Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte, Vaterländische Geschichte, Brandenburg-Preußen
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Nun sterreichische und russische Truppen in Polen einrckten, um König August Iii. Anerkennung zu verschaffen, erklrte Frankreich gemeinsam mit Spanien und Sardinien dem Kaiser den Krieg. Dieser wurde Haupt-schlich in Italien und am Oberrhein gefhrt und verlief unglcklich fr den Kaiser, und nachdem sich schon im Jahre 1735 der Kaiser vorlufig mit Frankreich verstndigt hatte, erfolgte 1738 der endgltige Friede von Wien. August Hi. wurde König in Polen, Stanislaus Leszinsky erhielt das Herzogtum Lothringen, das nach seinem Tode an Frankreich fallen sollte (geschah 1766). Der bisherige Herzog von Lothringen, Franz Stephan, der sich 1736 mit Kaiser Karls Tochter und Erbin, Maria Theresia, vermhlt hatte, erhielt nach dem Aussterben des letzten Medicers (1738) das Groherzogtum Toskana. Der Kaiser verzichtete dagegen auf das Knigreich Neapel mit Sicilien zu Gunsten des spanischen Prinzen Don Carlos mit der Bedingung, da diese Lnder niemals mit der spanischen Krone vereinigt wrden. So ging durch die Hauspolitik des Kaisers das deutsche Herzogtum Lothringen dem deutschen Reiche verloren.
Fr die auswrtige Politik hatte König Friedrich Wilhelm I. wenig Interesse. Seinem geraden, offenen Wesen waren die falschen Knste der damaligen Diplomaten zuwider, und er bediente sich deshalb bei diplo-matischen Verhandlungen ausschlielich seiner Rte. Unter diesen galt bei ihm am meisten der Generalfeldmarschall von Grumbkow, der, vielfach von sterreich bestochen, im Verein mit dem gewandten kaiserlichen Gesandten von Seckendorf den König in seiner biederen deutschen Gesinnung immer zum Schaden Preuens auf die Seite des Kaisers zu bringen wute.
Des Knigs Gemahlin, die feingebildete Sophie Dorothea von Hannover, strebte mit zher Ausdauer danach, eine Doppelheirat zwischen ihren beiden ltesten Kindern (dem Kronprinzen Friedrich und der Prinzessin Wilhelmine) und denen ihres Bruders, des Knigs Georg Ii. von England (dem nachherigen Prinzen von Wales und dessen Schwester Amalie), herbeizufhren. Mit diesem Plane war England einverstanden, nicht aber Osterreich, das eine so einflureiche Verbindung nicht zugeben mochte und deshalb danach trachtete, den König von einem Bndnis mit England ab-zubringen. Das erreichten Seckendorf und Grumbkow mit leichter Mhe; denn der König glaubte, als deutscher Patriot um des deutschen Reiches willen treu zum Kaiser stehen zu mssen, ungeachtet er oft genug von diesem mit Geringschtzung behandelt wurde. Im Jahre 1726 schlo Friedrich Wilhelm I. mit sterreich den Vertrag zu Wusterhausen. In diesem erkannte er des Kaisers pragmatische Sanktion, ein Haus-
Seittie, Die Geschichte. Iii. 5
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die spanische Krone seinem Bruder Joseph, dessen Nachfolger im Knigreich Neapel der bisherige Groherzog von Berg, Murat, wurde.
Die Spanier, mannhafter als ihre Herrscher, wollten sich aber dem fremden Joche nicht beugen und kmpften in zher Wut gegen die Franzosen. Da sie diesen im offenen Felde nicht gewachsen waren, ver-legten sie sich auf den kleinen Krieg (Guerillakrieg)- und schdigten und schwchten den Feind durch berflle, Hinterhalte und Abschneiden von Zufuhr ungemein. Ihre Begeisterung wuchs, als es ihnen (1808) gelungen war, einen franzsischen General, der von Napoleon den Auftrag erhalten hatte, die sdlichen Provinzen Spaniens mit 30000 Mann zu beruhigen, in einer Schlacht zu besiegen und ihn mit seinem ganzen Corps gefangen zu nehmen. Gleich darauf entfloh der König Joseph aus Madrid. Nun erhoben sich auch die Portugiesen, denen die Englnder ihren tchtigsten Feldherrn, Arthur Wellesley, nachmals Herzog von Wellington, zu Hlfe schickten. Bei dieser Lage der Dinge durfte Napoleon nicht lnger von der pyrenifchen Halbinsel fern bleiben, wenn nicht alles verloren gehen sollte. Nachdem ihm Alexander von Rußland auf dem Kongre zu Erfurt (S. 149) das Versprechen gegeben hatte, ihm den Rcken zu decken, begab er sich nach Spanien und bezwang die berraschten Spanier mit einer Macht von 150000 Mann, auch wurden die Englnder zurck-geworfen. Der König Joseph kehrte nach Madrid zurck. Als aber der Aufstand in sterreich (1809) Napoleon nach Deutschland zurckrief, waren sein Bruder Joseph und Napoleons zurckgelassene Generale nicht imstande, sich gegen Wellington und das spanische Volk zu behaupten. Was dieses an Heldentum zu leisten vermochte, bewies es durch die heldenmtige Ver-teidignng Saragossas noch im Jahre 1809, das erst nach achtwchiger tapferer Verteidigung von den Franzosen erstrmt wurde.1)
Die Erhebung in sterreich 1809. Unter dem Eindruck der schmachvollen Ereignisse in Spanien entschlo sich sterreich zum Kriege. Gleiches wie der Tilsiter Friede in Preußen hatte der Preburger Friede in sterreich gewirkt; auch hier machte sich bei Volk und Regierung ein Ringen nach Wiedergeburt bemerkbar, und auch hier stand ein Mann an der Spitze, der, wie Stein in Preußen, die geistigen und sittlichen Krfte des gesamten Volkes zu entfesseln wute: Graf Philipp Stadion, der nach dem Preburger Frieden zum Minister berufen war. Durch und
1) Nach mancherlei Wechselfllen wurde der Krieg in Spanien im Jahre 1813 durch Wellingtons Sieg bei Bittoria zu Ende gefhrt. Die Franzosen rumten den spanischen Boden, und Napoleon leistete fr seinen Bruder Joseph Verzicht auf den spanischen Thron. Diesen nahm nun wieder der Bourbone Ferdinand Vii. ein.
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Unterdessen hatte Spanien seine amerikanischen Kolonieen (Mexiko, Columbia, Peru) verloren, die sich fr Republiken erklrten, ebenfalls lste sich das Kaiserreich Brasilien (Dom Pedro) von seinem Mutterlande Portugal.
Die erste Niederlage erlitt Metternich, als er vergeblich fr die Unterdrckung der Freiheitsbewegung der Griechen eintrat.
Der Freiheitskampf der Griechen 18211829. Der Niedergang des trkischen Reiches hatte die Griechen bereits im 18. Jahrhundert wiederholt zu Aufstnden gegen die trkische Herrschaft veranlat; doch hatten diese nicht zur Abschttelung der trki-scheu Herrschaft gefhrt. Angeregt durch die Bewegungen in Westeuropa, zeigte sich zu Anfang des 19. Jahrhunderts bei den Griechen mit neuer Kraft das Verlangen nach Befreiung; es bildeten sich geheime Gesellschaften (Hetrieen), die berall, wo Griechen wohnten, das Nationalbewutsein wach hielten und in der Stille die Erhebung vor-bereiteten. An der Spitze der Hetrieen stand der Fürst Alexander Apsilanti, der im Jahre 1821 im Vertrauen auf Rulands Beistand in der trkischen Moldau einen Aufstand veranlate und damit den Befreiungskrieg begann. Sogleich erhoben sich auch die Griechen in Morea. Aber Alexander Ipsilanti mute der bermacht der Trken weichen und auf sterreichisches Gebiet entfliehen, wo er auf Metternichs Befehl mehrere Jahre hindurch in der ungarischen Festung Munkacz gefangen gehalten wurde. Von Morea aus hatte sich der Aufstand auf die griechischen Inseln verbreitet, das ganze griechische Volk erhob sich, und seine Vertreter sprachen auf einem Nationalkongre die Unabhngigkeit des hellenischen Volkes aus. Zahlreiche Griechenfreunde (Philhellenen: Lord Byron, Wilhelm Mller) eilten aus den meisten Lndern Europas herbei, den Griechen beizustehen, die zu Lande wie zu Wasser heldenmtig kmpften. Auf beiden Seiten wurde der Kampf mit unmenschlicher Grausamkeit gefhrt; doch konnten die Trken der Griechen nicht Herr werden. Da rief der Sultan die Hlfe feines mchtigen Vasallen, des Vizeknigs Mehemed Ali von gypten, an. Dieser lie seinen Sohn Ibrahim Pascha in Morea landen, und nun wurde unter greuelvollen Verwstungen dieses Land erobert und das ruhmvoll verteidigte Missolunghi eingenommen (1825/6). Schon waren die Griechen dem Untergange nahe, da trat der leitende Minister Can-ning in England fr sie ein und brachte ein Bndnis zwischen England, Rußland und Frankreich zur Rettung der Griechen zustande. Mit diesem gegen Metternichs Absicht abgeschlossenen Bndnis war die heilige Allianz gesprengt. Die vereinigte Flotte der drei Mchte vernichtete in der Seeschlacht bei Navarino (in der Nhe des alten Pylos) im Jahre 1827 die trkisch-gyptische Seemacht, und ein franzsisches Heer ntigte Ibrahim, Morea zu verlassen.
Die Niederlage der Trken bei Navarino fhrte zum russisch-trkischen Kriege (182829). In Rußland war nach dem Tode Alexanders I. sein Bruder Nikolaus I.
Tochter unter der Vormundschaft ihrer Mutter Christine mit bergehung ihres Oheims Don Kar los in der Regierung gefolgt. Es entstand ein Brgerkrieg zu Gunsten des Don Karlos, der in vielen Provinzen als Karl V. Anerkennung fand. Durch einen der Knigin treu ergebenen General wurde der Krieg beendigt, und Don Karlos floh ins Ausland. Aber innere Parteikmpfe lieen das Land nicht zur Ruhe kommen, und abermals kam es 1868 zu einem neuen Aufstande wegen der Gewaltherrschaft der sitten-losen Knigin. Diese entfloh nach Frankreich. Nach vielen Wirren erhielt ihr Sohn Alfons Xii. im Jahre 1875 den Thron. Seit 1886 regiert Alfons Xiii. unter der Vormundschaft seiner Mutter Maria von sterreich.
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Extrahierte Personennamen: Pedro) Metternich Alexander_Apsilanti Alexander Alexander_Ipsilanti Alexander Morea Wilhelm_Mller Wilhelm Ibrahim_Pascha Metternichs Ibrahim Morea Alexanders_I. Nikolaus_I. Christine Karl_V. Karl_V. Karlos Alfons_Xii Alfons_Xiii Maria Maria
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