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1. Für Mittelklassen (einjährig) - S. 37

1875 - Neubrandenburg : Brünslow
37 Hugenotten zu den angesehensten Abelsfamilien des Landes gehörten (Prinz (Sonde, Prinz Heinrich von Navarra, Admiral Coligny). Man nahm darum zu einer heimlichen Verschwörung seine Zuflucht. Kurz nach der Hochzeit der Prinzessin Margarethe (Lchwester des Königs) wurden in einer Nacht (24. August 1572) gegen 3000 Hugenotten in Paris getödtet, und in den Provinzen starben in den nächstfolgenden Tagen mindestens die losache Anzahl, pariser Mutliochzeit. Der damalige Papst Gregor ließ zur Feier der blutigen ^hat Freudenfeste veranstalten; verschiedene weltliche (katholische) Fürsten ^ebenfalls; nur der deutsche Kaiser Maximilian Ii, Karls Ix Schwiegervater, mißbilligte den Mord. — Von seinem Gewissen gequält, starb Karl Ix. schon 2 Jahre daraus, im Alter von 24 Jahren. 54. Elisabeth von England, 1558-1603. In England regierte zu jener Zeit die Königin Klisaöetü, Tochter Heinrichs \ Iii, eine schone und äußerst gebildete Dame (» Sprachen). Früh verwaist — ihre Mutter, Anna Boleyn, ließ der König eines Verdachtes wegen hinrichten — und äußerst streng erzogen, war dadurch vielleicht gerade der Grund zu ihrem mehr männlich festen Eharakter gelegt worden, der ihr die Regierung ihres Staates in bewegten Zeiten erleichterte. 1. Sie begünstigte die Deformation und legte den ^/und zu der jetzt in England herrschenden evanaekisch-orschoflrchen Kirche — beibehalten wurde die äußere katholische Rangordnung der Geistlichen (Bischöfe) und Manches von den Gebrauchen und der Pracht des katholischen Gottesdienstes. 2. Sie sandte unternehmende Männer auf Entdeckung^ reisen aus, wie Franz Aralre (Dräke), dem die erste Weltumsegelung gelang, und der den pßaß und die Kartoffel nach Europa brachte, 1580, Der Seefahrer Matter Wateiak gründete die erste englische Kolonie in Norbamerika (Ansiedluna), hren der jungfräulichen Königin „Virginien" genannt, aus welcher sich die jetzigen „Vereinigten Staaten" und' das britische Amerika entwickelten. — ' ' ,3- Sie errichtete Hanbelsgesellschasten zur Belebung des tior Ferm die "Kindische Kompanie", woburch der Grunb zu Englanbs blühenbem Wohlstände' gelegt n,l* nff- ¥lt ^?nbei hoben sich neben der Schiffahrt auch alle andern Gewerbe. — co u gefleckt hat Elisabeth ihren Ruhm durch die grausame Behandlung ihr« Verwandten, der Maria Stuart, Königin

2. Für Oberklassen (zweijährig) - S. 40

1875 - Neubrandenburg : Brünslow
40 1250 6. Konrad Iv, von den Waiblingern gewählt, wurde 1254. sogleich vom Papste in den Bann gethan und begann seine Regierung mit der Bekämpfung seines Gegners (Wilhelm von Holland). Er starb auf der Reise nach Italien. Zwei Jahre darauf starb auch der Gegenkaiser (Pfaffenkönig). Der Sohn Konrads, Konradin, der letzte Hohenstaufe, ging nach Italien, um sein Erbe — das Königreich beider Sicilien, welches der Papst ohne Recht an Karl von Anjou gegeben hatte — wieder zu erobern, wurde aber geschlagen, gefangen genommen und in Neapel enthauptet. 1256 Die Zeit des Interregnums. Ein Jahr war Deutschland bis^ ohne Kaiser. Dann wählte man Ottokar von Böhmen, der jedoch 1273. die Wahl nicht annahm. Nun wurden 2 ausländische Fürsten zugleich gewählt, die sich um das deutsche Reich wenig kümmerten. — Eine traurige Zeit begann. Verwirrungen. Raubwesen. Fehden. § 48. Deutsche Kulturzuftände zur Zeit der Hohenstaufen. 1. Das Khristenthnm — überall verbreitet — hatte die zum Theil rohen altgermanischen Sitten gemildert. Die Kirche suchte einen erziehenden Einfluß auf das Volk auszuüben, indem sie Strafen für begangene Sünden — kirchliche Rechtspflege — festsetzte: Fasten, Geißeln, Almosen-geben, Wallfahrten, Gründung von Klöstern und Kirchen, Bann (für Einzelne), Interdikt (für ein ganzes Land). Zur Erlangung großem Einflusses und Beruhigung der Gemüther war die Hljrenbeichte eingeführt. Die Inquisition bedrohte den Ketzer. Ueber all Kreuze, Glockengeläut, Kapellen, Klöster, Kirchen —; Beten des Rosenkranzes, viele Festtage. Verirrungen: Aberglauben, Wundersucht, Heiligenanbetung, Reliquienverehrung. 2. Das Möttchthnm. Die Klöster waren oft Stätten hoher Bildung. Geistliche waren Dichter, Geschichtschreiber, fleißige Abschreiber werthvoller Schriften, aber auch geschickte Maler, Bildhauer und Erzgießer. Die Klöster, zunächst Stätten des gläubigen Gebet und der stillen Gottesverehrung, waren anfangs auch Zufluchtsstätten der Verfolgten und Herbergen der Pilger und Reifenden; zu Zeiten des Mißwachses und allgemeiner Noth öffneten sich ihre Speicher. Mit dem wachsenden Reichthum durch Schenkungen kam das Wohlleben und die Entartung. Aergerniß. Schlechtes Beispiel. Mönchsorden: Benemctiner, Dominikaner, Franzis- kaner u. a.

3. Für Oberklassen (zweijährig) - S. 48

1875 - Neubrandenburg : Brünslow
48 1498. 1500. 911. 987. 1328. 1339. 1360. 1415. 1420. 1422. 1429. 1431. 1461 bis 1483. 4. Wasco de Gama findet den Seeweg (um das Cap) nach Ostindien. Sein Begleiter Martin Wehaim ans Nürnberg (f 1506) fertigte 1490 den ersten Globus an. 5. Akvarez de Kaöral entdeckt Brasilien. Ferdinand Cortez, ein Spanier, erobert Mexiko. 1521. (Montezuma). Ferdinand Magelhan macht die erste Reise um die Erde 1519—1522. Franz Pizarro, ein Spanier, erobert Peru. 1531. § 52. Frankreich bis zur Reformation Die in Frankreich regierenden Nachfolger Karls des Großen (die Karolinger) waren zum Theil nur schwache Fürsten. Zur Zeit Karts des Einfältigen dringen die Wor-mannen ins Land, erobern die Nordküste und gründen dort das Herzogthum der Normandie. — Wachsende Macht der Vasallen. — Auf die Karolinger folgen die Kapetinger (Hugo Kapet, Graf von Paris); und auf diese folgt: Das Haus Wakois bis 1589. Eduard Iii, König von England, ein Enkel eines frühern französischen Königs (Philipp Iv), erhebt Ansprüche auf den franz. Thron und beginnt einen Krieg mit Philipp Vi, der endlich zum Vortheil der Engländer endet. Die Engländer erhalten im Friedensschluß mehrere Provinzen im N. Frankreichs (Calais). Nachdem der größte Theil der Eroberungen später (an Karl V) wieder verloren gegangen, erneuert Heinrich V von England den Krieg und siegt in der Schlacht von Azincourt gegen Karl Vi von Frankreich. Der Herzog von Burgund (Philipp) verbindet sich mit den Engländern, und Heinrich V von England empfängt die Huldigung als König von Frankreich. Karl Vi herrscht nur noch im S. Frankreichs, südlich von der Loire. Karl Vi stirbt und ihm folgt Karl Vii. Die Jungfrau von Orleans, Jeanne d' Are, gebürtig aus dem Dorfe Domremy in Lothringen, stellt sich an die Spitze der entmnthigten Franzosen. Sie befreit Orleans und führt Karl Vii nach Rheims zur Krönung. Sie wird von den Engländern gefangen genommen und als Hexe zu Rouen verbrannt. — Schillers Trauerspiel. Die Engländer werden aus Frankreich vertrieben und behalten nur Calais. Unter Ludwig Xi gewinnt das königl. Ansetzn bedeutend durch Einziehung der Lehnsgüter.

4. Für Oberklassen (zweijährig) - S. 93

1875 - Neubrandenburg : Brünslow
93 10 unabhängigen Republiken: Mexiko, Guatemala, Columbia, Venezuela, Ecuador, Peru, Bolivia, Chile, Paraguay und Uruguay. 1833. Ferdinand Vii stirbt und bestimmt seine 3jährige Tochter Jsabella (Mutter: Christine) zur Nachfolgerin. Ihres Vaters Bruder. Don Karlos, macht ihr den Thron streitig, und blutige Würgerkriege verheeren das Land. Nachdem die Ruhe wieder hergestellt ist, bricht ein neuer 1868. Ausstand aus, Jsabella wird vertrieben und vorläufig eine Regentschaft unter Serrano eingesetzt. Darauf wird Prinz Amadtzns von Italien zum 1870. König gewählt, entsagt aber nach 3 Jahren der Krone, wornuf zunächst eine republikanische Regierung (unter Serrano) eingeführt wird. Um sich des Thrones zu bemächtigen, erregte I>on Karlos im Norden Spaniens einen neuen Aufstand (seine Anhänger heißen Karlisten), und, geschürt von der katholischen Geistlichkeit, lodert noch heute (1875) die Flamme des Bürgerkrieges mit allen seinen Greueln (Raub und Mord) in dem unglücklichen Lande. (Das deutsche Schiff „Gustav" wurde ohne Grund von den Karlisten beschossen und ausgeplündert). 1875. Die herrschende Partei proklamierte den jugendlichen Prinzen Alphons, Sohn der Jsabella, in dem größten Theile Spaniens als König; aber dem leidenschaftlich erregten, im Allgemeinen ungebildeten und von gewissenlosen Parteiführern mißleiteten spanischen Volke scheinen die Segnungen des Friedens noch lange nicht beschicken zu sein. 3. Italien seit 1815. 1. Geographisches: Italien bestand 1815 aus den 6 selbständigen Staaten: Neapel, Sardinien, Kirchenstaat (der weltliche Besitz des Papstes), Toskana, Parma und Modena und den oefter» teichischen Gebieten der Lombardei und Venedig in Oberitalien. 2. Anrußen in Italien. Diese Zerspaltung des Landes, tue mangelhafte Verwaltung und drückende Willkür einzelner Regierungen, der traurige Zustand der allgemeinen Bildung und Gesittung, die zunehmende öffentliche Unsicherheit erzeugten allmälig den Wunsch nach bessern Zuständen, den man durch die Einigung aller italienischen Staaten unter einer kräftigern, einheitlichen Regierung erfüllt zu sehen hoffte. Einzelne Aufstände in den kleinern Staaten (Toskana und Parma) wurden jedoch schnell unterdrückt und die vertriebenen Fürsten wieder eingesetzt.

5. Für Oberklassen (zweijährig) - S. 49

1875 - Neubrandenburg : Brünslow
827. 871 bis 901. 1066. 1215. 1422. 1485. 1509. 1469. 1492. 1516. Von 1494 an langjährige Kriege mit Neapel und Mailand. — Namen der folgenden französischen Könige bis zur Reformation: Karl Viii, Ludwig Xii, Franz I. § 53. England bis zur Zeit der Reformation. Anfangs bestanden sieben angelsächsische Reiche. König Egbert vereinigt dieselben zu einem Königreiche. Die Normannen (Dänen) erobern das Land bis auf eine Provinz. Alfred der Große, Egberts Enkel, unterwarf die Normannen und ließ sie zum Christenthum bekehren. Er sorgte zugleich für das Wohl des Landes durch Hebung der Gewerbe, des Handels und Ackerbaus, ließ Schiffe, Burgen Städte erbauen, übte das Volk in den Waffen, ordnete eine Gesetzsammlung an rc. Herzog Wikhekm von der Wormandie erneuerte den Kampf gegen die Engländer, schlug sie bei Hastings und machte England zu einem Normannenreiche. König Johann ohne Land. Die Magna Charta. Später Kämpfe um die Herrschaft. Das Haus Lancaster (Heinrich Iv, 1399). Heinrich Vi. Krieg der rothen und weißen Rose. Das Haus York — Eduard Iv- 1461. Das Haus Tudor — Heinrich Vii. Heinrich Viii (s. u.!). § 54. Spanien. /(m Aus Afrika kommend, hatten die Araber oder Mauren (Muhamedaner) sich fast ganz Spaniens bemächtigt. Im Mittelalter ununterbrochene Kämpfe mit den christlichen Nachbarvölkern. _ Dusch Verheirathung Ferdinands mit Jsabella werden die christlichen Königreiche Aragonien und Castilien vereinigt das Reich der Araber mit größerm Erfolg bekämpft und durch Eroberung Granadas — endlich vernichtet. — bei^Granada^ ^ambra' Palast der maurischen Könige, rc , Äs ^nand folgte sein Enkel Karl I (zugleich der Enkel Maximilians I von Deutschland), der als Karl V den deutschen Kmserthron bestieg. (Zeitalter der Reformation). Stolte S Geschichts.ausjüge. Iii. Cursus. 4

6. Für Oberklassen (zweijährig) - S. 55

1875 - Neubrandenburg : Brünslow
1560 bis 1574. 1572. 1589. 1598. 1610 bis 1643. 1643 bis 1715. 1509 bis 1539. 55 §. 57. Das Ausland von der Reformation bis zum 30jährigen Kriege. £t. Frankreich. In Frankreich regierte zur Zeit der deutschen Reformation Heinrich Ii (aus dem Hause Valois). Auf ihn folgte Franz Ii, und aus diesen: Karl Ix. Die Reformation zählte in Frankreich viele Anhänger, Hugenotten genannt. An ihrer Spitze standen Prinz Heinrich von Bourbon (König von Navarra) und Admiral Coligny; an der Spitze der Katholiken des Königs Mutter Katharina von Medici und die Herzöge von Guise. Auf Anstiften der Katharina wurden in der pariser Wlttthochzeil oder der Bartholomäusnacht, 24.—25. August, Tausende von Hugenotten in Paris ermordet (unter ihnen der edle Coligny). Ein Krieg bricht aus, und Glaubenshaß und gegenseitige Erbitterung steigern sich so, daß ein fanatischer Mönch den König Heinrich Iii (letzter König aus dem Hause Valois) ermordet. — Ihm folgte sein Vetter Heinrich von Navarra als: Heinrich Iv (Haus Bourbon). Anfangs Führer der Hugenotten, muß er zur Befestigung seiner Herrschaft und Herstellung des Friedens zum Katholicismus übertreten, erläßt aber: Das Edict von Wantes, durch welches den Hugenotten Religionsfreiheit und bürgerliche Gleichberechtigung mit Den Katholiken zugesichert wird. Heinrichs Iv segensreiche Regierung: Friede der Parteien. Handel und Gewerbe blühen. Steigernder Wohlstand. Heinrich Iv wird von einem Mönch — Ravaillac — ermordet. Im folgte Ludwig Xiii, Sein berühmter Minister Wichelieit hob das Königthum zur unumschränkten Gewalt, unterstützte Künste ^und Wissenschaften und legte den Grund zu Frankreichs Seemacht. Auch unterstützte er im 30jährigen Kriege die deutschen Protestanten durch Geld und Truppen. Ludwig Xiv, hob das Edict von Nantes wieder auf. (s. u.!) t». England. König Heinrich Viii sagte sich los von der Oberhoheit des Papstes, begünstigte aber die Reformation nicht. — Ihm folgte Eduard Vi, dann Maria, und dieser:

7. Deutsches Lesebuch für die oberen Abtheilungen ein- und mehrklassiger Elementarschulen in der Stadt und auf dem Lande - S. 324

1853 - Frankfurt : Trowitzsch
324 und sorgte für Deutschlands innere Ruhe und Ordnung. Auch nach Außen hin wurde deö Reiches Glanz und Ruhm mit Kraft und Glükk behauptet. Die Könige von Böhmen, Polen und Dänemark waren des Kaisers Vasallen, und gegen die Wenden wurden entscheidende Siege erfochten. Nur Italien grollte und trotzte. Hier stand das mächtige Mailand, und nach seinem'falle (1102) Verona mit andern lombardischen Städten und auch mit dem Papste im Blinde gegen deutsche Oberherrlichkeit, unh Friedrichs Romerzug und Krönung (1155) war die (Eröffnung eines schrekklichen Kampfes, welcher ihn zu noch vier Heerfahrten veranlaßte, in denen er durch. Heldenthaten glänzte, Schlachten gewann, aber nicht den Feind besiegte. Die große Schlacht bei Legnano (2!). Mai 1 i 7g ), welche durch die verweigerte Heeresfolge Heinrich des Löwen verloren ging, entschied endlich den Sieg der Städte und des Papstes. Der gebeugte Kaiser schloß Friede (1177). Der treulose Löwe aber, der während der Zeit sich tüchtig geregt hatte, um unter den Wenden in Mekklenburg und Pommern ein eigenes Reich zu schaffen, wurde in die Reichsacht erklärt, aller seiner Würden und Lehnsgüter entsetzt und nach kurzer Gegenwehr zu .demüthiger Unterwerfung gebracht (1182). Baiern kam an da« noch heute regierende Haus von Wittelsbach. Heinrich behielt nur seine (Erblande, Braunschweig und Lüneburg, und wurde der Stammvater der hannöverschen und englischen Königsfamilie. Nach so thatenvollem Leben unternahm der greise Barbarossa mit Philipp August von Frankreich und Richard Löwenherz von England noch einen Kreuzzug (1180—1101) und fand in Kleinasien im Kalhkadnos (Salrph) den Tod. Sein Sohn Heinrich Vi. (1190— 1107) stand an Geist und Tugend dem Vater nach. Mit blutiger Grausamkeit eroberte er Neapel und Sicilien, die Erblande seiner Gemahlin Konstantia. Zn Deutschland bemühte er sich vergebens, die alte Wahlfreist eit umzustoßen und das Reich für sein Geschlecht erblich zu machen. Nur sein Söhnlein Friedrich Ii. wurde als künftiger König anerkannt. Da dieser aber bei dem Tode seines Vaters erst drei Jahre zählte, setzte» die Anhänger des Hauses Hohenstaufen seinen Oheim Philipp, Herzog von Schwaben, auf den königlichen Stuhl (1107 — 1208). Ein anderer Theil der Fürsten wählte Otto Iv., einen Sohn Heinrichs des Löwen, zum Könige (1107 — 1215). Der alte Parteikampf zwischen Welfen und Weiblinger brach wieder los. Mit furchtbarer Wuth kämpften die beiden Gegeukönige zehn Jahre lang um den Besitz der Krone. Endlich, nachdem der Pabst für Philipps Alleinherrschaft sich entschieden, wurde dieser durch Otto von Wittelsbach ermordet, und Otto Iv. erhielt allgemeine Anerkennung als Kaiser und auch die Krönung vom Pabst. Aber nicht lange dauerte seine Herrschaft. Bald zerfiel er mit dem Pabst. Dieser sprach den Bann über ihn aus und forderte die deutschen Fürsten auf, die frühere Wahl Friedrich Ii. wieder in Kraft treten zu lassen. Das geschah. Friedrich Ii. (1212 — 1250) kam von Palermo nach Deutschland. Die Liebe des Volkes eilte ihm entgegen, Hand in Hand mit dem Glükk. Otto Iv. zog sich, nach vergeblicher Gegenwehr, gedemüthigt zurükk. Friedrich Ii., den 25. Juli 1215 in Aachen zum Könige und später auch in Rom zum Kaiser- gekrönt, war durch Tapferkeit, Hellen Verstand und jegliche Herrschcrtugend der ausgezeichnetste Kaiser des Mittelalters. Aber mit allen seinen trefflichen Eigenschaften kam er nur in desto größeren Streit mit den Päpsten. Wegen Verzögerung eines gelobten Kreuzzugcs (obwohl er ihn später mit glänzendem Erfolge unternahm) wurde der Bannfluch über ihn ausgesprochen, die lombardischen Städte zu neuem Ausstande und sein eigener Sohn Heinrich zur Empörung gegen ihn aufgereizt. Endlich erklärte ihn der Papst sogar für abgesetzt und ließ Heinrich Raspe von Thüringen (1240 — 1247), und nach diesem

8. Oder: das historische Materiale universal-historisch, als erster Cursus der Geschichte - S. 109

1817 - Karlsruhe : Müller
Ii. Völker nach Lhr. Geburt. — Deutsche. §. 69. 109 z) In Unter-Italien: Die Königreiche Neapel und Sizilien. — Diese Staaten sind auf unserer 2ten Karte als schmale Felder, von unten aufwärts, in folgender Ordnung ver- zeichnet , als: er) Die Republik Venedig/ welche in der 8ten Periode an- fieng, und bis in die i2te dauerte. Sie war in der Uten Periode besonders seemächtig, und hatte damals den Ostin- dischrn Handel gleichsam als Monopolium. (S. 2te Kar- te). — Jezt ist Venedig die östliche Hauptstadt des Lom- bardisch - Venetianischen Königreiches, das durch den Wie- ner Congreß dem Hause Oestreich zugeschieden worden. d) Neapel und Sicilien. Beide Lander wurden wichtig, als in der loten Periode die Normanner sie in Best; .erhiel- ten, und dann die Hohenstaufer als Erblande hatten. In der Uten Periode waren sie getrennt; späterhin aber wie- der vereint unter Spanischer Herrschaft. (S. 2te Karte). c) Der Rirchenftaat, mit der Hauptstadt Rom: Eine in der 9ten Periode von dem Fränkischen Könige Pipin dem päbstlichen Stuhle gemachte Schenkung, welche nachmals Karl der Grose, Pipins Sohn, bestätiget hat, und seither so verblieben ist. d) Genua/ eine mächtige Reichsstadt Italiens, die durch Schifffahrt und Handel eine reiche Republik, aber auch sowohl durch auswärtige Kriege als durch innere Zwistigkeiten oft beunruhiget und erschüttert worden ist. — Jezt ist das Land unter Sardinischer Herrschaft. e) Savoyen und Piemont/ mit der Hauptstadt Turin: Ihre Besizer seit der roten Periode erhielten, theils durch Hei- rathen, theils durch Benuzung günstiger Zeitumstande, im- mer mehr Lander-Umfang, und wurden aus Grafen, in der Uten Periode zu Herzogen, und in der l2ten zu Kö- nigen von Sardinien erhoben. (S. 2te Karte). k) Mailand/ eine der mächtigsten Städte in der Lombardei, mit einem schönen und großen Gebiete. Es wurde in der ilten Periode ein Herzogtum, über dessen Besiz nach seiner Erledigung mehrere Kriege entstanden sind, bis es unter Kaiser Karl V. auf fast 200 Jahre spanisch, seit hundert Jahren aber ösirejchisch geworden ist. — Jezt ist Mailand die westliche Hauptstadt im Lombardisch-Venetiani« schen Königreiche. Anmerkung Die Herzogtümer Parma, Piazenza und Guaslalla, im Südoslen von Mailand, sind der Erzherzo- gin Marie Louise, Tochter des Kaisern Franz I, durch den Wiener Congreß zuständig geworden. Sv kam auch auf eben dem Wege dao Herzogtum Modena, im Osten der vorigen, wie der an das östreichische Haus.

9. Oder: das historische Materiale universal-historisch, als erster Cursus der Geschichte - S. 111

1817 - Karlsruhe : Müller
Ii* Völker nach Thr. Geburt. — Frankreich. §.70. m 4* Rarl -er Grose / Pipins Sohn , unterjochte Longo- barden, Sachsen, Slaven, Baiern, und Avaren, entriß auch den Arabern den nordöstlichen Theil von Spanien, allso, daß der Ebro, und die Rab, zu Grän- zen des Fränkischen Reiches in die Länge wurden. Unter seinem Sohne, Ludwig dem Frommen/ schwand jedoch der innere Halt des Staates; und unter den drei Enkeln ward die Monarchie vertragsmäsig (A°. 843.) getheilt. 5. Diese schon einigemal angeregte Theilung erhielt fol- genden Bestand: a) Lothar erhielt die Kaiserwürde und Italien, nebst Mittel-Franken; — b) Ludwig der Deutsche bekam Deutschland, nebst der Gegend von Mainz, Worms und Speier; — c) Rarl der Rahle erhielt das an der Westseite der Rhone, der Saonne und der Maas liegende Gallien, damals grösstentheils Neuftrien (oder Westreich) genannt. Dies Leztere war die Grundlage des jezigen Frankreich's. 6. Frankreich / als neuer Staat, gerieth bald in Schwä- che und Roth, sowohl durch Feindevon aussen, die Normanner, alö durch die wachsende Macht der fran- zösischen Stände oder Kron-Vasallen: Jenen mußte auf einmal eine ganze Provinz, die Normandie, ab- getreten werden; diese hatten in nicht voll 150 Jah- ren , da der Karolingische Mannsftamm erlosch, fast alle Krongüter an sich gebracht. 7. Hugo Rapet/ der von einer Tochter Ludwig's des From- men abstammte, wurde der ©tflnum>atef aller fol- genden Könige in Frankreich. Er führte die Maxime ein den Thronfolger bei Lebzeiten des Königes bestim- men zu lassen, wodurch Frankreich dann ein Erbreich geworden ist. 8. Besonders aber erhohlte sich das Reich unter Philipp Ii. August zu Anfang der uten Periode, einerseits durch Heimfalle vieler Krongüter, indem die Kreuz, züge manche Familie von Kron-Vasallen wegrafften, anderseits aber, indem Philipp die Normandie wie- der mit Frankreich vereinigte. — Philipp Iv, der

10. Oder: das historische Materiale universal-historisch, als erster Cursus der Geschichte - S. 125

1817 - Karlsruhe : Müller
Ii. Völker nach Chr. Geburt. — Normänner. §. 73. "5 verblieben; nun aber, mit den gedachten 7 Provin- zen wieder vereiniget, das neue Römgreich der Nie- derlande ausmachen. Normänner. §. 73* Ihre Charakteristik. Aus dem nördlichen Europa, dem vermeinten Eis- Meere der Alten, brachen, hauptsächlich in der yten Pe- riode, die Normänner oder Skandinavier, ein kriegerische- Volk von germanischer Abkunft, in Schwärmen und wie- derhohlten Streifzügen hervor. Sie trieben Seeräuberei, wie einst die Sachsen, und wurden deshalb fast der gan- zen West- und zum Theil der Südküste Europens, wie auch hie und da dem innern Lande zur Last und zum Schrecken, wohl über zweihundert Jahre. Eigentlich plün- derten sie nur; doch kriegten einige auch Lust in der Fremde zu bleiben, und daselbst Staaten zu errichten. So unterjochten sie, innerhalb der Ostsee, die Esthen und Novgoroder Slaven, worauf Rurik und seine Brüder den Russischen Staat gründete. — So ließ sich Rollo aus Norwegen die Normandie abtreten, ward Karls des Ein- fältigen Tochtermann, und ein Christ. — So eroberten und beherrschten die Dänen eine Zeitlang England. — So entrissen Normänner, auö der Normandie kommend, den Oströmern und Arabern ganz Neapel und Sicilien.—. Und so kam Wilhelm, Herzog der Normandie, hinüber nach England und ward König. Seit der Einführung des Christenthums in Skandi- navien, gegen das Ende der yten Periode, wurden aus den vielen kleinen Staaten die Reiche Dänemark, Norwe- gen und Schweden gebildet. (Siehe die rte Karte in der Mitte).
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