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1. Geschichts-Bilder - S. 179

1878 - Langensalza : Greßler
179 ich sie, und kein Papst soll sie mir rauben!« Er erklärte den Fürsten: »Ihr solltet mir helfen, aber ihr thut nichts und lasset es geschehen, daß die ganze Welt in des Papstes Gewalt kommt.« In diesen heftigen Kämpfen, in denen der Papst immer neue Gegenkönige aufstellte, ging Alles in Italien und Deutschland durch die unaufhörlichen Fehden der Parteien der Auflösung entgegen. Nur die deutschen Städte blieben dem Kaiser treu und hörten nicht auf die Schaaren von Bettelmönchen, die durch die Staaten des Kaisers zogen, um dessen Völker zum Abfall, ja sogar zum Mord des Kaisers aufzuwiegeln. Friedrich mußte es erleben, daß die Treue seiner treusten Freunde wankend gemacht wurde, sogar sein Kanzler, »die Hälfte seiner Seele«, wie er ihn nannte, wollte ihn vergiften; entdeckt, zerstieß er sich im Kerker den Kopf an den Wänden. Schrecklich wüthete in Italien der Krieg zwischen der kaiserlichen und päpstlichen Partei; das heiße Blut des rachsüchtigen und jähzornigen Südländers führte unerhörte Gräuelthaten herbei; Familie war wider Familie, Stadt wider Stadt; weder Alter noch Stand entzog sich dem Kampfe; Parteiwuth beherrschte Alles. Lange hielt sich Friedrichs hohe Gestalt aufrecht; die Zahl seiner Feinde hob nur seinen Muth. Als aber sein hocksinniger Sohn Enz io in die Gewalt der Bologneser kam, und alle Versuche, den jungen, blondgelockten König aus dem Kerker zu befreien, scheiter- ten; als selbst viele seiner Vertrautesten sich von der Gegenpartei gewinnen ließen — da brach endlich das Herz des Kaisers. Im 56. Jahre seines vielbewegten Lebens verschied er in den Armen seines geliebten Sohnes Manfred und ward zu Palermo begraben. Sieben Kronen hat dieser große Kaiser getragen, die kaiserlichrömische, die königlich-deutsche, die eiserne der Lombarden, die von Burgund, von Sicilien, von Jerusalem und von Sardinien. Als man sein Grab im Jahre 1781 öffnete, fand man ibn geschmückt mit Krone und Reichsapfel, gestickten Gewändern, Stiefeln und Sporen, in der Hand einen Ring mit einem kostbaren Smaragde. Ein hartes Geschick verfolgte alle noch übrigen Glieder des hohenstaufifchen Hauses. König Enzio schmachtete 20 Jahre im Kerker und starb in der Haft. Manfred fiel, um den Besitz Si-ciliens gegen Karl von Anjou ritterlich fechtend, mitten im Schlachtgetümmel. Auch er war so schön, daß die Soldaten den Steinhaufen, der feine Leiche bedeckte, den Fels der Rosen nannten. Seine Söhne ließ der unbarmherzige Karl bis an ihren Tod im Kerker schmachten. Des Kaisers Tochter Margarethe ward von ihrem Gemahl, einem Markgrafen von Thüringen, so mißhandelt, daß sie zur Nachtzeit aus der Wartburg entfloh und bei der Umarmung ihrer beiden Knaben, im Schmerz über die Trennung, den einen so in die Wange biß, daß er ein Maal und den Beinamen »der Gebissene« davon behielt. Und der letzte Hohenstaufe, der 12*

2. Geschichts-Bilder - S. 294

1878 - Langensalza : Greßler
294 ganzen Reiche Erschlagenen auf 100,000. — Das war die berüchtigte Bartholomäusnacht, vom 23. bis 24. August 1572, die, weil sie so schnell auf die Hochzeit Heinrich's von Navarra folgte, mit einem grausamen Scherze die Pariser Blut hoch zeit genannt wurde. Philipp Ii. von Spanien trhrmphirte und stellte Freudenfeste an; der Papst Gregor Xiii. hielt sogar eine feierliche Danksagungs-messe, ließ Kanonen lösen und Freudenfeuer abbrennen und eine eigene Münze auf die Pariser Bluthochzeit schlagen. Karl Ix. aber empfand die Qualen des erwachenden Gewissens und starb im zweiten Jahre nach der Unthat unter gräßlichster Seelenpein. Heinrich iv., König von Frankreichs) (1589-1610.) Heinrich, den das Heer den »König der Tapfern« und das Volk den »guten Heinrich« nannte, ist noch jetzt der Abgott der Franzosen. Und in der That finden sich auch in ihm fast alle die Eigenschaften, welche ihn in den Augen feines Volkes liebenswürdig machen konnten: Feldherrntalent und persönlicher Muth, Feinheit des Benehmens, (&inn und Bildung für Kunst und Wissenschaft, und zu alledem eine wahre Herzensgute, die gern Alle glücklich gemacht hätte, wenn es in feiner Hand gelegen. Daher ist er auch dem übrigen Europa lieb geworden und bekannter, als die meisten, wenn auch noch gewaltigeren und mächtigeren Könige. Den festen Grund feiner Erziehung legte die treue Liebe seiner protestantischen Mutter, Johanna von Navarra. Die ausgezeichnetsten Lehrer standen der geistreichen und entschlossenen Frau zur Seite. Durch Edelmuth, Frömmigkeit und Werkthätigkeit gab sie ihrem Sohne Beispiele zur Nachahmung. Außerdem war das Leben selbst seine Schule: er warb früh an Einfachheit und Strapazen gewöhnt in dem Kriegsgetümmel, und oft pflegte er von sich selber zu sagen, daß er im Lager und in den Waffen groß geworben fei. Im Reiten that es ihm Niemanb gleich, und in allen kriegerischen Uebungen war er Meister. Von Jugenb auf zeigte er ein feuriges Ehrgefühl. Dies machte ihn tapfer, wo es Tapferkeit galt, und großmüthig, wo die Großmuth feine Würbe erhöhen konnte. Von Natur wäre er wohl nicht kriegerisch geworben, benn seiner Mutter liebevoller Charakter hatte auch seine Gefühle früh zur Sanftmuth und Theilnahme gestimmt, und fein Herz blieb fein Lebelang in mancher Beziehung allzu weich, ja fast schwach. Da er inbessen beim Antritte seiner Regierung mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte, und biefe ihm Ernst und Strenge lehrten, so warb er vor der Erschlaffung und Verweichlichung bewahrt, in die ein träges und ruhiges Leben ihn vielleicht gestürzt haben würde. *) Nach mehreren Schriftstellern.

3. Geschichts-Bilder - S. 295

1878 - Langensalza : Greßler
295 Eine herrliche Gesundheit und eine bewunderungswürdige Ner-Denkraft machten ihm alle Beschwerden leicht und erhielten ihn bei immer froher Laune. Eine hohe Stirn, ein klares Auge, eine Adlernase, eine frische, bräunliche Gesichtsfarbe und ein schön gekräuselter Bart machten seine Züge, die an sich schon Geist und Leben ausdrückten, noch anziehender. Dabei war er immer thätig, sah in Allem selbst nach, und in der Schlacht, wo er zu Pferde saß, verglichen seine Feinde selbst ihn mit dem Adler. Früh um 4 Uhr stand er auf, und man sagte von ihm, daß er nicht so viel Üeit zum Scblafen brauche, als der Herzog von Mayenne, sein Gegner, zum Essen. Auch antwortete er selbst einmal Jemandem, der den Herzog einen einsichtsvollen Feldherrn nannte: »das ist wahr, aber ich gewinne ihm doch alle Tage fünf volle Stunden ab « Solche Thätigkeit und Kraft war ihm aber auch nöthig, da sein Leben in eine Zeit fiel, in welcher Frankreich sowohl von politischen, als von religiösen Parteiungen zerrissen wurde. Ju seinem 15. Jahre ward Heinrich von seiner Mutter nach La Rochelle gebracht, wo die Hugenotten sich eben zum Kampfe gegen die Katholiken rüsteten. Nach der Ermordung des Prinzen Ludwig von Conde wurde er als Haupt seiner Glaubensgenossen angesehen, und er hat schon in seinem 16. Jahre ritterlich für die Gewissensfreiheit der Hugenotten gekämpft. Als Heinrich im Jahre 1589 den Thron bestieg, traten verschiedene Mitbewerber um die Krone auf, welche den Umstand, daß er Protestant war, benutzten, um ihm die Herzen des Volkes abwendig zu machen. Die vorzüglichsten unter diesen waren der alte Kardinal von Bourbon, dem ein großer Theil der Nation unter dem Namen Karl X. als König huldigte, und der König Philipp Ii. von Spanien. Auch Paris erklärte sich gegen Heinrich Iv. Fünf Jahre lang focht er mit ritterlicher Tapferkeit gegen seine Feinde und blieb fast immer Sieger. Einst fragten ihn feine Offiziere vor der entscheidenden Schlacht bei Jvry an der Lure (1590), wohin denn der Rückzug gehen sollte, wenn die Schlacht verloren ginge? — »Nun über das Schlachtfeld!« war feine Antwort. Ehe sie begann, warf er sich auf die Kniee und bat Gott, ihm statt des Sieges den Tod zu geben, wenn er voraussähe, daß er ein schlechter König würde. Alle Soldaten waren bis zu Thränen gerührt. Die Anrede an sie schloß er mit den Worten: »Und wenn ihr eure Feldzeichen verlieret, so sehet nur nach meinem weißen Federbusch; ihr werdet ihn immer auf dem Wege der Ehre und des Sieges finden.« Als endlich der herrliche Sieg errungen war, rief er denen, welche die Flüchtigen verfolgten, zu: »Schonet die Franzosen, macht nur die Ausländer nieder!« Nachdem Heinrich den größten Theil des Landes unterworfen hatte, belagerte er Paris. In Folge dieser Belagerung trat eine

4. Geschichts-Bilder - S. 290

1878 - Langensalza : Greßler
290 den Gewerbfleiß, die Gelehrsamkeit, den Handel, die Schifffahrt. Nach einer sieben und dreißigjährigen ruhmvollen Regierung starb er im Jahre 1560 in einem Alter von siebzig Jahren. Die Bartholomäusnacht oder Bluthochzeit.*) (1572) Im ganzen Laufe der Geschichte giebt es kein schrecklicheres, kein scheußlicheres Beispiel von den Gräueln der rohen Gewalt, verbunden mit jenen der Glaubens- und der Parteiwuth, als die Bluthochzeit von Paris. Wohl keinem Zeitalter fehlt es an grausenhaften Scenen des Schlachtens und unmenschlicher Wuth;, doch erscheinen sie gewöhnlich entweder nur als Ausbrüche thierischer Wildheit barbarischer Völker oder Kriegshäupter, oder sie werden im Augenblick der Leidenschaft begangen, oder des Zornfeuers, oder sonst einer heftigen Aufregung. Dahin gehören etwa die von den Vandalen, Hunnen, Mongolen u. f. w. verübten Gräuel; auch die blutigen Verfolgungen, welche eine siegende Partei gegen die besiegte, oder welche blinde Glaubenswuth gegen sogenannte Jrr-oder Ungläubige verhängt, und es mag genügen, an die Schreckenstage eines Marius und Sulla und an die der Inquisition zu erinnern, um unser Gemüth mit Entsetzen zu erfüllen. Aber von allen diesen Beispielen ist keins, welches an Gräßlichkeit die Bartholomäusnacht übertrifft, und nur wenige, die man ihr als gleich gräßlich an die Seite setzen kann. Zu der Zeit, als die Willkürherrschast Philipps Ii. Spanien in Verfall brachte, ward Frankreich durch Religionskriege erschüttert. Auch in diesem Lande hatte die Reformation Wurzel gefaßt und besonders durch Calvin war die reformirte Lehre verbreitet worden. Anfangs versammelten sich die Protestanten aus Furcht vor den Katholiken bei Nacht. Da nun das Volk sich ein Märchen erzählte, der König Hugo spuke des Nachts, so nannte man die Anhänger des neuen Glaubens spottweise Hugenotten, Nachtgespenster. Die Hugenotten wurden indeß immer zahlreicher; selbst zwei königliche Prinzen aus dem Hause Bourbon, König Anton von Navarra und sein Bruder, Herzog Ludwig von Conde, bekannten sich öffentlich zur resormirten Kirche. Dagegen verfolgte eine andere herzogliche Familie, die Guisen, aus dem Hause Lothringen, die Hugenotten aus allen Kräften, und zum Unglück bemächtigte sich zu gleicher Zeit ein Weib der Regierung, welches anstatt die Parteien zu versöhnen, nur Zwietracht am Hofe und im Lande nährte und einen entsetzlichen Bürgerkrieg erregte. Dieses Weib war eine Italienerin, Namens Katharina von Medizis, die Wittwe des französischen Königs Heinrich's Ii. Die drei *) Nach K. bett Rotteck, A. W. Grube und Wetter.

5. Geschichts-Bilder - S. 291

1878 - Langensalza : Greßler
291 Söhne Heinrichs Ii., Franz, Karl und Heinrich, kamen schnell hinter einander zur Regierung, weil keiner lange lebte. Da die Prinzen schwach waren, so hatte ihre ränkevolle Mutter die beste Gelegenheit, ihren Willen geltend zu machen. In Gemeinschaft mit den Herzögen von Guise begann sie die Verfolgung der Hugenotten, denen durch königlichen Befehl alle gottesdienstlichen Handlungen verboten wurden. Es erfolgten zahlreiche Hinrichtungen; Leute von niedrigem Stande und die vornehmsten Männer starben auf dem Blutgerüst oder Scheiterhaufen, während man am Hofe von Vergnügen zu Vergnügen taumelte. Die Klagen und Beschwerden der Hugenotten auf den Reichstagen wurden nicht gehört. Endlich griffen die Hugenotten zu den Waffen. Der junge König Heinrich von Navarra, der Prinz Conde und der Admiral Coligni stellten sich an die Spitze ihrer Glaubensbrüder und diese bekamen neuen Muth. Nachdem die arglistige Katharina von Medizis gesehen, daß auf dem Wege der Gewalt mit den Hugenotten nichts anzufangen sei, beschloß sie den Weg der List. Sie bot dem jungen Heinrich ihre eigene Tochter zur Ehe, um zu verhüten, daß der Fürst auf eine andere Verbindung dächte, die wider ihren Vortheil sei. Die verstellte Freundlichkeit schien so innig, daß auch Johanna, die kluge Königin von Navarra, trauete und selbst nach Paris ging, wohin man sie höflichst eingeladen hatte. Aber noch während der Zurüstung der Hochzeit starb sie plötzlich, man sagt an vergifteten Handschuhen, denn in der Kunst des Giftmischens war Katharina von Medizis sehr bewandert. Die Vermählung und mit ihr das Aussöhnungssest wurde am 17. August 1572 unter Freude und Jubel zu Paris gefeiert. Der Prinz von Conde und der Admiral Coligni, begleitet von einer großen Menge ihrer Glaubensgenossen, wohnten dem Feste bei und wurden mit Auszeichnung empfangen. Der katholische König, Karl Ix., umarmte sogar den Admiral und versicherte, dieser Tag sei der glücklichste seines Lebens. Der größte Theil der Guisen aber sah diese Vermählung mit geheimem Ingrimm an. Den Hofleuten war vorzüglich die Achtung und Vertraulichkeit des jungen Königs gegen den alten Admiral ein Anstoß. Selbst die Königin Mutter schöpfte Verdacht, und als einst Coligni gegen ihren Einfluß auf den langst mündig gewordenen König und dessen Regierung einige Worte fallen ließ, schwur sie im Stillen dem Admiral und allen Hugenotten blutige Rache. Einst, als Coligni spät am Abende nach Hause ging, fiel aus dem Fenster eines Hauses ein Schuß, durch welchen ihm der Zeigefinger der rechten Hand zerschmettert, und der linke Arm verwundet wurde. Diese meuchelmörderische That erfüllte die Gemüther der Hugenotten mit dem äußersten Schrecken; und nur die innige 19*

6. Handbuch der Israelitischen Geschichte von der Zeit des Bibel-Abschlusses bis zur Gegenwart - S. 74

1888 - Leipzig : Engel
— 74 - wenigstens äusserlich, den Glauben, mehrere der Zurückgebliebenen verfielen dem Märtyrertode. Unter den Vertriebenen befand sich auch Estori Pharchi, der nach Palästina auswanderte und dort über die Topographie dieses sieben Jahre von ihm bereisten Landes ein schätzbares Buch „Kaphtor wa-Pherach“ schrieb, und A hr on Kohen aus Lünel, der Verfasser des religionsgesetzlichen Werkes „Orchot Chajim-. Auf allgemeinen Wunsch des Volkes, das sich so oft über die Juden beklagt hatte, sie aber doch nicht entbehren konnte, wurden die Vertriebenen, von denen die meisten sich nicht weit von den Grenzen Frankreichs entfernt hatten, unter günstigen Bedingungen von Ludwig X. 1315 zurückgerufen; die Zeit ihres Aufenthalts wurde vorläufig auf 12 Jahre festgesetzt. Sie erhielten ihre Synagogen und ihre Bücher mit Ausnahme des Talmud zurück, und der König gab ihnen das Versprechen, dass man sie zu Religionsdisputationen nicht mehr zwingen würde. Philpp V., der Lange, der Nachfolger Ludwig X., gewährte ihnen Privilegien und Freiheiten; es dauerte jedoch nicht lange, so erhoben die Geistlichen und das Volk neue Anklagen und Beschuldigungen gegen sie. Durch den Einfall Philipp V. einen neuen Kreuzzug zu unternehmen, wurde das rohe Volk gegen die Juden aufgestachelt. Um einen hellsehenden Hirtenjungen hatten sich im Jahre 1320 Horden von unbändigen Menschen, Hirten, Strassenräuber und Mörder, geschart, welche unter Anführung eines lasterhaften Geistlichen und eines Mönchs von Stadt zu Stadt zogen und sich mit dem Eufe: Taufe oder Tod! überall auf die Juden stürzten. Diese Verfolgung, Hirtenverfolgung (Geserat ha-Ro'im) genannt, erstreckte sich über das nördliche und südliche Frankreich, über Aragonien und Navarra; während eines Jahres wurden 120 jüdische Gemeinden zerstört und viele Tausende von Juden grausam getödtet. Kaum war diese Verfolgung überstanden, so kamen neue Leiden über die Juden Frankreichs, diesmal boten die Aussätzigen die Veranlassung. Die Aussätzigen in Guienne, aus Rache darüber, dass sie schlecht verpflegt wurden, vergifteten nämlich die Brunnen, und einer von ihnen beschuldigte auf der Tortur die Juden des Racheplans und der Giftbereitung. Auf Grund dieser falschen Anklage wurden im Juli 1321 über 5000 unschuldige Juden verhaftet, gefoltert und lebendig verbrannt. Trotzdem sich der König von der Falschheit der Beschuldigung später überzeugte, wurden die bereits gänzlich verarmten Juden zu einer Geldstrafe von 150000 Pfund verurtheilt. Sieben Jahre später, 1328, entlud sich ein neues Ungewitter über die Juden des damals unter französischer Herrschaft stehenden Königreichs Navarra. Entsetzlich war das Morden und Schlachten, weder Alter noch Geschlecht wurde verschont; in Estella, nächst Tndela und Pampelona die grösste Gemeinde Navarras, wurde die Judenstadt verbrannt und alle ihre Einwohner getödtet. An 6000—10000 Juden fanden diesmal den Tod. Dass das Jahr 1348 nicht spurlos auch an den Juden Frankreichs vorüberging, werden wir später sehen. Auch in der Zeit der Anarchie, welche seit dem Regierungsantritte der Valois herrschte, hatten die Juden, vom Volke gehasst und von den Fürsten bedrückt, viel zu leiden. Erst der spätere König Karl V. gestattete ihnen 1360.

7. Handbuch der Israelitischen Geschichte von der Zeit des Bibel-Abschlusses bis zur Gegenwart - S. 83

1888 - Leipzig : Engel
— 83 — Christen in Saragossa ermordet und von der Kirche heilig gesprochen. Nach wenigen Jahren loderten in ganz Spanien die Scheiterhaufen, auf welchen Tausende von Marannen ihren Geist aufgaben. Dass die fromme Isabella, um von dem geldgierigen Ferdinand ganz zu schweigen, mehr aus Ehrgeiz und Gier nach vergänglichen Gütern als aus Eifer für den Glauben die Errichtung und Befestigung des Glaubenstribunals betrieb, musste selbst der Papst Sixtus zugeben; die katholischen Majestäten brauchten Geld, darum verfolgten sie die Marannen und entzogen dem Lande die besten Kräfte. In dieser trüben Zeit stand bei dem katholischen Königspaar in hohem Ansehen der Mann, der die stattliche Reihe jüdischer Staatsmänner auf der pyrenäischen Halbinsel in würdiger Weise beschloss: Don Isaak Abravanel. Isaak Abravanel, geboren 1437 zu Lissabon, wo sein Vater D. Juda Schatzmeister des Infanten D. Fernando war, genoss eine sorgfältige Erziehung und bildete sich im Umgange des damaligen lissaboner Rabbiners und Bibel-Commentators Joseph Chajun. Der frühreife Isaak, der sich mit den jüdischen und arabischen Philosophen vertraut gemacht hatte, legte einen besondern Werth darauf, mit dem äussern Glanze, der sein Haus umgab, auch den Ruhm der Gelehrsamkeit zu vereinen und als Schriftsteller zu gelten. Schon in seiner Jugend fasste er sowol den Plan zu einem umfangreichen Commentar der heil. Schrift, als er auch mehrere Scliriftchen philosophischen und theologischen Inhalts verfasste. Grössern Ruhm als durch seine Jugendarbeiten erwarb sich Abravanel durch seine staatsmännische Thätigkeit. Der König Affonso Y. von Portugal schätzte den reichen, gebildeten und liebenswürdigen Mann so sehr, dass er ihn zu seinem Schatzmeister ernannte und ihm sein volles Vertrauen schenkte. Seiner Glaubensgenossen nahm sich Abravanel stets mit inniger Liebe an. Als nach der Eroberung der afrikanischen Hafenstadt Arzilla durch Affonso 250 Personen jüdischen Stammes als Sklaven und Sklavinnen verkauft worden waren, sammelte er 10000 Golddoublonen, um die Unglücklichen loszukaufen, und wendete sich mit der Bitte um milde Beiträge auch an den ihm befreundeten, sehr reichen Jechiel in Pisa, dem er auch seinen Freund Sezira empfahl, als dieser ein Gratulationsschreiben des Königs an den Papst überbringen sollte. Die glückliche Stellung Abravanel’s dauerte jedoch nur bis zum Tode Affonso’s (1481). Sein Sohn und Nachfolger Juan (Joao) ü., ein finsterer und herzloser Mann, liess seinen Verwandten, den Herzog von Braganza, tödten und schöpfte auch gegen Abravanel, der zu der Familie Braganza in freundschaftlichen Beziehungen stand, Verdacht. Zur rechten Zeit gewarnt, flüchtete er nach Castilien; sein zurückgelassenes Vermögen zog der König für den Staatsschatz ein. Frei von anderweitigen Geschäften widmete sich der verarmte Abravanel der literarischen Thätigkeit. Nach Vorträgen, die er in Toledo in einem Kreise lernbegieriger Männer gehalten, bearbeitete er die ersten Propheten und zwar verfasste er den Commentar zu den Büchern Josua, Richter und Samuel in der kurzen Zeit von November 1483 bis April 1484. Als er den Commentar zu den Büchern der Könige beginnen wollte, wurde er an den Hof des Königspaars Ferdinand und Isabella berufen und mit dem Amte eines königlichen Steuerpächters betraut, dem er mit aller Treue und Gewissenhaftigkeit acht Jahre Vorstand. In dieser

8. Handbuch der Israelitischen Geschichte von der Zeit des Bibel-Abschlusses bis zur Gegenwart - S. 84

1888 - Leipzig : Engel
- 84 - Eigenschaft als Steuerpächter trat er auch in freundschaftliche Beziehungen zu Don Abraham Senior, einem reichen, sehr geachteten, aber charakterschwachen Juden aus Segovia, der in dem Ausgleich zwischen Heinrich Iv. und Isabella von Castilien eine nicht unbedeutende Rolle spielte. Abravanel gelangte wieder zu Vermögen und führte ein zufriedenes Leben, bis das Verhängniss über die spanischen Juden hereinbrach und das Unglück auch ihn ereilte. Nach einem 10jährigen Kriege, zu dem auch die jüdischen Gemeinden beisteuern mussten, fiel Granada, und am 2. Januar 1492 hielten Ferdinand und Isabella ihren feierlichen Einzug in die alte Residenz der einst mächtigen Khalifen. Nun sollte auch ganz Spanien christlich werden und es keinem Ungläubigen, weder Mohammedaner noch Juden, gestattet sein, auf spanischem Boden zu weilen: am 31. März 1492 erliess das Königspaar in Granada den Befehl, dass sämmtliche Juden aus allen Theilen Spaniens innerhalb 4 Monate bei Todesstrafe auswandern sollten. Wie ein Blitz aus heiterm Himmel traf dieser Befehl die zahlreichen Juden des weiten Reiches. Don Isaak Abravanel eilte zum König und bat, von seinen einflussreichsten christlichen Freunden unterstützt, um Gnade für seine Glaubensbrüder, er bot ungeheure Summen für die Zurücknahme des Edicts; Ferdinand zeigte sich schon geneigt, aber Torquemada vereitelte auch diese letzte Hoffnung. Arm und bloss sollten die Juden die liebgewonnene Heimat verlassen, denn Gold und Silber mitzunehmen, war ihnen verboten; ihre schönsten Häuser wurden um einen Spottpreis verkauft; Mancher gab ein Haus um einen Esel, einen Weinberg um ein Stück Tuch hin. Es war jedem Christen streng verboten, den abziehenden Juden irgend einen Dienst zu erweisen. Je näher der Tag der Trennung heranrückte, desto mehr fühlten sie den Schmerz. Tage und Nächte verweilten sie weinend und jammernd auf den Friedhöfen, auf den Gräbern ihrer Väter; sie rissen die Leichensteine aus und nahmen sie mit oder schenkten sie den zurückbleibenden Marannen. Am 2. August, 9. Ab., verliessen die Unglücklichen, deren Zahl sich nach Einigen auf 300000, nach Anderen auf 500000 belief, das Land. Sie bewährten sich als Glaubenshelden; nur wenige, getrieben von schnöder Geld- oder Ehrsucht, wie der früher genannte Abraham Senior und seine Söhne, bekannten sich zum Christenthum. Die Synagogen der vertriebenen Juden wurden in Kirchen, ihre Friedhöfe in Weideplätze verwandelt. Abravanel hatte sich -noch vor Ablauf der bestimmten Frist mit seinen Söhnen nach Neapel eingeschifft, wo er den Commentar zu den Büchern der Könige beendete und alsbald auch am königlichen Hofe eine einflussreiche Stellung einnahm, bis König Alfonso ü. von Neapel vor Karl Viii. von Frankreich fliehen musste. Er begleitete den König nach Sicilien und begab sich dann nach Korfu, wo er die Freude hatte, seinen für verloren gehaltenen Commentar zum 5. Buche Mosis wiederzufinden. Nach einem kurzen Aufenthalt in Korfu siedelte er sich in Monopolis an; hier blieb er, meistens mit literarischen Arbeiten beschäftigt, bis zum Jahre 1503 und folgte dann seinem Sohne Joseph, der als

9. Handbuch der Israelitischen Geschichte von der Zeit des Bibel-Abschlusses bis zur Gegenwart - S. 98

1888 - Leipzig : Engel
- 98 — Es kam zu Gewalttätigkeiten, und die Menge, angefeuert durch die Aussicht auf Plünderung, brach in die Häuser der Juden ein. Man würgte ohne Schonung, und als die Mordlust vorüber war, zündete man die Häuser an. Nur wenigen Juden war es gelungen, dem Gemetzel zu entkommen, der grösste Theil hatte den Tod gefunden, auch der gelehrte Jakob Tarn aus Orleans fiel als Märtyrer. Die Nachricht von dem Gemetzel in London hatte sich schnell über das ganze Land verbreitet, und kaum hatte König Richard England verlassen, brachen auch in den Städten Lynn, Norwich, Stamford Tumulte aus, die in Raub und Mord gipfelten. In York, wo die Reichthümer zweier Juden den Neid des Volkes auf sich gezogen hatten, flüchteten sie in die Burg und vertheidigten sich unter der Anführung zweier heldenmüthiger Männer gegen die sie belagernden Bürger und Soldaten. Erst als sie sahen, dass sie sich nicht mehr halten konnten, fassten sie auf die Ermahnung eines greisen Rabbi den schrecklichen Entschluss, sich selbst zu tödten; sie übergaben ihre Habseligkeiten den Flammen, tödteten ihre Frauen und Kinder und dann sich selbst (März 1190). Einige Feiglinge, die sich durch die Taufe retten wollten, wurden von den Belagerern niedergemetzelt. Man hätte denken sollen, dass diese blutigen Verfolgungen die Juden ver-anlassten, England zu meiden; das war jedoch nicht der Fall. König Johann ohne Land behandelte sie anfangs freundlich: er erneuerte und bestätigte ihre Privilegien, freilich gegen eine Steuer von 4000 Mark, schützte sie vor Beleidigung und ernannte den talmudkundigen Jakob aus London zum Oberrabbiner sämmtlicher Gemeinden Englands. Bald jedoch zeigte er seine ganze Natur; er belegte die Juden mit Steuern, welche der Einziehung ihres gesammten Vermögens gleichkamen. Im Jahre 1210 forderte er von ihnen 60000 Mark, und als sie diese ungeheuere Summe nicht schnell genug zusammenbrachten, hielt man sie so lange gefangen, bis sie Zahlung leisteten. Einen Juden in Bristol, der die von ihm verlangten 10000 Mark nicht erlegen konnte oder wollte, liess er gefangen nehmen und ihm einen Zahn nach dem ändern ausreissen, bis er endlich zahlte. Nicht viel besser als unter Johann ging es den Juden während der langen Regierungszeit Heinrich’s Iii. Anfangs behandelte er sie rücksichtsvoll und nahm sie gegen die Unduldsamkeit der fanatischen Geistlichen in Schutz, später schlug aber auch er die Wege seines Vaters ein. Nicht zufrieden mit den hohen Judensteuern, benutzte er jede Gelegenheit zu Erpressungen: von seinem 50. Regierungsjahre bis zum dritten seines Nachfolgers, innerhalb 7 Jahren, wurden von den Juden 420000 Pfund Sterling eingezogen. Die Juden, welche durch diese Erpressungen gänzlich herabgekommen waren, sodass sie die Steuern nicht mehr zahlen konnten, waren dem Hasse des Volkes mehr als je ausgesetzt. Anklagen über Anklagen wurden gegen sie erhoben; bald hiess es, dass sie falsche Münzen verbreitet, bald dass sie Christenkinder getödtet oder Hostien geschändet hätten. Da Eduard I. den Nutzen nicht mehr bedeutend genug fand, um die Unzufriedenheit seines Volkes aufzuwiegeln, verbannte er im Jahre 1290 sämmtliche Juden aus seinem Lande: am 9. October 1290 verliessen 16000 Juden das Land, dessen Wohlstand sie

10. Handbuch der Israelitischen Geschichte von der Zeit des Bibel-Abschlusses bis zur Gegenwart - S. 165

1888 - Leipzig : Engel
1458 1463 1470 1472 1475 1480 1481 1488 1489 1490 1492 1493 1494 1496 1497 1498 1499 1502 1503 1505 1506 1508 1509 1510 1513 1515 1517 1519 1525 1532 1553 1554 1555 1559 1560 1569 1573 1575 — 165 — Vertreibung der Juden aus Erfurt. Isaak Campanton stirbt. Vertreibung der Juden aus dem Erzstift Mainz. Verfolgung der Harannen in Spanien. Elia Levita geboren. Vertreibung der Juden aus Bamberg. Vertreibung der Juden aus Glogau. Joseph Kolon stirbt. Anfang der Inquisition in Spanien. Joseph Karo geboren. Vertreibung der Juden aus Würzburg. Vertreibung der Juden aus Genf. Vertreibung der Juden aus Spanien, Sicilien, aus Mecklenburg. Elend der aus Spanien eingewanderten Juden in Portugal. Vertreibung der Juden aus Magdeburg. Isaak Aboab stirbt. Verfolgung der Juden in Tyrnau. Plünderung der Juden in Neapel. Vertreibung der Juden aus Steiermark, Kärnthen und Krain. Vertreibung der Juden aus Portugal. Vertreibung der Juden aus Navarra, der Provence und Nürnberg. Elia del Medigo stirbt. Vertreibung der Juden aus Ulm. Ascher Lämmlein. Pfefferkorn verketzert die jüdischen Schriften. Abraham Zacuto. Gemetzel der Marannen in Lissabon. Juda Menz stirbt. Verfolgung der Juden in Bösing. Isaak Abravanel stirbt. Leiden der Juden in Berlin. Obadja de Bertinoro stirbt. Kurfürst Joachim I. von Brandenburg lässt Juden verbrennen. Abraham de Balmes stirbt. Asaria de’ Rossi geboren. Die Juden aus Böhmen verjagt. Vertreibung der Juden aus Regensburg. Leiden der Juden im deutschen Bauernkriege. Molcho erleidet den Märtyrertod. Isaak Luria geboren. Vertreibung der Juden aus den braunschweigischen Landen. Der Talmud in Rom öffentlich verbrannt. Vertreibung der Juden aus Niederösterreich. Vertreibung der Juden aus der Pfalz. 12000 hebr. Bücher in Cremona öffentlich verbrannt, der Sohar gedruckt. D. Joseph Nasi, Herzog von Naxos. Vertreibung der Juden aus dem Kirchenstaat. Vertreibung der Juden aus den brandenburgischen Landen. Lippold stirbt. Vertreibung der Juden aus Wien. Joseph Karo stirbt. Asaria de’ Rossi stirbt. D. Joseph Nasi stirbt. Einwanderung der Juden in Amsterdam.
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