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1. Deutschland, Italien, Griechenland, (die europäische Türkei, das Königreich Griechenland) und die Ionischen Inseln - S. 31

1833 - Halle : Schwetschke
Vii. Deutschland. 31 der Hand seiner Gemahlin. Sein Sohn Friedrich Ii., 1197 — 1°50 mußte Zeitlebens für die Anmaßungen seines Vaters büßen. Die deutschen Fürsten, vom Papste aufgereizt, wollen einen andern König wählen, zerfallen aber bei der Wahl, und so wird Philipp von Schwaben von einigen, Otto I V. von Baiern von andern er- nannt, welche nun bis zum Tode Philipps, welcher 1208 von Otto von Wittelsbach ermordet wird, Deutschland mit Kampf und Blut erfüllen. Unzufrieden mit Otto, führt der Papst nun selbst den iungen Friedrich Ii. auf den Thron, welcher dafür einen Kreuzzug versprechen muß. Aber selbst die endliche, obgleich lange verzö- gerte Erfüllung dieses Versprechens kann den wieder erwachten al- ten Haß der Papste gegen die Hohenstaufen nicht versöhnen. Fried- rich wird in den Bann gethan, weil er zögert, und bleibt in dem Bann, weil er ohne Blutvergießen das schon verlorne Jerusalem durch Tractate wieder in die Gewalt der Christen bringt. Da die deutschen Fürsten dem Kaiser treu bleiben, wird der eigne Sohn Friedrichs, Heinrich Vii., zur Empörung verleitet; und als Fried- rich diesen überwunden und gefangen gesetzt und auf einem Reichs- tage zu Mainz 1235 den Welfenstreit endlich dadurch beendigt, daß er dem Sohne Heinrichs des Löwen, Otto das Kind, seine Erblän- der Braunschweig und Lüneburg zurückgiebt, läßt der Papst durch einige geistliche Fürsten einen Gegenkönig, Heinrich Raspe von Thüringen, ernennen, welcher aber nach einigen Monaten stirbt. Nun bietet der Papst die deutsche Krone eine Zeitlang vergebens aus,"bis endlich ein unbedeutender Jüngling, Wilhelm von Hol- land, sie annimmt, ohne jedoch den mindesten Einfluß in Deutsch- land gewinnen zu können. Friedrich Ii. aber, nachdem er ver- geblich alles gethan, um vom Banne befreit zu werden, ja selbst sich vor einem Concilio über seinen Glauben gerechtfertigt hat, stirbt 1259, wahrscheinlich an Gift, zu Fiorentino in Italien. Sein wackerer Sohn Conrad Iv., schon König von Italien, kann we- gen Feindschaft des Papstes nicht zur deutschen Krone gelangen und stirbt 1259 an Gift, als er eben in Begriff war nach Deutschland abzugehen. Der ohnmächtige Wilhelm stirbt im nemlichen Jahre. Noch aber lebte ein Hohenstaufe, der junge Conradin von Schwa- den, Sohn Conrads I V., auch dieser mußte auf Anstiften der Päpste, als er sein Erbe Neapel von dem Usurpator Carl von An- jou wieder erobern wollte, auf dem Blutgerüste 1268 sterben. Kein deutscher Fürst mochte unter solchen Umständen die Kaiserkrone er- werben, und so ward sie zu gleicher Zeit von einer Partei dem Her- zoge Richard von Cornwallis, von einer andern dem Könige Al- phons von Caftilien übertragen, wovon ersterer selten, letzterer nie nach Deutschland kam. Werfen wir nun, nach dieser blos po- litischen Uebersicht, einen Blick auf die inneren Angelegenheiten Deutschlands, so verdient besonders Folgendes unsre Aufmerksam- keit. Es war nunmehr gänzlich entschieden, daß Deutschland ein

2. Deutschland, Italien, Griechenland, (die europäische Türkei, das Königreich Griechenland) und die Ionischen Inseln - S. 260

1833 - Halle : Schwetschke
260 A. Europa. ni sch er Pilgrimme aus der französischen Normandie im untern Ita- lien auf ihrer Reise nach Jerusalem. Immer zu Waffenthaten auf- gelegt, fanden sie sich bereit gegen die Araber zu kämpfen, und ihre Kraft und Tapferkeit setzte die Landesbewohner in Erstaunen. Sie selbst gereizt von der Leichtigkeit des Erfolgs riefen immer mehrere ihrer Landsleute herbei, die nun nicht mehr für die Griechen, son- dern für sich selbst fochten und schon 1o22aversa, die erste nor- mannische Stadt, gründeten. Vorzüglich zeichneten sich aus Tan- kred vonhauteville und seine Heldensöhne, deren Familie die Herr- schaft über diese Lander errang. Bald hatten sie die Araber und auch die Griechen vertrieben; Robert Guiscart, Tankreds Sohn, ward vom Papst, den er in einer Schlacht gefangen, zum Herzog von Apulien ernannt und erkannte gern den Papst als seinen Lehns- herrn, so wie dieser dagegen sich an den Normannen eine mächtige Stütze gegen andre Feinde erwarb. Roberts Sohn Roger eroberte 1061 noch Sizilien, und schon 1130 nannten sich seine Nachfolger Könige beider Sizilien; 1150 endlich ergab sich ihnen freiwillig die bis dahin als eigner Freistaat unter griechischem Schutze gestandene Stadt Neapel. Palermo aber war die Residenz des neuen Reiches. Während so im nördlichen und südlichen Italien neue Verhältnisse sich entwickelten, war im mittlern die Macht der Päpste unbemerkt gewachsen und erreichte im Ilten und 12ten Jahrhundert ihren Gipfel. Daß der Bischof von Rom, als Oberhaupt der Gemeinde der Hauptstadt, von den Bischöfen in den Provinzen mit einer ge- wissen Achtung und Ehrfurcht betrachtet wurde, war höchst natür- lich. Noch günstiger wurde seine Stellung, als der Sitz des Reichs nach Conftantinopel verlegt worden. Während der Patriarch von Constantinopel von der Anwesenheit der Kaiser gedrückt, von ihren Launen abhing, erschien der Bischof des sich selbst überlassenen Rom häufig als der wohlthätige Vermittler und Fürsprecher der Stadt; und als nun vollends die Eifersucht gegen den Patriarchen von Con- stantinopel und mehr noch die eigenthümlich verschiedene Bildung und Sinnesart der östlichen und westlichen Völker eine Trennung der Kirche in eine morgenländische und eine abendländische veran- laßt hatte, war es wiederum ganz natürlich und unvermeidlich, daß der Bischof von Rom oder Papst als das geistliche Oberhaupt der abendländischen Kirche angesehen wurde. Waren ja doch Fran- ken, Britten, Germanen durch seine Abgesandte und in seinem Namen zum Christenthum bekehrt worden. Zu diesen natürlichen Verhältnissen wurden aber bald noch andre Hülfsmittel gesellt, die Oberherrschaft der Päpste zu begründen. Die untergeschobenen Dekretalen (Sammlung päpstlicher Verordnungen) des falschen Jsi- dorus in der Mitte des 9ten Jahrh, mußten die Welt belehren, daß von der ältesten Zeit der Papst als Nachfolger des h. Petrus das Oberhaupt der Kirche gewesen, daß alle weltliche Macht nur von ihm ihre Bestätigung und Geltung erhalte, und in jenen Zeiten all-

3. Deutschland, Italien, Griechenland, (die europäische Türkei, das Königreich Griechenland) und die Ionischen Inseln - S. 264

1833 - Halle : Schwetschke
264 A. Eurvp a. diese Macht verschwand beinahe gänzlich, als von 1398 an eine ganze Reihe Papste bis 1377 zu Avignon residirten. Noch schlim- mer wurde dieser Zustand, als von 1378—1411, während des großen Schisma (Spaltung), 3 Papste zugleich auftraten und ein- ander gegenseitig in den Bann thaten. Erft die Kirchenversamm- lung zu Kostnitz, welche diesem Aergerniß ein Ende machte und die Päpste wieder zu Nom zu wohnen veranlaßte, befestigte damit auch ihre Macht über diese Stadt. Die letzten Länder - Erwerbun- gen theils durch Kauf und Erbschaft, theils durch Gewalt, fanden erst im 16ten und 17ten Jahrhundert Statt und gaben dem Kir- chenstaat seine jetzige Ausdehnung. — In Neapel starb der nor- männische Regentenstamm mit Wilhelm 11. 1189 aus; seine Toch- ter Constantia heirathete Heinrich Vi., Sohn Friedrichs I., und so kamen diese schönen Länder an das Haus Hohenstaufen, unter welchem, und namentlich unter Friedrich 11., der Italien beinahe garnicht verließ, sie glückliche Zeiten verlebten. Aber nach dem Tode Conrads, Sohn Friedrichs Is., riefen die Päpste, ewige Feinde der Hohenssaufen, Carl von Anjou, einen Bruder Ludwigs des Heiligen, welcher auch den Vormund des jungen Conradin, Manfred, der sich selbst zum Könige aufgeworfen, besiegte und das Reich in Besitz nahm. Conradin, der letzte Sprößling jenes edlen Hauses, als Kind in Deutschland erzogen, kam mit einem Heere nach Italien, um sein unbestreitbares Recht zu behaupten, aber in der Schlacht bei Aguila oder Tagliacozzo 1268 gefangen, ließ der unedle Sieger ihn 1269 zu Neapel enthaupten. Vor sei- nem Tode hatte er seinen Verwandten Peter, König von Aragon, zum Erben ernannt, und dieser entriß auch Carln glücklich Sizi- lien, nachdem alle Franzosen auf dieser Insel am 30. März 1282 (die sizilianische Vesper) waren ermordet worden. Bis 1442 blie- den beide Lander getrennt, wo Alphons V. von Aragon nun auch Neapel erwarb. Nach seinem Tode wurden sie wieder getrennt; sein Bruder Johann Ii. erbte Sizilien, und von diesem erbte es Ferdinand der Katholische von Spanien. Neapel aber fiel Ferdi- nand, einem natürlichen Sohne Alphons V. zu, doch wurden seine Nachfolger von Ferdinand dem Katholischen vertrieben, und so blieb das Reich beider Sizilien von 1504 an zwei Jahrhunderte bei Spa- nien und wurde von Vizekönigen regiert. Wichtiger, als diese zum Theil unbedeutenden politischen An- gelegenheiten, ist die Betrachtung des Wiederauflebens der Künste und Wissenschaften in Italien, wo sie nach langen Jahrhunderten der Barbarei zuerst wieder eine günstige Aufnahme fanden, und besonders im 15ten und 16ten Jahrhundert im herlichsten Verein, wie in keinem andern Lande Europa's, blühten. Wir geben also hier eine kurze Uebersicht der italiänischen Kunst und Litterlatur, welche wir, um Unterbrechungen zu vermeiden, gleich bis auf die neueste Zeit hinabführen.

4. Deutschland, Italien, Griechenland, (die europäische Türkei, das Königreich Griechenland) und die Ionischen Inseln - S. 351

1833 - Halle : Schwetschke
351 Vi1l Italien. Neapel. £emb und ein Paar leinene Beinkleider zur Bedeckung, kein andres Vesitzthum als was sie jeden Tag erwerben. Aber unthätig sind sie nick?, vielmehr bereit zu jedem Geschäft was sich darbietet; sie sind Fischer, Schiffer, Obst-und Fischkrämer, Lastträger, Mäk- ler, und dabei meist treu, ja uneigennützig in ihrem Geschäfte. Wer möchte es ihnen verdenken, in diesem Lande, bei diesem Man- gel an aller Bildung, daß sie nicht mehr arbeiten als eben nöthig ist, um ihre geringen Bedürfnisse angenehm zu befriedigen? War- um sollten sie mehr arbeiten für Kleider, deren sie nicht bedürfen, für eine dumpfe ungesunde Wohnung, wenn sie gesunder und besser unter den Hallen und Säulen der Kirchen und Palläste schlafen können; für ihre Nahrung, wenn sie das herrlichste Obst, Wein, Makkaroni für wenige Pfennige haben können? Sie leben bei aller Armuth besser als der fleißige Arme in unsern Gegenden. Nur ihre Unsauberkeit, ein übrigens ziemlich allgemeiner Fehler aller Neapolitaner, ist wahrhaft Ekel erregend. — Von den öffent- lichen Gebäuden, welche bei aller Größe, wie schon gesagt, mit den römischen keinen Vergleich aushalten, nennen wir nur die wich- tigsten. Das königliche Schloß, es liegt ziemlich im Mittelpunkt der Küste unfern des Meeres und ist ein sehr stattliches Gebäude, zum Theil noch aus den Zeiten Carls V., zum Theil von Philipp 111. im Jahr 1603 erbaut; es enthält eine Druckerei und eine Porzellmr- manufactur. Von der einen Seite stößt es an das Theater 8. Carlo, welches vor einigen Jahren abbrannte, jetzt aber wieder erbaut und das größte in Italien ist; von der andern Seite an das un- mittelbar am Meere liegende Castello nuovo (neue Castell), von Carl von Anjou 1283 erbaut: es steht mit dem Schlosse in Ver- bindung und enthält eine Kanonengießerei, ein Zeughaus, eine Kriegsschule u. s. w.; östlich stößt an dies Castell der große Molo und der Hafen, der von demselben beschützt wird; westlich schützt es die Darsena oder den kleinern Galeerenhafen. Der alte könig- liche Pallast, von Wilhelm dem Normann erbaut und noch von den schwäbischen Kaisern bewohnt, ist jetzt der große Gerichtshof, la Vicaria, im untern Stock befinden sich scheußliche Gefängnisse, er liegt am östlichen Ende der Stadt. Hoch über Neapel im Nor- den und eigentlich schon außerhalb der Stadt liegt ein andrer kö- niglicher Pallast: Capo di monte, ein ungeheures, aber unbe- wohntes Gebäude, weil es den Einsturz droht, worin früher ein Theil der Kunstschätze Neapels aufbewahrt wurde. Jetzt ist alles was Neapel an Gemälden, Bildhauerarbeiten, Bronzen, Va- sen besitzt, besonders die reichen in Pompeji und Herkulanum aus dem Schooße der Erde gezogenen Kunstschätze, in dem Museo Bor- bónico, oberaccademia reale degli studj vereinigt. Manches davon war früher im Pallast Farnese in Rom; so besonders der berühmte Herkules und der Stier. Das Gebäude der Universität liegt mitten in der Stadt und enthält eine ansehnliche Biblio-

5. Deutschland, Italien, Griechenland, (die europäische Türkei, das Königreich Griechenland) und die Ionischen Inseln - S. 364

1833 - Halle : Schwetschke
364 A. Europa. der Regierung, weil die Einwohner den am 13ten October 1815 hier gelandeten ehemaligen König Murat gefangen nahmen. In dem südlichsten Theile der Provinz an der Meerenge von Sicilien, Messina gegenüber, liegt iieggio in einer herrlichen Ebene, mit 20000 betriebsamen Einwohnern, welche vom Handel und von der Fischerei leben. Auch diese Stadt ward 1783 gänzlich ver- wüstet. Hier lag das im Alterthum bedeutende, von den Chalci- densern gegründete Ubegium. An der Küste dieser höchst unweg- samen und daher wenig bereiften Provinz findet man noch die meist ganz unbedeutenden Ruinen mehrerer alten griechischen Colonieen, so die von Sybaris, am Meerbusen von Tarent, und eben da, nur südlicher, die von Kroton beim heutigen Städtchen Cotrone; die von Locri unweit Gerace am ionischen Meere, und endlich Spu- ren desjalten Hippon oder. Vibo bei Nontekeona. b) Doniinj al di la del Faro, oder die Insel Sici- lien. Von den älteren Namen Siciliens und von den griechi- schen Pflanzstädten auf dieser Insel wird bei Griechenland die Rede seyn, so wie von den Gebirgen und Flüssen derselben in der allgemeinen Beschreibung Italiens (S. 217.) geredet worden. Sicilien, lange Zeit der Kampfplatz der Griechen und Kar- thager, .wovon diese mehr den westlichen jene mehr den östlichen Theil der Insel inne hatten, und die eingebornen Sikuler nach dem Innern und dem Norden zurückgedrängt hatten, fiel durch den ersten punischen Krieg den Römern in die Hände, welche bald auch Syrakus besiegten und die Insel zur Provinz machten. Ei- nige sehr bedeutende Sklavenaufsrande abgerechnet, blieb Sicilien im ruhigen Besitz der Römer bis zum gänzlichen Verfall ihres Reichs, wo im 5ten Jahrhundert die Vandalen unter Genserich es eroberten. Belisar, der Feldherr Justinians, entriß es im 6ten den Vandglen, und die griechischen Kaiser beherrschten es, bis im 9ten die Sarazenen von Afrika aus sich der Insel bemächtig- ten. Diese wurden 1072 von Roger, dem tapfern Sohne des Normannen Tankred, besiegt, welcher die Insel als Königreich beherrschte, und selbst 1038 vom Papste die höchste geistliche Macht auf derselben verliehen erhielt. Nach dem Aussterben des normännischen Fürftcngeschlechts kam Sicilien und das damit ver- einigte Neapel durch Heirath an die Hohenstaufen, von denen Heinrich Vi. mit furchtbarer Grausamkeit, Friedrich 11. mit großer Weisheit und Vorliebe für diese Länder, sie beherrschte. Nach dem Tode Conrads Iv. 1254 eroberte der vom Papst her- beigerufene Carl von Anjou beide Länder; Sicilien aber ward ihm 1282 durck die unter dem Namen der sicilianischen Vesper be- kannte Verschwörung des Johann von Procida, bei welcher alle auf der Insel befindliche Franzosen erschlagen wurden, entrissen, und kam an Peter von Aragon, welchen Conradin von Hohenstau- fen aus dem Blutgerüst zu seinem Erben und Rächer ernannt hatte.

6. Deutschland, Italien, Griechenland, (die europäische Türkei, das Königreich Griechenland) und die Ionischen Inseln - S. 276

1833 - Halle : Schwetschke
276 A. Europa. Physik, Spallanzani in der Physiologie, und Piazzi in der Astro- nomie rühmlichst bekannt gemacht. Beinahe das ganze 16te Jahrhundert hindurch ward Ita- lien durch Kriege beunruhigt, welche die Eroberungssucht der Franzosen und die Eifersucht der spanischen und östreichischen Mo- narchie gegen dieses Volk veranlaßten. Neapel war Ende des 15ten im Besitz Alphons des Ii. vom aragonischen Stamme; Si- zilien gehörte Ferdinand dem Katholischen; die Rechte aber des früher (1414) ausgeftorbenen Hauses Anjou waren auf die Gra- fen der Provence und nach deren Absterben auf Ludwig Xi. Kö- nig von Frankreich übergegangen. Der Sohn dieses letzter», Carl Viii., aufgemuntert von Ludovico Moro, der sich durch Ermordung seines Neffen zum Herzog von Mailand gemacht, be- schloß jene alten Rechte geltend zu machen. Er zog ohne Wider- stand mit einem Heere durch Italien, und Neapel öffnete seine Thore 1495. Allein schon 8 Tage nachher mußte er den Rückzug antreten. Diese kühne Unternehmung hatte alle Feinde Frank- reichs geweckt, Kaiser Maximilian und die Venezianer sammelten ein Heer in Ober-Italien, Ferdinand von Spanien bedrohetedie Gränzen Frankreichs, und Carl Viii. mußte sich glücklich schätzen sich nach Frankreich durchzuschlagen; die zurückgelassenen Garni- sonen gingen in kurzer Zeit verloren. Sein Nachfolger Lud- wig Xii., welcher langst verjährte Rechte auf Mailand hatte, eroberte 1499 dies Herzogthum, und der Usurpator Ludovico Moro wurde von den Schweizern ausgeliefert und starb 1510 ,'m Gefängniß. Nun hoffte Ludwig Xii. auch Neapel zu erobern. Er verband sich deshalb mit Ferdinand dem Katholischen und ver- abredete eine Theilung der zu machenden Eroberungen. Kaum aber hatte Ludwig dies Unternehmen ausgeführt und Friedrich 111. von Neapel abgedankt, als die Spanier über die Theilung Streit erheben und unter ihrem großen Feldherrn Gonsalvo von Cordova, von 1501 — 1503, den Franzosen ganz Neapel wieder entreißen. Bald darauf 1508 vereinigten sich der Papst Julius Ii., der Kai- ser Maximilian, Ferdinand von Spanien und Ludwig Xii. gegen die wegen ihres Stolzes allgemein verhaßten Venezianer: dies war die sogenannte Ligue von Cambray, die erste politische Verbin- dung dieser Art im neuern Europa. Auch diesmal griff Ludwig zu- erst an, allein kaum hatte er einige Vortheile errungen, als seine sämmtlichen Verbündeten sich mit den Venezianern vertrugen und in der von Julius Ii. gestifteten liga santa sich gegen Ludwig vereinigten; auch Heinrich Viii. von England, die Venezianer und die Schweizer traten diesem neuen Bunde bei, welcher zur Absicht hatte, die Franzosen aus Italien zu vertreiben. Und die-

7. Deutschland, Italien, Griechenland, (die europäische Türkei, das Königreich Griechenland) und die Ionischen Inseln - S. 277

1833 - Halle : Schwetschke
Viii. Italien. 277 sen Zweck erreichte sie auch vollkommen: die Schweizer setzten den Maximilian Sforza, von dem alten Fürstengeschlechte, 1511 auf den Thron von Mailand, und auch Genua warf das französische Joch ab. Ganz Italien war für Ludwig verloren. Der Kampf erneuerte sich und ward anhaltender und hartnäckiger unter Franz 1., welcher die ganze Zeit seiner Regierung hindurch nach dem Besitz von Mailand trachtete. Er siegte 1515 bei Marignano über die bis dahin unüberwindlich geachteten Schweizer, und Maximilian Sforza kehrte in den Privatftand zurück. Als aber Carl V. deutscher Kaiser geworden und die Eifersucht zwischen ihm und Franz 1. den Krieg entzündet, ward Mailand den Franzosen wieder entrissen und Maximilians Bruder, dem Franz Sforza, zurückgegeben. Vergebens suchte Franz 1. in eigner Person Mai- land wieder zu erobern, er ward 1525 bei Pavía geschlagen und gefangen genommen und mußte als Gefangener nach Spanien wandern. Die Siege Carls und die Gewaltthätigkeiten seines Feldherrn, des aus französischen Diensten zu ihm übergegangenen Connetable von Bourbon, welcher um seine Truppen zu bezahlen 1527 Rom stürmen und plündern ließ, wobei er selbst aber den Tod fand, hatten die Gemüther aller Jtaliäner ihm abwendig gemacht, und Franz hoffte in einem neuen Versuche auf Mailand glücklicher zu seyn, war es aber so wenig, daß vielmehr noch Ge- nua, welches seit 1527 wieder französisch geworden, durch den Seehelden Doria 1528 befreit wurde und seine Unabhängigkeit bis 1797 behauptete. Mailand behielt beim Frieden 1529 seinen Herzog Franz Sforza. Als dieser aber 1536 gestorben, erneuerte Franz 1. seine Ansprüche und verband sich, um seinem großen Gegner gewachsen zu seyn, mit dem türkischen Sultan Soli- mán Ii.; das erste Beispiel dieser Art, wenn man nicht dahin rechnen will, daß schon der Papst Alexander Vi. mit Sultan Bajessid 11. gegen Carl Viii. in Unterhandlungen getreten war. Aber auch dieser anfänglich glückliche Feldzug ward vereitelt, die Franzosen wurden wieder vertrieben, und Carl gab 1540 Mailand seinem Sohne Philipp, dem nachmaligen König von Spanien. Noch einmal, aber eben so vergeblich, suchtefranz von 1541—44 den Besitz von Mailand zu erringen; es blieb so wie Neapel und Sizilien unter spanischer Herrschaft bis zu Ende des spanischen Erbfolgekrieges. Die übrigen wichtigsten politischen Veränderun- gen Italiens im 16ten Jahrhundert waren, daß die Familie Me- dici zu Florenz unter dem Schutze Carls V. die Fürstenwürde er- hielt, und Ferrara, nachdem das Haus Este 1597 ausgestorben, als ein eröffnetes Lehn vom Papste eingezogen ward. Bis zum Jahre 1700 genoß Italien einer im Ganzen wenig gestörten Ruhe; als aber in diesem Jahre Carl 11. von Spanien gestorben und Frankreich mit Oestreich über seine Erbschaft in jenen langen Erb- folgekrieg gerieth, ward auch das nördliche Italien dadurch beun-

8. Deutschland, Italien, Griechenland, (die europäische Türkei, das Königreich Griechenland) und die Ionischen Inseln - S. 279

1833 - Halle : Schwetschke
Viii. Italien. 279 Macht Napoleons in Frankreich stieg, so veränderten sich nach sei- ner Willkühr die italiänischen Verhältnisse. Die cisalpinische Re- publik verwandele sich 1802 in eine italiänische, deren Präsident Napoleon war; Piemont ward mit Frankreich vereinigt. Als er aber 1895 den Kaisertitel angenommen, ward die italiänische Re- publik abermals in ein Königreich Italien umgeschmolzen und auch Genua Frankreich einverleibt. Nach dem Siege bei Austerlitz und dem Presburger Frieden mußteoestreich das Venezianische, Istrien und Dalmatien abtreten, welche mit dem italiänischen König- reiche vereinigt wurdey. Im Jahre 1896 ward das Königreich Neapel besetzt und dem Bruder Napoleons, Joseph Buonaparte, verliehen, welcher es jedoch schon 1808 seinem Schwager Mürat abtreten und dagegen nach Spanien wandern mußte. Auch Etru- rien, welches eine Zeitlang ein spanischer Jnfant mit dem Königs- titel verwaltet, ward nun dem französischen Reiche einverleibt. Der Kirchenstaat hatte 1869 das nemliche Schicksal, so wie auch die durch den Wiener Frieden abgetretenen illyrischen Provinzen. Nach dem Unglück, welches die ^ranzssen in Rußland getroffen, und die Niederlagen, die sie 1818 in Deutschland erlitten, schloß sich Mürat an die Verbündeten an und rettete für diesmal seine Krone. Das übrige Italien kehrte größtentheils zu seinen alten Herren zurück, nur daß die Insel Elba mit völliger Souverainitat dem abgesetzten Kaiser, und die Herzogthümer Parma, Piaccnza und Guaftalla seiner Gemahlin Marie Louise von Oestreich über- taffen wurden. Als im Jahre 1815 Napoleon sich wieder auf den Thron von Frankreich geschwungen, ergriff auch Mürat für ihn die Waffen, ward aber von den Oeftreichern am 2. und 3. Mai bei Tolcntino so gänzlich geschlagen, daß er nach Frankreich fliehen mußte, und als er, nachdem Napoleon abermals besiegt, mit we- nigen Begleitern es wagte, von Corsika aus bei Pizzo in Calabrien zu landen, ward er ergriffen, vor ein Kriegsgericht gestellt, und am 13. October 1815 erschossen. So waren denn Neapel und der Kirchenstaat ihren alten Herren wiedergegeben, Sardinien ward noch durch das Gebiet von Genua vergrößert; der größte Theil vom obern Italien, ncmlich das ehemalige Venezianische, Man- tua und Mailand, bildeten für Oestreich das venezianisch-lombar- dische Königreich; das Haus Oestreich-Este erhielt Modena; die Erzherzogin Marie Louise Parma und Piacenza; die ehemalige Königin von Etrurien Lucca; der Erzherzog Ferdinand von Oest- reich Toscana, und die Engländer behielten Malta und die Schutz- herrschaft über die Republik der ionischen Inseln. — Die Jta- tiäner hatten zwar seit 23 Jahren beinahe ununterbrochen die Lei- den des Krieges erfahren, zugleich war aber doch der kriegerische Sinn der Nation dadurch geweckt und sie mit manchen bessern po- litischen Ideen und Einrichtungen bekannt geworden, deren Ge- nuß ihnen durch einige der zurückgekehrten alten Regierungen wie-

9. Deutschland, Italien, Griechenland, (die europäische Türkei, das Königreich Griechenland) und die Ionischen Inseln - S. 310

1833 - Halle : Schwetschke
310 A. Europa. jeher in dem wohlverdienten Rufe der Betriebsamkeit. Der S<?r- cliio ist der einzige Fluß des Landes, doch nicht schiffbar, sondern in tausend Bewässerungsgraben abgeleitet. — Das Gebiet von Lueca, seit den Zeiten Otto's I. deutsches Lehn, ward lange Zeit von verschiedenen Familien beherrscht, bis es 1370 seine Freiheit errang und sie bis 1797 behauptete, wo die Franzosen es ein- nahmen. 1805 ward es in ein Fürstenthum für einen Schwager- Napoleons, Bacciochi, verwandelt; seit dem Pariser Frieden end- lich ist es der verwittweten Königin von Etrurien, Marie Louise, einer spanischen Infantin, übergeben, deren jetzt regierender Sohn in der Folge Parma erben, Lueca dagegen an Toscana und zum Theil an Modena fallen soll. Die Gewalt des Fürsten ist hier- durch einen Senat beschrankt, welcher die gesetzgebende Macht ausübt. Die Hauptstadt Lucca (Luca) am Serchio, liegt in einer reizenden, durch viele Landhäuser verschönerten Gegend, mit 19000 Einw.. Sie ist mit Wällen umgeben, die aber bepflanzt find und unmuthige Spatzicrgänge gewähren. Die Straßen sind zwar eng, aber gut gebaut und gepflastert. Ausgezeichnete Ge- bäude hat die Stadt nicht, auch der herzogliche Pallast ist unbe- deutend. Die Universität hat nie einen großen Ruf gehabt. Die Fabriken in Wolle, Baumwolle und Seide sind noch immer an- sehnlich. Der Oelhandel ist beträchtlich. Die berühmten Bäder von Lucca liegen einige Stunden von der Stadt, beim Dorfe Bagno alla villa. 2. Das Großherzogthum Toscana. (Emma.) Von dem mittelländischen Meere, Lucca, Modena und dem Kirchenstaate umgeben , umfaßt es mit den dazu gehörigen In- seln und einigen nördlich gelegenen abgesonderten Parzellen 383 □ M., worauf über 1,300,000 Menschen wohnen. Diese Be- völkerung ist aber nicht gleichförmig vertheilt, sondern sehr zusam- mengedrängt in den fruchtbaren Gegenden, vorzüglich im Arno- Thale, und sehr dünn zerstreut, kaum 1000 Menschen auf die □ M., in den unfruchtbaren Maremmen. Der nördliche und öst- liche Theil des Ganzen, von dem reizenden Arno-Thale gebildet, genießt einer üppigen Fruchtbarkeit und eines trefflichen Anbaues; selbst der Apennin, der nördlich und östlich dieses Thal begränzt, ist noch angebaut und hat in seinem höchsten Theile schöne Wal- dungen von Kastanien, Fichten und Lärchenbäumen. An der Mündung des Arno breitet sich das Thal in einer zwar fruchtbaren, aber wegen der Moräste ungesunden Ebene bei Pisa aus. Der bei weitem größte Theil des Landes aber südlich und westlich vom Arno- Thale ist eine von mehreren kleineren Gebirgsrücken durchzogene,

10. Deutschland, Italien, Griechenland, (die europäische Türkei, das Königreich Griechenland) und die Ionischen Inseln - S. 350

1833 - Halle : Schwetschke
350 A« Europa. tsnysten sin-: der Imrgo del dastello, unweit des königlichen Schlosses am Rastel nuovo, mit 5 schönen Springbrunnen ge- schmückt,^ der rechte Mittelpunkt alles Lebens in Neapel, wo sich das Gewühl bis tief in die Nacht hinein nicht verliert; der.largo del Mércalo, am östlichen Ende der Stadt, unweit des Meers, der große Speisemarkt und daher der Tummelplatz des niedrigen Volks; hier war es, wo ein armecfischer und Obsthändler Masa- niel l o (eigentlich Thomas Amello) 1647 durch seine kühne Beredt- samkeit Hunderttausende gegen die Bedrückungen der damaligen spanischen Regierung zum Aufruhr entflammte, 7 Tage die Stadt beherrschte, dann durch Meuchelmord fiel, vom Pöbel verhöhnt, später beinahe vergöttert wurde; hier war es aber auch, wo am 25. October 1269 die edlen Häupter Conradins von Hohenstaufen und Friedrichs von Baden unter Henkershand sielen; sie ruhen in der nahe gelegenen Kirche del Carmine, welche die mit großem Lösegeld einige Tage zu spät angekommene Mutter Conradins aus- baute und mit dem höchsten Thurm in Neapel zierte. Auf dem Platze selbst, an der Stelle wo Conradins Haupt fiel, steht eine kleine Kapelle. Vergebens sucht man in Neapel Werke der Kunst, welche sich denen, woran Rom so überreich ist, vergleichen ließen; alles ist hier kleinlich oder übertrieben, kein Gebäude von einfacher Größe, keine Kirche, welche Erwähnung verdiente; ein bunter überladener Schmuck, eine sinnlose Schnörkelei vertreten hier die Stelle der sinnigen Kunst; kein Gebäude, kein Werk des Alter- thums hat sich hier erhalten lind mahnt an eine würdige Vergan- genheit, alles athmet hier nur den unmittelbaren Genuß des Augen- blicks; daher wenn Rom durch seine beinahe ländliche Stille zur Betrachtung einladet, so ist es schwer, in dem alle Vorstellung übersteigenden Geräusch und Getümmel Neapels nur zur Besin- nung zu kommen. Alles was bei uns im Hause geschieht, wird hier auf der Straße verrichtet, alle Handwerker arbeiten vor den Thüren, im Freien wird gekocht, gebraten, gespeist, geschlafen, und alles was der Neapolitaner thut, ist von lautem Geschrei be- gleitet; das einfachste Gespräch scheint oft der wüthendste Streit zu sevn, und doch ist bei aller Lebendigkeit das Volk nicht bösartig und Dolchstiche seltener als in Rom. Die Lazzaroni, deren man hier 40 — ¿>0060 zählt, sind im Allgemeinen übel berüchtigt, man hält sie gewöhnlich für gänzliche Müßiggänger, die nur vom Rau- den, Stehlen und Morden leben; so ist es aber nach den Zeugnis- sen der zuverlässigsten Reisenden keinesweges. Eine solche phleg- matische Trägheit, wie wohl manche Bewohner des Nordens zei- gen, ist dem Südländer fremd, und wenn er gern sich in der Sonne ausstreckt und ruht, so geht er auch eben so gern zu einer lärmenden und oft angestrengten Thätigkeit über. Die Lazzaroni sind nichts anders als der zahlreiche, eigenthumlose Pöbel dieser großen Stadt. Sie haben meist keine Wohnung, nichts als ein
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