Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bilder aus der Länder- und Völkerkunde, wie auch aus der Physik der Erde - S. 301

1858 - Osnabrück : Rackhorst
301 Anstatt auf der Eisenbahn über Croydon nach Brighton zu fahren, wählen wir den langem, aber viel interessantem Weg an der Küste hin; das Meer hat hier bedeutende Veränderungen hervorgerufen, mehrere sonst bedeutende Häfen sind im Laufe der Zeit versandet und verschlammt und die einst berühmten Fünf- Häfen (Cinque Ports) an der Südküste: Hastings (fpr. Hehstings), Rye (fpr. Nei), Hythe (fpr. Heith'), Dover und Deal sind, mit Ausnahme von Dover, jetzt unbedeutend; an andern Stellen haben Sturmfluten Stücke der Küste hinweggerissen. Das Land sieht hier im ganzen kahl und unfruchtbar aus und gewinnt erst weiter gegen Westen nach Portsmouth zu in der anmuthigen Grafschaft Hampshire ein behäbigeres und fruchtbareres Ansehen. Wir passieren die etwas verfallenen Städte Hythe, Rye und dann die alte, als Badeort berühmte Stadt Hastings, wornach die bekannte Schlacht benannt wird, welche 1066 der sächsischen Königslinie ein Ende machte und Englands Krone einem Nor- mann auf das Haupt fetzte. Die Schlacht fand jedoch nicht in unmittelbarer Nähe von Hastings statt, sondern etwa 7 englische Meilen nordwestlich von diesem Orte, da. wo der Marktflecken Battle (Schlacht) durch seinen Namen das Ereigniß verewigt; von der berühmten Abtei (Battle Abbey), die von Wilhelm dem Eroberer in Folge eines Gelübdes gestiftet wurde, und de- ren Abt Sitz im Parlamente hatte, sind nur noch Ruinen übrig; die noch vorhandene Stiftungsurkunde (Carla fundationis abba- tiae Sancti Martini de bello), nach welcher der Ort selbst Bel- lum (Krieg) genannt werden soll, ist aber erst vom Jahre 1087 datiert. Ucber Pcvenfey, wo Wilhelm der Eroberer, von St. Valery an der Mündung der Somme kommend, landete, an Beachy-Head, der höchsten Felsenklippe dieser Küste (573 Fuß hoch) vorbei gelangen wir nach der schön gelegenen und höchst - fashionablen Meeresstadt Brighton, gegenüber dem ebenfalls von der vornehmen Welt sehr besuchten französischen Seebade Dieppe, wohin regelmäßig Dampfschiffe gehen. Mehr als die glänzende Stadt fesselt uns auch hier der Anblick des schönen blauen Meeres, das uns sogar Ersatz bieten kann für rauschende deutsche Wälder, die in England fast gar nicht zu finden sind. Wohl der einzige Wald von Bedeutung ist der New Forest, angelegt von Wilhelm dem Eroberer im Jahre 1079; dieses große Waldland mit Dörfern und Städten in seiner Mitte dehnt sich in Gestalt eines unregelmäßigen Dreiecks von etwa 50 engl. Mei- len im Umfange, westlich und südwestlich von Southampton (spr. Sauth'hämten) in Hampshire aus. An der Seeküste aber sind

2. Bilder aus der Länder- und Völkerkunde, wie auch aus der Physik der Erde - S. 269

1858 - Osnabrück : Rackhorst
269 aus Venedig, Genua, Konstantinopel konnte man zu gleicher Zeit hier ausladen sehen, die Warenhäuser seufzten unter der Last englischer Wollballen, flandrischer Leinwand und persischer Seide. Als im Jahre 1301 Johanna von Navarra mit ihrem Gemahl, dem König von Frankreich Philipp Iv. (Philippe le Bel) zu Brügge den Aufwand und die Kleiderpracht sah, äußerte sie: „Ich glaubte allein Königin zu sein, hier aber sehe ich deren Tausende." Lange war Brügge Residenz der Grafen von Flandern; den Höhenpunkt seines Glanzes aber erreichte es in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts, als die Herzoge von Burgund hier Hof hielten. In dieser Zeit (1429) wurde hier von Philipp dem Guten bei seiner Vermählung mit Isabelle von Portugal der berühmte Orden des goldnen Vließes (Toi8on d’or) gestiftet. Das Wort Vließ oder Fließ bedeutet ein Fell mit feiner Wolle. Mit diesem Ordenszeichen gewährte der Herzog dem Fleiße der Weber von Flandern die Anerkennung, daß zu dem blühenden Wohlstände dieser Lande nicht wenig der hohe Grad von Vollkommenheit beigetragen habe, zu welchem es die Weber in Verfertigung von Wollenwaren gebracht hatten. Ganz passend also wurde das Vließ als ein Zeichen der Macht und des Glanzes von den Beherrschern Flanderns gewählt mit der Or- densdevise: pretium laborum non vile (kein geringer Preis der Muhen). Der Orden des goldnen Vließes ist noch jetzt der vor- nehmste Spaniens. Daß in einer Handelsstadt wie Brügge die kaufmännische Börse der Sache, wie dem Namen nach, ihren Ursprung hat, ist nicht zu verwundern. Der alte Merian in seiner Topographie von Niederdeutschland um 1650 nennt als eine Merkwürdigkeit von Brügge „der Kauffleut Platz, da sie umb den Mittag und Abend zusammenkommen, und Bursa genannt wird von deß nunmehr abgestorbenen Geschlechts der Beursen (spr. Börsen), ansehnlichen Häusern daselbst, so drei Seckel, Beuttel oder Bursas in dem Wappen geführet, solche auch über den Hausthüren zu sehen seyn, welcher Nahm hernach auch anderswo der Kauffleute Zusammenkünften und Häusern ist gegeben worden. Ob aber wol noch eine ziembliche Kauffmannschaft, sonderlich mit Tüchern und Woll allhier getrieben wird, so ist doch solches nichts gegen die vorigen Zeiten, da diese Statt das vierthe Conthor oder vierte Niederlags-Stadt der Hansehe-Stätt vom Jahr ungefehr 1262 bis 1387 gewesen ist." — Die drei andern Waren- Niederlagen der Hansa oder Hanse waren: Nowgorod in Ruß- land, Bergen in Norwegen und London.

3. Deutsches Lesebuch - S. 114

1844 - Hamburg : Herold
114 nahm; aber die Franzosen herrschten hier bald mit solchem Uebermuth, plünderten und beraubten das Land, das sie als ein erobertes und besiegtes ansahen, so sehr, daß die Ein- wohner bald die ehemals so verhaßte hohensiausische Herr- schaft wieder zurück wünschten. Als nun Conradin zum herrlichen, kräftigen Jüngling herangewachsen war, glaubte er, da ihm die Stimmung der Jtalianer nicht unbekannt geblieben war, den Versuch wagen zu dürfen, das ihm geraubte väterliche Erbtheil wie- der zu fordern. Er zog daher in seinem 17. Jahre, mit seinem Freunde, den ungefähr in gleichem Alter mit ihm ste- henden Friedrich von Baden, an der Spitze eines Heeres, worin sich viele Freunde seines Hauses befanden, nach Jta- lien. Auch hier fand er ebenfalls viele Anhänger, und er- warb sich deren noch mehrere durch seine Freundlichkeit, wie durch sein redliches Gemüthe. Selbst die Römer bewillkomm- tcn ihn, zum großen Verdrusse des Papstes, mit lautem Jauchzen, und so erschien er denn voll Hoffnung glücklichen Erfolgs in Neapel. Hier aber scheiterten seine Plane; die etwaige Neigung der Bewohner sich ihm anzuschließen, ward durch die strengsten Maßregeln Carls von Anjou, unterdrückt. Er verlor eine Schlacht, und fiel selbst mit seinem Fretmde dem gefühllosen Sieger in die Hände. Dieser, welcher sich in dem Besitze der geraubten Lander nicht sicher glaubte, so lange Conradin lebte, beschloß ihn zu tödten, und ward in diesem grausamen Entschlüsse durch das Zureden des Pap- stes bestärkt. Zum Schein ward daher ein Gericht versam- melt, vor welches man die beiden Jünglinge stellte, deren bestochene oder eingeschreckte Richter sie als Räuber zum Tode verurtheilten, und so wurden beide in der von Trauer erfüllten Stadt Neapel öffentlich enthauptet. 1268. So endete das Haus der Hohenstaufen. 11. Die Kreuzzüge. Seit der ersten Ausbreitung des Christenthums hegten viele fromme Christen den Wunsch die Statte zu sehen, wo Jesus Christus geboreit wurde, wo er lehrte, litt, starb und

4. Deutsches Lesebuch - S. 122

1844 - Hamburg : Herold
122 sechszchn Jahr nachher in einem von ihm gestifteten Klo- ster. Diesem ersten Kreuzzuge folgten bis zum Jahre 1270 noch sechs andere große Kreuzzüge, ungerechnet der einzelnen Haufen Bewaffneter, die von Zeit zu Zeit dahinzogen. Die Christen kamen nämlich im gelobten Lande bald wieder in große Bedrangniß, ja im Jahre 1187 eroberte der türkische Sultan Sa ladin Jerusalem wieder. Bei dieser Gelegen- heit ward ein besonders glänzender, vielversprechender Kreuz- zug, es war der dritte, verabredet. Es verbanden sich dazu der deutsche Kaiser Friedrich I., der König von England Richard Löwenherz, und der König Philipp August von Frankreich. Allein auch dieser Kreuzzug erreichte seinen Zweck nicht, ja dw Kreuzheere sahen nicht einmal die hei- lige Siadt. Friedrich starb auf dem Hinmärsche, Franzosen und Engländer wurden sich uneins, und bei der Eroberung der Festung Ptolemais erzürnten sich Richard Löwenherz und Leopold von Oestreich, der nach Friedrichs Tode das deutsche Heer befehligte, so sehr, daß die Deutschen wieder heimkehr- ten; Richard war nun nicht im Stande Jerusalem anzu- greifen, und gab daher das Unternehmen auf. Der deutsche Kaiser Friedrich Ii. befreite die Stadt vermittelst eines mit den Türken geschlossenen Vertrages; aber wenige Jahre nach- her bemächtigten sich die Türken derselben wieder, und seitdem (1242) ist sie nie wieder in die Hände der Christen gekom- men. Den letzten Kreuzzug unternahm der König von Frankreich Ludwig Ix. oder der Heilige. 38. Das Nrtter wesen. Der kriegrische Sinn, der die deutschen Völker immer auszeichnete, erhielt im Mittelalter eine besondere Richtung, wodurch die Beschäftigung mit den Waffen, die außerhalb der Städte von den freien Männern immer noch als die

5. Deutsches Lesebuch - S. 113

1844 - Hamburg : Herold
113 deutschen Kaiser, die Letzten aber Philipp von Schwaben, so daß nun zwei Kaiser sich lim das Regiment stritten. Für Otto war der Papst, denn dieser, jetzt Innocenz Iii. hatte, wie seine Vorgänger und Nachfolger den festesten Vorsatz der Herrschaft der, für die Päpste gefährlichen Ho- henstaufen, in Italien ein Ende zu machen. Als nun Philipp von Schwaben von Otto von Wittels- bach, einem Brudersfohne des ersten Herzogs von Baiern dieses Namens, atis Rache über dessen gegen ihn bewiesene Treulosigkeit und Falschheit, ermordet worden war, wählte die hohenstaufische Parthei Heinrichs Vi. Sohn, den 17 jäh- rigen Friedrich, einen Jüngling von großen vielversprechenden Geistesgaben, zum großen Verdrusse des Papstes, der sich denn auch bemühte, demselben so viele Hindernisse in den Weg zu stellen, daß sein ganzes Leben ein fortwährender, und nicht immer glücklicher Kampf gegen den Papst und die Geistlichkeit war. Bei diesem Fürsten kam noch ein anderer Grund hinzu, warum der Papst ihn haßte. Friedrich selbst, für seine Zeit hoch gebildet, war ein Freund der Künste und der Wissenschaften, die er möglichst begünstigte. Es konnte nun nicht fehlen, daß an seinem Hofe die damalige Unwissenheit der Geistlichen, so wie die Anmaßung des Papstes oft verspottet wurden, woher nun der Papst die Ge- legenheit entnahm, Friedrich als emen Religionsverächter, ja als einen Heiden vor dem Volke anzuschwärzen, und es gelang ihm wirklich, die öffentliche Meinung gegen diesen Fürsten atlfzubringen. Sein Tod erfolgte 1250, und ihm folgte sein Sohn Kon rad, doch nicht ohne heftiges Widerstreben der Gegner seines Hauses, die einen Gegenkaiser aufstellten. Er starb schon im vierten Jahre seiner Regierung, und hinterließ ein Söhnlein, von den Jtaliänern Konradino genannt, der die Reihe der Hohenstaufen auf eine traurige Art beschloß. Ward er auch nicht zum Kaiser erwählt, so hatte er doch gerechte Ansprüche auf die von Friedrich I. erworbenen Länder, Neapel und Sicilien. Dieses Erbe hatte der Papst Clemens Iv. der um jeden Preis die Hohenstau- fen aus Italien verdrängen wollte, als erledigt ausgeboten, doch wagte es kein Fürst die Hand nach solchem unrecht- mäßigen Besitze auszustrecken, bis es Carl von Anjou, des französischen Königs, Ludwigs des Heiligen, Bruder, that, der, unterstützt von einer großen Anzahl französischer Edel- leute, die der Beute wegen, mitzogen, diese Länder in Besitz Straus Kinderfr. 2ter Th. 8

6. Abriß der Sternkunde, Länder- und Völkerkunde, so wie der Geschichte der Völker - S. 285

1843 - München : Königl. Central-Schulbücherverl.
285 kraft, welcher jedoch nur das Recht gegen Andre mit Strenge handhabte, desto weniger streng aber gegen seine eigne, selbstsüchtige Natur war. Die innren Zerrüt- tungen des Landes erreichten unter Stephan, Hein- richs Neffen (von 1135 — 1154), eine hohe Stufe, da kam Heinrichs I. Enkel, von seiner zuerst an Kaiser Heinrich V., dann an den Grafen Gott- fried vonanjou vermählten Tochter Mathilde zur Regierung. Mit diesem König Heinrich Ii. (von 1154—1189) beginnt in England die Linie der Herrscher aus dem Hause Plantage net, das den Thron in männlicher Nachkommenschaft über 3 Jahrhunderte besessen hat. Heinrich Ii. glich sei- nem Großvater an Klugheit und Kraft, jedoch nicht minder durch den Mangel an Selbstbeherrschung und Mäßigung. Seine Söhne hatten sich gegen ihn em- pört, unter ihnen kam Richard Löwenherz (von 1189 —1199) zur Regierung. Dieser persönlich tapfere, dabey aber übermüthig stolze, rachsüchtige und grausame Herr war es, welcher mit Philipp August, dem Könige von Frankreich, im I. 1190 den Zug nach dem heiligen Lande antrat. Im I. 1191 ward vyn dem vereinten Heere der Deutschen, wie der neu hinzu gekommenen Engländer und Fran- zosen die Festung Acre wieder erobert, bald nachher verließ Herzog Leopold von Oestreich, durch Ri- chards verachtenden Uebermuth aufs Tiefste gekränkt, mit seinen Deutschen die Stadt, auch Philipp Au- gust, von des englischen Königes Stolz beleidigt, kehrte heim in sein Land, ließ jedoch eine Schaar von 10,000 Franzosen für den gemeinsamen Krieg zurück. Durch seine Grausamkeit, an 2500 tapfren Gefan- genen verübt, zeigte Richard von neuem, wie wenig

7. Abriß der Sternkunde, Länder- und Völkerkunde, so wie der Geschichte der Völker - S. 286

1843 - München : Königl. Central-Schulbücherverl.
286 er das Kreuz, dessen Zeichen an sein Gewand ge- heftet war, im Herzen trage. Darum war auch kein Glück noch Segen bey allen Thaten seiner leiblichen Stärke und Tapferkeit. Ohne einen wesentlichen Vortheil gewonnen, ja ohne nur Jerusalem, das Ziel seiner Fahrt betreten zu haben, mußte er umkehren, gerieth auf der Heimfahrt in die Gefangenschaft des von ihm schwer beleidigten Herzogs von Oestreich, dann in die Kaiser Heinrichs Vi. und endigte in seinem Lande nach kurzer Regierung sein Leben, ge- troffen von dem Pfeile eines Feindes. Er hatte noch zuletzt in einen mit schwachen Kräften, aber von bey- den Seiten grausam geführten Krieg mit seinem un- versöhnlichen Feinde, dem Könige Philipp August von Frankreich sich verwickelt. Philipp August, ein staatskluger Fürst, überlebte seinen Feind bis 1223; es gelang ihm, namentlich unter Richards Nachfolger, dem Johann ohne Land, alle Besitzungen, auf welche die Könige von England in Frankreich erb- schaftliche Ansprüche machten, mit Ausnahme von Aquitanien unter seine Herrschaft zu bringen. Kaiser Heinrich Vi. und Friedrich Ii. H. 231. Kaiser Heinrich Vi., des großen Barbarossa Sohn, befleckte den Ruf seines Hauses durch ungerechte, grausame Thaten, welche er in sei- nem Erbreiche Sizilien und Neapel begieng. Er starb schon 1197. Sein Bruder Philipp endigte durch Mörderhand (1208>; Otto Iv., Heinrichs des Löwen Sohn, vermochte den deutschen Herr- scherthron nicht zu behaupten; Barbarossas Enkel, Friedrich Ii., ward aus Italien, das ihn erzogen

8. Abriß der Sternkunde, Länder- und Völkerkunde, so wie der Geschichte der Völker - S. 288

1843 - München : Königl. Central-Schulbücherverl.
288 alle heiligen Orte des Landes übergeben wurden. Im I. 1229 war der Kaiser nach Italien zurück gekehrt. Hier dauerten seine Kämpfe fort, bis er im I. 1250 starb. Bald nach seinem Tode fand das ganze Geschlecht der Hohenstaufen seinen Unter- gang.' Karl von Anjou, ein finstrer Barbar, der für jedes edlere Gefühl verschlossen schien, hatte sich des Thrones von Sizilien bemächtigt; er ließ den letzten Sprößling des thatenreichen Kaiserhauses, den sechszehnjährigen Konradin, am 29. Dkt. 1268 gleich einem Missethäter enthaupten. Frankreich unter Ludwig dem Heiligen. 233. Frankreich hatte während dieser für Deutschland unglücklichen Zeit einen seiner größesten, besten Könige an Ludwig Ix., genannt der Hei- lige (von 1226 —1270). Ein Herr von kindlich frommen Gemüth, von wahrhaft erleuchtetem Geiste. Auch er unternahm zwey Kreuzzüge, bey deren erstem Damiette und ein Theil des Nildelta von dem ritterlich tapfren Heere der Franzosen schon erobert war, als dieses Heer bey weitrem Vordrin- gen den Gefahren und Beschwerden des fremden Klimas und dem beständigen Andrang der Feinde unterliegend, in die Gefangenschaft gerieth. Nur der König und ein kleiner Rest seines Heeres kehrten, aus der Gefangenschaft gelöst, zurück, doch hatte Ludwig vor seiner Heimkehr alle Seestädte Palä- stinas in bessern Vertheidigungsstand gesetzt. Noch unglücklicher war der Ausgang eines zweyten Kreuz- zuges des edlen Königes, zunächst gegen Tunis. Verlassen von der Hülfe, welche Karl von Anjou

9. Abriß der Sternkunde, Länder- und Völkerkunde, so wie der Geschichte der Völker - S. 273

1843 - München : Königl. Central-Schulbücherverl.
1 273 Reiche der Mauren und Westgothen in Spanien und Portugal. H. 222. In Spanien hatten sich die Araber seit dem ersten Jahrzehend des 8. Jahrhunderts fest gesetzt und fast das ganze Land, sammt den galli- schen Provinzen des Gothenreiches erobert. Doch fanden die Westgothen, unter ihrem Könige Pelayo, in den Gebirgen von Oviedo einen festen Bergungs- ort, und ihr kleines Reich hatte sich schon unter Al- fons Ii., der 842 ft., erweitert; König Ordogno Ii. machte Leon zu seiner Hauptstadt. An vielen Punkten des Landes erhub sich jetzt von neuem, den unter sich uneinigen und hierdurch geschwächten Ara- bern gegenüber, die Macht der Christen; das Ge- schlecht der Grafen von Burgos gründete den Kö- nigsthron von Kastilien, mit welchem unter Fer- dinand 1. auch Leon vereint ward. Auch in Navarra, das unter den ersten Karolingern von Frankreich beherrscht war, erhub sich ein eignes Kö- nigshaus, welches zugleich unter Sancho Major (im I. 1000) Kastilien ererbte, während ein Sohn jenes Sancho: Ramiro, das anfangs kleine Reich von Aragonien (1035) erwarb und im I. 1109 Heinrich von Burgund, der Schwiegersohn Al- fons Iv. von Kastilien, zuerst die Statthalterschaft, sein Sohn Alfons aber durch viele Eroberungen maurischer Besitzungen das Königreich Portugal (1128) begründete. Andere europäische Reiche zur Zeit der Kreuzzüge. H. 223. In Frankreich regierte beym Beginn der Kreuzzüge Philipp I., aus dem Hause der Lehr-u. Lesebuch Iii. Abth. 18

10. Abriß der Sternkunde, Länder- und Völkerkunde, so wie der Geschichte der Völker - S. 276

1843 - München : Königl. Central-Schulbücherverl.
276 zu begründen gesucht: das Reich des ächten, durch Werke der Liebe zu Gott und den Brüdern thätigen Christenglaubens. Mit den bürgerlichen Gesetzen, die er seinem Volke gab, bestrebte er sich zugleich das Gesetz Gottes in ihre Herzen zu schreiben; er selber fertigte heilsame Schriften zum Unterrichte seines Volkes, begründete Schulen» suchte auf jede Weise die Er- kenntniß des Wahren und Guten zu fördern. Alfred war Alles, was er war: siegreicher Held, weiser Regent, einsichtsvoller Lehrer, so wie Vater seines Volkes, durch den Christenglauben, der sein ganzes Wesen durchdrungen, sein Leben geheiligt hatte. Er starb schon in seinem 52. Jahre (901). Auch Alfreds Sohn, Eduard I., bekämpfte die Feinde des Landes tapfer und mit Dlück (bis 924); nach diesem that dasselbe Athelstan (von 924 — 940), Eduards Sohn. Auf Edmund und Ed red war der durch sinnliche Leidenschaft unglück- liche Edwy gefolgt, dann Edgar und der auf Anstiften seiner Stiefmutter ermordete, edelsinnige Eduard Ii., der Märtyrer (978). Ethelred, zu dessen Gunsten der Mord verübt war, brachte nur Elend über das Land, welches von den Dänen unter ihrem Könige Sven erobert und von seinem Nachfolger Kanut dem Großen von 1017 —1035 mit Milde und Schonung regiert ward. Kanuts Söhne, Harold und Hardikanut, schalteten als wilde Tyrannen im Lande. Nach ihnen regierte wieder ein Sohn Ethelreds, Eduard der Beken- ner, von 1041—-1066, dann Harald aus dem Hause der Grafen Godwin. Das schwache, viel- fach bedrängte Reich bedurfte von neuem eines Man-
   bis 10 von 30 weiter»  »»
30 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 30 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 6
2 0
3 5
4 1
5 2
6 2
7 1
8 0
9 8
10 10
11 1
12 1
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 1
23 0
24 2
25 0
26 0
27 0
28 0
29 1
30 0
31 22
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 7
38 1
39 0
40 0
41 2
42 1
43 0
44 0
45 3
46 2
47 0
48 1
49 1

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 1
1 0
2 0
3 0
4 2
5 0
6 0
7 1
8 2
9 0
10 0
11 0
12 2
13 8
14 0
15 1
16 1
17 9
18 0
19 0
20 20
21 2
22 0
23 0
24 1
25 0
26 0
27 0
28 2
29 1
30 1
31 0
32 0
33 3
34 2
35 6
36 0
37 0
38 0
39 1
40 1
41 0
42 0
43 4
44 0
45 0
46 1
47 0
48 0
49 1
50 0
51 0
52 1
53 0
54 0
55 0
56 2
57 0
58 0
59 0
60 0
61 0
62 3
63 0
64 0
65 0
66 0
67 4
68 3
69 1
70 0
71 1
72 1
73 0
74 1
75 0
76 11
77 5
78 0
79 0
80 1
81 0
82 3
83 0
84 0
85 0
86 0
87 1
88 0
89 1
90 0
91 2
92 6
93 0
94 1
95 1
96 2
97 0
98 7
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 1579
1 168
2 125
3 96
4 13
5 68
6 2269
7 24
8 29
9 16
10 34
11 309
12 717
13 536
14 357
15 7
16 30
17 6
18 17
19 96
20 170
21 5
22 8
23 23
24 670
25 1098
26 22
27 4
28 324
29 196
30 27
31 101
32 1015
33 313
34 1244
35 4
36 182
37 3
38 114
39 183
40 32
41 15
42 290
43 703
44 22
45 148
46 100
47 364
48 162
49 21
50 428
51 537
52 289
53 162
54 111
55 18
56 16
57 40
58 49
59 500
60 12
61 17
62 23
63 18
64 29
65 27
66 39
67 11
68 69
69 3
70 97
71 26
72 69
73 27
74 82
75 93
76 331
77 25
78 310
79 13
80 37
81 2366
82 348
83 768
84 120
85 6
86 266
87 306
88 43
89 565
90 378
91 99
92 1
93 49
94 72
95 697
96 114
97 31
98 33
99 32
100 211
101 160
102 393
103 65
104 332
105 104
106 38
107 183
108 54
109 677
110 287
111 53
112 133
113 196
114 298
115 180
116 35
117 41
118 11
119 656
120 29
121 161
122 268
123 636
124 251
125 503
126 247
127 977
128 18
129 646
130 80
131 1040
132 23
133 684
134 283
135 88
136 1101
137 194
138 127
139 300
140 39
141 9
142 807
143 266
144 22
145 79
146 9
147 19
148 24
149 58
150 12
151 31
152 750
153 246
154 156
155 39
156 38
157 32
158 16
159 690
160 355
161 16
162 1
163 4
164 183
165 114
166 439
167 116
168 296
169 51
170 9
171 38
172 96
173 365
174 30
175 1893
176 53
177 490
178 286
179 162
180 170
181 22
182 229
183 712
184 323
185 286
186 127
187 80
188 398
189 31
190 3
191 17
192 46
193 875
194 38
195 577
196 442
197 60
198 8
199 225