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1. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 87

1918 - Paderborn : Schöningh
87 nchstigen Erbin des Normanenreiches. Sditalien, nach dessen Erwerb die Ottonen vergebens gestrebt hatten, gedachte er so an sein Haus zu bringen und dadurch diesem den Weg zur Herrschaft der Italien und zur Weltherrschaft zu bahnen. Der Kaiser starb auf seinem Kreuzzuge (1190). Lange wollte man in Deutschland nicht an den Tod des gefeierten Herrschers glauben, und die Sage dichtete spter, er schlafe im Kyffhuserberge, aber dereinst werde er und mit ihm das Reich zu neuer Herrlichkeit erwachen.1 4. Der dritte Kreuzzug (11891192). a) Der Verlust Jerusalems. Nach dem 2. Kreuzzuge verfiel das Knigreich Jerusalem in Ohnmacht. Die Christen verweichlichten in Schwelgerei und Laster, und selbst die geistlichen Ritterorden, die Templer und die Johanniter, lagen miteinander im Hader. Der Sultan Sa lad in von gypten, ein Fürst, ausgezeichnet durch Tapferkeit, Gromut und Mildttigkeit, umklammerte durch die Eroberung Syriens das christliche Knigreich. der die Ausplnderung einer Karawane, bei der Saladins Schwester sich befand, aufgebracht, berzog der Sultan den schwachen König Guido (Veit) von Jerusalem mit Krieg, besiegte ihn und nahm ihn selbst gefangen. Infolge dieses Sieges ergaben sich die meisten Kstenstdte, unter ihnen das feste A k k o n, ohne Schwert streich. Selbst die Hauptstadt Jerusalem wurde, wenngleich erst nach einigem Widerstnde, erobert (1187). Der Fall Jerusalems erregte im christlichen Abendlande allgemeine Teilnahme, und Richard Lwenherz von England, Philipp August Ii. von Frank reich und der Kaiser Friedrich I. nahmen das Kreuz. b) Die deutsche Kreuzfahrt. Nachdem Friedrich seinen Sohn Hein-rich zum Reichsverweser ernannt hatte, brach er mit einem gewaltigen, wohlgersteten Ritterheere nach dem Heiligen Lande auf. Der Zug ging durch Ungarn und die Valkanhalbinfel. Der griechische Kaiser (Isaak Angelus) nutzte sich bequemen, das Heer nach Kleinasien berzusetzen. Friedrich zog in das Innere des Landes und schlug den Sultan von Ikonium bei feiner Hauptstadt. Da fand der Kaiser in dem kalten Wasser des Kalykadnus (Saleph) in Eilicien einen pltzlichen Tod (1190). Viele Kreuzfahrer kehrten darauf nach Hause zurck. Auf dem weiteren Zuge, den des Kaisers Sohn, Herzog Friedrich von 1 Der ursprngliche Trger dieser Sage ist brigens nicht Friedrich I., sondern sein Enkel Friedrich Ii.

2. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 147

1918 - Paderborn : Schöningh
147 frau von Orleans von einem Inquisitionsgericht als Ketzerin und Zauberin verurteilen und zu Rouen zum Feuertode führen (1431). Aber das Waffenglck neigte sich nicht lnger auf die Seite der Eng-lnder; alle franzsischen Besitzungen auer Calais und den norman-tuschen Inseln wurden ihnen entrissen. 3. Strkung der franzsischen Knigsgewalt. Auch im Innern hob sich die Macht des franzsischen Knigtums empor. Zwar bestand neben der kniglichen Gewalt wie in Deutschland ein N e i ch s t a g , der in drei gesondert beratende Gruppen (der hheren Geistlichkeit, des Adels und der Städte) zerfiel. Aber König Karl Vii. machte sich von diesem unabhngiger, da es ihm gelang, eine bleibende teuer einzufhren und ein stehendes Heer einzurichten, das erste Beispiel dieser Einrichtung im Abendlande. Bald darauf hatte das Herrscherhaus das Glck, fast alle groen Frstentmer (Anjou, Bretagne) mit dem schon bedeutenden Kronlande zu verbinden. Als mit Karl dem Khnen der Mannesstamm des verwandten burgundischen Hauses erlosch (1477), fiel das Herzogtum Bourgogne an Franko reich. Unter Franz I. wurde Mailand erobert. 4. Englische Thronwirren. jn England verbanden sich mit dem auswrtigen Kriege gegen Frankreich unheilvolle Wirren im Innern. Hader in der knig-lichen Familie und die Unbotmigkeit des in den Kriegen verwilderten Adels hatten zur Folge, da das Parlament den König Richard Ii, den letzten Plantagenet, absetzte und die Krone dem verwandten Hause Lancaster (fpr. L'nkster) bertrug (1399). Als König Heinrich Vi, unter dem die Englnder fast alle Erobe-rungen in Frankreich wieder verloren, in eine Gemtskrankheit verfiel, erhob der Herzog von York Ansprche auf den Thron. Damit begann der dreiigjhrige Brgerkrieg der roten Rose (Lancaster) und der weien Rose (York. 1455-1485). In den inneren Kmpfen zerfleischten sich in wildem Fanatismus die Mitglieder der Knigsfamilien und der englische Adel. Der letzte König aus dem <rmufe York, der Verwandtenmrder Richard Iii, wurde im Kampfe mit Heinrich Tudor (bei Bosworth, spr. Bswr, 1485) gettet. Der oieger, der durch feine Mutier dem Hause Lancaster angehrte, bestieg als Heinrich Vii. den Thron und machte endlich dem verderblichen Wten des Brgerkrieges ein Ende. 10*

3. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 89

1918 - Paderborn : Schöningh
Deutschland im Zeitalter der Hohenstaufen. 89 gegangen, kehrte aber eidbrchig nach Deutschland zurck und begann den Aufstand. König Heinrich zog siegreich gegen ihn, erneuerte jedoch, weil er fr Italien freie Hand haben wollte, mit ihm den frheren Vertrag. Aber bald bildete sich gegen den jungen Herrscher eine weitverzweigte Frstenverschwrung, die an den Welsen und ihrem Verwandten, dem Könige Richard Lwenherz von England, eine starke Sttze hatte. In dieser Not brachte die Gefangennahme des englischen Knigs durch Leopold von sterreich dem Kaiser unerwartete Rettung. Die feindselige Verbindung der deutschen Fürsten lste sich auf, und auch die Welsen shnten sich mit Heinrich aus. Der alte Heinrich der Lwe starb bald danach auf seiner Allodialbesitzung Braunschweig. b) Die Erwerbung des Normannenreiches (1194). Als der König Wilhelm Ii. von Sditalien ohne Nachkommen gestorben war, wollte Heinrich Vi. das erledigte Reich als Erbe seiner Gemahlin Konstanze in Besitz nehmen. Doch die normannischen Edeln, einem deutschen Herrscher abhold, whlten Tankred, einen einheimischen Verwandten ihres Frstenhauses, zum Könige. Aus seinem ersten Zuge nach Italien erlangte Heinrich vom Papste die Kaiserkrnung. Dann belagerte er Neapel, mute aber, da eine furchtbare Seuche in seinem Heere ausbrach, nach Deutschland zurckkehren. Nach Tankreds Tode gewann der Kaiser aus einem zweiten Zuge (1194) fast ohne Schwertstreich Unteritalien und Sicilien. Mehrere Verschwrungen und Aufstandsversuche einer nationalen Partei gegen die deutsche Herrschaft wurden rasch unterdrckt und hart gestraft. c) Der Plan der Universalherrschaft. Gesttzt aus den groen stau-fischen Hausbesitz in Deutschland und im Besitze des Erbreiches Stellten, in unbestrittenem Ansehen in seinen Knigreichen Deutschland, Bur-gund und Italien, verfolgte seitdem Heinrich Vi. hochfliegende Plne fr seine kaiserliche Stellung. Wie er England zur Lehnsabhngigkeit gebracht hatte, so gedachte er die Lnder weit und breit unter seine Oberherrschaft zu beugen. Frankreich, die jungen christlichen Reiche auf der Pyrenenhalbinsel, wie auch das absterbende ostrmische Kaiserreich auf der Balkanhalbinsel sollten dem abendlndischen Kaisertum Untertan werden. Ein gewaltiger Kreuzzug, zu dem er die Vorbereitungen traf, sollte ihn als Vorkmpfer der Christenheit zeigey. Whrend er so mit seinen Plnen das ganze Mittelmeer umspannte, dachte er auch daran, der Grundlage seiner Macht, die auf der Be-

4. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 98

1918 - Paderborn : Schöningh
98 Das deutsche Reich bis zum Eude des Interregnums. Durch Rummer und Krankheit niedergebeugt, verlor der Kaiser dennoch nicht die geistige Spannkraft. Aber mitten unter neuen Nstun-gen berraschte ihn in Apulien der Tod (1250). <>7. 10. Untergang der Staufen. a) Ronrod Iv. (12501254). Bald nach dem Tode seines Vaters zog Konrad aus Deutschland nach Italien, mo er im Verein mit seinem Bruder Manfred sein unteritalisches Reich gegen den Papst behauptete. Er starb schon 1254 und hinterlie nur einen unmndigen Sohn Konrad. von den Italienern Conradino genannt, der in Deutschland am Hofe der Wittelsbacher erzogen wurde. b) Manfred und Konradin. Im Kampfe mit dem Papste behielt Manfred in Unteritalien lange die Oberhand und nahm selbst die Knigskrone. Doch der Papst bertrug einem franzsischen Prinzen, Karl von Anjou. die Mische Knigsrvrde als Lehen. Gegen ihn verlor Manfred in der Schlacht bei Benevent (1266) Krone und Leben. Nun rief die ghibellinische Partei den jungen Konradin nach Italien, dafe er fein vterliches Erbe in Besitz nehme. Dieser folgte der verfnglichen Einladung und zog. von seinem Jugendfreunde Friedrich von Baden begleitet, mit einem kleinen Heere der die Alpen. Aber er wurde von Karl von Anjou bei T a g l i a c o z z o (fpr. Taljakozo) besiegt und gefangen genommen (1268). Wenngleich ein zum Scheine eingesetztes Gericht ihn fr unschuldig erklrte, liefe der grausame Sieger ihn dennoch nebst seinem Freunde Friedrich auf dem Markte von Neapel hinrichten. So endete der letzte Sprosse des einst so blhenden Geschlechtes der Staufen auf dem Blutgerste (1268). Die Strafe fr dieses Verbrechen liefe nicht lange auf sich warten. c) Die sicilianische Vefper (1282). Die Unzufriedenheit mit der Fremdherrschaft kam auf Sicilien in der Ermordung aller Fr an -zofen in Palermo (am Ostermontag 1282, zur Zeit der Nach-mittags-Vesper) zum offenen Ausbruch. der die ganze Insel verbreitete sich der Aufruhr. Man rief Peter von Aragonien, den Gemahl von Manfreds Tochter, der sich bereits mit der ghibellinischen Partei verstndigt hatte, zum Könige aus. Nach einem wechselvollen Kriege blieb er im Besitze Siethens, während Karl von Anjou das festlndische Unteritalien behielt. d) Das Interregnum in Deutschland (12541273). Nach dem Tode des Hohenstaufen Konrad Iv. regierte Wilhelm von Holland allein in Deutschland, aber er gewann bei seiner kleinen Macht nur

5. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 165

1918 - Paderborn : Schöningh
165 Sicilien, Neapel, Sardinien und die neuerworbenen Besitzun-gen in Amerika), auerdem die habsburgisch-sterreichischen Lande. Der neue Herrscher nutzte sich aber bei seiner Wahl zu einem Ver-trage1 verstehen, der die kniglichen Rechte in Deutschland noch mehr einengte. Er nutzte oersprechen, keine fremden ftriegsvlfer ins Reich zu führen, ohne Zustimmung der Rurfrsten feinen Reichskrieg zu führen, feinen Reichstag zu halten und feine Steuern auszuschreiben, die Reichsmter nur an einheimische Edle zu vergeben u. a. 2. Das Wormser Edikt (1521). Der junge Kaiser mar anfangs zu strengem Verfahren gegen den gebannten khnen Augustinermnch geneigt. Aber durch die zu Worms auf einem Reichstage versammelten Reichsstnde Uetz er sich bestimmen, Luther unter dem Schutze sicheren Geleites vor den Reichstag zu laden. Hier wurde dieser ausgefordert, feine Schriften zu widerrufen. Da er nach kurzem Bedenken den Widerruf mit Entschiedenheit verweigerte, wenn man ihn nicht aus der Heiligen Schrift widerlege, schritt der Kaiser gegen Luther als Ketzer ein, verhngte in dem Wormser Edikt" der ihn und seine Anhnger die Reichsacht und verbot die weitere Verbreitung seiner Lehre (1521). Aber das Edift blieb ohne Wirfung. Luther wurde bei seiner Heimfehr vom Reichstage auf Veranlassung seines Gnners, des Kur-frsten Friedrich des Weifen, von oerfappten Rittern auf die Wartburg gebracht. Hier arbeitete er, mitten in der Einfamfeit des Th-ringer Waldes den Augen der streitenden Parteien entzogen, feine Lehre weiter aus und begann feine durch Kraft der Sprache ausgezeichnete Bibelbersetzung. Gleich nach dem Schlutz des Reichstages zu Worms verliefe der Kaiser Deutschland und bergab die Regierung einem Reichsregiment unter dem Vorfitze seines Bruders Ferdinand, dem er auch die sterreichischen Lnder berliefe. Der Kampf gegen den König Franz I. von Franfreich nahm ihn fr die nchsten acht xsahre in Anspruch. Bei seiner langen Abwesenheit aus dem Reiche konnte sich die lutherische Lehre ungestrt ausbreiten. Iii. Die zwei erste Kriege Karls V. gegen Frankreich (15311536 mtb 15371539). 1. Die Veranlassung. Ein Grund zur Feindschaft zwischen Karl V. und dem franzsischen Könige Franz I. war schon dadurch gelegt, datz 1 Solche Abmachungen wurden seitdem unter dem Namen Wahlkapitu-lationen" bei der Erhebung der deutschen Kaiser blich.

6. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 113

1918 - Paderborn : Schöningh
England und Frankreich. 113 unter die Herrschaft des Dnenknigs Knut, der auch Norwegen und einen Teil Schwedens beherrschte. Nachdem die englische Krone an das angelschsische Haus zurckgefallen war, brachen Thronstreitigkeiten aus. Gegen Harald machte der Herzog Wilhelm von der Normandie Ansprche auf die Herr-schaft und besiegte seinen Gegner bei Hostings (1066), wo Harald fiel. Durch die starke normannische Einwanderung wandelte sich die Sprache der Angelsachsen in eine germanisch-romanische Mischsprache um. Das Verhltnis zwischen Frankreich und England spitzte sich noch mehr zu, seitdem die englische Krone an den Urenkel Wilhelms 1., Heinrich Ii. aus dem Hause Anjou (oder Plantagenet), gefallen mar (1154). Denn Heinrich besa die Hlfte Frankreichs. Als Erbe der normannischen Könige hatte er die Normandie, von seinem Vater erbte er dazu Anjou, Maine und Touraine, und durch Heirat gewann er noch Poitou, Guyenne und Eascogne. Diese ungeheure Macht ihres Vasallen nutzte die franzsischen Könige zu immer neuen Feinseligkeiten gegen England anreizen. 2. Der Sieg Frankreichs. Nach dem Tode des englischen Knigs Richard Lwenherz fhrte der König Philipp August von Frankreich (11801223) den Krieg gegen dessen Nachfolger und Bruder Johann ohne Sand1 mit groem Erfolge und entri ihm den grten Teil seines festlndischen Besitzes. Als Idhann gleichzeitig Das Haus der normannischen Herzge und das Hans Plantagenet in England. _1. Wilhelm I. der Eroberer, seit 1066._ Robert, 2. Wilhelm Ii. 3. Heinrich I. Adelheid. Hz. v. d. Normandie. | _J Mathilde, 4. Stephan Gem. (1.) Kaiser Heinrich V., v. Blois, (2.) Gottfried Plantagenet. f 1154. (2.) I. Heinrich Ii. _Gem. Eleonore v. Poitou._ Mathilde, 2. Richard I. Lwenh erz^ 3. Johann o. Land. Gem. Heinrich d. Lwe. 4. Heinrich Iii. Richard v. Cornwallis, 5. Eduard T deutscher König, f 1307. t 1272. 6. Eduard Ii., 7. Eduard Iii. 1 Er hatte diesen Beinamen, weil er beim Tode feines Vaters als Minder jhriger noch keine Lehen besa. Stein, Geschichte. C. Tv. 8 Otto Iv., Kaiser, t 1218.

7. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 178

1918 - Paderborn : Schöningh
178 Die Zeit Karls V. die ihre Konfession nicht annehmen wollen, die Auswanderung gestatten. 3. Die bis zum Passauer Vertrage eingezogenenkirchengter bleiben im Besitze der evangelischen Reichsstnde. Auerdem wurden zwei Ausnahmebestimmungen ge-troffen; zu 1: Wenn ein geistlicher Fürst (Bischof, Abt) zur neuen Lehre bertritt, verliert er sein Amt und dessen Einknfte (der geistliche Vorbehalt); zu 2: Die geistlichen Fürsten sollen in ihrem Lande protestantischen Untertanen religise Duldung zuge-stehen. Diese beiden Satzungen wurden zwar dem Reichstags-abschied hinzugefgt, aber die protestantischen Stnde erklrten hinsichtlich der ersten, die katholischen Stnde hinsichtlich der zweiten Bestimmung, da sie dieselbe nicht als verbindlich anshen. So war der Keim zu neuen Zerwrfnissen vorhanden. 102. Xi. Abdankung Karls V. (1556). Durch die Anerkennung der Gleichberechtigung der Augsbmger Konfession sah Karl V. das eine Hauptziel seiner Politik, die Erhal-tung der kirchlichen Einheit, in seinem deutschen Reiche ver-fehlt. Auch bei der Verfolgung der zweiten Aufgabe seines Lebens, eine universale Weltherrschaft aufzurichten, war er geschei -tert. Die Trken hatten während seiner Regierung den grten Teil Ungarns besetzt, und er nutzte das in vier Kriegen bezwungene Frank-reich zuletzt im Besitze wichtiger deutscher Städte lassen. Dazu kam, datz er seine Weltmacht nicht auf seinen Sohn Philipp vererben konnte. Denn weder Karls Bruder Ferdinand noch die anderen Kurfrsten waren dafr zu gewinnen, Philipp zum Nachfolger Karls V. in Deutschland zu erheben oder den knstlichen Plan des stetigen Wechsels der Kaiser-krne zwischen Ferdinand und seinen Nachkommen einerseits und Philipp und dessen Geschlecht anderseits anzunehmen. Verstimmt der das Scheitern seiner Plne und vom Gichtleiden geqult, beschlo Karl abzudanken. Er teilte sein Reich unter seinen Bruder Ferdinand und seinen Sohn Philipp. Ferdinand, der König von Bhmen und Ungarn, erhielt die sterreichischen Lnder, die er schon lngst verwaltete, und die Anwartschaft auf die K a i s e r w r d e, fr die er durch seine Wahl zum rmischen Könige (1531) bereits in Aussicht genommen war; Philipp Ii. erhielt das Kernland der Universalmonarchie Karls, Spanien (mit Sardinien, Neapel, Sicilien und den Kolonien), sowie Mailand und dienieder -lande, die beide dadurch tatschlich aus ihrer alten, wenn auch lockeren Verbindung mit dem deutschen Reiche gelst wurden (1556).

8. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 189

1918 - Paderborn : Schöningh
Die Religionskriege in Frankreich. 189 Tanten (1614) dahin, da Brandenburg Cleve, Mark und Na-Densberg, Pfalz-Neuburg Jlich und Berg erhielt. Dieser Ver-trag wurde mehrfach (zuletzt 1666) besttigt. 1 Iii. Die Religionskriege in Frankreich. <f\. Der Kampf gegen das Haus Habsburg. Unter Franz I. (1509-1547) und Heinrich Ii. (15471559) hatte Frankreich durch eine kriegerische Politik nach auen das bergewicht der Habs-burgischen Macht einzudmmen gesucht. In diesen Kmpfen ging das (1515 erworbene) Herzogtum Mailand wieder verloren, aber durch das Bndnis mit den aufstndischen deutschen Fürsten gewann Heinrich Ii. die Städte und geist-lichen Frstentmer Metz. Toul und Verdun (1552). Als nach der Abdankung Karls V. der Krieg mit Spanien fortgesetzt wurde, erlitt das franzsische Heer bei Gravelingen (unw. Calais) durch den Grafen Egmont eine Niederlage, doch deneng -lndern, den Verbndeten Philipps Ii., wurde ihre letzte franzsische Besitzung Calais entrissen (1558). Der Friede (von Chateau Cambresis, 1559) brachte Frankreich die uert ^Nhe" aber seitdem wurde das Land durch religise und politische Parteien im Innern zerrissen, die seine uere Politik vollstndig lahm legten. 2. Innere Parteiung. Auf Heinrich Ii., der kurz nach Abschlu des Friedens an einer im Turnier erhaltenen Wunde starb, folgte nachein-einander die schwache Negierung seiner Shne Franz Ii., Karl Ix. und Heinrich Iii. Unter ihnen stritten die mchtigsten Familien des hohen Adels um den Einflu auf die Negierung. Dies waren damals die Bourbonen und die Guifen. Die Bourbonen, das der Knigsfamilie nchst verwandte Geschlecht, das von einem jngeren Sohne Ludwigs Ix. des Heiligen abstammte, trugen die un-bedeutende Knigskronevon Navarra (an den Pyrenen). Die Euisen, ein lothringisches Geschlecht, das sich auf Karl den Groen zurck-fhrte, hatten unter Franz Ii. beherrschenden Einflu, da dieser mit einer Verwandten ihrer Familie, Maria Stuart, vermhlt war. Whrend die Guisen an der Spitze der katholischen Partei standen, suchten dieprotestantischenbourbonen eine Sttze bei ihren Glaubensgenossen, die in Frankreich von den Katholiken mit dem Spottnamen Hugenotten bezeichnet wurden. Deren Zahl hatte sich unter den Verfolgungen der frheren Könige namentlich in den Kreisen der Gebildeten und Vornehmen stets gemehrt und wuchs besonders, seitdem von Gens aus die calvinischen Lehren auch in das niedere Volk eindrangen. So verbanden sich in merkwrdiger Verschlingung die politischen und die religisen Parteiungen.

9. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 191

1918 - Paderborn : Schöningh
Frankreich. 191 Die franzsische ftnigsfrone nutzte also nach seinem Tode Heinrich von Naoarra, dem Fhrer der Hugenotten, zufallen; er war nach dem Pariser Blutbad in der Gewalt des Knigs zum katholischen Bekenntnis bergetreten, entrann aber der Haft und kehrte wieder zu seinem evangelischen Glauben zurck. Um einem protestantischen Knigtum vorzubeugen, stiftete Heinrich von Guise unter den katholischen Groen die beiliae Liaue. Bei dem erbitterten Kampfe der beiden Parteien litt das Ansehen des Knigs, der sich der Ligue in die Arme geworfen hatte, am meisten. Von den Guisen fast aller Macht beraubt, suchte sich Heinrich Iii. durch ein schmachvolles Mittel zu helfen. Er lie &u-a-ub..von Guise und dessen Bruder (den Kardinal Ludwig) ermor^eri. Dann verband er sich mit Heinrich von Navarra und zog mit diesem vereint vor Paris. Im Lager vor der Haupstadt wurde Heinrich Iii. von einem sanatischen Dominikanermnch ermordet (1589). Mit Heinrich Iv. (15891610) bestieg das Haus Bourbon den Thron. Aber nicht sofort fand der Rntg allgemeine Anerkennung, sondern die Partei der Emsen setzte den Krieg gegen ihn fort. Sie wurde dabei von Philipp Ii. von Spanien untersttzt, der, berall bereit, die Sache des Katholizismus zu verfechten, nebenbei den Plan verfolgte, seiner Tochter (die von der franzsischen Prinzessin Elisabeth abstammte) den Thron Frankreichs zu verschaffen. Spanien gegenber fand Heinrich Iv. bei England und einigen protestantischen Fürsten in Deutschland Untersttzung. Um die Gegenpartei zu vershnen, trat der König zum katholischen Bekenntnisse der. Nun fand er bald allgemeine Anerkennung; Paris ffnete ihm die Tore, und der Papst sprach ihn vom Banne los. 5. Neuer Aufschwung Frankreichs. Zur Ausgleichung des Streites mit den Hugenotten erliefe Heinrich Iv. das Edikt von Wrrrttec; (1598). Dieses gewhrte den Protestanten freien Gottesdienst in allen Orten, wo er bisher gestattet war, und staatliche Gleichberechtigung mit den Katholiken; auerdem blieb eine Anzahl fester Pltze im sdlichen und westlichen Frankreich in ihren Hnden. Nach der Beendigung der Neligionsjtreitigfeiten wandte der König seine Aufmerksamkeit der Hebung der inneren Wohlfahrt zu. Mit Hilfe seines ^Finanzministers Su11u ordnete er die Finanzen, tilgte einen groen Teil der hochnmmrchftnen Staatsschuld und hob den Verkehr durch Anlage von Land- und Wasserstraen. In der auswrtig enpol itik nahm Heinrich wieder den Plan auf, das Haus Habsburg zu schwchen. Schon war er, um dieses Ziel zu er-reichen, mii'^enaemscheil Protestanten in Verbindung getreten; da traf

10. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 224

1918 - Paderborn : Schöningh
224 Das Mittelalter. 1125-1137 König Lothar der Sadife. Der erste Streit zwischen Staufen und Welsen. 1134 Albrecht der Br mit der Nordmark belehnt. Grndung der Mark Brandenburg. 11381254 Das Herrscherhaus der Staufen. J1381152 Konrad Iii. Der zweite Streit mit den Welfen. *11471148 Zweiter Kreuzzug des deutschen Knigs Konrad Ii. und! des franzsischen Knigs Ludwig Vii. 11521190 Friedrich I. Barbarossa. 1162 Einnahme Mailands. 1176 Sieg des lombardischen Stdtebundes der den Kaiser bei Legnano. 1177 Ausshnung des Kaisers mit dem Papste Alexander Iii. zu Venedig. 1180 Sturz des welfischen Herzogs Heinrich des Lwen von Sachsen und Bayern. 1183 Friede mit den lombardischen Stdten zu Konstanz. *11891192 Dritter Kreuzzug unter Friedrich Barbarossa und den Knigen Richard Lwenherz von England und Philipp Ii. August von Frankreich. Grndung des Deutschen Ritterordens. 11901197 Heinrich Vi. Erwerbung des normannischen Knig-reiches Neapel-Sicilien durch die Hohenstaufen. 11981208 j Der Stause Philipp von Schwaben, Heinrichs Vi. Bruder. 11981215) Der Welse Otto Iv. *1204 Vierter (lateinischer) Kreuzzug. Grndung des latei-nischen Kaisertums zu Konstantinopel. 12151250 Friedrich Ii., Heinrichs Vi. Sohn. *12281229 Fnfter Kreuzzug unter Friedrich Ii. Zweite Erwerbung Jerusalems. 12301283 Eroberung des Preutzenlandes durch den Deutschen Orden. 1237 Friedrichs Ii. Sieg der die Lombarden bei Eortenuova. 1241 Die Mongolenschlacht bei Liegnitz. 1245 Friedrich Ii. wird vom Papste Innocenz Iv. auf dem Konzil von Lyon gebannt. 12501254 Konrad Iv.
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