43
übersetzt«, um sie durch die Waffen geltend zu machen.
Die blutige Schlacht bei Hastings 0066), wo Harald
mit der Blüthe seines Volkes fiel, entschied Englonbs
Schicksal, und verwandelte es in ein Eigenthum Wil,
Helms sdes Eroberers) und seines.stammes, der
es in weiblicher i'inie noch jetzt besitzt.
Englands Verfassung bedielt unter den angelsächsi-
schen Königen die nämliche Gestalt, die sie!chon in der vo-
rigen Periode gewonnen halte, außer daß mächtige.statt-
halter in den Provinzen, der Eorlund Alderinan (die
Glieder des übrigen Adels hießen Thanes) und nach-
mals die Geistlichkeit fast alle Macht bes Königes in
idre Hände brachten Ticß Verhaltniß wurde durch
Wilhelm den Eroberer aufgehoben, der das ganze Land
unter fein normannisches Heer in 700 große Lehen und
00415 kleine (After-) Lehen v.rtheilte, die Lehnsvec-
binduna, welcher sich selbst die Geisilichke't nicht entzie-
hen konnte, fester knüpfte, und dadurch, so wie durch
ein ungemein reiches Krongut, das er sich vorbehielt,
an Macht und Einstuß alle Könige seiner Zeit übertraf.
2. Schottland.
Nachdem das Geschlecht der Pictenkönige mit Hung
erloschen war, vereinigte der Ccotenkönig Kennet!)
Ii. (838) die Reiche der Pictenund Scoken zu einer Mo-
narchie, die nun den gemeinschaftlichen Namen Schott-
land erhielt. Obgleich das Ehnstcnthum in demselben
ganz allgemein wurde, so blieben doch die Schotten in
diesem und dem folgenden Zeiträume ein lehr rohes
Volk, das der Geschichte nur durch seine anhaltenden
Kriege mit England bekannt wird.
ch.-' •*!•.'•
3. 2 r e l a n d — M a n.
Die verheerenden Einfalle der Nocmänner bauer-
ten in diesim Zeiträume auf der Insel fort. Sie ließen
sich endlich daselbst nieder, erbauten oder befestigten
Dublin (85l), n hmen bas Christenrhum an, und er-
richteten ni.chrere Reiche, die entweder mit den Eingebors
nen oder unter sich beständige Kriege führten, wodurch
Jreland imrner mehr verwilderte. Allmählich vereinigten
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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TM Hauptwörter (200): [T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
Extrahierte Personennamen: Harald Englonbs Helms Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Englands Schottland England Dublin
50 —
nachdem sie die Treulosigkeit beider und ihre eigene
Kraft erkannt hatten, zu Herren des Landes. Robert
Guiscard vereinigte die normannischen Besitzungen unter
seiner Herrschaft, und nahin sie als Herzog von Apu,
lien und Calabrien vom Papste Nicolaus Ii. zum
Lehen (1060). Zugleich begann sein Bruder Roger die
Eroberung Sicilienö, die jedoch erst in der folgenden
Per. vollendet wurde.
Vi. Spanien.
Die Araber behaupteten sich noch im größten Theile
der Halbinsel, wo ihnen jedoch nicht allein die West-
gothen, sondern auch die Franken ihr Gebiet schmä-
lerten, so daß inan in d. Per. ein arabisches, ein
westgothisches und «in fränkisches Spanien un-
terscheidet.
1. Arabisches Spanien-
Nachdem Abdor N ha man Spanien von dem
großen arabischen Reiche losgerissen und Corduba zum
Sitze eine- eignen Chaliphates erhoben hatte ( 755.),
wurde die Regierung seiner Nachfolger durch häufig«
Empörungen der Statthalter erschüttert, welche es den
Christen möglich machten, sich nicht allein zu behaupten,
sondern auch ihr Gebiet zu vergrößern. Endlich stellte Ab»
dor Rhaman 111. den erloschnen Glanz des Chaliphat-
wirder her, und wurde nebst seinem Nachfolger Hak-
kam Ii. (901) der Gründer jener für Spanien so glück»
lichen Zeit, wo dasselbe den Glpfel seines Wohlstände-
und seiner Bevölkerung erreichte, wo Ackerbau, Künste
und Handlung blüheren, und es in wissenschaftlicher
Bildung das Vorbild des christlichen Europa- wurde,
dessen gelehrteste Männer auf den arabischen Schulen
zu Corduba, Sevilla und Toledo Krnntniße zu erwer-
den suchten, die damals hier allein gesunden werden
konnten. Der beständige Kampf der Araber mit den
Christen erzeugte, indem er alle edlen Kräfte in> Men-
schen anregle, bei beiden einen langdauernden Helden-
geist und jene Verschönerung des ritterlichen Lebens, die
Turniere, dir ron hier über das ganze Abendland sich
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Extrahierte Personennamen: Robert
Guiscard Nicolaus_Ii Toledo_Krnntniße
Krieg mit dem französischen Könige Philipp August
seine Kraft geschwächt hatte. Friedrich Ii. (1214 —
1250) verband mit dem Heldenmuthe seines Großvaters
einen tiefblickenden Geist, der ihn weit über die Vorur-
theile seiner Zeit erhob. Beides machte ihn zum natür-
lichen Gegner der Päpste, die ihn mit unauslöschlichem
Haffe verfolgten, so daß sein ganzes Leben ein ununter,
brochenrr, harter Kampf mit dem heiligen Stuhle war.
Anfangs begünstigte den Kaiser das Glück. Er brachte
auf einem Kreuzzuge Jerusalem in seine Gewalt und
dessen Königskrone auf sein Haupt; er kämpfte siegreich
gegen die Lombarden, und vertrieb den Papst aus
Nom, wahrend in Deutschland sein wackerer Sohn
Konrad, die von der päpstlichen Parthei geschaffenen
Gegenkönige, den Landgrafen Heinrich Raspe von
Thüringen und den Grafen Wilhelm von Holland
zu Paaren trieb. Zuletzt unterlag jedoch Friederich,
weder der größeren Klugheit noch der Macht feiner Geg-
ner, sondern der Gewalt der öffentlichen Meinung, die
ihm, als einem Gebannten, entgegen war; und ee
starb von Gram über die beständigen Verfolgungen vcr-
rehrt.
3. Das Interregnum oder Zwischen reich
— 1273.
Mit Friedrichs Tod änderte sich Europas und des
deutschen Reiche« Gestalt. Die Kaiser, bisher die mach-
tigsten Herrscher der Christenheit, von denen Böhmen,
Polen, Ungarn, Dänemark und Italien mehr oder we-
niger abhängig gewesen waren, hörten auf, dem übrigen
Europa furchtbar zu seyn, während zugleich die Gewalt,
die sie im Innern geübt hatten, größtentheils in die
Hände der Ncichsstände überging. Dreß geschah beson»
ders in den nächsten 23 Jahren, welche mir Recht das
Zwischen reich genannt werden, weil da- Reich in
denselben eigentlich ohne Oberhaupt war. Denn, nach-
dein K o n r a d Iv. inbehauptung feiner italienischen Erb-
lande an Gift umgekommen war, besaßen Wilhelm
von Holland und nach ihm Richard von Corn»
wallis und Alphons von Castilien nur den Titel,
nicht aber die Gewalt eines Kaisers von Deutschland,
da< der letzte nicht einmal sah. Da also kein Herr
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Extrahierte Personennamen: Philipp_August Philipp August Friedrich_Ii Friedrich Konrad Konrad Heinrich_Raspe_von
Thüringen Heinrich Wilhelm Friederich Friedrichs Wilhelm Richard_von_Corn» Alphons_von_Castilien
Extrahierte Ortsnamen: Jerusalem Deutschland Holland Europas Polen Ungarn Italien Europa Holland Deutschland
76
idutbfn von diesen mächtigen Vasallen abhängig, und
traten gegen ste in dasselbe Lehensverhältniß, das zwi-
schen diesen und dem Kaiser statt fand. Dadurch bildete
sich der Unterschied zwischen dem hohen und niederen
Adel vollständig aus. Zu dein ersteren gehörten die
Fürsten und Semperfreien, zu dem letzteren die
Mitte! freien und Ministerialen (solche, welche
in die Dienste des hohen Adels traten). Bei dem hohen
und niederen Adel kam seit dem 12ten Zahrh. die Sitte
auf, sich nach seinen Ländereien und Schlössern zu nennen.
Der Adel bildete eigentlich allein den Wehrstand,
und war dem Kaiser zur Heeresfolge verpflichtet. Das
Neichsheec zerstei in 7 Abteilungen oder Heecesschilde,
welche unter der Reichsfahne ins Feld zogen. Die Stärke
des Heeres bestand bei den Deutschen, wie bei den an-
dern Völkern des Abendlandes in der Reiterei, und das
Fußvolk wurde nicht geachtet. Nur zu Pferde, als
Ritter, zog der Edelmann, geharnischt, mit Schild,
Schwert und Speer bewaffnet, in den Krieg. Aus die.
sem Verhaltniß entstand das Rilterwesen, welches in d.
Per. durch die Kreuzzüge zu seiner höchsten Blüthe
gelangte.
Ii. F r a n ¥ v c i ch.
Während die Beherrscher Deutschlands in dem Stre,
den nach Italiens Besitz ihren Einfluß zu Hause ein-
büßten, erweiterten die Könige von Frankreich, obschon
den deutschen weder an Macht noch an Fähigkeiten gleich,
den Umfang der königlichen Gewalt. Dieß gelang ihnen
durch die lange Regierunqszeit mehrerer Könige, durch
ihre Enthaltung von auswärtigen Kriegen, und durch
planmäßige Schwächung der großen Vasallen. Dazu
trug besonders unter Lud ewig Vi. und Vil, (1108 —
1 j80) der kluge Abt Suger vieles bei, indem er durch
Fceigebung der Leibeignen und durch sichernde Privilegien
der Städte, den Grund zum dritten Stande, der
Hauptstütze der Könige gegen die Großen, legte. Doch
erlitt Frankreich unter Ludwig Vii. einen empfindlichen
Verlust, als sich derselbe von seiner Gemahlin El e0 n 0r e
von Guienue trennte, und ihr die zugebrachten Be-
sitzungen Guten ne und Poitou wieder zurückgab.
Eleonore verheirathete sich darauf mit Heinrich
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_Vii Ludwig Eleonore
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Italiens Frankreich Frankreich
77
Plantagenet, dem Besitzer von der Normandie und
von Anjou, der dadurch den dritten Lheil Frankreich-
besaß, und, als er später auch den englischen Thron
bestieg, wert mächtiger war als sein Lehnsherr, der
König von Frankreich selbst. Diese Uebermacht zu
brechen war daö Hauptaugenmerk der nachfolgenden fran-
zösischen Könige, und eine Reihe blutiger Kriege ging
daraus hervor. Auf Ludwig Vh. folgte der staatskluge,
unternehmende Philipp August (— 1223), welcher
die Zerrüttung Englands unter dem schlechten Könige
Johann, zur Eroberung von der N o r m a n d i e, von
Maine, Touraine, Anjou und Poitou benutzte.
Außerdem erwarb er auf friedlichem Wege die Graf-
schaften Artois, Vermandois und Valois. Lud,
wig Viii. (—1226)-kämpfte gegen die religiöse Sekte
der Albingenstr im südlichen Frankreich. Dieser Kampf,
der wie alle Religionskriege mit furchtbarer Grausam-
keit geführt wurde, und die erste Veranlassung zur Be«
gründung der Inquisition gab, endigte mit dem Un-
tergänge der Albingenser unter Lud wig Ix.(— 1270),
dein vorzüglichsten aller Beherrscher Frankreichs im Mit-
telalter. Ludewig, wegen der treuen Liebe für sein
Volk, und wegen des reinen, alles aufopfernden Eifers
für die Sache Gottes, der Heilige genannt, brachte
Toulouse und die Provence an sein Haus, gab
aber einen Theil des den Engländern entrissenen Lan-
des in dem Frieden zu Abbeville an Heinrich Iii.
zurück, und vergrößerte durch große Tugenden, durch
Verbesserungen in der Verwaltung und Gerechtigkeits-
pflege die königliche Macht mehr wie alle seine Vor«
gänger.
Iii. Großbritannien.
England.
Der harte Druck, unter welchem Wilhelm der
Eroberer, der Stifter der normannischen Dynastie, das
englische Volk gefesselt hielt, wurde schon unter seinen
Söhnen gemildert, welche, unter sich selbst wegen der
Thronfolge, und mit der Kirche um der Investitur wil-
len im Streite, das Joch desselben erleichterten, um durch
seine Liebe ihre Herrschaft zu befestigen. Aus dem Grun-
de gab schon Heinrich I. der englischen Ration den er«
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Extrahierte Personennamen: Anjou Ludwig_Vh Ludwig Philipp_August Philipp August Johann Johann Heinrich_Iii Heinrich Wilhelm Heinrich_I.
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Englands Maine Frankreich Frankreichs Gottes England
0
- 83 —
der nur durch die grausamste Strenge den auftühreri-
schen Geist seiner neuen Unterthanen zu ersticken vec-
mochte. Um so treuer waren ste seinem Sohne Frte.
beeid) Ii., unrer dessen Negierung das Land seine
goldene Zeit hatte, wo seine Gesetze verbessert, wo
Wissenschaften und .Künste besoldet wurden, und Han-
bei , Gewerbe und Landbau in schönster Vlüthe stan-
den. Der Haß der Papste gegen das hohenstausuche
Haus machte diesem glücklichen Zustand bald ein Ende:
denn, nachdem Fried crich Ii. und Konrad 1v.>
ihren Verfolgungen erlegen waren, machte Urban Iv.
den Herzog K.a r l von Anjou zuin Könige beider Sici-
lien und zum Lehenskräger deö heiligen Stuhles, der
den jungen Conradino, Konradv Iv. Sohn, den
letzten Sprößlrng der Hohenstaufen, besiegte, gefangen
nahm, und durch Vergießung seines schuldlosen Blutes
de unrechtmäßig erworbene Herrschaft befestigte (i268).
V. S p an ie n.
?luch in dieser Per. war Spanien in das arabische
und christliche getheilt; jeder Lheil zerfiel in mehrere
Staaten, wozu noch ein neuer christlicher, das König«
reich Portugal kam.
1. Arabisches Spanien.
Als die Macht der Christen immer furchtbarer die
kleinen arabischen Herrscher bedrängte, rief einer der.
selben, der Fürst von Sevilla, den Erbauer Marokkos
Jusuf Ebn Tasfin aus Afrika zum Beistände her-
bei. Jusuf kam 1086, und befiegte die Christen,
warf sied aber auch zugleich zum Heren des ganzen ara-
bischen Spaniens auf, so daß jetzt sein Geschlecht, die
Morabethen, (in Spanien Almoraviden genannt)
auf beiden Küsten der Meerenge von Gibraltar regier-
te. Ein und neunzig Jahre lang behaupteten sie un-
ter tapferem Widerstande gegen die andringenden Chri-
sten die Herrschaft, bis sie einer neu entstandenen Sekte,
den Muahedim, unterlagen. Die Muahedim (in
Spanien Almohaden) kämpften, von fri'chem Glau^
bcnsecker entzündet, lange siegr.ich gegen die Christen, bis
ihnen diese mit vereinten Kräften bei Loiofa (1210.)
One Niederlage beibrachten, von welcher sie sich niemals
*
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Extrahierte Personennamen: Konrad_1v.> Konrad Urban Anjou Marokkos
Jusuf
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Portugal Spanien Sevilla Afrika Spaniens Spanien Spanien Loiofa
Entriß, und selbst das Königreich Granada zinsbar
machte. Sein Nachfolger war Al Phons X (der Weise),
achtungswerth als Gelehrter, oder ohne Verdienste als
Regent, der die Schatze seines Landes verschwendete,
um den nichtigen Glanz der Kaiserkrone zu erlangen.
c. Aragon.
Nachdem Aragon sich im Kampfe mit den Arabern
gestärkt hatte, denen es Huesca, Tudela und Sa,
ragossa, (die nachherige Hauptstadt des Königreiches)
entriß, wurde es durch seine Vereinigung mit der
Grafschaft Barcellona, zu welcher außer Catalo,
nien die Cerdagne und Roussillon gehörten, ein
mächtiger Staat (1137). Ihn erweiterte Jacob I.,
der Eroberer (1213 — 1276), welcher Valencia
und Majorka durch seine Siege über die Araber, und
Montpellier durch E bschaft erwarb.
In allen christlichen Reichen war die Verfassung
monarchisch, und die Königswürde in der männlichen
und weiblichen Linie erblich, die Macht der Könige aber
durch Stände beschränkt. Diese bestanden aus der
Geistlichkeit, dem hohen und niedern Adel, und seit dein
12ten Iahrh. (am frühesten in ganz Europal aus den
Abgeordneten der Städte, welche auf den Reichstagen
(covt.es) die Gesetze entwarfen, und die Steuern be-
willigten. Am meisten vermochten die Stande in Ara-
gon , wo außer den Gesehen und den Steuern auch Krieg
und Frieden und die Münze von ihnen abhing» und
wo ste das Recht hatten, dem Könige den Gehorsam
aufzukündigen, der Gesetze verletzte.
el. Portugal.
Das Land» welches die Könige von Leon den Ara«
bern zwischen dem Min ho und Tajo entrissen, und
das von dem Hauptorte, dem Hafen Eale (Porto
cale, jetzt Oportol den Namen Portucalia em-
pstng, gab Alpdons Vi. von Eastilien seinem Schwie,
gecsohne, dein Grafen Heinrich von Burgund, einem
Abkömmlinge Hugo Capets, zum erblichen Eioenthume
(1100), welches Heinrich darauf durch Eroberungen
vergrößerte. Mit noch besserem Erfolge that dieß sein
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
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Extrahierte Personennamen: Jacob_I. Leon Portucalia Alpdons Heinrich_von_Burgund Heinrich Hugo_Capets Heinrich Heinrich
/
— 131 —
nonen und Pulver vertheidiget worden sevn
soll, nach dreijähriger Belagerung. Unter seinen Nach,
folgern war Castilien wieder der Schauplatz selten auf.
hörender Kämpfe, bald zwischen den Gliedern deskönig.
lichen Haust-, bald zwischen den Königen und dem Adel,
und'erst am Schlüsse dieses Zeitraumes fanden sie ihr
Ende unter der Königin 3 sa b ella ,. die durch ihre
Vermahlung mit Ferdinand von Aragon die Ver,
einigung beider Königreiche bewirkte.
b. Aragon vor der Vereinigung.
Aragons Macht, die Jacob der Eroberer au^ einr
so bedeutende Höhe erhoben hatte, wurde nacv «hm
durch Lheilungen wieder geschwächt. Ec selbst hinterließ
schon (.1275) die französischen Besitzungen nebst den Ba-
learen seinem gleichnamigen jüngeren Sohne alö ein eig.
nes Königreich» das den Namen Majorka führte, wäh-
rend ihm der ältere Peter Iii. auf dem aragonischen
Throne folgte. Peter Iii.. theilte wieder, und gab
Aragon dem ältesten Sohne Al phons (1285) und dein
zweiten Jacob das Königreich Sicilien, das er der '
sicilianischen Vesper verdankte. Dagegen verlieh Jacob
Ii. (1291 — 1327) dem Reiche neue Starke, nicht,
allem durch die Eroberung Sardiniens, sondern auch
durch ein Staatsgesetz, wodurch die drei Retch.e
von Aragon, Valencia und Catalonien auf
ewig mit einander verbunden sevn sollten
1319- Die merkwürdigsten seiner Nachfolger sind Peter
Iv., welcher daö Königreich Majorca nach 68jähr»gec
Trennung wieder zum Hauptlande zurückbrachte 1343,
und Martin, «veil er Sicilien mit Ar a g o n vereinigte
1409, und init ihm 1410 der Mannesstamm der Grafen
von Barcelona erlosch. Nach seinem Tode erwählten
die aragonischen Stände Martin- Schwestersohn Ferdi-
nand von Castilien. der durch seine gute Regierung
sich den Beinamen des Gerechten erwarö. Sein Sohn
Alphons eroberte Neapel 1442, und dessen Enkel Fer-
dinand war es, der sich mit Jsabella von Cafti«
lien verhcirothete (1469), dadurch ihre beiden Staaten
vereinigte, und so daö Königreich Spanien erneu-
erte.
>
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
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Extrahierte Personennamen: ella_,. Ferdinand_von_Aragon Ferdinand Peter_Iii Peter_Iii Jacob Jacob
Ii Peter
Iv. Martin Schwestersohn Alphons Jsabella_von_Cafti«
93
E. Geschichte des griechischen Reiches.
1. Das griechische Reich unter den
Komnenen und Angelus — 1204.
Die ersten Kaiser des gegenwärtigen Zeitraums aus
dem Haufe Komnenus gehörten zu den besten Teherr,
schrrn des griechischen Reiches, die seine erstorbenen Kräfte
mir neuem Leben beseelten. Dieß that zuerst Alexius
1. (von 1087 —1118), der durch Klugheit und Muth den
Angriffen Robert Guiscards und der Petfchene-
gen glücklich widerstand; die durch die ersten Kreuzfah-
rer drohende -Gefahr mit besonderer Geistesgegenwart ad-
wandte, und ihre Siege über die Türken benutzte, um einen
Theu der verlornen Provinzen wieder zu gewinnen. Sein
trefflicher Sohn Johannes 1. (— 1143) machte sich
durch seine Siege über die Türken und durch Wiederher-
stellung der Ordnung im Inneren um des Landes Wohl
gleich verdient. Und Johanns Nachfolger, Manuel,
(— 1180), der mit einem Riesenkorper Einsicht und
Heldenmut!) verband, war eben so sehr bei den Abend-
ländern, wie bei den Türken ein Gegenstand der Bewun»
derung. Mit seinem Tode erlosch der letzte Glanz des
griechi.chen Reiches, das jetzt wieder den Schauplatz in-
nerer Zerrüttung und blutiger st) crr t h ei kä mp se
abgab, worin Manuels unmündiger Sohn Alexius 1!.
von Andronikus 1183 ermordet, letzterer durch Isaak
Angelus 1185 gestürzt, und Isaak wieder von seinem
Bruder Alexius 111. des Thrones und der Augen be-
raubt ward. Isaaks Sohn Alex.us rief gegen den
Thronrauber ein Heer von Kreuzfahrern herbei, das un-
ter dem venetiantschen Dogen H ein rich Dandolound
dem Grasen Bonifacius von Montferrat Constan-
tinopel eroberte, und ihn als Alexius Iv. auf den
Thron setzte (1203^. Aber der Haß der Griechen gegen die
Abendländer, deren Forderungen für die geleistete Hilfe
selbst durch das Einschmelzen der Kirchengesaße nicht be«
friedigt wurden, erzeugte einen neuen Aufruhr, wodurch,
nach Ermordung Isaaks und Alexius Iv., Alexius V,
Murzuphlus zur Regierung kam. Er unterlag der
Macht der Kreuzfahrer, welche Constantinopel erstürm-
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
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Extrahierte Personennamen: Alexius Muth Robert_Guiscards Johannes Johanns Johanns Manuel Alexius Isaak Isaak Isaak Isaak Isaaks Montferrat_Constan- Alexius_Iv Isaaks Alexius_Iv. Alexius_V
104
führtkn, durch die Treulostgkeit der Griechen und die
Anfälle der Türken aufgerreben, und nur mit wenigen
Unglücksgefährten kehrten beide Herrscher, nach der miß.
lungencn Belagerung oon Damaskus, in ihre Heimakh
zurück. Immer ungünstiger wurde darauf die Lage der
palästinischen Christen, bis der ägyptische Sultan Gala»
din, nachdem er durch Unteriochung der kleinen türkischen
Herrscher die Kräfte der Türken oereinigt und ihnen
neue Furchtbarkeit gegeben hatte, den König Veit von
Lusignan bei Liberias besteate, ihn gefangen nahm,
und darauf Jerusalem eroberte 1187. Als König Veit
späterhin seine Freiheit wieder bekam, kaufte er oon
Richard Löwen herz die Inst! Copern, welche über
300 Jahre lang oon leinen Nachkommen a!S ein König-
reich beherrscht wurde. Um Jerusalem den Ungläubi-
gen wieder zu en reisten, setzte sich das ganze Abendland,
der Kaiser Friedrich 1, der König Richard L ö»
wen herz oon England, der König Philivp August
von Frankreich, die italienischen Freistaaten, und
Normänner, Danen und Fla n derer in Be-
wegung. Zuerst trat nach weilen Vorkehrungen Fciede-
rich I. den dritten Kreuzzug an (1189 — 1190).
Er eroberte Jconium, und näherte stch, nach glücklich
vollendetem Marsche durch Kleinasien, dem Ziele seines
Unternehmens, als sein plötzlicher Tod in den Fluthen
des Flusses Saleph alle Hoffnungen eines günstigen Aus-
gangs vereitelte. Zwar setzten die Deutschen unter dem
Herzoge Fried erich oon Schwaben den Zug fort,
aber ste kamen auf demselben größtenthejls nebst ihrem
Anführer an der Pest um; und nur wenige sahen, nach
der Eroberung von Ptolemais, ihr Vaterland wieder.
Richard Löwenhecz und Philipp August unter-
nahmen zur See den vierten Zug (1190 - 1192),
auf dem ste, besonders durch Richards Heldenmuth, nach
neun Schlachten Ptolemais 1191 und Zypern er»
vberten, und nur durch ihre Uneinigkeit an der Besttz-
nähme Jerusalems gehindert wurden. Der fünfte
Kreuzzug (1203 — 1204) wandte stch gegen Konstans
tinovel, und hatte hier, wie schon oben erzählt wurde,
die Errichtung eines lateinischen Kaiserthums zue
Folge. Der üble Ausgang der bisherig.r Züge schreckte
die Fürsten vor ähnlichen Unternehmungen zurück; um
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Lusignan Friedrich Friedrich August Richard_Löwenhecz Philipp_August Philipp August Richards_Heldenmuth
Extrahierte Ortsnamen: Damaskus Liberias Jerusalem Jerusalem England Frankreich Kleinasien Schwaben Zypern Jerusalems