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1. Welcher die Geschichte des Alterthums und des Mittelalters enthält - S. 239

1854 - Saalfeld : Riese
239 zucht von Regensburg aufbrach. Zu Preßburg au der Donau, in der un- garischen Mark, hielt er, umgeben von allen seinen Streitern , noch einen glänzenden Reichstag, ordnete noch einmal Alles an, wie es in seiner Ab- wesenheit sollte gehalten werden, und nahm einen letzten, feierlichen Abschied von seinem Sohne Heinrich, dem er das Reich übertragen hatte. Unan- gefochten gelangte er bis an die Grenzen des griechischen Reichs, auf dessen Throne damals der feige und arglistige Jsaac Angelus saß. Er hatte sich aus Furcht vor den Kreuzfahrern sogar mit dem Sultan Saladin ver- bündet und suchte dem deutschen Heere allen Schaden zuzufügen. Aber Friedrich, dem es leicht gewesen wäre, das ganze griechische Reich über den Haufen zu werfen,, zog, wie ein gewaltiger Riese aus das zwcrghafte Geschlecht blickend, mit großartiger Ruhe seinem Ziele zu und ließ sein Heer durch die Griechen nach Kleinasien übersetzen (1189). Auch in Klein- asien umschwebte der Blick des großen Feldherrn schützend das Heer, und es gelangte mitten durch das feindliche Land wohlbehalten bis nach der Stadt Seleucia am Saleph (Kalykadnus) in Cilicien. Aber hier kam ein ungeheures Unglück über dasselbe: dem jugendlich ungeduldigen Kaiser dauerte der Uebergang über die eine Brücke zu lange, und er warf sich mit seinem Rosse in den Strom, um so das jenseitige Ufer schneller zu erreichen. Das Wasser war kalt, wie Eis, und hatte einen jähen und raschen Fall. Da erfaßte der Strudel den greisen Kaiser, mitten im Was- ser verließen ihn die Kräfte, er erstarrte, und die zu Hülfe eilenden Seinen brachten nur seinen Leichnam an das Ufer (10. Juni 1190). Die Kunde dieses Todes wirkte auf das ganze Heer auflösend und erschütternd. Viele eilten sogleich in die Heimath zurück; die Uebrigen führte des Kaisers tapferer Sohn, Friedrich von Schwaben, in tiefer Trauer nach Antiochia. Dort bestatteten sic die Gebeine des Kaisers feier- lich in der Kirche des heiligen Petrus, fern von dem deutschen Heimath- lande. Sein Herz hatten sie beigesetzt zu Tarsus, der Stadt des Apostels Paulus. Aus dem weitern Zuge erlitten sie noch große Verluste und lang- ten in einem jammervollen Zustande vor Ptolemais (St. Jean d'acre) an, welches gerade damals von den Kreuzbrüdern unter dem wieder frei- gegebenen Könige Guido belagert wurde. Das deutsche Volk wollte es gar nicht glauben, daß sein großer Kaiser gestorben sei, und hing noch lange mit gläubiger Verehrung an seinem Na- men. An diesen Namen knüpfte sich auch die Sage, nach welcher Friedrich im Kyffhäuser-Berge in der goldenen Aue in Thüringen schläft: Da sitzt er das Haupt auf den Arm gestützt, und sein rother Bart ist ihm durch den steinernen Ti'ch gewachsen; einst aber, wenn das deutsche Volk in höchster Noth ist und die Raben nicht mehr um den Berg fliegen, wird er aufwachen und dem Lande wunderbare goldene Tage bringen. Nach mancherlei Abentheuern erreichten auch die Könige von Frankreich und England, Philipp August und Richard Löwenherz, zu Schiffe die syrische Küste und schlossen sich den Belagerern von Acre an, zu dessen Ent- satz Saladin herbeigeeilt war. Richard gewann durch seine großen ritter- lichen Tugenden, seine begeisterte Religiosität, durch Kühnheit und Löwen- wuth, ja selbst durch seinen rohen Trotz bei der Eroberung von Acre (1191) einen so großen Ruf, daß Philipp August voll Unmuth und Eifer- sucht in die Heimath zurückkehrte. Die Deutschen, im tiefen Volksgefühl

2. Welcher die Geschichte des Alterthums und des Mittelalters enthält - S. 244

1854 - Saalfeld : Riese
244 war. Traf der Bann einen Regenten, so war er für abgesetzt erklärt und die Unterthanen durften ihm nicht länger gehorchen. Wer dem Gebannten anhing oder ihn schützte, verfiel in dieselben Strafen. Wurde der Kirchen- dann auf ein ganzes Land ausgedehnt, so hieß er Interdikt. Während der Dauer des Jnterdicts hörten alle kirchlichen Handlungen auf, nur mit Ausnahme der Taufe. Keine Glocke durfte geläutet und das Abendmahl selbst den Sterbenden nicht gereicht werden; die Beerdigungen mußten ohne kirchliche Gebräuche vollzogen, aller Kirchenschmuck verhüllt oder entfernt werden. Ein ganzes Gebiet mußte dann für irgend einen in feiner Mitte begangenen oder geduldeten Frevel büßen, und selten vermochte das Volk diesen drückenden Zustand lange zu ertragen. Derjenige Papst, welcher das Papstthum zum denkbar höchsten Gipfel der Macht und des Glanzes brachte, war Innocenz 111. aus dem erlauch- ten römischen Hause der Conti, ein geistvoller und willensgewaltiger Mann, der, gebildet auf den Hochschulen zu Rom, Paris und Bologna, noch im kräftigen Mannesalter zum Haupte der Kirche erhoben wurde und dieselbe von 1198—1216 regierte. Als Gottes- und Rechtsgelehrter einer der ersten seiner Zeit, stand er an Frömmigkeit, sittlichem Ernst, an Begeiste- rung und Hingebung für die Kirche im Sinne des Papstthums einem Gregor Vh. nicht nach, an Gelehrsamkeit, Scharfblick und Gewandtheit ihn noch übertreffend. Als das sichtbare Oberhaupt der Christenheit griff er in alle Staaten Europas, ja bis nach Konstantinopel hin, ordnend und richtend ein. In seinem Leben streng, war er ein Rächer jeglichen Un- rechts, ein Vater der Wittwen und Waisen und als Stellvertreter des höch- sten Versöhners, oft ein Vermittler des Friedens zwischen Völkern und Fürsten. Selbst arm und einfach lebend, sammelte er ungeheure Schätze zur Verwirklichung seiner geistlichen Weltherrschaft, wobei er seinen Ruhm freilich arg befleckte durch fein unchristliches und unmenschliches Verfahren gegen die s. g. Ketzer. Wie wir in der Geschichte des Hohenstaufen Kaiser Friedrich's Ii. sehen werden, trachtete Innocenz Iii. vor Allem dahin, den päpstlichen Stuhl durch Befestigung des Kirchenstaats, durch Befreiung Ita- liens von ausländischer Herrschaft und Trennung Neapels und Sieiliens von Deutschland politisch unabhängig zu machen. Nächftdem waren die Rettung der Kirche im Morgenlande, die Bevormundung des christlichen Staatenvereins, die Ausrottung der Ketzer und die strenge Ordnung der Kirche die Hauptgedanken seines Lebens. Davon ist ihm auch Vieles ge- lungen, und Dicht hat noch einmal durch ihn die gebildete Welt beherrscht. Vor ihm, der den Thron der Deutschen nach Gutdünken besetzte, neigten sich, wenn auch noch so unwillig, alle königlichen Häupter: einen König, Alphons Ix. von Leon, zwang er durch Bann lind Interdikt, seine gesetzwidrige Ehe mit seiner Nichte aufzulösen; Philipp August von Frankreich mußte seine verstoßene Gemahlin Jngeburgis, die Schwester des Dänenkönigs Kanut, wieder annehmen; die Könige Peter Ii. von Ara- gonien und Johann von England erklärten ihre Reiche für zinsbare Lehen des römischen Stuhls. Am Ende seiner Tage, im Rückblick auf das glorreiche Werk seines Lebens, versammelte Innocenz Iii. um sich die Re- präsentanten der Christenheit auf der glänzenden vierten Lateransynode (der zwölften ökumenischen 1215), wo die Gesandten fast aller christlichen

3. Welcher die Geschichte des Alterthums und des Mittelalters enthält - S. 209

1854 - Saalfeld : Riese
209 Wessex, der als Flüchtling am Hofe Karl's des Großen gelebt hatte, gelang, sich zum Oberkönig aller sieben Reiche, zum König von England zu erheben (827). Allein die Einfälle der Normannen, welche um diese Zeit began- nen, ließen das Reich nicht zu rechter Kraft und Einheit kommen. Nord man neu oder Norman n er hießen nämlich Lei den Deutschen und Franzosen alle Bewohner der skandinavischen Halbinsel und der an- liegenden Inseln, von den Engländern dagegen wurden sie Dänen, von den Russen Waräger oder Wä ring er genannt. Diese Normänner, sowie ihre Nachkommen: Dänen, Schweden, Norweger, waren nach dem Zeugniß ihrer Sprache, Religion und Art germanischen Stammes. Bis auf die Zeit Karl's des Großen waren die Länder derselben eine verschlossene Welt gewesen, deren Dunkel erst durch das Christenthum und die muthvoll vordringenden Glaubensboten einigermaßen aufgehellt wurde. blm den Anfang des neunten Jahrhunderts aber war es, daß sie, aufgeschreckt durch die Unterwerfung ihrer Halbbrüder, der Sachsen, aus Drang nach kühnen Thaten, Beute, Waffenruhm und Rache unter selbstgewählten Führern, Seekönigen, in leichten Fahrzeugen auf Eroberungen und Raubzüge ausgingen. Dadurch wurden sie lange Zeit der Schrecken und die Geißel der von ihnen heimgesuchten Länder vom Ausfluß der Elbe an bis nach Italien hin, aber auch die Begründer mancher neuer Staaten. Jnsbeson- dere sicherte ihnen der elende Zustand des fränkischen Reichs unter Ludwig dem Frommen und seinen Söhnen bedeutende Erfolge. Viele Heere unter- lagen ihnen; viele Städte wurden zerstört oder verwüstet, wie Hamburg, Aachen, Köln, Trier, Rouen, Tours; andere geplündert, wie Lucca, Pisa, Paris, und Karl der Dicke erkaufte 882 bei Haslow an der Maas einen schimpflichen Frieden. Ja, König Karl der Einfältige von Frankreich nnißte (912) ihrem Anführer Rollo ein schönes Land an der Nordküste seines Reichs, nach den Normannen Normandie genannt, als Lehen überlassen und ihm, der in der Taufe den Namen Robert annahm, seine Tochter zum Weibe und die Bretagne zum Afterlehen geben. Nach Italien kamen die Normannen zuerst als Pilger und Auswanderer aus der Normandie, boten ihre Dienste den lombardischen Herzögen in Unteritalien und den Griechen an (1000) und erlangten durch Vertreibung der Araber und Be- siegung der Griechen eine solche Macht, daß der Normanne Robert Guis- card (1060) das eroberte Apulien und Calabrien sich vom Papste als Lehen zusprechen ließ und sein Bruder Roger die Eroberung Sinkens beginnen konnte. Ausgewanderte norwegische Häuptlinge entdeckten und be- völkerten (861) das ferne Island, wo um das Jahr 1000 durch säch- sische und norwegische Missionäre das Christenthum eingeführt wurde. Von da gingen sie nach Ostgrönland und sollen sogar bereits Amerika, das sie Winland oder Weinland nannten, erreicht haben. Auch den Rus- sen gaben die Normannen Herrscher ihres Geschlechts, indem die an der Ostsee wohnenden slavischen Stämme zur Schlichtung ihrer Streitigkeiten im Jahre 862 drei Brüder aus dem schwedischen Stamme Ruß her- beiriefen und zu ihren Fürsten machten. Der eine von ihnen, Namens Rurik, der in Nowgorod seinen Sitz hatte, wurde nach dem Tode seiner beiden Brüder Alleinherrscher. Sein Urenkel war jener Wladimir der Große, der vom Dnjepr bis zur Düna herrschte und 988 das Cbristen- thum annabm. 14

4. Welcher die Geschichte des Alterthums und des Mittelalters enthält - S. 214

1854 - Saalfeld : Riese
214 fachsen noch eine Zeit lang siegreich, und selbst die Fürsten von Wales und Cumberland und Malcolm, König von Schottland, mußten ihren Königen den Lehenseid leisten. Allein schon der kraftlose König Et helred (978 — 1016) mußte den Dänen einen schimpflichen Tribut zahlen, und als er bei der ungeheuern Erbitterung der Engländer über die großen Abkaufssummen endlich den abscheulichen Befehl gab, alle in England wohnenden Dänen zu ermorden (1002), erschien König Swen, der Glückliche genannt, von Dänemark als Bluträcher der Erschlagenen und eroberte nach schrecklichen Verwüstungen und Brandschatzungen das ganze Land (1013). Ungeachtet Swen eines frühen Todes starb, gelang es doch seinem Sohne Kanut dem Großen (1017 — 1035), England zu behaupten. Er war einer der mächtigsten Fürsten seiner Zeit, da auch Dänemark und Norwegen seinem Scepter gehorchten, und suchte mit Weisheit und Gerechtigkeit die Dänen und Engländer einander näher zu bringen. Seine Söhne traten aber nicht in ihres Vaters Fußtapfen, und so benutzten die Engländer die Uneinigkeit der Brüder, um das dänische Joch abzuschütteln und Ethelred's süngern Sohn, Eduard den Bekenner, aus den Thron zu berufen (1042). Als Eduard nach einem wechselvollen Leben 1065 starb, wußte der mächtige Graf Harold, mit Uebergehung des letzten Sprößlings aus dem säch- sischen Königsstamme, die englischen Großen zu bewegen, ihn zum Könige zu erwählen. Kaum hatte Harold den Thron bestiegen, so fanden sich zwei kühne und furchtbare Bewerber. Nämlich Harold's eigner Bruder Tostig, der sich wegen der Vertreibung aus seiner Grafschaft Northumberland an seinem Bruder rächen wollte und an dem König von Norwegen, Harald Hard- rade, einen ebenso abentheuerlich gesinnten Bundesgenossen gefunden hatte. An der Spitze von 300 Segeln liefen die Verbündeten in den Humber ein und richteten eine greuliche Verheerung an. Harold eilte schleunig zur Schlacht herbei und brachte in der Schlacht bei Stamfordbridge ihrem Heere eine entscheidende Niederlage, ihnen selbst aber, den Heerführern, den Tod (26. September 1066). Noch lagerten die ermüdeten angelsächsischen Sieger auf dem Schlachtfelde von Stamfordbridge, als die Nachricht anlangte, daß Herzog Wilhelm von der Normandie mit der großen normannischen Flotte und der Blüthe des normannischen, niederländischen und französischen Adels zu Pevonsey in Sussex gelandet sei, um von Eng- land Besitz zu nehmen. Vor den Augen der Welt gründete der schlaue, tapfere und vor keinem Verbrechen zurückschreckende Wilhelm, dessen Vater Robert, der Teufel oder der Prächtige genannt, auf einer zur Sühne seiner Sünden unternommenen Pilgerreise nach Palästina gestorben war (1035), seine Ansprüche auf eine vorgebliche Schenkung Eduard's des Be- kenners, in der That aber trug er sein Recht nur auf der Spitze des Schwertes. Man rieth dem König Harold, eine offene Feldschlacht zu ver- meiden und den Feind durch Zaudern und Hungern zu ermüden. Allein den König drängte es zu einer Entscheidung, und der Tag bei Hastings, der 14. Oktober 1066, nur 18 Tage nach der Schlacht von Stamford- bridge, brachte dieselbe. Am Morgen dieses Tages rückten die Normannen, begeistert durch eine feurige Ansprache ihres Herzogs und das Rolandslied singend, in drei Linien aufgestellt, auf die Engländer los, welche in eine dichte keilförmige Schlachtordnung zusammengedrängt, heldenmüthig fochten

5. Welcher die Geschichte des Alterthums und des Mittelalters enthält - S. 338

1854 - Saalfeld : Riese
338 Söhne, der damals dreizehn Jahre alt war, wurde unter dem Namen Eduard V. als König ausgerufen. Sein jüngerer Bruder, Richard von Aork, war erst sechs Jahre alt. Ii. Die Kinder Eduard's Iv. Richard Iii. Richard von Glocester, ein ebenso Löser, als häßlicher Mensch, der mit einem Fuße hinkte und an einem Arme gelähmt war, hatte seine Leiden kleinen Neffen, welche ihm selbst den Thron versperrten, schon immer mit neidischen, gehässigen Augen angesehen; jetzt faßte er, von Ehrgeiz ge- stachelt, den entsetzlichen Entschluß, sie aus dem Wege zu räumen. Mit vollen- deter Heuchelei verstand er es, sein Vorhaben zu verbergen und der Königin Mutter, Elisabeth, die ihm mißtraute, die beiden königlichen Knaben abzulocken, um sie im Tower, der Festung von London, einzuschließen. Zu- erst ließ er die Brüder der Königin und die Freunde des jungen Königs unter einem nichtigen Vorwände hinrichten oder einkerkern; dann sprengte er das Gerücht aus, seine beiden ältern verstorbenen Brüder wären keine ächten Söhne seines Vaters gewesen und darum auch der junge König, Eduard V., unfähig zur Regierung; endlich ließ er sich selbst von einem bezahlten Volkshausen als König ausrufen und wie mit Widerstreben zur Annahme der Krone bewegen (1483). Aber noch lebten die Kinder Edüard's Iv., seine Neffen, welche ihn mehr beunruhigten, als alle seine übrigen Feinde; und der Commandant des Towers, der brave Sir Brakenbury, war nicht dazu zu bewegen, die beiden unschuldigen Kinder meuchlerisch umzubringen. „Gut!" sagte endlich Richard zu ihm, „so befehle ich dir, auf eine Nacht Sir Tyrrel die Schlüssel des Towers abzutreten." In der That hatte es dieser Un- mensch mit noch einigen andern Bösewichtern übernommen, den abscheulichen Mord zu vollbringen, und empfing die Schlüssel zum Gefängniß der jun- gen Prinzen. Um Mitternacht schlich er sich mit den Genossen seiner Schandthat an die Thür des Zimmers, wo die Kinder sorglos schlummer- ten. Sir Tyrrel schickte die Mörder hinein; er selbst wartete draußen das Bubenstück ab. Arm in Arm geschlungen lagen sie da, die beiden Knaben, in tiefem Schlafe auf einem lind demselben Lager. Ein aufgeschlagenes Gebetbuch lag neben ihnen; denn so sehr sie auch noch Kinder waren, so hatten sie doch nicht das Gebot ihrer Mutter vergessen, niemals einzuschla- fen, ohne zu beten. So schöil waren die Kinder und ihr Lächeln im Schlaf so hold, daß selbst die verhärteten Bösewichter, von ihrer Unschuld gerührt, einen Augenblick betroffen zurückwichen. Aber der Durst nach Gold, das man ihnen versprochen hatte, überwand die flüchtige Rührung; sie drückten Kissen auf die armen Knaben, bis sic erstickt waren, zeigten dann dem Sir Tyrrel die nackten Leichname, und dieser ließ sie unter einem Haufen Steine tief in die Erde vergraben. Iii. Heinrich Vii. T u d o r. Ein Schrei des Entsetzens ging bei der Nachricht von diesem Frevel durch ganz England, und viele Lords erhoben sich, um den Tod der könig- lichen Prinzen zu rächen. Selbst der Vcrräther Buckingham, der doch das

6. Welcher die Geschichte des Alterthums und des Mittelalters enthält - S. 323

1854 - Saalfeld : Riese
mit zweien seiner vertrautesten Mönche seine kühnen Reformversnche in den Flammen und starb in frommer Ergebung mit freudigem Vertrauen auf Den, der für ihn gestorben. Unter den ihm Schuld gegebenen Ketze- reien war auch die, daß er die Rechtfertigung durch den Glauben ge- lehrt habe. Mit der Zerstreuung seiner Asche in den Arno schienen auch die Spu- ren seiner Wirksamkeit verloschen zu sein; denn kurz darauf kehrten die Me- diceer nach Florenz zurück, behaupteten unter allen Stürmen die Herrschaft und Alexander von Medici wurde durch Kaiser Karl V. nach Ver- nichtung der republikanischen Formen zum Herzog erhoben (1530). Noch viel weniger war Savonarola und die durch ihn hervorgebrachte Bewegung im Stande gewesen, auf das Papstthum einen erneuernden und reinigenden Einfluß auszuüben. Denn auf Alexander Vi. folgte der kriegerische Ju- lius Ii. (gest. 1513), der, gleich einem weltlichen Fürsten, selbst ins Feld zog und durch Erwerbung von Bologna, Ancona, Ferrara und andern Land- schaften dem Kirchenstaate seinen heutigen Umfang gab. Ihm folgte Leo X. (gest. 1521) aus dem erlauchten Hause der Mediceer, der im Vatikan allen Glanz der Kunst und Bildung als ein Erbtheil seines Hauses vereinigte. Allein über den klassischen Studien des griechischen und römischen Heiden- thums, über seinem üppigen, prachtvollen und verschwenderischen Leben ver- lor er allen Sinn für Religion und Kirche, und dennoch benutzte er den heiligen Stuhl zu Rom und den frommen Glauben der Völker als ein Mittel, Geld zur Befriedigung seiner Pracht- und Kunstliebe zu erpressen. Noch im Jahre 1517 hatte er auf einem glänzenden Lateranconcil den Triumph, die unbeschränkte Papstmacht selbst von König Franz I. von Frank- reich anerkannt zu sehen und die Verdammung des Kostnitzer und Baseler Concils zu erneuern, —• es war dasselbe Jahr, in welchem einige Monate später das Wort des armen deutschen Mönchs zu Wittenberg ausrichtete, was die vereinten Kräfte aller Nationen des Abendlandes in jenen gewal- tigen reformatorischen Concilien des fünfzehnten Jahrhunderts nicht zu er- reichen vermocht hatten. § 76. Die Jungfrau von Orleans (1429). Zu derselben Zeit, als der Hussitenkrieg in Deutschland wüthete, wurde auch zwischen Franzosen und Engländern heftig gekämpft. In Frankreich war nämlich nach dem schnellen Hinsterben von Philipp's des Schönen drei Söhnen die Capetingische Hauptlinie erloschen und mit Philipp's Bru- derssohne, Philipp Vi., das Haus Valois (1328 — 1589) auf den Thron gekommen. Unter ihm brach der Haß gegen England in einem langwierigen Kriege aus (1337— 1444), in welchem die Engländer unter ihrem König Eduard Iii. im Jahre 1346 bei Crecy (zum ersten Mal mit Hülfe der Kanonen) siegten und Calais eroberten, ja, unter Eduard's Sohne, dem schwarzen Prinzen, ganze Provinzen von Frankreich abrissen. Zwar trat König Karl V. von Frankreich wieder kräftiger auf und sein tapferer Feldherr Bertrand du Guesclin entriß sogar den Engländern ihre meisten Eroberungen. Als aber bei seinem Sohn und Nachfolger, Karl Vi.,

7. Welcher die Geschichte des Alterthums und des Mittelalters enthält - S. 325

1854 - Saalfeld : Riese
----- 325 ---------- zum König führen zu lassen. Die Stadt rüstete sie mit Pferd und Waf- fen aus, und in männlicher Kleidung trat sie die gefahrvolle Reise zum Schlosse Chinon an, wo Karl Vii. eben sein Hoflager hielt. Zum Erstau- nen Aller kam sie auch durch feindliche Schwärme und Städte hindurch wohlbehalten daselbst an (Februar 1429) und erhielt nach drei Tagen Zu- tritt Lei Hofe, wo sie den König aus seiner zahlreichen glänzenden Ver- sammlung heraus erkannte und ihm erklärte, daß sie von Gott berufen sei, Orleans zu befreien und den König zur Krönung nach Rheims zu führen. Der König ließ sie vielfach auf die Probe stellen und gab ihr, als die Prüfungen günstig ausfielen, ein Commando Soldaten. Mit einer weißen Fahne, auf welcher der Heiland, den Erdball in der Hand haltend und mit Lilien umgeben, abgebildet war, ging sie dem Heere voran. Um ihre Krieger der Hülse Gottes würdig zu machen, führte sie unter den zügel- losen Haufen eine strenge Zucht ein. Orleans, zu dessen Entsatz die Jung- frau herbeieilte, wurde glücklich erreicht, Johanna als eine gottgesandte Ret- terin mit Ehrfurcht und Begeisterung von den Bürgern aufgenommen, und die Engländer, in deren Reihen ein geheimes Grauen vor dem „Mädchen von Orleans," in dem sie nach dem Aberglauben des Jahrhunderts eine Zauberin und Here vermutheten, überhandnahm, zum Abzüge aufge- fordert. Sofort begann sie einen Angriff aus die Bollwerke und Verschan- zungen der Belagerer, die Engländer flohen und die Jungfrau kehrte, wie- wohl durch einen Pfeil gefährlich verwundet, siegreich in die Stadt zurück. Orleans war gerettet. So hatte Johanna ihr erstes Versprechen erfüllt. Man hielt sie nun allgemein für ein höheres Wesen, man kam ihre Kleider und die Füße ihres Pferdes zu küssen, und als sei der Geist des Vaterlandes in ihr erschienen und habe die heilige Liebe zu demselben wieder in die Gemüther der Gott und Ehre vergessenden Franzosen zurückgebracht, so strömten von allen Seiten Kriegsleute zusammen, um unter ihrer Fahne zu kämpfen. Die Jungfrau eilte, nun auch ihre zweite Zusage in Erfüllung zu brin- gen, die Krönung des Königs zu Rheims. Deßhalb begab sie sich nach Tours zu Karl Vii., kniete vor ihm nieder und sprach: „Wohledler Dau- phin,*) empfanget die heilige Salbung und eure königliche Krone zu Rheims. Ich bin sehr begierig, euch hinziehen zu sehen; darum eilet!" Die Städte und Burgen zwischen Tours und Rheims waren alle von den Engländern und Burgundern besetzt; dennoch folgte der König dem Rathe der Jung- frau. Mehrere Plätze ergaben sich, andere wurden mit Sturm genommen. Johanna ging überall den Ihrigen voran und theilte jede Gefahr. Endlich führte sie den König glücklich nach Rheims, wo am 17. Juli 1429 die Krönung stattfand. Sie stand am Altare neben ihm mit ihrer Fahne in der Hand, umfaßte nach der Krönung seine Kniee und sprach: „Eoler Kö- nig! jetzt ist Gottes Wille erfüllt, der verlangte, daß ich Orleans entsetzen *,) So hieß der Kronprinz von Frankreich, seitdem der letzte Herr der Provinz Dauphin«, der Dauphin Humbert Ii., seinen einzigen Sohn in den Wellen der Rhone verlor und sein Land an den König von Frankreich vermachte (1319) unter der Bc- drngung, daß der jedesmalige französische Thronerbe den Titel Dauphin führen und die Dauphine beherrschen sollte.

8. Welcher die Geschichte des Alterthums und des Mittelalters enthält - S. 225

1854 - Saalfeld : Riese
Bischöfen, Fürsten, Rittern lind einer ungeheuern Volksmenge zum bewaff- neten Zuge mahnte und allen Theilnehmern Vergebung ihrer Sünden und den höchsten Lohn im Himmel verhieß, ging durch die Versammlung eine große und allgemeine Erschütterung, und die Flamme der Begeisterung schlug empor in dem tausendstimmigen Ausrufe: „Gott will es! Gott will es!" Und als zuerst der ehrwürdige Bischof Ademar von Puy das Beispiel gegeben hatte, empfing eine große Zahl von Männern geistlichen und weltlichen Standes das Kreuz. Sie alle hefteten nämlich nach alter Pilgersitte und zum Zeichen des gemeinsamen Unternehmens ein rothes Kreuz auf ihre rechte Schulter. Den Bischof Ademar ernannte der Papst zu sei- nem Stellvertreter und geistlichem Oberhaupte des Kreuzheeres und erließ mehrere Verordnungen zu Gunsten der Kreuzfahrer. Das Geld und Gut derselben sollte von der Kirche treulich verwahrt, den Schuldnern während ihrer Abwesenheit im heiligen Lande alle Zinsen erlassen und für die Hin- terbliebenen väterlich gesorgt werden. Der Ruf: „Gott will es!" hallte weit und breit durch die Länder der Erde, und viele Tausende waren bereit, die theuersten Verhältnisse da- heim zu verlassen, um dem bedroheten Orte ihrer Sehnsucht zuzueilen. Die Bewegung ging durch alle Menschenklassen hindurch: die Geistlichen vor- erst förderten das Unternehmen nach Kräften; die Ritter, deren Seelen durch die Gesänge von des Cid Heldenthaten für den Heiland und den Glauben mit Sehnsucht nach gleichen Thaten erfüllt waren, sahen vor sich ein neues weites Feld der Ehre und des Ruhmes; die Bürger in den Städten beförderten die Züge sowohl im Interesse der Religion als der Freiheit, und die unterdrückten leibeigenen Bauern begrüßten aus ihren dumpfen Hütten mit lautem Jubel das wunderbare Werk, bei welchem sie als Menschen und Christen anerkannt und beachtet wurden. Schon im Frühlinge des Jahres 1096 brachen zahlreiche, ungeordnete, zügellose Schaaren unter Peter von Amiens und dem französischen Rit- ter Walther von Habenichts ans, erreichten auch, wiewohl durch das Schwert der Ungarn und Bulgaren furchtbar gelichtet, zerlumpt und aus- gehungert zum Erstaunen und Mitleiden der Griechen Konstantinopel, fan- den aber nach ihrem Ucbergange nach Kleinasien durch die Türken einen traurigen Untergang. Peter von Amiens war unter den wenigen Entronne- nen. Dagegen brachen noch im August desselben Jahres wohlgerüstete und von kriegskundigen Fürsten geführte Heere auf, welche auf verschiedenen We- gen Konstantinopel zueilten. Unter diesen Fürsten ragten Graf Raimund von Toulouse, Graf Hugo von Vermandois, der Bruder König Philipp's I. von Frankreich, die beiden Grafen Robert von Flandern und von der Nor- mandie, die Normannenfürsten Bollmund von Tarent, Robert Guiscard's Sohn, und Tancred von Brindisium, vor Allen aber Gottfried von Bouillon, Herzog von Niederlothringen, durch Tapferkeit und Frömmig- keit am meisten hervor. Der griechische Kaiser Alexius Komnenus erschrak vor der unzählbaren Menge der eisengerüsteten, trotzig aussehenden Männer des Nordens (wegen der vorherrschenden Zahl der Franzosen im ganzen Orient Franken genannt) und beruhigte sich nicht eher, als bis ihm die fränkischen Anführer in Hinsicht auf die zu erobernden Länder den Vasallen- eid geleistet hatten. Bei der großen Musterung über das Kreuzheer zu

9. Welcher die Geschichte des Alterthums und des Mittelalters enthält - S. 238

1854 - Saalfeld : Riese
§ 60. Dritter großer Kreuzzug (1189): Kaiser Friedrich's 1., Philipp August's von Frankreich und Richard Löwenherzens von England. Kurz nach den eben erzählten Ereignissen langte die schreckliche Kunde in Europa an, das; durch Sultan Saladin in einer furchtbaren Schlacht bei Liberias die Macht der Christen im Morgenlande gänzlich gebrochen, Kpnig Guido von Jerusalem gefangen, fast alle Tempelherren und Jo- hanniter umgebracht und die heilige Stadt selbst erobert worden sei (1187). Dieser Hauptstoß gegen die Herrschaft der Christen im Morgenlande war von Aegypten aus erfolgt, wo Saladin, vom Sultan Nureddin zur Däm- pfung eines Aufstandes mit kurdischen Miethstruppen dahin entsendet, ein eignes Sultanat gegründet und bis nach Aleppo in Syrien hin erweitert hatte. Dieser Fürst, wegen seiner vortrefflichen Eigenschaften gleich bewun- dert von Freund und Feind, begeisterte die Muselmänner durch Beispiel und That für den Ruhm und die Ehre ihres Propheten und verfolgte große Entwürfe. In Jerusalem waren damals greuelhafte, die Kräfte des Reichs verzehrende Streitigkeiten um den erledigten Thron entstanden, welchen zuletzt der wackere Gras Veit (Guido) von Lusignan bestieg (1186). Jedoch rafften sich die christlichen Ritter noch einmal auf, vergaßen in der dringenden Gefahr für einen Augenblick ihre alten Zwiste und stellten ein an Zahl und Anblick stattliches Heer in das Feld, welchem freilich jener Heldcnglaube an das Kreuz fehlte, vor welchem einst die Mauern Jerusa- lems gefallen waren. Unverständiger und leidenschaftlicher Weise setzte man Alles auf einen Wurf, und so kam es denn zu jener schnellen und unglück- seligen Entscheidung in der Schlacht auf den felsigen Höhen von Hittim unfern von Liberias am galiläischen Meer. Die Städte linb Burgen des Landes waren ohne Vertheidiger und wagten nicht zu widerstehen. Nur Jerusalem erinnerte sich noch einmal des alten siegreichen Glaubens, aber er schwand bald dahin vor dem Anblick der feindlichen Schaaren und ihrer furchtbaren Rüstung, und die heilige Stadt ergab sich durch Capitulation an Saladin. Nur Tyrus, wohin die Ueberreste des christlichen Heeres geflüchtet waren, wies die Schaaren des Sultans zurück. Auf die Nachrichten von diesen Begebenheiten ging wieder ein Schrei des Schreckens und des Schmerzes durch die Länder der Christenheit, und Papst Gregor Viii. verpflichtete. zuerst die Könige von Frankreich und Eng- land, Philipp August und Heinrich Ii. Plantagenet, zu einem heiligen Zuge. Allein die Gedanken dieser Männer blieben nur auf eigen- nützige, weltliche Zwecke gerichtet, und erst Heinrich's Ii. ritterlicher Sohn, Richard Löwenherz, dachte mit Ernst an die Ausführung. Von schnel- lerem Entschluß aber und kühnerer Ausführung war der fromme Kaiser Friedrich der Rothbart, der, jetzt ein Greis von 70 Jahren, den Rest sei- nes Lebens dem Heilande in einem zweiten Kreuzzuge zu widmen gelobte (1188). Mit dem Feuereifer eines begeisterten Jünglings und der Umsicht eines erfahrungsreichen Mannes betrieb er die Rüstung zum heiligen Zuge. Viele Tausende aus seinem Volke und unter ihnen eine große Anzahl von Fürsten, Herren und Rittern schlossen sich vertrauensvoll ihrem Kaiser an, der am St. Georgentage (23. April) 1189 mit den versammelten Kreuz- schaaren in der schönsten Ordnung und mit Beobachtung strenger Manns-

10. Welcher die Geschichte des Alterthums und des Mittelalters enthält - S. 240

1854 - Saalfeld : Riese
240 darüber empört, daß der König von England die auf einem eroberten Thurme aufgepflanzte Fahne des Herzogs Leopold von Oesterreich herabgerissen und in den Koth getreten, hatten schon früher das Kreuzheer verlassen. Zwischen Richard und Saladin, welche durch gleiche Ritterlich- keit, Tapferkeit und Kühnheit zu einander hingezogen, aber durch die Re- ligion, die sie bekannten, und durch die Macht der Geschichte, die zwischen ihnen stand, von einander abgestoßen wurden, entstand ein wunderbarer Wetteifer in Thaten der Kühnheit und Großmuth. Schon sah sich Richard im Besitz der Seestädte von Tyrus bis Joppe und schon schien auch ' die heilige Stadt selbst seinen wohlangelegten Plänen nicht entgehen zu können, als er von den Kreuzrittern nicht mehr gehörig unterstützt und durch Nach- richten aus England zur Heimkehr bewogen wurde (1192). Zuvor schloß er noch mit Saladin einen Waffenstillstand aus drei Jahre, kraft dessen alle Pilger ungehindert zum heiligen Grabe wallfahrten konnten, und trat die von ihm eroberte Insel Cypern an den unglücklichen Veit von Lusignan ab. Saladin jedoch starb schon im folgenden Jahre (1193). Auf seiner Rückreise aus Palästina litt Richard zwischen Venedig und Aguileja Schiffbruch, setzte verkleidet und unter großen Gefahren, die Reise zu Lande fort und fiel zu Wien, wo er sich durch einen kostbaren Ring verrieth, in die Hände seines Feindes, des Herzogs Leopold von Oester- reich. Hier auf Schloß Löwenstein soll, nach einer unverbürgten Sage, den königlichen Gefangenen sein treuer Diener und Musikmeister Blondel, der ihn aufzusuchen das gelobte Land und Deutschland durchwanderte, durch Anstimmung eines französischen Liedes entdeckt und zu seiner Befreiung bei- getragen haben. Gewiß ist, daß Herzog Leopold ihn an Kaiser Heinrich Vi. ausliefern mußte, der ihn in Worms gefangen hielt und erst nach 13 Mo- naten (1194) gegen ein Lösegeld von 100,000 Mark wieder freigab. § 61. Johann ohne Land, König von England, beschwört die Magna Charta, d. h. den großen Freiheitsbrief der Engländer (1215). Mit König Heinrich Ii., dessen wir oben schon erwähnt haben, kam das Haus Plantagenet auf den englischen Königsthron, welches in männlicher Nachkommenschaft über drei Jahrhunderte im Besitz desselben blieb. Heinrich I. nämlich, Wilhelm's des Eroberers dritter Sohn, starb 1135 ohne rechtmäßige männliche Nachkommenschaft. Seine Tochter Ma- thilde war vermählt mit Gottfried, Grafen von Anjou, genannt Plan ta- gen et, von der Gewohnheit, einen blühenden Ginsterzweig (plante de ge- nêt) an seinen Helm zu stecken. Mathildens Sohn Heinrich Plantagenet besaß von seinem Vater Anjou, Touraine und Maine; durch seine Mutter war er Erbe des englischen Throns, durch feine Gemahlin Eleonore erwarb er dazu die Gascogne, Guyenne und Poitou; späterhin gewann er auch noch die Bretagne. So besaß König Heinrich Ii. von England (seit 1154) in Frankreich selbst noch einmal so viel Land, als sein Lehensherr, der König von Frankreich. Dies ward eine Ursache zu langwierigen Kriegen zwischen England und Frankreich. Auch der kräftige und weitgebietende Heinrich Ii. von England, welcher die englische Kirche bis auf Glauben
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