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abgetreten werde; dafür wolle er ihm Portugal überlassen. Er hoffte auf
Widerspruch, und dann hatte er einen Vorwand, das ganze Land mit Gewalt
wegzunehmen. Zu seinem Mißvergnügen willigte Godoy sogleich ein; jener
mußte also einen andern Vorwand suchen. Er befahl seinem Schwager Murat
mit dem Heere nach Madrid vorzurücken. Die königliche Familie erschrak dar-
über so, daß Godoy den König leicht zu dem Entschlüsse beredete, Spanien
heimlich zu verlassen, und sich nach seinen amerikanischen Besitzungen zu be-
geben. Von Ar an juez lspr. Aranchues), wo sich der König aufhielt, sollte
die Flucht beginnen, und über Sevilla nach Cadix gehen. Aber das Gerücht
davon verbreitete allgemeinen Schrecken und Unwillen. „Wie?" rief das Volk,
„nachdem uns der König durch die Nichtswürdigkeit seines Günstlings ins Un-
glück gestürzt, und an Frankreich verratheu hat, will er uns, seine treuen
Spanier im Unglücke verlassen?" Zahlreiche Haufen Volks eilten nach Aran-
juez, sich seiner Abreise zu widersetzen, und laut forderten sie den Tod des Frie-
densfürsten. Am 18. Marz 1808 wurde der Tumult am ärgsten. Der mit
doppelter Wache besetzte Palast desselben wurde vom wüthenden Volke gestürmt;
Godoy rettete sich mit Mühe in den Winkel eines Heubodens, und erwartete
hier mit klopfendem Herzen den Ausgang. Der König und die Königin waren
in der größten Bestürzung. Vergeblich entsetzte jener, um das Volk zu beruhi-
gen, den Fürsten aller seiner Aemter und Würden. Jetzt war es zu spät; der
Lärm wuchs von Stunde zu Stunde, und brach auch in Madrid los. Auch
hier wurde der prachtvolle Palast des Günstlings erstürmt, die herrlichsten
Tapeten zersetzt, die Gemälde, die kostbarsten Meubeln zertrümmt und auf die
Straßen geworfen, und das Gebäude selbst durch tausend geschäftige Hände
dem Boden gleich gemacht. — Am 19 März entdeckte man den Friedeusfürsten;
Der Durst hatte ihn hervorgetrieben, und gleich stürzte der Pöbel wüthend über
ihn her, ihn zu zerreißen. Die Königin war, bei der Gefahr ihres Lieblings,
außer sich; fußfällig bat sie den Prinzen von Asturien, ihm das Leben zu retten.
Mit Mühe wurde dies dadurch bewirkt, daß dieser ihn durch eine zahlreiche
Wache nach dem Wachthause begleiten ließ. Der bisher so mächtige Mann
bot nun einen kläglichen Anblick dar; die Kleider hingen ihm in Fetzen herab, der
Körper war mit Blut bedeckt, und seine Züge von Entsetzen und Angst entstellt.
Noch an demselben Tage machte König Karl bekannt, daß er seinem Sohne
Ferdinand (1808—1833) freiwillig die Regierung abgetreten habe, damit er
selbst zur Wiederherstellung seiner Gesundheit in einem wärmeren Himmels-
striche als Privatmann leben könne. Gewiß war dieser Schritt nicht erzwungen;
denn er war der Regierung, bei seiner leidenschaftlichen Jagdliebe, längst über-
drüssig. Die Nachricht, daß Ferdinand Vii. den Thron bestiegen habe, er-
regte in ganz Spanien die lauteste.freude, und als er endlich zu Pferde in
Madrid seinen Einzug hielt, jauchzte ihm das Volk freudetrunken entgegen.
Wie viel hätte dieser Mann für sein Volk thuu können, und wie wenig hat
er gethan! —
Sobald Murat erfuhr, was geschehen war, führte er das französische
Heer nach Madrid, und besetzte die Stadt. Ferdinand meldete ihm seine
Thronbesteigung, erhielt aber die Antwort, er könne ihn noch nicht als König
anerkennen, weil Napoleon ihm darüber noch keine Vollmacht ertheilt habe.
Auch an Napoleon schrieb der neue König, und lud ihn freundlich nach Madrid
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Extrahierte Personennamen: Godoy Godoy Godoy König_Karl Karl Ferdinand_( Ferdinand Ferdinand Ferdinand Napoleon Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Portugal Madrid Spanien Sevilla Cadix Frankreich Madrid Asturien Spanien Madrid Madrid
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ein. Er ahnte nicht, daß sich ein fnrchtbares Gewitter über ihm zusammen-
zöge. Die alte Königin nämlich bereute, daß ihr verhaßter Sohn jetzt schon
den Thron erhalten hatte, und sie und die Königin von Hetrurien, ihre Tochter,
bestürmten den willenlosen alten König, eine Erklärung zu unterschreiben, daß
ihm die Niederlegung der Regierung abgedruugeu sei. Diese Schrift schickten
sie — Murat war mit in das Geheimniß gezogen — an Napoleon, und der
alte König begleitete sie mit einem Briefe, in welchem er sagte, er überlasse
sein eigenes, seiner Frau und des Friedenssürsten Schicksal Napoleons groß-
müthiger Entscheidung.
Wie freute sich Napoleon über die Einfalt, die ihm Spanien leichter, als
er je hatte hoffen können, in die Hände spielte! Denn daß ihm das Volk würde
Widerstand leisten, erwartete er nicht. Er glaubte es nur mit der königlichen
Familie zu thuu zu haben, und diese wollte er auf französischen Boden locken.
Zuerst ließ er dem jungen Könige unter den Fuß geben, ihm entgegen zu
reisen. Das that dieser auch, und stutzte, als er ihn aus dem Wege nicht
fand. Da redete man ihm zu, doch vollends bis nach Bayonne zu reisen,
wohin sich Napoleon begeben hatte. Unglücklicherweise ging er in die Falle.
Napoleon nahm ihn kalt auf, und erklärte ihm am 20. April, daß die Familie
der Bourbons aufgehört hätte, in Spanien zu regieren. Wie erstaunte Fer-
dinand über diese Treulosigkeit! Aber entrinnen konnte er nun nicht mehr.
In entschiedenem Tone verlangte Napoleon, er solle die Thronentsagung unter-
schreiben. Ferdinand verweigerte dies standhaft, und bat vergebens, ihn wenig-
stens wieder abreisen zu lassen. Während dieser Verhandlungen trafen auch
der alte König, die Königin und der sreigelassene Friedenssürst ein. Napoleon
hatte sie herbeiholen lassen, um sie bei der Thronentsagung Ferdinands zu
gebrauchen. Daß alle drei bereit waren, dazu die Hände zu bieten, versteht
sich bei ihrer Charakterlosigkeit von selbst. Der alte schwache Herr stellte eine
feierliche Erklärung aus, daß er alle seine Rechte aus Spanien und Indien
an Napoleon abtrete; dafür wurde ihm ein Schloß in Frankreich zum Aufent-
halte und lebenslänglicher Unterhalt versprochen. Nun wurde Ferdinand her-
beigeholt, und nachdem ihm der Vater die heftigsten Vorwürfe gemacht hatte,
rief Napoleon: „Prinz, Sie haben nur zwischen Entsagung und dem Tode
zu wählen." Das wirkte; Ferdinands Gemüth war zermalmt, sein Muth
gebrochen. Er stellte (6. Mai 1808) die geforderte Entsagung aus, und ver-
wies die Spanier an Napoleons Schutz. Auch er erhielt ein Schloß in
Frankreich, wo er zwar Unterhalt bekam, aber unter genauer Aufsicht gehalten
wurde. Ebendahin gingen auch die andern spanischen Prinzen ab. Die Kö-
nigin von Hetrurien und der Friedensfürst erhielten Pensionen.
Napoleon war auf dem höchsten Gipfel der Freude, und dachte, nun mit
Spanien fertig zu sein. Aber er täuschte sich gewaltig; denn in den Spaniern
lag eine Kraft und ein Widerwille gegen die französische Herrschaft, die er
nicht geahnt hatte. Schon kurz vor Ferdinands Thron-Entsagung, am 2. Mai,
hatte sich der Pöbel in Madrid gegen die Franzosen empört, war aber durch Mu-
rats Entschlossenheit und Strenge nach vielem Blutvergießen bezwungen worden.*)
*) Zwei junge Artillerieoffiziere (Daviz u. Velarde), von einer Anzahl entschlossener
Männer befolgt, pflanzten plötzlich in einer der Hauptstraßen zwei Kanonen aus, und
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleons Napoleon Napoleon Napoleon Napoleon Ferdinand Napoleon Ferdinands Napoleon Ferdinand Napoleon Ferdinands Muth Napoleons Napoleon Ferdinands Daviz
Extrahierte Ortsnamen: Napoleons Spanien Bayonne Spanien Ferdinands Spanien Indien Frankreich Ferdinands Napoleons Frankreich Ferdinands Madrid
95
Jetzt beschied Napoleon eine Anzahl angesehener Spanier nach Bayonne,
um mit ihnen (Nationaljunta) eine neue Verfassung zu entwerfen; aber
nicht alle kamen, und die, welche sich einfanden, wurden von den Spa-
niern als Abtrünnige betrachtet. Darauf ernannte er (6. Juni) seinen Bruder
Joseph zum Könige von Spanien; Murat erhielt den Thron von Neapel,
und das Großherzogthum Berg gab er dem ältesten Sohne des Königs von
Holland.
Sobald in Spanien kund wurde, daß der geliebte Ferdinand in Bayonne
gefangen gehalten würde, erhob sich an vielen Orten das Volk, und ermordete
die Franzosen und ihre Anhänger. Ueberall aber rüstete man sich, jedem An-
griffe der französischen Heere zu begeguen, und einen Kampf auf Tod und
Leben zu bestehen. So anziehend es auch wäre, die einzelnen Vorfälle dieses
Kriegs, der sich nun entspann, und bis 18!3 dauerte, näher zu betrachten,
so erlaubt es doch der Raum nicht. Nur so viel merke man sich, daß sich
mehrere angesehene Männer vereinigten, und unter dem Namen einer ober-
sten Junta das Land für den gefangenen und abwesenden Ferdinand regier-
ten. Zwar drangen französische Heere ein, zwar reiste Joseph (20. Juli)
nach Madrid, aber die ersten wurden von den Spaniern gefangen genommen,
und Joseph nicht als König anerkannt; ja er mußte (1. Aug.) Madrid wieder
verlassen. Da stellte sich Napoleon gegen Ende des Jahres 1808 selbst an
die Spitze seiner Heere, warf die Spanier in mehreren Schlachten zurück, und
drang siegreich bis Madrid vor, eroberte auch (4. Dec.) die Stadt; aber nur
da, wo seine Heere standen, war er Herr des Landes, sonst überall war das
Volk aufgestanden, und wehe den Franzosen, die einzeln den erbitterten Land-
leuten in die Hände fielen; sie wurden grausam zu Tode gemartert. Joseph
kehrte nun zwar (12. Jan. 1809), nach Madrid zurück, aber seine Befehle
wurden nur da befolgt, wo die französischen Soldaten ihnen Nachdruck gaben.
— Eben so erbittert setzten die Spanier 1809 den Krieg fort, und zeigten
bei der Belagerung von Saragossa, was ein von Vaterlandsliebe be-
geistertes Volk vermag. Alles, was die Belagerungskunst leisten kann —
und darin sind die Franzosen Meister — wandten diese an, die Stadt zu über-
wältigen. Die Einwohner weihten sich feierlich dem Tode, und schwuren mit
den Waffen in der Hand zu sterben, oder sich unter den Trümmern der Stadt
zu begraben; und sie haben Wort gehalten. Nicht nur über der Erde, auch
unter derselben, in Minen, wurde mit Wuth gefochten, und als endlich die
Wälle erstürmt waren, vertheidigten die Spanier noch Straße für Straße,
ja selbst Haus für Haus. Zuletzt waren, als auch noch Seuchen und Hun-
gersnoth wütheten, fast nur noch Greise, Weiber, Kinder und Kranke übrig,
begannen sogleich das Fener auf eine ihnen gegenüberstehende starke französische Abthei-
lung. Der commandirende französische Offizier, erschreckt, und seine Gegner im ersten
Augenblicke für überlegen haltend, gab Zeichen, daß er wegen der Uebergabe unterhan-
deln wolle. Als die beiden Spanier aber sich deshalb näherten, wurden sie von einem
dichten Kugelregen empfangen; sie stürzten tobt nieder und ihre Begleiter wurden zerstreut,
worauf die Franzosen über die Einwohner herstürzten, um blutige Rache zu nehmen.
Es wurde in den Straßen, Häusern und sogar Kirchen eine blutige Metzelei angerichtet.
Auf diese Nachricht erhoben sich auch die Provinzen gegen die Franzosen, und der 2. Mai
wird seit 1808 als ein Tranerfesttag betrachtet.
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Extrahierte Ortsnamen: Bayonne Spanien Neapel Holland Spanien Bayonne Madrid Madrid Madrid Madrid Saragossa
157
Theils Unzufriedenheit mit der Regierung, theils das Beispiel Spaniens
veranlagte eine ähnliche Revolution in Neapel, deren Ausbruch von den
Carbonari dadurch erleichtert war, daß ihre Grundsätze bei der Armee Ein-
gang gefunden hatten. In der Nacht vom 1. zum 2. Juli 1820 empörte
sich ein kleiner Theil des Heeres; andere Regimenter schlossen sich sogleich
an, und da die gegen sie ausgeschickten Truppen ebenfalls zu ihnen übergingen,
gab der schwache König Ferdinand nach, und erklärte, er sei bereit, die
Wünsche des Volks zu erfüllen, und wolle ihm binnen 8 Tagen eine neue
Verfassung geben. Aber damit waren die Aufrührer nicht zufrieden, sondern
forderten, den Mönch Minichini und den General Pepe an der Spitze,
daß der König binnen 24 Stunden die spanische Verfassung annähme. Der
schwache Ferdinand legte nun die Regierung nieder, und übergab sie seinem
Sohne (Franz), der sie als Generalvicar des Reichs führen sollte. Beide
beschworen darauf die spanische Verfassung, und nun war das Volk, das
sich von solchen Aenderungen immer Vortheil verspricht, voll Lust und Freude.
Gleich darauf erfolgte eine Revolution in Portugal. Seit 1807
war Johann von Portugal (seit 1816 König) in Brasilien. Die Portugiesen
mußten jährlich beträchtliche Summen dahin schicken zur Unterhaltung des
Hofes, statt daß sonst die Reichthümer Brasiliens nach Portugal geflossen
waren. Sie wurden von einem Statthalter regiert, der ganz unter englischem
Einflüsse stand. Daß sie daher sehr unzufrieden sein mußten, war natürlich;
aber sie liebten dennoch ihren König Johann Vi., und wünschten nur
eine ihn einschränkende Verfassung, wie die spanische. Am 24. August 1820
machte der Oberst Sepulveda in Porto, im Einverständniß mit den übrigen
Behörden der Stadt, den Soldaten bekannt, daß eine neue Verfassung ein-
geführt werden müsse. Das Volk und die Soldaten antworteten mit großem
Jubel: „Es lebe unser vielgeliebter König Johann Vi.! es leben die Cortes
und die Verfassung!" Einige Generale wollten sich der Revolution wider-
setzen, wurden aber von ihren Soldaten verlassen. Am 16. Sept. zogen
darauf die Anstifter in Lissabon ein, wo das Volk sie freudig empfing; es
wurde eine provisorische Regierung niedergesetzt, die spanische Verfassung an-
genommen, und ein Schiff schnell nach Rio Janeiro geschickt, den König zu
bitten, die Verfassung zu bestätigen, und entweder selbst nach Portugal zu-
rückzukehren, oder das Land durch einen seiner Söhne regieren zu lassen.
Johann hielt es für das Beste, selbst zu kommen. Er lief am 4. Juli 1821
im Tajo ein, und gab der Notwendigkeit nach, indem er die Verfassung
beschwor. Die Cortes wurden nun zusammenberufen; aber es zeigte sich bald
auch hier, daß jede dem Regenten abgezwungene Verfassung nur zur Volks-
herrschaft und zu Unruhen führen müsse. Denn der König mußte alle Be-
schlüsse der Cortes genehmigen, und stellte sich dabei noch, als ob er ein
warmer Freund der Verfassung sei.
Am auffallendsten zeigte sich in Sicilien, zu welchen Unordnungen die
Parteisucht führt. In Palermo waren drei Parteien: Einige wollten die
alte Ordnung der Dinge, Andere die neue Verfassung, und noch Andere
wünschten ganz unabhängig von Neapel zu sein. Die Letzteren trugen als
Abzeichen ein gelbes Band. General Church (spr. Tschortsch», ein Engländer-
in neapolitanischen Diensten, riß in der Mitte des Juli 1820 einem Bürger
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Extrahierte Personennamen: Ferdinand Mönch_Minichini Ferdinand Franz) Franz Johann_von_Portugal Johann Johann August Sepulveda Johann_Vi Johann Johann
Extrahierte Ortsnamen: Spaniens Neapel Portugal Brasilien Brasiliens Portugal Lissabon Portugal Sicilien Palermo Neapel
275
schlug die Freiheitsversuche der Lombardei! und die ehrgeizigen Hoffnungen
Sardiniens nieder. Zwar errang Karl Albert einige Triumphe, z. B. bei
Goito den 30. Mai; der alte Held Radetzky aber erfocht nach mehreren an-
dern Gefechten bei Custozza, 24. Juli, einen so vollständigen Sieg, daß er
am 6. August in Mailand einzog und am 9. August der Waffenstillstand
folgte. Auch Modena und Parma wurden an ihre Fürsten zurückgegeben.
Der Waffenstillstand verlängerte sich durch den ganzen Winter, doch kam der
Friede nicht zu Stande. Am 14. März 1849 wurde der Krieg wieder er-
öffnet. Er war in einem Feldzuge von vier Tagen entschieden. Radetzky
schlug am 23. März die Piemontesen bei Novara auf's Haupt. Karl Albert
legte die Krone nieder und ging nach Portugal, wo er am 18. Juli starb.
Sein Sohn und Nachfolger, Victor Emanuel, schloß mit Oestreich am
26. März einen Waffenstillstand, welcher allerdings von den Piemontesen übel
ausgenommen wurde und in Genua einen Aufstand veranlaßte. Auch in
Brescia brach ein Tumult aus, welcher von dem östreichischen General
Haynau schnell mit furchtbarer Strenge unterdrückt wurde. Der Friede
zwischen Oestreich und Sardinien ist am 6. August geschloffen worden. Auch
Venedig, welches sich unter dem Volksführer Man in nochmals als Republik
erklärt hatte, ist nach einer langen und schweren Belagerung in die Hände
der Oestreicher zurückgekehrt. Radetzky zog am 30. August in Venedig ein.
Die Herrschaft Oestreichs in dem lombardisch-venetianischcn Königreiche ist
wieder hergestellt. — In Toscana, wo ein Aufstand am 2. Februar 1849
den Großherzog Leopold zur Flucht uöthigte, worauf die Proclaniirung der
Republik erfolgte, war dies nur ein kurzes Zwischenspiel. Die Oestreicher
unter d'aspre rückten ein, nahmen Livorno und Florenz im Mai und am
28. Juli kehrte Leopold in seine Residenz zurück.
Die Vorgänge im Königreich Neapel nahmen ungefähr denselben Ver-
lauf. In Neapel selbst stellte ein Aufstand ani 24. April, in welchem die
königlichen Truppen siegten, die Gewalt des Königs wieder her. Dagegen
hatte das Parlament in Palermo am Tage vorher die Absetzung des Hauses
Bourbon ausgesprochen. Jedoch zauderte der zum König von Sicilien er-
wählte Herzog von Genua, ein sardinischer Prinz, die Krone anzunehmen.
Trotzdem nun, daß am 5. Sept. Messina nach einem Bombardement von
den Königlichen erobert wurde, hielt sich das übrige Sicilien unter einer
provisorischen Regierung (Ruggiero Settimo) und erklärte sich im März 1849
zur Republik. Allein sie währte nicht lange, obgleich eine zahlreiche Freischaar,
geführt von dem Polen Mieroslawski den Sicilianern zu Hülfe kam. Die
Neapolitaner siegten und zerstreuten das Jnsurgentenheer; Palermo mußte sich
ergeben. Die Macht und Leidenschaft des Aufstandes war gebrochen, und
Sicilien kehrte auf Gnade und Ungnade unter die Herrschaft Neapels zurück.
Am weitesten in Italien sind die revolutionären Ereignisse jener Tage
in Rom gediehen. Papst Pius Ix. hatte durch den liberalen Anhang seines
Pontificales nicht wenig heißblütige Erwartungen erregt. Sein Name mischte
sich damals in den Freiheitsruf Italiens. Bald erfuhr er, wie schwer der
Ungestüm der erregten Leidenschaften zu sättigen ist. Das Zaudern und die
Mäßigung, welche seine Würde und seine Besonnenheit so erklärlich machen,
ließ im Jahre 1848 rasch die Begeisterung des Volkes für ihn erkalten. Er
18 *
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Extrahierte Personennamen: Karl_Albert Karl Goito Radetzky August August Radetzky Karl_Albert Karl Victor_Emanuel Oestreich August Radetzky August Leopold Leopold Leopold Leopold Ruggiero_Settimo Polen_Mieroslawski
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eine empfindliche Niederlage, und wurde erschossen. Ganz Italien ging den
Franzosen wieder verloren, und Nizza und Genua waren die einzigen Punkte,
die sie hier noch besaßen. Denn Rom hörte nun auf eine Republik zu
sein, und da Pius Vi. jetzt gestorben war, so übernahm der neugewählte
Papst, Pius Vh., die Regierung. Auch Neapel wurde noch im Sommer
dieses Jahres von den Franzosen befreit. Diese Leute betrugen sich hier ganz
so, wie ihre Vorfahren unter Karl von Anjou, und machten sich durch ihre
Einführung französischer Formen, durch Unterdrückung des Voltsgeistes, und
durch Eintreibung hoher Kriegscontributionen so verhaßt, daß leicht eine
sicilianische Vesper hätte Vorkommen können. Ein kühner, kriegerischer Nea-
politaner, der Cardinal Russo, kam aus Sicilien herüber, landete bei Pizzo
in Calabrien, bewaffnete das Volk dieser Provinz und die Banditenbanden,
ließ alle Franzosen, die er in seine Hände bekam, grausam ermorden, und
rückte endlich gegen Neapel vor, wo die meisten von der französischen Be-
satzung bereits abgezogen waren. Kaum hieß es nun in der Stadt, Cardinal
Russo sei in der Nähe, so erhob sich hier aufs Neue die wilde, raubsüchtige
Rotte der Lazzaroni, zog plündernd und mordend durch die Straßen, und die
Patrioten — so hießen die Anhänger der Franzosen — sahen sich von allen
Seiten angegriffen. Da blieb ihnen nichts übrig, als um freien Abzug zu
bitten, und das wurde ihnen gestattet. Zwei Schiffe mit diesen Auswanderern
waren schon glücklich nach Frankreich entkommen — wohin sollten sich die Un-
glücklichen auch anders wenden, als an ihre Verführer? — als plötzlich Nelson im
Hafen erschien, und erklärte, der König Ferdinand genehmige die Capitulation
nicht; wer noch nicht fort sei, müsse bleiben. Wirklich langte auch der König
bald darauf an, und statt nun durch milde Vergessenheit dessen, was geschehen
war, zu beruhigen, ließ er sich durch seine rachsüchtigen Rathgeber verleiten,
eine blutige Rache an seinen verirrten Unterthanen zu vollziehen. Gegen
30,000 Menschen wurden dem Urtheil der Blutgerichte übergeben. Alle,
welche nur in der entferntesten Beziehung mit den Franzosen gestanden hatten,
wurden zum Tode verurtheilt, und entweder an den Masten der englischen
Schiffe, oder an den an der Küste errichteten Galgen aufgehängt. Wuth und
Rache überboten die Schreckenstage der französischen Revolution; Tausende,
und unter ihnen Männer' und Frauen von hohem Verdienst und Bildung,
endeten unter den Händen der Henker oder in gräßlichen Gefängnissen.
Bis dahin war auf der Seite der Verbündeten Alles glücklich gegangen;
aber plötzlich änderte sich das. Erzherzog Karl, der sich mit dem Anführer
eines zweiten russischen Heeres, welches mit ihm bei Zürich stand, Korsa-
kow, nicht vertragen konnte, verließ die Schweiz, um sich nach dem Rheine
hinzuziehen. Sogleich eilte Suwarow aus Italien seinem Landsmanne zu
Hülfe, und überstieg mit unsäglichen Beschwerden den St. Gotthard und die
andern himmelhohen Alpen, auf denen schon einzelne Reisende damals, vor
Anlegung bequemer Landstraßen, der Gefahren genug zu bestehen hatten*),
*) An einer besonders gefährlichen Stelle wollten seine Russen nicht mehr vorwärts.
Sogleich ließ er eine Grube machen, warf sich hinein, und rief: „Verscharrt mich hier!
Ich will hier bleiben, denn ihr seid nicht mehr meine Kinder!" Sogleich waren Alle
bereit, ihm zu gehorchen. Ueberhaupt verstand er trefflich, feine Soldaten zu behandeln,
5*
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Extrahierte Personennamen: Karl_von_Anjou Karl Cardinal_Russo Cardinal
Russo Ferdinand Karl Karl Suwarow Gotthard
Extrahierte Ortsnamen: Italien Nizza Genua Rom Neapel Sicilien Calabrien Neapel Frankreich Rheine Italien
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die Engländer und Russen hatten nach dem Preßburger Frieden sich wieder
auf ihre Schiffe begeben, und daß die Neapolitaner schlechte Soldaten sind,
ist bekannt. Bei Annäherung der Franzosen nahmen sie die Flucht; der
König schiffte sich mit seiner Familie und seinen Kostbarkeiten, wie vordem,
nach Sicilien ein, und überließ sein Volk sich selbst. Am 14. Februar 1806
hielt Joseph seinen Einzug in Neapel, und schnell wurde das Land unter-
worfen. Nur die Festung Gaeta vertheidigte sich hartnäckig. Hier befeh-
ligte der tapfere Prinz Ludwig von Hessen-Philippsthal, und wurde
von der Seeseite durch Sidney Smith trefflich unterstützt. Erst nach fünf
Monaten ergab sich die Festung, nachdem der Prinz schwer verwundet wor-
den war. Jeder Laut des Mißvergnügens wurde bei den Neapolitanern
durch Blutgerichte unterdrückt. Dennoch erhoben sich die tapfern Einwohner
von Calabrien, durch die Engländer unterstützt, und führten einen grausamen
Parteikrieg gegen die Franzosen mit der ganzen Wuth, deren diese Südländer
fähig sind. Zwar mußten sie zuletzt unterliegen, und überall sah man die
gräßlichsten Blutscenen; aber die Franzosen verloren in den Schluchten der
Gebirge unzählige Leute, die einzeln gefangen und grausam getödtet wurden.
Napoleon ernannte seinen Bruder Joseph zum König beider Sicilien;
aber die Insel besaß er noch nicht, und hat sie auch nie erhalten, weil die
Engländer sie vertheidigen halfen. Daß Napoleon das Königreich Neapel
auch mit zu seinem Nutzen gebrauchte, versteht sich von selbst. Er zog nicht
nur viel Geld aus dem Lande, sondern verschenkte auch das Fürstenthum
Benevento an seinen Minister Talleyrand, und das Fürstenthum
Ponte Corvo an seinen General Bernadotte.
Auch für diejenigen seiner Verwandten, die noch nicht untergebracht
waren, wurde nun gesorgt. Seine Schwester Pauline, die an den Prinzen
von Borghese vermählt war, erhielt das Fürstenthum Guastalla in
Oberitalien. Seinen Bruder Louis mußten sich die Holländer zum König
ausbitten; zwar protestirten die Meisten dagegen, und erklärten, sie wünsch-
ten lieber eine republikanische Regierungssorm zu behalten. Sie wurden aber
nicht gehört; die Anhänger der Franzosen reisten unter dem Namen von Ab-
geordneten des ganzen Volks nach Paris, und baten, ihnen doch seinen
Bruder Louis zu geben, weil eine Monarchie der Wunsch der Mehrheit des
Volks sei. Auch war Napoleon so gnädig, ihren Wunsch zu gewähren, und
ihn zum König von Holland zu machen (5. Juni 1806).
Napoleons Uebermuth wurde von Tage zu Tage immer größer. Der
kriechende Senat gab ihm den Namen des Großen, und nun drängte er
sich danach, seine Verwandten mit den alten Fürstenhäusern durch Heirathen
zu verbinden. Eugen vermählte sich mit einer Prinzessin von Baiern, und
sein jüngster Bruder, Jerome Napoleon, der bisher in Amerika Hand-
lungscommis gewesen war, und dort eine reiche Kaufmannstochter geheirathet
hatte, wurde nach Frankreich zurückgerufen, und mußte sich von seiner Frau
scheiden, damit er eine Prinzessin von Würtemberg heirathen könnte. Wie
wenig Napoleon daran lag, seine Verwandten eigentlich glücklich zu machen,
sondern nur durch sie seine eigene Macht zu vergrößern, zeigte er dadurch,
daß er allen denen, die Länder erhalten hatten, ausdrücklich einschärfte, sie
sollten nie vergessen, daß ihre erste Pflicht wäre, an Frankreichs Vortheil zu
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T79: [Ludwig Xiv Frankreich König Ludwigs Xvi Napoleon Xviii Xv. Philipp], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat]]
Extrahierte Personennamen: Joseph Ludwig_von_Hessen-Philippsthal Ludwig Sidney_Smith Napoleon Joseph Napoleon Bernadotte Pauline Borghese Louis Louis Napoleon Napoleons_Uebermuth Napoleons Eugen Jerome_Napoleon Napoleon Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Sicilien Neapel Neapel Oberitalien Paris Holland Baiern Amerika Frankreich Frankreichs
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sogar einen italienischen Zollverein ein; Modena bedurfte östreichische Hülfe
gegen das Volk. Neapel suchte durch Verschärfung der Polizeistrenge die
Bewegung einzuschüchtern. Aber es kamen Tumulte auch dort vor; Sizilien
war sehr unruhig und die Aufregung wuchs von Tage zu Tage.
Unter diesen einer gewaltsamen Lösung zurollenden Verhältnissen wurde
der am 8. Dee. 1847 erfolgte Tod der Erzherzogin Marie Louise von
Parma, der ehemaligen Kaiserin von Frankreich, kaum bemerkt. Das Her-
zogthum Parma ging an den früheren Herzog von Lucca, Karl Ludwig, über.
139. Die pyrenäische Halbinsel.
(Aufhebung des salischen Gesetzes. Tod Ferdinands Vii. 29. Septbr. 1833 ; Jsabella seine
Tochter Königin; Marie Christine Regentin. Erhebung der Karlisten für Don Karlos;
Zumalacarregui, Cabrera, Maroto. Bertrag von Bergara 31. August 1839. Ende des
Karlistenkrieges. Aufstand von la Granja 12. August 1836. Revision der Derfassung
1837. Aufstand 1840. Espartero, Regent 1841 — 1843. Königin Jsabella Ii. über-
nimmt die Regierung Vermählung der Königin 1847. Berfassungs-Aenderungen.
Aufstand 1854. Karlistische Unruhen. — Portugal. Bruderkrieg zwischen Pedro und
Don Miguel 1832—1834. Donna Maria Königin 1834. Vermählung der Königin.
Parteiungen und Aufstände. Tod der Königin 15. November 1853. Pedro V. König.)
In Spanien, dem unglücklichen Lande des wechselnden Umschwunges der
Regierungsgrundsätze und fortdauernder Parteiungen, fuhr Ferdinand Vii.
fort, sich um die Liebe seiner Unterthanen zu bringen. Obwohl er die Partei
der Liberalen oder Constitutionellen heftig verfolgte, genügte er dem Haß und
Eifer jener Partei noch immer nicht, welche die apostolische oder karlistische
sich nannte, und deren Ziel Priesterherrschaft und Inquisition war. Don
Karlos, der Bruder und künftige Nachfolger des kinderlosen Königs, war
ihre Stütze und Hoffnung. Da starb 1829 die Königin; Ferdinand vermählte
sich bald darauf mit Marie Christine, einer neapolitanischen Prinzessin
(Schwester der Herzogin von Berry), und hob für den Fall, daß sie eine
Tochter bekommen sollte, das sogenannte salische besetz, welches die weib-
liche Linie von der Thronfolge ausschloß, am 29. März 1830 auf. Wirklich
wurde, 10. Oct. 1830, eine Tochter geboren, und vom König zur Thron-
folgerin ernannt. Don Karlos protestirte gegen die Verletzung seines Rechtes;
die Apostolischen, in ihren Aussichten getäuscht, waren erbittert. Auch die
Liberalen," unterstützt durch den von Ferdinand nicht anerkannten Iulithron
in Frankreich, wagten Ende 1830 unter dem General Mina einen Einfall,
wurden aber zurückgeschlagen. Doch sah die Königin Christine wohl ein, daß
ihre Pläne der Zukunft nur durch Begünstigung der liberalen Partei zu er-
reichen seien.
Darauf starb Ferdinand Vii. am 29. Sept. 1833. Seine dreijährige
Tochter Jsabella wurde in Madrid als Königin ausgerufen, und ihre
Mutter Christine übernahm die Regentschaft. Dieser Tod war das Signal
zum Ausbruch des Bürgerkrieges. Die Karlisten erhoben sich, indem sie
Don Karlos als Karl V. zum König proclamirten. Vorzugsweise wurden
die baskischen Provinzen und Navarra, wo man zugleich für Erhaltung der
alten Freiheiten (Fueros) kämpfte, der Schauplatz des Krieges. Zwar wur-
den anfänglich die Empörer zurückgeworfen; aber bald ordnete Zuma lac ar-
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
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TM Hauptwörter (200): [T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T73: [König Paris Parlament Partei Frankreich Volk Regierung Nationalversammlung Republik Robespierre], T61: [Wilhelm Friedrich Prinz König Luise Jahr Königin Gemahlin Prinzessin Kaiser], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann]]
Extrahierte Personennamen: Marie_Louise_von
Parma Karl_Ludwig Karl Ludwig Ferdinands Marie_Christine_Regentin Cabrera Maroto Bergara August Granja August Espartero Pedro Donna_Maria_Königin Maria Pedro_V._König Ferdinand_Vii Ferdinand Ferdinand Marie_Christine Berry Ferdinand Ferdinand Mina Christine Ferdinand_Vii Ferdinand Jsabella Christine Karl_V. Karl_V.
Extrahierte Ortsnamen: Modena Neapel Sizilien Frankreich Lucca Ferdinands Portugal Don_Miguel Spanien Frankreich Madrid Navarra
Heinrich der Vierte von Deutschland.
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Stimme: „Das ist die Hand, mit der ich einst Heinrichen den
Eid der Treue geschworen." Bald darauf verschied er und ward
zu Merseburg bestattet. Als sich Heinrich dieser Stadt bemäch-
tigte, rieth man ihm, Rudolphs Grabmal zu zerstören. Er aber
antwortete: „Wollte Gott, daß añe meine Feinde so herrlich be-
graben wären!"
Der Tod seines Gegners gab Heinrichen die Oberhand in
Deutschland; darum brach er im Jahre 1081 nach Italien auf,
und zwei Jahre lang lag sein Volk vor Rom. Erst den 21.
März 1083, am Donnerstag vor dem Palmsonntage, öffnete
ihm diese Stadt die Thore. Der von seiner Parthei gewählte
Pabst, Clemens 111., setzte ihm am heiligen Osterfeste unter
dem allgemeinen Zujauchzen des Volks die Kaiserkrone aufs
Haupt. Aber Gregor behauptete sich in der Engelsburg, ward,
nachdem Heinrich abgezogen war, von dem Normannenherzoge
Robert, welcher Apulien und Calabrien beherrschte, befreit und
floh nach Salerno, wo er den 25. Mai 1085 mit den Worten
aus dem Leben schied: „Ich habe die Gerechtigkeit geliebt und
das Unrecht gehaßt, darum sterbe ich in der Verbannung."
Ob nun gleich Gregor todt war, blieb Heinrich doch in be-
ständigem Streite mit dem Kirchenfürsten; denn Clemens 111.
konnte sich nicht behaupten, und die folgenden Päbste erneuerten
den Baun. Sie reizten sogar, als noch zwei Gegenkönige Hein-
richs durch gewaltsamen Tod aus der Welt geschieden waren,
seine eigenen Söhne zur Empörung. Konrad, der sich zu Mai-
land krönen ließ, starb zwar bald, wahrscheinlich aus Gram über
die begangene Treulosigkeit (1101), aber des Königs jüngster
Sohn, Heinrich, ließ sich gleichfalls durch die Versicherungen der
, Päbstlichen, daß er einem Gebannten keine Pflichten schuldig sey,
verführen, seinem Vater die Krone zu rauben. Der Streit zwi-
schen Vater und Sohn sollte auf einem Fursteutage zu Mainz
entschieden werden. Der alternde, tief gebeugte König machte
sich auf, selbst dort zu erscheinen. Aber der verrätherische Sohn
ging ihm bis Koblenz.entgegen, brachte ihn durch erheuchelte
Reue dahin, daß er sein Heer entließ, nahm ihn dann zu Bingen
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin]]
TM Hauptwörter (200): [T77: [Papst Bischof Kaiser Rom Kirche König Heinrich Erzbischof Gregor Papste], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Heinrich Rudolphs Pabst Clemens_111. Gregor Gregor Heinrich Heinrich Robert Gregor Gregor Heinrich Heinrich Konrad Konrad Heinrich Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Merseburg Deutschland Italien Rom Engelsburg Apulien Salerno Mainz
]
Kaiser Friederich der Rothbart. 187
an Zahl und Schmuck des Gefolges mit einander wetteiferten,
Gesandte und andere hohe Herren arls den slavischen Landen,
aus Italien, Frankreich, Spanien, England, Griechenland uns
unabsehbare Schaaren Volks. Die Stadt konnte die Menge der
Gäste nicht fassen. Darum hatte der Kaiser auf einer schonen
Ebene am Rhein ein Lager aufschlagen lassen. In der Mitte er-
hob sich die königliche Wohnung, zierlich aus Holz erbaut, mir
einer Kapelle,, rings um dieselbe prangten die Zelte der Hohen
und Niedern in den verschiedenartigsten Farben. Der Kaiser be-
wirthete alle Anwesenden drei Tage lang aufs Köstlichste; die
mannigfaltigsten Spiele und Gesänge erhöhten die Lust. Am
zweiten Psingsttage legten Heinrich, des Kaisers Thronfolger,
und Friederich, Herzog von Schwaben, Proben ihrer Geschicklich-
keit in allen Waffenübungen ab und empfingen dann aus der
Hand des Vaters das Ritterschwert.
Bald daraus gelang es dem Kaiser, eine Verbindung zwi-
schen Constantia, der einzigen Erbin beider Sicilien, und sei-
nem Sohne Heinrich zu Stande zu bringen. Die Vermählung
fand den 27. Januar 1186 mit großer Pracht zu Mailand start.
Friederich betrachtete diesen Tag mit Recht als einen der glück-
lichsten seines Lebens; beim das hohenstaufische Haus gewann
mit ihm sichere Aussicht auf den Besitz des schönsten Landes von
Italien und dem Pabste gegenüber eine weit festere Stellung.
Gegen Ende des Jahres 1187 kam plötzlich die Nachricht ins
Abendland, daß Jerusalem am 3. Oktober wieder in die Hände
der Ungläubigen gefallen sey. Die ganze Christenheit erschrack,
und Pabst Urban der Dritte starb vor Schmerz. Eine Be-
wegung, ähnlich derjenigen, welche vor beinahe hundert Jahren
Peter von Amiens hervorgerufen, entstand unter den Völkern
Westeuropas; auch der siebenundsechzigjährige Kaiser nahm noch
einmal das Kreuz. Seinem Beispiele folgte Friederich von
Schwaben und eine große Anzahl mächtiger Herren. Vor dem
Ausbrucke ordnete der Kaiser die Angelegenheiten des- Reichs,
besten Verwaltung er seinem Sohne Heinrich anvertraute, und
traf alle Vorkehrungen, welche zum Gelingen des Zugs beitragen
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T151: [König Volk Kaiser Reich Fürst Land Gott Wilhelm Deutschland Frieden], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben]]
Extrahierte Personennamen: Friederich Heinrich Heinrich Friederich Constantia Heinrich Heinrich Friederich Pabst Urban Peter_von_Amiens Friederich_von
Schwaben Heinrich Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Italien Frankreich Spanien England Griechenland Rhein Schwaben Sicilien Mailand Italien Jerusalem Westeuropas