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1. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 98

1888 - Leipzig : Teubner
98 - Grndung Alessandrias. Italien war so gut wie verloren fr den Kaiser^ . 117. Unterdessen hatte Heinrich der Lwe von Sachsen aus eine segensreiche Wirksamkeit entfaltet, er trug deutsche Kultur nach dem slavischen Holstein, Mecklenburg und Pommern; Lbeck blhte auf. Denke an den Gegensatz zwischen der deutschen Politik des Lwen und. der italienischen des Kaisers! Doch geriet Heinrich durch seine strenge, gewaltthtige Herrschaft mit vielen mchtigen Nachbarn in Streit (der Lwe vor der Burg in Braunschweig); Friedrich ver-shnte die Feinde nach seiner Rckkehr aus Italien. Heinrichs Wallfahrt nach Jerusalem ist von der Sage ausgeschmckt. Nach sieben Jahren nahm Friedrich seine italienischen Plne wieder auf. Heinrich der Lwe verweigerte (bei einer persnlichen Zusammenkunft) die Heeresfolge (dies war kein eigentlicher Treu-bruch, weil die Meinung herrschend geworden war, da die Vasallen nur zu einem Rmerzuge verpflichtet seien! was hat wohl Heinrich zu der Weigerung veranlat?). Friedrich wurde von den lombardischen Stdten bei Legnano gnzlich geschlagen 1176; er vershnte sich mit Alexander Iii. in Venedig und gewhrte den Lombarden gegen Anerkennung der kaiserlichen Oberhoheit fast alle Forderungen (was hat ihn zu diesem schnellen Nachgeben bewogen?). Heinrich der Lwe wurde gechtet und seiner Herzogtmer beraubt; demtigte sich vor dem Kaiser zu Erfurt; zog auf drei Jahre in die Verbannung nach England zu seinem Schwiegervater. Bayern kam an die Wittelsbacher, Sachsen wurde zerstckelt; Heinrich behielt nur seine Stammlande Braunschweig und Lneburg. Friedrich feierte 1184 die Schwertleite seiner Shne durch ein glnzendes Reichsfest in Mainz; auf seinem sechsten friedlichen Rmerzuge vermhlte er seinen zweiten Sohn Heinrich mit Konstanze, der Erbin des Normannenreichs in Unteritalien. Die kaiserliche Macht schien befestigt. . 118. Friedrich krnt sein thatenreiches Leben durch den dritten Kreuzzug 1189; der edle, gromtige Sultan Saladin von gypten (Lessings Nathan) hatte Jerusalem wiedererobert. Friedrich im Bunde mit dem franzsischen König und mit Richard Lwen-herz von England, die jedoch den Seeweg whlen. Friedrich ertrinkt im Saleph 1190 (der Kysshuser). Sein Sohn Friedrich von Schwaben fhrt das Heer vor Akkon, legt den ersten Grund zum Orden der Deutschherren (weier Mantel mit schwarzem Kreuz), stirbt an der Pest. Leopold von Ostreich, welcher

2. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 99

1888 - Leipzig : Teubner
- 99 - von Richard Lwenherz beleidigt wird (wodurch?), kehrt zurck, nimmt Richard, der unterwegs Schiffbruch gelitten hatte, gefangen und liefert ihn an Friedrichs Sohn Heinrich (Vi.) aus. (Richard Lwenherz war der Schwager Heinrichs des Lwen; die Sage vom Snger Blondel.) Jerusalem bleibt im Besitz der Mnhammedaner; doch die Christen knnen ungefhrdet zum heiligen Grabe pilgern. Heinrich Yi. (11901197) erkmpft sich mit blutiger Hrte . 119. das Erbe seiner Gemahlin in Unteritalien, stirbt daselbst. Nach seinem Tod beginnt der Kampf zwischen Welfen und Hohenstaufen von neuem durch die Doppelwahl Philipps von Schwaben und Ottos It. von Braunschwcig. Philipp, Friedrichs I. dritter Sohn; Otto, Heinrichs des Lwen Sohn. In den Streit mischt sich der gewaltigste der mittelalterlichen Ppste, Innocenz Iii.; er stellt sich auf Ottos Seite. Innocenz vergleicht das Papsttum mit der Sonne, das Kaisertum mit dem Mond; setzt das Ketzergericht der Inquisition ein (spter in den Hnden der Dominikaner, die mit den Franziskanern zusammen die sogen. Bettelorden bilden); Innocenz will ganz Italien vllig vorn deutschen Reiche trennen. Philipp wurde von Otto von Wittelsbach 1208 aus persnlicher Rache ermordet (seine Gemahlin, die griechische Irene, die Rose ohne Dorn, die Taube sonder Galle"; denke auch an andere Zeitgedichte Walters von der Vogelweide). Auch Otto Iv. entzweite sich mit dem Papst. Da lie Innocenz den Sohn Heinrichs Vi., Friedrich Ii. (1215 1250), fr den er als Vormund und . 120. Oberlehnsherr sein unteritalisches Knigreich verwaltete, als Gegen-knig aufstellen. Friedrich geriet mit den Nachfolgern Innocenz' Iii. in Streit, weil er einen gelobten Kreuzzug auszufhren zgerte und gegen sein Versprechen die Vereinigung von Deutschland und Sizilien anstrebte. Im Bann unternahm er den fnften Kreuz-zug 1228 und erlangte die Knigskrone von Jerusalem; nach seiner Rckkehr wurde er vom Bann gelst. (Jerusalem ging nach kurzer Zeit auf immer fr die Christen verloren.) Friedrich war mehr Italiener als Deutscher, der Kirche fern-stehend fhrte er in feiner glnzenden Hauptstadt Palermo ein durch Knste und Wissenschaften verschntes Leben mit orientalischem Anstrich. In Deutschland schlug er den Aufstaut) seines Sohnes Heinrich nieder, der in der Gefangenschaft starb. In Italien wollte er die lombardischen Städte wieder unter die kaiserliche Oberhoheit zurck- 7*

3. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 100

1888 - Leipzig : Teubner
100 führen, kam aber dadurch von neuem in Feindschaft mit dem Papst. Wiederholter Bannfluch; Absetzung und Wahl von Gegenknigen. Entsetzliche Brgerkriege in beiden Lndern. Friedrichs schner Sohn Enzio (Heinz) wurde von den Bologuesen gefangen und bis zu seinem Tod in Haft gehalten. Friedrich Ii. starb 1250 in Italien (sein Grabmal in Palermo). Sein Sohn Konrad Iv. fhrte den Kampf in Unteritalien weiter, wo er 1254 starb. . 121. Whrend der Regierung Friedrichs Ii. wurde das Abendland von einem furchtbaren Einfall asiatischer Barbaren in Schrecken gesetzt. Denke an den frheren Einbruch der Hunnen, auch an die Einflle der Normannen und Ungarn! Die Mongolen berfielen von der Hochebene Hinterasiens aus ' das chinesische Reich und drangen unter furchtbaren Verheerungen gegen Europa vor. Rußland, Polen und Ungarn wurden ver-wstet, Moskau verbrannt. 1241 fiel Herzog Heinrich der Fromme in der Schlacht bei Wahlstatt (Liegnitz). Das Abendland war in groer Gefahr, Kaiser und Papst in Streit. Da gingen die Mongolen nach Asien zurck und warfen sich auf das Kalifat von Bagdad, das sie vernichteten. In Deutschland begann das Interregnum; in Italien rief der Papst den Bruder des franzsischen Knigs, Karl von Anjou, zum Kampf gegen die Hohenstaufen herbei. Da zog der Jngling Konradin, Konrads Iv. Sohn, trotz des Flehens seiner Mutter der die Alpen, um das Erbe seiner Vter zu erkmpfen. Bei Tagliaeozzo von Karl von Anjou geschlagen, wurde er 1268 mit seinem Freunde Friedrich von Baden in Neapel hingerichtet, der letzte der Hohenstaufen. 1282 ging Sizilien durch die sizilianische Vesper fr den grausamen Karl verloren. Peter von Aragonien wurde König der Insel. (Gegen Ende des Mittelalters kam auch Neapel an Aragonien.) Das Nibelungenlied, ein Spiegel deutschen Wesens im Mittelalter.") . 122. Um die Wende des 12. und 13. Jahrhunderts ist das Nibelungenlied aufgezeichnet worden. Es ist geschpft aus den *) Das Nibelungenlied, Schulausgabe von Holdermann. Reuther, Karlsruhe.

4. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 124

1888 - Leipzig : Teubner
124 brgerliche Rechte, innerhalb bestimmter Grenzen auch freie Religions-bung. Der gute König Heinrich; was wnschte er jedem seiner Bauern? Gegenber der Habsburgischen Macht verfolgte er die Plne seiner Vorgnger (denke an Franz I. und Heinrich Il). 1610 wurde er von einem fanatischen Katholiken, Ravaillac, ermordet (weswegen?). England und Schottland in der Reformationszeit. . 154. Erzhle von den frheren Geschicken Grobritanniens mit Hilfe der folgenden Angaben: Csar in Britannien, die Angel-sachsen 450, 1066 Wilhelm von der Normandie erobert England, 1190 dritter Kreuzzug, 1429 die Jungfrau von Orleans. Zur Zeit Luthers regierte in England Heinrich Viii. aus dem Hause Tudor (1509 1547), ein grausamer Gewaltherrscher. Er sagte sich von Rom los, um die Ehescheidung von seiner Ge-mahlin, Katharina von Aragonien, zu erzwingen. Der König das Oberhaupt der englischen Kirche. Seine zweite Frau, Anna Boleyn, lie er hinrichten; dasselbe Geschick hatte noch eine andere seiner sechs Gemahlinnen. / * Die Reformation, die unter feinem Sohne Eduard Fort-schritte machte, wurde wieder unterdrckt von feiner Tochter, der blutigen Maria, der Gemahlin Philipps Ii. von Spanien. Elisabeth, die Tochter Heinrichs Viii. und Anna Boleyns (15581603),' in der Schule der Leiden aufgewachsen, durch ernste Studien gebildet, von mnnlichem, gebieterischem Sinn. Sie begrndet die englische Hochkirche oder Episkopalkirche; erklre den Namen (episcopus Bischof). Gegner derselben sind die Puritaner (pure) oder Presbyterianer (denke an die Stellung der Gemeindeltesten in der christlichen Urkirchel). . 155. Zu derselben Zeit herrschen in Schottland die Stuarts. Auf Jakob V. folgt seine Tochter Maria Stuart, frh vermhlt mit Franz Ii. von Frankreich, am ppigen Hof der Katharina von Medici in aller Freuden Flle aufgewachsen. Mit den Tudor verwandt, macht sie gegenber Elisabeth Ansprche auf den englischen Thron. Nach dem Tode ihres Gemahls kehrt sie nach Schottland zurck, wo der strengste Calvinismus (Presbyterianer) bereits die Oberhand gewonnen hatte. Maria, ein Werkzeug der Gegenreformation, in heimlicher Verbindung mit Rom, Frankreich und Spanien. Welche Gefahr fr England? Sie vermhlt sich mit ihrem Vetter Darnley;

5. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 162

1888 - Leipzig : Teubner
- 162 - Kaiser der Franzosen erklrt, durch Volksabstimmung besttigt, vom Papst Pius Vii. am 2. Dezember in Paris gesalbt. 1805 krnt er sich in Mailand mit der eisernen Krone zum König von Italien; sein Stiefsohn Eugen Beauharuais Vicekuig von Italien. Die Errungenschaften der Revolution waren damit fr Frank-reich verloren. Das Kaisertum kehrte zu der absoluten Re-gierung des alten Knigtums und seinen Formen zurck (der neue Adel). Das Kaisertum Napoleons I. . 210, Der Friede, den auch Rußland (1801) und England (1802) mit Frankreich gemacht hatten, war nicht von Bestand. Die Eng-lnder gaben Malta nicht heraus. Napoleon, auerdem gereizt durch die englische Presse, bedrohte England mit einer Landung von Boulogne aus und besetzte Hannover. Der englische Minister Pitt brachte die dritte Koalition 1805 zwischen England, Rußland, Ostreich und Schweden zur Herstellung des europischen Gleichgewichts zusammen. Preußen, wo seit 1797 Friedrich Wilhelm Iii. herrschte, beharrte auf seiner Neutralitt. Napoleon geht in Eilmrschen nach Oberdeutschland, verbndet sich mit Bayern, Wrttemberg, Baden, Hessen, Nassau und zwingt die streicher in Ulm zur Ergebung (Verletzung des neutralen ansbachischen Gebiets von Preußen durch Bernadotte!). 1805 (Oktober) vernichtet Nelson die franzsische und spanische Flotte bei Trafalgar und fllt. Murat besetzt Wien. Napoleon schlgt am 2. Dezember 1805 die Russen und streicher in der Drei-Kaiser-Schlacht von Austerlih. Ostreich tritt im Frieden zu Preburg Venetien an Italien ab, Tirol an Bayern, wofr es Salzburg erhlt. Bayern und Wrttem-berg Knigreiche. Die Bourbouen in Neapel, die die Landung einer russisch-englischen Flotte zugelassen hatten, werden entthront (La dynastie de Naples a cesse de regner"); Napoleons Bruder Joseph König von Neapel, Ludwig (Gemahl der Hortense Beanharnais) König von Holland. 1806 Napoleon Protektor des Rheinbundes (Bayern, Wrttem-berg, Baden, Hessen-Darmstadt, Nassau u. a.).

6. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 123

1888 - Leipzig : Teubner
123 Spanien und Portugal (das von 1581 1640 spanische Provinz war) fortgefhrt, viele der ostindischen Kolonieen Portugals erobert (Ceylon, Malakka), die nordstliche Durchfahrt (wohin?) gesucht; es begann der zweite glnzende Abschnitt des Zeitalters der Ent-bedungen. 1601 die ostindische Handelskompanie; 1606 Neu-Holland; Batavia auf Java, die Molukkeu; das Kap der guten Hoffnung als Zwischenstation besetzt. So wurde den Spaniern und den Portugiesen der Herrscherstab der Meere entrungen. Herings- und Walfischfang führen in die nrdlichen Meere. Das reiche Amsterdam der Sitz des Welthandels. Mchtiger Aufschwung der heimischen Gewerbe; Kanalbauten; Gott hat das Meer, der Hollnder die Ksten geschaffen". In den Kolonieen fhrt das Streben nach Gewinn zu schmutziger, roher Habgier (tote bei den Spaniern und Portugiesen); im Mutter-lande steht ein hohes geistiges Schaffen dem berma des Reich-tnms zu Seite. In dem freien Brgertum lebt geistige Freiheit, auf den Hochschulen blhen die Wissenschaften. Die Kunst der Maler spiegelt die Wirklichkeit des heimischen Lebens und Landes in naturgetreuen Bildern wieder. (An dieser Blte der Knste nehmen auch die sdlichen Provinzen teil; vergleiche die Zeittafel!) Die Religionskmpfe in Frankreich. Die Calvinisten in Frankreich wurden Hugenotten genannt. . 153. An ihrer Spitze standen die Bonrbonen, Verwandte des Knigs-Hauses Valois, die in Navarra herrschen, und der Admiral Coligny. Um die blutigen Kriege zwischen den beiden Parteien zu be-endigen, wurde Heinrich von Navarra mit Margarete von Valois, der Schwester Karls Ix., vermhlt, der seinem Bruder Franz Ii., dem Gemahl der Maria Stuart, gefolgt war. Aber die Mutter des Knigs, Katharina von Metrie:, stiftete die Pariser Bluthochzeit an, Bartholomusnacht 24. August 1572; Coligny ermordet; Heinrich von Navarra rettete sich durch scheinbaren bertritt zur katholischen Kirche. Der Brgerkrieg tobte weiter unter Karl Ix., dem das Gewissen keine Ruhe lie, und seinem Bruder Heinrich Iii. Nach dessen Ermordung gelangten mit Heinrich It. (15891610) die Bonrbonen auf den Thron. Derselbe trat zum Katholizismus der (weswegen?). Das Edikt von Nantes 1598 gab den Hugenotten gleiche

7. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 64

1875 - Braunschweig : Bruhn
(Unter Balduin I. und Balduin Ii. bliihete das Königreich Jerusalem aber nach des letzteren Tode wurde es hart bedrängt. — Der Abtbernhard vonllair-vaux predigte einen neuen Kreuzzug.) 2. Der zweite Kreuzzug (1147—1149) wurde von Ludwiq Vii. von Frankreich unternommen. Kaiser Konrad Iii. und 90,000 Deutsche nahmen daran Theil. Durch allerlei Noth gingen die Heere zu Grunde, und der Kreuzzug war ohne Erfolg. 3. Der dritte Kreuzzug (1189—1193). Im Jahre 1187 war Jerusalem wieder in türkischen Händen. Da machten sich 1189 der deutsche Kaiser Friedrich Barbarossa, Philipp August von Frankreich und Richard Löwenherz von England zum Kreuzzuge aus. Friedrich aber ertrank im Flusse Saleph, Philip p und Richard wurden uneinig, so dass auch hier nur ein Waffenstillstand zu Stande kam, in welchem den Christen der Besuch der heiligen Oerter erlaubt wurde. (Richards Rückkehr und Gefangenschaft.) 4. Der vierte Kreuzzug, 1202 vom Papst Innocenz Iii. angeregt, war für das heilige Land ganz erfolglos, indem die Kreuzfahrer gar nicht bis Palästina kamen. (Ein Kinderkreuzzug im Jahre 1212 endete ganz jämmerlich Tausende von Knaben kamen auf dem Wege um oder wurden als Sklaven verkauft.) 5. Der fünfte Kreuzzug (1228—1229), vom Kaiser Friedrich Ii. unternommen, hatte zur Folge, dass Jerusalem, Bethlehem und Nararekh den Christen überlassen wurden. 6. Der sechste Kreuzzug (1248—1254). Ludwig Ix. (der Heilige) von Frankreich zog nach Aegypten, wurde aber gefangen genommen und kehrte 1254 unverrichteter Sache wieder zurück. 7. Der siebente Kreuzzug (1270). Denselben unternahm Ludwig der Heilige ebenfalls ohne Erfolg. * (1291 war ganz Palästina wieder in den Händen der Türken.) Fast 6 Mill. Menschenleben hatten die Kreuzzüge gekostet. Aber dennoch brachten sie der europäischen Christenheit vielen Gewinn. Erstlich gewann das Ritterthum einen edleren Geist und strebte nach höheren Zielen, indem Ritterorden gestiftet wurden. Die hauptsächlichsten dieser Orden waren: a. Die Johanniter oder Hospitaliter. Zweck: Pflege kranker und armer Pilger in Jerusalem. (Schwarzer Mantel mit weißem Kreuz.) b. Die Tempelherren. Zweck: Schutz der Pilger und Kampf gegen die Ungläubigen. (Weißer Mantel, rothes Kreuz.) o. Der deutsche Drden, 1190 gestiftet von Friedrich von Schwaben. Zweck: besonders die deutschen Pilger zu schirmen und zu pflegen. (Weißer Mantel mit schwarzem Kreuz.) Alle diese Orden hatten anfangs ihren Sitz in Palästina. Die Johanniter gingen später nach Ehpern, dann nach Rhodus und endlich nach Malta (Malteser). Die reichen Tempelherren wohnten zuerst da, wo der salomonische Tempel in Jerusalem gestanden, gingen dann nach Chpern; späterhin wurde der

8. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 100

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 100 — Moritz von Sachsen erlebte diesen Frieden nicht, er zog gegen den raub« lustigen Markgrafen Albrecht von Brandenburg, der Deutschland mit seinen Truppen verheerend durchzog, besiegte diesen in der Schlacht bei Sievershausen unweit Hannover 1553, wurde aber verwundet und starb drei Tage darauf. Als Karl V. sah, dass seine Pläne vereitelt waren, legte er die Regierung nieder, übergab schon 1556 die Niederlande an seinen Sohn Philipp Ii. und 1558 die Kaiserkrone an seinen Bruder Ferdinand. §. 11. Der Jesuitenorden. Ignaz von Loyola, ein spanischer Edelmann, früher Soldat, wurde während einer langwierigen Krankheit durch Lesen von heiligen Geschichten schwärmerisch aufgeregt, reiste nack Jerusalem, studierte in Paris und stiftete 1537 auf dem Montmartre eine Verbindung, welche, außer den drei Mönchsgelübden, sich die Bekehrung der Ungläubigen und zugleich Zurückführung der von der katholischen Kirche Abgefallenen zur Aufgabe stellte. Im Jahre 1540 wurde der Orden vom Papste bestätigt. Der Ordensgeneral, welcher seinen Sitz in Rom hatte, konnte von allen Gliedern des Bundes unbedingten Gehorsam fordern. Hauptziel des Ordens war die Bekämpfung des Protestantismus und die Unterdrückung der religiösen Freiheit. Der Grundsatz: „Der Zweck heiligt das Mittel" ist zwar nicht ausgesprochen, aber es wurde darnach gehandelt. Sein Ziel suchte der Orden hauptsächlich dadurch zu erreichen, dass er den Beichtstuhl namentlich an fürstlichen Höfen und den Inge ndunterricht als ein gewisses Recht in Anspruch nahm. (Reichthum des Ordens durch Schenkungen und Vermächtnisse, Mifsionsanstalten in Ostindien, China, Japan, Afrika und Amerika. Jesuitenstaat Paraguay.) Wegen des verderblichen Einflusses, welchen der Orden ausübte, wurde er 1773 vom Papste aufgehoben, aber 1814 wieder hergestellt. In dem deutschen Reiche werden seit 1872 keine Jesuiten mehr geduldet. §. 12. Frankreich im 16. Jahrhundert. a. Die Bartholomäusnacht oder die Pariser Bluthochzeit. In Frankreich hatten die Reformierten (Hugenotten) an Zahl zugenommen, und selbst die Familie der Bourbonen war dazu theilweise übergetreten. So entstanden im Lande zwei Parteien, eine reformierte und eine katholische (die Familie der Guiseu). Da bemächtigte sich die ränkevolle Katharina von Mediciö, die Mutter des regierenden Königs Karls Ix., der Regierung. Sie beschloss den Weg der List, da sie gegen die damaligen Häupter der Hugenotten, Prinz Heinrich von Navarra, Prinz Condä und Admiral Coliugny nichts ausrichten konnte. Sie gab Heinrich von Navarra ihre Tochter Margarethe zur Gemahlin, um eine Versöhnung zu erzielen. Aber kurz nach der Hochzeit, am Vorabend des Bartholomäustages (24. August 1572) wurden aus Befehl der Katharina und ihres Sohnes in Paris allein mehr als 3000 Reformierte ermordet. Coligny fiel zuerst. Auch in den Provinzen wütete der Fanatismus,

9. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 68

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 68 - Gn Italien kämpfte er abermals mit dem Papste und mit den lombardischen Städten. . Hilfe des Markgrafen Ezzelino von Treviso besiegte er seine Feinde und qab feinem Sohne Enzio das Königreich Sardinien.) . D^Streit mit dem Papste dauerte noch fort, der Kaiser wurde zum zweiten Male mit dem Banne belegt und der Landgraf Heinrich Raspe von Thüringen als Gegenkaiser gewählt. Als dieser besiegt war und bald starb, erhob man Wilhelm von Holland zum Gegenkaiser. Während dieser Verwirrung in Deutschland war auch in Italien der Kampf zwischen den Welfen (den Päpstlichen) und den Ghibellinen (Kaiserlichen) ausgebrochen. Friedrichs Sohn, Enzio, wurde gefangen genommen und Ezzolino nahm die Länder für sich in Anspruch. Plötzlich starb Friedrich Ii. 1250. Nach seinem Tode dauerte der Kampf der beiden Parteien noch heftig fort, und die Waiblinger (Ghibellinen) wählten zum deutschen Kaiser Konrad Iv., den Sohn Friedrichs. (Während Friedrichs Regierung drangen tartarisch.mongolifche Horden in Deutschland ein, schlugen cm fünfmal kleineres deutsches Heer unter Herzog Heinrich von tuegnitz bei Wahlstatt (1241), zogen aber verheerend durch Ungarn wieder zurück.) §. 38. Lonrad Iv. (1250—1254). Konrad Iv. wurde schon bei seinem Regierungsantritte in den Bann gethan, musste den schwachen Gegenkaiser Wilhelm (§. 36) bekämpfen, ging nach Italien, um seine Erbländer zu erhalten und starb auf der Rückreise. Sein unglücklicher Sohn Konradin (der letzte Hohenstause) wurde, als er seine italienischen Besitzungen erobern wollte, nach einer verlorenen Schlacht mit seinen Begleitern gefangen genommen und im 16. Lebensjahre von Karl von Angou, der vom Papste aus Frankreich herbeigerufen war, enthauptet. Wilhelm von Holland (Pfaffenkönig genannt) regierte noch zwei 9ahre ohne Macht und Ansehen als deutscher Kaiser. Er wurde auf einem Feldzuge gegen die Frisen (1256) auf dem Eise erschlagen. tz. 39. Was Interregnum. (1256—1273). Nach dem Tode der Hohenstaufen herrschte im deutschen Reiche große Verwirrung. Die kaiserliche Macht war vernichtet und das Ansehen gesunken. Ein Jahr hindurch war gar kein Kaiser. Einen Hohenstaufen wagte man nicht zu wählen, da der Papst drohete. Man bot Ottokar von Böhmen die Krone an, aber dieser hatte andere Interessen im Osten (bis Königsberg in Preußen reichte seine Macht) und schlug die Krone aus. Schon so sehr war die kaiserliche Macht gesunken, dass sie ihm des Strebens nicht mehr werth erschien. Da brachte der Erzbischof von Köln Richard von Cornwall in Vorschlag, eine Anzahl Fürsten wählten ihn 1257, während andere den König Alsons von Kastilien als Kaiser anerkannten. Aber keiner

10. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 74

1875 - Braunschweig : Bruhn
ter Maria, die Gemahlin Maximilians von Oesterreich (des Kaisers §• 52. Außerdeutsche Länder. 1doq1;.-^™9 5toi^en Frankreich und England (1349—1453). Als im Jahre bic gerade Linie der Kapetinger in Frankreich ansgestorben war, folgten Könige aus dem verwandten Hause der Valois. Da auch der König von Eng-! ^ ^wandter der Kapetinger war, so machte auch er Ansprüche auf die sranzö,ische Krone, und es entstand ein mehr als hundertjähriger Krieg ^^en7 Achten. Fast 90 Jahre schwankte das Kriegsglück, bis endlich Heinrich Vi. von England das ganze nördliche Frankreich bis an die Loire eroberte und zum Könige von Frankreich ausgerufen wurde. Da trat Johanna oarc aus Dom Remy (die Jungfrau von Orleans) auf (1429), entsetzte das von den Engländern belagerte Orleans, führte die Franzosen von Sieg zu Sieg und den König Karl Vii- nach Rheims zur Krönung. Johanna wurde zwar von den Engländern gefangen und zu Rouen verbrannt (1431), aber die Franzosen behielten von nun an die Oberhand und entrissen den Engländern alle Eroberungen in Frankreich bis auf Calais, welches erst 1558 an Frankreich kam. In der letzten Hälfte des 15. Jahrhunderts kam auch noch das i/fno°^Um durg und (§. 49) und die ^ormcmdte zu Frankreich, so dass 14j8 ganz Frankreich seinen heutigen Umsang erreichte. 2. In England wüteten längere Zeit blutige Thronstreitigkeiten (Krieg der rothen und weißen Rose), bis endlich mit König Heinrich Vii. das Hans Tndor (1485) aus den Thron kam. 3. In Spanien hatten sich die Araber (Mauren) festgesetzt, die aber das ganze Mittelalter hindurch von den christlichen Völkern bekämpft wurden, bis endlich unter Jsabella von Castilien und ihrem Gemahl Ferdinand von Arragonien ihre Herrschaft durch die Eroberung von Granada (1492) vernichtet wurde. §• 53. Maximilian I. (1493—1519). Al^ Friedrich nach langer, schwacher Regierung starb, setzte Deutschland seine Hoffnung auf den für alles Gute beseelten und kräftigen, oft nur zu stürmischen Maximilian. Durch die Verheiratung seines Sohnes Philipp mit der spanischen Prinzessin Johanna brachte er später die spanischekron e an das Haus Oest erreich. (Ein Krieg mit Frankreich und Italien lief für ihn unglücklich ab, und ein anderer mtt den Türken kam nicht zu Stande, weil die Fürsten und Städte ihm nicht berstehen wollten.) Im Jahre 1495 ordnete Maximilian den ewigen Landfrieden an und hob dadurch das Faustrecht auf. Die Streitigkeiten wurden durch das von chm neu errichtete Reichskammergericht (in Speier, später in Wetzlar) entschieden.
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