaufen, dem er auch das durch Rudolfs Wahl erledigte Herzogthum Schwaben gegeben hatte, die Reichsverwaltung, ging selbst nach Italien, um den Streit der beiden Päpste zu entscheiden, nahm Rom nach dreijähriger Be- lagerung durch Verrath ein und empfing von seinem Papste Cle- mens Ili. die Kaiserkrone. Gregor war in die Engelsburg geflüchtet und ging, als Herzog Robert Guiscard von Apulien und Calabrieu ihn befreit hatte, den Römern nicht trauend, nach Salerno, wo er (1085) starb. Während Heinrich's Abwesenheit hatten die Sachsen und Schwaben den Grafen Hermann von Luxemburg zum

9. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 46

1852 - Koblenz : Bädeker
46 Der erste Kreuzzug. neuen Könige (1081 — 1088) gewählt, der aber kein Ansehen gewin- nen konnte und daher abdankte. ä) Empörung der Söhne Heinrich's Iv. gegen ih- re n V a t e r. Heinrich's ältester Sohn Konrad, der schon zum Nachfolger in Deutschland gekrönt und von seinem Vater als dessen Stellver- treter in Italien zurückgelassen worden war, ließ sich von den Geg- nern Clemens Iii. zur Empörung gegen seinen Vater aufreizen und zum Könige von Italien krönen, wurde aber durch ein Fürstengericht (zu Köln) der Nachfolge verlustig erklärt und diese seinem jüngeren Bruder Heinrich zugesichert, der bei seiner Krönung versprechen mußte, bei Lebzeiten des Vaters sich die Regierung nicht anzumaßen. Doch ließ sich auch dieser zur Empörung gegen den Vater verleiten, nahm ihn gefangen und zwang ihn (auf einer Versammlung zu In- gelheim) unter Androhung des Todes zur Abtretung der Regierung. Der Kaiser entfloh nach Lüttich, wo er starb; seine Leiche wurde aus- gegraben, nach Speier gebracht und erst (1111), als er vom Banne freigesprochen war, bestattet. e) Der erste Kreuzzug 1096 —1100. Sobald das Christenthum sich über die Grenzen Palästinas hinaus verbreitet hatte, wallfahrteten die Christen aus andern Pro- vinzen des römischen Reiches nach Jerusalem zum heiligen Grcke, neben welchem Constantin der Große eine prachtvolle Kirche erbaut hatte. Diese Wallfahrten, begünstigt durch die gastfreie Aufnahme der Pilger und den Handel nach dem Orient, wurden immer häu- figer und dauerten auch nach der Eroberung Jerusalems durch die Araber (636) ungehindert fort. Seitdem aber Palästina unter die Herrschaft der Fatimiden, und noch mehr, als es unter die der Seld- schuken gekommen war, begannen die Mißhandlungen der Christen im Morgenlande, und die Türken erhoben von den Pilgern eine Abgabe für den Besuch Jerusalems. Dennoch ließen die Wallfahrten nicht nach, und der Gedanke, Palästina wieder zu einem christ- lichen Reiche zu machen, ward überall rege. Als die bittersten Klagen der morgenländischen Christen nach Europa kamen, und sowohl der Einsiedler Peter von Amiens, nach seiner Rückkehr aus Jerusalem, Italien, Frankreich und Deutsch- land durchziehend, durch die Schilderung jener Leiden, als auch der Papst Urban Ii. auf der Kirchenversammlung zu Clermont durch

10. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 91

1852 - Koblenz : Bädeker
Türkenkrieg. 91 der damaligen Welt, wobei die Spanier sich durch Habsucht, wie durch Grausamkeit und Frevel jeder Art hervorthaten. Der Papst wurde in der Engelsburg belagert, bis er sich zur Annahme eines Vertrages entschloß, der ihm schwere Zahlungen und die Berufung eines Concils zur Herstellung der Einheit in der Kirche auferlegte. König Franz I., der im folgenden Jahre das Königreich Neapel schnell erobert, aber auch, bald wieder verloren hatte, erhielt in dem (durch Karl's Tante, Margaretha von Oesterreich, und Franzens Mut- ter, Louise von Savoyen, vermittelten) sog. Damenfrieden zu Cambrai (1529) Burgund zurück, entsagte aber allen Ansprüchen auf Italien. Daraus kam Karl selbst nach Italien und empfing zu Bologna aus den Händen des Papstes die lombardische und die Kai- serkrone. Seitdem hat Italien keine Kaiserkrönung mehr gesehen. Wie der Kaiser durch seine lange (8jährige) Entfernung von Deutschland und die Kriege mit Franz I. und dem Papste, eben so wurde sein Brnder verhindert der Reformation entgegenzutreten durch den Krieg mit den Türken 1529—32. Nachdem der König Ludwig Ii. von Ungarn und Böhmen in der Schlacht bei Mohacz (1526) von den Türken geschlagen und auf der Flucht in einem Moraste unter seinem auf ihu gestürzten Rosse erstickt war, folgte ihm sein Schwager, Erzherzog Ferdinand, Karl's V. Bruder, in den beiden Reichen, die auch schon einmal unter Kaiser Albrecht's Ii. Herrschaft vereinigt gewesen waren. In Böhmen und den dazu gehörigen Nebeuländern: Schlesien, Mähren und der Lausitz ward Ferdinand auch durch eine Wahl der Stände anerkannt, in Ungarn dagegen war ihm Johann von Zapolya, Woiwode von Siebenbürgen, in der Erwerbung der Krone zuvor- gekommen. Zwar vertrieb Ferdinand seinen Nebenbuhler (durch eine Niederlage bei Tokay), aber dieser fand Schutz an Sultan Solyman Ii., welcher 1529 vor dem Abschlüsse des Friedens zu Cambrai den Krieg erneuerte, in der Hoffnung, die Gegner Karl's V. noch in voller Thätigkeit zu finden. Er durchzog (mit 250,000 M.) unter schrecklichen Verheerungen und fast ohne Widerstand Ungarn und be- lagerte Wien. Allein die fruchtlosen Anstrengungen bei wiederholten Stürmen, die Kunde von dem Herannahen eines Entsatzheeres und die vorgerückte Jahreszeit bewogen ihn nach 3 Wochen die Belage- rung aufzuheben. Bei seinem Rückzuge nach Ofen übergab er seinem
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