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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Richard_Löwenherz Philipp_Ii Philipp Friedrich Friedrich Heinrich Heinrich Isaak Isaak Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Jean Friedrich_von_Schwaben Friedrich Richard_Löwenherz Philipp_August Philipp August
Extrahierte Ortsnamen: Europas England Frankreich Deutschlands Ungarn Griechenland Asien Selencia Akkon Jerusalem Tyrus
— 52 —
Das Volk in Deutschland konnte sich, als die Nachricht vom Tode Friedrichs dorthin gelangte, gar nicht an den Gedanken gewöhnen, daß er gestorben sei, und es verbreitete sich die Sage, die sich bis in die neueste Zeit fortgepflanzt hat, der Kaiser sitze im tiefsten Schlafe im Kyffhänser Berge in der goldenen Aue in Thüringen, an einem steinernen Tisch, durch den sein Bart gewachsen sei. Raben umkreisten den Gipfel des Berges; wenn ein Adler sie verscheucht, werde Barbarossa in Waffenrüstung herauskommen und die alte Herrlichkeit und den Glanz des Reiches wiederherstellen. Was der fromme Glaube des Volkes dunkel geahnt und in einem Bilde ausgedrückt hat, das ist in neuester Zeit in herrlicher Weise erfüllt worden.*)
§. 12. Rudolph von Habsburg.
(1273—1291.)
Unter den Hohenstaufen zeichnete sich außer Friedrich Barbarossa noch sein Enkel Friedrich Ii. (1215—1250) aus, dessen Regierungszeit jedoch für Deutschland weniger heilbringend war, da sie mit widerwärtigen Kämpfen mit dem Papste und den Lombarden ausgefüllt ist; auch er machte einen Kreuzzug. Das Geschlecht der Hohenstaufen ging mit Friedrichs Ii. Enkel, Conradin von Schwaben, unter, der einen vergeblichen Zug nach Italien machte, um seine Erblande Neapel und Sicilieu zu erobern, die Carl von Anjou, ein französischer Prinz, vom Papste empfangen hatte. In einer Schlacht besiegt und gefangen genommen, wurde er vor Gericht gestellt, verurtheilt und auf dem Markte zu Neapel 1268 hingerichtet. In Deutschland war inzwischen eine traurige Zeit; das kaiserliche Ansehen war so gesunken, daß kein deutscher Fürst die Krone anzunehmen Lust hatte und die Wahlfürsten dieselbe Ausländern, wie einem spanischen und englischen Prinzen antrugen, die indeß nur von einem Theile des Volkes anerkannt wurden und keine Wirksamkeit im Reiche ausüben konnten. Man nennt diese ganze Zeit vom Tode Wilhelms von Holland (1256) an bis zur Wahl eines allgemein aner-kanntenoberhauptes(1273)dasjnterregnnm. Während desselben herrschte
*) Man hat ganz kürzlich nachzuweisen versucht, daß diese Sage sich ursprünglich an die Person Friedrich Ii. (-j-isso) angeknüpft habe.
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Extrahierte Personennamen: Friedrichs Barbarossa Barbarossa Rudolph_von_Habsburg Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Friedrich_Ii Friedrich Friedrichs Carl_von_Anjou Wilhelms Friedrich_Ii Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Friedrichs Schwaben Italien Neapel Neapel Deutschland Holland
— 60 —
Außerdem wurden zweitausend der armen Bauern Leopolds erschlagen. Die Ritter erschienen nichts desto weniger bald nachher noch einmal im Felde; aber zum dritten Male erlagen sie den schweizer Bauern bei Näsels (1388), und die Oestreichs sahen sich genöthigt, erst einen Waffenstillstand, dann einen Frieden zu schließen, der den Schweizern Ruhe vor ihnen verschaffte.
§. 14. Die Jungfrau von Drlrrms.
(1429— 1431.)
Im vierzehnten Jahrhundert führten die Engländer und Franzosen erbitterte Kriege gegen einander, die dadurch entstanden, daß der König von England, Eduard Iii., Ansprüche auf die französische Krone machte, nachdem das Haus der Kapetinger, der Nachfolger der Karolinger, 1328, ausgestorben war; seine Mutter war nämlich eine Tochter des französischen Königs Philipp Iv., während in Frankreich selbst das Haus Valois aus einer Seitenlinie der königlichen Familie auf den Thron gelangte. Der Krieg dauerte länger als ein volles Jahrhundert, und die Franzosen erlitten in demselben große Verluste; namentlich nahm er eine für sie höchst ungünstige Wendung unter dem Könige Carl Vi., der von einem unheilbaren Trübsinn befallen war. In der Schlacht bei Azincourt siegten die Engländer vollständig und durchstreiften von da ab ganz Frankreich, das durch innere Parteiungen zerrissen war, indem während der Krankheit Carls Vi. sich zwei Vasallen um die Reichsverwaltung stritten, der Herzog von Orleans und Philipp, später dessen Sohn Johann, von Burgund. Letzterer schloß sich an die Engländer an, und selbst die Königin Jsabella trat auf ihre Seite, da sie ihren Gemahl, wie ihren Sohn, den späteren König Carl Vii., der damals noch Dauphin oder Kronprinz war, gründlich haßte. Der König von England Heinrich V. und seit 1422 dessen Sohn Heinrich Vi. wurde als König anerkannt; die Lage des Dauphins war verzweifelt; es war ihm nur noch eine kleine Landschaft Frankreichs mit der Hauptstadt Bourges geblieben; auch die Stadt Orleans hielt sich noch, war aber nahe daran, sich zu ergeben, und der Dauphin, der an einem glücklichen Ausgange des Kampfes verzweifelte, war im Begriff, das Land zu verlassen, als ihn eine wunderbare Erscheinung rettete.
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Extrahierte Personennamen: Leopolds Eduard_Iii Eduard Philipp_Iv. Philipp_Iv. Carl_Vi Philipp Philipp Johann Johann Carl_Vii Heinrich_V. Heinrich_V. Heinrich_Vi Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Leopolds England Frankreich Frankreich Carls Burgund England Frankreichs
— 42 —
fand, hatte er den Waffenschmuck mit dem Einsiedlerkleide vertauscht. Auf einer Wallfahrt, die er nach dem H. Lande machte, sah er mit eigenen Augen Die Bedrückungen, welche die Pilger zu erdulden hatten; das erfüllte seine Seele mit Unwillen und Entsetzen, und er beschloß, das Abendland gegen die Feinde des Herrn zu bewaffnen. Zudem glaubte er, von Gott selbst zur Vollendung dieses Werkes berufen zu fein und erzählte von einer Erscheinung Christi in der Auferstehungskirche, die ihm geworden. Peter kam nach Rom und theilte dem Papste Urban Ii. seinen Entschluß mit; dieser glaubte in dem Manne das richtige Werkzeug gefunden zu haben und gab ihm Briese au die französischen Barone und Herzoge mit. Auffallend schon war Peters äußere Erscheinung; auf einem Esel reitend, mit einer Mönchskutte angethan, ein dickes Seil um den Leib, barfuß und barhaupt, ein Crucifix in der Hand, durchzog er Italien und Frankreich; durch feine feurige Beredsamkeit, die zum Herzen des Volkes drang, wußte er die Gemüther zu entzünden. Er erzählte von den Leiden der Christen im gelobten Lande, las die Briefe des Patriarchen Simeon von Jerusalem vor und überzeugte Alle, daß er der von Gott Gesandte fei, der den heiligen Zug predigen solle.
Urban berief eine Kirchenverfammlung nach Clermont im südlichen Frankreich, 1095; die Stadt faßte die Menschenmenge nicht, die hier zusammenströmte, und daher waren nicht nur alle kleinen Städte und Dörfer der Umgegend überfüllt, sondern man mußte sich auch trotz der Winterkälte in Zelten lagern. In der Mitte der weiten Gegend war ein Gerüst erbaut; dies bestieg der Papst, nachdem Peter eine lebhafte Schilderung der Leiden der Christen in Palästina entworfen hatte, und machte durch eine begeisterte Rede auf Alle einen solchen Eindruck, daß der allgemeine Ruf erscholl: „Gott will es, Gott will es!" Der Bischof Adernar von Pny bat zuerst den Papst um feinen Segen und die Erlaubniß, am Zuge Theil nehmen zu dürfen; ihm folgte eine Menge Geistlicher und Laien, welche sich alle nach alter Pilgersitte ein Kreuz von rother Wolle auf die rechte Schulter hefteten und daher den Namen Kreuzfahrer erhielten. Unter den Großen, die am Zuge Theil nahmen, ragte außer dem Herzog Robert von der Normandie, Robert von Flandern, Raimund von Toulouse, Bohemund von Tarent und Tankred von Brindisi, namentlich Gottfried von Bouillon, Herzog
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Extrahierte Personennamen: Gott Urban Peters Gott Urban Peter Robert Robert_von_Flandern Raimund_von_Toulouse Tankred Gottfried_von_Bouillon
Extrahierte Ortsnamen: Christi Rom Italien Frankreich Jerusalem Clermont Frankreich Palästina Tarent Brindisi
354
gestandenen Mühseligkeiten langten sie endlich auf der Höhe von
Emaus an. Da erblickten sie die heilige Stadt im Glanze der
aufgehenden Sonne, und voll frommer Begeisterung fielen sie
auf die durch die Fußtritte des Heilandes geweihte Erde, füg-
ten sie, stimmten Lobgesänge an und weinten vor Freude. Alle
ausgestandenen Leiden waren vergessen, voll feurigen Muthes
blickten sie den kommenden Gefahren entgegen. Sogleich fin-
gen sie die Belagerung der Stadt Jerusalem an, die sich in
der Gewalt des Sultans von Aegypten befand und von einem
größeren Heere vertheidigt wurde, als das der Kreuzfahrer war.
Nach ungeheuren Anstrengungen wurde zuerst die äußere Mauer
und darauf bei einem Hauptsturme, durch Hülfe beweglicher
Thürme, auch die innere genommen; siegreich drang man in
die Stadt ein, am 15. Juli 1099, einem Freitage, Nachmit-
tags drei Uhr, zu derselben Stunde, wo der Herr am Kreuze
gestorben war. Aufgebracht durch den Widerstand der Saraze-
nen, mordeten die Kreuzfahrer in der ersten Wuth Alles, was
unter ihr Schwert kam. Nach dem Beispiele Gottfried's leg-
ten dann die Eroberer ihre Waffen von sich, reinigten sich vom
Blute der Erschlagenen und zogen in Prozession zur Kirche des
heiligen Grabes, vergossen Freudenthränen an der ehrwürdigen
Stätte, beichteten reumüthig und gelobten Besserung. Nach ei-
nigen Tagen wählten die Fürsten den edlen Gottfried von
Bouillon einstimmig zum Könige von Jerusalem; er weigerte
sich aber, sich mit einer goldenen Krone schmücken zu lassen an
dem Orte, wo der Herr des Himmels und der Erde eine Dor-
nenkrone getragen hatte, und nannte sich nie anders, als Her-
zog Gottfried/ Das neue Königreich wurde durch einen groß-
ßen Sieg bei Askalon befestigt, unter Balduin I. und Ii. noch
vergrößert, aber gar bald von allen Seiten durch die übermäch-
tigen Muhamedaner bedroht. Zur Erhaltung des eroberten
Staates wurde durch den deutschen Kaiser Konrad und durch
Ludwig Vh., König von Frankreich, ein zweiter, durch Kai-
ser Friedrich I., König Philipp von Frankreich und den hel-
denmütigen Richard Löwenherz von England ein dritter, durch
Deutsche, Franzosen, Niederländer und Venetianer ein vierter,
durch den deutschen Kaiser Friedrich Ii. ein fünfter, durch Lud-
wig den Heiligen von Frankreich ein sechster und siebenter
Hauptkreuzzug unternommen, der kleinern Unternehmungen nicht
zu gedenken, die fast erfolglos waren. So rotteten sich im Jahre
1212 über 30,000 Kinder aus Frankreich und Deutschland
Zusammen, um das heilige Grab zu beschützen; sie kamen aber
größtentheils nur bis an die Küsten des mittelländischen Mee-
res, wo sie zerstreut wurden. Viele derjenigen, welche sich ein-
schifften, starben bei einem Schiffbruche auf dem Meere, und
die übrigen wurden nach Afrika in die Sklaverei verkauft.
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Extrahierte Personennamen: Gottfried_von
Bouillon Balduin_I. Konrad Konrad Ludwig_Vh Ludwig Friedrich_I. Friedrich_I. Philipp_von_Frankreich Philipp Richard_Löwenherz Friedrich_Ii Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Jerusalem Jerusalem Frankreich England Niederländer Frankreich Frankreich Deutschland Afrika
324
und sorgte für Deutschlands innere Ruhe und Ordnung. Auch nach Außen hin
wurde deö Reiches Glanz und Ruhm mit Kraft und Glükk behauptet. Die
Könige von Böhmen, Polen und Dänemark waren des Kaisers Vasallen, und
gegen die Wenden wurden entscheidende Siege erfochten. Nur Italien grollte
und trotzte. Hier stand das mächtige Mailand, und nach seinem'falle (1102)
Verona mit andern lombardischen Städten und auch mit dem Papste im
Blinde gegen deutsche Oberherrlichkeit, unh Friedrichs Romerzug und Krönung
(1155) war die (Eröffnung eines schrekklichen Kampfes, welcher ihn zu noch vier
Heerfahrten veranlaßte, in denen er durch. Heldenthaten glänzte, Schlachten
gewann, aber nicht den Feind besiegte. Die große Schlacht bei Legnano
(2!). Mai 1 i 7g ), welche durch die verweigerte Heeresfolge Heinrich des Löwen
verloren ging, entschied endlich den Sieg der Städte und des Papstes. Der
gebeugte Kaiser schloß Friede (1177). Der treulose Löwe aber, der während der
Zeit sich tüchtig geregt hatte, um unter den Wenden in Mekklenburg und
Pommern ein eigenes Reich zu schaffen, wurde in die Reichsacht erklärt, aller
seiner Würden und Lehnsgüter entsetzt und nach kurzer Gegenwehr zu .demüthiger
Unterwerfung gebracht (1182). Baiern kam an da« noch heute regierende Haus
von Wittelsbach. Heinrich behielt nur seine (Erblande, Braunschweig und
Lüneburg, und wurde der Stammvater der hannöverschen und englischen
Königsfamilie. Nach so thatenvollem Leben unternahm der greise Barbarossa
mit Philipp August von Frankreich und Richard Löwenherz von England noch
einen Kreuzzug (1180—1101) und fand in Kleinasien im Kalhkadnos (Salrph)
den Tod. Sein Sohn
Heinrich Vi. (1190— 1107) stand an Geist und Tugend dem Vater
nach. Mit blutiger Grausamkeit eroberte er Neapel und Sicilien, die Erblande
seiner Gemahlin Konstantia. Zn Deutschland bemühte er sich vergebens, die alte
Wahlfreist eit umzustoßen und das Reich für sein Geschlecht erblich zu machen.
Nur sein Söhnlein Friedrich Ii. wurde als künftiger König anerkannt. Da
dieser aber bei dem Tode seines Vaters erst drei Jahre zählte, setzte» die Anhänger
des Hauses Hohenstaufen seinen Oheim Philipp, Herzog von Schwaben, auf
den königlichen Stuhl (1107 — 1208). Ein anderer Theil der Fürsten wählte
Otto Iv., einen Sohn Heinrichs des Löwen, zum Könige (1107 — 1215).
Der alte Parteikampf zwischen Welfen und Weiblinger brach wieder los. Mit
furchtbarer Wuth kämpften die beiden Gegeukönige zehn Jahre lang um den
Besitz der Krone. Endlich, nachdem der Pabst für Philipps Alleinherrschaft sich
entschieden, wurde dieser durch Otto von Wittelsbach ermordet, und Otto Iv.
erhielt allgemeine Anerkennung als Kaiser und auch die Krönung vom Pabst.
Aber nicht lange dauerte seine Herrschaft. Bald zerfiel er mit dem Pabst. Dieser
sprach den Bann über ihn aus und forderte die deutschen Fürsten auf, die
frühere Wahl Friedrich Ii. wieder in Kraft treten zu lassen. Das geschah.
Friedrich Ii. (1212 — 1250) kam von Palermo nach Deutschland. Die
Liebe des Volkes eilte ihm entgegen, Hand in Hand mit dem Glükk. Otto Iv.
zog sich, nach vergeblicher Gegenwehr, gedemüthigt zurükk. Friedrich Ii., den
25. Juli 1215 in Aachen zum Könige und später auch in Rom zum Kaiser-
gekrönt, war durch Tapferkeit, Hellen Verstand und jegliche Herrschcrtugend der
ausgezeichnetste Kaiser des Mittelalters. Aber mit allen seinen trefflichen
Eigenschaften kam er nur in desto größeren Streit mit den Päpsten. Wegen
Verzögerung eines gelobten Kreuzzugcs (obwohl er ihn später mit glänzendem
Erfolge unternahm) wurde der Bannfluch über ihn ausgesprochen, die lombardischen
Städte zu neuem Ausstande und sein eigener Sohn Heinrich zur Empörung
gegen ihn aufgereizt. Endlich erklärte ihn der Papst sogar für abgesetzt und
ließ Heinrich Raspe von Thüringen (1240 — 1247), und nach diesem
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Extrahierte Personennamen: Friedrichs_Romerzug Friedrichs Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Barbarossa Barbarossa Philipp Philipp August Richard_Löwenherz_von_England Heinrich_Vi Heinrich Konstantia Friedrich_Ii Friedrich Philipp Philipp Otto_Iv. Otto_Iv. Heinrichs Heinrichs Philipps Philipps Otto_von_Wittelsbach Otto Otto Friedrich_Ii Friedrich Friedrich_Ii Friedrich Otto Friedrich_Ii Friedrich Heinrich Heinrich Heinrich_Raspe Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Polen Italien Mailand Verona Mekklenburg Pommern Wittelsbach Lüneburg Frankreich Kleinasien Neapel Sicilien Deutschland Schwaben Palermo Deutschland Aachen Rom
325
Wilhelm von Holland (1247 — 1256) Gegtnkönigen ernennen. In
Jammer und Noth endete der große Kaiser Friedrich Ii. sein Lebe». Sein
tapferer Sohn
Konrad Iv. (1250 — 1254) konnte wegen Feindschaft der Papste nicht
zur deutschen Krone gelangen und starb in Neapel an Gift. Konradin, deö
großen Hauses letzter Sprosse, mußte auf dem Schaffot zu Neapel verbluten
(1268), weil er sein vom Papst an einen fränkischen Prinzen, Karl von Anjou,
verschenktes Erbe, Neapel und Sicilien, wieder erobern wollte. .Vierzehn Jahre
nachher, am zweiten Ostertage des Jahres 1282, brachten dir Sicilianer dem
unglükklichen Konradin ein blutiges Todtenopfer: die sicilianische Vesper.
Mit Friedrich Ii. Tode war für Deutschland abermals eine Zeit großer
Verwirrung und Verwilderung eingetreten. Denn König Wilhelm vermochte
nicht das mindeste Ansehen zu gewinnen. Nach seinem Tode meldete sich kein
deutscher Fürst für den Thron. Das Königthum hatte Bedeutung und Glanz
verloren. Die Fürsten richteten ihr Auge auf Ausländer. Die Einen wählten
Alfons, König von Eastilien, die Andern Richard von Eornwallis, einen
Bruder Heinrich Iii. von England. Deutschland hatte nun wieder einmal zwei
Könige; im Grunde genommen aber gar keinen. Denn Alfons kam nie, und
Richard nur selten nach Deutschland. Diese wilde und ordnungslose Zeit,
gewöhnlich das Interregnum genannt, ward beendigt durch die Wahl
des Grafe»
R u d o l p h s v o n H a b s b n r g (1276 — 1291). Das war ein gar frommer,
kräftiger und weiser Herr. Er wurde der Wiederhersteller des Vaterlandes. Mit
starker Hand schuf er Ruhe und Ordnung, zerstörte viele Naubburge», ließ viele
Raubritter hinrichten und stellte den inner» Frieden wieder her. Um Italien
und die Kaiserkrone hat er sich nie gekümmert und ist niemals »ach Rom
gezogen. Dagegen erwarb er durch die Besiegung deö stolzen Königs Ottokar
von Böhmen (1278) die Hcrzogthümer Oestreich, Steiermark und Krain,
belehnte damit seine Söhne ( 1282) Albrecht und Rudolph, und legte so den
Grund zu der nachmaligen Größe des östreichischen Hauses. Nach ihm folgte Graf
Rudolph von Nassau (1292— 1298). Durch Ohnmacht, wie durch
Ungerechtigkeit und Willkür verächtlich und verhaßt, wurde er abgesetzt und starb
in der Schlacht mit seinem Gegenkönige Albrecht I. von Oestreich (1298 —
1308), einem Sohne Rudolphs. Das war aber ein harter, ungerechter und
länderaieriger Fürst. Unter Andern wollte er auch die freien Reichsgebiete der
Schweiz, Uri, Schwyz und Unterwalden, durch Reichsvögte unterjochen. Die
freien Schweizer aber schlossen einen Bund und jagten mit stürmender Hand die
Vögte aus dem Lande. Dies zu rächen, rüstete er eben, als er von seinem
Neffen Johann, dem er sein Erbtheil, Schwaben, vorenthielt, ermordet ward
(1308). Nun fiel die Wahl auf den Walkern Grafen von Lüremburg,
Heinrich Vii. (1308— 1313). Dieser gewann das schöne Böhmen für sein
Haus (1310), unternahm auch einen Zug nach Italien und fand dort einen
plötzlichen Tod. Jetzt entstand ein heftiger Zwiespalt zwischen den Häusern
Oestreich und Lu rem bürg und ihren Parteien: die östreichische wählte
den Herzog
Friedrich von Oestreich (1314 — 1330); die lnremburgischc dagegen
entschied sich für
Ludwig von Baiern (1314 — 1347). Zwischen beiden Königen
entspann sich ein Kampf, verderblich für Land und Volk. Endlich unterlag
Friedrich in der blutigen Schlacht bei Mühldorf in Baiern (1322). Die edlen
Gegner aber versöhnten sich, schlossen einen Freundschaftsbund und regierten
fortan gemeinschaftlich. Friedrich starb in Frieden. Ludwig dagegen lag
sortwährend mit dem Papste in einem harten Kampfe, zog auch durch ansehnliche
22
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelm Friedrich_Ii Friedrich Konrad_Iv Konrad Konradin Konradin Karl_von_Anjou Karl Konradin Friedrich_Ii Friedrich Wilhelm Alfons Richard_von_Eornwallis Heinrich_Iii Heinrich Alfons Richard Ottokar
von_Böhmen Ottokar Oestreich Albrecht Albrecht Rudolph Rudolph_von_Nassau Albrecht_I._von_Oestreich Albrecht_I. Johann Johann Heinrich_Vii Heinrich Friedrich_von_Oestreich Friedrich Ludwig_von_Baiern Ludwig Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Holland Neapel Neapel Neapel Sicilien Deutschland England Deutschland Deutschland Italien Rom Krain Schwyz Unterwalden Schwaben Lüremburg Italien Oestreich Baiern
328
Ferdinand Iit. (1637 — 1657 ) den lang ersehnten (westphälischen)
Frieden herbei (24. Oct. 1648). Wie der Krieg, so war auch dieser Friede
höchst verderblich für Deutschland: Frankreich erhielt für seine (erst dem Kaiser,
dann den Schweden geleistete) arglistige und eigennützige Hülfe für immer den
herrlichen Elsaß, Schweden für seine Anstrengungen Vorpommern nebst Rügen
und Theile von Hinterpommern nebst Wismar, Bremen und Verden; die Schweiz
wurde von Deutschland getrennt und die Unabhängigkeit der Niederlande von
Spanien anerkannt. — Ueber alle Begriffe elend war der Zustand, in welchen
der 30jährige Krieg Deutschland versetzt hatte. Ganze große Länderstrekken lagen
wüst und leer. Man konnte in manchen Gegenden Meilen weit gehen, ohne
einen Menschen zu sehen. Ganz besonders auffallend und traurig war die innere
geistige Verödung, die sich in Unzucht, Sittenlosigkeit, Völlerei und gleichgültiger
Stumpfheit gegen alles Höhere und Göttliche bemerkbar machte. — Das deutsche
Reich versank seit dem Frieden immer mehr in Ohnmacht und Schwäche, während
die Macht Oestreichs dem Auslande gegenüber bedeutend wuchs. So kamen z. B.
unter Ferdinands Iii. Sohne
Leopold I. (1657 —1705) nach der herrlichen Vertheidigung Wiens durch
Joh. Sobicsky von Polen gegen die Türken (1683), und nach ihrer, gänzlichen
Besiegung durch den kaiserlichen Feldherrn Engen von Savoyen (1601 an der
Theiß und 1607 bei Zentha) Ungarn, Siebenbürgen und Slavonien an
Habsburg. Dagegen verlor Deutschland an Ludwig Xiv. von Frankreich ganze
Distrikte am Rhein und in Lothringen, auch das freie Strasiburg (1681); und
in den Raubkriegen dieses ländergierigen Königs wurde die nnglükkliche Pfalz
diesseits und jenseits des Rheines durch Turennc (1688) auf Mordbrenner-Art
verwüstet. Der Jammer war noch nicht zu Ende. Kaum war der Friede mit
den Türken zu Staude gekommen ( 1609), so starb (1700) Karl Ii., der letzte
König von Spanien aus dem Hause Oestreich. Erhalte sein Reich dem jüngsten
Sohne Leopolds, dem Erzherzog Karl, zugedacht; Frankreichs Ränke und Künste
aber brachten eö dahin, daß er kurz vor seinem Tode den französischen Prinzen
Philipp von Anjou testamentarisch zu seinem Erben ernannte. Hierüber entspann
sich der in ganz Europa, besonders aber in Spanien, Italien, den Niederlanden
und Deutschland mit furchtbarer Erbitterung geführte spanische Erbfolgekrieg
(1701 —1714). Leopold I. starb in der Mitte dieses Streites, und sein ältester
Sohn und Nachfolger, Kaiser
Joseph I. (1705 — 1711) überlebte ihn nicht lange. Nun folgte Leopolds
jüngerer Sohn
Karl Vi. (1711 — 1740), derselbe, welcher um die Krone Spaniens focht.
Unter ihm kam cs nach vielen Siegen über die aufs Tiefste erschöpften Franzosen
zu dein Frieden von Rastadt und Baden (1714): Philipp V. erhielt Spanien
und Indien; das Haus Habsburg die Niederlande, Mailand, Neapel und
Sardinien, welches es später gegen Sicilien umtauschte. Fürs deutsche Reich
aber geschah Nichts, und Frankreich blieb im Besitz aller seiner Deutschland
entrissenen Länder. — In dem Kriege, welchen Karl Vi. (1716—1718) gegen
die Türken führte, gewann er durch glänzend errungene Siege deö alten Helden
Eugen Belgrad und Serbien, mußte aber in einem zweiten Kriege (1736
— 1739) Beides wieder herausgeben. Um seiner einzigen Tochter,
Maria Theresia (1740— 1780), den vollen Besitz seiner Staaten zu
sichern, hatte er schon 1713 die sogenannte pragmatische Sanction aufgestellt und
auch von allen europäischen Mächten (außer Baiern) ihre Anerkennung und
Bestätigung erlangt. Kaum aber war er gestorben, als auch von allen Seiten
Ansprüche an seine Erbschaft gemacht wurden; die ernstlichsten waren die
Friedrichs Ii. von Preußen wegen Schlesien.*) Auch Karl Albert, Kurfürst von
*) Siehe preußische Geschichte.
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier]]
Extrahierte Personennamen: Ferdinand Ferdinands Leopold_I. Sobicsky_von_Polen Ludwig_Xiv Ludwig Karl_Ii Karl Oestreich Leopolds Karl Karl Frankreichs_Ränke Philipp_von_Anjou Philipp Leopold_I. Leopolds Karl_Vi Karl Philipp_V. Philipp_V. Karl_Vi Karl Eugen_Belgrad Eugen Maria_Theresia Maria Theresia Friedrichs Karl_Albert Karl
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Frankreich Schweden Schweden Hinterpommern Wismar Deutschland Spanien Deutschland Wiens Ungarn Habsburg Deutschland Frankreich Rhein Lothringen Spanien Leopolds Europa Spanien Italien Deutschland Leopolds Spaniens Baden Spanien Indien Haus_Habsburg Niederlande Mailand Neapel Sardinien Sicilien Frankreich Deutschland Serbien Baiern Friedrichs
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Waffen und Vorrathen, feierten Dankfeste und gründeten zu Antiochia
ein eigenes Fürstenthum.
Weil man nicht gerade auf Jerusalem los ging, sondern an die
Begründung weltlicher Herrschaft dachte, wurden viele Kreuzfahrer un-
muthig und kehrten nach Europa zurück; noch mehre starben an einer
ausgebrochenen Pest: doch die übrigen brachen mit neuer Kraft und
neuem Muthe im November 1098 auf und zogen am Meere hin, um
von der christlichen Flotte Unterstützung zu erhalten. Sie schloffen mit
mehren Emiren Verträge und gingen gerade auf Jerusalem zu. Nach
vielen ausgestandenen Mühseligkeiten langten sie endlich auf der Höhe
von Emaus an; da erblickten sie die heilige Stadt im Glanze der
aufgehenden Sonne, und voll frommer Begeisterung fielen sie auf die
durch die Fußtritte des Heilandes geweihte Erde, küßten sie, stimmten
Lobgesänge an und weinten vor Freude. Alle ausgestandenen Leiden
waren vergessen, voll feurigen Muthes blickten sie den kommenden Ge-
fahren entgegen. Sogleich fingen sie die Belagerung der Stadt Je-
rusalem an, die sich in der Gewalt des Sultans von Aegypten befand
und von einem größeren Heere vertheidigt wurde, als das der Kreuz-
fahrer war. Nach ungeheuren Anstrengungen wurde zuerst die äußere
Mauer und erst geraume Zeit darauf bei einem Hauptsturme, durch
Hülfe beweglicher Thürme, auch die innere genommen; siegreich drang
man in die Stadt ein, am 13. Juli 1099, Nachmittags 3 Uhr, zur
selben Stunde, wo der Herr am Kreuze gestorben war. Aufgebracht
durch den Widerstand der Saracenen, mordeten die Kreuzfahrer in der
ersten Wuth alles, was unter ihr Schwert kam. Nach dem Beispiele
Gottfried's legten dann die Eroberer ihre Waffen von sich, reinigten
sich von dem Blute der Erschlagenen, und zogen in Procession zur
Kirche des heiligen Grabes, vergossen Freudenthränen an der ehrwür-
digen Stätte, beichteten reumüthig und gelobten Besserung. — Nach
einigen Tagen wählten die Fürsten den edlen Gottfried von Bouillon
einstimmig zum Könige von Jerusalem; er weigerte sich aber, sich mit
einer goldenen Kette schmücken zu lassen an dem Orte, wo der Herr
des Himmels und der Erde eine Dornenkrone getragen hatte, und
nannte sich nie anders, als Herzog Gottfried. — Das neue Königreich
wurde durch einen großen Sieg bei Askalon befestigt, unter Balduin I.
und Ii. noch vergrößert, aber gar bald von allen Seiten durch die
übermächtigen Mohamedaner bedroht. Zur Erhaltung des eroberten
Staates wurde durch den deutschen Kaiser Konrad und durch Ludwig
Vh., König von Frankreich, ein zweiter, durch Kaiser Friedrich I. Kö-
nig Philipp von Frankreich und den heldenmüthigen Richard Löwenherz
von England ein dritter, durch Deutsche, Franzosen, Niederländer
und Venetianer ein vierter, durch den deutschen Kaiser Friedrich Ii.
ein fünfter, durch Ludwig den Heiligen von Frankreich ein sechster
und siebenter Haupt-Kreuzzug unternommen, der kleineren Unternehmun-
gen nicht zu gedenken, die fast alle erfolglos waren. So rotteten sich unter
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
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Extrahierte Personennamen: Gottfried_von_Bouillon Gottfried Balduin_I. Konrad Konrad Ludwig
Vh Ludwig Friedrich_I. Philipp_von_Frankreich Philipp Richard_Löwenherz Friedrich_Ii Friedrich Ludwig Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Antiochia Jerusalem Europa Jerusalem Jerusalem Frankreich England Niederländer Frankreich
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lhanen und mußte über 32 Millionen Thaler Kriegssteuer bezahlen.
Fast in der Mitte von Deutschland wurde aus preußischen, braun-
schweigischen, hannover'schen und hessischen Ländern ein Königreich
Westphalen gebildet, und Napoleon's Bruder Hieronymus als König
darüber gesetzt. 1809 unternahm Oesterreich abermals eine« Feldzug
gegen Napoleon und seine Genossen. Obgleich derselbe wieder un-
günstig sür Oesterreich ausfiel, so vernahm doch ganz Deutschland mit
der freudigsten Theilnahme den glanzenden Sieg der Oesterreicher
bei Groß-Aspern am 21. und 22. Mai über Napoleon. Auf^dem
Schlachtfelde wurden an 3000 französische Cuirasse erbeutet. Die
Schlacht bei Wagram am 5. und 6. Juli war dagegen wieder sieg-
reich sür die Franzosen, und ein für Oesterreich nachtheiliger Friede,
geschloffen zu Wien am 14. Oktober, war die Folge davon. Der
Verlust Oesterreichs betrug gegen 2000 Quadrat-Meilen mit mehr als
3 Millionen Unterthanen. Um sich in den Rang der europäischen Für-
stenhäuser zu setzen und sich mehr und mehr auf seinem Throne zu
befestigen, verabschiedete Napoleon seine Gemahlin Josephine und hei-
rathete Marien Louisen, die Tochter des Kaisers Franz. 1810 verei-
nigte er den nordwestlichen Theil Deutschlands bis zu Dänemarks
Gränzen mit Frankreich. Daß der Allgewaltige überdies seinen Bruder
Joseph zum Könige von Spanien, seinen Bruder Ludwig zum Könige
von Holland, seinen Schwager Murat zum Großherzoge von Berg und
später zum Könige von Neapel machte, dem Papste sein ganzes Gebiet
entriß und dasselbe nebst Ober-Italien mit Frankreich vereinigte, den
heiligen Vater Pius Vh. sogar in lange Gefangenschaft setzte, kann
hier nur eben angedeutet werden. Deßgleichen können wir seines
Krieges zur See, in welchem aber die Engländer triumphirten, der
europäischen Handelssperre wider England, ferner des schrecklichen Kam-
pfes in Spanien, aus welchem die Spanier, trotz manchen erlittenen
Niederlagen, dennoch zuletzt siegreich hervorgingen, nur im Vorüber-
gehen erwähnen.
3. So stand denn Napoleon auf dem Gipfelseiner Macht; seinem
eisernen Willen fügten sich die Völker von den Küsten der Ost- und
Nordsee und des westlichen Europa bis zu den Küsten des mittellän-
dischen Meeres, vom Niemenfluß an Rußlands Gränze bis zur Mün-
dung des Tajo. Da faßte er im Jahre 1812 zu seinem Verderben
den Plan, Rußland mit Krieg zu überziehen, um den russischen Kaiser
Alerander zu demüthigen und zu schwächen. Und es brach auf der größte
Theil der süd- und westeuropäischen Völker: Franzosen, Italiener,
Schweizer, Holländer, Belgier, Preußen, Oesterreicher, Sachsen, Baiern,
die übrigen Völker des Rheinbundes, Polen, sogar gefangene Spa-
nier und Portugiesen, 500,000 an der Zahl, mit 1200 Kanonen. Seih
.der Völkerwanderung und den Kreuzzügen war ein solcher Heereszug
nicht gesehen worden. Unaufhaltsam, wie die Meereswogen, wenn der
Sturmwind raset, drangen sie in Rußland ein, drängten die Russen
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T71: [Deutschland Krieg Preußen Volk Napoleon Frankreich Macht Frieden Europa Land], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose]]
Extrahierte Personennamen: Hieronymus Napoleon Napoleon Napoleon Josephine Franz Franz Joseph Ludwig Ludwig Murat Napoleon Alerander
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Oesterreich Oesterreich Deutschland Oesterreich Wien Oesterreichs Deutschlands Frankreich Spanien Holland Berg Neapel Frankreich England Spanien Nordsee Europa Rußlands Gränze Sachsen Baiern Polen Rußland