173
dieselben von einander unterscheiden. Maß in dieser
Hinsicht zuerst die Farbe betrifft, mit welcher ge-
wöhnlich auch eine eigenthümliche Körperbildung ver-
bunden ist: so zeichnen sich die Europäer — ausgenom-
men die der nördlichsten Gegenden — die Bewohner
des südwestlichen Asiens und nördlichen Africas durch
die weiße Farbe der Haut, die Nöthe der Wangen
und die erhabene Stirn aus. Die nördlichsten Völker
in Europa und America, die Völker des mittleren und
östlichen Asiens haben eine gelbe Hautfarbe, dünnes
Haar, ein plattes Gesicht, enggeschlitze Augen und
hervorstehende Backenknochen, Die Bewohner des mitt-
leren und südlichen Africas unterscheiden sich durch die
schwarze Hautfarbe, das schwarze, wollige Haar
und die aufgeworfenen Lippen und werden gewöhnlich
Neger genannt. Die meisten Bewohner Americas
haben eine kupferrothe Farbe, schlichtes Haar und
ein breites Gesicht mit scharf hervorstechenden Zügen.
Den Bewohnern Australiens und der meisten südöstli-
chen Inseln Asiens sind braune Hautfarbe, schwarz-
lockiges Haar und breite Gesichtszüge eigen. Freilich
lassen sich diese Abtheilungen wegen der vielen und oft
unmerklichen Übergänge von einer zur andern nicht im-
mer genau unterscheiden. — Die Zahl der den Erdboden
bewohnenden Menschen schlägt man'ungefähr auf 800
— ;1000 Millionen an, so daß auf Eüropa 220, aus
Asien 500, auf Africa 150, auf America 50 und auf
Australien 2 Millionen kommen. Berechnet darnach,
wie viele Menschen im Durchschnitte auf der Geviert-
meile in jedem Erdtheile wohnen! — Ein anderer groß-
ßer Unterschied unter den Menschen findet Statt in
Bezug auf ihre Lebensweise und die aus derselben
erkennbaren Stufen ihrer Bildung. Im nördlichen
Eüropa und in vielen Ländern der übrigen Erdtheile
leben viele Völker nur von Jagd und Fischerei, und
halten sich in kunstlos aufgerichteten Hütten, oder in
Höhlen auf, ohne feste Wohnplätze zu haben. Man
nennt sie, weil eö ihnen an engeren Verbindungen
durch Gesetze und an den übrigen Einrichtungen des
gesellschaftlichen Lebens fehlt, wilde Völker. Auf ei-
ner etwas höheren Stufe stehen die Hirtenvölker
oder Nomaden, welche mit ihren Heerden von einem
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
Extrahierte Ortsnamen: Asiens Europa Asiens Asiens Eüropa Asien Australien Eüropa
242
fragt haben, warum ein gerechter Gott im Himmel
das zulasse? Aber auch hier hatte er seine weisen Ab-
sichten. Hätte zu der Z-Lft, wo das? Christenthum ent-
stand, jedes der oben angeführten Lander seine beson-
dere Regierung gehabt: so hätte sich dasselbe gewiß
nicht so schnell und allgemein verbreitet, als es ge-
schehen ist; denn Kriege und feindselige Stellungen
der einzelnen Reiche würden die Reisen der Heiden-
apoftel sehr gehindert haben. Auch die Zerstörung Je-
rusalems, 70 Jahre nach Ch. G., und die Vertreibung
der Juden aus ihrem Lande, so viele Ungerechtigkeit
dabei auch obwaltete, machte doch den feindseligen
Verfolgungen der Juden degen die Christen größten-
theilö ein Ende. Von den Römern sind noch mehr
Einrichtungen auf unsere Zeiten übergegangen, als
von den Griechen; namentlich beruht unsere ganze
Rechtsverfassung auf römischen Gesetzen. Daher wird
auch die römische oder lateinische Sprache noch allge-
meiner gelernt, als die griechische.
2) Gottes Gericht über die Römer. Die
Deütschen im Kampfe mit Slaven und
Ungarn.
Zu den Völkern, welche unter Roms Joche seüfz-
ten, sollte nach dem Plane der Römer auch die deüt-
sche Nation gehören. Hätten die Römer ihn ausge-
führt und unsere Vorfahren unterjocht: so würde sich
unsere kräftig und wohlklingende Sprache nicht so rein
und unvermischt erhalten haben, als es der Fall ist.
Schon hatten aber die Römer alles Land westlich vom
Rhein und südlich von der Donau erobert. Sie hät-
ten unsere Vorfahren in ihrem mit Wald bedeckten,
nebligen, kalten Lande wohl in Ruhe lassen können.
Was wollten sie denn holen in dem armen Lande?
Etwa den Hafer und die Gerste deö.dürftig bestellten
Ackers? oder die Beeren und Wurzeln deö wilden
Waldes? oder die unansehnlichen Rinder und Pferde
auf sumpfiger Weide? oder die weiche Bärenhaut in
der aus Zweigen kümmerlich zusammengeflochtenen
Hütte? — Deütsche Treüe, Gastfreündschaft und Va-
terlandsliebe hätten sie doch nicht nach Hause tragen
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
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313
mcdanern war nur noch grimmiger geworden. Ja,
jene Züge gaben sogar Veranlassung, daß das Kreuz
rn einem Theile von Europa dauernd durch den Halb-
mond verdrängt werden konnte. Eine Abtheilung der
Kreüzfahrer nämlich hatte 1204 wegen ihnen wider-
fahrener Beleidigung die Waffen gegen Constantinopel
gerichtet, wo damals noch christliche Kaiser herrschten.
Die Stadt und das dazu gehörige Reich, welches ei-
nen großen Theil der jetzigen Türkei umfaßte, waren
erobert worden, und obgleich sich die vertriebenen Kai-
ser der Herrschaft später wieder bemächtigten: so war
doch ihr Reich auf das äußerste geschwächt. Da nun
kurz nach den Kreüzzügen in Kletnasien die osmani-
schen Türken mächtig wurden: so konnten die christli-
chen Kaiser von Constantinopel diesem aufstrebenden
Volke nicht mehr widerstehen, verloren eine Provinz
nach der andern an dasselbe, und zuletzt blieb ihnen
nur noch ihre Hauptstadt. Aber auch diese verloren
sie 1453 an den türkischen Sultan Muhamed Ii.» und
seitdem sind die christlichen Bewohner dieser Gegenden
harten Bedrückungen ausgesetzt gewesen bis auf den
heutigen Tag. Nur dem Königreiche Griechenland ist
es gelungen, nach blutigen Kriegen seit dem Jahre
1821 sich wieder loszuringen von dem schweren Joche.
Überhaupt sind die Türken, welche vor 400 Jahren
ganz Eüropa mit ihrem Schrecken erfüllten, in Ge-
werben, Handel und Wissenschaften, in den Künsten
des Friedens und des Krieges so weit hinter uns zu-
rückgeblieben, daß sie die Dauer ihrer Herrschaft in
Eüropa nicht mehr ihrer Kraft, sondern der Eifersucht
eüropäischer Staaten zu danken haben, deren keiner
dem andern die Erwerbung jener Länder gönnen will.
Also nicht blos der einzelne träge Mensch steht in Nach-
theil gegen den thätigen, auch von ganzen Völkern
gilt diese Erfahrung, (vgl. dr. Schb. 226 ff.)
11) Höchster Mißbrauch der päpstlichen Gewalt.
Niemand hatte von den Kreüzzügen größeren Nut-
zen gezogen, als die Päpste, welche sich derselben zur
Erweiterung ihrer Macht bedienten. Schon vorher
hatte Gregor Vii. die Aussprüche der Päbste für un-
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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TM Hauptwörter (200): [T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr]]
Extrahierte Personennamen: Muhamed_Ii Gregor_Vii Gregor
Extrahierte Ortsnamen: Europa Constantinopel Constantinopel Griechenland Eüropa Eüropa
175
der die Titel: Kaiser, König, Kurfürst, Großherzög,
Großfürst, Herzog, Fürst, Landgraf u. s. w. In
dem andern Falle nennt man die Verfassung des Staa-
tes eine freie, wenn die Gesetzgebung und Verwal-
tung des Staates nach einer Übereinkunft fämmtlicher
Bürger desselben von Mehreren ausgeübt wird; der
Staat selbst heißt dann ein Freistaat, eine Repub-
lik; z. B. die Schweiz, die meisten Staaten Ameri-
tas. Aber meint ihr wohl, daß bei irgend einer, auch
bei der freiesten Staatsverfassung der Unterschied zwi-
schen Befehlenden und Gehorchenden aufhörcn könne?
— Von dem Unterschiede der Menschen nach den Re-
ligionen, zu denen sich dieselben bekennen, wußten
die Kinder schon, daß man sie in solche eintheile, wel-
che Einen Gott und in solche, welche mehrere Göt-
ter verehren. Als sie zu der erfteren Classe die Juden
gerechnet hatten, fügte der Lehrer hinzu, daß dieselben
sich meistens in der alten Welt aufhielten. Dann wur-
den die Christen angeführt, nach ihrer Haupteinthei«
lung in die morgenländische und in die abend-
ländische Kirche. Zu den Bekennern jener gehören
diomciften Christen in der östlichen Hälfte von Eüropa
und in Asien. Unter den kleinern -Parteien dieser Kirche
wurden die im südöstlichen Eüropa und im westlichen
Asien wohnenden Armenier erwähnt. Die abendlän-
dische Kirche — fuhr der Lehrer fört — ist die herr-
schende in Eüropa und America. Sie zerfällt in die
römischkatholische, deren sichtbares Oberhaupt der
Papst ist, und in die protestantische oder evan-
gelische Kirche. Der ersteren sind größtenteils die
Bewohner des südlichen und westlichen Eüropas und
des mittleren und südlichen Americas zugethan. Die
andere ist über Schottland, Dänemark, Norwegen, die
russische Ostseeküste, über Holland, den größten Theil
des nördlichen und einen großen Theil des westlichen
Deütschlands und die nördliche und westliche Schweiz
verbreitet. Zu der evangelischen Kirche pflegt man
noch die bischöfliche Hochkirche in England zu
rechnen; ebenso die Brüdergemeinde oder die
Herrnhuter, die Mennoniten, Unitarie^ in
Siebenbürgen, die Q-uäker, besonders in Nordame-
rika. Die größte Mannigfaltigkeit von christlichen
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See]]
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Extrahierte Ortsnamen: Eüropa Asien Eüropa Asien Eüropa America Schottland Norwegen Holland England Nordame-
205
tigen Ereignisse in fernen Ländern uns nicht unbe-
kannt bleiben, hat unsere Regierung in den wich-
tigsten Handelsstädten unseres Erdtheiles und so-
gar Americas, unter dem Namen von Handelscon-
suln, Männer angestellt, welche die für uns wich-
tigen Nachrichten zu uns befördern«
5.
Ohne einer weitlaüftigeren Belehrung von Seiten
des Lehrerö zu bedürfen, sahen die Kinder ein, welch'
ein Glück es sei, einem Volke anzugehören, in welchem
sich Jedem Gelegenheit zu regelmäßiger, rechtmäßiger
und nützlicher Thätigkeit darbietet. Jetzt-erzählte ih-
nen der Lehrer noch Einiges von den Bewohnern
Sachsens selbst. Eß sind dieselben — bemerkte er —
dem größten Theile nach D e ü t sch e. Nur in der Ober-
lausitz haben sich noch Wenden, Abkömmlinge der
Sorben, erhalten, welche vom 6 — 10. Jahrhun-
derte die meisten Gegenden deö heütigen Königreichs
Sachsen inne hatten, und denen — die Gebirge aus-
genommen — die schönsten Striche des Vaterlandes
ihren Anbau verdanken. Sie gehören dem großen sla-
vischen Völkerstamm an und haben die Böhmen, Mah-
ren, Polen und Russen zu Stammverwandten. Ihre
Zahl belauft sich in Sachsen auf etwa 40,060. Biö
auf den heütigen Tag unterscheiden sie sich von den
Deütschen durch Sprache, Kleidung und Sitten. Mit
ihnen ist auch der benachbarte Altenburger verwandt,
nur daß dieser schon längst die deücsche Sprache ange-
nommen hat. — Auf die Frage, wie groß die Zahl
der Bewohner im Ganzen sei, antwortete der Lehrer,
daß das Königreich Sachsen, nach den neüeren Zäh-
lungen, 1,600,000 Einwohner habe. Die Kinder konn-
ten nun leicht finden, wie viele im Durchschnitte auf
eine Geviertmeile zu rechnen seien. Nach der oben an-
gegebenen Etntheilung, sagte der Lehrer, habe der
Kreisdirectionsbezirk von Dresden auf etwa 78 lü Mei-
len 415,000, der von Leipzig auf etwa 63 lh Meilen
361,200, der von Zwickau auf 84 Hi Meilen 549,000
und der von Budissin auf etwa 44 ^ Meilen 260,000.
Am stärksten sei die Bevölkerung in den Fabrtkgegen-
den, besonders um Zittau, Chemnitz und im Schön-
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
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TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb]]
273
kann. Das Klima mildert sich jedoch mit dem wachsenden Anbau. Be-
sonders in Nordamerika geht die Hitze plötzlich in die Kälte u. die Kälte
des Winters in die Wärme des Sommers über. Südamerika an und für
sich schon höher gelegen, als Nordamerika, hat eine sehr gemäßigte Luftbe-
schaffenheit. Nur in den Thälern und in den Niederungen der Küsten
empfindet man die drückende ungesunde Hitze der heißen Länder. Eigen-
thümliche Products sind: Kakao, Sassafras, Sassaparilla, Guayak,
Jalappe, Quassia Zuckerahorn, Kartoffeln und Tabak, Fernambuk- und
Mahagoniholz, Cactus, Chinarinde, Vanille; das Faul- u. Gürtelthier,
Llama, die Vicuna, der Bison, Tapir; der Colibri, der Lämmergeier;
die Klapperschlange, die Vogelspinne. Außerdem viele andere, die iruch
in der alten Welt heimisch sind, als: Steinkohlen, Gold, Silber, Pla-
tina, Diamanten in Brasilien; Indigo, Baumwolle, Mais, Gewürz,
Zuckerrohr, Kaffee, Thee, der Brodfruchtbaum u. unsere europäischen Thiere.
Seine ersten Bewohner hat Amerika wahrscheinlich aus dem
nördlichen Asien über die 5 Meilen breite Behringsstraße im Norden
erhalten. Dafür spricht die Ähnlichkeit der amerikanischen mit der mon-
golischen Menschenra^e und die zwischen den Bewohnern der Polar-
gegenden, Eskimo's, und den Bewohnern des nördlichen Asiens, Sa-
mojeden. Die übrigen Urbewohner —• Indianer — sind kräftig, oft
groß, zimmtbraun von Farbe, mit unglaublich scharfen Sinnen. Sie
haben eine unbegrenzte Freiheitsliebe, keine Todesfurcht, noch Klage bei
Schmerz, Mühsalen und Mangel. Dabei sind sie aber grausam, schwel-
gerisch und sorglos im Überfluß. Zu Columbus Zeiten waren sie in
viele einander feindselige Stämme getheilt und sind jetzt bis auf 9 Mill.
ausgerottet. Dagegen sind schon an 40 Mill. Europäer eingewandert
und durch den unglückseligen Sclavenhandel an 50 Mill. Neger als
Arbeiter in den Plantagen (spr. Plantahschen) eingeführt worden. Außer-
dem finden sich noch etwa 11 Mill. Bewohner von gemischter Art, wie
die Mulatten, Mestizen, Kreolen und andere, so daß sich die Gesammt-
zahl der Einwohner jetzt auf 60 Mill. beläuft. Im Süden ist die spa-
nische und im Norden die englische Sprache herrschend. In den ver-
einigten Freistaaten von Nordamerika ist Religi onsfreih eit, in den
übrigen Freistaaten aber und in Brasilien die römisch-katholische Kirche
herrschend.
I. Nordamerika.
Grönland, 30000 Qm. Diese Insel, jetzt den Dänen gehörend,
wurde i. I. 982 von den Isländern und Norwegern entdeckt, u. von
hier aus wurden seit 986 die ältesten Reisen nach Nordamerika unter-
nommen. Die nordwestl. Durchfahrt durch das Eismeer wurde 1850
entdeckt. Das Klima ist im hohen Grade kalt. Im südl. Grönland
baut man noch Kartoffeln und. cinige Gemüsearten, aber im Norden nur
Beeren, Arzneikräuter, Flechten und Moose. Von Thieren sind zu be-
Hl. ' 18
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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Extrahierte Personennamen: Quassia_Zuckerahorn tina Columbus
Extrahierte Ortsnamen: Nordamerika Nordamerika Guayak Brasilien Amerika Asien Asiens Nordamerika Brasilien Nordamerika Nordamerika
203
Menge Zahmes Vieh, treibt Bienenzucht und Fischerei. Im Süden durch-
streift das Kameel die Steppen. Hier u. da ist der Boden mit einer Frucht-
barkeit gesegnet, die mit den gesegnetsten Ländern des Erdbodens wett-
eifern könnte. — Die Bewohner Rußlands gehören nicht zu einem
Volksstamme, sondern sind ein Gemisch von ungefähr hundert Nationen
oder Volksstämmen mit wenigstens 40 verschiedenen Sprachen. Sitten u.
Lebensweise haben sie unverändert erhalten. Man unterscheidet folgende
4 Hauptvölkerschaften: 1) Slaven, zu denen die eigentlichen Russen, Po-
len, Kosaken, Lithauer, Servier und Kuren gehören. —- 2) Finnen. Zu
ihnen rechnet man die Finnländer, Liven, Esthen und Lappen. — 3) Die
Tartar en, Verwandte der Türken. — 4) Die kaukasischen Natio-
nen. — Rußlands Industrie hat sich seit dem Anfange des 18. Jahrhun-
derts viel gehoben. Sehr wichtig ist der Handel zu Wasser und zu Lande.
Ackerbau und Viehzucht bilden jedoch die eigentlichen Grundlagen des Na-
tionalwohlstandes. Die meisten Einwohner bekennen sich zur griechisch-
katholischen Kirche. Rußland hat 7 Universitäten, nämlich in Dorpat, Mos-
kau, Kasan, Charkow, Petersburg, Helsingfors und Kiew. ■—Städte:
Petersburg, an der Newa, Haupt- und Residenzstadt, 500000 Ew.),
(darunter 50000 Deutsche). Es ist die am schönsten und regelmäßigsten
gebaute Stadt der Erde, mit vielen, zum Theil riesenhaften Prachtgebäu-
den u. den schönsten öffentlichen Plätzen u. Straßen geschmückt. — Uni-
versität. Fabriken. Wichtiger Seehandel. 1703 wurde die Stadt vom Kai-
ser Peter dem Großen gegründet. — Kronstadt, Stadt u. Festung auf
einer Insel im finnischen Meerbusen, 6 Meilen westlich von Petersburg, ist
der eigentliche Seehafen dieser Stadt. Es hat 60000 Ew., treibt Schiff-
fahrt und Handel. — Riga, Festung a. d. Düna, 70000 Ew., ist nächst
Petersburg die wichtigste Seehandelsstadt Rußlands. Leinsamen. — Mos-
kau, 400000 Ew., liegt in einer hügeligen, sehr angenehmen und frucht-
baren Ebene. Es ist der Mittelpunkt des Landhandels und der Industrie
des russischen Reiches. Nach dem großen Brande vom 14. bis 21. Septbr.
1812 ist die Stadt sehr schön aufgebaut worden. Im Mittelpunkte erhebt
sich auf einem Hügel der Kreml oder die alte Festung, die einen Umfang
von 1 Stunde hat. Innerhalb des Kremls steht der „Iwan Weliki," ein
Glockenthurm mit 22 Glocken, von welchen eine 140000 Pfund schwer ist.
Moskau hat 400 Kirchen u. 1 Universität. — Nischnei-Nowgorod,
a. d. Wolga, 35000 Ew., mit wichtigem Handel u. Schifffahrt. Die Messe
(vom 15. Juli bis 15. August) ist die größte in Europa. Es kommen dann
wenigstens 300000 Menschen zusammen. — Archangel, a. d. Dwina,
8 Meilen vom weißen Meere, 30000 Ew., hat Fabriken u. wichtigen See-
handel. — Kiew, am Dnieper, 50000 E., ist eine der schönsten u. älte-
sten Städte des Reiches. — Wilna, 60000ew.,Handel. Im bialowie-
ser Walde hausen allein in Europa noch Auerochsen. — Kasan, 1 Stde.
von der Wolga, 60000 Ew., hat Fabriken in Tuch, Leder u. Seife, treibt
sehr wichtigen Handel. — Astrachan, auf einer Insel in der Wolga, bei
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland]]
TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit]]
224
Einwohner. Sprache. Religion.
Der deutsche Fleiß läßt viele Menschen auf einem kleinen Raume zu-
sammenleben. Die Zahl der Einwohner beträgt 45 Millionen, welche un-
gefähr 2400 Städte, 2:400 Flecken, 110000 Dörfer u. Weiler bewohnen.
Der Flüchenraum von Deutschland beträgt 11616 Qm. Es kommen dem-
nach im Durchschnitte beinahe 31)00, und in dem fabrikreichen Sachsen so-
gar mehr als 8800 Einwohner auf 1 Qm. In den fruchtbaren Ländern
non Württemberg, Baden, Nassau, Großherzogthum Hessen und Sachsen-
Altenburg übersteigt ihre Zahl 4000, in Hannover dagegen und Mecklen-
burg-Ctrelitz nur etwas über 2000. Dem deutschen oder germanischen
Volksstamme gehören 38 Millionen an. Diese reden in den untern Klassen
im Norden die nieder- oder plattdeutsche, im Süden die oberdeutsche Sprache,
welche letztere dem Hoch- oder Schriftdeutsch der Gebildeten am nächsten
kommt. Die deutsche Sprache ist eine Smminsprache.
Die übrigen 7 Millionen sind slavischer Abkunft. Zu ihnen gehören
die Kassuben in Pommern, die Wenden in der Lausitz, die Czechen in Böh-
men und Mähren, die Slovaken und Croaten im Österreichischen. Sie reden
Mundarten der slawischen Sprache, neben welcher jedoch die deutsche bei
den Gebildeteren immer mehr Raum gewinnt. In Südtyrol und Jllyrien
sind ungefähr 200000 Bewohner italienischen Stammes, 400000 Fran-
zosen und Wallonen wohnen an der West- und nordwestlichen Grenze des
Rheins. — Etwa 25 Milk. Deutsche bekennen sich zur römisch-katholischen
Kirche, die im Süden Deutschlands vorherrscht. Die übrigen Christen sind
evang.-lutherische u. reformirte; auch findet man gncch.-katholische Christen,
Deutsch-Katholiken t gegen 10000) Herrnhuter: nicht bedeutend sind die
Mennoniten, Quäker, Wiedertäufer. Der Unterschied zwischen Lutheranern
und Reformirten hat längst seme Bedeutung verloren und ist in vielen
Ländern seit 1817 auch dem äs amen nach aufgehoben. Aus der protestan-
tischen Kirche ist dadurch eine evangelische ge-vorden. Über alle Staa-
ten ze>streut leben ungefähr 800000 Juden. Die Tracht ist nur in weni-
gen Gegenden noch rein national und beständig, in den meisten mit andern
Trachten gemischt, doch zweckmäßig und rverthvoll.
Geistiger Zustand der Deutschen.
Jedes Volk nimmt gewöhnlich einen Vorzug ganz besonders für
sich in Airsprrrch. Der Engländer hält sich für das unerreichte Muster in
Dingen des Handels, der Fabrikation und des Seewesens <der Marine).
Der Franzose thut sich auf seine Freiheitsliebe, Tapferkeit, feinen Anstand
und Geschmack viel zu gut. Der Italiener glaubt, der beste Sänger und
feinste Kunstkenner zu sein. In mehren ihnen gleich, übertrifft das deritsche
Volk in Einem alle andere: in der über alle Stande verbreiteten Bildung
des Geistes, die von dem Unterrichte in den nothwendigsten Dingen, den
das ges ammte Volk erhält, sich bis zu den tiefsten Forschungen in der
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein]]
245
ritz- u. Malchinsee; in Strelitz: der zierker- u. Tollensee. - Das Klima
ist gemäßigt. 1/4 des Landes ist fetter Boden, das übrige theils sandig und
mager, theils Seefläche, 1/7 Wald. Hinsichtlich des Getreidebaues und der
Viehzucht wird das Land fast von keinem andern übertroffen. Besonders
ausgezeichnet ist die Pferdezucht. — Die Einwohner, von wendischer und
germanischer Abkunft, sind kräftig. Sie sind, bis auf 3300 Juden u. 600
Katholiken, alle Lutheraner. — Geschichtliches: Nachdem Heinrich der
Löwe die mecklenburgischen Länder erobert und Zum Christenthum gebracht
hatte, wurde Pribislav 1170 Reichsfürst. Bon ihm stammen die heutigen
Großherzoge, die einzigen deutschen Fürsten slavischer Abkunft. 1348 wurde
das Land zum Herzogthume erhoben. 1701 erfolgte die Theilung in die
bestehenden beiden Linien. 1815 wurde die großherzogl. Würde erworben.
Mecklenburg-Schwerin: Schwerin, auf einer Insel im gleichna-
migen See, 22000 Ew., Hst. u. Res. Tuchweberei. Irrenanstalt. - Lud-
wigslust, 6000 Ew., ist sehr regelmäßig gebaut. Taubst. In der Nähe
ist das Dorf Wöbbelin, mit des Dichters Theodor Körner Grab (ge-
fallen am 26. August 1813). — Güstrow, 11000 Ew., viel Industrie.
Handel. Landesarbeitshaus. Pferderennen. — Boitzenburg, an der
Elbe, 5000 E., gehört zu den gewerbfleißigsten Städten d. Landes. Hdl.
Schiffs. — Rostock, a. d. Warnow, 25000 Ew. Univ. (gest. 1419).
Fabr. Seehdl. Schiffbau. Schiffs. Hafen. Blücher 1742 geb. — War-
nemünde, 2000 Ew. Hafen. Seebad. — Wismar, 14000 Ew. See-
bad. Schiffs. Seehdl. Guter Hafen.
Mecklenburg-Strelitz: Neustrelitz, Hst. u. Res. am zierker See,
8000 Ew. Sie ist sehr regelmäßig, in Form eines achteckigen Sternes seit
1733 gebaut. — Altstrelitz, 4000 Ew., hat eine Zucht-, Straf- und
Irrenanstalt. — Neubrandenburg, 8000 Ew., ist zirkelförmig gebaut,
hat ein jährliches Pferdewettrennen, starken Hopfenbau. Fabriken.
' Das Großhcrzogthum Sachsen-Weimar hat 66 Qm. u. 270000
Ew. Es besteht außer 23 kleinen Parcellen aus 3 von einander getrennten
Haupttheilen: dem weimarischen, eisenacher u. neustädter Kreise. Der Bo-
den ist zwar mehr gebirgig, als eben (namentlich im Eisenachischen); je-
doch im Ganzen fruchtbar, besonders an Getreide u. Obst. Die Bewoh-
ner treiben Landwirthschaft, Viehzucht, Weberei, Strumpswirkerei, etwas
Bergbau. Für Volks- u. höhere Bildung ist besonders gesorgt. Die Ein-
wohner sind, bis auf 4000 Katholiken, sämmtlich evang.-luther. Christen.
— Geschichtliches: Das regierende Haus gehört, mit den 3 übrigen
herzoglich sächs. Häusern, der ernestinischen Linie des Gesammthauses an.
Der nähere Stammvater ist.der vom Kaiser Karl V. abgesetzte Kurfürst
Johann Friedrich der Großmüthige. Er bekam die Bezirke Weimar, Jena,
Eisenach, Gotha u. Altenburg, außer mehren kleinern Gebietstheilen und
Ämtern. Seine 3 Söhne regierten Anfangs gemeinschaftlich, theilten aber
später die Länder. Die Haupttheilung v. I. 1640 gründete den ältern
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Theodor_Körner August Karl_V. Karl_V. Johann_Friedrich_der_Großmüthige Johann Friedrich
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Sudan ober Nigretien (40000 Qm., 15 Mill. Ew.). Es ist ge-
birgig, hat viele schöne bewässerte Thäler und üppige Fruchtbarkeit. Hier
ist der Hauptsitz der Neger. S t ä d t e : Katunga. Rabba. Sakkatu, die Hst.
des Reiches der Fellatuhs. Birnie. Tombuktu.
Senegambien (18000 Qm., 9 Mill. Ew.). Es liegt in der heißen
Zone; hat große Waldungen und Viehzucht. Die Winde Tornados und
Harmattan. Die Einwohner sind meistens Neger.
Ober- oder Nordguinea (30000 Qm., 6 Mill. Ew.), nördl. vom
Äquator. Der Boden ist fruchtbar. Das Klima ist für die Europäer un-
gesund. — Es gehören dazu: die Sierra-Leona, Pfeffer-, Zahn- oder El-
fenbein-, Gold-, Sclaven- und Beninküste. Die Engländer, Franzosen,
Holländer und Dänen haben hier gleichfalls Besitzungen.
Nieder- oder Südguinea (30000 Qm., 10 Mill. Ew.), südl. vom
Äquator. 1) Freie Länder: Loàngo; Kongo; Molua; Cazember. Scla-
venhandel. 2) Portugiesische Länder: Angola; Benguela. Die letzten sind
reich an Silber, Kupfer und Salz.
Südafrika (30000 Qm., 2 Mill. Ew.). Das Klima ist gemäßigt,
der Boden fruchtbar. Die Hottentotten und Kaffern sind theils Heiden,
theils Christen. Auf der niedrigsten Stufe der Bildung stehen die Busch-
männer, ein entarteter Zweig der Hottentotten. — Entdeckt wurde das
Vorgebirge der guten Hoffnung i. I. 1486 von dem Portugiesen Bartho-
lomeo Diaz. — Das Kapland oder Kap der guten Hoffnung (9000 Qm.,
*/4 Mill. Ew.), gehört den Engländern. Ackerbau. Viehzucht. Weinbau.
Die Hst. ist Capstadt mit 25000 Ew. Hauptruhepunkt u. Erfrischungs-
platz auf der großen Reise von Europa nach Indien. — Das Kaffcrntand.
Die Kaffern leben in einzelnen Stämmen unter Oberhäuptern. — Das
Hottentoitkntand. Die Hottentotten sind ein freies und verhältnißmäßig
sanftes und gelehriges Volk, bei denen das Christenthum erfreulichen Ein-
gang findet.
Ostafrika (zwischen dem Kaffernland und Habesch an der Meeres-
küste). Der Boden ist fruchtbar. Das Klima ist im Hochlande gesund, in
den niedrigen Küstengegenden drückend heiß und ungesund. Die Haupt-
massen der Einwohner sind noch Heiden (Neger). — a) Sosala, meistens
das südl. Küstenland; 10600 Qm.; wovon 3600 Qm. den Portugiesen
gehören. — b) Mozambique, das meiste ist portugisisch. — c) Zangue-
bar (s. v. Äquator). Die Einwohner sind theils arabischer Abkunft, theils
Neger. — ck) Ajan (n. v. Äquator). Das Land ist zum Theil unfrucht-
bar und unangebaut. Die Ew. sind theils muhamedanische Äbkömmlinge
von Arabern, theils Heiden und noch sehr rohe Neger. — e) Das Land
der Somaulis. Der Haupthandelsort ist Berbera.
Die ostafrikanifchen Inseln (südl. vom Äquator, mit Ausnahme
von Sokotora). — a) Madagaskar (Mondsinsel, 10500 Qm., 4^2
Mill. Ew.), ist die größte afrikanische Insel. Sie gehört zu den gesegnet-
sten Ländern der Erde. — b) Die Comoren. Sie haben ein herrliches
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