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1. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 155

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iii. Frankreich, England und Skandinavien im 16. Jh. 155 Interesse; die große Mehrheit des Volkes war ihr abgeneigt. Zu den Führern des hugenottischen Adels gehörten Anton von Bourbon, der Gatte der Erbin von B£arn und Navarra Johanna d’Albret, Graf Kaspar Coligny und der Herzog von Sully. Die Könige Franz I. (1515—47) und Heinrich Ii. (1547 — 59), Verbündete der deutschen Protestanten, verfolgten die französischen Ketzer grausam. Trotzdem wuchs ihre Zahl beträchtlich. Auf Heinrich H. folgte sein und der Katharina vonmedici, der Mchte Clemens’ Vh., ältester Sohn Franz H. (1559 — 60), jung, schwächlich an Geist und Körper. Da wurden die strengkatholischen Gebrüder Guise, Herzog Franz und Karl, Kardinal-Erzbischof von Reims, deren Nichte Maria Stuart, Königin von Schottland, des Königs Gemahlin war, die mächtigsten Männer. Doch als nach Franzens Tode sein Bruder, der 10 jährige Karl Ix., zur Regierung kam, gelang es seiner ehrsüchtigen Mutter sich der Regentschaft zu bemächtigen. Um gegen die Guises einen Rückhalt zu haben, suchte und fand sie Anlehnung an die hugenottische Adelspartei. Da wurde ein von Franz von Guise unter den Hugenotten eines kleinen Ortes angerichtetes Blutbad das Zeichen zu den verheerenden Hugenottenkriegen von 1562 — 98. Nach drei Kriegen wurde den Hugenotten (1570) Duldung zugesichert; Colignys Einfluß am Hofe war seitdem im Wachsen. Deshalb und weil Coligny Karl Ix. zu einem Kriege gegen Spanien zu treiben suchte, den sie fürchtete, schloß Katharina einen Bund mit ihren früheren Gegnern, den Guises. Als ein auf ihre Veranlassung unternommener Mordanschlag auf Coligny mißlang, faßten Katharina, ihr jüngerer Sohn Heinrich und die Guises, aus Angst vor der Rache der Hugenotten, den Plan eines Massenmordes, zu dem sie auch des Königs Zustimmung zu erlangen wußten. Er wurde bei der Vermählungsfeier der jüngsten Tochter Katharinens Margarete mit Heinrich von Bourbon-Navarra, dem Sohne Antons, ins Werk gesetzt; das ist die Pariser Bluthochzeit oder Bartholomäusnacht 2z./24. August 1572. In Paris wurden wenigstens 2000, darunter Coligny, in den Provinzen etwa 30000 hingemordet.

2. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 156

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
156 Fünfte Periode. Von 1517—1648. — Zweiter Abschnitt. Von der Mitte des 16. Jh. bis 1648. Doch die Hugenotten waren nicht vernichtet. Der Bürgerkrieg verwüstete Frankreich Jahrzehnte lang. Während dessen erlosch mit Karls Ix. Nachfolger und Bruder Heinrich Hl., der von dem Dominikaner Clement 1589 ermordet wurde, das Haus Valois. Nun war nach Landesrecht König Heinrich von Bourbon. Allein er mußte sich sein Land erst erobern. Die Zerfahrenheit seiner Gegner kam ihm zu Hilfe. Die Befürchtung, Philipp H. könne sich Frankreichs bemächtigen, trieb auch einen Teil der Katholiken auf seine Seite. Mit einem Schlage Herr der Lage wurde Heinrich jedoch erst, als er (1593) katholisch wurde und eine Politik der Versöhnung einschlug, die 1598 mit dem Edikt von Nantes ihren Abschluß fand: der Katholizismus blieb zwar Staatsreligion, aber den Protestanten wurde Glaubensfreiheit zugesichert, und sie behielten einige feste Plätze, darunter La Rochelle. Unter der segensreichen Regierung Heinrichs Iv., 1589 bis 1610, der, in Vorzügen wie Fehlern ein echter Franzose, mit Hilfe Sullys den Bauernstand und die Industrie förderte und die zerrütteten Finanzen ordnete, hob sich Frankreich, zumal bei seinen natürlichen Hilfsquellen, der Begabung und Arbeitsamkeit seiner Bewohner, bedeutend. Da wurde Heinrich, im Begriff in den Jülich-Klevischen Erbfolgestreit (§ 133) sich einzumischen, von dem katholischen Fanatiker Franz Eavaillac 1610 ermordet. 129. 2. England. Heinrichs Vh. (§ 87) Nachfolger war Heinrich Vhi. (1509 bis 47). Despotisch, eitel, ein roher Egoist voll wilder Sinnlichkeit, ein heftiger Gegner Luthers, zerfiel er mit Papst Clemens Vh., als dieser seine Ehe mit Katharina von Aragonien, der Schwester der „wahnsinnigen“ Johanna, nicht lösen wollte, wonach Heinrich begierig war, um die ehrgeizige Anna Boleyn (spr. Bülen) heiraten zu können. So trennte der König die Ehe eigenmächtig, erklärte sich zum obersten Haupt der Kirche, zog die Kirchengüter ein, ließ aber Kultus und Dogma der katholischen Kirche bestehen (1534). Eine Schreckensherrschaft folgte; unter den Hingerichteten befand sich auch der Kanzler Thomas More, der Verfasser des Sozialromans „Utopia“.

3. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 185

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Dritte Periode. Von 1056 — 1273. 185 Veränderte Stellung des staufischen Kaisertums. 1190—1197 Heinrich Vi. Sein Plan einer Weltherrschaft. 1198—1208| König Philipp von Schwaben, 1208 ermordet von Otto von Wittelsbach. 1198—1218) Otto Iv. 1215—1250 Friedrich Ii. Pontifikat Gregors Ix. Sein Streit mit Friedrich wegen des Kreuzzuges. 1227 Sieg norddeutscher Städte, Fürsten und Bauern über Waldemar H. von Dänemark bei Bornhöved. Friede Friedrichs mit Gregor Ix. Constitutio Mon-archiae Siculae (Petrus de Vinea). König Heinrich empört sich gegen seinen Vater Friedrich Ii. 1235 Reichstag zu Mainz; Verkündigung des Landfriedens; Braunschweig-Lüneburg Herzogtum. 1237 Sieg Friedrichs Ii. über die Lombarden bei Cor-tenuova. Vermählung Enzios mit der Erbin von Sardinien. Dritter Kampf zwischen Kaisertum und Papsttum. 1241 Mongoleneinfall; Heinrich d. Fromme bei Liegnitz geschlagen. Innocenz Iv. (Graf Sinibald Fiesco von Lavagna). 1245 Konzil zu Lyon; Friedlich gebannt. Niederlage Friedrichs bei Vittoria. Enzio bei Fossalta von den Bolognesen gefangen (f 1272). 1250—-1254 König Konrad Iv. Gegenkönig Wilhelm von Holland. Stiftung des rheinischen Städtebundes. 1256 — 1273 sog. Interregnum (Richard von Cornwallis und Alfons von Kastilien). 1266 Manfred von Karl von Anjou bei Benevent geschlagen, fällt. 1268 Konradin bei Tagliacozzo geschlagen, gefangen und in Neapel hingerichtet. Sizilische Vesper: Sizilien an Aragonien.

4. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 190

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Wiederholungs - Tabellen. 1485 Niederlage Richards Iii. bei Bosworth durch Heinrich Tudor. 1485 — 1603 Haus Tudor. Heinrich Yii. Iii. Die Gründung der spanisch-habsburgischen Weltmacht und die Entdeckungen. Ferdinand d. Kath. von Aragon heiratet Isabella von Kastilien. Beginn des spanischen Machtaufschwungs. 1-487 Entdeckung der Südküste Afrikas durch den Portugiesen Bartholomäus Dias. 1492 Eroberung Granadas. Ende der arabischen Herrschaft in Spanien. 1492 12. Okt. Landung des Kolumbus auf der Watlings-insel. Beginn der Conquista. Cabot entdeckt Labrador. 1498 Landung des Yasco da G-ama in Ostindien. Eroberung Indiens durch Almeida und Albuquerque. Gründung des portugiesischen Kolonialreichs. Eroberung Navarras durch Ferdinand. Entdeckung Brasiliens durch Cabral. 1519 —1522 Magalhäes’ (f 1521) Erdumsegelung. Gründung des spanischen Kolonialreichs. Mängel der spanischen Kolonisation. 1519 ff. Eroberung von Mexiko durch Ferdinand Cortez. 1531 ff. Eroberung von Peru durch Franz Pizarro. Iv. Die Genesis der Reformation. 1. Kirche und Staat im 14. und 15. Jh. Die Lehre von der päpstlichen Allgewalt bei Thomas v. Aquino, bestritten von Dante. Niederlage Bonifaz’Yhi. im Kampfe gegen Philipp Iy. von Frankreich. 1338 Kurverein zu Eense. 1309-—1377 Das Papsttum in Avignon. 1378 Entstehung des großen Schismas.

5. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 82

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
82 Dritte Periode. Von 1056—1273. Wilhelm von Holland kaum zu behaupten. In Italien aber war Friedrich zunächst siegreich. Seit 1248 trafen ihn jedoch mehrere Schläge. Die Gneisen bemächtigten sich der Stadt Parma; der Kaiser belagerte sie und erbaute in der Nähe eine hölzerne Stadt „Vittoria“. In seiner Abwesenheit überfielen und verbrannten die Parmesen die Festung und schlugen sein Heer. Einem Vergiftungsversuche entging der Kaiser.1 Aber die Bolognesen überfielen (1249) Enzio bei Fossalta und nahmen ihn gefangen; er starb (1272) in bolognesischem Kerker. Unter Vorbereitungen zu einem neuen großen Angriff starb Friedrich 1250. Friedrich H. ist der geistig bedeutendste Kaiser. Er verstand deutsch, lateinisch, italienisch, griechisch, arabisch, hatte hohes Interesse für die Dichtkunst und für naturwissenschaftliche Studien. Sein Umgang mit arabischen Gelehrten erzeugte in ihm eine für jene Zeit ungewöhnliche Unbefangenheit in religiösen Dingen; bezeichnend ist, daß man ihm das Buch „De tribus impostoribus“ („Die drei Betrüger“, die Stifter der drei monotheistischen Religionen) zuschrieb. In ihm lebte klar bewußt wie bei keinem Zeitgenossen der Gedanke des Widerspruchs gegen den geistlichen Staat überhaupt. Seinem ganzen Wesen nach war er mehr Italiener als Deutscher. Und doch bezieht sich unsre Kaisersage in ihrer ursprünglichen Gestalt auf ihn, nicht auf Friedrich I. 3. 6. Untergang des staufischen Hauses. a) Deutschland. Konrad Iv. vermochte sich gegen Wilhelm von Holland nicht zu halten; er ging nach Italien zu seinem Halbbruder Manfred2 und ist dort (1254) gestorben. Wilhelm starb (1256), ohne zu Macht gelangt zu sein. Die Zeit von 1256—1273 ist ein Interregnum eigentlich insofern nicht gewesen, als sogar infolge einer Doppelwahl zwei Könige vorhanden 1) In die Angelegenheit wurde auch Petrus de Vinea verstrickt; er tötete sich im Gefängnisse, man weiß nicht, ob im Gefühle der Schuld. 2) Friedrich ist dreimal vermählt gewesen, mit Konstanze von Aragon (ihr Sohn Heinrich), mit Isabel]a, der Tochter des Titularkönigs von Jerusalem Johann von Brienne (ihr Sohn Konrad), und mit Isabella, der Schwester Heinrichs Iii. von England. Aus andern Verbindungen stammen Enzio, dessen Mutter eine vornehme Deutsche war, und Manfred, ein Sohn der Bianca Lancia.

6. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 124

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
124 Vierte Periode. Von 1273 — 1517. Seitenlinie regierte, und als dieser mißlang, — das Ergebnis war, daß Neapel an Ferdinand d. Kath. von Spanien kam, -— richtete Karls Nachfolger Ludwig Xii. sein Auge auf Mailand und eroberte es (1499). In dem weiteren Kriege, in den Maximilian, die Päpste Julius H. und Leo X., Venedig, Spanien und England verwickelt wurden und der Italien furchtbar verwüstete1, verloren die Franzosen wieder das Land; aber 1515 siegte Franz I. von Frankreich in dem „Grigantenkampfe“ bei Marignano (unweit Mailand) über die Schweizer Söldner; damit war Mailand französisch. § 100. 5. Die religiösen Strömungen im deutschen Volke am Ausgange des 15. Jh. Das deutsche Volk war im 15. Jh. von einem leidenschaftlichen religiösen Verlangen erfüllt, das, je weniger die Kirche imstande war es zu befriedigen, zu um so krankhafteren Erscheinungen führte. Gibt einerseits die verhältnismäßig große Verbreitung der deutschen Bibel, vor allem aber die reiche kirchliche Liebestätigkeit gegen Arme und Kranke Zeugnis von dem im Volke vorhandenen frommen Sinne, so führte anderseits die gesteigerte religiöse Phantasie sowohl zu wachsender Äußerlichkeit des religiösen Lebens, die sich in der — wirtschaftlich so verhängnisvollen — Zunahme der Klöster, der Leidenschaft für Ablässe, Wallfahrten und Reliquien (Friedrich der Weise), dem Kultus der Maria, Anna und der Heiligen äußerte, als auch zur Sektiererei, zur Schwärmerei und Phantastik, zu Aberglauben aller Art, wie dem Hexenwahn2, der Alchimie und 1) Die Leiden Italiens brachten den Florentiner Staatssekretär Niccolö Macchiavelli auf den verzweifelten Gedanken, in dem Sohne Papst Alexanders Vi. Cesare Borgia, dem Bruder der Lucrezia, dem Typus der Gewaltmenschen der Eenaissancezeit, eine zeitlang den „neuen Fürsten“ zu sehen, dessen Italien bedürfe („Ii Principe“). 2) Der „Hexenhammer“ (malleus maleficarum) ist ein Werk zweier deutscher Dominikaner. Aber erst das 16. und 17. Jh. zeigt bei Katholiken und Protestanten diese Verirrung in traurigster Blüte. Am Ende des 16. Jh, stärker im 17. begann sich der "Widerspruch gegen diesen Wahn zu regen; die ersten praktischen Erfolge hatte der edle Jesuit Friedrich v. Spee („Cautio criminalis“). Erst seit dem Beginn des 18. Jh. setzten erleuchtete Theologen und Juristen, wie Christian Thomasius, das allmähliche Aufhören der Hexenprozesse durch.

7. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 107

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Ii. Ausbildung nationaler Verfassungen in Frankreich und England. 107 d’Are. Orleans wurde entsetzt, Karl Vjlt. in Reims gekrönt-Auch nach Johannas Tode — sie wurde 1431 bei Compiegne von den Burgundern gefangen, an die Engländer ausgeliefert, in Rouen als Hexe verbrannt — machten die Franzosen weitere Fortschritte. Der Krieg endete nach 1450 ohne eigentlichen Friedensschluß mit dem Verlust aller englischen Besitzungen in Frankreich außer Calais (das 1559 abgetreten wurde). Auch dieser Krieg trug zur Stärkung der Königsmacht und des Nationalgefühls bei. Seitdem Karl Vii. in den sicheren Besitz seiner Krone gelangt war, war seine Regierung segensreich; er machte den französischen Klerus vom Papst fast unabhängig und stellte ihn in den Dienst der Krone; er brachte den Staatshaushalt in feste Ordnung und setzte eine regelmäßig zu erhebende Steuer fest; er schuf mit diesen Mitteln ein stehendes Heer („Ordonnanz“ von 1439), das erste der neueren Geschichte. In dieser Richtung ging Ludwig Xi. (1461—83) weiter, ein Fürst voll Hinterlist und Tücke und ohne idealen Zug, aber von großer staatsmännischer Einsicht und zäher Energie; er brach die letzten Reste der Macht der großen Vasallen und vernichtete den gefährlichsten seiner Gegner Karl den Kühnen, indem er ihn mit der Schweiz und Lothringen verfeindete (§ 78). 2. Entwickelung der englischen Verfassung bis auf die Tudors. a) Die Anfänge der parlamentarischen Verfassung. Die § 86. P arl am ent arische V erfass ung Englands ist nichts systematisch Gemachtes, sondern etwas geschichtlich Gewordenes; sie ist das Ergebnis jahrhundertelangen Ringens der im staatlichen Leben wirkenden Mächte, des Königtums, des Klerus, des Adels, der Grafschaften, der Städte. Sie ist entstanden aus der Verschmelzung germanischer und normännisch - französischer Einrichtungen, aber so daß der germanische Grundcharakter gewahrt blieb. Das Wesen des Selfgovernment besteht darin, daß den einzelnen Bezirken und Gemeinden die Ordnung ihrer Angelegenheiten durch die ehrenamtliche Verwaltung der besitzenden Klassen gewahrt wird, jedoch unter Aufsicht der staatlichen Organe und unter dem Gesichtspunkt der Verpflichtung aller zu Leistungen an den Staat.

8. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 109

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
in. Die Gründung der spanisch - habsburgischen Weltmacht und die Entdeckungen. 109 of Commons), das die Vertreter der Grafschaften und Gemeinden (communitates) umfaßte. Durch gewaltsame Entthronung des letzten Plantagenet kam 1399 das Haus Lancaster zur Regierung, das bis 1461 geherrscht hat. Auf den tatkräftigen Heinrich V. folgte der schwache Heinrich Vi. Gegen ihn erhob sich mit Erfolg sein Verwandter Richard von York, dessen Sohn Eduard Iv. die Krone erlangte. Es begann der verheerende Bürger- und Adelskrieg der roten und weißen Rose, der mit der Mederlage Richards Hi. durch Heinrich Tudor, Grafen von Richmond, bei Rosworth (unweit Birmingham) 1485 endete. Das Haus York hatte von 1461—85 regiert. Der Untergang eines großen Teils des Adels, die Verwüstung und Ermattung des Landes in diesem 30 jährigen Kriege hatten zur Folge, daß Heinrich Vii. (1485—1509), der erste König aus dem Hause Tudor, der durch seine Mutter Margarete mit den Lancasters verwandt und mit Elisabeth von York vermählt war, unumschränkter auftreten konnte als die Könige je zuvor. Iii. Die Gründung der spanisch - habsburgischen Weltmacht und die Entdeckungen. 1- Die Gründung der spanisch - h ab sbur gis chen Weltmacht. Nicht das zerfallende Deutschland, nicht Frankreich oder England war zu Beginn des 16. Jh. die ejste Großmacht. sondern Spanien. Seine politische Entwickelung vom 8. —15. Jh. hatte im wesentlichen darin bestanden, daß in glücklichen Kämpfen die Mauren immer weiter südwärts gedrängt waren und die so entstandenen kleinen Staaten zu größeren sich zusammengeschlossen hatten. Um 1450 gab es auf der Halbinsel die vier christlichen Königreiche Portugal, .Kastilien, Aragon, Navarra und das maurische Granada. Da war von höchster Bedeutung die Vermählung Ferdinands d. Katfy, vqp. Aragon mit Isabella von Kastilien. Seit dieser Zeit beginnt Spaniens Machtaufschwung. Die „katholischen Könige“ bändigten den unbotmäßigen Adel, indem sie die alte heilige „Verbrüderung“ (Hermandad, spr. Er-mandä) gewisser Städte zu gegenseitigem Schutz gegen Gewalt in ihren Dienst nahmen und indem Ferdinand die Großmeisterwürde §88.

9. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 157

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Hs. Frankreich, England und Skandinavien im 16. Jh. 157 Heinrichs Nachfolger war sein (einziger) Sohn1 Eduard Vi. (1547 — 53), ein Kind, dessen Vormünder dem Erzbischof Thomas Cranmer von Canterbury freie Hand ließen zur Gründung der englischen episkopalen Hochkirche („The Established Church of England“, High Church), die, im Dogma protestantisch, im Grottesdienst halbkatholisch (die Kirchenagende ist das Common Prayer Book), die katholische bischöfliche Verfassung beibehielt. Heinrichs Vh!, älteste Tochter Maria2 „die blutige“ (1553—58) versuchte, mit Philipp H. vermählt, durch Gewalttaten die Reformation auszurotten und verletzte auch die nationalen Empfindungen des Volkes durch ihre Teilnahme am Kriege Spaniens gegen Frankreich, der England Calais kostete (§126 Anm. 1). Auf sie folgte Elisabeth 1558 —1603. Bestrebt die Parteien zu versöhnen, stellte sie die Hochkirche wieder her und erregte damit den Widerspruch sowohl der Katholiken wie der Calvinisten (Puritaner, Dissenters). In eine entschiedene Stellung als Vorkämpferin des Protestantismus wurde Elisabeth erst durch ihre Gegnerschaft zu der schottischen Königin Maria Stuart gebracht, deren Nachfolge anzuerkennen sie sich nicht hatte entschließen können und die nach katholischer Auffassung sogar die allein Thronberechtigte war.3 In der Wiege schon Königin von Schottland, erhielt Maria ihre Erziehung an dem frivolen französischen Hofe, heiratete Franz H. von Frankreich, ward aber 18jährig Witwe und kehrte 1) Aus der Ehe mit Katharina stammte eine Tochter Maria, aus derjenigen mit Anna Boleyn, die wegen angeblicher Untreue hingerichtet wurde, Elisabeth, aus derjenigen mit Johanna Seymour Eduard Vi. Heinrichs vierte Frau war Anna von Kleve (geschieden), seine fünfte Katharina Howard (wegen Untreue hingerichtet), seine sechste Katharina Parr. 2) Die von dem Vormunde Eduards Vi. zur Königin ausgerufene Johanna Grey, eine Großnichte Heinrichs Viii., wurde in den Tower gebracht und darauf hingerichtet. 3) Heinrich Vii. Tudor Heinrich Viii. Margarete^Jakob Iv. Stuart Elisabeth Jakob V.^Maria Guise Maria Stuart.

10. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 159

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iii. Frankreich, Englan,d und Skandinavien im 16. Jh. 159 Hawkins führte im Verein mit Medina Sidonias Unfähigkeit die Mederlage der prahlerisch „unüberwindlich“ genannten Flotte nach neuntägigen Kämpfen im Kanal 1588 herbei. Damit begann Englands maritimer Aufschwung, wenn auch vorläufig die Kolonisation „ Virginiens“ durch Sir Walter Raleigh mißlang, begann Handel und Gewerbe aufzublühen, begann auch die mächtige Entfaltung des englischen Geisteslebens, die in den Werken William Shakespeares und Franz Bacons von Yerulam zu Tage trat. Elisabeth starb 1603 unvermählt, nachdem sie als ihren Nachfolger Jakob Vi. bezeichnet hatte. Mit ihr erlosch das Haus Tudor. 3. Skandinavien. § 130. In Deutschland, der Schweiz, in Schottland war die Reformation eine Tat des Volkes, in England und Skandinavien eine Tat des Königtums. Die Union der drei nordischen Reiche (§ 82 Anm.) brach infolge des Stockholmer Blutbades 1520, wo der leidenschaftliche Christian Ii. die Häupter des ihm feindlich gesinnten schwedischen Adels ermorden ließ, endgültig auseinander. Schweden erhob sich unter der Führung des jungen Gustav Erichson Wasa, der (1523) zum König ausgerufen wurde. Im selben Jahre wurde Christian auch in Dänemark gestürzt, und sein Oheim und Nachfolger Friedrich I. führte hier die lutherische Reformation ein. In Schweden setzte Gustav I. es durch, daß die Predigt der lutherischen Lehre freigegeben und die Kirchengüter eingezogen und ihm zur Verfügung gestellt wurden; mit diesen Mitteln befestigte er sein Königtum. Ihm folgte (1560) sein ältester, halb geistesgestörter Sohn Erich Xiv., nach dessen Einkerkerung sein zweiter Sohn Johann, der dem Katholizismus zuneigte. Dessen Sohn Sigismund, katholisch und zum König von Polen gewählt1, wurde nach des Vaters Tode aus Schweden verdrängt von seinem Oheim, Gustavs I. drittem Sohne Karl Ix. Auf diesen folgte sein 17 jähriger Sohn Gustav Ii. Adolf (1611—32). Ungewöhnlich be- 1) Seit dem Aussterben des Jagiellonischen Mannsstammes (1572) war Polen "Wahlreich.
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