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Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
520
Iii. Bilder aus der deutschen Geschichte.
reichs gewähren. Uns aber und unseren Nachfolgern an der Kaiserkrone
wolle Gott verleihen, allezeit Mehrer des Deutschen Reichs zu sein, nicht
an kriegerischen Eroberungen, sondern an den Gütern und Gaben des
Friedens aus dem Gebiete nationaler Wohlfahrt, Freiheit und Gesittung.
Gegeben Hauptquartier Versailles, den 17. Januar 1871.
Wilhelm.
Am 21. März 1871 wurde sin Berlin der erste Reichstag des Deutschen
Reichs eröffnet und nach kurzen Verhandlungen die Verfassung des Nord-
deutschen Bundes zur Verfassung des Deutschen Reichs umgestaltet.
Zum Deutschen Reiche gehören nunmehr außer den bereits im Nord-
deutschen Bunde vereinigt gewesenen Staaten noch die Königreiche Bayern
und Würtemberg, das Großherzogtum Baden, das Großherzogtum
Hessen auch mit seinem südlichen Teile, denn der nördliche Teil war
schon dem Norddeutschen Bunde einverleibt, und endlich die durch den
Frankfurter Frieden neugewonnenen „ unmittelbaren Reichslande" Elsaß
und Deutsch-Lothringen.
Der das Deutsche Reich bildende Slaatenbund besitzt eine selbständige
Reichsgewalt, deren Ausübung dem König von Preußen übertragen ist.
Ihm steht der Bundesrat, welcher jetzt aus 58 Vertretern der Bundes-
mitglieder zusammengesetzt ist, zur Seite. Die vom Bundesrathe vor-
geschlagenen Gesetze und Einrichtungen werden von den aus gewählten Ab-
geordneten des deutschen Volkes bestehenden Reichstage beraten.
Das Deutsche Reich nimmt mit seinen Einzelstaaten einen Flächen-
raum von ungefähr 9900 Hstm. ein. Bringt man aber davon die Küsten-
gewässer, vorzüglich die Hasse der Ostsee, in Abzug, so beträgt derselbe
nur 9812^2 Ihm. oder 540 000 qkm. Es nimmt daher das Reich nach
seinem Flächengehalt unter den europäischen Staaten die dritte Stelle —
(nur Rußland und Österreich sind größer), nach seiner Einwohnerzal die
zweite ein, denn dieselbe, die am 1. Dezember 1880 42 726 920 Seelen
betrug, wird nur von der Rußlands übertroffen.
Nur wenige Prozente der Bevölkerung gehören dem nichtdeutschen
Sprachstamme an. In Deutschlands Osten sind noch die Nachkommen
slavischer Völkerschaften, besonders der Polen seßhaft; im Norden Schleswig
blieben wohl auch noch eine Anzahl Dänen und in den Reichsländern
Franzosen wohnen; die rein deutsche Bevölkerung erreicht die Höhe von
38 Millionen.
In Bezug auf das religiöse Bekenntnis teilen sich, wenige tausend
Andersgläubige ausgenommen, Evangelische und Katholiken, so in die
Bewohner des Deutschen Reichs, daß die Zahl der ersteren etwa 25, die
der letzteren 15 Millionen beträgt.
Die Tapferkeit und Tüchtigkeit der deutschen Heere hat das Deutsche
Kaiserreich gründen helfen, sie werden es auch in der Zukunft zu behüten
haben; daher wird mit allen Kräften des Volkes Wehrhaftigkeit gehegt
und gepflegt. Jeder wasfentüchtige Deutsche gehört dem deutschen Reichs-
heere an und zwar in der Regel vom 20. bis zum 32. Jahre, zunächst drei
Jahre den Fahnen, vier Jahre der Reserve und fünf Jahre der Landwehr.
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Versailles Berlin Baden Hessen Elsaß Ostsee Deutschlands Polen
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Ii. Kulturbilder aus Welt und Werkstatt.
285
Afrikas auch im Zusammenhange mit der plumpen, küstenarmen Gestaltung
ihres Erdteils stehe. Wo aber Ebbe und Flut des Leben spendenden
Weltmeeres die Gestade berühren, wo der mächtige Pulsschlag des Salz-
wassers zu fühlen ist, ba tritt der Mensch, sich und anderen zu Nutze,
in unmittelbaren Verkehr mit den Kontinenten, die von ihm geschieden
scheinen, die ihm aber doch näher gerückt sind, als manches benachbarte
Land, von dem ihn Wüsten oder Gebirge scheiden. In größerem Maße
wird uns vom freien Weltmeer Handel und Civilisation vermittelt, das
nicht einem Volke allein gehört, nein, an dem die ganze Menschheit teil
hat, sei es durch Überlassung der Schätze, die sein Inneres birgt, sei es
dadurch, daß es uns seinen kräftigen Rücken als Träger leiht. Seine
Dienstbarmachung in dem umfangreichen Maße, wie es bisher geschehen,
ist eine der größten Segnungen unserer Zeit, und dieses Gemeingut aller
Völker, den Ozean heilig zu halten, sicher und zugänglich und durch
genauere Erforschung noch weiter für unsere Zwecke nutzbar zu machen,
das ist eine Ausgabe, nach deren Erfüllung alle Völker streben müssen.
Die Hauptbedingungen für die stetige Entwickelung der Schiffahrt
eines Landes bleiben: vorteilhafte Lage an der See, wirksamer Schutz
durch eine Kriegsflotte, Seetüchtigkeit der Bevölkerung, leichte Verbindung
der Häfen mit dem Hinterlande und der Besitz des nötigen Schiffsbau-
materials. Hinsichtlich der Lage stehen Skandinavien, Großbritannien,
Frankreich, Spanien allen übrigen europäischen Ländern voran. In
Bezug auf das Schiffsbaumaterial aller Art sind Deutschland und Ruß-
land am gesegnetsten, so daß Frankreich den größten Teil seiner Masten
aus Deutschland holt. Was die Neigung der europäischen Nationen zum
seemännischen Berufe betrifft, so ist dieselbe am stärksten in der ger-
manischen Rasse ausgeprägt; von den Romanen sind nur die Norditaliener,
die Spanier, Portugiesen und die Nordfranzosen eigentliche Seevölker.
Großbritanniens Handels- und Kriegsflotte ist jetzt die größte und
mächtigste. Der Grund zu dessen seebeherrschenden Macht wurde unter
der Königin Elisabeth gelegt und seitdem heißt es mit Recht: „Britannia
rule the waves!“ Vorher konnte es Englands Flotte weder mit den
Holländern noch mit den Hanseaten aufnehmen.
In Bezug auf die Tüchtigkeit der Bemannung wird die englische
Handelsflotte von der deutschen übertroffen; was die Vorzüglichkeit der
Schiffsmodelle betrifft, so haben hier die Nordamerikaner allen übrigen
Nationen den Rang abgelaufen. Aber in den Hafeneinrichtungen stehen
die Engländer groß da.
Engländer, Nordamerikaner und Deutsche sind die drei Nationen,
welche heut vor allen andern den Ozean sich Unterthan gemacht und die
Welt maritim und kommerziell erobert haben, aus dem Grunde, weil sie
die aktivsten Menschen auf dem Erdbälle sind. Zu beiden Seiten des
atlantischen Ozeans bestehen ihre mächtigen Staaten und dieses Weltmeer
ist das Handelscentrum für die Welt geworden. Die Romanen scheinen
mehr auf das Mittelmeer angewiesen und die Slawen sind kontinental.
Die Norweger, Schweden, Dänen, Deutschen, Niederländer, Engländer
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Extrahierte Ortsnamen: Skandinavien Frankreich Spanien Deutschland Frankreich Deutschland Englands Schweden Niederländer
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370
Ii. Kulturbilder aus Welt und Werkstatt.
Hafen bleiben müssen, oder, wenn sie weniger tief gehen, in dem Binnen-
hafen anlegen. Welch ein prachtvoller Anblick ist es aber, diese Masten-
wälder des Binnen- und Niederhasens zu durchfahren oder von der schat-
tigen Höhe des Stintfangs, welche die schönste Aussicht auf den belebten
Strom, auf die grünen Elbinseln darbietet, zu überschauen. Der Grön-
landsfahrer liegt neben dem Chinafahrer, der Russe ankert bei dem Afri-
kaner, zahllose Wimpel flattern, zahlloses zierliches Tauwerk steigt von den
schlanken Mastenspitzen herab. Es wird aus- und eingeladen; beladene
und leere Boote kommen und gehen und Neger, Malayen, Spanier, Fran-
zosen, Engländer, Dänen, Deutsche, Amerikaner singen und gellen die heu-
lenden Matrosengesänge, welche die Arbeiten an den Winden und Luken
stets begleiten. Die Lebendigkeit des Hafens setzt sich durch die angren-
zenden dem Handel besonders gewidmeten Quartiere der Stadt fort, der
von Flußarmen und großen und kleinen Kanälen, den Fleeten durch-
schnitten ist. Ernst Willkomm.
160. Deutschlands Anteil am Welthandel.
Es ist das besondere Verdienst unserer modernen Hanseaten in Ham-
burg und Bremen, zahlreiche Etablissements jenseit des Ozeans zu grün-
den, welche dort den Absatz von Fabrikaten aus dem Mutterlande ver-
mitteln, während die Lübecker vornehmlich nach Rußland hin und dem
skandinavischen Norden Handel treiben. Auf den Südseeinseln, wo bis
1868 der englische Handel den deutschen überwog, hat der letztere seither
soviel Terrain gewonnen, daß der erheblichste Teil des Südseegeschäftes gegen-
wärtig sich in deutschen Händen befindet. Von den meisten in diesem Teil des
großen Ozeans verkehrenden Schissen weht die deutsche Flagge. Ein nicht
minder lebhafter und regelmäßiger Schiffsverkehr wird von den Hansa-
städten aus nach China und Japan unterhalten; diesen Ländern folgen
dann, was die Frequenz betrifft, Siam, Holländisch-Ostindien mit Singa-
pure und die britischen dortigen Besitzungen.
Den Großhandel auf der Nordküste von Südamerika haben fast nur
deutsche Firmen inne. Als vor einigen Jahren wieder einmal eine Revo-
lution in Venezuela ausbrach und die Engländer sogleich von Jamaika aus
nach der bedeutenden Hafenstadt Maracäybo ein Kriegsschiff sandten, um
die dortigen ansässigen Kaufleute zu beschützen, fand die Mission wohl
Deutsche daselbst, aber keine englischen Landsleute und das Schiff segelte
sogleich wieder ab.
Ähnlich steht es in Centralamerika, Costarica, Guatemala. Was
Brasilien betrifft, so giebt es in Rio Janeiro, außer den deutschen . noch
eine Anzahl englischer Häuser; in Bahia und in den kleineren brasilischen
Seestädten findet man aber nur deutsche Landsleute mit dem internatio-
nalen Handel beschäftigt. An der Westküste Südamerikas, in Chili und
Peru, waren vor 10—20 Jahren die englischen Kaufleute entschieden vor-
herrschend ; jetzt halten die deutschen ihnen die Wage; außerdem findet man
unter den Hauptgeschäftsführern in den englischen Comptoirs viele Deutsche.
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Extrahierte Personennamen: Ernst_Willkomm Ernst
Extrahierte Ortsnamen: Niederhasens Deutschlands Bremen China Japan Holländisch-Ostindien Venezuela Jamaika Maracäybo Centralamerika Costarica Guatemala Rio_Janeiro Bahia Westküste_Südamerikas Peru
Iv. Aus der weiten Welt.
241
ströme begegnen einander und verwirren sich ohne Aufhören vom Sonnen-
aufgang an bis zum Spätabend, und bieten ein Schauspiel dar, von dem die
Märkte Indiens, die Messen Nischny-Nowgorods und die Feste Pekings sicher
nur matte Abbilder sind.
Ilm etwas zu sehen, thut man am besten, seine Augen nur auf einen
kleinen Punkt der Brücke zu richten, beim, wenn man sie umherschweifen läßt,
so wird der Blick geblendet, die Gedanken verwirren sich. In unendlichen
Wogen drängt sich die Menge vorüber; jede Gruppe erglänzt in tausend
Farben und zeigt zugleich ein Gemisch verschiedener Völker. Die lebhafteste
Einbildungskraft kann sich kein Bild machen von der fabelhaften Verwirrung,
die hier ein Raum von zwanzig Schritten, eine Zeit von zehn Minuten zeigt.
Hinter einem Haufen türkischer Lastträger, die, mit schweren Packen beladen,
vorbeilausen, kommt eine mit Perlmutter und Elfenbein ausgelegte Sänfte,
aus der eine Armenierin hervorguckt. Zu beiden Seiten gehen Beduinen, in
weiße Mäntel gehüllt, und ein bejahrter Türke im himmelblauen Kaftan, das
Haupt von einem weißen Turban bedeckt. Neben ihm reitet ein junger Grieche,
den sein Dolmetscher in reichgestickter Jacke begleitet, und ein Derwisch mit
großem, spitzem Hut, in dem Gewände von Kamelshaaren, drückt sich auf die Seite,
um den Wagen eines europäischen Gesandten und dessen Vorreiter vorbeizu-
lassen. Alles zieht an den Augen vorbei, ohne daß man recht die Blicke darauf
ruhen lassen könnte. Ehe wir uns rückwärts wenden, sind wir schon wieder
von einer Schar Perser umgeben, deren zuckerhutförmige Pelzkappen wir an-
staunen, und wenn sie vorüber sind, so sehen wir Juden in langem, gelbem,
an den Seiten offenem Gewände, eine rauhhaarige Zigeunerin, die ihr Kind
in einem Sack auf dem Rücken trägt, einen katholischen Priester mit Gebet-
buch und Stab. Zwischen einer verwirrten Menge von Griechen, Türken,
Armeniern reitet, lailt „Platz!" rufend, ein Diener einem mit Blumen und
Vögeln bemalten türkischen Fuhrwerk vorauf, in dem seine Herrinnen sitzen,
violett und grün gekleidet, in weiße Schleier gehüllt. Hinter ihm kommt eine
Barmherzige Schwester, gefolgt von einem afrikanischen Sklaven, der einen
Affen trägt, und von einem Geschichtenerzähler im Gewände eines Zauberers.
Alle diese so verschiedenen Menschen begegnen sich oder gehen an ein-
ander vorüber, ohne sich gegenseitig anzusehen; niemand steht still, alle drängen
eilig weiter. Der Albanese im weißen Unterkleide, die Pistolen im Gürtel, geht
an der Seite des Tartaren, der sich in sein Schaffell wickelt; der vornehme
Türke reitet neben bunt geschmückten Eseln, zwischen zwei Reihen Kamelen;
hinter dem hoch auf einem arabischen Renner thronenden Adjutanten eines
Fürsten schwankt ein Lastwagen, mit dem Baustoff eines türkischen Hauses
beladen. Die Türkin zu Fuß, die verschleierte Sklavin, die Griechin im roten
Barett, die Jüdin in dem alten Gewände Judäas, die Negerin, in bunte
Bücher aus Kairo gehüllt, die Armenierin aus Trapezunt, tiefschwarz und wie
eine düstere Erscheinung verschleiert, befinden sich oft in einer einzigen Reihe;
Vaterland. Oberstufe Ii. lg
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Anhang.
527
bringt und sich an das Gestein legt, ein
Zeichen, daß erzführende Gänge dahinter sind.
Lippe, Familie, Verwandtschaft. Sippschaft
wird oft in verächtlichem Sinne gebraucht.
Skalde, Sänger bei den nordischen Völkern,
den Skandinaviern.
Ski (spricht Schie), norwegischer Schneeschuh.
Slaven, das nach den Germanen von Osten
her in Europa eindringende Volk, zu dem
die Russen, Polen, Böhmen, Bulgaren rc.
gehören.
stippen, den Anker stippen lassen, die Anker-
kette ablaufen und dann samt dem Anker
fahren lassen.
Sockel, Untersatz, Säulenfuß; Fuß des Berges.
Sod (plattdeutsch), offener Brunnen.
Solferino, Dorf bei Mantua, 1859 Sieg der
Franzosen und Sardinier über die Österreicher.
Soden, abgesteckte Rasenstücke.
Sommervöglein, Schmetterling.
Sonnenwende, die Zeit des längsten und auch
des kürzesten Tages, an dem die Sonne sich
gewissermaßen in ihrem Laufe wendet.
Spanisches Kohr, Schößlinge mehrerer Palmen-
arten im indischen Archipel, dienten zu Flecht-
arbeiten usw.
Sphinr, rätselhaftes Bildwerk der Ägypter
(Löwe mit Jungfrauenkopf).
„Spiegel", Hintere Seite eines Schiffes.
Spindel, gedrehtes, zugespitztes Stück Holz,
Gerät zunr Spinnen.
Spint, früher Kornmaß.
Spiritus, siehe Alkohol.
Sprietsegel, Vordersegel. Bugspriet, der
schräg vorausstehende Mast am Vorderteil
eines Schiffes.
Sprott, Fisch aus der Gattung Hering, massen-
haft geräuchert.
Staö, (eines Heeres oder einer Abteilung), Ge-
samtheit der höheren Offiziere.
St. Cloud, hübsches Städtchen südwestlich von
Paris.
Stadel, Scheune.
St. Denis, Stadt an der Seine, mit pracht-
voller Kirche und dem Erbbegräbnis der
französischen Könige.
Staül (Frau von St.), französische Schrift-
stellerin.
Standarte, Feldzeichen, eigentlich „Reitersahne".
Stationshaus, Haus einer Niederlassung (von
Missionen, Kolonisten usw.
Station, Rastort, Haltepunkt, Amtsstelle,
Stäupen, mit dem eisernen Stanpbesen züchtigen.
Stegreif, Reif zum Aufsteigen, der Steigbügel.
Bitter vom Stegreif, Raubritter. Bus
dem Stegreif, ohne Vorbereitung, eilig.
Stearin, Leuchtstoff, durch Schmelzen aus
Schmalz oder Talg gewonnen.
Steigeisen, Vorrichtung, die sich an den Füßen
befestigen läßt und das Aufsteigen in senk-
rechter Richtung erleichtert.
Steiger, Aufsichtsbeamter beim Bergbau.
Steißfuß, eiu Schwimmvogel, zur Gattung der
Taucher gehörend.
Stengen, Aufsätze auf den Masten. Die
Stengen streichen heißt sie herabnehmen
Steinthal, Seitenthal der Jlt im Elsaß, süd-
westlich von Straßburg, früher öder Land-
strich, durch Pfarrer Oberlins (si 1826) Be-
mühungen jetzt eine gewerbreiche Gegend.
Stephan, Heinrich, Generalpostmeister, hat
große Verdienste um das Postwesen.
Stift, ein für kirchliche oder wohlthätige Zwecke
gegründeter Bau (Kirche, Kloster, Heimstätte);
das einem Geistlichen unterstellte Gebiet ,z. B.
Stift Osnabrück).
Stollen, wagerechter unterirdischer Gang.
stoppen, aufhalten, hemmen, zum Stillstand
bringen.
Strähne, zusammengewundene, zusammen-
klebende Haare, ein Strang von Haaren.
strack, aufrecht.
Strapaze, ermüdende Anstrengung.
Stüber, frühere Scheidemünze in den Nieder-
landen, in Ostfriesland und Rheinpreußen
(24 Stüber — l Mark).
Stückfaß, früheres Flüssigkeitsmaß in Mittel-
deutschland von verschiedener Größe.
Studium, anhaltendes, angestrengtes Lernen.
Stufenkanal, Kanal, der aus mehreren Strecken
von verschiedener Höhe besteht, Oie gleichsam
Stufen bilden und die von Schleusen be-
grenzt sind.
Sturmhaube, Eisenhut ohne Visier und Nacken-
schirm, meist mit breiter Krempe.
St. Weitstag, Tag des heil. Vitus (15. Junist
den man gegen Gliederznckungen (St. Veits-
tanz) um Hülfe anrief.
Südwester, ein wasserdichter Seemannshut.
Süerwatcr (plattdeutsch), heißes Wasser, das in
dem Backtrog mit dem Mehl durch Kneten
vermengt wird
Süsser, Grafschaft im südöstlichen England.
Sykomore, Manlbeerfeigenbaum.
Syrakus, im Altertum bedeutendste Stadt auf
Sizilren.
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Extrahierte Personennamen: Solferino Denis Steiger Stephan Heinrich Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Europa Polen Mantua Paris Leuchtstoff Elsaß Ostfriesland Rheinpreußen
( England Syrakus
528
Anhang.
Synagoge (griechisch), „Versammlung", Gottes-
haus der Juden.
Tafelberg, Berg an der Südwestküste des Kap-
landes, nahe bei Kapstadt.
Talict, das Tau am Mast mit einem Flaschen-
zuge zum Aufziehen.
Takelage, Takclwcrk, die Taue und Segel
eines Schiffes.
Tatar, lang herabreichendes Amtskleid, z. B.
der Prediger und Richter.
Tand, kleines, niedliches, geringwertiges Spiel-
zeug; auch Trödelkram, nichtiges Geschwätz,
Tantalus, König in Phrygien, Liebling der
Götter, dann verstoßen und gepeinigt, indem
er hungernd und durstend bis am Kinn im
Wasser stehen und über sich die lockendsten
Früchte sehen mußte, ohne sie erreichen zu
können.
Tarsus, Handelsstadt im südöstlichen Kleinasien.
Tataren, auch Mongolen genannt, wohnen im
Norden des hinterasiatischen Hochlandes, führen
ein Nomadenleben.
tättowieren, die Haut mit farbigen Linien und
Bildern bedecken.
Taurer, Bewohner von Taurien, d. h. der
Halbinsel Krim.
Tausend und eine Wacht, morgenländische
Märchensammlung.
Teleskop, Fernrohr.
Temperament, Gemütsart (ob z. B. leicht erregt,
heiter, ruhig und gelassen, leicht verzagt).
Hermin, festgesetzter Zeitpunkt (z. B. für die
Zahlung von Zinsen, Steuern, für eine ge-
richtliche Verhandlung).
Theater der Ätten, bestand aus einem halb-
kreisförmigen Zuschauerraum, einem davor-
liegenden Quergebäude, der Bühne, und einem
dazwischenliegenden Raum für den Chor.
Theologie, die Wissenschaft und Lehre von Gott
und göttlichen Dingen.
Thing, Volksversammlung der alten skandi-
navischen und germanischen Völker; Gericht,
Gerichtsort.
Tobel, enge Waldschlucht im Gebirge.
Todeskandidat, einer, der den Tod sicher zu
erwarten hat, der hoffnungslos krank ist.
Toilette, Ankleidetisch nebst Zubehör, Putz,
Anzug, Putzsache.
Topp, Mastbaumspitze.
Totalsumme, volle Summe.
Totenvogcl, der Kauz, dessen Ruf man als
eine Todesbotschaft ansah.
Trabant, „Fußsoldat"; Begleiter in abhängiger,
dienender Stellung.
Transportkolonne, eine Abteilung Soldaten,
die Kriegsbedarf (Lebensmittel, Pulver usw)
transportiert, d h. fortschafft.
Trense, leichter Pferdezaum ohne Stange, ohne
Gebiß.
Tribun, römischer Beamtentitel. Volkstribunen
wurden 494 v. Chr. eingesetzt zum Schutze
der Plebejer gegen die Patrizier.
Tribut, Abgabe, von bezwungenen Völkern an
den Sieger bezahlt.
Trigonometrie, Dreiecksmessung, ein Teil der
Mathematik.
Triumph, Siegesehre und auch Siegesfreude.
Triumphzug, festlicher Einzug nach einem
Siege.
Troja, Stadt im nordwestlichen Kleinasien, be-
rühmt durch die Sage vom Trojanischen
Kriege.
Trombc, eine kegelförmig oder säulenförmig sich
erhebende Sandmasse, die durch einen Wirbel-
wind emporgehoben und über die Wüstentläche
hingeführt wird.
Trotz, das Heeresgepäck und die es beivachenden
Personen; das Gefolge.
Trottel, einfältiger, thörichter, ungeschickter
Mensch.
Truchseß, der Beamte der kaiserlichen Hofhaltung
des Mittelalters, dem die Aufsicht über die
Küche oblag.
Tschako, steife Soldatenmütze, die oben in eine
nach vorn gerichtete Spitze endigt.
Tscherokesen, Jndianerstamm in Nordamerika.
Tuilcricn, „Ziegeleien", Schloß mit Garten in
Paris, an Stelle früherer Ziegelbrennereien
angelegt. Das Schloß wurde im Mai 187 l
durch die Aufständischen der Commune zerstört.
Tutipane, Tulpe.
Tümpel, kleines Wasserloch.
Tuneser, Bewohner von Tunis, früher ge-
fürchtete Seeräuber.
Tunnel, unterirdischer Gang.
Türkische Winde oder Türkenbund, einelilieu-
art.
Typhus. Nervenfieber.
Tyrann, einer, der die Gewalt an sich gerissen
hat; ein grausamer Herrscher, ein Bedrücker
überantworten, (Briefe), übergeben.
uhlcn, mit der „Handeule" den Staub entfernen.
Alan, (aus dem Türkischen stammend), ein mit
einer Lanze bewaffneter Reiter.
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde]]
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Extrahierte Personennamen: Alan
Extrahierte Ortsnamen: Kapstadt Kleinasien Troja Kleinasien Nordamerika Paris Tunis