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1. H. 3, Teil 2 - S. 96

1911 - Ansbach : Seybold
96 Historische Grundlagen. Als man nun Beratung darüber hielt, was mit den Gefangenen geschehen solle, war Karls Schwiegersohn der Meinung, Sprößlingen aus so erlauchtem Blute müsse man das Leben schenken und durch ein Ehebündnis den Zwist beilegen. Die andern aber, und das war die Mehrzahl, meinten, an den Friedensstörern des Reiches müsse ein öffentliches Strafgericht vorgenommen werden. Der grausame König schloß sich dieser Ansicht an und ließ durch den Mund eines Herolds verkünden, daß die Feinde und Angreifer an einem bestimmten Tage hingerichtet würden und jedermann dazu erscheinen solle, damit künftig niemand meinen könne, daß noch ein Erbe von ihnen vorhanden sei. Als dann der Tag des Gerichts (29. Vkt. 1,268) gekommen war, wurden die Verurteilten nach dem Marktplatz der Stadt geführt. Dort war ein Blutgerüst aufgerichtet und ein Bürger hatte purpurne und scharlachrote Tücher ausgebreitet, welche das Blut der Fürsten auffangen sollten. Die Bewohner Neapels standen umher und beweinten das traurige Schicksal des so edlen Hauses. Auch aus den benachbaretn ©rten waren die Leute scharenweise herbeigeströmt. „Als der protonotarius das Todesurteil verlesen hatte, legte Konradin sein Dbergewand ab und sprach knieend ein Gebet. Zuletzt rief er: ® Mutter, welche Schreckensnachricht wirst du von mir hören! Und dann traf das Schwert den Nacken. Vor Wut und Schmerz schrie Friedrich laut auf; er war ihm der Nächste im Leben so auch im Tode. Auf dieselbe Meise wurden noch ein Graf und andere edelgeborne Herren hingerichtet. Die Leichname der Hingerichteten ließ der König am Strande einscharren, als wären sie vom Meere ausgeworfen, und Steinhügel darauf errichten."1) 318 3n der Sakristei der Kirche Santa Itcaria del (£armmo zu Neapel sieht man noch eine rote Porphyrsäule, welche aus der Richtstätte gestanden; im Schiff dieser Kirche steht eine Marmorstatue Konrabins, die Maximilian Ii. von Bayern als Kronprinz stiftete. > _ Stöckel *63. 319 Karl aber ließ nicht ab Sizilien zu belästigen, bis er mittels Raub und Gewalttat einen großen Teil der Insel unter seine Herrschaft gebracht hatte. Doch seine Grausamkeit blieb nicht ungestraft; denn kaum waren nach Konradins Ermordung )ahre vergangen, da griffen die Sizilianer, die den französischen Übermut nicht mehr ertragen wollten, zu den Waffen und metzelten alle Franzosen auf der Insel zu ein und derselben Vesperstunde ((Ostermontag ^282) nieder. Und nicht lange darnach wurde Karlii., der Sohn des Ersten, in einer Seeschlacht gefangen und nach Spanien geführt. Nach Aneas Silvius Johann von victring Kap. 8 u. 9 und Jahrbücher von Genua Ii. Band. *) Nach Schirrmachet 387.

2. H. 3, Teil 2 - S. 87

1911 - Ansbach : Seybold
Heinrich Vi. 87 große Flotte zusammenzuziehen und dann die Stadt von der Seeseite wie von der Landseite her einzuschließen *). Da brachen Seuchen in fernem Heere aus und nötigten ihn so rasch zurückzukehren, daß selbst seine Gemahlin in die Hände Tankreds fiel, der sie übrigens ehrenvoll behandelte2). Neun Zehntel des glänzenden Heeres bedeckten die Felder um Neapel als Leichen. Den Kaiser, der dem Tode nahe mar, trug man in einer Sänfte nach Eapua. Aber so jäh und gewaltig der Wechsel des Glückes auch war, er vermochte Heinrichs jugendstarken Geist nicht zu beugen3). Nachdem er genesen und mit den Welsen sich versöhnt und durch das Löfegeld Richards ^) seine Hilfsmittel bedeutend vermehrt hatte, zog er im Mai mit einem starken Heere zum zmeitenmale nach Unteritalien5). Dort war unterdes Tankred gestorben und am 20. November hielt Heinrich in Palermo seinen Einzug und ließ sich, nachdem er von den Schätzen der normannischen Könige Besitz ergriffen hatte, am Weihnachtstage im Dome von Palermo krönen6). Welch ein Stolz es ihm war, sich endlich im Besitz dieser Krone zu fühlen, 294 bekundete er dadurch, daß er sieben Tage hindurch qekrönlen Hauptes zur Messe ging. Damals wurde dem Kaiser auch ein Sohn geboren (26. Dez. **9$ zu )esi in der Mark Ancona). Diesem Kinde gehörte Sizilien nicht nur durch die Waffen seines Vaters sondern auch als Erbe der Mutter. Zum Zeichen seines doppelten Erbrechtes ließ ihm Heinrich in der Taufe den Namen feines deutschen und normannischen Großvaters geben: Roger Friedrich. Toeche 3^3, 3^5. Darauf ernannte der Kaiser seine Gemahlin Konstanze zur295 Regentin und kehrte, nachdem er auch für andere Teile Italiens deutsche Statthalter eingesetzt hatte, in die Heimat zurück. Stöckel *50. Heinrichs Weltmachtspläne. Der Besitz Italiens war für Heinrich Vi. nur das nächste Ziel296 gewesen und kaum war dasselbe erreicht, so offenbarte sich die Wiederherstellung des römischen Weltreiches als die innerste und mächtigste Triebfeder feines jugendkräftigen Geistes?). Er stellte den Deutschen (auf dem Reichstag zu Worms U95) vor, wie nützlich es fein würde auf das Wahlrecht in Bezug auf die oberste Gewalt Verzicht zu leisten, schon um jeder Streitigkeit über die Nachfolge zu entgehen8). Dafür erklärte er sich bereit den geistlichen Fürsten die Aufhebung des Spolienrechtes9), den weltlichen die Erweiterung der erblichen Lehensfolge auf die weiblichen Erben zu gewähren10). Da die Mehrzahl der Fürsten fehlte, stimmten die anwesenden für eine 1) Arnold v. Lübeck V, 5. 2) Stöckel *49. 3) Toeche 20* u. 202. 4) S. S. *2. 5) Stöckel *50. 6) Nach Nitzsch Ii, 346. 7) Toeche 358. 8) Ranke Viii, 269. 9) Darnach fiel dem König die bewegliche Habe eines verstorbenen Prälaten zu. ’°) Nitzsch Ii, 349.

3. H. 3, Teil 2 - S. 93

1911 - Ansbach : Seybold
Der Ausgang der Hohenstaufen. 93 englischen Fürsten vor, weil er ihn gegen Konradin ausspielen wollte. Die mangelnde Hilfe des Papstes wurde durch das Geld ersetzt. 3m Januar \257 wählte die Mehrzahl der deutschen Fürsten Richard, wofür Heinrich Ii. an den Kölner *2000, den Mainzer 8000, den Herzog von Bayern *8000, den Herzog von Braunschweig 5000 Mark und so je nach Würdigkeit und Händlerkunst der einzelnen zahlte. Im April *257 dagegen wählten der Erzbischof von Trier, der Speyerer Bischof, der Herzog von Sachsen und der Markgraf von Brandenburg den König Alfons X., den gefeierten Helden Kastiliens, von den beiden Fürsten ist nur Richard nach Deutschland gekommen, im Frühjahr *257 nftirde er in Aachen gekrönt. Nach £?eyc! 1, 505. 3n Italien wütete König Karl täglich grausamer wider die 310 Sizilianer. Da nun der römische Senat und die kaiserliche Partei dies wahrnahinen, ließen sie Konradin entbieten, warum er keinen versuch mache, dem Wahnsinn Karls ein Ende zu bereiten und das reiche Königreich Sizilien, welches nach dem Erbrecht ihm gehöre, für sich in Anspruch zu nehmen und der ihm ergebenen Bevölkerung und seinen Städten zu Hilfe zu eilen. Gestützt auf den Rat und die Hilfe sowohl seiner Mutter Elisabeth als seines mütterlichen Gheims, Ludwig des Strengen, brachte Konradin eine stattliche Heeresmacht auf, der er reiche Geschenke zuteilte; unter andern zog er auch den jungen Markgrafen Friedrich von Baden und eine große Zahl anderer Edelherrn schwäbischer wie bayerischer Abkunft an sich. Zohann v. viclring I, 8. Auf der Burg Leoben-Schwangau, die ehemals Schwanstein hieß, nahm 311 Ronradin (im September) \267 Abschied von seiner Mutter, die ihn vergeblich abmahnte: „Die Gefahr sei gewiß, der Erfolg zweifelhaft, jede bisherige Erfahrung abschreckend; sollte nicht der letzte des hohenstaufischen Stammes ein mäßiges Besitztum im heiteren Schwaben dem unterwühlten welschen Boden vorziehen?" Bruckmann *59. Sie nahmen ihren weg durch das Tal von Trient1) und 312 gelangten nach Verona, wo sie jubelnd empfangen wurden. Aber während Konradin länger, als gut war, in Verona untätig verweilte, kehrten Herzog Ludwig und viele von den übrigen2) aus Furcht vor dem apostolischen Bann oder auch weil sie keine Lust hatten, sich auf einen längerem Feldzug einzulassen, nach Deutschland zurück. Abgesehen davon, daß Herzog Ludwig als langjähriges fjaupt der staufischen 31s partei hauptsächlich berufen war, für den Fall, daß Äonradins Unternehmen glückte, seine Erhebung zum römischen König ins Werk zu setzen, so durfte er seinen Gegnern, dem Böhmenkönig und König Richard nicht freie i?anb lassen. Schirrmacher 55 V *■) Anfang Oktober war Konradin in Botzen. Schirrmacher. 2) Die Quelle nennt nur den Grafen Meinhard von Tirol, seinen Stiefvater.

4. H. 3, Teil 2 - S. 95

1911 - Ansbach : Seybold
Der Ausgang der Hohenstaufen. Königs die Schlacht verloren. Die Deutschen verfolgten die Fliehenden und glaubten, es fei nichts anderes mehr zu tun als Beute zu sammeln. Da brach Karl (mit 800 Bittern) aus feinem Hinterhalt hervor und stürzte sich auf Konradin, der sich mit der jungen Mannschaft und den Kampfunfähigen bereits der Ruhe hingegeben hatte. Mit fürchterlichem Ungestüm warf Karl alles nieder, was sich ihm entgegenstellte und so trug er, der besiegt schien, ein an glänzenden Sieg über feine Feinde davon (23. Aug. ^268). Als Konradin und Friedrich von Baden sahen, daß die Ihrigen wie das Vieh niedergemäht werden, entflohen sie. Angetan mit Kapuzenmänteln von Reitknechten eilten sie über das unwirtliche Gebirge nach Rom, aber dort fanden sie bei ihren verzagten Freunden feine Aufnahme. Deshalb verließen sie heimlich wieder die Stadt und schlugen den weg nach Astura (an der römischen Küste) ein, um nach Pisa zurückzukehren. Hier trieben sie einen Fischer auf. Durch große Versprechungen erreichten sie es, daß er sie in einem Fischers ahn entweder an die pifanifche Küste oder an die von Siena bringe. Da sie aber kein Geld hatten, gab Konradin dem Fischer feinen Ring als Unterpfand. Unter dem Dorwande Lebensmittel zu holen ging dieser zu feinem Nachbarn, zeigte den Ring und erkundigte sich nach feinem Werte. Da erkannte er, daß Jünglinge von edlem Ansehen aber in schlechter Kleidung zu ihm gekommen feien, und erzählte offen, welches Verlangen sie an ihn gestellt und was er versprochen habe. Frangipani, der Herr von Astura, kam aus den Gedanken, daß unter den Fliehenden Konradin sei. Da sein Leichnam aus dem Schlachtfelde nicht aufgefunden worden war, hatte Karl befohlen mit allem Fleiße auf ihn zu fahnden. Der Graf setzte also dem Fischer, der mit den Fürsten bereits aus dem Wasser war, mit einem Schnellruderer nach, holte sie ein und nahm sie gefangen. Während dies geschah, hatten die pifaner die Küste von Sizilien erreicht und gewannen zur See einen glänzenden Sieg. Die Schiffe bet Meffinefen wurden genommen und die achtzehn Galeeren König Karls ergriffen die Flucht. Als sie nach Astura kamen, „verweigerte Frangipani die Auslieferung der Gefangenen. Erst als er eines würdigen Kaufpreises sicher war, übergab er den Königlichen die Fürsten, die zuerst in Rom und dann in Neapel in strenger Haft gehalten wurden.“1) ipas Frangipani moralisch richtet, ist, daß er, nachdem er und sein fjaus 317 n -^aufern Wohltaten genommen, seinen ^ang ohne eine wirkliche politische Stellungnahme lediglich nach dem größtmöglichen j^rivatnutzen verwertete und aus diesen Gründen an Karl auslieferte. fjeycf I, 50?. x) Nach Schirrmacher 383.

5. H. 3, Teil 2 - S. 12

1911 - Ansbach : Seybold
\2 Historische Grundlagen. und zerstreuten sie sich und ein jeder machte sich auf den weg nach der Heimat1). 23 Akkon ward durch den König der Franken (Philipp Ii. August) und den König der Engländer (Richard Löwenherz) und den Herzog Leopold von Österreich bestürmt. Nach Einnahme der Stadt befahl der König der Engländer die Triumphzeichen seines Heeres auf den Türmen aufzupflanzen. Als er nun durch die Stadt ging, sah er die Fahne des Herzogs Leopold auf einem Turme, den dieser 4 mit den Seinen genommen hatte, und er befahl, die Fahne vom Turme herabzuwerfen und in den Kot zu treten; obendrein beleidigte er den Herzog ohne Grund durch schmähende Worte. Da bestiegen die deutschen Ritter die Schiffe und kehrten zugleich mit dem Herzog Leopold heim 2). Der König von Frankreich schiffte sich nach der Eroberung der Stadt auch ein. Darauf machte der König' von England mit Saladin auf drei Jahre und 40 Tage Frieden3). Auf der Heimfahrt trieb fein Schiff gegen Venedig und es wurde an den Strand geworfen. )n Österreich wurde er in einer kleinen Bauernhütte nächst Wien4) gefangen, von Herzog Leopold einige Tage auf der Burg Dürnstein (oberhalb Krems) verwahrt und dann an den Kaiser Heinrich ausgeliefert. Dieser hielt ihn ein Jahr und 26 darüber in Gefangenschaft bis er durch eine Loskaufsumme von 50 000 Mark die Erlaubnis nach Hanse zurückzukehren erlangte6). 27 Jerusalem blieb in den Händen Saladins. Als friedliche Pilger durften die Kreuzfahrer in kleineren Abteilungen nach Jerusalem hinaufziehen. Uber dem Tempel glänzte der Halbmond; sie durften nur die Grabeskirche betreten und wurden dann sofort wieder fortgeschafft. Dafür hatten Deutschland, Frankreich und England all ihre glänzende Ritterschaft aufgeboten. heyck ^20. 28 Unter dem ersten Kreuzzug fassen wir die Kriegstaten zusammen, deren Mittelpunkt die (Eroberung Jerusalems bildet. Als zweiten Kreuzzug bezeichnen rvir die Erhebung (Europas, die durch den Verlust (Edessas hervorgerufen worden ist. Der dritte Kreuzzug ist die Antwort (Europas auf den Sieg Saladins über Jerusalem. Der vierte Kreuzzug, wie geringfügig an sich, ragt hervor durch die (Eroberung Konstantinopels und die Gründung des lateinischen Kaiserreichs. Gliedern wir auch den Überrest der Kreuzzüge, so dürste sich empfehlen, alle (Er* etgniffe, die aus den Jahren \2\2 bis ^230 in unser Gebiet gehören, unter dem Hamen des fünften Kreuzzuges zusammenzufassen. Schon von Anfang an spielt in demselben eine hervorragende Rolle derjenige Fürst, der endlich den Frieden mit Sultan Alkamil schließt und dadurch Jerusalem zum letzten Male für die Christenheit erwirbt (Friedrich Ii.). Als sechster und letzter Kreuzzug l) Kölner Chr. ugo. 2) Otto v. St. Blas. 36. 3) Arnold v. Lüb. Iv, \6. 4) Dort soll er an seinem Ring erkannt worden sein. 5) Die (Erzählung von feinern Sänger Blondel ist Sage. 6) Jahrbücher v. Marb.

6. H. 3, Teil 2 - S. 86

1911 - Ansbach : Seybold
86 Historische Grundlagen. Barbarossas Ureuzzug und Tod. 291 . 3m Alter von 66 Jahren*) unternahm Friedrich einen Kreuz- zug ins heilige Land. Um U87 tarn der Sarazene Saladin . S. 7 bis 5. \2 all ihre glänzende Ritterschaft aufgeboten. 292, Kaiser Friedrich, der alte Barbarossa, sein Grab gefunden, ist unbekannt. Die Sage aber, die allmählich seine Person an die Stelle fernes großen Enkels Friedrichs Ii. setzte, kennt seinen Aufenthalt recht wohl: er ist nicht tot, im Schoß des Kyffhäusers schläft er und einstens wird er wieder hervortreten und Ruhm und Glanz und eine neue glückliche Zeit seinem Volke zurückbringen. Gebhardt I, <*25. Urteil über Friedrich I. Unser Herz nimmt die ritterliche Erscheinung des Rotbarts noch heute ein, stolz fühlen wir seine Tätigkeit als einen Höhepunkt unserer Geschichte — aber unser Verstand sagt, daß dieser herrliche Mensch seine Kraft an eine Aufgabe gesetzt hat, die im Widerspruch stand mit der nächsten Pflicht deutscher Politik: der Schaffung eines festen Staatsgefüges, das Mitteleuropa umfaßt und deutsch besiedelt hätte. Auch ihm gegenüber dürfen wir nicht vor der Gefahr zurückschrecken, spießbürgerlich im Urteil zu erscheinen, wenn wir bedauern, daß er nicht deutsche Politik getrieben hat; wir dürfen ihm aber auch feine Weltmachtpolitik nicht als persönliche Schuld anrechnen, sondern müssen anerkennen, daß er als Sohn feiner Zeit, als Erbe der Krone der größten Karolinger, (Dttonen und Franken dem falschen Hochgedanken unterlegen ist, der den weg nach Italien, nach Rom wies. (Einhart *2. Dieeroberungdesnormannifchenreichesdurch Heinrich Vi. 193 _ 1189 war Wilhelm Ii., König von Sizilien, ohne £eibeserben gestorben. Er hatte für Heinrich Vi. und Konstanze bald nach ihrer Vermählung den Huldigungseid von feinen Baronen gefordert, jetzt aber hielt sich nur ein kleiner Teil derselben an die damals gegebene Zuficherung gebunden. Unter Zustimmung des Papstes wurde vielmehr Tankred von £ecce (ein Verwandterkönig Rogers Ii.) zum König von Sizilien gekrönt. Heinrich brach deshalb nach Sizilien auf, um es für sich in Empfang zu nehmen2). Er kam glücklich nach Neapel, fand aber dort hartnäckigen widerstand bei den Bewohnern der Stadt. Er beabsichtigte von Pifa und andern Städten her eine *) Barbarossa ist um \\23 geboren. 2) Nitzsch Ii, zgo.

7. H. 3, Teil 2 - S. 92

1911 - Ansbach : Seybold
92 historische Grundlagen. daß er seines Dauses und des deutschen Volkes Unglück herbeigeführt ^?at. Linhart $6. Der Ausgang 5 er Hohenstaufen. 8 Mit Friebrichs Ii. Tode neigte sich das Glück der Hohenstaufen schnell dem Untergang. Sein Sohn Konrab Iv. verließ ^25* bte beutsche Heinrat mit dem Gebanken, seine beutsche Krone in Italien sich sichern zu müssen. _ Papst Innocenz, der schon das (Erbrecht seines Paters auf Sizilien nicht anerkannte, bot die welsche Krone an den Fürstenhöfen Europas gewissermaßen zum Kaufe aus. Der englische König nahm sie für seinen zweiten Sohn Ebmunb an und schickte eine größere Summe Gelbes nach Italien, um die päpstliche Macht gegen die Hohenstaufen zu unterstützen. Konrab eroberte Neapel und wollte nun gegen Rom ziehen, ba erfaßte ihn „das tückische Raubtier", das unsichtbar in den Nieberungen Italiens lauert, und hielt ihn fest. (Er starb im Mai *25$, erst 26 Jahre alt; er hinterließ nur einen einzigen Sohn, den zweijährigen Knaben Konrabin, der am bayerischen Herzogshofe, auf der Burg Wolfstein bei Lanbshut auferzogen würde. Unterbessen übernahm Manfreb, sein ©heim, die Führung der staufischen Partei in Unteritalien und Sizilien und brachte Ruhe und Orbnung in das geprüfte Land. \258 griff er selbst nach der Krone und nannte sich König von Sizilien. Peter von Aragonien warb um die Hand seiner schönen Tochter Konstanze und würde sein Schwiegersohn. So hob sich seine Macht und sein Ansehen. Da gelang es dem Papste mit einem Franzosen, dem Grafen von Anjou, erfolgreich anzuknüpfen. Mit wenig Gelb, mit Rittern ohne Pferben kam Karl nach Rom, aber die Pfennige des Hl. Petrus halfen ihm auf; sie rollten verführerisch unter den sizilianischen Baronen und Kastellherren. Im Januar \266 würde Karl zu Rom als Lehenskönig von Sizilien gekrönt und begann in bemselben Monat mit mehr als 30000 Mann seinen Marsch nach Süben. Manfreb suchte ihm bei Benevent mit 25000 Mann den Weg, nach Neapel zu verlegen, würde aber besiegt und fanb in tapferem Ausharren seinen Tod. Nach £?eycf I, 500. In Deutsch lanb würde nach Konrabs Tode Graf Wilhelm von Hollanb als König allgemein anerkannt; er starb jeboch schon \256. Nun kam es zu einer Doppelwahl. Graf Richarb von Lornwallis, schlaff, aber maßlos eitel und reich durch die Bergwerke des zinn-liefernben Lornwallis, war der eine, Sein Bruder, König Heinrich Ii., betrieb seine für den englischen Handel erwünschte Wahl Zuerst beim Papste, der aber zog Alfons X. von Kastilien als Enkel Philipps von Schwaben und Träger staufisch er Erbrechte dem

8. H. 3, Teil 2 - S. 94

1911 - Ansbach : Seybold
94 Historische Grundlagen. 14 Trotzdem aber wich man deshalb nicht von dem einzuschlagenden weg; denn die Sienesen, pisaner und die übrigen Ghibellinen i) aus Etrurien, ferner der Senator der Stadt Rom ließen Konradin melden, bereits fei fast ganz Sizilien in ihrer Gewalt. Da kam auch das deutsche Heer über pavia und den Apennin an das ligurifche Meer und gelangte über Pisa (wo Konradin aufs reichste mit Geld, Pferden und Waffen ausgestattet wurde) unversehrt nach Rom,' während der papft in viterbo weilte. Hier ehrten ihn der Senator (Prinz Heinrich von Kastilien, ein verwandter Konramns) und die ersten Bürger von Rom als ob er der Kaiser wäre, während die Vornehmsten fein Pferd am Zügel führend neben ihm herschritten, geleitete ihn die Volksmenge in langem Zuge zum Kapitol. 5 Unabsehbare Triumphbogen von der Lngelsbrücke bis zum Kapitol, von £?aus zu Haus spannten sich Seile, beschwert mit den kostbarsten Teppichen reichen Gewändern, von Edelsteinen schimmernden Geräten und Waffen, seidenen und purpurnen Stoffen, seltensten Goldgeweben und Schmucksachen aller Art. Lhorweise sangen Römerinnen zum Klange von Zithern und Tambourins.' .. Schirrmacher 37-*. wahrend Konradtn in Rom weilte, lief die Flotte der pifaner (über 30 Segel stark mit 6000 Mann) in der Tibermündung ein. Hier blieb sie mehrere Tage und segelte dann nach Sizilien. Konradin und Prinz Heinrich aber führten das Heer (bestehend aus Deutschen, Spaniern und Römern) über das Gebirge in die Ebene, welche die palentinifche genannt wird, auf der einen Seite vom Fucinerfee, auf der andern von hohen Bergen begrenzt (zwischen Tagliacozza und Scurcola). Hier hatte Karl seine Truppen in ein abgelegenes Tal zusammengedrängt. Sein Heer war bei weitem schwächer als das deutsche, daher nahm er zu List und Schlauheit feine Zuflucht. Einen Teil feiner Truppen hielt er in dem Tal zurück, die übrigen schickte er geordnet unter dem Befehl seines Marschalls, der die königlichen Abzeichen anlegen mußte, in den Kampf. Konradtn stellte die Spanier und Italiener ins erste Treffen und behielt Zooo deutsche Ritter mit den Feldzeichen in Reserve. Nachdem in dieser weise von beiden Seiten die Anordnungen getroffen waren, begann der Marschall, der in königlicher Rüstung seine eigenen Soldaten wie den Feind täuschte, die Schlacht. Mit wildem Mute stürzten sich die Spanier und Italiener auf ihn, weil sie meinten, er sei der König; sie umzingelten und töteten ihn. Da brach in den Reihen der Deutschen Heller Jubel aus. Die Franzosen aber entflohen in die Wälder und Berge und gaben nach dem Fall ihres Die Verfechter der kaiserlichen Ansprüche nannte man Ghibellinen, d. H. Waiblinger; nach einer ihrer Besitzungen (Waiblingen irrt Remstale) hießen die Hohenstaufen auch Waiblinger. Die Anhänger der päpstlichen Partei nannte man Guelfen, ital. Form des deutschen Wortes Welfen.
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