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1. Weltgeschichte in funfzig Lebensbildern - S. 216

1849 - Halberstadt : Frantz
— 216 — heiligen Grabes auf. Und wie mit einer Stimme rief das begei- sterte Volk der Franzosen: „Gott will es!" Bischöfe, Geistliche, Fürsten und Ritter drängten sich, ihre Bereitwilligkeit zum Hee- reszuge kund zu thun; die zum Streit Entschlossenen hefteten sich ein rothes Kreuz auf die Schulter. Der 15. August 1096 wurde zum Versammlungstage des großen Zuges festgesetzt. In Frankreich entstand eine große Bewegung. Die Leibei- genen schlossen sich in großen Schaaren dem Adel an; sie wollten so von dem schweren Drucke loskommen, sie zurückzuhalten wagte Niemand. Allein der Adel wollte mit ihnen nicht zusammenziehen. Peter von Amiens und Walther von Habenichts, ein Abenteurer, führten diese wilden Schaaren durch Deutschland, wo man An- fangs über die Franzosen gespottet hatte, nun aber doch den Ge- danken groß und schön finden lernte, nach Ungarn. Große Noth rieb hier die Meisten auf. Nur ein kleiner Theil kam bis nach Kleinasien, und nur ganz Wenige erhielten sich bis zur Ankunft des eigentlichen Kreuzheeres. Aber noch ehe dies ankam, hatte der Funke auch in Deutschland gezündet. Drei Haufen, auch meist Leibeigene, sielen zuerst in den Städten über «die Juden her, mordeten an 12,000, zogen dann nach Ungarn, wurden aber auch dort aufgerieben. Nun endlich kamen die lothringischen Ritter unter Gottfried von Bouillon und dessen Bruder Balduin, an 80,000 wohlgerüstete Streiter. Schon am Ende des Jahres 1096 langten sie vor Constantinopel an. Hier trafen sie schon den Grafen Hugo von Vermandois mit Franzosen, den Fürsten Bohemund von Tarent mit Normannen, dessen Vetter Tankred, den tapfersten und berühmtesten Ritter jener Zeit, den Grafen Raimund von Toulouse und den Herzog Robert von der Nor- mandie, alle mit Franzosen, zusammen gegen 600,000 Mann. Franken nannte man sie im Morgenlande nach dem edelsten ger- manischen Stamme; noch heute heißen alle Christen dort Franken. Zum gemeinsamen Heerführer wählte man den deutschen Herzog Gottfried von Bouillon: Tapferkeit, Gerechtigkeit und Frömmig- keit machten ihn dieser Stelle würdig. Nach Beseitigung der vom Kaiser Alexius, welcher für sein Reich fürchtete, bereiteten Hinder- nisse setzten sie nach Kleinasien über, belagerten und eroberten Ni-

2. Weltgeschichte in funfzig Lebensbildern - S. 255

1849 - Halberstadt : Frantz
— 255 — Hann Ii. den Vorschlag, eine Entdeckungsflotte auszun'isten. Er war nämlich, von der Überzeugung ausgehend, daß die Erde rund sei, auf den Schluß gekommen, daß man das gen Osten liegende Indien auch müsse finden können, wenn man immer geradeaus gegen Westen steuere. Man lockte ihm seine Karten und Plane ab, rüstete heimlich selbst eine kleine Flotte aus, die aber natürlich schnell und ohne Erfolg umkehrte, und behandelte den über seinen Planen arm und durch den Tod seiner Frau unglücklich gewordenen Columbus mit schnöder Verachtung. Er ging nach Genua, bot seine Plane an, wurde als Schwindler angesehen und abgewiesen. Von Staat zu Staat pilgerte er, überall wurde er verachtet. So stieg er 1485 in Spanien ans Land. In einem Kloster bettelte er für sich und seinen Knaben um Brot. Dem Prior erzählte er von seinen Planen; dieser ergriff sie mit Begeisterung und em- pfahl ihn an den Beichtvater der Königin von Spanien, Jsabella. Ihr Gemahl Ferdinand von Arragonien war eben damit beschäf- tigt, die letzten Neste maurischer Herrschaft in Spanien zu zerstö- ren, hatte darum für See- und Entdeckungsreisen keinen Sinn. Columbus lebte in Cordova, wo der Hof war, vom Verkauf von Büchern und Anfertigung von Karten. Endlich, bekannter ge- worden, kam er vor den König, zwar bescheiden, dabei aber ernst und groß. Die meist aus Geistlichen bestehende Commission un- tersuchte seinen Plan und hätte ihn beinahe zum Ketzer gemacht. Man hielt ihn geradezu für verrückt, Kinder wiesen mit Fingern hinter ihm her. Er wandte sich nach Frankreich und Engand; die Antworten gaben ihm neue Hoffnungen. Noch aber hielt ihn Isa- bella auch mit Hoffnungen hin und in Spanien fest. Schon wollte er aber endlich nach Frankreich wandern, als ihn sein erster Freund in Spanien, jener Prior, nochmals festhielt und dann seine nochmalige Bescheidung vor den König bewirkte. Eben feierte man bei Hofe den Fall Grenada's, des letzten maurischen Boll- werks. Das war ihm günstig. Aber er forderte viel: er wollte Admiral und Vicekönig der zu entdeckenden Länder werden und den zehnten Theil vom Handel und Eroberung erhalten. Die Hofschranzen nannten das strafwürdig stech. Er reiste wieder ab. Da endlich beschloß die kühne Königin, auf ihre Kosten das Werk

3. Weltgeschichte in funfzig Lebensbildern - S. 298

1849 - Halberstadt : Frantz
— 298 — ten Reichsverfassung geschehen, die fürstliche Selbstständigkeit der deutschen Landesherren fester begründet, die Macht des Kaisers ge- schwächt. Allein das Alles muß verschmerzt werden, wenn man bedenkt, daß durch die gereinigte Lehre des Evangeliums Millionen Christen der so lang' verschüttete Weg zur Seligkeit wieder eröff- net worden ist, und daß, wenn auch in späteren Jahrhunderten die protestantische Kirche vielfach zu ehemaliger katholischer Weit- Herzigkeit und Gleichgültigkeit gegen den Glauben der Einzelnen und zu katholischer Tugend-oder Werkheiligkeit zurückgekehrt ist, ihr doch auf immer die ewigen Quellen der heiligen Schrift zu- gänglich gemacht sind, aus denen sie sich immer wieder neu stär- ken und beleben und zur rechten Gemeinschaft der Heiligen Gottes erbauen kann. Karl hatte nun keine Freude mehr an Deutschland. Zu sei- nem bittersten Grame sah er, daß er trotz seiner Kriegszüge den verderblichen Einfluß Frankreichs von den deutschen Angelegenhei- ten nicht mehr abwehren konnte. Für Spanien und die Nieder- lande, welche letztere er eigentlich von Deutschland durch Verträge losgerissen und mit seinem Hausgute vereinigt hatte, und für die anderen Königreiche und Fürftenthümer konnte er seinen Sohn Philipp H., den die Deutschen zum Kaiser nicht haben mochten, zurücklassen; in Deutschland übernahm sein Bruder Ferdinand Krone und Regierung. Darum, des Regierens müde, legte er 1556 das Scepter nieder, schiffte sich mit seinen beiden Schwestern nach Spanien ein, verließ in Valladolid auch diese und bezog eine kleine Wohnung bei dem Kloster St. Iusti in Estremadura, lebte hier zwei einsame Jahre, Theils mit künstlichen Handarbeiten, Theils mit Andachtsübungen beschäftigt, ließ einmal, um die Ent- sagung des Lebens in dem schauerlichsten Bilde zu feiern, von den Mönchen des Klosters sich in einen offenen Sarg legen und sein eigenes Leichenbegängniß vollständig feiern, und starb bald darauf wirklich am 21. Sept. 1558 im 56. Lebensjahre.

4. Weltgeschichte in funfzig Lebensbildern - S. 378

1849 - Halberstadt : Frantz
deutsche Reich hat aufgehört. Niemand konnte widersprechen. Kaiser Franz Ii- legte auch am 6. Aug. die deutsche Kaiserkrone nieder und erklärte das Reich für aufgelöst. Ein tausendjähriger Bestand war in Trümmer gefallen! Halb Deutschland gehörte der Sache nach zu Frankreich! Dabei gründete Napoleon überall neue Fürstenthümer: sein Bruder Joseph wurde König von Nea- pel, sein Bruder Ludwig König von Holland, sein Stiefsohn Eu- gen Beauharnois Vicekönig von Italien, sein Schwager Murat, ehemals ein gemeiner Reiter, Großherzog von Berg, sein erster Adjutant Berthier Fürst von Neufchatel u. s. w.; sie alle waren aber nach einem Familiengesetz seiner Oberherrschaft unterworfen. Hatte er doch hochmüthig gesagt, in 10 Jahren solle seine Dyna- stie die älteste von Europa sein! Jetzt konnte Preußen auch nicht mehr neutral bleiben, es sah seinen Untergang voraus. Seine Ehre bei den anderen Mächten war ohnedies durch die Annahme von Hannover beschmutzt. Die vielgeliebte Königin Luise feuerte zum Kampfe an, Rußland ver« sprach Hülfe, es erklärte den Krieg. Der ganze Rheinbund zog mit Napoleon, Deutsche gegen Deutsche! Allein der Geist Frie- drichs des Großen war aus dem Heere gewichen, schlechte An- führung kam hinzu, die Schlacht bei Jena und Auerstädt (den 14. Octbr. 1806) ging verloren, in wenigen Stun- den begab sich das ganze Heer auf die Flucht. Alles verlor die Besinnung. Verräterische Commandanten übergaben die besten Festungen ohne Schwertstreich. Napoleon selbst sagte, er wisse nicht, ob er sich über so leichte Siege freuen oder schämen solle. Preußen wurde besetzt, der König Friedrich Wilhelm Ui. floh zu den Russen, nur zwei Festungen (Colberg unter Gneisenau, Grau- denz unter Courbiere) hielten sich, sonst war bis an die Weichsel Alles verloren. Sachsen schloß einen schmachvollen Bund mit Na- poleon und wurde dafür ein Königreich; den Polen wurde die Freiheit versprochen. Im I. 1807 eröffnete Napoleon den Feld- zug in Altpreußen. Ein neuer Geist begann sich im preußischen Heere zu regen. Bei Eilau kam es zu einer mörderischen Schlacht, Keiner hatte den Sieg. Aber die folgende Schlacht bei Friedland ging für Preußen verloren, Rußland schloß einen Was-

5. Weltgeschichte in funfzig Lebensbildern - S. 233

1849 - Halberstadt : Frantz
233 — in Italien war sein Anhang stark. Dort kannte man die Gebre- chen der Kirche und ihrer Diener, und Friedrich gewann leicht die Herzen. Von trefflichen Helden des Schwerts und der Feder um- geben, drang er in den Kirchenstaat und siegte überall. Da starb Gregor 1241. Ein Freund Friedrichs wurde Papst, Innocenz Iv. Allein der Papst kannte keine Freundschaft mehr, floh nach Frank- reich, erneuerte von hier aus den Bannfluch, und erhob die ärg- sten Beschuldigungen gegen den kaiserlichen Ketzer-und schrieb ein großes Concilium nach Lyon. Wie tüchtig auch den Kaiser sein treuester Vasall, der größte Staatsmann jener Zeit, Thaddäus von Sueffa, vertheidigte, so blieb die Versammlung doch bei dem Banne und entsetzte Friedrich aller seiner Würden. Da ließ dieser sich seine Kronen bringen, die deutsche, burgundische, lombardische, römi- sche und die von Jerusalem, beschloß sie herzhaft zu vertheidigen, ließ durch ein Concilium ghibellinischer Cardinäle seinen Glauben untersuchen und den Verdacht der Ketzerei Niederschlagen. Die hef- tigsten Vorwürfe wurden gegenseitig durch Schriften erhoben; Friedrich sollte sogar die Person Christi gelästert haben. Die Deutschen gehorchten dem Papste, wählten den Thüringer Hein- rich Raspe zum Könige und, als dieser nach einem Jahre gestor- den war, Wilhelm Grafen von Holland. Allein die Städte und die Wittelsbacher von Baicrn blieben dem Kaiser treu, und da jene Könige ohne alle Macht waren, so gerieth Deutschland durch die vielen Fehden in die ärgste Verwirrung. In Italien aber wa- ren die ghibellinischen Waffen Anfangs siegreich. Dann wandte sich das Glück. Vor Parma wurde Thaddäus von Sueffa ge- schlagen und getödtet, bei Fossalta Friedrichs Lieblingssohn, der König Enzius, gefangen genommen und endlich, um das Unglück vollzumachen, sein bisher vertrautester Freund, Peter von Vineis, als treuloser Verräther und Meuchelmörder entlarvt. Das ertrug der Schwergebeugte nicht lange. Im folgenden Jahr erkrankte er, beichtete seine Sünden, ließ sich durch den Erzbischof von Pa- lermo des Bannes entbinden, nahm das heilige Abendmahl und starb, 56 Jahre alt, am 13. December 1256, in den Armen sei- nes geliebten Sohnes Manfred.

6. Weltgeschichte in funfzig Lebensbildern - S. 240

1849 - Halberstadt : Frantz
— 240 — Hugo Capet (dem Stammvater der Capetinger) gekommen. Diese Könige strebten hauptsächlich nach Einheit und Zusammenhalt in ihrem Reiche, damit sie ihre eigene Macht um so leichter vergrößern und befestigen könnten. Förderlich war ihnen dabei die Erblichkeit der Königskrone, förderlich aber besondes eine durchgehende Neigung zu despotischer Ungerechtigkeit gegen die großen Vasallen, es gelang ihnen endlich, die Länder derselben in den Besitz der Krone zu bringen und dadurch die Lehnsmonarchie d. i. die durch mächtige Vasallen beschränkte Herrschaft eines Königs, in eine absolute d. i. ganz unabhängige, gar nicht mehr beschränkte Monarchie zu ver- wandeln. Den ersten bedeutenden Schritt hiezu hatte Philipp Au- gust gethan, derselbe, welcher mit Richard Löwenherz nach Palästina zog: er hatte alle englischen Besitzungen in Frankreich erobert und zum Eigenthume der Kz'one gemacht. Sein Nachfolger, Ludwig Ix. der Heilige, war zwar ein sehr frommer und darum auch sehr ge- rechter Herr; allein dabei vergaß er doch nicht, auf alle nur irgend erlaubte Weise Theils seinen Besitz (um die Herrschaft über Touluse und Provence) zu vergrößern, Theils sein Land vor zu gewaltsamen Eingriffen des Papstes zu bewahren, also auch die Königsmacht zu er- heben. Am mächtigsten aber wurde die politische und kirchliche Selb- ständigkeit gefördert durch Philipp Ix, welcher mit großer Klugheit und Schlauheit den nöthigen Grad von Herrschsucht, Habgier und Un- gerechtigkeit verband, um ein so lockendes, aber auch so schlimmes Ziel zu erreichen. Er besonders hat seinen Nachfolgern die Wege gezeigt, auf denen sie zwar zu unumschränkten und mächtigen Herren ihres Landes sich erheben konnten, an deren Ende sie aber auch durch das dadurch sittlich verderbte Volk zu tiefem Falle kommen mufften. Im 17. Jahre kam Philipp zur Regierung (1285); kein Wun- der, daß ihn von vorn herein die Leidenschaft stachelte, seine schon große Macht noch höher zu treiben; sein Sittengesetz hieß: man darf Alles thun, was man mit Klugheit oder Gewalt thun kann. Zuerst suchte er den Engländern durch Betrug, List und Gewalt möglichst viele der festen Plätze, welche sie in Frankreich besaßen, zu nehmen. Es gelang ihm. Auf gleiche Weise bemächtigte er sich Flanderns, das so reich war, daß, als die Königin den Staat

7. Weltgeschichte in funfzig Lebensbildern - S. 300

1849 - Halberstadt : Frantz
300 mönch ermordet. Noch sterbend ernannte er, da er der letzte des Hauses Valois war, Heinrich von Navarra zu seinem Nachfolger. Heinrich war 1553 zu Pau, der Hauptstadt Bearns, geboren. Sein Vater war König von Navarra und besaß außerdem die Land- schaften Bearn, Foix und Armagnac. Der Knabe wurde in einem Gebirgsschlosse hart erzogen; bald kletterte er barfuß auf Baume und Felsen. So wuchs er zu einem schönen, kräftigen Jünglinge heran. Dem Körper entsprachen seine geistigen Eigenschaften: Scharfblick, Muth, Unverzagtheit, Sinn für Liebe und Freundschaft zeichneten ihn aus. An ritterlicher Tapferkeit und Gewandtheit übertrafen ihn Wenige. Das Leben am Pariser Hofe verdarb ihn nicht, wiewohl es schon seit lange ein greuelvolles Sündenleben war; er hatte an dem edeln Admiral Coligny, der nachher das erste Opfer in der s.g. Pariser Bluthochzeit wurde, einen treuen Führer zur Frömmigkeit und einen tüchtigen Lehrer im Kriegswesen. Nach seines Vaters Tode zu seiner Mutter in Bearn zurückgekehrt, wurde er im protestantischen Glauben, den auch sie bekannte, unterwiesen. Er wurde von ihr den Glaubensgenossen vorgestellt und schwor ih- nen, die Religion zu vertheidigen, bis Sieg oder Tod Freiheit ver- schaffte. Lange musste er unthätig zusehen, wie der Parteienkampf sein unglückliches Vaterland zerfleischte. Dann heirathete er Karls / '-2" Ix. Schwester Margarethe, am 18. Aug. 15)2, und eben von die- ser Hochzeit hat die bald daraus erfolgende Niedermetzelung derhu- gonotten den französisch-witzelnden Namen erhalten. Nach vielen Gräueln des Bürgerkriegs, dem Heinrich Iii, nicht hatte steuern können, sollte nun Heinrich Iv. folgen. Allein die katholische Par- tei oder besser die guisische — weil es sich weniger um Religion, als um die Thronerwerbung für den Prinzen von Guise handelte — wollten sich solchen König nicht gefallen lassen. Das ganze Land spaltete sich in zwei große Heerlager. Bei Jvry kam es zur Schlacht (1590): Heinrich hatte 10,000 gegen 17,000 Mann. Vor der Schlacht betete Heinrich laut: „Herr, der du mein Herz bis auf den Grund durchschauest, und alle Dinge weißt, wenn du siehst, daß meine Regierung deinen Ruhm und das Wohl deines Volkes befördern werde, wenn du weißt, daß ich keinen andern Ehrgeiz habe, als zu der Ehre deines heiligen Namens und zu dem Besten

8. Weltgeschichte in funfzig Lebensbildern - S. 299

1849 - Halberstadt : Frantz
— 299 — 41 Heinrich Iv. von Frankreich. So glücklich im Ganzen die Reformation in Deutschland sich hatte begründen können, so übel erging es deren Anhängern in Frankreich. Schon Franz I. verfolgte seine evangelischen Untertha- nen, welche sich, weil sie an den noch vorhandenen Waldensern gleichsam Vorarbeiter und Bahnbrecher fanden, bald sehr ausgebrei- tet hatten, mit großem Eifer, weniger aber aus religiösen Gründen, als vielmehr weil er erkannte, daß mit ihnen, wie es denn auch nachher geschah, die durch das unbeschrankte Regiment des Königs herabgedrückten und wieder nach Gewalt strebenden hohen Adelsge- schlechter bei der angeborenen Lust der Franzosen zu bürgerlichen Unruhen und Kriegen gemeinsame Sache machen und die Macht des Thrones beinträchtigen möchten. Er konnte selbst zusehen, wie einige dieser Hugonotten lebendig verbrannt wurden. Hugonotten hießen sie nämlich, weil die erste evangelische Gemeinde zu Meaux in einer Gegend ihre Versammlungen hielt, wo der einstige König Hugo Capet der Sage nach umgehen sollte. Allein in der Pro- vence wurden 22 Städte und Dörfer der Hugonotten verbrannt oder zerstört, die Einwohner gemißhandelt und getödtet. Noch schlimmer ging es unter den folgenden schwachen Königen, die alle unter dem Einflüsse der Königin Mutter Katharina von Medicis standen, unter Heinrich Ii., Franz Ii. und Karl Ix., am schlimmsten unter letzterem. Da wurden in Einer Nacht (24. August 1572) in Paris allein an 5000, in ganz Frankreich aber an 30,000 Hu- gonotten ermordet. Der König selbst schoß auf sie aus dem Fen- ster seines Schlosses. Dennoch aber verschmerzten die Protestanten diesen furchtbaren Schlag; Theils war nur ein verhältnißmäßig kleiner Theil von ihnen gefallen, Theils traten nun gerade manche recht wackere und hochgestellte Leute zu ihnen über. Als Karl Ix. nach schwerer Krankheit in Folge seines Sündenlebens gestorben war, kam der ebenfalls ganz sittenlose Heinrich Iii. zur Regierung. Unter ihm wurde das Land von den verschiedenen Adelsparteien, die sich meist den einzelnen Thronbewerbern anschlossen, furchtbar zerrüttet. Endlich wurde der König (1589) durch einen Jacobiner-
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