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207. Die Kreuzzüge.
Ls ist ein natürliches Bedürfniss des menschlichen
Gemüthes, alles Grosse und Erhabene, wodurch es
geistig bewegt wird, auch äusserlich zu ehren. Aus sol-
chen inneren Gründen geschahen schon seit den frühe-
sten Zeiten des Christenthums Wallfahrten nach dem
Lande, wo der geboren ward und lehrt«, der für das
Heil der Welt starb. Schon Constantins des Grossen
Mutter, die heil. Helena, erbaute zu Jerusalem die
Kirche des heil. Grabes.' Als die Araber 037 das Land
den Griechen wegnahmen, gestatteten sie, selbst die
heilige Stadt ehrend, den Christen freien Zutritt, Aber
nach der Mitte des eilften Jahrhunderts eroberten die
Seldschucken, ein roher Türckenstamm , Syrien und
Palästina, quälten die Christen, und erschwerten den
Besuch der heil. Orte. Solche Noth der Christen sah
auch Peter von Amiens, der Einsiedler; er eilte mit
Aufträgen und Briefen des Patriarchen von Jerusalem
au den Pabst um Hülfe zurück, und brachte nun, mit
Vollmachten des Pabstes Urban Ii. versehen , durch
seine feurigen Reden das ganze Abendland in Bewe-
gung, das heilige Land den Ungläubigen zu entreissen.
Auf den feierlichen Kirchenversammlungen zu Pia-
cenza und Clermont (1095) hefteten viele Tausende
unter dem Rufe; „Gott will es!“ ein rothes Kreuz,
als Zeichen ihrer gemeinsamen frommen Unterneh-
mung, auf die rechte Schulter. Die allgemeine Be-
geisterung sammelte bald ungeheure Schaaren aus
Frankreich, Italien und Deutschland. Schon im Jahre
1096 eilten Viele unter Peters und Anderer Anführun-
gen voraus, bezeichneten ihren Zug durch blutige
Verfolgungen der verhassten Juden, kamen aber selbst
grösstentheils um. Das Hauptheer unter Gottfried
von Bouillon, Herzog von Nieder-Lothringen, seinem
Bruder Balduin , Grafen von Flandern , Robert, Her-
zog von der Normandie, Raimund, Grafen von Tou-
louse, Boümund, Fürsten von Tarent; Tancred, sei-
nem ritterlichen Neffen, und vielen andern Helden,
kam im Spät jähre 1096 in Cönstantinopel an. Doch
fehlte Einheit und Plan beim ganzen Unternehmen.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz]]
Extrahierte Personennamen: Constantins Helena Peter_von_Amiens Urban Peters Gottfried
von_Bouillon Balduin Robert Raimund
Extrahierte Ortsnamen: Syrien Palästina Jerusalem Clermont Frankreich Italien Deutschland Nieder-Lothringen Flandern Tarent Cönstantinopel
250
Darum kamen von dem ungeheuren Heere, wohl
gegen 300,000 Mann stark, nach unsäglichen Mühen
und Leiden, und unter beständigen Kämpfen mit
den Türken in Kleinasien, ka\nn 30,000 streitbare
Männer am 6- Juni 1099 in der Nähe Jerusalams an.
Als das Heer die heil. Stadt? erblickte, holen Alle auf
die Kniee, küssten den Boden, und weinten Thränen
des Dankes und der Freude. Nach einer mühevollen
Belagerung ward endlich am fünfzehnten Juli 1099,
im blutigen Kampfe die heilige Stadt erstürmt. Der
fromme Gottfried, der unter den Ersten die Mauern
erstiegen, ward nun zum Könige von Jerusalem ge-
wählt; aber er wollte da keine Königskrone tragen,
wo der Erlöser die Dornenkrone trug, und nannte
sich nur Schutzherr des heil. Grabes. Erst als Gott-
fried 1100 starb, nahm sein Bruder und Nachfolger
Balduin den Titel eines Königs an. Aber das neue
Reich, das sich längs des Mittelmeeres von Antiochia
bis gegen Aegypten hin erstreckte, konnte sich bei
der wachsenden Macht der Sarazenen nur durch neue
Züge und Verstärkungen, die von jetzt an von Zeit zu
Zeit aus Europa herbeikamen, erhalten. So brachen
1147, vorzüglich durch den heil. Bernhard von Clair-
vaux bewogen, der deutsche Kaiser Konrad Iii. und
der französische König Ludwig Vii. dahin auf. Allein
die alten Ursachen, Verrätherei der Griechen, Unbe-
kanntschaft mit Ort und Klima, Angriffe der immer
» zahlreicher werdenden Türken, Uneinigkeit und Eifer-
sucht der Christen unter einander vereitelten auch den
glücklichen Erfolg dieses Kreuzzuges. Darum gelang
es dem tapfern und edelmüthigen Sultan von Aegyp-
ten , Saladin, nach einem blutigen Siege über die
Christen bei Tiberias, die heil. Stadt zu erobern (1187)-
Mit Schrecken und Unmuth erfüllte die Kunde hier-
von das Abendland. Da unternahmen sogleich der
deutsche Kaiser.friedrich I. und die Könige Richard
Löwenherz von England und Philipp August von
Frankreich den dritten grossen Kreuzzug. Wohlge-
ordnet und siegreich drang das deutsche Heer, unter
dem allein über 20,000 Ritter waren, in Kleinasien
vor. Aber in Syrien starb der greise Friedrich plötz-
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
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Extrahierte Personennamen: Gottfried Bernhard_von_Clair- Konrad_Iii Konrad Ludwig_Vii Ludwig Saladin Richard
Löwenherz Philipp_August_von
Frankreich Philipp August Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Kleinasien Nähe_Jerusalams Jerusalem Antiochia Europa England Kleinasien Syrien
251
lieh durch Erkältung in einem Flusse (1190) : da
schwand mit dem Haupte des Ganzen auch die Einig-
keit der Glieder. Grosse Noth kam über die Pilger,
die sich meist zerstreuten ; den Rest führte des gros-
sen Kaisers edler Sohn, der Herzog Friedrich von
Schwaben, vor Ptolomais oder Akko, wo sich die
Franzosen und Engländer, .die zur See ankamen, mit
ihnen vereinigten. In glorreichen Kämpfen zeigte
sich hier der ritterliche Geist der Franken (so heissen
im Morgeulande alle Abendländer) in glänzendem
Lichte, vor Allen des Königs Richard Löwenherz,
dem sein würdiger Gegner Saladin an Grossmuth,
Frömmigkeit und ritterlicher Tapferkeit nicht nach-
stand. Aber Eifersucht und Zwist zwischen Franzo-
sen, Engländern und Deutschen vereitelten auch hier
einen bessern Erfolg. Der König Philipp kehrte zu-
rück, und betrug sich feindlich gegen Richards Staa-
ten. Da schloss dieser Waffenstillstand mit Saladin,
und eilte zur Vertheidigung nach Europa zurück
(1192), ward aber in Oesterreich von dem Herzoge
Leopold, den er gekränkt hatte, gefangen genom-
men, und an mehreren Orten Deutschlands in langer
Haft gehalten. Die Eroberung von Ptolemais und die
Behauptung einiger Küstenstriche waren die einzigen
Früchte dieses dritten Kreuzzuges.
Ebenso blieb auch der vierte grosse Zug ohne Er-
folg ; erfolgreicher war der Zug, den der Kaiser
Friedrich Ii., obgleich vom Kirchenbann gedrückt,
1229 unternahm. Er brachte durch Vertrag Jerusa-
lem und die heiligen Oerter wieder in die Hände der
Christen, und nannte sich König von Jerusalem.
Dieser Titel verblieb von nun an den deutschen Kai-
sern, obgleich Jerusalem schon 1244 ; wieder an die
Sarazenen kam. Der letzte Kreuzzug ward von dem
ritterlichen und frommen König Ludwig Ix. oder
'Heiligen von Frankreich 1248 unternommen. Er
wollte vorerst Aegypten erobern, um das Unterneh-
men zu sichern, ward aber in dem durchschnittenen
Lande irre geführt, geschlagen und gefangen. Als
er sich gelösel. starb er auf einem Zuge gegen Tunis
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_von
Schwaben Friedrich Richard_Löwenherz Philipp Philipp Richards Leopold Leopold Friedrich_Ii Friedrich Ludwig_Ix Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Akko Morgeulande Franzo- Europa Oesterreich Deutschlands Jerusalem Jerusalem Frankreich
S30
wo id) euch alsdann Mittagbrod vorsetzen lassen und meinen
Ludwig zeigen will.
Aufg. Kleidet diese Geschichte in einen Brief ein!
c. Oberabtheilung.
/54. Heinrich Iv., Honig von Frankreich, 1580 bis 1010.
Heinrich Iv., ein Enkel Ludwig's des Heiligen, der Sohn
Antons von Bourbon und der Tochter des Königs von Navarra,
wurde 1533 zu Pau in Bearn geboren und erhielt eine für jene
Zeiten sehr zweckmäßige Erziehung. Man gewöhnte ihn, alle
Beschwerden zu ertragen, übte ihn früh in ritterlichen Beschäfti-
gungen und stärkte dadurch seinen Geist zu künftigen Großthaten.
Noch nicht 10 Jahr alt, stellte ihn seine heldenmüthige Mutter
an die Spitze der Hugonorten, und der Jüngling leistete feierlich
den Eid, seine Religion und die gemeinschaftliche Sache der Ge-
wissensfreiheit bis zum letzten Blutstropfen zu vertheidigen. Nach
dem Frieden zu St. Germain en Laye bereiste Heinrich sein Land,
unterrichtete sich von den wahren Bedürfnissen seiner Unterthanen,
sah ihre Leiden in der Nähe und faßte den Vorsatz, solche mit
aller Anstrengung seiner Kräfte zu mildern, um den Namen eines
guten Fürsten zu verdienen. Heldenmuch, großherzige, über
jede kleinliche Beleidigung erhabene und von aller Rachsucht ent-
fernte Gesinnungen, ein sanftes, theilnehmendes Herz und ein
feuriges, doch lenkbares Temperament bemerkte man schon da-
mals als Hauptzüge seines Charakters, welcher in der Schule
früher Leiden schnell ausgebildet wurde zum festen, männlichen
Sinne. Während seiner Vermählung mit Margarethe von Va-
lois, der jüngsten Schwester Karls Ix., war die schreckliche Pa-
riser Bluthochzeit sin der Nacht vom 24. zum 25. Aug. 1572).
Nach dem Tode des Königs verpflanzte er, als nächster Ver-
wandter, die Familie Bourbon auf den französischen Thron, be-
festigte sich auf demselben aber erst nach einem fünfjährigen
Kampfe gegen die katholische Parthei und nachdem er die pro-
testantische Lehre abgeschworen hatte. Zwei Mordanschläge, von
einem gewissen Barriere und dann von einem Zöglinge der Je-
suiten, Johann Chastel, waren gegen ihn versucht worden. Durch
das Edikt von Nantes, den 13. April 1598 bewilligte er den
Protestanten fast gleiche Rechte mit den Katholiken. Mit Hülfe
seines Vertrauten und Ministers Sully heilte Heinrich Iv. die
tiefen Wunden, welche die zerstörenden Kriege Frankreich geschla-
gen hatten. Die Verbesserung der Finanzen, die Beförderung -
des Ackerbaues, der Gewerbe, der Straßen, der Schifffahrt, des
Handels; die Verminderung der Armee, Beschränkungen des
Lupus rc. beschäftigten diesen trefflichen König während seiner
ganzen Regierung. Ein Lieblingsplan, die Errichtung einer all-
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
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Extrahierte Personennamen: Ludwig Ludwig Heinrich_Iv. Heinrich_Iv. Heinrich_Iv. Heinrich_Iv. Antons_von_Bourbon Germain Heinrich Heinrich Margarethe_von_Va- Karls_Ix. Karls Johann_Chastel Johann Sully Heinrich_Iv Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Navarra Bearn Nantes Frankreich
203
paraturen am Mauerwerke der Kirche zu Rabenau vom zei-
tigen Kirchenvorsteher Jacob Halthauß richtig gezahlt worden,
worüber ich hierdurch quittire. Rabenau, den 18. Sept. 1817.
Friedrich Sieinmetz,
Maurer- Mstr.
6 Thlr. 8 Gr. für die beiliegend specisicirte Schmiedear-
beit sind mir von dem Verwalter des Hochadelig von Stabs-
mannischen Rilterguths zu Ollenstein ^ Hrn. Eduard Landacker,
gegen diese Quittung bqar und richtig gezahlt worden. Ol-
lenstein, den 2t Nov. 1820.
Hans Hammerschlag,
Schmiede-Mstr.
2. Für gelieferte Naturalien, und für Besoldung.
20 Nthlr. 20 Gr. für 2000 Stück Ziegeln, welche aus
hiesiger Zicgelbrennerei zum Behufe deß Pfarrhaus in Neuen-
dorf an dasige Gemeinde abgeliefert worden, sind mir vorn
zeitigen Oderheimbürgen, Heinrich Geldsack, dato baar und
richtig gezahlt worden, was hierdurch bescheiniget wird. Zie-
gelbrennerei Niederaufenberg, den 20. Juli 1816.
Peter Lhonbrenner,
Ziegler.
60 Rthl. in sächsischer Währung 20 Xr. zu L Gr. 4 Pf.
sind mir dem Unterzeichneten für zum Pfarrbaue in Neuen-
dorf geliefertes Bauholz durch den zeitigen Obe,heimbürgen,
Heinrich Geldsack, dato richtig gezahlt worden. Floßdorf,
den 20. Mai 1816.
Joachim Gtammhaber,
Holzhändler.
286 Nthlr. für 216 Schsfl. Hafer, welche zum Groß-
herzogl. Kriegs-Fourage Magazine von mir eingeliefert wor-
den sind, hat Herr Magazin-Verwalter, Ernst Habeviel, dato
baar und richtig abgezahlt, worüber hierdurch dankbar quit-
tire. Frankenstein den 8. Octbr. 1813.
Theodor Haltaufgeld,
Gutsbesitzer.
3 Thlr. jährliche Besoldung für das übernommene Läu-
ter-Geschäft sind mir auf das Jahr 1820 vom Kirchenvorstc-
her Kaspar Thurmvoigt richtig gezahlt worden, welches hier-
mit dankbar bescheinige. Kirchherm d. 21. Dccbr. 18!0.
Friedrich Glockenstrang.
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober]]
TM Hauptwörter (200): [T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb], T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder]]
Extrahierte Personennamen: Jacob_Halthauß Friedrich_Sieinmetz Friedrich Eduard_Landacker Eduard Hans_Hammerschlag Heinrich_Geldsack Heinrich Peter_Lhonbrenner Ziegler Heinrich_Geldsack Heinrich Joachim_Gtammhaber Ernst_Habeviel Ernst Frankenstein Theodor_Haltaufgeld Kaspar_Thurmvoigt Kirchherm Friedrich_Glockenstrang Friedrich
145
noch Hunger und Durst schreckten sie. „Zum Sturm, zum
Sturm!" rufen sie voll Ungeduld, und mit furchtbarem Un-
gestüm toben sie wider die Mauern. Mit gleicher Tapfer-
keit verteidigen sich jedoch die Türken; da regnet es Pfeile
und Flammen auf die Köpfe der Kreuzfahrer herab. Aus
vielen Wunden blutend, von Flammen umleckt, fechten sie
fort. Wohl sinkt hie und da schon ein tapferer Held vor
Ermattung hin. Da zeigt sich plötzlich auf dem Olberge
ein hoher Ritter in schneeweißer leuchtender Rüstung, der
winkt ihnen nach der heiligen Stadt hin. „Ein Cherub
mit flammendem Schwerte, den uns Gott zum Mitstreiter
gesandt!" rufen sie begeistert, und jauchzend sprengen sie
abermals gegen die Mauern heran. Nun ist kein Halt
mehr vor ihnen, vor ihrem- Anprall gehen die Thore in
Trümmer. Tankred, der Normanne, und Robert von Flan-
dern stürmen in die Stadt, Gottfried von Bouillon fliegt
wie ein Adler die Zinnen hinan und pflanzt die Kreuzes-
fahne auf. So ward Jerusalem von den Christen wieder
erobert am 15. Juli des Jahres 1099 n. Chr. Geburt.
Darauf erkoren die Kreuzfahrer ihren Feldherrn, den
frommen Helden Gottfried von Bouillon, zum Könige von
Jerusalem. Er aber sprach demütig: „Das verhüte Gott,
daß ich eine irdische Krone trage, wo mein Heiland mit
Dornen gekrönt worden ist", und nannte sich bloß „Schirm-
vogt des heiligen Grabes." Das dünkte ihm die höchste
Ehre. Duller.
114. Friedrich Barbarossa, der deutsche Kaiser.
Friedrich war mittlerer Größe und wohlgebaut; seine
Haare blond, kurz geschnitten und nur auf der Stirne
gekräuselt, seine Haut weiß, seine Wangen rot, und sein
Bart rötlich, weshalb man ihn Rotbart (Barbarossa)
nannte. Er hatte schöne Zähne, feine Lippen, blaue Augen,
einen heitern, aber durchdringenden Blick. Sein Gang war
fest, die Stimme rein, der instand männlich und würde-
voll, die Kleidung weder gesucht, noch nachlässig. Keinem
stand er auf der Jaad und in Leibesübungen nach, keinem
an Heiterkeit bei Festen; nie aber durste der Aufwand in
übermäßige Pracht, nie die gesellige Lust in Völlerei aus-
arten. Seine Kenntnisie konnten in jener Zeit und bei
der mehr weltlichen Richtung seines Lebens nicht umfassend
Neuer thllr. Ninderfreund. Iii. Teil. 19
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder]]
Extrahierte Personennamen: Tankred Robert_von_Flan- Gottfried Gottfried_von_Bouillon Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Friedrich Friedrich Barbarossa Barbarossa