Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Besonderer Theil - S. 498

1856 - Eßlingen : Weychardt
498 Erste Abtheilung. Europa. 3. Verfassung und Verwaltung. Untheilbare, konstitutio- nelle Erbmonarchie. Zerrüttete Finanzen; große Schuldenlast. Land- und Seemacht im Verfall,2). Maler. Ludovico Morales, geb. zu Badajoz 1509, f daselbst 1586. Bartho- lom e o Estevan Murillo, geb. zu Pinas bei Sevilla 1613, f zu Madrid 1685. ,J) Verfassung u. Verwaltung. — 1. Königin. Maria Isabella Ii. Luisa; geb. 10. Oct. 1830; unter Vormundschaft seit 29. Sept. 1833; volljährig erklärt 8. Nov. 1843. Katholisch. — 2. Großer n. kleiner Titel. Kleiner Titel: Kathol. Königin von Spanien u. Indien. — 3. Prädikat: Katholische Majestät. — 4. Der Kronprinz heißt Prinz von Asturien. Die übrigen Prinzen und Prinzessinnen sind Infante und Jnfantinnen von Spanien. — 5. Residenz: Madrid. Lustschlösser: Escnrial; San Jldefonso; Aranjuez; la Florida. — 6. Wappen. Ein quadrirter Schild mit einem Mittelschild. Das erste wieder quad- rirte Viertel enthalt im 1 sten u. 4ten Felde ein goldenes Kastell in Roth wegen Ca- stilien, einen rothen gekrönten Löwen in Silber wegen Leon; zwischen den beiden untersten Feldern ist das Wappen von Granada, ein grüner, der Länge nach geöffneter Granatapfel mit rothen Kernen und einem grünen Zweige in Silber. Das 2te Viertel ist gespalten; zur Rechten das Wappen von Aragon, 4 rothe Pfähle in Gold, und zur Linken das sicilische, ein schräg gevierter Schild, der oben u. unten 4 rothe Pfähle, auf beiden Seiten aber einen schwarzen Adler in silbernem Felde zeigt. Das 3te Viertel hat oben den silbernen Balken von Oesterreich in Roth, unten einen von Blau und Gold fünfmal rechts durchschnittenen u. roth eingefaßten Schild, wegen Altbnr- gund. Das 4te Viertel enthält oben den neubnrgnnd. Schild, blau mit goldenen Li- lien u. einer selber- und rothgesticklen Einfassung, n. unten das Wappen v. Brabant, einen goldenen Löwen in schwarzem Felde. Im Mittelschilde sieht man das Familien- wappen der Königin, 3 goldene Lilien in blauem Felde mit einer rothen Einfassung. Der von einer königl. Krone bedeckte Wappenschild ist mit der Ordenskette deö golde- nen Vließes umgeben. Als Schildhalter stehen 2 Löwen. — 7. Staatsflagge. Gelb, oben u. unten mit 2 breiten rothen Streifen eingefaßt; in der Mitte das spa- nische Wappen. Kanffahrteiflagge. Horizontal 3 mal gelb, 2 mal roth gestreift. — 8. 7 Ritterorden. O. des goldenen Vließes v. 1430. O. Karls Iii. v. 1771. Marie-Lnisen-O. v. 1792. O. des heil. Ferdinand v. 1815. O. der heil. Herme- gilde v. 1815. O. der Königin Isabella o. Elisabeth der Katholischen von 1816. Marine-Orden v. 1816. 4 geistliche Ritterorden. O- v. Calatrava v. 1158. O- v. Alcantara v. 1156. O. v. San Jago v. 1170. O. v. Montesa v. 1319. — 9. Thronfolge in männlicher ». weibl. Linie des Hauses Bourbon jüngerer Linie, und zwar so, daß die direkte weibliche Nachkommenschaft des Königs vor den männl. Seltenverwandten auf den Thron gelangt. Nach dem Aussterben der regierenden Dy- nastie fällt die Krone, dem Utrechter Frieden gemäß, an das Hans Savoyen. — 10. Das Staatsoberhaupt theilt die gesetzgebende Gewalt mit den Cortes. 2 Kammern [Estamientos] : Kammer der vom Regenten ernannten Senatoren; Kammer der vom Volke gewählten Deputirten. Jährl. Versammlung in Madrid. Auch die canarstchen Inseln,' die Antillen u. Philippinen nehmen an der allgemeinen Vertretung Theil. — 11. Een trat behö rden. Staatsministerium von 9 Ministerien. Staatsrath. Ober- ster Gerichtshof für Spanien. Gerichtshof für beide Indien. Geistliche Kammer. Oberkriegs- und Marinetribunal. Ober-Rechnungshof. — 12. Unter dem Minister des Innern stehen der Eolo politico für Madrid und die Civ il g o uv ern enr e der 48 Provinzen. Die Gemeindeverwaltung leitet ein Magistrat [Ayuntamiento] mit einem Bürgermeister [Alcalde] an der Spitze. — 13. Einnahmen 1852: 155 Mill. st. Ausgaben: 146 Mill. st. Schulden: 1669 Mill. st. ■— 14. Landmacht 1853: 132,993 M. Permanente Infanterie: 62,598 M. Re[erve der Infanterie: 29,420 M. Kavallerie: 9,152 M. Jägcrschwadroncn: 2,352 M. Ar- tillerie: 23 Brigaden mit 312 Geschützen u. 9,300 Mann. Gendarmerie: 10,405 M. Gräuzjäger-Korps: 9,766 M. In militärischer Hinsicht ist Spanien in 12 Gene- ralkapitän schäften unter Generalkapitänen eingetheilt. Unter den Generalkapi- tänen stehen in jeder Provinzialhanptstadt die Militärgouvernenre. Ergänzung des Hee- res durch Conscription [Quinta]. — 15. Seemacht 1853: 179 Schiffe mit 1,206 Kanonen u. 247 Steinböllern. Darunter sind auch die an den Philippinen befindli- chen Wachtschiffe begriffen. 4 Linienschiffe, 5 Fregatten, 6 Corvetten, 11 Briggs, 4

2. Besonderer Theil - S. 379

1856 - Eßlingen : Weychardt
Das Königr. Belgien. Die Einteilung u. die bedeutendsten Wohnorte. 379 Begumen, die sich zur Zeit der Vesper zw. 7 u. 8 Uhr in der Kirche zum Gesang versammeln, in schwarzer Kleidung, m. weißem, leinenem Tuche aus d. Kopfe. Männer- zuchthaus für 1,200 Personen. ' Spitzen-, Leinen-, Baumwollenfabr., Kattnndruck., Gerber., Marmorschleis., Maschinenfabr., Bierbr., Blumenzucht für 700,000 fl. jährt.; jährt. Blumen- u. Pflanzenausstellung. Schiffbau. Segel- u. Dampfschiffahrt. Haupt- markt für flandrische Leinwand. Geschichtliches. Gent war im Mittelalter viel bedeutender; die Bürger waren sehr kühn u. kriegerisch. 1297 trieben sie 24,000 Eng- länder und. Eduard I. v. ihren Mauern zurück. Häufige Aufstände gegen die Grasen v. Flandern u. die Herzoge v. Burgund wegen Erhebung v. Abgaben. Krieg gegen Philipp d. Guten v. 1448 — 1453. Häufige Kriege d. Zünfte gegen einander. Jakob v. Artaveld griff 1380 an der Spitze seiner meist aus Webern bestehenden Parthci die gegenüberstehende Parthei der Walker so wüthend an, daß 1,500 Bürger erschlagen wurden. 1400 hatte Gent 80,000 waffenfähige Männer. Die Weberzunft bestand aus 40,000 Webern u. stellte 18,000 Krieger. Empörung der St. 1539. Pacifi- cation 1576. Friede zw. England u. der nordamerikan. Union 1814. Wetteren. Mfl. a. d. Schelde. 10,000 E. Leinen- u. a. Fabr. Musterwerkstätten für Weber. Dendermonde [Termonde]. St. li. Fest. a. d. Schelde. 8,000 E. Seehaf. Spitzen- u. Leinensabr. Der feinste Flachs Flanderns in d. Umgegend. Ronse [Renaix], St. 14.000 E. Schloß. Leinwand- u. a. Fabr. Leinwandhandcl. Gcertsberghen [Gram- mont]. St. an der Dender. 8,000 E. Tabacksbau. Spitzen- u. Leinwandfabr. Ninove. St. a. d. Dender. 5,000 E. Leinw.-, Zwirn-, Baumwollen- n. a. Fabr. Alost saalst; Aelstsl. St. a. d. Dender. 17,000 E. Verfall. Fest. Hopfenbau. Spitzen-, Leinen-, Zwirnsabr. Handel m. Getreide, Hopsen, Oel. Das Waasland swaeslandj; Landstrich zw. Gent u. Antwerpen. Ursprüngl. Haide; jetzt fruchtb. Land, der „Lustgarten v. Flandern", im höchsten Zustande d. Kultur; vorzügl. Flachs. 2 Städte n. 26 Dörfer. */4 der Bewohner sind Ackerbauer, '/. Handwerker u. Mann- sakturisten. Die vorhandenen aktiven Werthe aller Gegenstände betragen pr. Quadrat- meile 31'/, Mill. fl. Lockeren slokren/I. St. a. d. Dürme. 16,000 E. Leinen-, Baumwollen- u. a. Fabr. Handel m. Getreide, Flachs, Oel. St. Nicolas. St. u. Hauptort des Waaslandes. 20,000 E. Zwirn-, Leinen-, Baumwollen-, Nadel- u. a. Fabr. Produktenhandel. Vieh- u. Pserdemärkte. Nupelmvttde. Mfl. a. d. Mündung der Rüpel in d. Schelde. 3,000 E. Ziegelbreun. [700 Arbeiter; 80 Mill. Backsteine jährlz. Schiffahrt. ^ 9. Provinz Westflandern. 7 Brügge [Bruges]. St. n. Hafen an dem 6'/, M. l. Kanal v. Gent, dem 3 M. l. Kanal n. Ostende, mehreren and. Kanälen u. Eisenbahnen, wodurch sie m. der 3 M. entfernten Nordsee in Verbindung steht. 51.000 E. Ziemlich gut gebaut; bewahrt noch am meisten den mittelalterlichen Cha- rakter. Prinzenhof: Stiftung v. Orden des gold. Vließes durch Philipp d. Gütigen 1429; Geburt Philipps, des Sohnes v. Maxim. I., 1478. 7 Pfarrkirchen. Kathe- drale Notre Dame; Grabmal Karls d. Kühnen, ff 1477, n. seiner Tochter Maria, Gemahlin des Kais. Maxim. I., ff 1481. Die Hallen aus dem Marktplatze, ein großes Gebäude v. 1364 m. 350' h. Glockenthurm, auf dem sich das schönste Glockenspiel der Welt befindet, das alle Stunden 4 Mal ertönt. Das Hospital des h. Johannes, worin sich d. berühmten Gemälde v. Hans Memling befinden sd. Vermählung der h. Ka- tharina m. dem Christkinde; die Anbetung der Könige; die Oelbildchen auf dem Reliquienkastcn der h. Ursula, welche ihre u. der 11,000 Jungfrauen Reise nach Rom n. ihren Tod bei Köln darstellenj. Prächtiges goth. Rathhans m. 6 Thürmchen. Gegenüber steht die Bildsäule des Joh. van Eyck. Er u. sein Bruder stifteten hier im 15. Jahrh, ihre Malerschule. Börse. Handelsgesellschaft. Schiff.- u. Kunstschule. Spitzen-, Leinen-, Baumwollen-, Teppich-, Leder-, Strohhutfabr. Für den Unterricht d. Kinder in d. Spitzenfabrikation bestehen gegen 200 Schulen. Schiffb. Schiffahrt. Handel m. Leinw. u. Produkten. 2 14 tägige Messen. Geschichtliches. Vom 13. bis 15. Jahrh, war Brügge Haupthandelsplatz Europa's u. die große Messe der Nationen. Faktoreien v. Kaufleuten aus 17 Königr. waren hier. Es war Stapel- platz für die Städte der Hansa, für den engl. Wollhandel, aller nordischen Produkte für den Süden u. aller füdl. u. levantischen Waaren für d. Norden. 1468 wurden *) Hans Memling o. Hemling, geb. zu Damm zu Anfang des 15. Jahrh., ein sehr berühmter Maler der flandrischen Schule. Er diente als Soldat unter Karl d. Kühnen, focht 1477 bei Nancy mit u. kam nach dieser Schlacht verwundet u. krank nach Brügge, wo er im St. Johannishospital zu den Ursulinerinnen Hülse fand.

3. Besonderer Theil - S. 538

1856 - Eßlingen : Weychardt
538 Erste Abtheilung. Europa. ^ Verfassnng und Verwñltung. Unumschrankte, untheil- bare E r b m o n a r ch i e^). 5. Eintheilung u. die bedentendsten Wohnorte des Konigreiches Neapel. 4 Hauptabtheilungen u. 15 Provinzen a. Terra di Laboro [—Land des Ackerbauess. 4 Provinzen. — 1. Provinz N capel, f Neñpe l [Parthenope. Neapolis. Jtal.: Napoli; mit dem B e in amen fidelissima — die trenste, ungeachlet der mehr als 40 Aufftandes. 40° 51' 55" N. deutendes. Werth der Einfuhr in Neapel 38 Mill. fl., in Sicilien 31 Mill. fl. Werth der Ausfuhr 14 u. 21 Mill. fl. — 3. Ausfuhrartikel. Weizen; Hül- senfrüchte; edle Südfrüchte; Seide; Oel; Baumwolle; Lorbeer; Wein; Rosinen; Saf- ran; Manna; Süßholz; Lakrizensaft; Sumach; Krapp; Galläpfel; Terpentinöl; Pech; Sardellen; Salz; Honig; Wachs; gediegener Schwefel; Canthariden; Eis ». cundirte Früchte in ungeheuren Quantitäten von Palermo nach Amerika re. — 4. Haupt! Handelsplätze. Neapel u. Palermo; ferner Gaöta, Salerno, Reggio, Tarento, Bari, Manfredonia, Messina, Trapani, Siracnfa, Catania re. — 5. Der Binnen- handel wird durch den Mangel an Land- u. Wasserstraßen sehr erschwert. Das Manlthier ist fast das einzige Transportmittel. Eisenbahnen: von Neapel nach Castell a Mare u. Nocera; von Neapel nach Capua; von Neapel nach Manfredonia. ") Sehr vernachläßigter Volksunterricht. Bettlerhordeu und Räuberbanden sind eine große Qual. Mancherlei w isfen sch a ft l. Anstalten. 4 Universitäten: Neapel; Palermo; Catania; Messina. Akademien n. Sternwarten zu Neapel u. Pa- lermo. Mehrere Anstalten zur Förderung der schönen Künste zu Neapel. Alter- thum stunde und Musik werden am lebhaftesten betrieben. Die Nachgrabungen nach den verschütteten Städten Pompeji u. Herculaneum bereichern täglich die Kunstschätze Neapels. Zum Aufrollen und Entziffern der zu Herculaneum aufgefundenen Papyrus- rollen besteht in Neapel eine Anstalt, die Officini di papiri. Das Entziffern derselben ist bis jetzt noch nicht gelungen. Verfassung ». Verwaltung. — 1. König. Ferdinand Ii.; seit 21. Nov. 1832; geb. 12. Jan. 1810. Kathol. — 2. Titel. König beider Sicilien u. v. Jerusalem, Infant von Spanien, Herzog von Parma, Piaccnza, Castro, Erbgroßherzog von Toscana. —• 3. Titel des Kronprinzen. Herzog von Calabrien. — 4. Wappen. Ein 3mal längs getheilter Schild mit 1 Mittelschild. Die obere Hälfte des ersten ». mittlern Pfahls hat das Wappen v. Caftilien u. Leon, die untere ein blaues, mit goldenen Lilien bestreutes Feld mit rothem Turnierkragen u. 3 Lanzen, wegen Neapel. 'Rechts der 2te Pfahl ist quer getheilt, oben stehen in Gold 6 blaue Lilien, wegen Farnese, unten das Wappen Portugals. Der 3te Pfahl hat das Wap- pen von Toscana. Im Mittelschild ist das Wappen von Anjou, 3 goldene Lilien in blauer Einfassung, die wieder roth nmbrämt ist. Bedeckung ist eine königl. Krone.— 5. Flagge. Weiß mit dem Wappen. — 6. 5 Ritterorden. O. des h. Konstan- tin; wahrscheinlich von den byzantinischen Komncnen 1100 gestiftet. O. des h. Ja- nuarius v. 1738. Verdienst-O. des h. Ferdinand v. 1799. O. des h. Georg der Wiedervereinigung v. 1819. O. Franz I. [Civilverdienst-O.s v. 1829. — 7. Be- hörden. Staaksrath. Ministerrath, gebildet aus dem Präsidenten des Ministerraths u. 7 Minister-Staatssecretären. Oberster Gerichtshof in Neapel u. Palermo. An der Spitze jeder Provinz steht ein Governatore, unter diesem in jedem Bezirk ein Unter- gouverneur, in jedem Kanton ein Regent und in jeder Gemeinde ein von ihr gewähl- ter Podesta [Bürgermeisters. Ein Vieekönig o. Generalgouvernenr residirt in Palermo für Sicilien, als erste Verwaltungsbehörde für alle Angelegenheiten, welche eine schnelle Entscheidung verlangen. Ihm ist ein geheimer Rath von 4 Mitgliedern beigegebeu. Der Generalgouverneur ist jedoch abhängig vom Staatsministcrinm in Neapel. — 8. Ein- nahme: 77 Mill. fl. Schulden: 350 Mill. fl. — Landmacht: 45,000 M. 29,700 M. Infanterie; 4,500 M. Kavallerie; 2,800 M. Artillerie n. Sappeurs; 8,000 M. Carabiniere [leichte Reiteréis. In Kriegszeiten kaun die Armee auf 120,000 M. gebracht werden. — 10. Seemacht: 41 Kriegsschiffe. 2 Linienschiffe, 5 Fregatten, 2 Korvetten, 5 Briggs, 1 Goélette, 12 Dampffregatten, 14 kleine Dampffahrzeuge.— 11. Bildnngsanstalten: Militärcolleg., Militärschule u. Seeakademie in Neapel. Viele Festungen: Gasta; Capua; Neapel; Scylla; Reggio; Brindisi; Bari; Bar- letta; Manfredonia; Pescara. — 12. Kriegshäfen. 11 aus dem Feftlande u. 12 auf Sicilien: Neapel; Messina; Palermo; Trapani u. a. 1s) Die Hauptstädte der Provinzen sind mit. einem ff bezeichnet.

4. Die politische Geographie - S. 309

1845 - Eßlingen : Dannheimer
309 türkischen Völkerreste der Kumanen und Jazygen. 2. Die W ognlen an der imtern Wolga im Ural und zu beiden Seiten dieses Gebirges, am Tobol, am untern und mittlern Ob. 3. Die Ostjacken am untern und mittlern Ob. Iii. Der w o l g a i sch-n g r isch e Zweig an der mittlern und untern Wolga und ihren Nebenflüssen. 1. Die Bulgaren, s. Dis eigentlichen Bulgaren sind verschwunden, b. Die Tscheremissen auf der linken Seite der Wolga. 6. Die Mordwinen. 2. Die Bjar- mier (Permier). a. Die eigentlichen Bj armier nur noch an der Kama und an der Tschussowaja. b. Die Syrjänen, N. und W. Nachbarn der vorigen, c. Die Wotjäken an der Wjätka, untern Kama, an der Bjelaja und am Ural-Fluß. B. D i e saun ojed isch e Familie ist längs der N. Küsten Europas und Asiens von der Wesen Mündung O. bis zur Jana, und theilweise auch bis in das dsungarische und sajanische Gebirgsland verbreitet. I. Die nörd- lichen Samojeden, l. Die eigentlichen Samojeden am Mesen, an der Petschora, am untern Ob und jenseits des letztem Stromes bis zur Jenissei- und Lena-Mündung. 2. Die oft ja fischen Samojeden an den sibirischen rechten Nebenflüssen des Ob, auch am Jenissei; einige Stämme der- selben dehnen sich auch bis zur N. Küste aus^ Ii. Die südlichen Samo- jeden. 1. Die Soyoten an der Sw. Spitze des Baikal-Sees. 2. Die sajanischen Samojeden zerstreut in den Thälern des Altai. 6. Die ost-sibirische Familie. 1. Die jenisseis k ischen O st- jacken am Jenissei und an den Nebenflüssen des Ob. Ii. Die Jukagiren am Eismeer zwischen Jana und Kolyma. Iii. Die Korjaken, int O. der vorigen, an der Kolyma, zwischen denr Eismeere und dem penschinskischen Busen. Iv. Die Ka m tscha da l e n auf Kamtschatka. V. Die Kurilier auf den knrilischen Inseln, in den N. Gegenden von Karafta, so wie auf dem gegenüber liegenden Gestade des Festlandes und am untern Amur. Die süd- lichsten Glieder dieser Völkerschaft in den N. Gegenden von Jedbo. §. 292. Der malayisch-australische Stanrm dehnt sich über die ganze Verbreitungssphäre des gleichnamigen Menschen- ftammes ans. A. Die westliche Familie, Malaycn im engern Sinne, von Madagasear bis zu den Philippinen. I. Die eigentlichen Malayen, ureinheimisch auf Sumatra, eingewandert auf der Halbinsel Malakka, und in der Küstenlandschaft Champa, zerstreut auf allen Inseln und Küsten des indi- schen Oceans. Ii. Die pbilipp inischeu Malayen, worunter dietagalos. Iii. Die japanischen Malayen auf Java und den kleinen Nachbar-Eilan- den. Iv. Die madakasfischen Malayen auf Madagasear. V. Die Malayen von Borneo. Celebes und den Molukken. B. Die östlichen Malayen oder die Familie der Süd-See in Australien und auf den Inseln der Süd-See. §. 293. Der amerikanische Stamin begreift die Ureinwohner Amerikas und die Völker der Tschuktscben- Halbinsel. Die Gruppe der Polar-Völker und Sprachen. 1. Die Ttchnktschen zu beiden Seiten der 7 ehrings-Straße. Ii. Die Aleuten

5. Die politische Geographie - S. 426

1845 - Eßlingen : Dannheimer
426 Religion, welche sich in mehreren Gegenden bis zum 12. Jahrb. behauptete, und an welche noch jetzt der Polksaberglaube erinnert- Den Römern blieben sie beinahe unbekannt. Im 5- Jahrh, wurden sie durch Patrik zum Katho- licismus bekehrt- Seitdem bildete Irland, die Insel der Heiligen ge- nannt, für die aus dem übrigen Europa durch die Einfälle der Barbaren und die daraus entspringenden Verwirrungen vertriebenen Wissenschaften einen Zu- fluchtsort- Die Irländer bildeten mehrere Königreiche, hatten wohlgeordnete politische Einrichtungen , Gesetze, Barden und Silbergeld; dieß war die Zeit ihres Ruhmes und ihrer Unabhängigkeit, welche noch in den Sagen lebt, und von der mehrere Denkmäler übrig sind. Skandinavier machten häufige Landun- gen auf den Küsten und bauten Dublin, Waterford, Cork und Limerick. Im S. Theile hatten sich schon früher englisch normannische Barone festgesetzt und von da aus 1166 die Eroberung Irlands begonnen, das um diese Zeit unter mehrere Regenten getheilt und durch innere Kämpfe zerrissen war. Im Jahre 1172 schiffte Heinrich Ii. hinüber und nahm als Oberherr förmlich Besitz von der Herrschaft Irland, das erst seit 1554 ein Königreich bildet. Seit dieser Zeit ist die Geschichte Irlands nur noch eine lange Reihe von Empö- rungen von Seiten der überwundenen, gehässiger Ungerechtigkeiten, besonders seit der Reformation, von Seiten der Sieger, blutiger Kriege und abscheulicher Würgescenen- Etwa 7/io der Ländereien sind durch Gewaltmaßregeln aus den Händen der katholischen Besitzer in die Hände der Protestanten übergegangen; aber die Nachkommen der alten Könige, in große Armuth versunken, werden im Geheimen vom Volke noch als seine wahren Beherrscher anerkannt, denen es kleine Abgaben errichtet, und die Familien bewahren das Andenken an die Ländereien,- welche sie früher besaßen. Der ehemals von den Katholiken ihrem Clerus entrichtete Zehenten wird noch jetzt von denw katholisch gebliebenen Volke einer protestantischen, größtentheils aus einem fremden Lande, aus Eng- _ land, berübergekommenen Geistlichkeit bezahlt. Seit dieser Zeit ist das irlän- dische Volk die ärmste und elendeste Nation der Erde- — Wales war lange Zeit selbstständig und von einheimischen Fürsten regiert. Es war in mehrere Gebiete getheilt, von denen sich die Fürstenthümer Powis in der Mitte und Aberfraw im N- am längsten erhielten. Endlich wurde es im Jahre 1282 durch Eduard I. völlig der Krone England unterworfen. — Nach dem großen und überaus blutigen Bürgerkriege zwischen der rothen und weißen Rose ging England unter dem Hause Tudor (reg. von 1485 bis 1603) einem geord- neten Zustande entgegen; der erste Regent dieses Hauses Heinrich > Iii. (reg von 1485 bis 1500), regierte schon über ein abgeruirdetes Territorium, das aus dem Königreich England, und Irland, dem Fürstenthum Wales, dem Gebier von Calais und den normannischen Inseln bestand und 4200 Qm. umfaßte. Unter der Königin Maria (reg- von 1553 bis 1558) ging das Gebiet von Calais verloren, dagegen legte ihre Schwester Elisabeth (reg. von 1558 bis 1603) den Grund zu der Größe von England, indem sie dem Staate zuerst dtirch die Seemacht den Weg zu seiner Herrschaft zeigte und den Grund zu den bedeutenden außereuropäischen Besitzungen legte. Denn es wurden in dieser Zeit von den Engländern New-Foundland, Belle isle und die Magdalenen Insel besetzt, so wie die ersten Versuche gemacht, auf d^n Küsten der nachmaligen nord-amerikanischen Freistaaten zu landen und sich anzusiedeln- Die äußer-europäischen Besitzungen umfaßten aber bei dem Tode Elisabeths bereits einen Flächeninhalt von 1780 Qm-, Ländereien, welche jedoch schwach bevölkert und nur durch Fischerei und Pelzhandel einiger Maßen ergiebig waren- Mit der Königin Elisabeth erlosch das Haus Tudor und es . folgte ihr auf dem englischen Throne der schottische König Jakob Vi., ein Urenkel ihrer Vatersschwester Margaretha, der Gemahlin des Königs Ja- kob Iv. voir Schottland. Mit Jakob Vi., seit seiner Besteigung des eng- lischen Thrones (den 24. März 1603) Jakob I. genannt, kam das Haus
   bis 5 von 5
5 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 5 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 1
4 0
5 0
6 2
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 1
16 1
17 1
18 0
19 0
20 0
21 0
22 2
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 1
30 0
31 2
32 1
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 1
42 0
43 0
44 1
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 2
1 0
2 0
3 1
4 0
5 0
6 0
7 0
8 2
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 3
21 0
22 0
23 0
24 0
25 1
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 1
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 1
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 1
48 1
49 0
50 0
51 0
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 0
62 1
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 0
73 0
74 0
75 1
76 1
77 0
78 0
79 2
80 1
81 0
82 2
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 0
93 0
94 0
95 1
96 0
97 0
98 1
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 53
1 26
2 0
3 3
4 1
5 6
6 123
7 44
8 8
9 1
10 0
11 47
12 7
13 10
14 71
15 2
16 5
17 0
18 1
19 23
20 103
21 0
22 3
23 10
24 167
25 37
26 1
27 0
28 36
29 18
30 0
31 16
32 139
33 5
34 139
35 0
36 19
37 0
38 27
39 30
40 9
41 0
42 26
43 2
44 9
45 41
46 0
47 84
48 61
49 1
50 2
51 0
52 10
53 50
54 12
55 0
56 1
57 5
58 13
59 4
60 19
61 2
62 11
63 0
64 1
65 0
66 37
67 10
68 27
69 0
70 39
71 0
72 1
73 5
74 10
75 13
76 107
77 10
78 77
79 3
80 8
81 33
82 4
83 292
84 24
85 7
86 91
87 112
88 11
89 49
90 50
91 1
92 2
93 19
94 59
95 137
96 14
97 1
98 122
99 40
100 5
101 99
102 0
103 14
104 182
105 2
106 8
107 90
108 15
109 241
110 96
111 0
112 0
113 162
114 18
115 18
116 0
117 15
118 1
119 182
120 4
121 0
122 28
123 2
124 25
125 2
126 14
127 110
128 1
129 46
130 35
131 91
132 1
133 58
134 229
135 27
136 29
137 53
138 66
139 35
140 2
141 1
142 69
143 2
144 6
145 26
146 0
147 6
148 18
149 29
150 1
151 0
152 18
153 95
154 6
155 1
156 2
157 0
158 0
159 250
160 170
161 1
162 1
163 0
164 122
165 84
166 3
167 19
168 6
169 18
170 2
171 1
172 2
173 25
174 56
175 79
176 35
177 41
178 133
179 21
180 155
181 0
182 6
183 40
184 193
185 40
186 112
187 74
188 217
189 30
190 0
191 6
192 2
193 357
194 34
195 121
196 0
197 23
198 2
199 65