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1. H. G. Bohrs Lehrbuch der Geschichte des Mittelalters - S. 50

1853 - Kopenhagen : Gyldendal
50 476—1100 Gestorbenen erben sollte. Allein ^d4n Bestrebungen Emmas zum Trotze wählten die Engländer den Sohn Knuds aus einer früheren Ehe, Harald Harefod zum König. Als Harald Harefod nach einer rühmlosen Regierung 1039 gestorben war, vereinigte Hardeknud abermals das dänische und englische Reich. Allein bei dem Tode Hardeknuds (1042) wählten die Engländer Eduard Confessor (1042—1066) einen jünge- ren Sohn Ethelreds des Unentschlossenen. Dänemarks Reich fiel, dem Vergleiche in der Göthaelv zufolge, Magnus dem Guten zu (1042—1047). " Eduard der Bekenner (1042 — 1066) war ein un- tüchtiger König; bei seinen Verwandten in der Normandie, den Jarlen in Rouen erzogen, mißfiel er seinem Volke, besonders wegen seiner französisch-normannischen Sitten, und weil er die Normannen den Angelsachsen vorzog. Der mächtige Jarl God- win stand an der Spitze der angelsächsischen Parthei und hatte ■ unter der Regierung des schwachen Königs die ganze Gewalt in Händen. Als Eduard der Bekenner gestorben war, wurde Godwins Sohn, der milde und volksthümlichc Harald von der angelsächsischen Parthei zum König erwählt; vergebens suchte sein Bruder Toste bei dem norwegischen König Harald Haardcraade Hülfe, um seinem Bruder das Königreich wieder zu nehmen: Toste und Harald Haarderaade fielen bei einem Angriffe auf Northumberland in der Schlacht bei Stand- forbridge (1066). Allein schon segelte die französisch-nor- mannische Flotte über den Kanal, um mit Harald um das Königreich England zu kämpfen; denn Wilhelm der Bastard, Jarl in Rouen, behauptete, vermöge eines Te- stamentes seines Schwagers Eduard des Bekenners, ein Recht auf Englands Thron zu haben. Nach hartnäckigem Wi- derstande wurde Eduard mit seinem Heere bei Hastings (1066) geschlagen, wo Harald den Heldentod fand und aller Widerstand gegen den normannischen Eroberer aufhörtc.

2. H. G. Bohrs Lehrbuch der Geschichte des Mittelalters - S. 20

1853 - Kopenhagen : Gyldendal
V« 20 476—1100. mischen, und in dieser Zeit trat Lothringen mit dem deut- schen Reiche in nähere Verbindung. Dieser Verlust trug noch mehr dazu bei die Liebe der französischen Vasallen vom karo- lingischen Geschleckt abzuwenden. Die Macht ging allmählich auf Hugo des Großen Sohn, Hugo Cap et, über und als der letzte Karolinge auf Frankreichs Throne, Ludwig fainéant (986—987) starb, wurde Hugo Capet unter der Bedingung, die Gerechtsame der geistlichen und weltlichen Vasallen zu bestä- tigen, zum König erwählt. Der König von Frankreich Hugo Capet (987—997) der Stammvater aller Könige, welche nach ihm mehr als 800 Jahre hindurch in Frankreich regiert haben, konnte, was die Ausdehnung seiner Besitzungen betraf, sich mit den meisten Va- sallen Frankreichs messen; seine Familie hatte sich als Vor- kämpfer Frankreichs gegen Deutschland ausgezeichnet, und somit hatte das Königthum bei seiner Thronbesteigung einen Einfluß Î -gewonnen, den "er dadurch, daß er die mächtige Geistlichkeit be- günstigte und den Besitz der Kirchen und Klöster erweiterte, noch vermehrte. Er bekriegte mit Glück Karl von Lothringen, den Sohn Ludwigs lloutremers, der seine Ansprüche auf Frankreichs Thron geltend zu machen suchte; allein die Macht des Königth-nms über die südfranzösischen Vasallen hatte keine Bedeutung. Sein Sohn Robert (997 —1031) war ein unselbstständi- ger Regent, frommen Uebnngen ergeben, ein Freund der Geist- lichkeit. Er gehorchte dem Papste, der ihm gebot, sich von seiner Frau Bertha von Blois scheiden zu lassen, weil seine Verwandtschaft mit ihr zu nahe war. Der König ehelichte spä- ter Constanze aus dem Hause Anjou, das zu der Zeit seine große Macht im westlichen Frankreich begründete. Der König erbte das Herzogthum Burgund, allein dies mächtige Lehn wurde nach seinem Tode dem jüngeren Sohne Robert, der

3. H. G. Bohrs Lehrbuch der Geschichte des Mittelalters - S. 79

1853 - Kopenhagen : Gyldendal
1100-1517. 79 fromme Aberglaube des Zeitalters hielt dafür, daß Gott sich zu Gunsten des Unschuldigen unmittelbar in den Kampf mische. Gleich zu Anfänge des Zweikampfes zersplitterte Gottfrieds Schwert an dem Schilde feines Feindes; allein, obwohl der anwesende Kaiser um dieses Unglückes willen den Kampf beendet wissen wollte, verlangte Gottfried, im Vertrauen auf feine ge- rechte Sache, ihn zu vollenden und traf darauf mit feiner zer- brochenen Waffe feinen Gegner so heftig an der Stirne, daß er für todt aus den Schranken getragen wurde. Diesen feinen großen Ruhm als Ritter vermehrte er noch durch Frömmigkeit, Freigebigkeit und einfache Sitten; feine Gestalt war hoch, stark und geschmeidig, fein Haar blond, sein Gesicht schön. Dieser Mann. der die größte Heeresabtheilung in seinem Gefolge hatte, kann als der Anführer der Kreuzfahrer betrachtet werden, und an ihn schloß sich eine Schaar vornehmer Kriegs- leute, deren jeder verdient hätte, ein Heer anzuführen: Robert von der Normandie, ein Sohn des normannischen Eroberers Englands, Hugos von Vermandois, Bruders Philipps I. Königs von Frankreich; Bohemund von Tarent, ein Sohn Robert Guiseards. des normannischen Herzogs von Neapel (denn der Vater war bereits gestorben); Gottfrieds Bruder, Balduin, und viele andere für den Kampf und den Glauben begeisterte Männer. Im Frühlinge 1096 wimmelten Städte und Dörfer von bewaffneten Pilgern, die Felder waren mit Zelten bedeckt und überall ertönten Lieder zum Preise des Erlösers; viele Familien hatten all ihr irdisches Hab und Gut verkauft, und schlossen sich, Groß und Klein, dem Zuge an; ein zweirädriger mit Ochsen bespannter Wagen trug die Kinder, die Lebensmittel und nothwendigsten Bedürfnisse. Auch Weiber folgten dem Zuge, bewaffnet und in Männerkleidung, der Länge des Weges und der Größe des Unternehmens unkundig, fragten manche bei jeder

4. H. G. Bohrs Lehrbuch der Geschichte des Mittelalters - S. 103

1853 - Kopenhagen : Gyldendal
1100—1517. 103 Europa kam, glaubte der große Kaiser sein Leben mit keiner schöneren That beschließen zu können, als mit der Befreiung der heiligen Stadt, er gab daher sein heitres, ritterliches Leben aus um sich Kämpfen und Entbehrungen zur Ehre des Glaubens zu unterziehen. Er fand auf dem Zuge seinen Tod 119 0 ohne Jerusalem gesehen zu haben (p. 88). Sein Sohn Heinrich Vi war schon bei Lebzeiten des Kaisers zum deutschen Könige erwählt worden und setzte die Pläne seines Vaters zur Erwei- terung seiner Macht fort. Er suchte die Parthei der Welfen zu versöhnen, indem er, unter harten Bedingungen, Heinrich dem Löwen einen Theil derbraunschweigisch-lüneburgischenlande zurückgab. Nachdem er mit großer Grausamkeit sein Erbrecht auf Neapel und Sicilien geltend gemacht und sich ihrer 1194 bemächtigt hatte, kehrte er mit Plänen zur Veränderung der Reichsverfassung nach Deutschland zurück, indem er glaubte, sie durch seine Macht und seine Reichthümer durchsetzen zu können. Er erbot sich, für immer Apulien und Sicilien mit dem Reiche zu vereinigen und erklärte alle Lehen erblich machen zu wollen, wenn die Fürsten die Kaiserwürde in seiner Familie erblich machen wollten. Allein dieser Plan scheiterte an dem Freiheits- gefühle der Fürsten und wurde ebenfalls durch den plötzlichen Tod des Kaisers auf Sicilien 1197 verhindert. Sterbend hatte Constantia"ihren stleinen Sohn Friedrich von Neapel dem Schutze des mächtigen Papstes Innocenz Iii (1198—1216) übergeben, und mit Freuden übernahmder Papst die Pflicht der Kirche, die Verwaisten zu beschützen, eine Pflicht, die ihm diesmal so großen weltlichen Einfluß und gleiche Macht versprach. Schon früher hatte er den vaterlosen Erben der Ho- henstaufen mit dem Königreiche Sicilien belehnt; er machte nun seine Vormundschaft mit Kraft geltend und suchte die mächtigen Herrn des Reiches zu beugen, die streitenden Welfen und Ghi- bellinen mit einander auszusöhneu, um im Namen der Kirche selbst über Alle zu herrschen.

5. H. G. Bohrs Lehrbuch der Geschichte des Mittelalters - S. 142

1853 - Kopenhagen : Gyldendal
142 1100-1517. Verlegenheit Eduards Iii, die Folge der fortwährenden Kriege mit Frankreich, die ihn zu solchen Zugeständnissen nöthigte; denn das Parlament hatte noch viele Kämpfe und Unterdrückungen zu bestehen, che es unbestritten sein Recht ausüben konnte. Nach Eduard Ui ward Richard Ii, ein Sohn des schwarzen Prinzen, König von England (1377—1400). Unter ihm brach ein ernsthafter Bauernaufstand aus, den die Bedrückung der Bauern durch den Adel und die harte und rohe Eintreibung der Steuern veranlaßte; die Bauern eroberten sogar London, allein als man scheinbar ihre Forderungen bewilligte, und sie die Waffen niedergelegt hatten, erhob sich der Adel und bestrafte den Aufstand auf grausame Weise. Richard Ii wurde ab- gesetzt und von seinem Vetter Heinrich von Lancaster (dem Iv, 1400 — 1413), der ihm zürnte, weil er ihm sein väterliches Erbe vorenthielt, getödtet. Die großen Begebenheiten unter Heinrich V (1413- 1422) in den Kriegen mit Frank- reich (p. 139) vereinigten den unruhigen Adel zu diesem gemein- samen Unternehmen, allein als der Krieg aufhörte, brachen Erbfolgestreitigkelten in der königlichen Familie aus. Der Sohn Heinrichs V, Heinrich Vi, ließ sich ganz von seinen Günstlingen und seinem Weibe, der kräftigen Mar- garetha von Anjou, leiten. Unzufrieden darüber, fühlte Richard von N o r k sich veranlaßt, seine Ansprüche aus die Erbfolge, welche schwerer als die des Hauses L a n c a st c r wögen, geltend zu machen; er stammte nämlich auf mütter- licher Seite von dem zweiten Sohne Eduards Iii ab (siehe die Stammtafel p. 141). Er brachte ein Heer gegen den König auf die Beine und erzwang sich die Regentschaft in England 1455; seit der Zeit brachen blutige Bürgerkriege (1455—1485), zwischen der ro tben Rose (Lancaster) und der weißen Rose (Jork) aus. Richards Sohn, Eduard Iv (1461—1483) setzte sich nach dem Tode des Vaters durch den Beistand des Grafen W a r w i ck mit Gewalt auf den Thron. Als er jedoch,

6. H. G. Bohrs Lehrbuch der Geschichte des Mittelalters - S. 143

1853 - Kopenhagen : Gyldendal
1100-1517. 143 unbesonnen wie er war, diesen seinen mächtigen Vasallen be- leidigte , brachte W a r w i ck ein Heer gegen den König auf die Beine, und setzte den Heinrich Vi wieder auf den Thron. Eduard kehrte, unterstützt von seinem Schwager Karl dein Kühnen von Burgund, wieder zurück; Marwick fiel in der Schlacht bei Barnct 1471 , und die weiße Rose herrschte wieder. Eduard ließ den Sohn Heinrichs Vi tobten, der Vater starb plötzlich im Gefängnisse, viele Adliche der Gegenparthei wurden hingerichtet, unter andern des Königs eigner Bruder, Georg von Clarence. Als der König 1483 gestorben war, mordete sein Bruder Richard In, der Böse, die jungen Söhne Eduards Iv, um selbst herschcn zu können; er erreichte seinen Zweck und regierte wie der blutdürstigste Tyrann. Da landete Heinrich von Richmond, der auf mütterlicher Seite von Lancaster abstammtc, in England, erhielt viele Anhänger und schlug bei Bosworth Richard Iii (1485) der selbst nach wüthendem Widerstande fiel. Dergestalt war Hein- rich Vii (1485 — 1509) der einzigste männliche Sprößling der zahlreichen Nachkommen Eduards Iii; das fürstliche Haus hatte sich selbst nebst einem großen Theile des Adels ausgerot- tet, welcher daher keine Kraft zum Widerstande gegen die Erwei- terung der Rechte der Krone hatte; das Parlament war zum bloßen Werkzeuge der Militairgewalt herabgesunken und hatte bei jedem Thronwechsel mit gleich großer Bereitwilligkeit einen Lan- caster oder einen Uork in der Regierung bestätigt. Auch Heinrich Vii bestieg den Thron mit Hülfe der Waffen und ließ das Parlament seine Rechte bestätigen, welche er durch eine Heirath mit Elisabeth, der Tochter Eduards Iv zu ver- vollständigen suchte. Er herrschte so gut wie unumschränkt, strafte mit Härte und legte willkührliche Steuern auf. Allein obwohl auf diese Weise die Regierungsverfassung Englands zu jener Zeit fast eine unumschränkte Monarchie war, entwickelte sich

7. H. G. Bohrs Lehrbuch der Geschichte des Mittelalters - S. 117

1853 - Kopenhagen : Gyldendal
1100—1517. 117 Versammlung in die Laterankirche zu Rom. Es erschienen daselbst 71 Erzbischöfe, 412 Bischöfe und viele andre hohe Geist- liche ; die Patriarchen in Konstantinopel und Jerusalem, in Alex- andria und Antiochia waren entweder persönlich anwesend oder durch Abgeordnete vertreten. Ferner erschienen Gesandte des rö- mischen Kaisers, Otto's Iv, der noch, wiewohl vergebens, seine Sache zu vertheidigen suchte, ferner des Kaisers in Kon- stantinopel, der Könige von Frankreich, England, Ungarn, Jeru- salem, Cypern und Arragonien. Eine so glänzende Versamm- lung geistlicher und weltlicher Herrn war noch nicht dagewcsen, und Innocenz, der den Streit der Völker mit ihren Regenten, und die Streitigkeiten der Regenten unter einander entschieden hatte, der die Ketzer ausgerottet hatte und für die Aufrechthal- tung und den Sieg des reinen katholischen Glaubens Sorge getragen hatte, konnte als der Inhaber aller geistlichen und weltlichen Macht auf Erden auftreten und nicht ohne Grund das Papstthum mit der Sonne, das Königthum mit dem Monde, der sein Licht von der Sonne leihe, vergleichen. Der Papst legte der Kirchenversammlung seine Ansichten über die wichtigsten Glaubenssätze der katholischen Kirche, die Kirchen- verwaltung und Kirchenzucht vor. Die Kirchenversammlung bestä- tigte Alles. Ferner erließ die Kirchenversammlung harte Gesetze gegen die Ketzer, die mit Feuer und Schwert ausgerottet werden sollten. Im selbigen Jahre hatte der heilige Domini cus, ein Spanier, der voll gläubiger Begeistrung den Albigensern Be- kehrung gepredigt hatte, vom Papste eine Regel für den Mönchs- orden erhalten, den er stiften wollte: Die Thätigkeit der Domi- nikaner sollte sich auf Aufrechthaltung des allein sclig- machenden katholischen Glaubens und zunächst auf die Bekehrung der Ketzer richten. Innocenz gab in der Kirchen- vcrsammlung geistlichen Richtern, welche er erwählte, den Auftrag, den Ucberresten der albigcnsischen Ketzer nachzuforschen und sie

8. H. G. Bohrs Lehrbuch der Geschichte des Mittelalters - S. 121

1853 - Kopenhagen : Gyldendal
1100—1517. 121 Allein der Erzbischof that den folgenden Tag die Kirche des heiligen Grabes und aller heiligen Oerter Jerusalems in den Bann; denn der verfluchte Kaiser hatte sie durch seine Nähe befleckt. Die Tempelherren benachrichtigten den Sultan Kamel davon, daß der Kaiser mit einem kleinen Gefolge den Taufplatz Christi am Fluße Jordan besuchen wolle; allein der Sultan sandte dem Friedrich das verrätherische Schreiben mit der War- nung, er möge sich vor falschen Freunden hüten. Als der Kaiser nach Europa zurück kam (1229), fand er sein Königreich Neapel von päpstlichen Soldaten besetzt; diese Streiter der Kirche gegen den Verfluchten trugen auf den Schul- tern die kreuzweis über einander gelegten Schlüssel St. Peters; denn der Papst wollte den Kricgszug zu einem Kreuzzuge für den römischen Stuhl machen. Allein sobald Friedrich Ii sich mit seinem Heere zeigte, flohen die „Schlüsselsoldaten" und der Kaiser nahm sein Erbland wieder in Besitz. Die rücksichtslose Art, womit der Papst einen Kreuzfahrer behandelte, wurde von vielen, auch von angesehenen Geistlichen, getadelt; Gregor bemühte sich vergebens dem Kaiser neue Feinde zu verschaffen; er mußte vorläufig mit ihm Frieden schließen (1230). Der Kaiser benutzte seine Uebermacht, um den Rechtszustand in Neapel und auf Sicilien zu ordnen; er gab ein neues Gesetzbuch heraus, worin er das Recht des Staates in weltlicher Beziehung der Kirche gegenüber festsetzte; er be- mühte sich Aufklärung und Wissenschaften zu befördern und er- nannte Lehrer für die von ihm in Neapel gegründete Universität, welche bald neben der berühmten Schule für Aerzte in Salerno emporblühte. Der Kaiser selbst suchte nach seiner ermüdenden und kräftigen Wirksamkeit Zerstreuung auf der Jagd, an Gast- mählern, bei Musik, in geistreicher Umgebung von Künstlern und Gelehrten auf seinen prächtigen Schlössern im reizenden Neapel. Allein seine Vorliebe für arabische Gelehrte, für saracenische Tänze und morgenländisches Wohlleben, der Schutz, den er den

9. H. G. Bohrs Lehrbuch der Geschichte des Mittelalters - S. 124

1853 - Kopenhagen : Gyldendal
124 1100 — 1517. nach dem Tode des Vaters mit Kraft und Thätigkeit, während der Abwesenheit des Bruders, der Negierung Neapels und Siciliens an. Nach mancherlei Kämpfen mit der kirchlichen und welfischcn Parthei ließ er sich nach dem Tode des Bruders als König in Palermo krönen. Da ersah der Papst Karl von Anjou, den ehrgeizigen, bösen und treulosen Bruder Lu dwigs des Heili- gen dazu aus: Italien von dem Geschlechtc der Hohenstaufen zu befreien und als päpstliches Lehn das appulische Reich ent- gegen zu nehmen. Karl von Anjou, der vom Papste mit Geld und Kirchcngut unterstützt wurde, schiffte sich am Tiber aus, wurde in Nom mit Freuden empfangen und zog darauf mit sei- nem französischen Heere nach Süditalien. Manfred traf bei Beneventum mit ihm zusammen (1266). Nach einem kräftigen tapferen Widerstande verlor Manfred die Schlacht; die Sa- ra eenen, deren hcldcnmüthige Ergebenheit er nach seinem Vater geerbt hatte, wurden nebst einem großen Theile des übrigen Hee- res niedergcmetzelt. Manfred selbst wollte seine Macht und seinen Ruhm nicht überleben: er stürzte sich in das wildeste Ge- tümmel der Schlacht und wurde getödtet. Nach dieser Schlacht war Karl von Anjou Herr des Königreichs. Allein viele Städte Italiens wünschten die Herr- schaft der Franzosen in Italien vernichtet zu sehen und wandten ihre Blicke auf Konradin, einen Sohn Konrads Iv. Kon rad in hatte ein einsames, stilles Jugendleben in sei- nem Vaterlandc in Schwaben an den Ufern des Bodensees ge- führt. Allein durch die stolzen Hoffnungen angeregt, welche sich in seinem Geschlechtc forterbten, zog der 16jährige Jüngling, Mit seinem fast ebenso alten Vetter Friedrich von Oesterreich nach Italien, um Siciliens Krone zu gewinnen. Er wurde bei Tag- liato zzo (1268) geschlagen, mit Friedrich von Oesterreich ge- fangen genommen und gleich ihm hingerichtet. (1268). Kon- radin warf vom Schafotte seinen Handschuh hinab zwischen die gerührten Zuschauer, mit der Bitte ihn dem Könige Peter von

10. H. G. Bohrs Lehrbuch der Geschichte des Mittelalters - S. 160

1853 - Kopenhagen : Gyldendal
160 1100—1517. den sie sich erwarben. Somit konnte sich I o h a n n Ii, der Vollkommene (1481 — 1495) in seinem Kampfe, um die Macht des Lchnsadels ¿u brechen, auf die Städte stützen ; durch die Hinrichtung der mächtigsten Häupter des Adels, nämlich des Herzogs von Braganza und des Herzogs von Viseo befe- stigte er die Uebermacht der Krone. A r a g o n i e n, welches die östliche Seite der pyrenäi- fchen Halbinsel in sich faßte, dehnte allmählich seine Macht über die Inseln des mittelländischen Meeres bis nach Italien aus. Durch die sicil i a nisch e Vesper (1282 p. 125) wurde Sicilien, obwohl bis zum Jahre 1409 als ein abgesondertes Königreich mit Aragonien vereinigt. Jacob I! (1291 — 1327) entriß den Genuescrn und Pisanern Sardinien. Der Mannsstamm des barcelonaischen Grafenhauses, wel- ches Aragonien regierte, starb 1410 aus und die Stände des Reiches wählten Ferdinand I. Sein Sohn A l p h o n s V (1416- 1458) wurde von der Königin Johanna ll von Neapel, welches Reich seit mehr als einem Jahrhundert durch innere Kämpfe unter der Regierung des Hauses Anjou zer- fleischt wurde, adoptirt. Alphon s V setzte sich durch die Gewalt der Waffen in den Besitz Neapels (1435). Allein als Alphons starb (1458) hinterließ er Neapel seinem Sohne Ferdinand. Aragonien siel seinem Bruder Johann ll zu (1458—1479). Sein Sohn und Nachfolger Ferdinand Ii, der Katholische, vermählte sich mit der Erbin des Kö- nigreichs Kastilien, Jsabella (1469); sie stammte von jenem Heinrich von Trastamara ab, welcher durch Bertrand du Guesclin auf den Thron Kastiliens gesetzt wurde. Isabelle trat die Regierung in Kastilien im Jahre 1474 an und als Ferdinand Ii im Jahre 1479 seinem Vater als König von Aragonien folgte, vereinigte er dergestalt die Reiche Aragonien und Kastilien unter einer Herrschaft. * ■■ - -^i"t ■' ‘»•’■nat, tarn
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