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1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 172

1906 - München : Oldenbourg
172 33. Der Trifels. dieser Gefangenschaft des Löwenherz zu erzählen. Einst klang durch des Turmes Mauern Harfenklang und ein Lied, das nur ihm und dem treuen Blondel, seinem Sänger, bekannt sein konnte. Er sang dazu die zweite Strophe uni) draußen rief es: „O Richard, o mein König!" Es war Blondel selbst, der an allen Burgen ucich seinem geliebten Herrn gespäht und nun mit 50 Gefährten den Trifels gestürmt haben soll. Das Lösegeld Richards setzte Heinrich Vi. instand seine Ansprüche auf Sizilien durchzusetzen. Mit 24 Fürsten, Grafen und Edeln seines Reiches zog der Kaiser am 9. Mai 1194 hier ein um den Angriff aus Italien zu beraten. Konstanzens Erbe ward gewonnen, fürchterliches Strafgericht über die sizilianischen Großen gehalten, viele derselben wurden aus den Trifels geschleppt, darunter der kühne Seeheld Margaritone und Graf Richard selbst, der Kaiserin eigener Vetter, nachdem beide vorher geblendet worden waren. Der Aussprnch des englischen Chronisten, „daß keiner diesen Kerkern mehr entronnen, der einmal hinabgestiegen", rechtfertigte sich jetzt nur zu sehr unter der Regierung eines Herrschers, dessen Leichnam noch nach fünfhundert Jahren den finstern Ernst und Trotz zeigte, der sich in seinem Leben so gewaltsam aussprach. Unter Philipp von Schwaben senfzte der Erzbischof Bruno von Köln in den Kerkern des Trifels und als Friedrich Ii. das Reich zu altem Glauze zu bringen fnchte, ließ er seinen Sohn Heinrich als römischen König aus dem Trifels zurück, wo er in der Burgkapelle dem Vater die Treue schwor, da dieser in den Kampf gegen die Ungläubigen zog. Doch der irregeleitete Jüngling vergaß der Treue, empörte sich, und als der erzürnte Vater in seine Staaten zurückeilte, floh der Sohn auf deu Trifels, der jedoch dem Kaiser die Tore öffnete. Im Gefängnis büßte der Sohn seine Untreue, bis er starb. Des Kaisers jüngerer Sohn empfing die Feste, deren Besitz über das Schicksal der Krone und des Reiches entschied. So war sie stets die Lieblingsburg und die Hauptstütze des großen hohen-staufischen Herrscherhauses gewesen und der romantische Duft, der um die Heldengestalten dieses Geschlechts sich breitet, weht um die einsamen Mauern uni) die verfallenen Türme des Trifels mehr als um alle anderen Burgen Europas. Alle die lieder- und fangesreichen, alle die heldenmütigen, unglücklichen Stammgenossen dieses Geschlechtes wandeln vor dem träumenden Blicke durch die hohen, zerfallenen Hallen; und er vor allen, der so gerne hier weilte, des großen Rotbarts großer Enkel, der schöne Sohn der holden Konstanzia, Friedrich der Zweite, der über sein Jahrhundert emporragt, einsam wie der Trifels über den dunkeln Wald — strahlend und übergössen von dem ganzen Zauberlichte der Poesie feiner Zeit und in dem Glanze der Geschichte Deutsch-laubs, Italiens, Europas — prangenb gleich der Sonne selber. Aber diese Sonne an dem hohenstaufischeu Sternenhimmel ging unter hinter Firenznolas

2. Geschichte des Mittelalters - S. 69

1901 - München [u.a.] : Franz
Der dritte Kreuzzug. 69 Dieser Feier folgte bald eine nicht minder herrliche, als Bar- Vermählung barossas ältester, von den Fürsten schon zum Nachfolger erkorener Heinrichs mit Sohn Heinrich die Erbprinzessin des normannischen Königreiches von Neapel und Sizilien, Konst anze, 1186 zur Gemahlin nahm. Die mit dem Kaiser ausgesöhnten Mailänder hatten selbst um die Ehre gebeten, daß die Vermählung in den Mauern ihrer neu erstandenen Stadt abgehalten werde. Der dritte Kreuzzug 1189—1192. 1187 war das Königreich Jerusalem vom Sultan Saladin von Ägypten zerstört worden. Die Kunde hievon rief im Abendlande die schmerzlichste Aufregung hervor. Die drei mächtigsten Fürsten der Christenheit, der Kaiser1) wie die Könige Philipp Ii. Angnstus von Frankreich und Richard Löwenherz von England, rüsteten zu einem neuen Kreuzzug. Von Regensburg aus drang Friedrich durch Ungarn und durch das byzantinische Reich nach Kleinasien vor') und gelangte bis nach dem alten Kilikien. Hier ertrank er 1190 im Flusse Saleph. Art die Spitze des deutschen Kreuzheeres trat jetzt sein Sohn, der Herzog Friedrich von Schwaben, der dasselbe bis vor die Stadt Akkon führte, die von der Ritterschaft des zerstörten Königreichs Jerusalem belagert wurde. Als im Lager vor Akkon3) Seuchen ausbrachen, stiftete Friedrich einen Verein zur Krankenpflege, aus welchem der Deutschherrnorden hervorging, starb aber selbst noch vor Der Deutsch-Einnahme der Stadt, woraus der Herzogleopoldv. von Öfter- herrnorden, reich die Führung des sehr zusammengeschmolzenen deutschen Heeres übernahm. Unterdessen waren auch die beiden Könige Philipp und Richard nachgekommen und den vereinten christlichen ^treitkräften ergab sich endlich 1191 die Stadt. Da pflanzte Einnahme von — so wird erzählt — auch Leopold, wie Richard und Philipp Akkon 1191. thaten, auf einem Thurme Akkons feine Fahne aus. Richard soll sie haben herabreißen und in den Staub treten lassen, da es Abzug der nicht recht sei, daß neben den Bannern von Königen eine herzogliche Deutschen. Flagge wehe. Leopold, zu schwach, um sich zu rächen, zog mit den Deutschet! ab. Auch Philipp Augustus kehrte noch Rückkehr der 1191 wegen Erkrankung nach Frankreich zurück, so daß Richard Franzosen. Löwenherz alleinden Kampf fortsetzte. Erschloß mit Saladin einen Vertrag, nach dem den Christen der Besuch der heiligen Stätten zu Jerusalem, Bethlehem und Nazareth gestattet war. Darauf kehrte Richard zu Schiff zurück, wurde *) „Barbarossas Kreuzlied" von H. Vierordt. 2) Uhland: „Schwäbische Kunde." S) Gedicht: „Am Strande von Akkon" von I. Sturm. Konstanze 1186. Saladin erobert Jerusalem 1187. Barbarossas Tod 1190.

3. Geschichte des Mittelalters - S. 112

1901 - München [u.a.] : Franz
11- Übersicht der geschichtlichen Entwickelung Frankreichs im Mittelalter. die von Hugo Capet abstammten und 987 auf den Thron kamen durch die großen Vasallen sehr beschränkt. Die wichtigsten Könige biejes Hauses, das von 987—1328 über Frankreich herrschte, sind folgende. Ludwi-Vll, Ludwig Vii. Er Beseitigte sich am 2. Kreuzzuge. Während leinet: Regierung gelangte Graf Heinrich Plantageuet von Anjou 1154 als Hemrich Ii. auf-den englischen Thron, wodurch die Normandie und die Bretagne mit anderen französischen Landschaften, b. i. mehr als die Hälfte des damaligen Frankreich, in den Besitz s),Wi!-fvl mr englischen Könige kam. — Philipp Ii. Augustus nahm mit Augustuoum Richard Löwenherz von England am 3. Kreuzzug teil. Er entriß dem Brnder und Nachfolger Richards, Johann ohne Land, alle französischen Lehen mit Ausnahme einer einzigen Grafschaft. — Ludwig Ix. Subidig ix. der Heilige beendete (1229) die Albigenserkriege, wodurch der Süden um Ho . Frankreichs dem Norden unterworfen wurde, und unternahm die beiden letzten großen Krenzzüge, den 6. um 1250 gegen Ägypten und den 7., auf welchem er starb, 1270 gegen Tunis. — Philipp Iv. Mlipp Iv, der Schöne nahm dem englischen Könige (Eduard I.) dessen um iduu. letzte französische Besitzung; er verfeindete sich mit dem Papste, den er gefangen nahm. Er ließ durch eine Versammlung der Reichs-stände die Unabhängigkeit der königlichen Gewalt von der päpstlichen erklären, und schließlich zwang er die Kurie, ihren Sitz nach Avignon zu verlegen (1309—76), wodurch das Papsttum vom französischen Königtum abhängig wurde. Der Papst hob auch auf Philipps Verlangen den Tempelherrenorden auf. Nach einem ungerechten Prozesse ließ der König den Großmeister und die Templer, die er in seine Gewalt gelockt, als Ketzer verbrennen und zog die in Frankreich gelegenen Güter des Ordens ein 1314. — Mit dem Tode von Philipps jüngstem (Sohn1) erlosch die gerade Linie des capetingischen Hauses; es folgte die Nebenlinie Valois 1328—1589. 15m* Dieser Thronwechsel rief einen Krieg mit England hervor, dessen König Eduard 111. auf Grund feiner Abstammung von Philipps Iv. jiochter Jsabella die französische Krone für sich und seine Nachkommen forderte. In einem hundertjährigen Kriege strebte England Englisch-fran- 1339—1453 die Eroberung Frankreichs an. Im Jahre 1346 ^1339—1453 9 ^siegte Eduard, der Prinz von Wales, gewöhnlich der „schwarze Prinz" genannt, die Franzosen bei Cr6 cy und später 1356 bei Karl \ I. um Portiers. Unter Karl Vi. eröffnete Heinrich V.von England die Feindseligkeiten von neuem und besiegte die Franzosen bei ') Philipp Iii._______________________ Philipp Iv. b. Schöne._________________Karl ü. Valois. (ibitarb Ii. v. Englb. Jsabella. Ludwig X. Philipp V. Karl Iv. ©buarb^Öl f 1328. Philipp Vi.

4. Geschichte des Mittelalters - S. 89

1901 - München [u.a.] : Franz
Das Interregnum. 89 und erkrankter christlicher Pilger im Orient, besaßen eigene Ordenshäuser und umfaßten Ritter, welche den Schutz ihrer Glaubensgenossen gegen die Muhammedaner, Priester, welche die Funktionen der Geistlichkeit, und dienende Brüder, welche den Dienst der beiden anderen Klassen zu übernehmen hatten. Die wichtigsten sind: 1. Die von Italienern gestifteten Johanniter, die sich nach Johannes dem Täufer, später nach ihrem Sitze (der Insel Rhodus) Rhodiser und schließlich (seit ihnen Karl V. 1530 Malta eingeräumt) Malteser nannten. Sie trugen ein schwarzes Ordenskleid mit weißem Kreuz. 2. Der von Frankreich aus gegründete Orden der Tempelherren, die sich nach dem salomonischen Tempel nannten, in dessen Gegend ihr Ordenshaus in Jerusalem gestanden. Ihr Ordenskleid war weiß mit rotem Kreuz. 3. Die Denlschhcrren, deren Genossenschaft von Barbarossas Sohne Friedrich im Lager vor Akkon 1190 gestiftet worden. Sie trugen einen weißen Mantel mit schwarzem Kreuz, woher auch die Farben von Preußen stammen, das sie in 53jährigem Kampfe (1230—1283) germanisierten. 3. Deutsche Fürsten- und Ländergeschichte jzso—3517. Das Interregnum izwischenreich) 1256—1273. Nach dem Tode Konrads Iv. (1254) saud sich kein deutscher Fürst, der die Kaiserkrone hätte annehmen wollen, und so blieb Dentschlan d von 1256—1273 ohne gemeinsames Oberhaupt ^). In dieser kaiserlosen Zeit, dem sog. Interregnum oder Zwischenreich, in dem das Königtum völlig daniederlag, befestigte sich vor allem die fürstliche Gewalt in der Stellung, die sie schon unter Friedrich 11. errungen hatte. Das Neichssürftenlnm ist in Deutschland hervorgegangen ans dem Volksherzogtum. Seit Heinrich Iv. ward die fürstliche Gewalt that-fachlich erblich; die Fürsten schwangen sich mit der Zeit zu wirklichen Herren ihrer Gebiete aus, zu Landesherren, d. h. jeder von ihnen übte nun kraft Erbrechtes in seinem beschränkten Gebiete alle diejenigen Rechte aus, die srüher der König oder Kaiser für das ganze Reich besessen hatte, wie das Zoll- oder Münzregal, die Bergwerksgerechtigkeit, das Befestigungsrecht, die Befugnis einer Landesgesetzgebung, die sogar dem Reichsrecht vorging. Da dies auch nach dem Interregnum, d. H. seitdem man wieder Könige wühlte, nicht anders wurde, war die Lockerung des Reichsverbandes und die Königtum. Fürstentum. *) Richard von kornwall und Alfons von Kastilien, die sich trnn zwei Gruppen unter den Fürsten wählen ließen, waren bloß Namenkaiser.

5. Geschichte des Mittelalters - S. 113

1901 - München [u.a.] : Franz
Übersicht der geschichtlichen Entwickelung Englands im Mittelaller. 113 Azin court 1415, worauf er mit der Hand von Karls Vi. Tochter die Zusicherung der Thronfolge in Frankreich erhielt. — Karl Vii. Karl Vii. um herrschte nach dem Tode seines gleichnamigen Vaters nur südlich 14°0, der Loire, während alles übrige Land den Engländern gehorchte, die 1429 auch Orleans angriffen. Da trat ein begeistertes Hirtenmädchen aus Dom Remy in Französisch-Lothringen, Jeanne Jeanne d'arc/) an die Spitze der Franzosen, rettete Orleans und ge- d Arc. leitete Karl Vii. mitten durch feindliches Gebiet nach Reims, wo er gekrönt wurde. Später von den Engländern gefangen genommen, wurde sie auf dem Marktplatze von Rouen als Here und Ketzerin verbrannt. Nichtsdestoweniger ist ihr Anstreben der Wendepunkt im Kampfe der Franzosen mit den Engländern, welch letztere alle Eroberungen in Frankreich bis aus Calais und die normannischen Inseln verloren und bald nach 1453 durch Ausbruch des Krieges der roten und der weißen Rose an jeder Wiedereroberung französischen Gebietes gehindert wurden. — Ludwig Xi. zog nach dem Untergange Karls des Kühnen die Ludwig Xl Bourgogue ein und hob die Macht der Krone den großen Vasallen 11 m 1 j u• gegenüber so, daß bereits gegen Eube des Mittelalters der Grund zur unumschränkten Monarchie in Frankreich gelegt nmr. Übersicht der geschichtlichen Entwickelung Englands im Mittelaller. Im Altertum war England von den keltischen Britannen be- Britanneu. wohnt, die 44—88 der römischen Herrschaft unterworfen wurden. Römer. Während der Völkerwanderung drangen 449 die Angelsachsen ein Ar,gelsachsen. und gründeten mehrere Reiche, die 827 zu dem Königreich England, d. i. Angelland, vereinigt wurden. Der bedeutendste unter den angelsächsischen Königen (827 bis ... 1066) war Alfred der Große (um 888), der vorletzte derselben 'H tömcflcuh Eduard der Bekenner, der in verwandtschaftliche Beziehung zu 827—1066. dem Herzog der Normandie trat und normannische Günstlinge an seinen Hos rief. Nach seinem Tod wurde Harald zum König erhoben, aber bald von Herzog Wilhelm von der Normandie in der Schlacht bei Hastings 1066 besiegt, wo Harald fiel?) Wilhelm „der Eroberer" ließ sich im Westrninster zu London krönen und errichtete eine Gewaltherrschaft, indem er die angelsäch- Norman-sischen Großen ihrer Güter beraubte und ihre Besitzungen an seine normannischen Ritter vergab. Durch diesen sremden Lehensadel io66°—1154. wurden die unterworfenen und hart bedrückten Angelsachsen im ’) Schillers Trauerspiel „Die Jungfrau von Orleans." ") Gedicht: „Tailleser" von Uhlaud. Stöckel-Ullrich, Mittelalter. §

6. Geschichte des Mittelalters - S. 115

1901 - München [u.a.] : Franz
Übersicht der geschichtlichen Entwickelung Englands im Mittelaller. 115 vor Strafe ohne gerichtliches Urteil sicher stellte, ward die Grundlage der englischen Verfassung, durch welche England schon im Mittelalter eine eingeschränkte Monarchie geworden ist. Die vom König einzuberufenden Vertreter des Klerus und des hohen Adels (die Lords), zu denen bald auch solche des niederen Adels und der Städte kamen, bildeten den englischen Reichstag oder das Parlament, das sich in zwei Kammern, das Hans der „Lords" und das der „Gemeinen", gliedert, welche zusammen das Recht der Steuerbewilligung und die gesetzgebende Gewalt ausüben. Unter Eduard Iii. (1327 — 1377) begann der große Krieg Eduard m. um die französische Krone (1339—1453), in welchem die Engländer um 1350. im Vorteil waren, bis die durch das Auftreten der „Jungfrau Englisch-ftan-von Orleans" (1429) unter den Franzosen erweckte Begeisterung Micher Krieg einen Umschwung herbeiführte. Schließlich mußte das englische 1339—1453. Königshaus seine Pläne aus Frankreich ganz fallen lassen, als seine beiden Hauptlinien Lancaster und 5)orf in einen blutigen Streit um die Krone, den Krieg der roten (Lancaster) und der Weißen Rose (9)orf), gerieten 1455 — 1485. _______________________Eduard Iii. f 1377. Eduard d. schm. Prinz. Johann von Lancaster. Edmund von Hort. Richard Ii. 1377—99. Heinrich Iv. 1399-1413. Johann. Richard. Heinrich Y. 1413-1422. Johann. Richard f 14606. Ssafefielb. Margareta v. Anjou. Heinrich Yi. Margareta, Eduard Iv. Richard Iii _____________________1422—1461 (f 1471). Gemahl 1461—1483. 1483—1485. Eduard t 1471. Edmund Xubor. Heinrich Vii. Elisabeth. Eduard V. Richard. t 1483. Der schwache, von Günstlingen und seiner Gemahlin (Mar- Krieg d. roten gareta von Anjou) regierte König Heinrich Ti. geriet mit seinem u. d. weißen Vetter Richard von Aork in Streit. Dieser nahm den König gefangen und trachtete nun selbst nach der Krone. ' Uoo~14®°* Aber die thatkräftige Gemahlin Heinrichs Vi. bot für die Rechte ihres Sohnes den nordenglifchen Adel gegen Richard auf, besiegte diesen, nahm ihn gefangen und ließ ihn töten. Doch Eduard, der älteste Sohn des Erschlagenen, rächte feinen Vater. Er schlug das Heer Margaretens, vertrieb sie nebst ihrem Sohn und Gemahl ebua^'b *v-aus England und bestieg als Eduard Iv. (1461—1483) den Thron. um — Auf Eduard Iv. folgte fein ältester Sohn Eduard V. (1483). Eduard V. Dessen Jugend benutzte fein Oheim Richard, dem die Vormund- 1483.

7. Geschichte des Mittelalters - S. 116

1901 - München [u.a.] : Franz
116 Übersicht der geschichtlichen Entwickelung Englanbs im Mittelalter. schaftliche Regierung übertragen war, um Eduard abzusetzen und nebst seinem jüngeren Bruder in den Tower bringen zu lassen, Richarb m. worauf er selbst als Richard Iii. (1483—1485) König wurde, um 1484. ßu diesem Thron raub fügte er noch Blutschuld, indem er seine beiden Neffen im Tower ersticken ließ, als sich im Volke Teilnahme für die ungerecht behandelten Prinzen kund gab. Bald jedoch kehrte besetzte Abkömmling des Hauses Lan-c äst er, Heinrich Tnbor, der nach Frankreich geflohen war, zurück imb besiegte den durch Härte und Ungerechtigkeit mißliebig gewordenen Richard Ui. bei Bosworth 1485, wo Richard im Kampfe fiel. Ho,us Ttt-dor Heinrich Vii. (1485—1509) bestieg nun als der erste Tudor 1485—1608. den Thron und beendete die Feindschaft der roten und der weißen Rose, indem er die letzte Erbin des Hanfes Jork, Ebuarbs Iv. Tochter Elisabeth, zur Gemahl in nahm.') *) Lies Shakespeares Königsbramen.

8. Geschichte des Mittelalters - S. 70

1901 - München [u.a.] : Franz
70 Heinrich Vi. Richards Rück- aber im adriatischen Meere durch Stürme an die Küste von Aqui-kehr und Ge-leja verschlagen. Von hier suchte er auf dem Landweg heimlich i Deutschland ^ur.^ Deutschland nach England zu kommen, ward aber 1192 bei Wien erkannt und vom Herzog Leopold gefangen genommen, t>er ihn auf Verlangen an den Kaifer aus lieferte. 1193—94 blieb Richard als Gefangener des Reiches auf der Feste Trifels bei Anweiler in der Pfalz, bis er durch ein hohes Lösegeld sich Rückkehr und Frei heit erkaufte?) Heinrich Vi. 1190—1197. Als Barbarossa nach dem Morgenlande aufbrach, hatte er seinen ältesten Sohn Heinrich zum Reichsverweser bestellt. Dieser bestieg auf die Nachricht vom Tode des Vaters als Heinrich Yi. selbst den Thron. Kaiser- Im Jahre 1191 unternahm er seinen ersten Zug nach krönung. Italien und ließ sich in Rom krönen. Angriff aus Danach zog er in das Königreich Neapel, dessen rechtmäßiger Neapel. Erbe er durch seine Gemahlin war. Da brachen Seuchen in seinem Heere aus und nötigten ihn, nach Deutschland heimzuziehen, wo seine Gegenwart ohnedies dringend nötig war. Heinrich der Heinrich Vi. Löwe war nämlich aus England zurückgekehrt in der Hoff-u. die Welsen, nnng, die Jugend des neuen Kaisers zur Wiederherstellung seiner einstigen Macht in Deutschland ausnützen zu können. Gerade war auch sein Schwager Richard Löwenherz auf der Heimreise vom Kreuzzug begriffen. Da geriet dieser in die Gefangenschaft Leopolds von Österreich, der ihn dem Kaiser auslieferte. Heinrich Vi. hatte somit ein Pfand in Händen, um die welfischen Ansprüche herabzustimmen. Eine Versöhnung mit den Welsen wurde dadurch herbeigeführt, daß diese außer Braun schweig und Lüneburg noch die Rheinpfalz erhielten, und gleichzeitig wurde ihr Ver-Richard wandter Richard Löwenherz gegen ein hohes Löfegeld und das Löwenherz ans Gelöbnis, daß er sich für feine Gefangenschaft nicht rächen wolle, der Haft aus der Haft entlassen 1194. Heinrich der Löwe verbrachte ent anen. den Rest seines Lebens zu Braun schweig, wo er 1195 starb. Die Hohen- Nachdem Heinrich Vi. Deutschland beruhigt und durch das stausen ge- Lösegeld Richards seine Hilfsmittel bedeutend vermehrt hatte, zog Sm; er 1194 zum zweitenmal nach Unteritalien, wo er das 1194. Königreich Neapel und Sizilien eroberte. Seiu Versuch, Deutschland zu einem Erb reich zu machen, scheiterte an dem Widerstände der Fürsten. Ebensowenig konnte er seine Weltmachtpläne, die sich auf die Eroberung des byzantinischen Reiches erstreckten, ausführen, da er unerwartet rasch auf einem dritten Zuge nach Italien dortselbst starb. ') Sage vorn Sänger Blondel; „Blondels Lied" v.j. G. Seidl.

9. Geschichte des Mittelalters - S. 74

1901 - München [u.a.] : Franz
74 Untergang der Hohenstaufen. Konrad Iv. 1250—1254. König Manfred von Sizilien. Konradin. Schlacht bei Tagliacozzo 1268. Kampf war noch nicht entschieden, als Friedrich Ii. 1250 in Unteritalien starb?) Friedrich Ii. hatte aus seiner ersten Ehe eine einzige Tochter, Margareta, die an den Landgrafen Albrecht den Ungearteten von Thüringen vermählt war. Sie wurde von ihrem Gatten (1270) verstoßen, wobei sie nach der Sage ihren Lieblingssohn Friedrich im Abschiedsschmerz in die Wange biß. Untergang der Hohenstaufen. Auf Friedrich Ii. folgte sein Sohn Konrad Iv. (1250—1254). Er verließ Deutschland 1252, um sich sein Erbrecht in Unteritalien zu sichern, starb jedoch dort schon 1254 mit Hinterlassung eines unmündigen Sohnes K o n r a d i n. Für diesen, der in Deutschland heranwuchs, verwaltete sein Oheim Manfreds das Königreich beider Sizilien^ Um das gebannte Haus der Hohenstaufen zu stürzen, hatte der Papst die Krone von Neapel mehreren Fürsten angeboten; schließlich nahm sie Karl von Anjou, der Bruder des Königs Ludwig Ix. von Frankreich, an. Manfred fiel im Kampfe gegen Karl von Anjou. Karl übte aber eine so drückende Gewaltherrschaft aus, daß ghibelliuische Gesandte sich nach Deutschland begaben und den jungen Konradin aufforderten, das Erbe seiner Väter in Italien anzutreten. Kouradiu, der eben das 15. Lebensjahr erreicht hatte, verpfändete die Güter, die seinem Hanse noch in Deutschland geblieben, um die Mittel zur Ausrüstung eines Heeres zu erhalten, und zog gegen den Rat seiner Mutter Elisabeth, einer bayerischen Herzogstochter, nach Italien. Don den Städten, durch die er kam, mit Jubel aufgenommen, traf er bei Tagliacozzo 1268 auf das Heer Karls. Schon hatte er es zurückgeschlagen, als eine Schar aus dem Hinterhalte hervorbrach und den Sieg in eine Niederlage verwandelte. Konradin floh an die Küste, wurde aber durch Verrat an Karl von Anjou ausgeliefert. Dieser suchte sich den Thron dnrch die Vernichtung seines Gegners zu sichern; er ließ Konradin auf dem Marktplatz von Neapel enthaupten?) Aber auch alle geheimen Anhänger 1) In der Volkssage lebte er fort (im Kyffhäuser) als einer der glorreichsten Kaiser. Erst später wurde die Sage auf Friedrich I. bezogen. — Gedicht: „Friedrich Rotbart" von E. Geibel. Auch Rückerts (Äedicht: „Barbarossa" bezieht sich auf Friedrich 1. 2) Ludwig der Kelheimer. Otto Ii. von Bayern. Friedrich Ii.______________ Ludwig der Strenge. Elisabeth. Konrad Iv. f 1254. Manfred f 1266. Konradin t 1268. S) Wessenberg: „Konradins Hinrichtung." „Schach dem König" von H. Friedrichs. ■— Konradins letzte Worte: „Z Mutter, welches Leiden bereite ich Dir!"

10. Geschichte des Mittelalters - S. 114

1901 - München [u.a.] : Franz
114 Übersicht der geschichtlichen Entwickelung Englands im Mittelalter. Zaume gehalten, so daß sich dieses sremde normannische Königshaus (1066—1154) in England erhielt und in der Folge die niederdeutschen Angelsachsen mit den französisch redenden Normannen Anjou- zu einer Nation verschmolzen?) Aus diese erste aus Frankreich Planta- stammende Dynastie, die normannische, folgte eine zweite fran-8/uet zösische, das Hans Anjou oder Plantagenet?) als der Urenkel 1 *" Wilhelms I. ’) 1154 den englischen Thron bestieg. Dieser, Heinrich Ii. (1154—1189), besaß so ausgedehnte Gebiete auf dem Festland, daß der ganze Westen Frankreichsin englischem Besitz war. Für diese Landschaften war freilich der englische König ein Vasall des französischen, während er für die Krone Englands unabhängig war — eine Zwitterstellung, die unter Richard Heinrichs Söhnen und nächsten Nachfolgern, Nichard Löwenherz u7m (1189—1199) und Johann ohne Land (1199—1216), zu Streitigkeiten mit Frankreich führte. Schon dem stürmischen Richard Löwenherz gegenüber vertrat der französische König Philipp 11. Augustu§ mit ruhiger Besonnenheit das Streben, die an England gekommenen französischen Lehen wieder an die Krone Frankreichs zu Johann ohne bringen. Als Richard starb und sein Bruder Johann ohne Land zur l?00um Regierung kam, entriß ihm der König von Frankreich alle franzöfifchen Lehen mit Ausnahme der Guienne (1204). Als Papst und Kaiser ihm nicht Helsen konnten, sah sich Johann ganz auf die Hilfe feiner Unterthanen angewiesen, bei denen er durch seine haltlose Schwäche jedoch so in Verachtung gesunken war, daß .Magna^charta 1215 die „Magna Charta“ (Great Charter) abnötigten. Dieser Freiheitsbrief, in welchem der König dem Adel und dem Klerns das Steuerbewilligungsrecht einräumte und die Freien *) Aus deu beiden Sprachen entstand uach und nach (bis 1350) eine Mischsprache, das heutige Englisch, das jedoch überwiegend eilte germanische Sprache geblieben ist. 2) So benannt nach einem Ginsterzweig (planta genista), den der Vater Heinrichs Ii., Gottfried von Anjou, an seinem Helme zu tragen pflegte. s) Wilhelm I. der Eroberer f 1087. Wilhelm Ii. Heinrich I. Mathilde. Gottfried Plantagenet, Graf von Anjou. _____________Heünich~Tl. 1154—1189._____________________ Heinrich Mathilde. Richard I. Gottfried Johann ohne Land. d. Löwe. Löwenherz. Kaiser Otto Iv. Artur Heinrich Iii. Richard von Cornwall, v. Bretagne. Titularkaiser f 1272. Eduard I. Eduard Ii. Eduard Iii.
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