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1. Deutsche Geschichte von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 92

1914 - Düsseldorf : Schwann
- 92 — also ein katholischer Fürst evangelisch oder ein evangelischer wieder katholisch, so konnte er seine Untertanen zwingen, diesen Wechsel mitzumachen. Gegen den Widerspruch der Evangelischen gebot ferner der „geistliche Vorbehalt" jedem geistlichen Würdenträger, der zur Reformation übertreten wollte, die Niederlegung seines Amtes. § 162. Karls V. Abdankung und Tod. Die vielen Mühseligkeiten des Herrscherlebens hatten den von Natur kränklichen Kaiser zu einem müden Manne gemacht. Er sehnte sich nach Ruhe, denn er fühlte, daß sein Leben sich zum Ende neigte. Im Oktober 1555 übergab er in einer Ständeversammlung zu Brüssel seinem Sohne Philipp, der schon die italienischen Besitzungen verwaltete, die Regierung der Niederlande. Im Januar des nächsten Jahres übertrug er ihm auch die Krone der spanischen Länder, und einige Monate hernach legte er die deutsche Kaiserkrone nieder, die dann durch der Fürsten Wahl auf seinen Bruder Ferdinand überging. Aller weltlichen Bürde ledig, ging der Kaiser über die Pyrenäen und zog sich nach dem von Wäldern umrauschten Kloster San Juste in Spanien zurück. Hier verbrachte er in einer kleinen, abgesonderten Wohnung als Einsiedler seine letzten Tage. Im Herbste 1558 schied er im Alter von achtnndfünzig Jahren von dieser Welt — der letzte große Kaiser des alten deutschen Reiches?) Der Titel „Majestät", den nach Karls Beispiele die Kaiser und Könige des Abendlandes führen, erinnert noch heute an die einstige Machtfülle dieses als Klausner gestorbenen Herrschers. Deutsches Leben um die Mitte des sechzehnten Jahrhunderts. § 163. In der Stadt. Aus den politischen Wirren der Zeit richtet sich unser Blick auf das friedliche Bild der deutschen Stadt. Wohlbewehrt durch Türme und Mauern liegt sie da. Gegen die neue Belagerungsart, die sich der Kanonen bedient, sind die Mauern durch hinterliegende Erd wälle verstärkt; die Straßen sind jetzt meist gepflastert. Man kennt bereits überdeckte Wasserleitungen, Badeanstalten, Wein- und Bierkeller. Zwischen den hochgiebeligen Fachwerkshäusern mit dem buntbemalten Schnitzwerk ihres Gebälkes ragen zahlreiche stattliche Steinbauten auf; an Stelle des „Wind-auges" der Schindeldächer erblickt man hie und da bereits Schornsteine. Gotische Türmchen schmücken die beliebten Erker. Die Läden der Handwerker und Gewerbtreibenden sind nach der Straße offen. *) Gedichte: Platen, „Der Pilgrirn vor St. Just." Grün, „Die Leiche zu St. Just."

2. Deutsche Geschichte von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 98

1914 - Düsseldorf : Schwann
Dränier. Das Volk schuf sich eine gewaltige Flotte; es entriß der Hanse den gewinnreichen Ostseehandel und eroberte die spanischportugiesischen Kolonien im fernen Asien. Amsterdam, die alte Schifferstadt an der Amstel, zog den Seeverkehr des spanisch gebliebenen Antwerpen an sich; es wurde ein Welthandelsplatz und der beste Hafen Europas. Die Niederländer waren die ersten Seefahrer der Welt; ihre Schiffahrtseinrichtungen wurden vorbildlich für andere Völker; zahlreiche Ausdrücke der Seemannssprache sind noch niederländischen Ursprungs. Nirgendwo standen Gewerbe, Viehzucht und^Wasserwirtschaft in solcher Blüte wie im Lande der „Mijnheers". Eine hohe Vollendung erreichte besonders die niederländische Malerei. Der berühmteste Künstler war Rembrandt (gest. 1669). Wie kostbare Schätze werden die Werke der niederländischen Meister in den Museen Europas gehütet. England im sechzehnten Jahrhundert. § 178, Rückblick auf die Geschichte Englands. Nach der Verschmelzung der kleinen angelsächsischen Teilstaaten im neunten Jahrhundert hatte das Land um 900 einen großen Herrscher in A l f r e d dem Großen. Er legte den Grund zu einer Flotte und waltete als Gesetzgeber und Ordner seines Volkes. Im Jahre 1066 gewannen die Normannen, die mittlerweile in der französischen „Normandie" seßhaft geworden waren, unter ihrem Herzoge Wilhelm das Land durch den glänzenden Sieg bei Hastings. Wilhelm führte seitdem den Titel „der Eroberer", den die englischen Könige als seine Erben noch heute festhalten. Auf die Normannenherrscher folgte um die Mitte des zwölften Jahrhunderts für ein Vierteljahrtaufend das Haus Anjou, meist Plantagenet genannt, weil der Begründer gern einen Ginsterstrauß (lateinisch planta gemsta) am Hute trug. Im dreizehnten Jahrhundert war die Verschmelzung der Normannen und Angelsachsen zu einer Nation vollendet. Das Königtum konnte jedoch nicht erstarken; denn der freiheitliche Sinn der seefahrenden Nation widerstrebte einer straffen königlichen Gewalt. Die wichtigste Urkunde der englischen Geschichte des Mittelalters ist die Magna Charta, d. h. „Großer Freiheitsbrief", 1215. Urheber war der von den Großen bedrängte König Johann ohne Land, so genannt, weil er beim Tode seines Vaters als Minderjähriger noch kein Lehen besaß. Diese Urkunde, welche die Gewalt des Königtums beschränkte, ist die Grundlage der englischen Verfassung, d. H. gesetzlichen Staatseinrichtung. Durch sie wurde England der erste Verfassungsstaat des Abendlandes.

3. Deutsche Geschichte von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 100

1914 - Düsseldorf : Schwann
— 100 - Aögernd den Spruch. Im Alter von 45 Jahren wurde Maria Stuart hingerichtet, 1587. § 176. Das Aufblühen der englischen Macht. Gegen das katholische Spanien unterstützte Elisabeth die Protestantischen Niederländer mit Schiffen und Soldaten. Nach Maria Stuarts Hinrichtung rüstete König Philipp Ii. ergrimmt eine große Flotte zur Vergeltung. Aber die „unüberwindliche Armada" (d. h. die Bewaffnete) wurde durch die Tapferkeit der Engländer besiegt und durch Sturm größtenteils vernichtet, 1588?) Mit dem Untergange der Armada beginnt der Niedergang der spanischen Macht und zugleich die Herrschaft Englands zur See. Bereits hatte der Seeheld Franz Drake die zweite Weltumsegelung beendet, auf dem von ihm entdeckten Festlande von Nordamerika wurde das erste englische Kolonialland besiedelt, das zu Ehren Elisabeths den Namen V i r g i n i e n , d. h. Jungfrauenland, erhielt; die ostindifche Handelsgesellschaft, die 1600 gestiftet wurde, legte den Grund zu den ungeheuren Besitzungen der Engländer in dem alten Wunderlande Indien. Aus England selbst wurde die Hanse völlig verdrängt. Die Kolonien der Spanier und Portugiesen fielen eine nach der andern in englische Hände, und seit der zweiten Hälfte des siebzehnten Jahrhunderts begann das Jnselreich als See-nnd Handelsmacht auch die reichen Niederlande zu überflügeln. Unter Elisabeths Regierung lebte der größte englische Dichter, einer der ersten dramatischen Dichter aller Zeiten: William Shakespeare (gest. 1616). Als letzter Sproß des Hauses Tudor starb die unvermählt gebliebene Königin, die im Alter verbittert und verängstigt war, im siebzigsten Jahre ihres Lebens. Die Religionswirren in Frankreich. § 177. Rückblick auf die Geschichte Frankreichs. Nachdem die Karolinger ausgestorben waren (987), kamen die Kapetinger zur Regierung. Ihr Begründer war der Herzog von Francien, Hugo Eapet, so genannt von der capotta, d. H. Kapuze, die er zu tragen pflegte. Das Geschlecht blühte bis ins vierzehnte Jahrhundert (1328); unter ihm erstarkte das Königtum, und die Thronfolge warfest. Frankreich wurde, abgesehen von dem selbständigen Normannenstaate in der „Normandie", ein kraftvoller Einheitsstaat, und infolge der Kreuzzüge, an denen die Franzosen am stärksten von allen Völkern sich beteiligten, erwachte ein lebendiges nationales Bewußtsein. *) Gedicht: Schiller, „Die unüberwindliche Flotte."

4. Deutsche Geschichte von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 102

1914 - Düsseldorf : Schwann
— 102 — und niedergestoßen. Mordruf erfüllte die Straßen; wer von den Hugenotten nicht floh, teilte Colignys Schicksal. Auch in den Provinzen wirkte das schreckliche Beispiel. Die Zahl der Getöteten betrug im ganzen etwa 1800. Von Gewissensbissen verfolgt, starb der König noch als Jüngling zwei Jahre nach der „Bluthochzeit". Dolch und Gift wüteten im weiteren Verlaufe des Bürgerkrieges in den höchsten Kreisen; durch Mörderhand fiel auch der letzte des Hauses Valois, Heinrich Iii., 1589. § 180. Die Thronfolge der Bourbonen. Rechtmäßiger Erbe der Krone war des Ermordeten Schwager, Heinrich Iv. von Navarra. Mit ihm kam nun das (1830 vertriebene) Haus Bourbon auf den Thron. Um sich allgemeine Anerkennung zu verschaffen, trat Heinrich zum katholischen Glauben über. Die Stadt Paris öffnete ihm darauf ihre Tore. Den Hugenotten verlieh er dann durch 1 Edikt von Nantes freie Religionsübung samt bürgerlichen Rechten, und es wurde Friede im Lande; „Frankreich und ich", sagte er, „wir bedürfen der Ruhe!" Zwölf Jahre später traf den ersten Bourbonenkönig der Dolch eines Meuchelmörders. Deutschland am Vorabende des Dreißigjährigen Krieges. § 181. Die nächsten Nachfolger Karls V. Während mit König Philipp Ii. der spanische Zweig des Hauses Habsburg beginnt, der 1556-1564 bis zum Jahre 1700 blühte, eröffnet Ferdinandi. die deutsche Linie; sie erhielt sich vierzig Jahre länger. Ferdinands Regierung 1564-1576 ging ebenso wie die seines Sohnes Maximilian Ii. ohne bedeutende innere Ereignisse vorüber. Beide Kaiser waren duldsam in religiösen Fragen, doch zog der große Kirchenstreit immer wei-1576-1612 tere Kreise. Rudolf Ii. war, wie sein Großvater, ein Freund von Wissenschaft und Kunst, und von den Wirrnissen der Zeit wandte er sich bald gänzlich ihnen zu. § 182. Union und Liga. Als Förderer der Gegenreformation wirkten inzwischen in ihren Ländern besonders der Erzherzog Ferdinand von Steiermark, der spätere Kaiser Ferdinand Ii., und sein Jugendfreund und Schnlgenosse, der Herzog Maximilian von Bayern. Gegen die katholische Partei vereinigten sich 1608 die protestantischen Reichsstände im südlichen Deutschland zu einer Union auf zehn Jahre; die Führung übernahm der reformierte Kurfürst von der Pfalz. Dagegen brachte der Herzog von Bayern im folgenden Jahre die katholische Liga (Verbindung) zustande, deren Leitung ihm selbst übertragen wurde. Feindlich standen diese Bündnisse einander gegenüber.

5. Deutsche Geschichte von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 49

1914 - Düsseldorf : Schwann
— 49 - Frieden des Reiches verkündete. Die beiden ältesten kaiserlichen Prinzen Heinrich und Friedrich empfingen hier aus des Vaters Händen den Ritterschlag. 70 000 Herren wohnten als des Kaisers Gäste in einer bunt bewimpelten Zeltstadt am Rhein, und das Andenken an die Pracht der Kirchgänge, Aufzüge und Ritterspiele lebte noch lange fort in Lied und Gesang des Volkes. Zwei Jahre später boten die Mailänder zum Zeichen ihrer wiedererwachten Treue dem Kaiser ein nicht minder herrliches Fest: es war zur Feier der Vermählung seines Sohnes Heinrich mit K o n st a n z e , der Erbin des Normannenreiches im sonnigen Unteritalien. Der Kaiser stand auf der Höhe seiner Macht; er ahnte nicht, daß er den italienischen Boden nie wieder betreten sollte. § 89» Des Kaisers Tod. „Jerusalem gefallen!" Wie ein Donnerfchlag wirkte diese Schreckenskunde im Abendlande. Der greise Barbarossa glaubte den Ruf des Herrn zu erkennen und nahm ohne Zögern das Kreuz. Die Könige von England und Frankreich taten ein Gleiches. Es war um Ostern 1189, als der Kaiser mit dem stattlichsten Heere der Ritterzeit von Regensburg aus gen Osten zog. Glücklich gelangte er über den Bosporus. Aber der Zug durch das wüste, feindliche Land war voll Mühsal und Entbehrung; „viel Steine gab's und wenig Brot"/') Und das Schrecklichste kam bald: in den reißenden Wassern des Bergstromes Saleph fand der Kaiser, vielleicht beim Baden, einen jähen Tod. An unbekannter Stätte wurde der teure Leichnam bestattet. — Friedrichs gleichnamiger Sohn, der junge Schwabenherzog, führte das deutsche Kreuzheer vor A k k o n. Eine Seuche raffte mit vielen anderen auch ihn hinweg. Von der Volksfage ist der große Kaiser später in den Kysfhäuser versetzt worden; nach seinem Grabe hat die deutsche Reichsregierung in neuerer Zeit vergeblich forschen lassen. Barbarossas Söhne. § 90. Heinrich Vi. Den „bleichen Löwen", den „Hammer der 1190-1197 Erde" nannten die Italiener den gefürchteten Mann. Hinter der blassen Stirn wohnte in der Tat ein rücksichtsloser Herrschergeist. Unbeugsam war Heinrichs Wille, hart sein Sinn; mit wuchtigen Schlägen warf er einen Aufstand in dem normannischen Erblande seiner Gemahlin nieder. Noch größer wollte Heinrich die Hohenstaufenmacht gestalten als der Vater; das deutsche Königtum sollte in seinem Geschlechte fortleben und das normannische Reich für immer mit Deutschland ver- Vgl. Lohineyers Wandbild „Das Reichsfest zu Mainz" (Berlin, Troitzsch). 2) Gedicht: Uhland, „Schwäbische Kunde." Vo os - Zu r b o n sen, Geschichte für Mädchen-Mittelschulen, Teil Iii. 4

6. Deutsche Geschichte von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 52

1914 - Düsseldorf : Schwann
— 52 — Eben rüstete der Kaiser in Unteritalien zu einem Zuge wider Rom, da nahm der Tod ihn von der Erde hinweg. Er starb versöhnt mit der Kirche im Alter von 56 Jahren. Neben seinen Eltern bestattete man ihn im Dome zu Palermo?) 1250-1254 § 96, Der Ausgang der Staufer. Friedrichs Sohn K o n r a d Iv. führte nur eine kurze, tatenlose Regierung. „Wehe mir, weil ich geboren bin!": mit diesem Klagerufe schied der letzte gefrönte Hoheu-staufe in Italien aus dem Leben. Seine Leiche verbrannte in einer Bauernhütte. Der hohenstaufischen Herrschaft in Unteritalien suchte der Papst, der seine Macht von ihr bedroht glaubte, ein Ende zu setzen. Er lud daher den französischen Prinzen Karl von Anjou ein, das alte Normannenreich in Besitz zu nehmen. Gegen diese riefen die Großen des Landes Konrads sechzehnjährigen Sohn K o n r a d i n (d. h. kleiner Konrad) herbei. Der fürstliche Jüngling zog mit seinen Rittern über die Alpen; er verlor aber durch Sorglosigkeit einen schon errungenen Sieg und fiel auf der Flucht in feindliche Hände. Mitsamt seinem Jugendfreunde, dem Prinzen Friedrich von Baden, und einigen anderen Getreuen erlitt er auf dem Marktplatze zu Neapel wie ein Verbrecher den Tod von Henkershand, 1268. „O Mutter, welchen Schmerz bereite ich dir!" waren Konradins letzte Worte?) Auch die letzte Frau des Staufengeschlechts, Margarete, die Tochter Friedrichs Ii., hatte ein trauriges Ende. Sie flüchtete vor den Mißhandlungen ihres Gemahls, des thüringischen Landgrafen Albrecht des Unartigen, d. h. des Entarteten, von der Wartburg. Im Übermaße mütterlichen Schmerzes soll sie beim Abschiede ihren kleinen Sohn Friede! in die Wange gebissen haben; Friedrich „mit der gebissenen Wange" heißt er in der Geschichte. Einsam und verlassen starb die arme Frau 1270, zwei Jahre nach Konradins Tode, in Frankfurt a. Main. So ging in Blut und Elend das edelste Kaisergeschlecht des Mittelalters zugrunde. 1256-1273 § 97. Die „kaiserlose Zeit". Schon 1256 starb auch Wilhelm von Holland, und immer trüber ward es im Reiche. Ein Teil der Fürsten ließ sich durch Geld gewinnen, einen englischen Prinzen zum Könige zu wählen, ein anderer erhob einen spanischen Fürsten. Beide hatten aber gar keine Bedeutung; das Reich war verwaist. Die öffentliche Ordnung verfiel; Gesetz und Recht schützten nicht mehr, denn sie hatten selber keinen Schutz. Der Starke be- *) Gedicht: Vierordt, „Die Kaisergräber." 2) Gedichte: Freiligrath, „Barbarossas erstes Erwachen." Meyer, „Konradins Knappe." Schwab, „Konradin". Stieler, „König Konrad der Junge."

7. Deutsche Geschichte von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 101

1914 - Düsseldorf : Schwann
— 101 — Nach dem Aussterben der Kapetinger gelangte das Haus V a l o i s zur Regierung. Das englische Königsgeschlecht der Plantlgenets, dessen Ahnherr aus Frankreich stammte, erhob ebenfalls Anspruch auf den französischen Königsthron, und es begann ein Krieg gegen Frankreich, der über hundert Jahre dauerte. Im Anfange des fünfzehnten Jahrhunderts war halb Frankreich samt Paris bereits in den Händen der Engländer, und eben (1429) belagerten diese das wichtige Orleans; da wurde ein schlichtes Bauernmädchen aus Domremy in Lothringen, Johanna Darc, die Retterin des Landes. Johanna erschien am Hofe ihres Königs Karl Vii., bewog diesen, sie an die Spitze eines Heeres zu stellen, und befreite Orleans. Wie eine Botin des Himmels erschien sie den Kriegern. Rasch bahnte sie dem Könige den Weg zur Krönung in Reims, doch mißlang ihr der Sturm auf Paris. Beim Ausfalle aus der Feste Compiegue geriet Johanna in Gefangenschaft. Sie wurde von den Engländern als Hexe vor Gericht gestellt und auf dem Marktplatze in R o u e n verbrannt, 1431. Zwanzig Jahre nach dem Tode Johannas wehte das Lilienbanner der Valois über ganz Frankreich außer Calais. § 178. Die Hugenottenkriege. In Frankreich verbreitete sich von der Schweiz aus die Lehre Kalvins. Ihre Anhänger nannte man dort Hugenotte n, d. h. vielleicht Eidgenossen. Art deren Spitze standen die Bourbonen, ein Zweig des königlichen Geschlechts Valois; die Führung der Katholiken hatte die mächtige Familie der G u i s e , der auch die Mutter Maria Stuarts angehörte. Schrecklich wüteten zwischen den Religionsparteien die „Hugenottenkriege". Ein volles Menschenalter hindurch verwüsteten sie das schöne Land. Unter den Häuptern der Hugenotten befand sich der greise Admiral E o l i g n y , der durch seine Enkelin Luise Henriette von Omnien, die Gemahlin des Großen Kurfürsten, ein unmittelbarer Vorfahr des preußischen Königshauses geworden ist. Der Admiral gewann einen wachsenden Einfluß auf den jungen König Karl Ix., und die Vermählung der Schwester Karls, Margarete, mit dem bonrbonischen Prinzen Heinrich von Navarra schien eine völlige Aussöhnung der streitenden Parteien herbeizuführen. Die Königin-Mutter aber, Katharina von Medici, beschloß, durch ihren Anhang den Admiral und die Hugenotten zu vernichten. Der schwache König wurde eingeschüchtert und gab seine Zustimmung. § 179. Die Bartholomäusnacht. In der Augustnacht vor dem Bartholomäustage 1572 wurde der schreckliche Plan in Paris zur Tat. Ein Sturmgeläute um Mitternacht gab das Zeichen. Eins der ersten Opfer war Eoligny; er wurde in seiner Wohnung überfallen
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