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1. Geographie für Handels- und Realschulen - S. 245

1907 - Stuttgart : Nitzschke-Brettinger
— 245 — Wickelung und führte iu Spanien das Juquifitionsgericht ein, das Tansende mit Martern und dem Feuertode verfolgte. Im Religions- eifer Vertrieb Philipp Ii. (1568—1570) 100000 fleißige Maureu und über 1 Million betriebsamer Juden aus den spanischen Landen, denen unter Philipp Iii. noch V2 Million Mauren nach- folgten (vergl. oben). Das reiche Spanien verarmte, und der Staat geriet in Schuldeu. Nach dem Erbfolgekriege (1714) trat für das unglückliche Land eine bessere Zeit, wiewohl nur vou kurzer Dauer, ein; es gelangte der französische Prinz von Anjou, aus dem Hause Bourbou, auf den spanischen Thron. Er be- folgte die freisinnigen Grundsätze des Ministers Colbert: Handel und Gewerbe blühten wieder auf, und alle Zustände besserten sich. Aber seine Nachfolger regierten mit ebensowenig Einsicht wie seine Vorgänger. Unter ihnen stürzte Ferdinand Vii. die Volksver- tretung und führte das unbeschränkte Königtum wieder ein. Nun schüttelten aber die südamerikanischen Kolonien das spanische Joch ab, und machten sich (1814) nach kurzem Kampfe unabhängig. Schon die von Napoleon I. (1810) eingerichtete Kontinental- sperre hatte den spanischen Handelsverkehr ins Stocken gebracht; mit dem Verlust der größten Kolonien wurde aber auch die spanische Seemacht gebrochen, und der Seehandel ging nun auf die Niederländer und die Engländer über. Die Wirren in Spanien nahmen kein Ende: 1833 entzündete Ferdinands Bruder, der Präsident Don Carlos, welcher Jsabella, der Tochter Ferdinands, den Thron streitig machte, einen sechsjährigen, blutigen Bürgerkrieg; nach der Vertreibung der Königin Jsabella (1868) setzte die Volksvertretung die Wähl des italienischen Prinzen Am a- deus (1870) zum Könige durch, der aber bald (1873) wieder ab- dankte. Nach einer kurzen republikanischeuperiode erfolgte sodann die Berufung des Sohnes der vertriebenen Jsabella, der als Alfons Xii., während der von Don Carlos angefachten Un- ruhen den Thron bestieg. Handel. Der Umfang des spanischen Handels ist, trotz der für den Seeverkehr günstigen Lage des Landes an zwei Meeren und seines Reichtums an Produkten, nicht von solcher Bedeutung, wie man es erwarten sollte. Schuld daran sind andauernde Kämpfe und innere Unruhen, welche die Kultur au einer fortschreitenden, gedeihlichen Entwickelung hinderten; dann aber auch die dem Handel und Verkehr nach außen früher auferlegten, drückenden Beschränkungen. Die Industrie ist zwar in der Neuzeit mehr zur Geltung gekommen, und der ergiebige Bergbau hat sich durch den Eintritt von fremdem Kapital bedeutend gehoben; aber das Land ist beinahe noch aller Produkte des Auslandes benötigt und darauf angewiesen, den größten Teil seiner Bedürfnisse durch den Uberschuß an Rohmaterial zu decken; der Ausfuhrhandel wurde daher durch den Einfuhrhandel lange Zeit übertroffen.

2. Deutsches Lesebuch für Mittelschulen - S. 254

1867 - München : Königl. Central-Schulbücher-Verl.
254 in. Geschichtsbilder. 118. Untergang des In seinem 26. Lebensjahre war der letzte Kaiser des Hohenstaufenhauses, Konrad Iv. in Italien plötzlich vom Tode dahin gerafft worden, einen erst zweijährigen Sohn, den durch sein trau- riges Ende bekannten Konradin, hin- terlassend. In Deutschland trat nun jene unheilvolle Zeit ein, welche man das Interregnum heißt. In Neapel und Sicilien, den italienischen Erblan- den der Hohenstaufen von Constanza, der Gemahlin Heinrichs Vi., hatte Konradins Oheim Manfred die vor- mundschaftliche Regierung in die Hand genommen. Allein ein französischer Prinz, Karl von Anjou, hatte mit Zustim- mung des Papstes Clemens Iv. die Herrschaft an sich gerissen und im Kampfe gegen den schon in der ersten Schlacht gefallenen Manfred behauptet. Der Sieger nahm Besitz von Neapel und Sicilien und herrschte mit eiserner Strenge. Es entstand bald ein allge- meines Mißvergnügen über die Herr- schaft der Franzosen, und man sehnte sich nach einem Retter. Konradin, fast aller Güter und Wür- den seiner Vorfahren verlustig, lebte bei seinem Oheim, dem Herzoge Ludwig von Bayern. An ihn, den sechszehn- jährigen Jüngling wendeten sich die Anhänger des Hohenstaufenhauses in Italien mit der Aufforderung, sein sicilisches Erbe in Besitz zu nehmen. Ghibellinische Städte, wie das reiche Pisa, boten bereitwillig Unterstützung an Geld und Mannschaft; auch in Deutschland fanden sich Ritter genug zur Theilnahme für den Zug nach Italien. Vergebens warnte mit ahnen- dem Gemüthe die liebende Mutter, ver- gebens stellte sie dem Sohne vor, wie Italien mit all' seinen Reizen und Schätzen die Hohenstaufen nur zum Ver- derben an sich gelockt habe: Der kühne Geist der Ahnen war im Jüngling lebendig und das Zureden seiner Freunde vermochte mehr über ihn als das Ab- rathen der Mutter. Durch Verkauf und Verpfändung der letzten hohen- staufischen Erbgüter hatte er das erfor- Hohenstaufengeschlechtes. derliche Geld zusammengebracht und im Herbste 1267 zog er mit etwa 10000 Mann durch das Etschthal nach Verona. Die italienischen Städte empfingen ihn wohl ehrenvoll, thaten aber wenig für seine Sache; der Papst dagegen belegte ihn mit dem Banne. Trotzdem ward Konradin selbst in Rom von Senator Heinrich in Ehren empfangen. Die Häuser und Gänge waren mit Blumen, Kränzen und Tapeten geziert und reich geschmückte Frauen und Jung- frauen holten ihn ein und führten ihn auf's Capitol. Zu derselben Zeit hatte die pisanische Flotte in der Meerenge von Messina einen vollständigen Sieg über die provenhalische erfochten; wenn die Ereignisse auf dem Festlande nur einigermaßen zu Gunsten Konradins ausschlugen, so konnte man Sicilien als gewonnen betrachten. Am 18. August 1268 brach das Heer des Hohenstaufen von Rom auf und drang nach Apulien vor. In der Ebene von Tagliacozza (Scurcola) trafen die beiden Gegner auf einander. Schon hatten die Deut- schen die erste Schlachtreihe geworfen und auch die zweite in die Flucht ge- schlagen ; man glaubte Karl von Anjou todt und überließ sich zu früh der Freude des Sieges. Plötzlich brach der Feind aus einem Hinterhalt hervor, warf alle noch auf dem Schlachtfelde befindlichen Heeresabtheilungen in die Flucht und zerstreute sie. Konradin rettete sich auf ein Schiff, wurde aber durch einen Frangipani, ein Glied des den Hohenstaufen am meisten Zugethanen römischen Geschlechtes gefangen genom- men und an Karl ausgeliefert. Gleiches Loos traf auch seinen treuen Jugend- freund Friedrich von Baden. Auf unparteiischem, leidenschafts- losem, rechtlichem Wege, so hieß es jetzt, müsse über das Schicksal der Ge- fangenen entschieden werden: deshalb ließ der König Richter und Rechtsge- lehrte aus mehreren Theilen des Reiches nach Neapel kommen, welche untersuchen und das Urtheil sprechen sollten. Jeder von ihnen, das hoffte er, werde der

3. Deutsches Lesebuch für Mittelschulen - S. 255

1867 - München : Königl. Central-Schulbücher-Verl.
118. Untergang des Hohenstaufengeschlechtes. 255 Anklage beistimmen: Konradin sei ein j Frevler gegen die Kirche, ein Empörer und Hochverräther an seinem recht- mäßigen Könige, und, gleich allen seinen Freunden und Mitgefangenen, des Todes schuldig. — Als die Richter diese An- klage hörten, erschraken sie sehr, wagten aber, der wilden Grausamkeit Karls eingedenk, lange nicht, ihre entgegen- gesetzte Ansicht unverholen darzulegen. Da trat endlich der edle Guido von Suzara hervor und sagte mit lauter und fester Stimme: „Konradin ist nicht gekommen als ein Räuber oder Em- pörer, sondern im Glauben und Ver- trauen auf sein gutes Recht. Er frevelte nicht, indem er versuchte, sein ange- stammtes väterliches Reich durch offenen Krieg wieder zu gewinnen; er ist nicht einmal im Angriff, sondern auf der Flucht gefangen, und Gefangene scho- nend zu behandeln, gebietet göttliches wie menschliches Recht." — Alle Rich- ter bis auf einen, den unbedeutenden, knechtisch gesinnten Robert von Bari, sprachen jetzt Konradin und seine Ge- fährten frei, welches preiswürdige Be- nehmen den König indeß so wenig zur Mäßigung und Besonnenheit zurück- brachte, daß er vielmehr, in verdop- pelter Leidenschaft, jeden Schein von Form und Recht selbst zerstörte, und, frech jener einzelnen Knechtsstimme fol- gend, aus eigener Macht das Todes- urtheil über alle Gefangenen aussprach. Als Konradin diese Nachricht beim Schachspiel erhielt, verlor er die Fas- sung nicht, sondern benutzte, gleich seinen Unglücksgefährten, die wenige ihnen gelassene Zeit, um sein Testament zu machen und sich mit Gott durch Beichte und Gebet auszusöhnen. Unterdeß errichtete man in aller Stille das Blutgerüst dicht vor der Stadt, nahe bei der Kirche der Karme- liter. Es schien, als sei dieser Ort boshaft ausgewählt worden, um Kon- radin alle Herrlichkeit seines Reiches vor dem Tode noch einmal zu zeigen. Die Wogen des hier so schönen als friedlichen Meeres dringen nämlich bis dahin, und der diesen herrlichsten aller Meerbusen einschließende Zauberkreis von Portici, Castellamara, Sorento und Massa stellt sich, durch den blendenden Glanz südlich reiner Lüfte noch ver- klärt, dem erstaunten Beobachter dar. Auf furchtbare Mächte der Natur deutet jedoch das zur Linken sich erhebende schwarze Haupt des Vesuvs, und rechts begrenzen den Gesichtskreis die schroffen, zackigen Felsen der Insel Capri, wo einst Tiberius, ein würdiger Genosse Karls von Anjou, frevelte. Am 29. Oktober 1268, zwei Monate nach der Schlacht bei Scurcola, wur- den die Verurtheilten zum Richtplatze geführt, wo der Henker, mit bloßen Füßen und aufgestreiften Aermeln, schon ihrer wartete. Nachdem König Karl in dem Fenster einer benachbarten Burg einen angeblichen Ehrenplatz eingenom- men hatte, sprach Robert von Bari, jener ungerechte Richter, auf dessen Be- fehl: „Versammelte Männer! Dieser Konradin, Konrads Sohn, kam aus Deutschland, um als ein Verführer seines Volkes fremde Saaten zu ernten und mit Unrecht rechtmäßige Herrscher anzugreifen. Anfangs siegte er durch Zufall, dann aber wurde durch des Königs Tüchtigkeit der Sieger zum Be- siegten, und der, welcher sich durch kein Gesetz für gebunden hielt, wird jetzt ge- bunden vor das Gericht des Königs geführt, welches er zu vernichten trachtete. Dafür wird, mit Erlaubniß der Geist- lichen und nach dem Rathe der Weisen und Gesetzverständigen, über ihn und seine Mitschuldigen, als Räuber, Em- pörer, Aufwiegler, Verräther das Todes- urtheil gesprochen, und damit keine weitere Gefahr entstehe, auch sogleich vor aller Augen vollzogen." Als die Gegenwärtigen dies sie größtentheils überraschende Urtheil hör- ten, entstand ein dumpfel Gemurmel, welches die lebhafte Bewegung der Ge- müther verkündete; alle aber beherrschte die Furcht, und nur Graf Robert von Flandern, des Königs eigener Schwie- gersohn, ein so schöner als edler Mann, sprang, seinem gerechten Zorn freien Lauf lassend, hervor, und sprach zu Robert von Bari: „Wie darfst du frecher, ungerechter Schurke einen so großen und herrlichen Ritter zum Tode verurtheilen?" — und zu gleicher Zeit
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