150
V. Politische Geographie.
§ab sie als Lehen seinem natürlichen Sohne Peter Aloys Farnese.
Bis 1731 blieben sie bei dem Hause Farnese; nach Absterben desselben
verlieh sie Kaiser Karl \ I. dem Spanischen Jnsanten Don Carlos.
Als dieser 1736 den Thron beider Sicilien bestieg, erhielt zwar Oester-
reich diese Lander, trat sie aber nebst Guasialla im Aachener Frieden
1748 an den jungern Spanischen Infanten Don Philipp ab, der
sie bis an seinen Tod 1801 behielt, wo sie an Frankreich kamen. Der
Pariser Frieden 1814 bestimmte sie für Napoleons Gemahlin Maria
Louise, unter dem gemeinschaftlichen Namen des Herzogthums
Parma. — Es liegt, mit Ausnahme von Guastalla, als ein Gan-
zes zwischen dem Po und den Apenninen, von 44 Gr. 29 Min. bis
45 Gr. 8 Min. der Br. und von 26 Gr. 59 Min. bis 28 Gr. 11
Min. der L., grenzt gegen 9t. an den Po, gegen O. an Modena, ge-
gen S. an Sardinien und Toscana, gegen W. ebenfalls an diese Lan-
der. Die Größe betragt 103 Q.m., und die 3 Herzogthümcr bilden
die Bestandtheile. — Die Volkszahl belauft sich auf 473,400 Indi-
viduen, in 5 St., 32 Mktst., 763 Dfrn. und 52 Weilern. Die
Bauart ist überall italienisch, in den Apenninen sieht man aber mei-
stens nur Hütten. — Auf der O. M. wohnen etwa 2820 Indivi-
duen; auf 6 ~ Q. M. kömmt eine Stadt, auf 5 Q. M. 1 Flecken
und auf 1 Q.m. 2f Dörfer. Dies Verhaltniß findet überhaupt in
den übrigen kleineren Italienischen Staaten statt.
Die Staatsform ist monarchisch, ohne Landstande, die Erbfolge
blos auf den Mannsstamm übergehend, und zwar nach den Bestim-
mungen des Wiener Congresses nach dem Absterben der jetzigen Herr-
scherin, Kaiserin und Erzherzogin Maria Louise, katholischer Reli-
gion, auf das Haus der Infantin Maria Louise von Lucca über-
gehend; sollte dieses aber keine männlichen Nachkommen haben, so fallt
Parma an Oesterreich, Piacenza an Sardinien. — Der Constan-
tinische Ritterorden, den die Herzogin erneuert hat, vermehrt den
Glanz ihres Hofes. — Es gicbt 2 Ministerien: a) des Innern, der Fi-
nanzen, der Justiz und des Kultus, st) der auswärtigen Angelegenheiten
und des Militärs. — Das Totaleinkommen des Staats betragt
1,950,000 Gulden, darunter sind Steuern und Abgaben 1,400,000
Guld., mit einer individuellen Quote von 3 Guld. Die Staatsschuld
beträgt 3,500,000 Guld. Jährlich soll davon durch Verkauf von
Domänen eine bedeutende Summe getilgt werden.
Münzen rc. Man rechnet nach Zechinen und Liren. Die Zechine,
eine Goldmünze —11 Franken, 95 Centimen oder 1 Holl. Ducaten. Sil-
bermünzen sind der Ducato — 5 Fr. 18 Cent., das 3 Lirestück — 75 Cent.
Die Lire — 25 Cent. Das Langcnmaaß wie in Piemont. Das Kornmaaß
ist die Ctaja 16 Quartari; das Flüssigkeitsmaaß die Brenta — 36 Pin-
ten ; das Gewicht Rubbo = 25 Pfd. — Festungen rc. Piacenza
ist die einzige Festung, in welcher eine Oesterreichische Besatzung liegt. In
Hinsicht der übrigen militärischen Punkte und Linien fassen wir hier alle
kleineren Staaten Oberitaliens zusammen, und nehmen Parma, Modena,
Lucca, Lloscana und Ma ssa - Ca rrara als ein Ganzes zugleich.
1) Die Nordgrenze dieser Staaten ist durch die Festung ^P ia cen za
geschützt, welche zugleich Oesterreich die Verbindung mit dem südlichen Ita»
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn]]
Extrahierte Personennamen: Peter_Aloys_Farnese Karl_\ Karl Carlos Philipp Napoleons Maria
Louise Maria Guastalla Maria_Louise Maria Maria_Louise_von_Lucca Maria Holl
165
A. Mittel - Europa. V. Italien.
7. Das Körngreich beider Sicilien.
1. Name, Lage, Grenzen, Größe.
Das Königreich Sicilien, früher nach der Hauptstadt Napoli
genannt, hat seinen Namen von der Insel und dem Festlande Sicilien.
Nach dem Untergange des Weströmischen Reichs (470) ward Unterita-
lien von den Oftgothen beherrscht, und kam um die Mitte des Uten
Jahrhunderts mit der Insel Sicilien unter die Gewalt der Griechischen
Kaiser. Es erfolgte hierauf ein langer Kamps und öfterer Wechsel in
der Oberherrschaft, bis endlich die Normannen 1072 Sicilien erober-
ten, und Roger Ii. aus diesem Normannischen Stamme 1101 ganz
Unteritalien bezwang, und in Palermo seine Residenz nahm. Dem
Papste wurde als Oberlehnsherrn ein Zelter und ein Beutel mit Duca-
ten entrichtet. Mit Rogers Ii. Enkel, Wilhelm dem Gütigen,
erlosch 1189 dieser Normannische Stamm Tankred. Jetzt behauptete
der Deutsche Kaiser, Heinrich Vi., welcher Rogers Ii. Tochter zur
Gemahlin hatte, das Erbrecht auf Neapel und Sicilien, und es begann
eine schreckliche Zeit voller Gewaltthaten und Grausamkeiten, bei der
mehr als Ein Prinz und Kronprätendent das Leben verlor, und viele
ihrer Anhänger auf eine grausame Weise hingerichtet wurden: bis end-
lich Papst Urban Iv., dem die Nachbarschaft des mächtigen Deutschen
Kaiserhauses nicht gesiel, 1254 nach des Kaisers Konrad Iv. Tode
das Königreich beider Sicilien dem Bruder Ludwigs Ix. von Frankreich,
Karl von Anjou, schenkte; welcher den rechtmäßigen Erben Konra-
din, den letzten Sprößling des Hauses Hohenstaufen, den 28. Oktober
1268, zu Neapel enthaupten ließ, nachdem er ihn in der Schlacht bei
Tagliacozzo besiegt und gefangen genommen hatte. Doch schon 1282
den 30. Marz befreiete sich Sicilien durch die bekannte Sicilianische
Vesper von den Franzosen, und blieb nun 160 Jahre lang von
Neapel getrennt, da es mit Peter Iii. von Arragonien an Spanien
siel. In Neapel behauptete sich indessen das Haus Anjou noch fort.
1504 kam Ferdinand V. von Arragonien durch List in den Besitz
von Neapel, und das Königreich beider Sicilien ward ein Theil der
Spanischen Monarchie. Im Utrechter Frieden 1713 wurde Neapel
und Sicilien aufs neue getrennt; ersteres bekam Oesterreich, letzteres
Sardinien. 1720 wurden beide ein Theil der Oesterreichifchen Mo-
narchie. 1733 eroberte Spanien das Königreich, und behauptete es im
Wiener Frieden 1735 für den Jnfanten Don Carlos. Dieser gab
es, als er selbst den Spanischen Thron (als Karl Iii.) bestieg, seinem
dritten Sohne Ferdinand, dem 1825 gestorbenen Könige.
Das Königreich selbst liegt zwischen 29 Gr. 40 Min. bis 36 Gr.
20 Min. der L. und zwischen 35 Gr. 30 Min. bis 42 Gr. 51 Min.
der Br., hangt blos in N. W. mit dem Kirchenstaate zusammen, ist
aber sonst auf allen Seiten vom Meere umgeben. Im N.o. des
Festlandes wogt das Adriatische Meer; die Osiküste des Festlandes und
der Insel bespühlt das Jonische Meer; die Meerenge von Messina
trennt die beiden Haupttbeile des Reichs. Das Tyrrhenische Meer
drängt sich zwischen die Südwestküste des Festlandes und die Nordküste
11 *
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
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TM Hauptwörter (200): [T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelm Tankred Heinrich_Vi Heinrich Urban_Iv. Urban_Iv. Konrad_Iv Konrad Ludwigs_Ix Ludwigs Karl_von_Anjou Karl Peter_Iii Ferdinand_V. Ferdinand_V. Carlos Karl_Iii Karl Ferdinand Ferdinand
B. West-Europa. Vi. Das Königreich Spanien. 239
Asien die Philippinen, die Manilischen Inseln, einen Theil der
Insel Magindanao und einige von den Bissajischen Inseln. b) Irr
Afrika die Kanarischen Inseln, 2 Guinea-Inseln, und einige Städte
in der Berberei. c) In Amerika nur noch die Inseln Euba,
Portorico und einige Antillen, da die unermeßlichen Colonien
240,000 Q.m. mit 16£ Mill. Einwohnern sich neuerdings losgeriffen
und zu noch nicht allgemein anerkannten Freistaaten umgestaltet haben.
6) In Australien die Carolinen und Marianen. Sammtliche
Eolonien betragen zusammen jetzt 5200 Q.m. mit 4 Mill. E.
3. Bevölkerung, Wohn platze.
Die Volkszahl könnte in diesem so sehr von der Natur begünstig-
ten Lande weit starker seyn, wenn nicht mehrere Ursachen zu deren Ver-
minderung beitrügen. Jetzt zahlt man nur 11,400,000 Individuen
(etwa 1350 auf der Q.m.), welche in 144 Städten, 4351 Markt-
flecken, 17,089 Dörfern und Weilern, und 2 Mill. Gebäuden woh-
nen. Auf 85-x Q.m. kömmt 1 Stadt, auf 2 Q.m. 1 Flecken,
und auf 1 Q.m. Iß- Dörfer. Unter den Einwohnern gab cs 1821
noch 148,242 Geistliche, und die Zahl der Klöst.r belief sich auf 3252,
worunter 1130 Nonnen-Klöster. — Die Bauart der Städte ist
weder schön noch regelmäßig; in vielen findet man noch die Maurische,
in andern die Gothische, hier und da auck) noch Karthagische und Rö-
mische Bauart; auf dem Lande meistens schlechte Hütten ohne Thüren
und Fenster; nur in den Bascischen Provinzen ist sie besser, und die
Häuser reinlicher.
4. Staatsform, Orden.
Die Staatsverfassung ist bisher eine im Mannsstamme erbliche
constitutionelle Monarchie, an deren Spitze ein König steht (jetzt seit
dem 19. März 1808, und mit Unterbrechung bis 1814, wo er von
Neuem den Thron bestieg, Ferdinand Vii. Er hat seit 1496 den
Titel «Katholische Majestät" (wegen Verfolgung der Mauren
und Herstellung der katholischen Lehre) und der Kronprinz den: «Prinz
von Asturien" vom Fürstenthume dieses Namens. Die übrigen
König!. Kinder heißen Jnfantcn und Jnfantinnen. Es giebt 5
Ministerien und eine Generalintendantur der Polizei, einen
Staatsrath, welcher unter dem Vorsitze des Monarchen Verfassung
und Gesetzgebung zugleich umfaßt, und in 4 Sectionen zerfallt. —
Die herrschende Religion ist die katholische. Die hohe Geistlichkeit be-
steht aus 8 Erzbischöfen, von denen der Erzbischof von Toledo Primas
des Reichs ist, und 51 Bischöfen. 1820 wurde die Inquisition zwar
aufgehoben, soll aber jetzt wieder eingeführt werden. Auch die Klöster
bevölkern sich aufs neue. — Man unterscheidet 4 Stände: Adel,
Geistlichkeit, Bürger und Bauern. Wer keine bürgerliche Nahrung
und Gewerbe treibt, heißt Hidalgo (von gutem Herkommen), und
wird Sennor Cavalero betitelt. —
Der Ritterorden und Ehrenzeichen sind 15: 1) Der Orden
des goldnen Vließes (der vornehmste), 1430 von Philipp dem Guten
gestiftet. 2) Der Marien - Louisen - Orden, 1792 als Verdienstorden
i
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
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Extrahierte Personennamen: Ferdinand_Vii Ferdinand Toledo Sennor_Cavalero Philipp Philipp
Extrahierte Ortsnamen: West-Europa Spanien Afrika Amerika Australien Asturien Hidalgo
ß. West - Europa. V. Das Königreich Portugal. 25 7
V. D a6 Königreich Portugal.
1. Name, Lage, Grenzen, Größe.
Der Name Portugal ist, wie schon oben gesagt (Reine Geo-
graphie), aus Op orto und Cale entstanden. In politischer Hinsicht
hat die Entstehung dieses Königreiches wohl manches Merkwürdige, ater
nichts Auffallendes. — Nachdem nämlich die alten Lusitanier umsonst
unter Viriathus ihre Freiheit mit großem Heldenmuthe vertheidiget,
dann Römern, Sueven, Gothen und Mauren gleichfalls unterlegen
hatten, bis der nördlichste Theil durch die Christen zurück erobert ward,
erhielt ein tapferer Ritter Französischen Geschlechts, der Graf Hein-
rich von Burgund, ein Urenkel Hugo Capets, zur Belohnung sei-
ner treuen Dienste vom Könige Alfons Vi. von Castilien dessen Toch-
ter zur Gemahlin, und mit ihr die Grafschaft Portugal 1109 als
erblichen Besitz. Durch ihn und seinen Sohn Alfons I. ward das
kleine Land unter der Fahne des Glaubens und mit dem Heldenschwerte
des Wunders bis über den Tajo hinaus erweitert, und durch den glan
zenden Sieg über die Araber bei O urique 1139 gesichert. Alfons 1
nahm nun den Königl. Titel an, und cs entstand ein Königreich
Portugal. Auf dem Reichstage zu Lamego 1143 bestimmten die
Stände das Recht und die Gesetze der Thronfolge. Umsonst war der
Widerspruch der Könige Castiliens, da der Papst den neuen König be-
stätigte, der nun seinem neuen Königswappen die 5 Schilde der 5 in
der Schlacht besiegten Maurischen Könige gab.
Unter Alfons I. Nachfolgern zeichnete sich vorzüglich D i o n i -
sius (Don Diniz) von 1279 bis 1325 aus. Mit Ferdi-
nand, einem Sohne Peters des Grausamen, starb der Burgundi-
sche Stamm 1383 aus; und Johann I., ein Sohn Peters
und der Jgnez de Castro, bestieg den Thron, und stiftete so den
zweiten (unächten) Burgundischen Regentenstamm, zugleich die Pe-
riode des höchsten Glanzes für den Staat. Der Sieg über die Ca-
stiler 1385 sicherte die Unabhängigkeit des Reichs. Heinrich der
Seefahrer, Johanns dritter Sohn, unternahm die kühnen Ent-
deckungsreisen. Der Unternehmungsgeist der Portugiesen ermunterte
auch die Spanier, es entstand ein reger Wetteifer; und wer mag sagen,
wann das Vorgebirge der guten Hoffnung umfahren, und wann Amerika
entdeckt seyn würde, ohne diesen regen Wetteifer, der besonders unter
Johann Ii., Eduard und Emanuel dem Großen, dem Staate
so viel glanzenden Ruhm verschaffte. Damals ward Lissabon der all-
gemeine Stapelplatz der außereuropäischen Producto, und diese Bluthe
und diese Macht erhielt sich noch unter Emanuels Nachfolger Johanns?!.
Als aber dessen Enkel Sebastian, von bcn Jesuiten verleitet, einen
Kreuzzug gegen die Muhamedaner in Afrika begann, und der Sage
nach in der Schlacht bei Alcassar 1578 blieb, da beginnt, als nun
sein bejahrter Großonkel, der Cardinal Heinrich von 1578 bis 1580
den Thron bestieg, der Verfall des Reichs. Leicht wurde es unter
ihm Philipp It. von Spanien, Portugal 1580 durch den Herzog Alba
H. , 17
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
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Extrahierte Personennamen: Hugo_Capets Alfons_Vi Alfons Peters Johann_I. Johann_I. Peters Castro Heinrich Johanns Johanns Johann_Ii Johann Eduard Eduard Emanuel_dem_Großen Johanns Johanns Sebastian Heinrich Heinrich Philipp_It Philipp Alba
H.
Extrahierte Ortsnamen: Europa Portugal Portugal Portugal Graf_Hein- Burgund Portugal Amerika Afrika Spanien Portugal
V. Italienische Staaten.
331
erobert von den Russen und Oesterreichern, 1799. Die Russen steckten zu-
erst die Fahnen auf die Walle, die Oesterreicher aber nahmen sie wieder weg;
dadurch wurde das Mißverständnis' des Kaisers Paul mit den Alliirten
angeregt.
Foligno, Waffenstillstand zwischen den mit den Engländern verbunde-
nen Neapolitanern und den Franzosen, 18. Febr. 1801.
7. Im Königreich Sicilien.
1. Auf dem Festlande.
Neapel, Die Franzosen erobern es nach einem dreitägigen Kampfe
mir den Lazaronis, 25. Januar 1799. Am 13. Juni d. I. befreit der Kar-
dinal Ruffo, von Engländern, Russen und Türken unterstützt, die Stadt
wieder von den Franzosen. — Eingenommen von den Oesterreichern den
24. März 1821.
St. Germano, die Oesterreichcr siegen über Murat, 14. Mai 1815.
Minturnä. Die Lateiner werden ron den Römern geschlagen, 340
v. Ehr. — Furcae caudinae bei Avellino. Die Römer von den Samnittcrn
in den Engpaffen eingeschlossem, müssen durch das Joch kriegen, 321 v. Ehr.
Tagliacozzo, das Französische und Päpstliche Heer unter Karl von
Anjou schlägt das Deutsche Heer unter Konradin. Dieser, der letzte Hohen-
staufen, wird gefangen und zu Neapel hingcrichtet, 1268.
Capri, die Engländer erobern die Insel, 13. Octbr. 1803, und beun-
ruhigen von da aus die Küsten von Neapel.
Gaeta, die Franzosen belagern diese Festung 1806 unter Massena
und nehmen sie ein. 1815 ward sie von den Oesterreichern zu Lande und
von den Engländern zur See belagert, und kapitulirte den 25. August.
Ca pu a, Hannibal geht nach der Schlacht bei Cannä, statt nach Rom,
hier in die Winterquartiere. Sein Heer erschlafft und sein Unglück beginnt.
No la, Hannibal belagert die Stadt, Marcellus macht einen glücklichen
Ausfall 213 v. Chr. Erfindung der Glocken im 9ten Jahrh. n. Chr.
Salerno, Gregor Vll. stirbt hier im Exil, 1035.
Bitonto, die Spanier unter Don Carlos und Montemar besiegen
die Oesterreicher 1734, wodurch Neapel an Don Carlos kommt.
Canne, sonst Cannä, Niederlage der Römer unter Larro durch
Hannibal, 216. v. Chr.
O tränt o, große Seeschlacht zwischen den Venezianern und Arabern,
worin letztere gänzlich geschlagen werden, 871.
Pizzo, hier landete Murat den 1z Octbr. 1815, wurde von den
Einwohnern ergriffen und am 31. Octbr. 1815 erschossen.
2. A u f d e r I n se l.
Messina, Die Sicilianische Vesper am 30. Marz 1282.
Capo Passaro, Südspitze von Sicilien. Die Spanische Flotte wird
von den Engländern unter Byng geschlagen, 1718.
Francavilla, Df. an der Ostküste von Sicilien, westlich von Taor-
mina. Die Oesterreicher schlagen die Spanier und vertreiben sie aus Sici-
lien, 1718-
Sir agossa, das alte Syrakus, vertheidigt gegen die Römer durch
Archimedes 213 v. Chr. — Seeschlacht zwischen Holländern und Franzosen
22. April 1676. Ruyter wird tödtlich verwundet.
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Extrahierte Personennamen: Foligno Ruffo Karl_von
Anjou Karl Konradin August Hannibal Hannibal Marcellus Gregor_Vll Gregor Carlos Carlos Hannibal
382 Jb. West-Europa.
B. West-Europa.
I. Im Britischen Staate.
1. In England.
London, Pulververschwörung, wodurch von den Katholiken (5. Novbr.
1605) das ganze Parlament mit dem Könige und dem Kronprinzen in die
Luft gesprengt werden sollte. Der Plan wurde entdeckt und vereitelt. — Frie-
denspräliminarien zwischen England und Frankreich, 1. Octbr. 1801, denen
der Friede zu Amiens folgte.
Maldon, die Dänen unter ihrem Könige Swen und die Norweger
unter Olaw schlagen die Engländer unter ihrem Könige Ethelred, 991. —
Attington, die Dänen unter ihrem Könige Kanut schlagen die Eng-
länder unter ihrem Könige Esmund Ironside, 1016.
St. Albans, das Heer unter Richard, Herzog von Jork, schlägt das
König!. Heer unter dem Herzog von Sommerset, welcher bleibt; König Hein-
rich Vi. (Lancaster, rothe Rose) wird gefangen genommen, 1455.
Worchester, die Engländer unter Cromwell besiegen die Schotten
unter Karl Ii. 1651.
Barnet, König Eduard Iv. schlagt das Heer der alten König!. Par»
thei Heinrichs Vi. unter dem Grasen von Warwik, welcher bleibt, 1471.
Heinrich Vi. stirbt im Tower.
E d g e h i ll, unentschiedene Schlacht zwischen den Königlichen unter Karl I.
und dem Heere des Parlaments unter Essex, 1642.
Naseby, die Independenten unter Fairfax, Cromwell und Jreton be-
siegen 1645 Karl l. Er flüchtet zu den Schotten, wird aber 1647 ausgeliefert.
Lincoln, das Heer unter Graf Robert von Glocester, von der Par-
thei der Herzogin Mathilde von Anjou, schlägt das Heer unter Stephan von
Blois, König von England, 1141. Mathilde wird Königin von England.
Preston, die Anhänger des Prätendenten (Ritter von St. Georg)
geschlagen 1715.
Pictenwall, zuerst von Kaiser Hadrian 121 gegen die nördlichen
Barbaren, Pikten und Scoten angelegt in der Gegend von New-Castle,
von Solwey-Firth bis zur Mündung der Tyne; in eine ordentliche, 18 Ml.
lange, 12 Fuß hohe und 8 Fuß dicke Mauer mit Castellen und Thürmcn
verwandelt vom Kaiser Septimus Severus, 210.
Berwik, die Schütten unter Douglas werden von den Engländern
unter ihrem Könige Eduard Iii. geschlagen, 1333.
New bruu, Karl I. wird 1640 von den empörten Schotten geschlagen.
Thanet (Insel) , Landung der Angelsachsen unter Hengist und
Horsa, 449.
Ashford, die Angelsachsen unter Hengist und Horsa schlagen die
Briten; Horsa bleibt, 455.
Hastings, die Französischen Normänner unter ihrem Herzogs Wil-
helm von der Normandie schlagen die Engländer 1066. 2hr König Herald
(der letzte Angelsächsische König) bleibt, und Wilhelm wird König von
England.
Ncwbury, Karl I. siegt über Essex, 1643. Bereinigung des Eng-
lischen Parlaments mit dem Schottischen. Derselbe 1644 vom Grafen von
Manchester hier besiegt.
Torbay (Rhede), Wilhelm !ll. von Oranien, von der Nation ein-
geladen, landet "l688. Jakob Ii. flieht nach Frankreich.
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein]]
TM Hauptwörter (200): [T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund], T73: [König Paris Parlament Partei Frankreich Volk Regierung Nationalversammlung Republik Robespierre]]
Extrahierte Personennamen: Octbr Jork Karl_Ii Karl Eduard_Iv Eduard Heinrichs Heinrichs Heinrich_Vi Heinrich Karl_I. Karl_I. Cromwell Karl_l Karl Robert_von_Glocester Mathilde_von_Anjou Stephan_von
Blois Mathilde Georg) Hadrian Septimus_Severus Douglas Eduard_Iii Eduard Karl_I. Wilhelm Karl_I. Torbay Wilhelm_!ll Wilhelm Jakob_Ii
Extrahierte Ortsnamen: West-Europa West-Europa England London England Frankreich Amiens Essex England England Solwey-Firth England Essex Rhede Frankreich
1. Der Britische Staat. 383
Ed dington, Die Dänen von den Engländern unter Alfred (878)
besiegt.
Stratton, die Parlamentstruppen werden von Karli. geschlagen, 1643.
2. In Schottland.
Preston-Pans, Karl Eduard siegt über die Königlichen, 1745.
Dunbar, die Schotten, welche den König befreien wollen, werden
von Cromwell geschlagen, 1650.
Glasgow, in der Gegend besiegen die Römer unter Agrícola die.-Bri-
ten unter ihrem Könige Galjacus, 81 n. Ehr.
Bonockburn, die Engländer unter ihrem Könige Eduard Ii. werden
von den Schotten unter ihrem Könige Robert Bruce geschlagen, 1314.
Falkirk, die Engländer unter ihrem Könige Eduard!, schlagen die
Schotten unter Wilhelm Wallace, 1298.
Culloden, der Prätendent (Ritter von St. Georg) wird vollständig
von den Briten unter Cumberland geschlagen, 27. April 1746.
3. In Ir ela nd.
Wexford, die Briten schlagen die Rebellen, den 5. Juni 1798.
Carikfergus, Wilhelm Iii. landet, um Jakob I!. anzugreifen, 1690.
Killala, die Franzosen landen unter Humbert, 1798.
Kin sale, Jakob Ii. landet mit Französischer Hülfe, 1689.
Malta, von Kaiser Karl V. den Johannktter-Rittern geschenkt 15:30.
Merkwürdige Berthcidigung gegen die ganze Türk. Macht unter Soliinan .den
Großen durch den Großmeister La Valette, 1565. — Eingenommen von. Na-
poleon auf der Fahrt nach Aegypten, den 12. Juni 1798; — von "den
Engländern durch Aushungerung zur Uebcrgabe gezwungen, 5. Septbr. 1800.
H. Im Königreich der Niederlande.
In der Provinz Holland.
Amsterdam, Einzug Pichegrü's. Eroberung von Holland und Auf-
hebung der Erbstatthalterwürde, 19. Januar 1795. Aufstand gegen die Fran-
zosen am 15. Novbr. 1813. Errichtung einer provisorischen Regierung,
17. Novbr. Prinz Wilh. Friedr. von Oranien zurückberusen und
zum souveränen Fürsten der Niederlande ernannt, 1. Decbr. 1813.
Alkmaar, der Herzog von Port muh sich mit dem Britisch-Russi-
schen Heere am 10. Octbr. 1799 an die Franzosen ergeben, nachdem diese um
19. Septbr. unter Brüne bei Bergen gesiegt hatten.
Lexel, große Seeschlacht gegen die Engländer, 1653. Admiual
Tromp bleibt.
Helder, (der), die nördlichste Spitze Nordhollands. Landung der
Briten am 27. August 1799 unter Abercromby. Uebergabe der Texelflotte.
Camperduin, große Seeschlacht 1797, wo die Briten unter Duu-
kan und Onslow entscheidend über die Holländer unter Winter siegen.
Haag, Bund mit England und Schweden 1668. Zwischen England,
den Niederlanden und dem Deutschen Kaiser, 30. Septbr. 1701. National-
Versammlung und Aufhebung der Gcneralstaaten. Batavische Republik pro-
clamirt, 1. März 1796.
Ryswik, Friede zwischen Frankreich, Deutschland und Savoyen, unter
Schwedens Vermittlung, 1697. Frankreich behalt den Elsaß mit Straßburg.
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Extrahierte Personennamen: Alfred_( Karli Karl_Eduard Karl Eduard Cromwell Eduard_Ii Eduard Robert_Bruce Eduard! Eduard Wilhelm_Wallace Wilhelm Georg) Carikfergus Wilhelm Jakob_I! Jakob_Ii Karl_V. Karl_V. Decbr Admiual
Tromp August März Schwedens
Extrahierte Ortsnamen: Britische_Staat Schottland Glasgow Malta La_Valette Niederlande Holland Amsterdam Holland Niederlande England Schweden England Niederlanden Batavische_Republik Frankreich Deutschland Savoyen Frankreich
111. Das Königreich Frankreich 387
tin, die Franzosen unter Montmorency von den Spaniern und Niederlän-
dern geschlagen, 1557.
Nangis (Dep. 5.), die Russen unter Pahlen werden von den Fran-
zosen unter Napoleon geschlagen, 17. Febr. 1814. — Fontainebleau,
Friede, 3. Novbr. 1762. zwischen Frankreich, Spanien und England, wel-
ches alle seine nordamerikanischen Eroberungen behält, und von Spanien Flo-
rida erhielt, dem dafür von Frankreich Louisiana abgetreten wurde. — Geheimer
Tractat zwischen Frankreich und Spanien über die Theilung Portugals,
27. Octbr. 1807. — Montereau, der Kronprinz von Würtemberg, Wil-
helm, wird nach tapferem Widerstande von den Franzosen überwältigt, den
18. Febr. 1814.
Amiens (Dep. 6.), Deflnitivfriede zwischen England und Frankreich,
25. März 1802. — C re ssy, die Engländer unter Anführung des soge-
nannten'schwarzen Prinzen, Sohn Eduards 111. von England, besiegen die
Franzosen, 1346. — Peronne, Festung, zum ersten Mal am 21. Jun.
1814 von den Engländern unter Wellington genommen. Bis dahin hieß sie
P u c e 11 e.
Arras (Dep. 7.), die Spanier unter Conde werden geschlagen von
den Franzosen unter Turenne, 25. Aug. 1654. — St. Omer, eingenom-
men von den Franzosen, 20. April 1677. — Boul ogne sur Mer,
eingenommen vom König Heinrich Viii. von England 1544 und mehrere
Jahre im Besitz der Engländer. — Große Anstalten Napoleons zu einer
Landung in England 1803- — Lens, die Franzosen unter Conde besiegen
die Oestcrrcicher unter dem Erzherzog Leopold, 20. Aug. 1648. — Ca-
lais, eingenommen von den Engländern unter Eduard in. 1348; seitdem
über 200 Jahre lang im Besitz der Engländer bis 8. Januar 1553, da es
von den Franzosen unter Herzog von Guise wieder erstürmt wurde. — Die
große Armada Philipp Ii. wird von der Engl- Flotte durch Brander aus
dem Hafen getrieben und zerstreut, 1588. — Eine große Spanische Flotte
unter d'ocqucndo wird von der Holländischen unter Tromp im Canal völlig
geschlagen, 21. Octbr. 1639. — Azincourt, Dorf, nordwestlich von Ar-
ras. Die Franzosen unter Karl Vif. werden von den Engländern unter
Heinrich V. geschlagen, 25. Octbr. 14-15, wodurch fast ganz Frankreich in
die Gewalt der Engländer kommt.
Tr oyes (Dep. 8.), Vergleich König Karls Vi. von Frankreich mit
König Heinrich V. von England, 21. Mai 1420. Heinrich V. erhält
Karls Vi. Tochter Katharina zur Gemahlin und wird zum Erben der Franz.
Krone erklärt.— Arcis für Au b e, die Franzosen von den Verbündeten unter
Schwarzenberg geschlagen, 20. und 21. Marz 1814. — Brienne, die Ver-
bündeten unter Blücher schlagen den Angriff der Franzosen unter Napoleon zu-
rück, 29. Januar 1814. — L a Nothiere, die Verbündeten unter Blü-
cher schlagen 60,000 Franzosen unter Napoleon, 1. Febr. 1814.
Chalons (Dep. 9.), (Campi Catalaunia) Aetius schlägt den Hun-
nenkönig Attila, 451. — Valmy, vergeh!. Angriff der Preußen unter
Ferdinand von Vraunschweig auf die Franzosen unter Dümouriez und Kel-
lermann, 20 Septbr. 1792. — Rheims, der König der Franken Chlo-
dowig bekennt sich zur kathol. Religion und laßt sich mit mehr als 3000
Franken vom Bischof Remigius taufen, 25. Decbr. 496, wobei eine Taube
vom Himmel das Fläschchen mit dem Salböl gebracht haben soll. Wahrend
der Revolution wurde dieß Fläschchen zerschlagen, 1794 — König Karl
Vii., von der Jungfrau von Orleans hierher geführt, wird gekrönt, 17. Jul.
1429. Fere Champenoise, die Franzosen unter Mort irr und Marino,,t
i
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Novbr Eduards_111._von_England Eduards Heinrich_Viii Heinrich Napoleons Leopold Leopold Eduard Eduard Philipp_Ii Philipp Karl_Vif Karl Heinrich_V. Heinrich_V. Karls Heinrich_V._von_England Heinrich_V. Heinrich_V. Heinrich_V. Karls Katharina Franz Franz Schwarzenberg Napoleon Napoleon Campi_Catalaunia Attila Valmy Ferdinand_von_Vraunschweig Ferdinand Remigius Karl
Vii Karl
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Niederlän- Fontainebleau Frankreich Spanien England Spanien Frankreich_Louisiana Frankreich Spanien Portugals Würtemberg Amiens England Frankreich Wellington Arras England Napoleons England Engl- Frankreich Karls Frankreich Karls Rheims Marino
206
T. Politische Geographie.
walde, welches jetzt gegen eine jährliche Rente an den König der Niederland«
abgetreten ist, bis dahin dem Fürsten Alain von Rohan-Monbazon
gehörte. Auf einem hohen Felsen liegt das Stammschloß Gottsried's von
Bouillon, jenes berühmten Kreuzritters.
in. Das Königreich Frankreich.
1. Name, Lage, Grenzen, Größe.
Ueber den Namen und Ursprung der Fränkischen Monarchie (des
alten Galliens) vergl. die reine Geographie. Die politische Grenz»
Frankreichs geht in Osten über seine natürliche Grenze, den Ardennen-
wald, hinaus. Es umfaßt einen Flächenraum von 10,096 (10,086,
10,050) Q. M., und liegt vom 41. Gr. 30 Min. bis zum 51. Gr.
der N.b. und vom 12. Gr. 30 Min. bis 27. Gr. 5 Min. der L.,
und grenzt gegen N. an die Niederlande, Deutschland, die Nordsee,
den Canal und Pas de Calais; gegen Westen an das Atlantische Meer;
gegen Süden an Spanien (die Pyrenäen) und das Mittelmeer; gegen
Osten an Italien, Deutschland und die Schweiz.
Für jedes Verhaltniß ist diese Lage Frankreichs nur vortheilhaft;
es berührt viele Meere, hat an den Küsten die schönsten Hafen, im
Innern große schiffbare Flüsse und Wasserverbindungen, und bildet im-
mer noch ein in sich geschlossenes Ganze. Reich an unversiegbaren
Hülfsquellen, gehört es mit zu den ersten Staaten Europa's. — Vor
Alters wohnten in Frankreich, über den Rhein hinaus, in den Nieder-
verlanden und einem großen Theile Italiens die mächtigen, tapferen
und kriegerischen Gallier, die nur zu oft den Römern ihre Kraft und
Uebermacht fühlen ließen. Erst Julius Casar gelang es, sie zu besie-
gen, und ihr Land (59 bis 49 v. Chr.) zu erobern. Das Volk nahm
römische Sitten und Sprache an. Mit dem Ende des 3. Jahrh. bra-
chen die Franken über den Rhein und durchzogen verwüstend das Land
bis an die Pyrenäen, über welche sie auch nach Spanien drangen.
Westgothen, Burgunder, Hunnen verheerten nach einander das schöne
Land noch mehr, bis es dem kühnen Anführer der Franken Chlodo-
wig gelang, das Land von den wilden Schwärmen (482 bis 486)
zu befreien, und siegreich seine Waffen auch nach Deutschland tragend,
Stifter des großen Frankenrciches zu werden. Sein Tod, 511, führte
innerlichen Zwist herbei, und es begann die Epoche der gewaltigen Ma-
jorcs domus (maires du palais), unter denen die Fränkischen Kö-
nige bloße Figuranten waren; bis Pipin, Karls des großen Vater,
es wagte, den letzten schwachen König der Franken (deren Thron schon
Karl Martell eine Zeit lang unbesetzt gelassen hatte), Child er ich
Ili., 742 in ein Kloster zu schicken, und sich selbst krönen zu lassen.
So endigte die erste Dynastie der Fränkischen Könige, die der Mero-
winger, von ihrem Stifter Merowäus so genannt; und mit Karl
dem Großen begann die der Karolinger, welche kaum 100 I.
dauerte, denn 843 lösetc sich die große Fränkische Monarchie in die drei
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Extrahierte Personennamen: Alain_von_Rohan-Monbazon Julius_Casar Karls Karl_Martell Karl Stifter_Merowäus Karl
dem_Großen Karl
Extrahierte Ortsnamen: Niederland« Frankreich Galliens Frankreichs Niederlande Deutschland Nordsee Spanien Italien Deutschland Frankreichs Frankreich Rhein Italiens Rhein Spanien Deutschland Karls Ili
B. West-Europa. Iii. Das Königreich Frankreich. 207
einzelnen unabhängigen Staaten Frankreich, Deutschland und Italien
auf. Doch regierten in Frankreich bis 987 die kraftlosen Karolinger
noch fort. Nach dem Tode des letzten dieses Stammes, Ludwig des
Faulen, wagte es der mächtige und talentvolle Vasall, Hugo Ca-
p et, den Zügel der Regierung in Frankreich zu ergreifen, und begrün-
dete dadurch die Dynastie der Capetinger, welche in ihren verschie-
denen Zweigen (Valois, dann Bourbonen) bis auf den unglücklichen
Ludwig Xvi. dauerte. An die für Frankreich besonders wichtige
Geschichte der Kreuzzüge schließen sich dann die, durch die Eroberung
Englands durch Wilhelm von der Normandie, veranlaßten Kriege
mit England; welche aber erst einen ernsten Charakter annahmen,
als das Haus Valois mit Philipp Vi. von Valois 1328 auf
den Thron kam, und Eduard Iii. wegen seiner Mutter, einer Schwester
des letzten Königs, Ansprüche auf die Krone Frankreichs machte. Der
große Sieg bei Azincourt 1415 gab den Engländern ganz Frank-
reich in die Hände; da rettet Jeanne d'arc dem Dauphin Karl
Thron und Reich. Von 1483 bis 1547 füllen Kriege, meist wegen
Neapel und Mailand, die Geschichte aus, und besonders legten die Kriege
Franz I. mit Karl V. den Grund der nachherigen Eifersucht gegen
Oesterreich. — Die Schandthat der Pariser Bluthochzeit 1572 konnte
die Macht der Protestanten nicht brechen; das durch Heinrich Iv. und
seinen großen Minister Sully begründete Glück Frankreichs verfiel im-
mer mehr, und der unglückliche Ludwig Xvi. mußte zuletzt alle Feh-
ler seiner Vorfahren unter der Guillotine büßen. Die Republik wird
nun unter lautem Jubel proclamirt; siegreich tritt sie in allen Kriegen
hervor, bis der zum ersten Consul gestiegene, und endlich zum Kaiser
gekrönte Buonaparte unter dem Namen Napoleon I. den neuen
Kaiserthron Frankreichs besteigt, alle Throne Europa's vor sich nieder-
wirft , und viele mit den Gliedern feiner Familie besetzt. Da reißt das
Verhangniß den übermüthigen Kaiser 1812 bis in die eisigen Gefilde
Rußlands fort, von wo er, von seiner sonst siegestrunkenen Armee, durch
Hunger und Kalte fast zur Ohnmacht aufgerieben, blos die elenden
Trümmer zurückbringt. Das Jahr 1813 und 1815 führt endlich Frank-
reich in seine Grenzen zurück; Napoleons Dynastie weicht der Bour-
bonischen, und Ludwig Xviii, der 35ste Capetinger und Bruder
des unglücklichen Ludwig Xvi. besteigt als König den Thron, den
ihm der zweite Pariser Friede aber erst völlig sichert.
2. Bestandthei'le.
Das Königreich besteht a) aus dem eigentlichen Frankreich, b) aus
einem Stück der südlichen Niederlande, c) aus Elsaß und Lothringen,
und d) der Insel Corsika. — Außerhalb Europa besitzt der Staat
850 Q.m. Kolonienland, mit 400,000 E., und zwar A) in Ame-
rika die Fischerinfeln St. Pierre und Miquelon, die I. Marti-
nique, Guadalupe, Desiderade, Marie galante, les Sain-
tes und das Französische Guinea mit Cayenne. B) In Asien
die Ostindischen Städte Karika l, Mä he und Pondichery. E ) In
Afrika die I. Bourbon und mehrere Niederlassungen aus Mada-
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Extrahierte Personennamen: Ludwig Hugo_Ca- Ludwig_Xvi Ludwig Wilhelm Philipp_Vi Philipp Eduard_Iii Eduard Jeanne_d'arc Karl
Thron Karl Franz_I. Karl_V. Karl_V. Heinrich_Iv Heinrich Sully Ludwig_Xvi Ludwig Napoleon_I. Napoleons Ludwig_Xviii Ludwig Capetinger Ludwig_Xvi Ludwig Marie
Extrahierte Ortsnamen: West-Europa Frankreich Frankreich Deutschland Italien Frankreich Frankreich Frankreich Englands England Frankreichs Neapel Mailand Oesterreich Frankreichs Frankreichs Frank- Napoleons Frankreich Niederlande Elsaß Lothringen Europa Guinea Asien Afrika